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22<br />

KINDER<br />

Amina möchte Ärztin werden. Sie braucht gute Noten, doch in der Schule läuft es<br />

nicht so toll. Ihre Familie kann aber auch keine Nachhilfe bezahlen. Deshalb geht<br />

Amina jede Woche ins Lernhaus. Dort bekommen Kinder aus armen Familien Hilfe.<br />

Ein Kind nach dem anderen kommt in das Lernhaus und stellt den Ranzen ab. Die Kinder<br />

unterhalten sich und haben gute Laune. Auch Amina ist dabei. Sie ist zehn Jahre alt.<br />

Ihr richtiger Name lautet anders. Aber den sollen nicht alle kennen. Deswegen nennen<br />

wir sie Amina. Das Mädchen umarmt ihre Betreuerin zur Begrüßung. So sehr freut sie sich,<br />

hier zu sein. „Ich spiele hier mit meinen Freundinnen“, sagt das Mädchen. „Und hier kann<br />

ich besser lernen als zu Hause.“ Deshalb kommen <strong>die</strong> Kinder in das Lernhaus in der Stadt<br />

Essen: Hier bekommen sie Hilfe beim Lernen.<br />

Das Lernhaus wurde für Kinder aus armen Familien gegründet. Denn wenn eine Familie<br />

kaum Geld hat, ist es schwierig für sie, Nachhilfe zu bezahlen. „Manche Kinder haben nicht<br />

mal Papier und Stifte“, erzählt Franziska Engels. Sie betreut <strong>die</strong> Kinder im Lernhaus.<br />

Fotos: dpa<br />

Lernen<br />

gegen<br />

Armut<br />

Es gibt in Deutschland knapp 13 Millionen Kinder. Etwa 2,5 Millionen davon leben in armen<br />

Familien. „Das Problem ist, dass arme Kinder es oft schwerer in der Schule haben“, sagt<br />

Heinz Hilgers vom Kinderschutzbund. „Und durch schlechte Bildung werden dann oft aus<br />

armen Kindern arme Erwachsene, <strong>die</strong> wiederum arme Kinder bekommen.“ Wer etwa keinen<br />

Schulabschluss hat, findet schwerer Arbeit. Und er ver<strong>die</strong>nt oft weniger. Dagegen will das<br />

Lernhaus etwas tun. Bevor es hier mit den Hausaufgaben losgeht, wird gemeinsam gegessen.<br />

Es gibt Brötchen, Wurst, Oliven und Schafskäse. Die Kinder erzählen von ihrem Wochenende.<br />

Das sollen sie auf Deutsch tun, auch wenn es einigen leichter fällt, in einer anderen<br />

Sprache zu sprechen. Viele Kinder hier sind nämlich mit ihren Eltern aus dem Ausland<br />

nach Deutschland geflüchtet. Jetzt wollen sie besser Deutsch lernen.<br />

Franziska Engels hilft ihnen dabei. Sie lernt mit den Kindern von der ersten Klasse bis zum<br />

Schulabschluss. „Ich freue mich immer sehr, wenn ein Kind sich in der Schule verbessert“,<br />

sagt <strong>die</strong> Betreuerin. Es geht im Lernhaus aber nicht immer nur ums Lernen. Hier können <strong>die</strong><br />

Kinder auch kickern, Fußball spielen oder Karten zocken. Einen kleinen Spielplatz mit großem<br />

Klettergerüst gibt es auch.<br />

„In den Ferien lassen wir uns immer etwas Besonderes einfallen, denn einige Kinder kommen<br />

auch dann hierher“, sagt Franziska. Denn auch Urlaub zu machen, können sich nicht<br />

alle Eltern leisten. Amina ist schon seit der ersten Klasse im Lernhaus. Drei Tage in der Woche<br />

kommt sie nach der Schule hierher und bleibt hier ein paar Stunden. „Wenn ich groß<br />

bin, möchte ich Ärztin werden“, sagt sie. Und das kann sie vielleicht auch schaffen.<br />

Helen Ahmad, dpa<br />

Wenn Eltern sich trennen ...<br />

... ist das für <strong>die</strong> Kinder oft ein Schock. Darum<br />

geht es in dem Buch „Und was wird<br />

jetzt mit mir?“. Das Buch bietet Hilfe gegen<br />

Ängste, Bauchschmerzen, Wutattacken<br />

und Traurigkeit. Außerdem gibt es<br />

Antworten auf <strong>die</strong> Fragen, <strong>die</strong> viele Kinder<br />

in so einem Fall beschäftigen. Das Buch<br />

enthält Fotografien, auf denen Kinder zu sehen sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Trennung ihrer Eltern selbst erlebt haben. Sie wissen daher<br />

genau, wie das ist. Ihre Gefühle kommen auf den Bildern sehr<br />

gut zum Ausdruck.<br />

dpa<br />

Gabriel Verlag, 2017, 9,99 Euro, ab 8 Jahren<br />

Ruf an, hol dir Rat!<br />

Niemand da, mit dem du über deine<br />

Probleme sprechen kannst? Die<br />

Nummer gegen Kummer kann weiterhelfen.<br />

Wenn du jemanden suchst, der dir in<br />

schwierigen Momenten hilft, dann findest<br />

du ihn unter folgender kostenloser<br />

Telefonnummer: 116111. Immer<br />

montags bis samstags, 14 bis 20 Uhr.<br />

Rund 10 000 Mädchen und Jungen im<br />

ganzen Land wählen täglich <strong>die</strong> Nummer<br />

gegen Kummer; <strong>die</strong> meisten sind<br />

zwischen zehn und 16 Jahre alt. Ausgebildete<br />

Mitarbeiter nehmen sich<br />

auch für dich und deine Sorgen, Ängste<br />

und Fragen so viel Zeit, wie du<br />

brauchst. Alle Gespräche bleiben<br />

anonym und vertraulich.<br />

Der Nummer-gegen-Kummer-Verein<br />

hat das Kinder-und-Jugendtelefon sowie<br />

das Elterntelefon als bundesweite<br />

Netzwerke aufgebaut, um <strong>die</strong> Beratung<br />

von Kindern, Jugendlichen und<br />

Eltern zu gewährleisten. Der Verein ist<br />

Mitglied im Deutschen Kinderschutzbund.<br />

Mehr Infos gibt es unter<br />

www.nummergegenkummer.de.

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