AB Archiv des Badewesens Juli 2017
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K 4358<br />
<strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong><br />
07 | <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />
Neubau<br />
Dünenbad am Twistesee<br />
Schwimmfähigkeit<br />
Aktueller wissenschaftlicher Stand<br />
Foto-Handys<br />
Tipps zum Umgang in Freibädern<br />
DGfdB<br />
Regelwerksentscheidungen<br />
Internationale Normungsarbeit<br />
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369 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Editorial<br />
„Schwimm-Netzwerke” vor Ort fördern!<br />
Editorial<br />
Editorial<br />
In einem sind sich alle einig: Der Rückgang der Schwimmfähigkeit<br />
der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist bedenklich.<br />
Es muss noch mehr getan werden als bisher schon.<br />
Positiv ist zu vermerken, dass das Thema von der Politik in<br />
letzter Zeit wieder stärker aufgegriffen wird. Im aktuellen<br />
Koalitionsvertrag von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen<br />
ist das Ziel formuliert, dass je<strong>des</strong> Kind nach der Grundschulzeit<br />
schwimmen können „muss“. Ebenfalls formuliert ist die für Bäderpolitik der Deutschen Gesellschaft<br />
Reinhard Rasch, Stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender und Beauftragter<br />
Messlatte: ein Jugendschwimmabzeichen. Die Sportausschusssitzung<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>tages am 21. Juni in Berlin hat dem<br />
für das Badewesen e. V., Essen<br />
Thema einen eigenen Tagesordnungspunkt gewidmet. Die Deutsche Gesellschaft für<br />
das Badewesen e. V. war neben anderen Verbänden aus der Bäderszene geladen, ihre<br />
Einschätzung darzulegen. Im Memorandum der „Bäderallianz Deutschland“ ist es ein<br />
Handlungsvorschlag, den öffentlichen Wert der öffentlichen Bäder zu erkennen und<br />
wertzuschätzen und sie als Bildungsstätte zu verankern.<br />
Betrachtet man das Thema aus der Sicht der Wissenschaft, stellt sich heraus, dass<br />
noch einiges an Grundlagenarbeit zu leisten ist. In ihrem Artikel in dieser Ausgabe<br />
(ab Seite 391) zeigen Maike Kels und Theodor Stemper von der Universität Wuppertal<br />
auf, dass die vorliegenden Studien bei der Bewertung der Schwimmfähigkeit nur eingeschränkt<br />
vergleichbar sind. Hauptgründe: unterschiedliche Untersuchungsmethoden<br />
und dabei nicht zuletzt unterschiedliche Definitionen der Schwimmfähigkeit. Vor diesem<br />
Hintergrund sind prozentuale Aussagen, wie sie immer wieder in den Medien aufgegriffen<br />
werden und zu einem gewissen „Alarmismus“ führen, mit Vorsicht zu genießen.<br />
Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass es ein umfangreiches Ursachengeflecht<br />
gibt, aus welchen Gründen Kinder das Schwimmen nicht lernen. Es macht also keinen<br />
Sinn, auf der Suche nach einem Sündenbock monokausale Zusammenhänge zu postulieren,<br />
damit zu unterstellen, durch Lösung eines der zugrundeliegenden Probleme das<br />
gesamte Problem lösen zu können.<br />
Wie so oft wird es keine simplen Patentlösungen geben. Je nach Situation vor Ort<br />
kommen unterschiedliche Maßnahmenbündel infrage. Besonders interessant sind<br />
die von Kels/Stemper vorgeschlagenen infrastrukturellen Netzwerke vor Ort. Unter<br />
Leitung eines „Kümmerers“ kooperieren schwimmorientierte Akteure (Kommune,<br />
Schwimmvereine, Wasserrettungsorganisationen etc.), um die Schwimmfähigkeit der<br />
Kinder und Jugendlichen zu erhöhen. Hier sind auch und nicht zuletzt die Badbetreiber<br />
gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher<br />
Aspekte sollten sie Schwimm-Netzwerke vor Ort fördern.<br />
Dies ist ein wichtiges Stück Zukunftssicherung, denn die kleinen Schwimmer von<br />
heute sind die Badegäste von morgen!
Inhalt | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 370<br />
384 Bäderbau<br />
407<br />
391 Bäderbetrieb<br />
Fotoverbot_Freibad_Farbe.qxp_Foto-Schild A 4 13.06.17 15:01 Seite 1<br />
Verbände<br />
Das Fotografieren und Filmen<br />
fremder Personen und Gruppen<br />
ohne deren Einwilligung ist<br />
nicht gestattet!<br />
Photographing and filming<br />
third parties without their consent<br />
is not permitted!<br />
398 Bäderbetrieb<br />
Photographier ou filmer<br />
<strong>des</strong> personnes inconnus ou <strong>des</strong><br />
groupes sans leur consentement,<br />
est interdit!<br />
"ال يجوز التقاط الصور وتصوير<br />
األفلام للغرباء من األشخاص أو<br />
المجموعات بدون موافقتهم المسبقة!"<br />
Verbände 409<br />
Thema<br />
Bäderbau<br />
Strandbad am Twistesee bei Bad Arolsen<br />
Im See baden, Strand mit viel Feeling, Café und Event, dabei Umkleide- und Sanitäranlagen wie bei einem regelrechten Freibad<br />
nutzen können – das neue Strandbadgebäude mit ausgezeichneter moderner Formensprache befindet sich nicht nur topographisch<br />
an der Spitze der gesamten Badebucht <strong>des</strong> Stausees. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 384.
371 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Inhalt<br />
Editorial<br />
369 . . . . . . . . . „Schwimm-Netzwerke“ vor Ort fördern!<br />
Schwimmbadlifter<br />
mit Hilfe nur eines Begleiters<br />
oder alleine ins Wasser<br />
Startblock<br />
372 . . . . . . . . . 50-m-Schwimmhalle am Rheinbad in Düsseldorf zertifiziert<br />
372 . . . . . . . . . Schwimmhalle Mitte in Leipzig: Spatenstich für Sanierung<br />
und Erweiterung<br />
373 . . . . . . . . . Thermen & Badewelt Sinsheim: Drei Mio. Gäste nach<br />
53 Monaten<br />
373 . . . . . . . . . Ausstellung in Zülpich: Museum sucht Sauna-Gegenstände<br />
373 . . . . . . . . . Infektionsschutzgesetz: Länder-Ermächtigung für Badewasserverordnung<br />
ist vom Tisch<br />
374 . . . . . . . . . Neues Freizeit- und Wellness-Bad in Nordfrankreich<br />
374 . . . . . . . . . figawa-Mitgliederversammlung hat neues Präsidium<br />
gewählt<br />
Bäderbau<br />
376 . . . . . . . . . Badewesen 4.0: Planen, Bauen und Betreiben von Schwimmbädern<br />
mit BIM<br />
384 . . . . . . . . . Dünenbad am Twistesee – Strandgebäude an Ba<strong>des</strong>telle <strong>des</strong><br />
Stausees<br />
Bäderbetrieb<br />
391 . . . . . . . . . Aktueller wissenschaftlicher Stand zur Schwimmfähigkeit<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
397 . . . . . . . . . Im World Wide Web gefunden (194): Bäder & Co. im Internet<br />
398 . . . . . . . . . Tipps zum Umgang mit Foto-Handys in Freibädern<br />
Gesundheit und Wellness<br />
400 . . . . . . . . . Heilbäder und Kurorte als tragende Säule im Gesundheitswesen<br />
Verbände<br />
404 . . . . . . . . . DGfdB: Regelwerksentscheidungen <strong>des</strong> Erweiterten Vorstan<strong>des</strong><br />
406 . . . . . . . . . Deutscher Sauna-Bund: Richtlinien zur Durchführung von<br />
Saunaaufgüssen verabschiedet<br />
407 . . . . . . . . . DGfdB: Tagung <strong>des</strong> Arbeitskreises Schwimmbadpersonal in<br />
Düsseldorf<br />
409 . . . . . . . . . DGfdB: Neue deutsche, europäische und internationale<br />
Schwimmbadnormen<br />
Rubriken<br />
414 . . . . . . . . . Geburtstage<br />
414 . . . . . . . . . Personalien<br />
414 . . . . . . . . . Aus- und Fortbildung<br />
416 . . . . . . . . . Termine<br />
417 . . . . . . . . . Firmen und Produktinfos<br />
419 . . . . . . . . . Stellenmarkt<br />
424 . . . . . . . . . Anzeigenindex<br />
424 . . . . . . . . . Impressum<br />
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Bäderbau<br />
Bäderbetrieb<br />
Verbände<br />
Bäderbetrieb<br />
Verbände<br />
Fotonachweis<br />
| Inhaltsverzeichnis<br />
| Foto: Constantin Meyer, Köln<br />
| Foto: Vanessa Lorenz, Duisburg<br />
| Foto: Dirk Hoffmann, Essen<br />
| Quelle: DGfdB, Essen<br />
| Fotos: Michael Weilandt, Essen<br />
| Titelseite<br />
Dünenbad am Twistesee, Bad Arolsen; Foto: Constantin Meyer, Köln<br />
Zentraler Kontakt:<br />
Hans Armbruster<br />
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10 x in<br />
Deutschland
Startblock | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 372<br />
Sanierung und Erweiterung in Leipzig<br />
Spatenstich für Schwimmhalle Mitte<br />
50-m-Schwimmhalle am Rheinbad in Düsseldorf<br />
Oberbürgermeister nimmt Zertifizierungsurkunde vom DSV entgegen<br />
Gut ein Jahr nach Eröffnung erhielt die 50-m-Schwimmhalle im Düsseldorfer Rheinbad<br />
vom Deutschen Schwimm-Verband e. V. (DSV), Kassel, die offizielle Zertifizierung<br />
als Schwimmsportstätte der Kategorie B. Am 2. Mai nahm Oberbürgermeister Thomas<br />
Geisel die entsprechende Urkunde entgegen. Mit der Zertifizierung in der Kategorie<br />
B können im Rheinbad nun nationale amtliche Wettkämpfe <strong>des</strong> DSV und seiner<br />
Lan<strong>des</strong>verbände in den Bereichen Schwimmen, Wasserball und Synchronschwimmen<br />
ausgerichtet werden.<br />
Bevor der DSV seine Zertifizierung vergibt, wird zunächst zweierlei geprüft: Zum einen<br />
werden die Wettkampfbecken mit den dazugehörigen technischen Ausstattungen<br />
ohne Klassifizierung beurteilt, ob dort nach den allgemeinen Wettkampfbestimmungen<br />
Wettkämpfe durchgeführt werden können und ob die dort erzielten Ergebnisse<br />
in die Besten- bzw. Rekordlisten Aufnahme finden können.<br />
Zum anderen wird das gesamte Bad als Wettkampfstätte zusätzlich in eine der vier<br />
Wettkampfkategorien A bis D einsortiert. Der erste Schritt, die technische Beurteilung<br />
der Wettkampfbecken, wird durch den Nachweis von Vermessungsprotokollen<br />
und einer grundsätzlichen Abnahme vor Ort durch die Kommission Bäderbau <strong>des</strong><br />
DSV bzw. durch deren Beauftragte als Voraussetzung für die zweite klassifizierte<br />
Beurteilung betrachtet. Die Beurteilung der Zertifizierung nach der beantragten Kategorie<br />
erfolgt nach Prüfung der Bau- und Funktionspläne der Wettkampfstätte und<br />
der Vermessungsprotokolle intensiv vor Ort ebenfalls durch die Kommission Bäderbau<br />
bzw. durch deren Beauftragte.<br />
Es freuten sich über die Zertifizierung (von links): Dirk Lindner,<br />
Fachschaft Schwimmen und Düsseldorfer Sportclub (DSC), Wolfgang<br />
Hein vom DSV, Roland Kettler, Geschäftsführer der Bädergesellschaft<br />
Düsseldorf, Rainer und Paul Klaeren, Fachschaft Schwimmen und<br />
Freie Schwimmer Düsseldorf (FSD), Oberbürgermeister Thomas Geisel,<br />
Architekt Reinhardt Eule vom Planteam Ruhr, Peter Schwabe,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender und Stadtsportbund-Präsident, und Claudia<br />
Heckmann, Lan<strong>des</strong>schwimmverband NRW; Foto: Bädergesellschaft<br />
Düsseldorf<br />
Die gesamte Anlage<br />
<strong>des</strong> Rheinbads wird<br />
heute so genutzt,<br />
dass das hochmoderne<br />
Schwimmleistungszentrum<br />
als<br />
Trainings- und Wettkampfstätte<br />
dem<br />
bereits bestehenden<br />
Leistungsstützpunkt<br />
Wasserball, Düsseldorfer<br />
Leistungsschwimmern<br />
und<br />
den Triathleten sowie<br />
dem öffentlichen<br />
50-m-Schwimmen<br />
im Breitensport<br />
dient. Die Schwimmhalle<br />
steht vor allem den Schulen und den Freizeitschwimmern zur Verfügung. In der<br />
Sommersaison wird das Angebot noch durch das Freibad mit seinen 50-m-Schwimmbahnen<br />
ergänzt. Die Lan<strong>des</strong>hauptstadt Nordrhein-Westfalens hatte ca. 15,7 Mio. €<br />
in die neue 50-m-Halle investiert, die am 2. April 2016 eröffnet wurde.<br />
Zi<br />
Setzten den symbolischen ersten Spatenstich<br />
(von links): Joachim Helwing (Technischer<br />
Geschäftsführer der Sportbäder Leipzig<br />
GmbH), Wolf-Dietrich Rost (MdL), Dr. Ulrich<br />
Meyer (Technischer Geschäftsführer der Leipziger<br />
Wasserwerke), Dr. Brigitte Teltscher<br />
(Kaufmännische Geschäftsführerin der Sportbäder<br />
Leipzig GmbH) und Heiko Rosenthal<br />
(Sportbürgermeister der Stadt Leipzig); Foto:<br />
Bauconzept Planungsgesellschaft, Lichtenstein/Sa.<br />
Am 7. April begann der Ausbau der 1968<br />
errichteten Schwimmhalle Mitte in Leipzig.<br />
Zahlreiche Verantwortliche setzten<br />
einen ersten symbolischen Spatenstich<br />
(siehe Foto). Die Sportbäder Leipzig<br />
GmbH investiert 5,7 Mio. € in die Sanierung<br />
<strong>des</strong> Bestandsbaus und in einen Erweiterungsneubau,<br />
um der großen Nachfrage<br />
nach Wasserflächen in der Stadt<br />
Leipzig auch künftig gerecht werden zu<br />
können. Die Eröffnung ist im Herbst 2018<br />
geplant.<br />
Die Schwimmhalle <strong>des</strong> Typs Anklam verfügt<br />
über ein 25-m-Becken mit fünf<br />
Bahnen und einer Wassertiefe von 1,80 m.<br />
Seit dem Erwerb 2010 durch die Sportbäder<br />
Leipzig GmbH wurden bereits Instandsetzungen<br />
und Modernisierungen<br />
durchgeführt, so die Erneuerung der<br />
Fensterfront und der abgehängten Decke,<br />
die Sanierung <strong>des</strong> Beckenumgangs<br />
und die Reparatur <strong>des</strong> Daches. Nun werden<br />
die Sanitär- und Umkleidebereiche<br />
saniert und neu geordnet, die Lüftungsanlage<br />
erneuert und die Eingänge barrierefrei<br />
ausgebaut.<br />
Ein barrierefreier Anbau erweitert das<br />
Wasserangebot um ein Nichtschwimmerbecken<br />
von 8,00 x 12,50 m mit entsprechenden<br />
Funktionsräumen. Das 1,30 m<br />
tiefe Becken wird vornehmlich für den<br />
Lehr- und Kursbetrieb genutzt. Zi
373 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Startblock<br />
Thermen & Badewelt Sinsheim<br />
Drei Mio. Gäste nach 53 Monaten<br />
Die Thermen & Badewelt Sinsheim wurde<br />
Mitte Dezember 2012 eröffnet. Sinsheim<br />
liegt im Norden Baden-Württembergs,<br />
zwischen Heidelberg und Heilbronn. Die<br />
Therme, die nur für Gäste ab 16 Jahren<br />
geöffnet ist, wird ausschließlich privat<br />
finanziert und betrieben. Sie gehört zur<br />
