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KINDER<br />
Amina möchte Ärztin werden. Sie braucht gute Noten, doch in der Schule läuft es<br />
nicht so toll. Ihre Familie kann aber auch keine Nachhilfe bezahlen. Deshalb geht<br />
Amina jede Woche ins Lernhaus. Dort bekommen Kinder aus armen Familien Hilfe.<br />
Ein Kind nach dem anderen kommt in das Lernhaus und stellt den Ranzen ab. Die Kinder<br />
unterhalten sich und haben gute Laune. Auch Amina ist dabei. Sie ist zehn Jahre alt.<br />
Ihr richtiger Name lautet anders. Aber den sollen nicht alle kennen. Deswegen nennen<br />
wir sie Amina. Das Mädchen umarmt ihre Betreuerin zur Begrüßung. So sehr freut sie sich,<br />
hier zu sein. „Ich spiele hier mit meinen Freundinnen“, sagt das Mädchen. „Und hier kann<br />
ich besser lernen als zu Hause.“ Deshalb kommen <strong>die</strong> Kinder in das Lernhaus in der Stadt<br />
Essen: Hier bekommen sie Hilfe beim Lernen.<br />
Das Lernhaus wurde für Kinder aus armen Familien gegründet. Denn wenn eine Familie<br />
kaum Geld hat, ist es schwierig für sie, Nachhilfe zu bezahlen. „Manche Kinder haben nicht<br />
mal Papier und Stifte“, erzählt Franziska Engels. Sie betreut <strong>die</strong> Kinder im Lernhaus.<br />
Fotos: dpa<br />
Lernen<br />
gegen<br />
Armut<br />
Es gibt in Deutschland knapp 13 Millionen Kinder. Etwa 2,5 Millionen davon leben in armen<br />
Familien. „Das Problem ist, dass arme Kinder es oft schwerer in der Schule haben“, sagt<br />
Heinz Hilgers vom Kinderschutzbund. „Und durch schlechte Bildung werden dann oft aus<br />
armen Kindern arme Erwachsene, <strong>die</strong> wiederum arme Kinder bekommen.“ Wer etwa keinen<br />
Schulabschluss hat, findet schwerer Arbeit. Und er ver<strong>die</strong>nt oft weniger. Dagegen will das<br />
Lernhaus etwas tun. Bevor es hier mit den Hausaufgaben losgeht, wird gemeinsam gegessen.<br />
Es gibt Brötchen, Wurst, Oliven und Schafskäse. Die Kinder erzählen von ihrem Wochenende.<br />
Das sollen sie auf Deutsch tun, auch wenn es einigen leichter fällt, in einer anderen<br />
Sprache zu sprechen. Viele Kinder hier sind nämlich mit ihren Eltern aus dem Ausland<br />
nach Deutschland geflüchtet. Jetzt wollen sie besser Deutsch lernen.<br />
Franziska Engels hilft ihnen dabei. Sie lernt mit den Kindern von der ersten Klasse bis zum<br />
Schulabschluss. „Ich freue mich immer sehr, wenn ein Kind sich in der Schule verbessert“,<br />
sagt <strong>die</strong> Betreuerin. Es geht im Lernhaus aber nicht immer nur ums Lernen. Hier können <strong>die</strong><br />
Kinder auch kickern, Fußball spielen oder Karten zocken. Einen kleinen Spielplatz mit großem<br />
Klettergerüst gibt es auch.<br />
„In den Ferien lassen wir uns immer etwas Besonderes einfallen, denn einige Kinder kommen<br />
auch dann hierher“, sagt Franziska. Denn auch Urlaub zu machen, können sich nicht<br />
alle Eltern leisten. Amina ist schon seit der ersten Klasse im Lernhaus. Drei Tage in der Woche<br />
kommt sie nach der Schule hierher und bleibt hier ein paar Stunden. „Wenn ich groß<br />
bin, möchte ich Ärztin werden“, sagt sie. Und das kann sie vielleicht auch schaffen.<br />
Helen Ahmad, dpa<br />
Wenn Eltern sich trennen ...<br />
... ist das für <strong>die</strong> Kinder oft ein Schock. Darum<br />
geht es in dem Buch „Und was wird<br />
jetzt mit mir?“. Das Buch bietet Hilfe gegen<br />
Ängste, Bauchschmerzen, Wutattacken<br />
und Traurigkeit. Außerdem gibt es<br />
Antworten auf <strong>die</strong> Fragen, <strong>die</strong> viele Kinder<br />
in so einem Fall beschäftigen. Das Buch<br />
enthält Fotografien, auf denen Kinder zu sehen sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Trennung ihrer Eltern selbst erlebt haben. Sie wissen daher<br />
genau, wie das ist. Ihre Gefühle kommen auf den Bildern sehr<br />
gut zum Ausdruck.<br />
dpa<br />
Gabriel Verlag, 2017, 9,99 Euro, ab 8 Jahren<br />
Ruf an, hol dir Rat!<br />
Niemand da, mit dem du über deine<br />
Probleme sprechen kannst? Die<br />
Nummer gegen Kummer kann weiterhelfen.<br />
Wenn du jemanden suchst, der dir in<br />
schwierigen Momenten hilft, dann findest<br />
du ihn unter folgender kostenloser<br />
Telefonnummer: 116111. Immer<br />
montags bis samstags, 14 bis 20 Uhr.<br />
Rund 10 000 Mädchen und Jungen im<br />
ganzen Land wählen täglich <strong>die</strong> Nummer<br />
gegen Kummer; <strong>die</strong> meisten sind<br />
zwischen zehn und 16 Jahre alt. Ausgebildete<br />
Mitarbeiter nehmen sich<br />
auch für dich und deine Sorgen, Ängste<br />
und Fragen so viel Zeit, wie du<br />
brauchst. Alle Gespräche bleiben<br />
anonym und vertraulich.<br />
Der Nummer-gegen-Kummer-Verein<br />
hat das Kinder-und-Jugendtelefon sowie<br />
das Elterntelefon als bundesweite<br />
Netzwerke aufgebaut, um <strong>die</strong> Beratung<br />
von Kindern, Jugendlichen und<br />
Eltern zu gewährleisten. Der Verein ist<br />
Mitglied im Deutschen Kinderschutzbund.<br />
Mehr Infos gibt es unter<br />
www.nummergegenkummer.de.