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SPORT
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Schach mit lebenden „Figuren“
Kennt ihr die Szene aus dem ersten
Harry-Potter-Film, in dem Harry
und seine Freunde an einem lebenden
Schachspiel teilnehmen? So etwas
Ähnliches gibt es tatsächlich,
und zwar in Ströbeck. Das ist ein
Ortsteil der Stadt Halberstadt im
Bundesland Sachsen-Anhalt.
Einer Legende nach hat das Schachspiel
bereits im Jahr 1011 Einzug in
das Dorfleben gehalten. Ein vornehmer
Gefangener hatte aus Langweile
Schachfiguren geschnitzt und den
Bauern, die ihn bewachten, das
Schachspiel beigebracht. Damals
war es unüblich, dass die einfachen Leute Schach spielen konnten. Der
Herrscher ließ seine Untertanen zur Belustigung der reichen Leute auf
Bauernhochzeiten in Schach-Kostümen tanzen.
Jedes Jahr im Mai veranstalten die Dorfbewohner ein Schachturnier, bei
dem auch Lebendschach gespielt wird. „Der Gewinner bekommt einen
Pokal und eine Torte, aber hauptsächlich geht es um die schöne Atmosphäre“,
erzählt Susanne Heizmann vom Lebendschach-Ensemble in Ströbeck.
Ein Ensemble ist eine Gruppe von Künstlern. Zwischen den einzelnen
Schachspielen finden Tänze statt, die von Kindern und Tänzern in
schwarzen und weißen Kostümen aufgeführt werden. Das soll die „Spielfiguren“,
die teilweise sehr lange stillstehen müssen, etwas auflockern und
dem Publikum Abwechslung bieten. Übrigens gehört Schach in der Dorfschule
ab der zweiten Klasse zu den Pflichtfächern. Sinja Michels
(Denk)Sportler
am Schachbrett
Kleiner Schachspieler ganz groß: Matteo Metzdorf
aus Trier ist 10 Jahre alt und gehört zu den größten
Schach-Talenten in Rheinland-Pfalz. Vor drei Jahren
hat er begonnen, Schach zu spielen. Heute
kann er es schon mit den Großen aufnehmen.
Mittlerweile trainiert Matteo bei der Schachgesellschaft
Trier und nimmt an Wettkämpfen teil. Sein
Traumberuf sei Schach-Profi, ergänzt Matteo.
So funktioniert Schach
8 mal 8 = 64. So viele Felder hat ein
Schachbrett. Die Felder sind hell oder dunkel.
Sie liegen immer abwechselnd nebeneinander:
hell, dunkel, hell, dunkel.
Am Anfang stehen 32 Figuren auf
dem Spielfeld – 16 für jeden der beiden
Spieler. Der eine spielt mit
schwarzen, der andere mit weißen Figuren.
Es gibt für jeden Bauern, Türme,
Springer, Läufer, eine Dame und einen König. Die
Spieler versuchen, die Figuren des anderen vom Feld
zu räumen. Ziel ist es, den König zu schlagen.
Man schlägt eine Figur des Gegners, indem man
eine eigene Figur auf das Feld der Figur zieht. Die spielt
dann nicht mehr mit.
Die unterschiedlichen Spielfiguren bewegt man unterschiedlich.
Die Türme gehen beliebig viele Felder,
aber nur geradeaus und seitwärts, also vor und zurück,
links oder rechts.
Der Läufer zieht nur schräg, also diagonal. Er
darf auch, so weit er will, und die Richtung ist
egal.
Die Dame darf, so weit sie will, vor
oder zurück, links oder rechts oder schräg.
Der König zieht häufig ein Feld weit, in
alle Richtungen.
Der Springer hat die Form eines Pferdekopfes.
Er bewegt sich ein Feld gerade,
eins schräg. Die Richtung ist egal.
Die Bauern können meistens nur ein Feld
vorrücken. Gegnerische Figuren
schlagen sie allerdings nur
schräg.
dpa
Fotos: privat
Lucky: Was ist das Besondere an Schach?
Matteo Man muss denken, im Fußball ist laufen angesagt.
Ein Denksport also.
Was sind deine Lieblingsfiguren?
Matteo Der Springer und der Läufer.
Hast du einen Tipp für Anfänger?
Matteo Erst Springer und Läufer bewegen, aber nicht alle
Bauern. Den König auf die Seite ziehen und die Dame oder
den Turm in die Mitte bringen.
(Fragen: mc)
Infos zum Verein und dessen Angebote auf sgtrier.de