Wund-Gruppe, die u. a. die Therme Erding<br />
und das Badeparadies Schwarzwald<br />
betreibt.<br />
Ausstellung voraussichtlich ab 6. Dezember in Zülpich<br />
Museum sucht Gegenstände zur Geschichte der Sauna<br />
Das Museum der Badekultur in Zülpich plant für den Winter eine Ausstellung zur Geschichte<br />
der Sauna. Anlass ist das 100-jährige Jubiläum Finnlands als unabhängiger<br />
Staat, das am 6. Dezember gefeiert wird.<br />
Für diese Ausstellung, welche die Geschichte und Technik <strong>des</strong> Schwitzba<strong>des</strong> im<br />
Allgemeinen und der finnischen Sauna im Speziellen präsentieren will, benötigt der<br />
Kurator Dr. Christian Peitz noch (historische) Gegenstände aus dem Saunabetrieb –<br />
also beispielsweise Eimer, Schöpfkellen, einen ausrangierten Saunaofen und hölzerne<br />
Kopfstützen, aber auch Technik-Relikte wie Hygrometer. Auch Fotos aus z. B. Saunen,<br />
anderen Dampf- und Schwitzbädern sowie von Tauchbecken und Erlebnisduschen<br />
wären für die Ausstellung nützlich.<br />
Unterstützer dieser Ausstellung können sich direkt mit Dr. Christian Peitz in Verbindung<br />
setzen (Past Present Promotions, Rheinbach, Telefon: 0 22 26 / 9 07 86 91,<br />
E-Mail: c.peitz@3p-event.de).<br />
Die „Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur“ haben in den letzten Jahren<br />
bereits mehrere Ausstellungen dieser Art konzipiert, so auch die Ausstellung<br />
„Schwimmbäder – Bäderarchitektur und Bädertechnik im Wandel der Zeit“, die anlässlich<br />
<strong>des</strong> 50-jährigen Jubiläums der Bäderfachmesse interbad im Herbst letzten<br />
Jahres erstmals in Stuttgart gezeigt worden war (siehe dazu ausführlich <strong>AB</strong> 11/2016,<br />
S. 654 ff./655 und 688 ff.). jh<br />
Startblock<br />
Geschäftsführer Stephan Roth mit dem Ehepaar<br />
Oliver und Tanja Wochno (von links) als<br />
dreimillionste Besucher; Foto: Thermen & Badewelt<br />
Sinsheim<br />
Am 7. April konnte der Geschäftsführer<br />
der Therme, Stephan Roth, ein junges<br />
Ehepaar aus Oedheim bei Heilbronn als<br />
dreimillionste Besucher begrüßen. Als<br />
Geschenk erhielten Tanja und Oliver<br />
Wochno nicht nur einen Wellness-Präsentkorb,<br />
sondern auch eine Thermen-<br />
Card Gold im Wert von 1000 € und zwei<br />
Eintrittskarten zu der Event-Veranstaltung<br />
eines Kooperationspartners.<br />
Die Geschäftsleitung sieht die Entwicklung<br />
mit drei Mio. Besuchern nach knapp<br />
53 Monaten als Bestätigung für ihr Konzept<br />
am Standort Sinsheim und wird die<br />
Anlage schrittweise ausbauen. Zi<br />
Infektionsschutzgesetz:<br />
Länder-Ermächtigung für Badewasserverordnung ist vom Tisch<br />
Der breite Widerstand gegen den „Gesetzentwurf zur Modernisierung der epidemiologischen<br />
Überwachung übertragbarer Krankheiten“, was die geplanten Länder-Ermächtigungen<br />
zum Erlass von länderspezifischen Badewasserverordnungen angeht,<br />
hat Wirkung gezeigt: Das Thema ist wieder „vom Tisch“.<br />
Der Gesetzentwurf der Bun<strong>des</strong>regierung vom 23. Januar diesen Jahres sah ursprünglich<br />
vor, den bisherigen Auftrag an das Bun<strong>des</strong>gesundheitsministerium, durch Rechtsverordnung<br />
mit Zustimmung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rates Einzelheiten der Anforderungen an das<br />
in § 37 Abs. 2 <strong>des</strong> Infektionsschutzgesetzes genannte Schwimm- und Badebeckenwasser<br />
zu regeln, in eine Rechtsverordnungsermächtigung für die Lan<strong>des</strong>regierungen<br />
zu ändern. Wäre diese Regelung zum Gesetz geworden, hätte dies im Extremfall bedeutet,<br />
dass in Deutschland bis zu 16 unterschiedliche Schwimm- und Badebeckenwasserverordnungen<br />
hätten erlassen werden können.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, und weitere Verbände<br />
hatten sich dagegen vehement gewehrt: Die Gesundheit der Badegäste sei<br />
kein länderspezifisch unterschiedlich bewertbares Gut. Gesundheitsrisiken würden<br />
vor Ländergrenzen nicht haltmachen. Die Auswirkungen auf Regelwerke, Hersteller<br />
und Betreiber wären unabsehbar.<br />
Wie in der Bun<strong>des</strong>tags-Drucksache 18/12604 vom 31. Mai (http://dip21.bun<strong>des</strong>tag.<br />
de/dip21/btd/18/126/1812604.pdf) auf Seite 42 f. nachzulesen ist, wurde der entsprechende<br />
Passus zur Länder-Ermächtigung jetzt gestrichen. In der Begründung auf<br />
Seite 89 heißt es wörtlich: „Der Bun<strong>des</strong>rat hat sich (…) dafür ausgesprochen, die Ermächtigung<br />
zum Erlass einer Rechtsverordnung zur Festlegung von Anforderungen an<br />
Wasser in Schwimm- oder Badebecken und in Schwimm- oder Badeteichen nicht auf<br />
die Länder zu übertragen.“ Neben der Rücknahme der Länder-Ermächtigung wurden<br />
Konkretisierungen bei der Terminologie vorgenommen.<br />
Damit sind die Vorschläge der DGfdB und ihrer Partnerverbände, die in den Bun<strong>des</strong>tagsausschuss<br />
für Gesundheit eingebracht worden waren (siehe <strong>AB</strong> 04/<strong>2017</strong>, Seite<br />
245 ff.), im Kern angenommen worden. Die Verbände werden sich weiterhin dafür<br />
einsetzen, dass eine Schwimm- und Badewasserverordnung auf Bun<strong>des</strong>ebene erlassen<br />
wird.<br />
Quelle: DGfdB-Newsletter, Juni <strong>2017</strong> / jh
Startblock | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 374<br />
Eröffnung sechs Jahre nach gewonnenem Wettbewerb<br />
Neues Freizeit- und Wellness-Bad in Nordfrankreich von Münchener<br />
Architekturbüro<br />
Im nordfranzösischen Douai, 40 km südlich von Lille, entsteht zurzeit ein neues Ökoquartier.<br />
Als erste öffentliche Einrichtung dieses Städtebau-Großprojektes namens<br />
„Le Raquet“ ist das Freizeit- und Wellness-Bad „Sourcéane“ fertiggestellt worden.<br />
Realisiert wurde der für einen 2011 eingeladenen und gewonnenen Wettbewerb entstandene<br />
Entwurf <strong>des</strong> Münchener Architekturbüros Auer Weber, das von der Verwaltungsgemeinschaft<br />
von Douai mit der Ausführung betraut wurde.<br />
Der Entwurf musste sowohl einem umfangreichen Raumprogramm gerecht werden<br />
als auch einer speziellen Lage zwischen dem städtischen Umfeld im Norden und Osten<br />
einerseits und der Parklandschaft im Süden und Westen andererseits.<br />
Das Nichtschwimmerbecken; links die Rutsche, hinten das Schwimmerbecken;<br />
Fotos: Aldo Amoretti, Barcelona<br />
Das Außenbecken <strong>des</strong> Wellness-Bereichs im Obergeschoss<br />
Das Bad besteht aus<br />
zwei Hauptebenen:<br />
Auf dem Erdgeschossniveau<br />
befinden<br />
sich die Eingangshalle,<br />
die Umkleideräume<br />
und der<br />
Beckenbereich mit<br />
einer Sport- und einer<br />
„Spaß-Zone“,<br />
wie die Architekten<br />
erläutern. Es gibt ein<br />
Nichtschwimmerund<br />
ein Planschbecken<br />
sowie eine<br />
dreibahnige Innenrutsche.<br />
Das 50 x<br />
33 m große Becken<br />
mit zehn Bahnen ist<br />
dem Schwimm- und<br />
Wasserballsport vorbehalten;<br />
eine winkelförmige<br />
Tribüne<br />
für 500 Zuschauer<br />
umgibt die Wasserfläche.<br />
Über den Nebenräumen<br />
<strong>des</strong> Erdgeschosses<br />
befindet<br />
sich der Wellness-<br />
Bereich, der über ein<br />
ineinander übergehen<strong>des</strong> Innen- und Außenwarmbecken verfügt. Vor der Badehalle<br />
gibt es ein ganzjährig beheiztes Außenbecken.<br />
Ein großer Dachkörper überspannt die Badehalle wie ein „Schirm“. Oberlichter in<br />
Form von abgewinkelten Dacheinschnitten sorgen u. a. für eine gute Belichtung und<br />
unterstreichen den Charakter der Hauptkonstruktion. Vorherrschende Materialien<br />
sind Holz und Sichtbeton.<br />
Zi<br />
figawa-Mitgliederversammlung<br />
Neues Präsidium gewählt<br />
Auf der Mitgliederversammlung der Bun<strong>des</strong>vereinigung<br />
der Firmen im Gas- und<br />
Wasserfach e. V. (figawa) mit Sitz in Köln<br />
wurde am 5. Mai ein neues Präsidium gewählt.<br />
Dem neu gewählten Präsidium der figawa<br />
gehören für die Wahlperiode <strong>2017</strong> bis<br />
2019 Thorsten Dietz (RMG Messtechnik<br />
GmbH, Butzbach), Karl Dungs (Karl<br />
Dungs GmbH & Co. KG, Urbach), Pietro<br />
Mariotti (Geberit International AG, Jona/<br />
Schweiz), Prof. Dr. Friedhelm Schlösser<br />
(Schwank GmbH, Köln), Dr. Günter Stoll<br />
(Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH,<br />
Höchstädt) und Jörn Winkels (Salzgitter<br />
Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen)<br />
an. In der konstituierenden Sitzung <strong>des</strong><br />
neuen Präsidiums wurden Dr. Günter<br />
Stoll als Präsident und Jörn Winkels als<br />
Vizepräsident wiedergewählt.<br />
Das neu gewählte Präsidium der figawa<br />
(von links): Dr. Günter Stoll, Prof. Dr. Friedhelm<br />
Schlösser, Jörn Winkels, Pietro Mariotti<br />
und Karl Dungs; nicht auf dem Foto ist Thor s-<br />
ten Dietz; Foto: figawa, Köln<br />
Darüber hinaus wurde der langjährige<br />
Präsident der figawa, Professor Bernd H.<br />
Schwank, zum Ehrenmitglied ernannt; er<br />
verstarb am 9. Mai im Alter von 69 Jahren.<br />
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mit Professor Schwank einen global<br />
erfolgreichen mittelständischen Familienunternehmer,<br />
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Selbstverwaltung sowie einen verlässlichen<br />
und humorvollen Partner und<br />
Freund.<br />
jh
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* Der Eintrag verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn er nicht 6 Wochen<br />
vor Ablauf <strong>des</strong> Vertrages gekündigt wird.<br />
Für weitere Informationen rufen Sie uns gern an, oder schreiben Sie uns eine E-Mail an:<br />
Sebastian Friedrich · Telefon: 02 01 / 8 79 69-19 · E-Mail: s.friedrich@baederportal.com
Building Information Modeling · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 376<br />
Badewesen 4.0<br />
Planen, Bauen und Betreiben von Schwimmbädern mit BIM<br />
Dipl.-Ing. Architekt André Pilling, Geschäftsführender Gesellschafter der DeuBIM GmbH, Düsseldorf<br />
Die innovative Methode „Building Information<br />
Modeling“ (BIM) ermöglicht<br />
eine höhere Effizienz, Qualität<br />
und Kostensicherheit beim Planen,<br />
Bauen und Betreiben von Bauwerken.<br />
Vom Gesetzgeber bald für öffentliche<br />
Bauvorhaben gefordert, ist BIM zugleich<br />
der wichtigste Baustein einer<br />
nachhaltigen Digitalisierungsstrategie<br />
für den kosteneffizienten Betrieb<br />
im gesamten Lebenszyklus der Immobilie.<br />
Im Folgenden werden das<br />
BIM-Konzept und die Potenziale für<br />
das Badewesen erläutert.<br />
Der Schlüsselbegriff BIM beginnt, in<br />
der deutschen Bau- und Immobilienwirtschaft<br />
sprunghaft an Bedeutung<br />
zu gewinnen. Ob Architekt, Fachingenieur<br />
oder Bauunternehmer – viele haben<br />
BIM als Wettbewerbsfaktor erkannt<br />
und beabsichtigen, an der Digitalisierungsoffensive<br />
teilzuhaben, die dadurch<br />
möglich wird.<br />
Der Gesetzgeber hat ebenfalls reagiert:<br />
Der Bun<strong>des</strong>minister für Verkehr und<br />
digitale Infrastruktur (BMVI) hat im<br />
Dezember 2015 einen Stufenplan für<br />
das Planen und Bauen der Zukunft ausgerufen.<br />
Der Grundsatz lautet: „Erst<br />
digital, dann real bauen.“ Wesentliches<br />
Element bei der Einführung der digitalen<br />
Planung ist die Methode BIM, mit<br />
deren Hilfe eine durchgängig virtuelle<br />
Bearbeitung von Gebäudemodellen<br />
ermöglicht wird. Der Stufenplan soll<br />
die schrittweise Einführung von BIM<br />
in öffentlichen Verkehrsinfrastrukturprojekten<br />
regeln und Vorbildfunktion<br />
für die deutsche Immobilienwirtschaft<br />
haben.<br />
Das Bun<strong>des</strong>bauministerium zieht tagesaktuell<br />
mit eigenen Pilotprojekten<br />
für den Hochbau nach und unterstützt<br />
den Stufenplan <strong>des</strong> BMVI. Geplant ist<br />
ein Kompetenzaufbau mit zwei wichtigen<br />
Zeitschwellen: Im letzten Jahr<br />
hat die Vorbereitungsphase begonnen.<br />
Es werden Pilotprojekte durchgeführt,<br />
die Aus- und Weiterbildung wird definiert,<br />
und rechtliche und organisatorische<br />
Fragen werden geklärt. In diesem<br />
Jahr beginnen bereits die zweite<br />
Stufe bzw. die erweiterte Pilotphase<br />
und die Standardisierung, in der auf<br />
ein Min<strong>des</strong>tleistungsniveau hingearbeitet<br />
wird. Ab 2020 soll die eigentliche<br />
systematische BIM-Implementierung<br />
in Deutschland einsetzen. Dann<br />
wird die Anwendung von BIM für alle<br />
neuen Infrastrukturprojekte verbindlich<br />
werden. Doch das ist nur der<br />
Anfang. Eher früher als später muss<br />
damit gerechnet werden, dass grundsätzlich<br />
alle größeren öffentlichen Bauprojekte<br />
mit BIM geplant werden müssen.<br />
Die Mehrwerte von BIM<br />
Mit BIM werden alle relevanten Gebäudedaten<br />
und Informationen in einem<br />
intelligenten 3-D-Modell über den<br />
gesamten Lebenszyklus einer Immobilie<br />
konsistent erfasst und können dort<br />
weiterbearbeitet werden. Dabei arbeiten<br />
die Projektbeteiligten kooperativ<br />
zusammen. Sie tauschen sich fortlaufend<br />
aus und planen auf Basis einer<br />
einheitlichen Informationsquelle. Mit<br />
dem gemeinsamen Modell können Immobilien<br />
präziser geplant, modifiziert,<br />
gebaut und betrieben werden. Die Effizienz<br />
steigt auf allen Prozessebenen<br />
und senkt das Risiko teurer Fehlplanungen,<br />
von Versäumnissen und der<br />
Missachtung von Betreiberverantwortungen.<br />
BIM geht damit alle an: Architekten,<br />
Ingenieure, Bauunternehmen, Handwerker,<br />
bis hin zu Bauherren und Immobilien-Managern.<br />
Doch wie können die Projektbeteiligten<br />
im Einzelnen von BIM und der Digitalisierung<br />
profitieren?
377 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />
Architekten<br />
Das Modell dient fortlaufend als Planungsgrundlage.<br />
Aus ihm werden alle<br />
Grundrisse, Schnitte und Ansichten<br />
sowie Material und Raumlisten abgeleitet.<br />
Änderungen werden automatisch<br />
übernommen und weitergeführt. Die<br />
Konsistenz und Qualität der Planung<br />
steigt und reduziert die Notwendigkeit<br />
von Nacharbeiten signifikant. Die frühzeitige<br />
Fehlererkennung durch Kollisionsprüfungen<br />
mit anderen Gewerken,<br />
insbesondere auch mit der Badewassertechnik<br />
oder durch die Qualitätssicherung<br />
<strong>des</strong> eigenen Modells,<br />
senkt das Risiko von Planungsfehlern.<br />
Zudem verbessert die durchgängige<br />
Arbeit mit einem 3-D-Modell die Kommunikation<br />
zum Auftraggeber und zu<br />
anderen fachlich Beteiligten, da diese<br />
aufgrund der anschaulichen Visualisierung<br />
(siehe Abbildung 1) die Planungen<br />
besser für sich erschließen können.<br />
Die erweiterte Visualisierungsmöglichkeit<br />
ist insbesondere in der politischen<br />
Diskussion oder der Beteiligung<br />
von Öffentlichkeit, Schulen und<br />
Vereinen ein Mehrwert.<br />
Tragwerksplaner, Haustechnikplaner<br />
und Ingenieure<br />
BIM erlaubt, dass aus dem gemeinsamen<br />
Koordinierungsmodell Analysemodelle<br />
abgeleitet werden können, welche<br />
die Bemessung relevanter Bauteile<br />
ermöglichen. Stück- und Mengenlisten<br />
lassen sich automatisch aus dem<br />
Modell generieren sowie für die Kostenschätzung<br />
und Berechnung und zur<br />
Leistungsverzeichnis-Erstellung nutzen.<br />
Eine konsistente Dokumentation<br />
der Planungsänderungen erleichtert<br />
zudem künftige Umbauten. In jeder<br />
Planungsphase ergeben sich frühzeitig<br />
Plausibilisierungsmöglichkeiten<br />
und die Kommunikation mit anderen<br />
Planungsbereichen; auch die haustechnischen<br />
Planungen untereinander werden<br />
deutlich verbessert.<br />
Abbildung 1: BIM-Planung von Umbau und Erweiterung eines großen Freizeitba<strong>des</strong> in zwei<br />
Bauabschnitten. Das Modell zeigt die Komplexität der technischen Ausstattung, die mittels BIM<br />
kollisionsfrei geplant werden kann; Abbildung: DeuBIM, Düsseldorf<br />
Gerade im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung<br />
ergeben sich durch<br />
die verbesserte Dokumentationsmöglichkeit<br />
und den Export von betriebsrelevanten<br />
Daten große Mehrwerte, die<br />
sich auch monetär auswirken. Die frühzeitige<br />
Berücksichtigung der FM-relevanten<br />
Daten (FM = Facility Management)<br />
gleich zu Projektbeginn führt<br />
zu einer extrem nachhaltigen Konzeption<br />
der späteren Bewirtschaftung. Wartungsräume<br />
sind so schon sehr früh in<br />
Bezug auf Zugänglichkeiten zu optimieren.<br />
Im Brandschutz entsteht ein<br />
großer Mehrwert aus den teilautomatisierten<br />
Prüfmöglichkeiten am Modell.<br />
Dieses kann beispielsweise zur<br />
Plausibilisierung von Abschnittsbildungen<br />
und als Grundlage für Rauchsimulationen<br />
dienen. Die Bauphysik<br />
wiederum hat für Simulationen und<br />
Betrachtungen der Gebäudehülle in Bezug<br />
auf Schall und Wärmeschutz direkten<br />
Zugriff auf Planungsdaten und<br />
Räume <strong>des</strong> Architekturmodells sowie<br />
auf die Bauteile der technischen Gebäudeausrüstung.<br />
Generalunternehmer und<br />
Bauunternehmer<br />
Durch BIM-gestützte 4-D- und 5-D-Simulationen<br />
minimieren sich Zeit- und<br />
Kostenrisiken in Bezug auf die Bauausführung.<br />
BIM steigert die Produktivität<br />
<strong>des</strong> Bauausführenden durch eine<br />
exakte Mengenkostenermittlung<br />
aus dem Modell, durch die Optimierung<br />
<strong>des</strong> Budget-Controllings und <strong>des</strong><br />
Bauprojektmanagements sowie der Baulogistik,<br />
die Erhöhung <strong>des</strong> Vorfertigungsgrads<br />
sowie ein modellgeneriertes<br />
Abnahme-, Gewährleistungs- und<br />
Mängelmanagement. Dabei stehen weniger<br />
die Kostenaspekte, als vielmehr<br />
das Ziel, die Qualität und Effizienz zu<br />
steigern, an erster Stelle, was auch die<br />
Vermeidung von Fehlerkostenanteilen<br />
mit einschließt.<br />
Bauherren<br />
Der Bauherr wiederum profitiert direkt<br />
durch das Ergebnis von der über alle<br />
Gewerke erzielten höheren Kostensicherheit<br />
und Qualität <strong>des</strong> Bauens. Mit<br />
dem Modell verknüpfte Termine und<br />
Kostendaten mindern das Risiko von<br />
Bauzeitverlängerungen und Kostenexplosionen.<br />
BIM macht zudem ein qualitativ<br />
hochwertiges Controlling durch<br />
einen präzisen Soll-/Ist-Vergleich auf<br />
Basis der Bauablaufsimulation möglich.<br />
Zusätzlich werden ökonomische<br />
und ökologische Entscheidungen durch<br />
die Simulations- und Visualisierungsmöglichkeiten<br />
am Modell erleichtert.<br />
Bäderbau
Building Information Modeling · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 378<br />
Abbildung 2: BIM-Koordinierungsmodell im Freizeitbadbau, hier beispielhaft dargestellt in der Software Solibri Model Checker. Die Zusammenführung<br />
der unterschiedlichen Fachplanungen in einem Modell zeigt Inkonsistenzen auf und bietet die Möglichkeit, diese frühzeitig zu beseitigen;<br />
Abbildung: DeuBIM, Düsseldorf<br />
Die Visualisierung steigert die Qualität<br />
der Kommunikation und führt zu<br />
einer unmissverständlichen Abstimmung<br />
zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer.<br />
Kommunen/Gemeinden<br />
Auch für die Kommune als Genehmigungsbehörde<br />
ergeben sich Vorteile.<br />
Durch die Nutzung digitaler Baupläne<br />
können die geometrischen (Größe, Volumen<br />
und Form) und semantischen<br />
(Attribute, wie Art der baulichen Nutzung,<br />
Bebauungskennziffern) Vorgaben<br />
aus dem Baurecht am Planungsentwurf<br />
automatisiert geprüft werden.<br />
Prüfprozesse werden beschleunigt und<br />
Investitionsentscheidungen erleichtert.<br />
Der Zeit- und Qualitätsgewinn einer effizienteren<br />
Genehmigungspraxis kann<br />
im Standortwettbewerb der Wirtschaftsregionen<br />
Vorteile einbringen. In europäischen<br />
Nachbarländern wurde beispielsweise<br />
damit begonnen, digitale<br />
Gebäudemodelle für Genehmigungsverfahren<br />
zuzulassen.<br />
Facility-Manager<br />
Weitere Vorteile ergeben sich für Immobilienbetreiber.<br />
Die unmittelbare<br />
Verfügbarkeit der Liegenschafts- und<br />
Gebäudeinformationen ermöglicht einen<br />
effizienten Betrieb der Immobilie.<br />
Das BIM-basierte Bauteilemodell stellt<br />
die elementbasierte, intelligente Verknüpfung<br />
mit weiteren Datenbanken<br />
für Betreiberverpflichtungen, Normen<br />
und Richtlinien sowie Wartungshistorien<br />
her. Technische und kaufmännische<br />
Informationen werden durch BIM<br />
leicht verständlich und liegen alle in<br />
einem System. Die im Modell eingepflegten<br />
Daten stehen konsistent und<br />
jederzeit im Betrieb für Umzugsmanagement,<br />
Schlüsselverwaltung, Wartungsplanung,<br />
Echtzeitüberwachung,<br />
Gebäudeautomation etc. zur Verfügung.<br />
Somit können die Gebäudedaten in<br />
CAFM-Software (CAFM: Computer Aided<br />
Facility Management) genutzt werden.<br />
Der Bauteilbezug <strong>des</strong> Modells erlaubt<br />
so einen Cockpit-Betrieb in Bezug<br />
auf die Betreiberdaten.<br />
Nutzer und Eigentümer<br />
Die Vorteile im Betrieb der Immobilie<br />
kommen auch dem Nutzer zugute, der<br />
von einer effizienten Bewirtschaftung<br />
der Immobilie Kostenvorteile und eine<br />
höhere Aufenthaltsqualität erwarten<br />
kann. Nicht zuletzt sind eine gute<br />
Gebäudedokumentation und die zukunftsorientierte<br />
Nutzung <strong>des</strong> digitalen<br />
Gebäudemodells ein Mehrwert, der<br />
sich beim Übergang der Immobilie auf<br />
einen anderen Nutzer oder Eigentümer<br />
monetär auswirken kann. Bei Instandhaltungsmaßnahmen<br />
und Modernisierungen<br />
profitiert der neue Eigentümer<br />
von den vorliegenden Daten. Die höhere<br />
Kostensicherheit und die niedrigeren<br />
Bewirtschaftungskosten wirken<br />
sich positiv auf den Verkaufspreis der<br />
Immobilie aus. So schließt sich der<br />
Kreis der BIM-Vorteile über den gesamten<br />
Lebenszyklus der Immobilie.<br />
BIM wird institutionalisiert<br />
Damit die Aufbruchstimmung in Bezug<br />
auf BIM in geordneten Bahnen ver-
379 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />
läuft, ist es wichtig, dass zügig anerkannte<br />
Normen, Richtlinien und Ausbildungsstandards<br />
in Deutschland etabliert<br />
werden. Diese Standardisierung<br />
ist erfreulicherweise auf dem Weg.<br />
Auf nationaler Ebene sind derzeit insbesondere<br />
der Verein Deutscher Ingenieure<br />
(VDI) und das Deutsche Institut<br />
für Normung (DIN) aktiv. Der VDI<br />
befasst sich mit technischen Richtlinien<br />
zur Nutzung. In der derzeit erarbeiteten<br />
Richtlinie 2552 werden sämtliche<br />
Nutzungsbedingungen von BIM<br />
beschrieben und standardisiert. Es wird<br />
neun Arbeitsblätter geben, die sich<br />
dann beispielhaft damit auseinandersetzen,<br />
wie Daten zu tauschen und welche<br />
Datenformate zu verwenden sind,<br />
aber auch, wie z. B. BIM im Betrieb einzusetzen<br />
ist. Ergänzend dazu wird in<br />
Blatt 8 das Thema Ausbildungsinhalte<br />
geregelt, denn BIM bedeutet auch<br />
den Einsatz von Kompetenzen, die in<br />
der Ausbildungsrichtlinie definiert werden<br />
müssen. Beim DIN arbeitet man<br />
ebenfalls an einer Normierung von<br />
BIM. Anfang 2015 wurde ein „Arbeitsausschuss<br />
BIM“, NA 005-01-39 AA,<br />
gegründet. Im Hauptausschuss befinden<br />
sich die vier Arbeitskreise Strategie,<br />
Datenaustausch, Informationsmanagement<br />
und Kataloge.<br />
planen-bauen 4.0<br />
Vor einigen Jahren wurde die Lobbygesellschaft<br />
„planen-bauen 4.0 – Gesellschaft<br />
zur Digitalisierung <strong>des</strong> Planens,<br />
Bauens und Betreibens mbH“ mit<br />
Sitz in Berlin für das digitale Bauen in<br />
Deutschland initiiert. Durch sie werden<br />
die großen Gremienkammern und<br />
Verbände in Deutschland vertreten.<br />
Das ist ein wichtiger Fortschritt, der<br />
die Bedeutung <strong>des</strong> digitalen Bauens<br />
unterstreicht. Über 20 Fachverbände<br />
rund um die Immobilie haben sich in<br />
diesem Lobbyverband zusammengeschlossen.<br />
Rund 30 weitere Unternehmen<br />
und Verbände, die sich nun mit<br />
BIM befassen, kamen im letzten Jahr<br />
hinzu.<br />
Für die Deutsche Gesellschaft für das<br />
Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, wird<br />
planen-bauen 4.0 mit der zunehmenden<br />
Bedeutung von BIM für den Schwimmbadbau<br />
zu einer wichtigen Interessensvereinigung,<br />
der sie perspektivisch beitreten<br />
könnte. Es geht schließlich um<br />
Zukunftssicherheit sowie die Vorbereitung<br />
auf zukünftige Normen und<br />
Richtlinien. Die Kommune ist zudem<br />
daran interessiert, das Schwimmbad<br />
anschließend zu betreiben; <strong>des</strong>halb<br />
steht hier auch insbesondere der spätere<br />
Betrieb im Mittelpunkt, der von<br />
der Digitalisierung profitieren kann.<br />
BuildingSmart<br />
BuildingSmart e. V., Berlin, ist eine<br />
weitere Interessensvereinigung, die
Building Information Modeling · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 380<br />
In Großbritannien ist beispielsweise<br />
eine National BIM Library angelegt<br />
worden, die aufgrund der großen Nachfrage<br />
sehr schnell wächst. Hier stellen<br />
alle nationalen Bauproduktehersteller<br />
ihre Produktdaten zur Verfügung, die<br />
nun für Planer und Bauunternehmen<br />
nutzbar sind. Die Bauteile sind standardisiert<br />
und erleichtern die Planungsarbeit<br />
erheblich.<br />
Abbildung 3: BIM-Planung für den Neubau eines Sport- und Freizeitkomplexes in Lommel,<br />
Belgien; Abbildung: POS4 Architekten Generalplaner, Düsseldorf<br />
sich mit dem Thema BIM beschäftigt.<br />
Sie hat Smart Building zum Leitthema<br />
und ist sehr international aufgestellt.<br />
Ziel der Zusammenarbeit ist es, die<br />
Vorteile digitaler Bauwerksmodelle<br />
(BIM) und offener Schnittstellen wie<br />
OpenBIM und IFC (IFC = Industry Foundation<br />
Classes; ein allgemeines Datenformat,<br />
das einen offenen Austausch<br />
von Daten zwischen verschiedenen proprietären<br />
Software-Anwendungen ermöglicht)<br />
im Sinne einer diskriminierungsfreien<br />
Strategie für das deutsche<br />
Bauwesen gemeinsam umzusetzen. Dazu<br />
notwendige Normierungsschritte<br />
sollen national mit dem DIN und international<br />
mit der ISO abgestimmt<br />
werden. Mittlerweile zählt der Verein<br />
allein in Deutschland rund 180 Mitglieder.<br />
BuildingSmart hat Arbeitskreise bzw.<br />
„Cluster“ etabliert, die sich mit bestimmten<br />
Immobilientypen beschäftigen.<br />
Beispielsweise gibt es einen Arbeitskreis<br />
Flughäfen. Hier fokussiert<br />
man sich auf die Möglichkeit <strong>des</strong> Informationsaustausches<br />
für die Flughafenbetreiber.<br />
Es wird alles rund um das<br />
Thema Flughafenimmobilie kommuniziert.<br />
Bei der DGfdB gibt es bekanntermaßen<br />
bereits Arbeitskreise für den Schwimmbadbau.<br />
Vielleicht wäre es auch eine<br />
Überlegung, diese in Bezug auf das digitale<br />
Bauen neu zu etablieren, ähnlich<br />
wie es bei anderen Immobilientypen<br />
schon der Fall ist. Dabei geht es<br />
auch um eine internationale Vernetzung,<br />
um zu sehen, wo man bautechnisch<br />
steht, ein gutes Benchmarking<br />
zu betreiben und voneinander zu lernen.<br />
Intelligente Bauteile und die<br />
deutsche Planungspraxis<br />
Die Bauproduktehersteller investieren<br />
aktuell im Rahmen einer Innovationsoffensive<br />
in das Optimieren ihrer Produktdaten.<br />
Sie wollen fit für BIM werden.<br />
Derzeit wird auf EU-Ebene definiert,<br />
welche Produktdaten für BIM erforderlich<br />
sind. Es gibt Handlungsbedarf.<br />
Für die optimale Nutzung im digitalen<br />
Gebäudemodell sollten alle Bauteile,<br />
egal ob es Pumpen, Türen oder<br />
Wände sind, als virtuelle Bauteile für<br />
die Planer abgreifbar sein. Diese virtuellen<br />
Bauteile, die im digitalen Modell<br />
zum Einsatz kommen, sind mit digitalen<br />
Informationen (Attributen) angereichert.<br />
Je nach Anforderung an<br />
das Bauteil sollten sämtliche Produktdaten<br />
in Bezug auf Leistungsfähigkeit,<br />
Strömungskoeffizienten, Dämmwerte<br />
etc. in den Bauteilinformationen enthalten<br />
sein. Aktuell können im Bereich<br />
<strong>des</strong> Schwimmbadbaus Filteranlagen<br />
oder andere technische Ausrüstungen<br />
von den Planern nur in Geometrien<br />
angelegt werden. Sie werden dann manuell<br />
mit Informationen versehen. Zukünftig<br />
sollten die Informationen von<br />
den Produktherstellern beigesteuert<br />
werden.<br />
Dabei müssen wir aber beachten, dass<br />
es in Deutschland Besonderheiten gibt.<br />
Wir haben insbesondere auch im Bäderbau<br />
das Thema der Vergabe- und<br />
Vertragsordnungen VOB und VOF. D. h.,<br />
wir müssen in bestimmten Leistungsphasen<br />
noch herstellerneutral planen,<br />
um Vergabesicherheit zu erreichen.<br />
Erst nach der Vergabe können wir die<br />
Herstellerneutralität aufgeben. Die Anforderungen<br />
bestehen <strong>des</strong>halb darin,<br />
auch entsprechend zu definieren, wie<br />
die Bauteile allgemein zu klassifizieren<br />
sind.<br />
International ist es hingegen überwiegend<br />
so, dass der Planer das Modell in<br />
einer bestimmten Phase an den Generalunternehmer<br />
weitergibt. Dieser ergänzt<br />
dann die Bauteile, die noch nicht<br />
herstellerdefiniert sind, mit herstellerspezifischen<br />
Informationen. In der späteren<br />
Realisierungsphase kommt noch<br />
eine weitere Komponente hinzu: die<br />
Ergänzung der Seriennummer der Bauteile,<br />
sodass für den laufenden Betrieb<br />
später immer auf die gleiche und fest<br />
verbaute Information zugegriffen werden<br />
kann.<br />
Aufgrund der sehr populären Einzelvergabe<br />
muss bei uns statt<strong>des</strong>sen der<br />
Architekt bzw. Planer diese Aufgabe<br />
übernehmen, da es in vielen Fällen keinen<br />
Generalunternehmer gibt, der die<br />
Hoheit über diese Aufgabe hat. D. h.,<br />
die Architekten müssen sich entsprechend<br />
aufstellen. Die Umstellung ist<br />
nicht unerheblich. Im ersten Schritt<br />
bedeutet BIM, durchgängig in 3-D zu<br />
planen. Dies ist der erste Kulturwandel.<br />
Im zweiten Schritt, der genauso<br />
groß ist wie der Schritt von 2-D zu 3-D,<br />
muss das Management von Informationen<br />
neu erlernt werden. Dies ist er-
381 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />
forderlich, um die 3-D-Modelle mit Informationen<br />
zu füttern. Über die verschiedenen<br />
Leistungsphasen hinweg<br />
werden Informationen angereichert,<br />
und der Detaillierungsgrad nimmt dann<br />
entsprechend kontinuierlich zu. Während<br />
der Ausschreibung und der Realisierungsphase<br />
muss das Modell von<br />
den Planern entsprechend weiter gepflegt<br />
bzw. ausgebaut werden.<br />
Ansatzpunkte für das Badewesen<br />
BIM hat mit dem Planen, Bauen und<br />
Betreiben von Immobilien zu tun und<br />
betrifft damit natürlich auch den Bäderbau.<br />
Neubauten und Revitalisierungen<br />
sind zu planen und dann zu realisieren.<br />
Der spätere Betrieb hat dann<br />
eine wesentlich größere Bedeutung im<br />
Lebenszyklus als die vorgelagerte Planung.<br />
Planen am Modell<br />
Das Planen mit BIM bedingt, dass alle<br />
Planungsbeteiligten, also Bauherr,<br />
Architekt, Techniker, Statiker usw., an<br />
Gebäudemodellen arbeiten. Dieses gemeinsame<br />
BIM-Koordinierungsmodell,<br />
wie es beispielhaft in Abbildung 2 gezeigt<br />
wird, setzt sich aus mehreren einzelnen<br />
Fachmodellen zusammen. Was<br />
auch im Schwimmbadbau besonders<br />
spannend ist, ist die sich anschließende<br />
Kollisionsprüfung. Das BIM-Koordinierungsmodell<br />
ermöglicht, die einzelnen<br />
Fachmodelle gegeneinander zu<br />
„clashen“. Das Clashen ist eine automatisierte<br />
Kollisionsprüfung. Es wird<br />
beispielswiese abgeprüft, ob eine Badewasserleitung<br />
mit einer Konsole im<br />
Bereich der Beckenwand kollidiert oder<br />
mit einer Lüftungsleitung. Sieht man<br />
z. B. die Keller von Schwimmbädern<br />
an, so findet man eine extreme Technikdichte,<br />
die unbedingt vor Baubeginn<br />
durchgeplant sein sollte, um teure<br />
Nachträge zu vermeiden. D. h., die<br />
Technikkeller sind im Idealfall so ausgestattet,<br />
dass alles ineinandergreift.<br />
Manchmal sind diese Räume auch deutlich<br />
überdimensioniert, weil in frühen<br />
Leistungsphasen, in Unkenntnis <strong>des</strong><br />
genauen Bedarfs, zu großzügig Platz<br />
vorgesehen wurde.<br />
Das Optimieren mittels Kollisionsprüfung<br />
schafft Sicherheit. Sie ermöglicht<br />
ein viel besseres Ineinandergreifen der<br />
haustechnischen Gewerke untereinander.<br />
Kollisionen, die während der Planung<br />
auftreten, werden erfasst und kategorisiert.<br />
Im Rahmen von Koordinierungsbesprechungen<br />
können dann direkt<br />
Arbeitsaufträge vergeben werden,<br />
um die Störung zu beseitigen und auch<br />
über den Planungsprozess besser zu<br />
berichten. Jeder Planer wird so in seinen<br />
eigenen Fachmodellen mit einem<br />
Arbeitsauftrag an die Kollision geführt.<br />
Ziel ist es, bis zum eigentlichen Bau-
Building Information Modeling · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 382<br />
beginn wirklich kollisionsfrei zu werden.<br />
Das ist eine große Errungenschaft. Damit<br />
entfällt das Improvisieren während<br />
der Ausführung. Der Weg der Leitung<br />
muss nicht erst vor Ort entschieden<br />
werden, wie es gerade in der<br />
Schwimmbadtechnik oft noch der Fall<br />
ist. Insofern geht es um einen effizienten<br />
Materialeinsatz sowie insgesamt<br />
um Kosten- und Zeitersparnis.<br />
Abbildung 4: BIM-Planung für den Neubau der Almsporthalle Bielefeld; Abbildung: POS4<br />
Architekten Generalplaner, Düsseldorf<br />
Nicht nur die Kommunikation unter<br />
den Fachplanern verbessert sich. Der<br />
Austausch mit dem Bauherrn, dem Betreiber<br />
und den zukünftigen Nutzern<br />
profitiert ebenfalls von BIM. Dieser<br />
Dia log beinhaltet beim Schwimmbad<br />
ein großes Spektrum von Nutzern, vom<br />
Schwimmverein über Schulen bis beispielsweise<br />
hin zu Wellness-Gästen.<br />
Mittels der 3-D-Visualisierung kann<br />
bereits während der Planungsphase ein<br />
gemeinsames Verständnis aufgebaut<br />
werden. Mit dem virtuellen Modell lassen<br />
sich die Technik und die spätere<br />
Funktion wesentlich leichter erklären<br />
als anhand von Plänen. Die erweiterte<br />
Visualisierungsmöglichkeit über alle<br />
Leistungsphasen erleichtert die Entscheidungsfindung<br />
ganz automatisch,<br />
wenn die Varianten und die spätere<br />
Ausstattung <strong>des</strong> Schwimmba<strong>des</strong> durch<br />
die Nutzer vorab erkennbar und visuell<br />
erfahrbar sind.<br />
Das BIM-Modell kann noch mit weiteren<br />
Informationen verknüpft werden.<br />
Die 4. Dimension ist die Zeit; d. h., das<br />
4-D-Modell weist allen Modellelementen<br />
einen Ausführungszeitraum im Bauablauf<br />
zu. Im 5-D-Modell kommt eine<br />
Verknüpfung mit den Kosten hinzu.<br />
Damit steigt die Termin- und Kostensicherheit,<br />
da unmittelbar aus dem Gebäudemodell<br />
heraus ein effizientes Controlling<br />
erfolgen kann.<br />
Effizienter Betrieb<br />
Gerade im späteren Betrieb einer Schwimmbadimmobilie<br />
gibt es einige Digitalisierungsaspekte,<br />
die zu Optimierungen<br />
führen können. Eine Vielzahl digitaler<br />
Systeme kann auf den BIM-Daten<br />
aufsetzen. Im laufenden Betrieb<br />
spielen gerade die Energieoptimierung<br />
und Effizienzsteigerung eine entscheidende<br />
Rolle. Weitere Aspekte sind das<br />
Monitoring und das Benchmarking<br />
sämtlicher intelligenter Steuerungssysteme.<br />
Ziel ist die intelligente Verknüpfung<br />
von Daten unter Einsatz von<br />
Sensorik. Sehr sinnvoll für den laufenden<br />
Betrieb ist auch die vorbeugende<br />
Wartung. Die Zukunft besteht darin,<br />
Bauteile zu konstruieren, die ihre<br />
Wartungshistorie und Haltbarkeit anzeigen<br />
können. Dann ist es möglich,<br />
diese Informationen mit dem Gebäudemodell<br />
über eine Schnittstelle zu<br />
verknüpfen.<br />
Ein zusätzlicher Mehrwert ist die Verfügbarkeit<br />
von Informationen bzw. das<br />
Absetzen von Anforderungen in frühen<br />
Leistungsphasen. Die Anforderungen<br />
aus dem laufenden Betrieb – z. B.<br />
in Bezug auf die spätere Gebäudereinigung<br />
– können gleich zu Beginn definiert<br />
werden. Es ließe sich also beispielsweise<br />
für den laufenden Betrieb<br />
festlegen, dass die Produktdaten für<br />
die Reinigungsklassen der einzelnen<br />
Fliesen gleich mit im Bauteil zu dokumentieren<br />
sind. Die Informationen werden<br />
nicht mehr später aus Produktdatenblättern,<br />
sondern direkt aus dem<br />
Modell entnommen. So werden Doppelarbeit<br />
und Fehler vermieden sowie<br />
der Zugriff auf Informationen in einer<br />
transparenten Kommunikation erleichtert.<br />
Die digitale Gebäudedokumentation<br />
unterstützt nicht nur den effizienten<br />
Betrieb der Immobilie, sondern betrifft<br />
auch den Rückbau. Baustoffe und zukünftige<br />
Altlasten sind leicht erkennbar,<br />
weil sie so Bestandteil der Gebäudedokumentation<br />
im Modell sind. Wenn<br />
wir Schwimmbäder auf eine Nutzungsdauer<br />
von 25 Jahren und mehr betrachten,<br />
dann hätten wir im Jahr 2042 oder<br />
später die Information abrufbar, ob es<br />
sich lohnt, bei bestimmten Bauteilen<br />
noch über eine Revitalisierung nachzudenken,<br />
oder ob statt<strong>des</strong>sen lieber<br />
komplett neu gebaut werden sollte.<br />
Auch kommen wir so der europäischen<br />
Richtlinie zur Kartierung von Schadstoffen<br />
in der kommunalen Immobilie<br />
zukunftssicher nach. In jedem Fall weiß<br />
man, was beseitigt werden muss.<br />
Digitale Standardisierung<br />
Die DGfdB könnte zukünftig bei der<br />
Definition der Auftraggeber-Informations-Anforderungen<br />
(AIA) für die Mitglieder<br />
auf der Auftraggeberseite von<br />
kommunalen und privatwirtschaftlichen<br />
Bauprojekten behilflich sein. Dazu<br />
könnte professionell ein Dokument<br />
erarbeitet werden, das projektspezifisch<br />
als Grundlage dient. Auch lassen<br />
sich die Anforderungen der KOK-Richtlinien<br />
für den Bäderbau über Algorithmen<br />
digital abbilden, was den Planern<br />
und Betreibern eine große Hilfe sein<br />
würde. Bauwerksmodelle wären in Bezug<br />
auf Regeln prüfbar. Sog. Modell-<br />
Checker lesen das Modell nicht nur in<br />
Bezug auf Kollisionen aus, sondern ermöglichen<br />
die Abprüfung auf Regel-
383 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />
verstöße. Das bedeutet, dass es zukünftig<br />
einen Regelsatz zur Planungsprüfung<br />
am Modell geben könnte, der dem<br />
Planer zur Eigenvalidierung und dem<br />
Auftraggeber als Entscheidungsgrundlage<br />
dienen würde, in Bezug auf die<br />
Erfüllung der KOK-Richtlinien. Beispielsweise<br />
ließen sich die Min<strong>des</strong>tmaße<br />
(z. B. Beckenumfänge, Wassertiefen,<br />
Abstände) und die Anzahl (Sanitär, Duschen,<br />
Umkleiden) automatisiert prüfen<br />
sowie in einem Prüfprotokoll dokumentieren.<br />
Empfehlungen für den reibungslosen<br />
BIM-Einstieg<br />
Wie sollte der öffentliche Bauherr nun<br />
vorgehen, wenn er beim nächsten Schwimmbadprojekt<br />
mithilfe von BIM die Vorteile<br />
der Digitalisierung nutzen will?<br />
Wichtig ist, dass der kommunale Auftraggeber<br />
sich intensiv mit dem Thema<br />
befasst. Um die geforderten Leistungen<br />
richtig ausschreiben zu können,<br />
muss der Auftraggeber Informationsanforderungen<br />
entwickeln, die<br />
auf seine strategischen Ziele abgestimmt<br />
sind. Darin muss festgeschrieben<br />
sein, wann welche Daten in welchem<br />
Format von den Planern oder den<br />
Bauausführenden verfügbar gemacht<br />
werden sollen. Der Bauherr sollte ebenfalls<br />
eine Kompetenzabfrage durchführen;<br />
d. h., er sollte sicher sein, dass<br />
die Auftragnehmer in der Lage sind,<br />
den BIM-Prozess darzustellen. In diesem<br />
Kontext hilft zukünftig die Personenzertifizierung<br />
auf Basis der VDI-<br />
Richtlinie 2552-8, die dokumentiert,<br />
ob in dem jeweiligen Bau- oder Planungsunternehmen<br />
entsprechende Kompetenzen<br />
vorhanden sind. Es gibt Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für Bauherren<br />
und selbstverständlich auch sachkundige<br />
BIM-Berater, die professionelle<br />
Unterstützung leisten und den BIM-Einstieg<br />
moderieren können. Im Stufenplan<br />
<strong>des</strong> BMVI ist beschrieben, dass<br />
der Auftraggeber zwingend seine AIA<br />
vor dem Projektstart definieren muss.<br />
Im Rahmen der Arbeit als Generalplaner<br />
und BIM-Berater hat die DeuBIM<br />
GmbH, zusammen mit der POS4 Architekten<br />
Generalplaner GmbH, Düsseldorf,<br />
bereits bei mehreren Schwimmbad-<br />
sowie Sport- und Freizeitbauprojekten<br />
erfolgreich digital arbeiten oder<br />
beraten können. So beschäftigt sich<br />
die Gemeinde Waldbröl in einem aktuellen<br />
Projekt mit der BIM-Planung<br />
und nutzt diese insbesondere im Rahmen<br />
der Variantenprüfung zur Revitalisierung.<br />
In Lommel, Belgien, entsteht<br />
ein großes Freizeitbad, das mit<br />
BIM geplant wird (siehe Abbildung 3),<br />
und in Bielefeld realisieren DeuBIM<br />
und POS4 gemeinsam mit dem Generalunternehmer<br />
Pellikaan, Ratingen,<br />
einen Sportkomplex mit Schwimmbad<br />
(siehe Abbildung 4), Dreifachsporthalle<br />
und Einfachsporthalle, bei der ebenfalls<br />
mit BIM gearbeitet wird. Die Vorteile<br />
der digitalen Planung werden von<br />
den Auftraggebern schnell erkannt und<br />
geschätzt. BIM wird durch die erhöhte<br />
Transparenz bereits in der Planungsund<br />
Bauphase als echter Mehrwert erkannt.<br />
Dies schließt die vielen Potenziale<br />
für den laufenden Betrieb noch<br />
gar nicht mit ein.<br />
Auch konnte bei einem Bauvorhaben<br />
noch frühzeitig die Notbremse gezogen<br />
werden. Bei diesem Bauvorhaben<br />
wurden schon in einer frühen Leistungsphase<br />
eine statische Betrachtung<br />
<strong>des</strong> Lastabtrages am Modell simuliert<br />
und die Erkenntnisse der Baugrunduntersuchung<br />
berücksichtigt. Da es<br />
sich um einen Anbau an ein bestehen<strong>des</strong><br />
Schwimmbad handelte, wären die<br />
Abfangungen und statischen Erfordernisse<br />
vom prognostizierten Budget nicht<br />
abdeckbar gewesen. Diese Erkenntnis<br />
hat die Kommune vor immensen Baukostensteigerungen<br />
bewahrt. Dies ist<br />
ein Erfolg der frühzeitigen, qualifizierten<br />
Planung am Modell.<br />
Implementierung im Planen und<br />
Bauen<br />
Grundsätzlich sollte eine Implementierung<br />
der Methode an Hand der fünf<br />
BIM-Faktoren erfolgen:<br />
Menschen,<br />
Prozesse,<br />
Technologien,<br />
Daten und<br />
Rahmenbedingungen.<br />
BIM ist kein originäres Software-Thema,<br />
was oft verkannt wird. BIM ist<br />
auch keineswegs nur 3-D-Planung. Die<br />
Planer müssen sich entsprechend fortbilden,<br />
um die Merkmalskriterien einer<br />
BIM-Planung zu erfüllen. Es gilt,<br />
Prozesse zu <strong>des</strong>ignen, Datenaustausch<br />
zu kultivieren und Informationsmanagement<br />
zu betreiben. Das Bedienen<br />
von BIM-spezifischen Anwendungsfällen<br />
muss durch entsprechende Werkzeuge<br />
unterstützt werden. Zi
Neubau · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 384<br />
Bäderbau<br />
| 1<br />
Dünenbad am Twistesee<br />
Strandgebäude an einer Ba<strong>des</strong>telle <strong>des</strong> Stausees<br />
Dipl.-Ing. Architekt Jürgen Schimmelpfeng, Müntinga und Puy GbR, Dipl.-Ing. Architekten BDA, Bad Arolsen<br />
Die nordhessische Kleinstadt Bad Arolsen ist als barocke Residenzstadt ein beliebtes<br />
Touristenziel. Neben der historischen Altstadt lockt auch die schöne Landschaft viele<br />
Besucher in die Region. Etwas außerhalb der Stadt, eingebettet in ein bewaldetes Tal,<br />
liegt der Twistesee. Der Stausee wurde in den 1970er Jahren zur Verhinderung von Hochwassern<br />
angelegt. Bereits bei seinem Bau war er allerdings auch als Angebot zur Naherholung<br />
konzipiert. Die Neugestaltung <strong>des</strong> Strandba<strong>des</strong> gibt nun dieser Freizeitnutzung<br />
noch einmal eine größere Bedeutung. Das gesamte Areal wurde grundlegend verändert<br />
und die vorhandenen Gebäude vollständig abgebrochen.
385 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Neubau<br />
Bäderbau<br />
| 2<br />
| 3 | 4<br />
| 5<br />
1 | Badebetrieb am Stausee<br />
2 | Abendstimmung<br />
3 | Die geschwungene Gebäudekubatur entlang ...<br />
4 | ... der hier geschlossenen Umkleidebereiche ...<br />
5 | ... und der Terrasse vor dem Café<br />
Fotos: Constantin Meyer, Köln
Neubau · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 386<br />
2<br />
5<br />
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4<br />
3<br />
7<br />
2<br />
N<br />
1<br />
8<br />
9<br />
Lageplan<br />
1 Parken<br />
2 Seepromenade<br />
3 Strandbadgebäude<br />
4 Liegewiese<br />
5 Sportband<br />
6 Dünenlandschaft<br />
7 Ba<strong>des</strong>trand<br />
8 Kletterfelsen<br />
9 Event-Plattform / Strandbar<br />
Die Wettersteiner Bucht<br />
Das Strandbad befindet sich in der neu<br />
geschaffenen Wettersteiner Bucht, am<br />
Westufer <strong>des</strong> sich in Nord-Süd-Ausrichtung<br />
erstreckenden Stausees. Die<br />
Wettersteiner Bucht schafft Offenheit<br />
und Weite; sie inszeniert einen Wechsel<br />
vom bewaldeten Uferbereich zu besonnten<br />
freien Flächen. Die vorhandene<br />
Hangvegetation ist bis auf die erhaltenswerten<br />
Bäume ausgedünnt. Der<br />
steile Hang ist abgetragen und sanft<br />
bis zur geschwungenen, nach Westen<br />
verlegten Uferpromenade angezogen<br />
und mit Sand überworfen.<br />
Mit einer leichten Drehung öffnet sich<br />
die Bucht nach Süden. Es ist eine starke<br />
Beziehung zwischen Wasser, Strand<br />
und Promenade entstanden. Der langgestreckte,<br />
geschwungene Riegel <strong>des</strong><br />
Strandgebäu<strong>des</strong> bildet das Rückgrat der<br />
Bucht und begleitet die Promenade.<br />
Blickfang auf dem Strand ist eine mächtige<br />
alte Eiche.<br />
Entree<br />
Vom Parkplatz an der Kreisstraße kommend<br />
wird der Besucher bereits auf<br />
halbem Weg von der Dünenlandschaft<br />
mit dem eingebetteten Strandgebäude<br />
empfangen. Der Zuweg mündet an der<br />
Promenade auf einer kleinen Platzerweiterung,<br />
die den Blick auf den See<br />
und die neugestaltete Bucht eröffnet.<br />
Die Seepromenade selbst ist neu gestaltet;<br />
die geschwungene Wegeführung<br />
schafft Platz für die Dünenlandschaft<br />
und den Ba<strong>des</strong>trand. Durch die<br />
Form und Materialwahl hebt sich die<br />
Promenade vom übrigen Seerandweg<br />
ab.<br />
Die Zugänge zum Strand führen ohne<br />
Stufen von der Promenade durch die<br />
sanfte Dünenlandschaft hinab.<br />
Im Norden, im Anschluss an den Bootsanleger,<br />
werden in einem „Sportband“<br />
parallel zum Wasser Flächen für sportliche<br />
Aktivitäten wie Beachvolleyball,<br />
Tischtennis, Trampolin und Basketball<br />
angeboten.<br />
In leichtem Abstand zum Sportband<br />
bietet eine Spiellandschaft den Kindern<br />
Erlebnisraum zum Klettern und<br />
Spielen am Sandstrand.
387 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Neubau<br />
6<br />
5<br />
8<br />
9<br />
10 2<br />
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4<br />
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14<br />
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3<br />
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1<br />
2<br />
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22<br />
2<br />
23<br />
Grundriss<br />
1 Seepromenade<br />
2 Rampe<br />
3 Terrasse<br />
4 Café<br />
5 Kiosk<br />
6 Küche<br />
7 Personal<br />
8 Putzmittel<br />
9 Lager Kiosk<br />
10 Vorbereitung Küche<br />
11 Lager Geräte, Bestuhlung<br />
12 Duschen Herren<br />
13 WC Herren<br />
14 Umkleiden Herren<br />
15 WC barrierefrei<br />
16 Umkleide barrierefrei<br />
17 Einzelumkleide<br />
18 Wickelraum<br />
19 Umkleiden Damen<br />
20 Duschen Damen<br />
21 WC Damen<br />
22 Technik<br />
23 Liegeplattform<br />
Schnitt durch das Café
Neubau · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 388<br />
Das Strandbad, eingebettet in die neu geschaffene Wettersteiner Bucht<br />
vereinzelt in die Flächen oder begleiten<br />
schattenspendend die Liegeplattformen.<br />
Es entsteht eine typische Dünenlandschaft.<br />
Strandgebäude<br />
Die Rottöne der Stahlfassade aus wetterfestem<br />
Baustahl bilden einen Komplementärkontrast<br />
mit den verschiedenen<br />
Grüntönen der umgebenden<br />
Landschaft und verorten den geschwungenen<br />
Baukörper in der Dünenlandschaft.<br />
An der Seepromenade<br />
Im Süden ragt ein Kletterfelsen aus<br />
dem Sand. Es ist über eine großzügige<br />
Freitreppe zu erreichen. Den Abschluss<br />
<strong>des</strong> südlichen Strandbereichs bildet eine<br />
Event-Plattform, die für musikalische<br />
Darbietungen, Freilichtkino und<br />
Weiteres gerüstet ist, aber auch das Betreiben<br />
einer Strandbar ermöglicht.<br />
Dünenlandschaft<br />
Die Landschaftsarchitektur folgt dem<br />
Leitbild „Strand und Dünen“; es wird<br />
von der Vegetation unterstützt. Auf die<br />
reinen Sand- und Spielflächen am Ufer<br />
folgen großflächige Bereiche sandigen<br />
Bodens mit typischen Gräsern wie<br />
Strandhafer oder Dünengras. Punktuell<br />
und an den Rändern werden die<br />
Gräser mit Weide, Ölweide oder Kartoffelrose<br />
ergänzt. Kiefern streuen sich<br />
Eine leicht angehobene Sockelplatte,<br />
im Bereich <strong>des</strong> Cafés als Holzterrasse<br />
vorgezogen, hebt das Gebäude aus dem<br />
Promenadengeschehen mit Fahrradfahren<br />
und Laufen bewusst heraus. Zusätzlich<br />
ist eine schützende Nische dem<br />
Zugang <strong>des</strong> Cafés und der Ausgabe <strong>des</strong><br />
Kiosks vorgelagert.<br />
Die verschiedenen Funktionen – Café,<br />
Umkleiden, Sanitärbereich und Lager<br />
– sind in dem Strandgebäude aufgereiht<br />
und werden von der Promenade<br />
aus erschlossen.<br />
Der Innenraum erhält über das durchgängige<br />
Oberlicht an der Hangseite <strong>des</strong><br />
Gebäu<strong>des</strong> eine natürliche Belichtung<br />
bis in die Gebäudetiefe. Die offenen
389 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Neubau<br />
Das Café von außen ...<br />
... und innen<br />
Der Umkleide- und Sanitärbereich von außen ...<br />
... und innen<br />
Fassadenprägende Materialien
Neubau · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 390<br />
Zugänge zu den einzelnen Nutzungsbereichen<br />
werden durch aufgesetzte<br />
Laternen betont und belichtet. Transluzente<br />
Glasflächen in der Fassade mit<br />
schützenden Lamellen erhöhen die Helligkeit<br />
im Bereich der Umkleiden.<br />
Die Oberlichter dienen auch der natürlichen<br />
Entlüftung der Umkleidebereiche<br />
im Sommer (Kaminwirkung). Warme<br />
und feuchte Luft wird abgeführt.<br />
Als Material für Dach und Wand wurde<br />
wetterfester Baustahl gewählt, <strong>des</strong>sen<br />
Außenfläche eine reiche Textur<br />
schützender Patina entwickelt. Die Fassade<br />
zeigt einen Wechsel von geschlossenen<br />
Flächen aus den Stahlelementen<br />
mit einer rhythmischen Teilung und<br />
den transluzenten Glasflächen.<br />
Konstruktion und Material<br />
Stahlbetonbauteile bilden die tragende<br />
Konstruktion und lehnen sich gegen<br />
den Hang. Die Stahlfassade ist als<br />
vorgehängte, hinterlüftete Fassade vor<br />
der wärmegedämmten Wand konzipiert.<br />
Ähnlich ist der Aufbau für das<br />
leicht geneigte Flachdach gewählt.<br />
Die Materialien folgen den Anforderungen:<br />
Einordnung in die Natur, gebrauchsrobust<br />
und pflegeleicht. Zi <br />
Projekt<br />
Neubau eines Strandbadgebäu<strong>des</strong> am<br />
Twistesee<br />
Zum Wiggenberg 31<br />
34454 Bad Arolsen<br />
Projektbeteiligte<br />
Bauherr<br />
Magistrat der Stadt Bad Arolsen<br />
Große Allee 26<br />
34454 Bad Arolsen<br />
Architektur<br />
Planung und Bauleitung<br />
Müntinga und Puy GbR,<br />
Dipl.-Ing. Architekten BDA<br />
Entwurf: Dipl.-Ing. Architekten Jürgen<br />
Schimmelpfeng und Johannes Müntinga<br />
Mannelstraße 9<br />
34454 Bad Arolsen<br />
Landschaftsplanung<br />
Schulz Landschaftsarchitekten AKH<br />
Luisenplatz 3<br />
34119 Kassel<br />
Tragwerksplanung<br />
Thomas Böhle Ingenieurbüro für Baustatik<br />
Walmer Weg 7<br />
34454 Bad Arolsen<br />
Technische Ausstattung (Heizung und Sanitär)<br />
Ingenieur-Büro Ernst-Wilhelm Saure<br />
Bramberger Weg 2<br />
34497 Korbach<br />
Kenndaten<br />
Bauzeit<br />
Beginn Abbruch der Vorgängerbauten<br />
Ende 2013<br />
Fertigstellung März 2015<br />
Einweihung 13. Juni 2015<br />
Baukosten (netto)<br />
KG 200 - 400 1.250.000 €<br />
KG 500 593.000 €<br />
KG 600 37.000 €<br />
Gesamtkosten 1.880.000 €<br />
Projektdaten<br />
Flächen und Volumen<br />
Bruttogrundfläche 410 m 2<br />
Nettogrundfläche 347 m 2<br />
(zzgl. Terrasse 154 m 2 )<br />
Bruttorauminhalt 1.795 m 3<br />
Beplante/bearbeitete Freiflächengrößen<br />
Liegefläche 2.250 m 2<br />
Strand 4.300 m 2<br />
Neuer Weg (Schlange) 440 m 2<br />
Öffnungszeiten<br />
täglich, 365 Tage im Jahr, 7.00 - 20.00 Uhr<br />
Eintrittspreise<br />
freier Eintritt
391 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Politik<br />
Je<strong>des</strong> Kind soll schwimmen können<br />
Bäderbetrieb<br />
Aktueller wissenschaftlicher Stand zur Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland<br />
Maike Kels (M. Ed.) und Prof. Dr. Theodor Stemper, Bergische Universität Wuppertal, Arbeitsbereich Fitness & Gesundheit, Fakultät für<br />
Human- und Sozialwissenschaften<br />
In Deutschland wird aktuell viel über<br />
das Thema Schwimmfähigkeit diskutiert.<br />
In den Medien wird regelmäßig<br />
über eine steigende Nichtschwimmeranzahl<br />
berichtet. Tatsächlich ist<br />
die empirische Datengrundlage zur<br />
Schwimmfähigkeit jedoch unzureichend.<br />
Auch auf bildungspolitischer<br />
Ebene werden Diskussionen über die<br />
Schwimmfähigkeit geführt und in<br />
diesem Sinne hinterfragt, welchen<br />
Beitrag die Schule hierbei leisten kann.<br />
In einem sind sich allerdings alle einig:<br />
Je<strong>des</strong> Kind soll schwimmen können!<br />
Was bedeutet es jedoch, schwimmen<br />
zu können?<br />
Definition der Schwimmfähigkeit<br />
Eine allseits anerkannte Operationalisierung<br />
von Schwimmfähigkeit oder<br />
Schwimmenkönnen anhand konkreter<br />
Kriterien und Normen existiert bisher<br />
in der Fachliteratur (noch) nicht. Doch<br />
auch wenn derzeit noch kein Konsens<br />
zur Definition auszumachen ist, was<br />
angesichts der Medienpräsenz sicher<br />
überrascht, kann doch immerhin mit<br />
gebotener Vorsicht aus unserer Dokumentenanalyse<br />
(vgl. Stemper und Kels,<br />
2016a) ein gemeinsamer „Definiti ons-<br />
Kern“ herauskristallisiert werden. Zu<br />
diesem gehören eine Basiskompetenz<br />
und ggf. noch – alle in zahlreichen Varianten<br />
– mehrere Zusatzkompetenzen.<br />
Basiskompetenz<br />
Überwindung einer definierten<br />
Strecke im schwimmtiefen Wasser<br />
Zusätzliche Kompetenzen<br />
Sprung ins Wasser<br />
Tauchen<br />
Ausatmen in das und unter Wasser<br />
Auftreiben im Wasser nach Absinken<br />
Gleiten im Wasser<br />
Kenntnisse (Baderegeln, Eigenschaften<br />
<strong>des</strong> Wassers) (vgl. Stemper<br />
und Kels, 2016a)<br />
Die Fachliteratur zeigt jedoch nicht nur<br />
recht uneinheitliche Auffassungen hinsichtlich<br />
der Frage, welche Basiskompetenz<br />
und welche Zusatzkompetenzen<br />
verpflichtend erfüllt werden müssen,<br />
um als schwimmfähig gelten zu<br />
können, sondern auch hinsichtlich der<br />
Form ihrer Überprüfung. In der Mehrzahl<br />
wird für „Schwimmfähigkeit“ neben<br />
dem Schwimmen (Fortbewegen)<br />
aber zumin<strong>des</strong>t das Springen und Tauchen<br />
für unabdingbar erachtet.<br />
Die momentan am weitesten anerkannte<br />
Definition von Schwimmfähigkeit<br />
findet sich in der Deutschen Prüfungsordnung<br />
„Schwimmen – Retten – Tauchen“.<br />
Sie betont, dass die Kriterien <strong>des</strong><br />
Seepferdchens die Anforderungen an<br />
ein sicheres Schwimmen nicht erfüllen.<br />
Das Seepferdchen wird eher als<br />
Motivationsschub auf dem Weg zum<br />
sicheren Schwimmer angesehen (vgl.<br />
DSV, 2002). Dagegen wird die Erfüllung<br />
der Kriterien <strong>des</strong> Bronze-Abzeichens<br />
als Nachweis <strong>des</strong> Schwimmenkönnens<br />
angesehen.<br />
Zum Bestehen <strong>des</strong> Schwimmabzeichens<br />
Bronze müssen folgende Aufgaben erfolgreich<br />
gelöst werden:<br />
Sprung vom Beckenrand und<br />
min<strong>des</strong>tens 200 m Schwimmen in<br />
höchstens 15 Minuten,<br />
einmal ca. 2 m Tieftauchen von<br />
der Wasseroberfläche mit Heraufholen<br />
eines Gegenstan<strong>des</strong>,<br />
Sprung aus 1 m Höhe oder Startsprung<br />
sowie<br />
Kenntnis von Baderegeln (vgl. SV<br />
NRW, 2012, S. 3).<br />
Da keine einheitliche Definition <strong>des</strong><br />
Begriffs „Schwimmfähigkeit“ vorliegt,<br />
kommt es zu einer oberflächlichen und<br />
teilweise verwirrenden Verwendung<br />
<strong>des</strong> Begriffs. Es werden neben der
Politik · Bäderbetrieb | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 392<br />
„Schwimmfähigkeit“ weitere Begrifflichkeiten<br />
– wie „Schwimmenkönnen“,<br />
„Schwimmfertigkeit“, „sicher schwimmen“<br />
oder „Wassersicherheit“ – verwendet.<br />
Einen Lösungsvorschlag zur Definition<br />
und Operationalisierung der<br />
Schwimmfähigkeit und Wassersicherheit<br />
(siehe Abbildung 1) bieten Stemper<br />
und Kroll (2014). Durch Rückbesinnung<br />
auf die „Deutsche Prüfungsordnung“<br />
und die Integration <strong>des</strong> Konzeptes<br />
der Wassersicherheit könnte man<br />
die Reihenfolge der zu erwerbenden<br />
Kompetenzen und deren Operationalisierung<br />
vereinheitlichen. Auf dieser<br />
Basis ließe sich dann auch die Fachdiskussion<br />
präziser führen, da Schwimmfähigkeit<br />
eindeutig mit der Erfüllung<br />
der Kriterien <strong>des</strong> „Bronze-Abzeichens“<br />
(ggf. + WSC) (WSC: Wasser-Sicherheits-Check,<br />
ein Schwimmabzeichen<br />
aus der Schweiz; Anmerkung der Redaktion)<br />
definiert wäre.<br />
Lehrpläne<br />
Nicht nur in der Fachliteratur, sondern<br />
auch auf bildungspolitischer Ebene<br />
herrscht Uneinigkeit zum Thema<br />
„Schwimmfähigkeit“. In allen deutschen<br />
Lehrplänen für die Grundschule<br />
wird zwar auf die besondere Bedeutung<br />
<strong>des</strong> Schwimmenlernens für die<br />
kindliche Entwicklung verwiesen. Und<br />
in dem Ziel der erstrebenswerten<br />
Schwimmfähigkeit stimmen auch alle<br />
Grundschul-Curricula überein (vgl.<br />
Wilke, 2014). So lautet es im nordrhein-westfälischen<br />
Lehrplan zum Beispiel:<br />
„Je<strong>des</strong> Kind soll am Ende der<br />
Grundschulzeit schwimmen können“<br />
(MSW NRW, 2008, S. 116).<br />
Doch obwohl im Grunde durch die<br />
„Deutsche Prüfungsordnung“ schon<br />
eine klare Positionierung zur Schwimmfähigkeit<br />
vorgenommen wurde, die sowohl<br />
durch die Ständige Konferenz der<br />
Kultusminister der Länder in Deutschland<br />
(KMK) als auch durch die schwimmsporttreibenden<br />
Verbände getragen<br />
wird, werden in den Lehrplänen sehr<br />
Abbildung 1: Definition und Operationalisierung zu Schwimmfähigkeit und Wassersicherheit;<br />
Quelle: Stemper und Kels, 2016a<br />
DJSA: Deutsches Jugendschwimmabzeichen (DJSA Bronze = ehemaliger „Freischwimmer“)<br />
WSC: Wasser-Sicherheits-Check (ein Schwimmabzeichen aus der Schweiz)<br />
unterschiedliche Anforderungen an einen<br />
„Schwimmenkönner“ gestellt. Bedenklich<br />
ist hier vor allem die Tatsache,<br />
dass lediglich zwei der 16 Bun<strong>des</strong>länder<br />
(Hessen und Hamburg) das<br />
deutsche Jugendschwimmabzeichen<br />
(DJSA) Bronze als konkrete Zielsetzung<br />
<strong>des</strong> Schwimmunterrichts formulieren.<br />
Vier weitere Bun<strong>des</strong>länder (Rheinland-Pfalz,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />
und Thüringen) fordern nur indirekt<br />
den Erwerb <strong>des</strong> Bronze-Abzeichens, da<br />
sie die entsprechenden Kompetenzen<br />
im Wesentlichen erfüllt sehen wollen.<br />
Das Abzeichen wird in diesen Fällen<br />
jedoch nicht explizit benannt. Es stellt<br />
sich hier die Frage, warum das Bronze-Abzeichen<br />
nicht als Zielsetzung <strong>des</strong><br />
Schwimmunterrichts in der Grundschule<br />
formuliert wird, wenn es doch<br />
momentan als das am weitesten anerkannte<br />
Maß für die Schwimmfähigkeit<br />
gilt (vgl. Stemper und Kels, 2016b).<br />
Studien<br />
Auf diesem wackeligen Fundament<br />
wird dann auch der Nachweis bzw. die<br />
Erfassung der Schwimmfähigkeit bzw.<br />
<strong>des</strong> Schwimmenkönnens geregelt. Tabelle<br />
1 gibt einen Überblick über aktuelle<br />
Studien zur Schwimmfähigkeit<br />
deutscher Kinder. Inwiefern diese aussagekräftig<br />
sind, muss vor dem Hintergrund<br />
folgender Gesichtspunkte kritisch<br />
betrachtet werden.<br />
Neben der Tatsache, dass wenige Untersuchungen<br />
zur Schwimmfähigkeit<br />
von Kindern vorliegen, lassen sich die<br />
Studien auch nur schwer miteinander<br />
vergleichen. Denn die Studien unterscheiden<br />
sich in ihren Erhebungsmethoden,<br />
dem zugrunde liegendem Verständnis<br />
eines Schwimmers und dem<br />
Alter der Probanden-Gruppe. „Bereits<br />
geringe Unterschiede in der Alterszusammensetzung<br />
der Stichprobe können<br />
die Nichtschwimmer-Quote stark<br />
beeinflussen“ (Kuntz et al., 2016, S.<br />
138).<br />
Je nach Untersuchung gelten somit<br />
ganz unterschiedliche Personen als<br />
schwimmfähig, und zwar diejenigen,<br />
die entweder nachweisen oder einfach<br />
nur angeben, dass sie …<br />
… min<strong>des</strong>tens das Seepferdchen<br />
besitzen.<br />
… min<strong>des</strong>tens das deutsche Jugendschwimmabzeichen<br />
Bronze<br />
besitzen.<br />
… sich selbst als Schwimmer bezeichnen.
393 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Politik<br />
Studie Autor Jahr 1) Probanden- Methode Schwimmfähigkeit Nichtgruppe<br />
gemessen an … schwimmer<br />
(ca. in %)<br />
Die Schwimmfähigkeit Kurz und Fritz 2005 - 11 Jahre Test den motorischen 28 %<br />
der Elfjährigen in NRW (2006) 2006 (5. Klasse) Basisqualifikationen<br />
Die Schwimmfähigkeit DLRG (2009) 2009 9 - 10 Jahre Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- 45 %<br />
Deutschlands Viertklässler (4. Klasse) Schwimmabzeichen Abzeichens<br />
Die Schwimmfähigkeit von Petzold (2012) 2003 - 2003 - 2007: Test 100-m-Schwimmen, 7,1 %<br />
sächsischen Grundschulkindern 2010 8 - 9 Jahre beliebiger Sprung ins Wasser<br />
(3. Klasse)<br />
2008 - 2010: 26,1 %<br />
7 - 8 Jahre<br />
(2. Klasse)<br />
KiGGS Robert-Koch- 2009 - 5 - 17 Jahre Selbstauskunft „Kann Ihr Kind (5 - 10 Jahre) / 14,5 %<br />
Institut (2015) 2012 Eltern / Kinder kannst Du (11 - 17 Jahre)<br />
schwimmen?“ (Ja / Nein)<br />
Die Schwimmfähigkeit Prof. Dr. 2014 9 - 10 Jahre Fremdauskunft „Wie schätzen Sie die 28 %<br />
Wuppertaler Grundschüler Stemper (2015) (4. Klasse) Lehrer Schwimmfähigkeit Ihrer<br />
Schüler und Schülerinnen ein?“ 2)<br />
Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- 54 %<br />
Schwimmabzeichen Abzeichens<br />
Düsseldorfer Modell (DüMo) Prof. Dr. 2011 - Check (C): Selbstauskunft „Kann Ihr Kind / kannst Du C 30 %<br />
Düsseldorf, Hilden, Dormagen Stemper (2015) 2015 7 - 8 Jahre Eltern / Kinder schwimmen?“ 3)<br />
und Ratingen<br />
(2. Klasse)<br />
RC 9 %<br />
ReCheck (RC): Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- C 75 %<br />
10 - 11 Jahre<br />
(4 - 5. Klasse)<br />
Schwimmabzeichen Abzeichens<br />
RC 46 %<br />
Tabelle 1: Aktuelle Studien zur Schwimmfähigkeit<br />
1) Erhebungszeitraum<br />
2) 1 = gar nicht, 2 = eher unsicher, 3 = mittelmäßig, 4 = ganz gut, 5 = sehr gut; 1 - 2 = Nichtschwimmer, 3 - 5 = Schwimmer<br />
3) 1 = nein, 2 = unsicher, 3 = mittelmäßig, 4 = sicher, 5 = sehr sicher; 1 - 2 = Nichtschwimmer, 3 - 5 = Schwimmer<br />
… durch ihre Eltern oder ihre Lehrer<br />
als Schwimmer eingeschätzt<br />
werden.<br />
… sich auf einer mehrstufigen<br />
Skala von Nichtschwimmer bis<br />
(sehr) guter Schwimmer als min<strong>des</strong>tens<br />
durchschnittlicher<br />
Schwimmer einstufen – wobei die<br />
„schlechten“ oder „unsicheren“<br />
Schwimmer in der Regel dann zu<br />
den „Nichtschwimmern“ gerechnet<br />
werden (vgl. z. B. DLRG, 2004).<br />
… einen praktischen Test absolviert<br />
haben, der aus Kompetenzen<br />
besteht, die Experten zu den Anforderungen<br />
an einen Schwimmer<br />
zählen.<br />
Die meisten Aussagen zur Schwimmfähigkeit<br />
basieren auf Erhebungen mittels<br />
Fragebogen. Dabei wird in der Regel<br />
nach der – nur gelegentlich weiter<br />
operationalisierten (z. B. ja / nein oder<br />
unsicher, sicher, gut ...) – Selbsteinschätzung<br />
der Schwimmfähigkeit, bzw.<br />
bei Kindern unter zehn Jahren nach<br />
der Fremdeinschätzung (Bewertung)<br />
der Schwimmfähigkeit durch ihre Eltern<br />
– seltener durch ihre (Sport-)Lehrer<br />
– gefragt.<br />
Bei der Selbst- bzw. Fremdeinschätzung<br />
lässt sich das Kriterium der Objektivität<br />
nicht gewährleisten. Ob tatsächlich<br />
alle Kinder sicher schwimmen<br />
können, die auf die Frage mit „Ja“ antworten<br />
oder sich auf einer Skala min<strong>des</strong>tens<br />
als „durchschnittlicher Schwimmer“<br />
einschätzen, bleibt fragwürdig<br />
und ist bei dieser Methode nicht nachweisbar.<br />
Nach Kuntz et al. (2016) geben<br />
Kinder wohlmöglich aus Scham<br />
bewusst eine falsche Antwort. Die Frage,<br />
ob Eltern ihre Kinder besser einschätzen<br />
können, als die Kinder sich<br />
selber, und welches Grundverständnis<br />
eines Schwimmers vorliegt, bleibt offen<br />
(vgl. Kuntz et al., 2016).<br />
Die alternativ dazu öfters favorisierte<br />
reine Abfrage der Schwimmabzeichen<br />
ist aber auch nicht zielführend, da nicht<br />
alle Kinder, die schwimmen können,<br />
ein Schwimmabzeichen erworben haben.<br />
Kinder die bis dato nur ein Seepferdchen<br />
erworben haben, obwohl ihre<br />
Fähigkeiten weitreichender sind,<br />
würden in zahlreichen Studien nicht<br />
als Schwimmer durchgehen. Wenngleich<br />
der Besitz <strong>des</strong> Bronze-Abzei-
Politik · Bäderbetrieb | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 394<br />
divergierende Meinungen vor (vgl.<br />
Petzold (2012) sowie Kurz und Fritz<br />
(2006)). Zudem lässt sich die Durchführung<br />
solcher Testverfahren aus Zeitund<br />
Kostengründen vor allem in bun<strong>des</strong>weiten<br />
Studien nur schwer realisieren<br />
(vgl. Kuntz et al., 2016).<br />
Mögliche Ursachen für das Nicht-<br />
Schwimmen-Können<br />
Es lässt sich zwar keine zuverlässige<br />
Aussage darüber treffen, wie viele<br />
Nichtschwimmer es in Deutschland<br />
gibt, u. a. wegen der fehlenden Einigkeit<br />
über die Definition zur Schwimmfähigkeit.<br />
Fest steht jedoch, dass es –<br />
unabhängig von der jeweiligen Definition<br />
– zu viele sind und das Ziel, eine<br />
flächendeckende Schwimmfähigkeit<br />
zu erreichen, nicht erfüllt wird.<br />
Woran liegt es aber, dass viele Kinder<br />
nach dem Ende der Grundschulzeit<br />
nicht bzw. nicht sicher schwimmen<br />
können? Die mangelnde Schwimmfähigkeit<br />
lässt sich nicht mit nur einer<br />
Ursache begründen; vielmehr liegt ein<br />
umfangreiches Ursachengeflecht vor,<br />
aus welchem Grund Kinder das Schwimmen<br />
nicht lernen.<br />
Eine vielfältige Wassergewöhnung ist die Grundvoraussetzung für das Schwimmenlernen;<br />
Fotos: Vanessa Lorenz, „QuietschFidel – Schwimmen lernen in NRW“ (Schwimmverband NRW),<br />
Duisburg<br />
chens sehr wohl dabei hilft, die Schwimmfähigen<br />
leichter zu identifizieren, unterschätzte<br />
das die Anzahl der Schwimmer.<br />
Denn nicht alle Schwimmer haben<br />
auch ein (Bronze-)Schwimmabzeichen.<br />
Schwimmfähigkeit ist daher nicht<br />
gleichbedeutend mit dem Besitz <strong>des</strong><br />
Bronze-Abzeichens!<br />
So ergab z. B. schon die Emnid-Studie<br />
(vgl. DLRG, 2004), dass 43 % der nach<br />
Selbstauskunft guten Schwimmer aller<br />
Altersklassen überhaupt kein Schwimmoder<br />
Rettungsschwimm-Abzeichen aufwiesen.<br />
Idealerweise erfolgt die Erfassung der<br />
Schwimmfähigkeit daher durch eine<br />
praktische Überprüfung. Jedoch lässt<br />
sich dies aus Zeit- und Kostengründen<br />
oft nur schwer realisieren und wirft<br />
zugleich die Frage auf, welche Kompetenzen<br />
dieser Test denn überprüfen<br />
sollte. Der Vorteil praktischer Testverfahren<br />
liegt allerdings darin, dass die<br />
Schwimmfähigkeit der Probanden unter<br />
Realbedingungen erfasst wird und<br />
vermeintliche Fehleinschätzungen vermieden<br />
werden können. Hinsichtlich<br />
der Frage, welche Testaufgaben die Kinder<br />
in einem solchen Test erfüllen sollen,<br />
um als Schwimmer bezeichnet zu<br />
werden, liegen aber erneut wieder recht<br />
Kuntz et al. (2016) stellen heraus, dass<br />
die Schwimmfähigkeit sehr stark vom<br />
sozialen Status der Kinder abhängt. „Je<br />
höher der soziale Status, <strong>des</strong>to geringer<br />
ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen,<br />
die nicht schwimmen können“<br />
(Kuntz et al., 2016, S. 140). Kinder<br />
mit Migrationshintergrund zählen<br />
häufiger zu den Nichtschwimmern als<br />
Kinder ohne Migrationshintergrund.<br />
Kuntz et al. (2016) nennen dieses Phänomen<br />
„intergenerationale Vererbung“,<br />
da Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund<br />
meist selbst nicht schwimmen<br />
können und es ihren Kindern somit<br />
auch nicht vermitteln können. Zudem<br />
kommt die Tatsache, dass das<br />
Schwimmen in anderen Kulturen einen<br />
geringeren Stellenwert hat als in<br />
Deutschland und dadurch kein Interesse<br />
besteht, die Schwimmfähigkeit zu<br />
erlangen. Das fehlende elterliche En-
395 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Politik<br />
gagement und Interesse am Thema<br />
Schwimmfähigkeit aufgrund biografischer<br />
und kultureller Prägungen spielt<br />
somit eine zentrale Rolle.<br />
Zudem versuchen viele Eltern, sich der<br />
Verantwortung zu entziehen, indem<br />
sie der Schule die Aufgabe zuschreiben,<br />
ihren Kindern das Schwimmen<br />
beizubringen. Hier stellt sich jedoch<br />
die Frage, ob die Schule überhaupt der<br />
geeignete Rahmen ist, um die Schwimmfähigkeit<br />
von Kindern herzustellen.<br />
Denn die Schule allein kann das nur<br />
in äußerst seltenen Fällen, d. h. vor allem<br />
bei entsprechendem Schülerkollektiv,<br />
idealem Standort mit großzügig<br />
bemessener Wasserfläche und Wasserzeit<br />
sowie ausreichendem Lehrpersonal,<br />
leisten.<br />
Ein weiterer Begründungszusammenhang,<br />
den die KiGGS-Studie (vgl. Kuntz<br />
et al., 2016) (KiGGS: Studie zur Gesundheit<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
in Deutschland; Anmerkung der<br />
Redaktion) herausstellt, ist, dass so zial<br />
benachteiligte Kinder seltener schwimmen<br />
können als gleichaltrige Kinder<br />
aus sozial besser gestellten Familien.<br />
Konkrete Gründe könnten hier neben<br />
fehlendem elterlichen Engagement oder<br />
mangelnder Kompetenz ggf. auch überteuerte<br />
Eintrittspreise für Schwimmbäder<br />
und Schwimmkurse sein.<br />
Ein weiterer, häufig angeführter Aspekt<br />
ist die in der Öffentlichkeit immer<br />
wieder thematisierte Schwimmbadschließung<br />
in den letzten Jahren.<br />
Hierzu liegen jedoch, ähnlich wie bei<br />
den Untersuchungen zur Schwimmfähigkeit,<br />
bisher keine verlässlichen Studien<br />
vor.<br />
Ausblick<br />
Die Erhöhung der Schwimmerquote erfordert<br />
zunächst eine eindeutige Definition<br />
und Diagnose. Darauf aufbauend<br />
ist eine dem Standort entsprechende<br />
Mischung aus institutionellen (z. B.<br />
Ausbildungs- und Kompetenzstandards),<br />
infrastrukturellen (Netzwerkbildung<br />
mit „Kümmerer“ vor Ort, „runde<br />
Tische“, Wasserflächenmanagement<br />
bzgl. Wasserzeit und -fläche) und organisatorischen<br />
Maßnahmen (zielgruppenadäquate<br />
Ansprachen und Kursangebote,<br />
schulbegleitende Angebote) erforderlich.<br />
Wenn möglich, sollten diese<br />
bereits im Elementarbereich beginnen<br />
(z. B. „Kita-Schwimmen“ in Düsseldorf;<br />
vgl. http://check-duesseldorf.<br />
de/index.php?id=36).<br />
Zielführend wäre es, basierend auf einer<br />
verbindlichen Definition, ein konsequentes,<br />
wiederholtes „Screening“
Politik · Bäderbetrieb | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 396<br />
(Schwimmtest; zumin<strong>des</strong>t systematische,<br />
standardisierte Befragung; vgl.<br />
Stemper und Kels, 2016a) zur Erfassung<br />
der Schwimmfähigkeit und damit<br />
zur Sensibilisierung der Kinder und<br />
Eltern durchzuführen. Das sollte möglichst<br />
im Rahmen der für alle Kinder<br />
verbindlichen Schulneulingsuntersuchung<br />
(SNU) im 2. Schuljahr bzw. mit<br />
Beginn <strong>des</strong> schulischen Schwimmunterrichts<br />
und zum Ende der Grundschulzeit<br />
erfolgen. Damit können die<br />
Nichtschwimmer identifiziert sowie<br />
Kinder und Eltern für das Thema sensibilisiert,<br />
beraten und betreut werden.<br />
Im Idealfall lernen Kinder im privaten<br />
Umfeld (Familie und Freunde) schwimmen.<br />
Fehlt aber das familiäre bzw. elterliche<br />
Engagement oder reicht es nicht<br />
aus, sind Netzwerke vor Ort zielführend.<br />
Darin kooperieren, nach Möglichkeit<br />
unter der Leitung eines „Kümmerers“,<br />
alle schwimmorientierten Akteure (Kommune,<br />
Bäder und Bädergesellschaften,<br />
Schwimmvereine, DLRG, Kinder- und<br />
Schulärzte, Kindertagesstätten und<br />
(Grund-)Schulen; ggf. auch Kostenträger<br />
<strong>des</strong> Gesundheitswesens, karitative<br />
und bürgerschaftliche Einrichtungen<br />
sowie lokale Unternehmen, interessierte<br />
Laien etc.), um lokal zielgruppenkonforme<br />
Angebote zu erstellen, zu kommunizieren<br />
und zu realisieren.<br />
Hinsichtlich der Zielerreichung – „alle<br />
Kinder können schwimmen“ – sind<br />
spätestens ab dem 3. Schuljahr spezielle<br />
Kurse für Nichtschwimmer und unsichere<br />
Schwimmer erforderlich – sowohl<br />
innerhalb, vor allem aber auch<br />
außerhalb der Schule, bestenfalls im<br />
OGS-Bereich (OGS: Offene Ganztagsschule;<br />
Anmerkung der Redaktion), in<br />
Projekttagen/-wochen oder Ferienkursen<br />
(Kommune, Schwimmverein, wie<br />
z. B. auch „NRW kann schwimmen“).<br />
Unter den schulischen Rahmenbedingungen<br />
allein lässt sich das Problem<br />
schon zeitlich kaum lösen. Denn selbst<br />
wenn optimistisch (im Grunde aber<br />
„utopisch“) und konform mit dem „Lehrplan<br />
Sport“ von vollen 40 Unterrichtseinheiten<br />
mit je 30 Minuten Wasserzeit<br />
pro Jahr ausgegangen wird, so ergibt<br />
das lediglich 1200 Minuten bzw.<br />
20 Zeitstunden Schwimmunterricht.<br />
Da die Wasserzeit pro Kind und die<br />
Zahl der erteilten Stunden aber in der<br />
Regel geringer ausfällt, ist bestenfalls<br />
mit der Hälfte der Zeit (d. h. zehn Stunden<br />
Unterrichtszeit) zu rechnen, in der<br />
mit sehr heterogenen Gruppen inklusive<br />
der absoluten Nichtschwimmer im<br />
Gruppenunterricht in der Regel keine<br />
Schwimmfähigkeit im eigentlichen<br />
Sinne (Bronze-Niveau) erreicht werden<br />
kann. Der Schwimmverband NRW setzt<br />
z. B. allein schon für die „Wassergewöhnung“<br />
und „Wasserbewältigung“<br />
(siehe Abbildung 1) berechtigterweise<br />
zehn Stunden an (vgl. Stemper und<br />
Kroll, 2014).<br />
Es wäre zudem hilfreich, wenn der<br />
Stand der Schwimmfähigkeit am Ende<br />
der Grundschulzeit auch auf dem<br />
Zeugnis dokumentiert würde. Zudem<br />
könnten auch die weiterführenden<br />
Schulen bei der Aufnahme der Kinder<br />
auf das Vorhandensein der Schwimmfähigkeit<br />
hinweisen, wenn nicht sogar<br />
darauf bestehen.<br />
Von Seiten der Wissenschaft wird ein<br />
hoher Handlungsbedarf gesehen, und<br />
Ideen einer Verbesserung der Situation<br />
werden bereits skizziert. Die Fachliteratur<br />
liefert dazu auch vermehrt<br />
Denkanstöße (vgl. Stemper und Kels,<br />
2016a). Ob und was sich in der Zukunft<br />
verändert, liegt zunächst an den unmittelbar<br />
Verantwortlichen, also den<br />
Eltern, und dann nicht zuletzt auch in<br />
den Händen der Schulpolitik der einzelnen<br />
Länder.<br />
Literatur<br />
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />
(DLRG) (2004). Statement <strong>des</strong><br />
Präsidenten der DLRG. Zugriff am<br />
10.06.2016 unter www.dlrg.de/<br />
fileadmin/user_upload/DLRG.de/<br />
Ak-Layout2013/Presse/Statement_<br />
<strong>des</strong>_Praesidenten_der_DLRG.pdf<br />
Deutscher Schwimmverband (DSV)<br />
(2002). Deutsche Prüfungsordnung<br />
„Schwimmen – Retten – Tauchen“.<br />
Zugriff am 27. Januar <strong>2017</strong> unter<br />
www.dsv.de/fileadmin/dsv/documents/<br />
fitness_und_gesundheit/Pr%C3%BC<br />
fungsordnung_KMK.pdf<br />
Kuntz, B., Frank, L., Manz, K., Rommel,<br />
A., und Lampert, T. (2016). Soziale<br />
Determinanten der Schwimmfähigkeit<br />
von Kindern und Jugendlichen in<br />
Deutschland. Ergebnisse aus KiGGS<br />
Welle 1. Deutsche Zeitschrift für<br />
Sportmedizin, 67 (6), 137 - 143<br />
Kurz, D., und Fritz, T. (2006). Die<br />
Schwimmfähigkeit der Elfjährigen.<br />
Zugriff am 27. Januar <strong>2017</strong> unter<br />
www.uni-bielefeld.de/sport/arbeits<br />
bereiche/ab4/forschung/Kurz_Fritz_<br />
Schwimmfahigkeit_der_Elfjahrigen.<br />
pdf<br />
Ministerium für Schule und Weiterbildung<br />
(MSW NRW) (2008). Richtlinien<br />
und Lehrpläne für die Grundschule<br />
in Nordrhein-Westfalen. Lehrplan<br />
Sport. (111 - 148). Ritterbach-<br />
Verlag<br />
Petzold, R. (2012). Schwimmfähigkeit<br />
von Grundschulkindern – Ein Auftrag<br />
<strong>des</strong> Memorandums zum Schulsport.<br />
In: Hummel, A. (Hg.) (2012). Fachtagung<br />
Schulsport und Schulsportforschung.<br />
65 - 90. Zugriff am 27. Januar<br />
<strong>2017</strong> unter www.qucosa.de/file<br />
admin/data/qucosa/documents/9865/<br />
Fachtagung%20Schulsport.pdf<br />
Schwimmverband NRW (SV NRW)<br />
(2012). Schwimmabzeichen. Zugriff<br />
am 26.04.2014 unter www.swimpool.<br />
de/service/einkaufen-material<br />
bestellungen/schwimmabzeichen/<br />
details-zu-allen-schwimmabzeichen.<br />
html<br />
Stemper, T., und Kels, M. (2016a).<br />
Schwimmfähigkeit. Bedeutung – Definition<br />
– Prävalenz. sportunterricht,<br />
65 (1), 2 - 9<br />
Stemper, T., und Kels, M. (2016b).<br />
Schwimmfähigkeit in den Lehrplänen<br />
der Grundschule. sportunterricht, 65<br />
(3), 72 - 76<br />
Stemper, T., und Kroll, B. (2014).<br />
Evaluationsbericht zur Maßnahme<br />
„Schwimmen lernen in NRW“ als Teilprojekt<br />
der Lan<strong>des</strong>initiative „Quietsch<br />
Fidel“. Evaluationsbericht, Düsseldorf,<br />
10/2014. Unveröffentlicht<br />
Wilke, K. (2014). Stiefkind <strong>des</strong> Schulsports:<br />
Schulschwimmen. In Deutsche<br />
Schwimmtrainer-Vereinigung (Hg.),<br />
Schwimmen lernen und optimieren.<br />
Band 35 (20 - 25). Rüsselsheim
397 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Marketing<br />
Bäder & Co.<br />
im Internet<br />
Im World Wide Web gefunden | 194<br />
Bäder-Homepages gibt es mit knapp<br />
gefassten Informationen, oft lediglich<br />
mit einer Aufzählung der Einrichtungen.<br />
Anderswo ist man fleißig<br />
und veröffentlicht lange, allumfassende<br />
Beschreibungen, die sicher<br />
nicht gelesen werden. Zum Glück findet<br />
man auch das „Mittelding“ – also<br />
gut konzipierte Sites, die zwar auch<br />
inhaltsreich, aber so gestaltet wurden,<br />
dass man das Wichtigste nicht<br />
übersieht und das Gesuchte schnell<br />
fi n d e t .<br />
www.altmark-oase-stendal.de<br />
Nicht gerade übersichtlich ist die Site<br />
der Altmark-Oase Sport- und Freizeitbad<br />
GmbH in Stendal, da man viel auf<br />
der Startseite unterbringt, und das in<br />
kleiner Schrift und in unterschiedlicher<br />
Darstellung. Allein 14 Menüpunkte<br />
gibt es, hinzu kommen Newsletter-<br />
Anmeldung, ein Aktionsplakat zum<br />
Downloaden, der Wetterbericht sowie<br />
die Luft- und Wassertemperaturen in<br />
allen Bereichen. Außerdem kann man<br />
bei „schauen Sie sich um“ sechs 360°-<br />
Panoramen betrachten. Klickt man sich<br />
durch die Menüs, geht es weiter mit<br />
umfangreichen Beschreibungen. So<br />
sehr die wirklich umfassende Information<br />
der Gäste zu loben ist: Hier wäre<br />
weniger mehr. Die kleine Schrift wird<br />
auch Normalsichtigen Probleme bereiten,<br />
und barrierefrei ist das Ganze sowieso<br />
nicht. Ein Lob: Zu Anfragen und<br />
Beschwerden im Gästebuch nimmt der<br />
Geschäftsführer Stellung.<br />
www.aquariese.de<br />
In Bad Staffelstein gibt es nicht nur<br />
die große Obermain-Therme, sondern<br />
auch das Sport- und Spaßbad „Aqua<br />
Riese“ mit dazugehörigem Ba<strong>des</strong>ee, mit<br />
Kanuverleih, Campingplatz und Klettergarten.<br />
Ein großes Foto aus der Vogelperspektive<br />
zeigt eindrucksvoll die<br />
gesamte Anlage. Darunter beschreibt<br />
man mit einladenden Worten, was man<br />
zu bieten hat, bei Klick auf weitere Fotos<br />
werden Einrichtungen und Aktivitäten<br />
näher erläutert. Der Link zu<br />
„Events“ bleibt auf allen Seiten präsent;<br />
hier wird man zu facebook weitergeleitet,<br />
wo u. a. viel über bisherige<br />
Veranstaltungen zu sehen ist. Auch der<br />
Routenplaner ist immer aufruf bar. Ansonsten<br />
gibt es eine gut navigierbare<br />
Menüführung. Die lichte Gestaltung<br />
der Seiten mit harmonischem, gut lesbarem<br />
Schriftbild und die gute Fotoauswahl<br />
werden die potenziellen Nutzer<br />
positiv einstimmen.<br />
www.saaletalbad.de<br />
Beim Saaletalbad, von den Stadtwerken<br />
Hammelburg betrieben, handelt es<br />
sich um ein Hallenbad (laut kurzer Erwähnung<br />
neu errichtet) mit Sauna und<br />
großem Freibad. Man kann sich ein<br />
gutes Bild von den Angeboten machen,<br />
da viele Fotos und 360°-Rundumblicke<br />
gezeigt werden. Dagegen bietet man<br />
anstelle von Erläuterungen nur Aufzählungen<br />
in Stichworten. Auch bei<br />
„das sollten Sie wissen“ erscheinen keine<br />
freundlichen Empfehlungen, sondern<br />
die Haus- und Badeordnung als<br />
pdf-Datei. Unter „Öffnungszeiten“ sind<br />
beim Besuch durch den Rezensenten<br />
(im Juni!) die Hinweise auf Ostern <strong>2017</strong><br />
nachzulesen. Bei der Werbung für den<br />
Kindergeburtstag, endlich, zeigt man<br />
sich auf eine einladend-freundliche<br />
Art.<br />
www.greiz.de<br />
Greiz im Vogtland widmet innerhalb<br />
der Stadt-Homepage (siehe Freizeit &<br />
Sport) seinem Bäderkomplex einige<br />
einfach strukturierte Info-Seiten, aktuell<br />
gehalten und gut erfassbar. Dabei<br />
ist man sehr persönlich und stellt<br />
die Mitarbeiter mit Bild vor. Die verschiedenen<br />
Einrichtungen erläutert<br />
man freundlich und ohne „Verwaltungsdeutsch“.<br />
Je ein Bild, leider nicht<br />
immer zu vergrößern, illustriert das<br />
Beschriebene. „Unsere Insel“ ist das<br />
kleine Restaurant. Viel Mühe hat man<br />
sich beim Verfassen von Sauna-Empfehlungen<br />
und -Regeln gemacht. Auch<br />
zu Massagen und Solarien weiß man<br />
Wichtiges zu erläutern. Man unterhält<br />
ebenfalls ein Freibad, das sich „Sonnendeck“<br />
nennt und bereits seit 80 Jahren<br />
besteht. Interessant: Ein altes Foto<br />
zeigt den damaligen Zustand.<br />
WJR <br />
Bäderbetrieb
Organisation · Bäderbetrieb | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 398<br />
Tipps zum Umgang mit Foto-Handys in Freibädern<br />
Zunehmende Digitalisierung der Badegäste stellt Betreiber vor Herausforderungen<br />
Dipl.-Sportwiss. Michael Weilandt, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />
Derzeit erreichen die Deutsche Gesellschaft<br />
für das Badewesen e. V.<br />
(DGfdB), Essen, vermehrt Anfragen<br />
von Medien und auch Betreibern zum<br />
Umgang von Foto-Handys in Freibädern.<br />
Die zunehmende Technisierung /<br />
Digitalisierung der Badegäste stellt<br />
Fotoverbot_Freibad_Farbe.qxp_Foto-Schild A 4 13.06.17 15:01 Seite 1<br />
die Badbetreiber vor allem in Freibädern<br />
vor Herausforderungen.<br />
Das Fotografieren und Filmen<br />
fremder Personen und Gruppen<br />
ohne deren Einwilligung ist<br />
nicht gestattet!<br />
Photographing and filming<br />
third parties without their consent<br />
is not permitted!<br />
Photographier ou filmer<br />
<strong>des</strong> personnes inconnus ou <strong>des</strong><br />
groupes sans leur consentement,<br />
est interdit!<br />
"ال يجوز التقاط الصور وتصوير<br />
األفلام للغرباء من األشخاص أو<br />
المجموعات بدون موافقتهم المسبقة!"<br />
Das Informationsschild zum Fotografierverbot weist schon beim Eintritt in das Schwimmbad<br />
auf den entsprechenden Passus in der Haus- und Badeordnung hin; Quelle: DGfdB, Essen<br />
Auch wenn manche Betreiber generelle<br />
Fotografier- oder gar Handy-Nutzungsverbote<br />
für alle Besucher diskutieren,<br />
sollten diese Verbote aus mehreren<br />
Gründen immer die Ausnahme<br />
darstellen: Zum einen sind die generellen<br />
Verbote in einem gut besuchten<br />
Freibad vom Badpersonal mit vertretbarem<br />
Aufwand nicht vollständig kontrollierbar<br />
(Taschenkontrollen, Abkleben<br />
der Fotolinsen), zum anderen kann<br />
die bloße Ankündigung eines solchen<br />
Verbotes zu erheblichen Einbrüchen<br />
bei den Besuchszahlen führen.<br />
Wichtiger Passus in der Haus- und<br />
Badeordnung<br />
Um das regelwidrige Fotografieren im<br />
Freibad zu unterbinden, empfiehlt die<br />
DGfdB, den in der Arbeitsunterlage<br />
DGfdB A 8 „Muster einer Haus- und<br />
Badeordnung“ aufgeführten Passus –<br />
„Das Fotografieren und Filmen fremder<br />
Personen und Gruppen ohne deren<br />
Einwilligung ist nicht gestattet“ (§ 5<br />
Abs. 6) – in die eigene Haus- und Badeordnung<br />
zu übernehmen. So hat das<br />
Badpersonal die Möglichkeit, Beschwerden<br />
von Badegästen nachzugehen und<br />
Verstöße gegen diese Regel zu ahnden<br />
– mit Verweisen oder gar Hausverboten.<br />
Diese Schritte sind schon <strong>des</strong>halb
399 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Organisation<br />
gerechtfertigt, da das verbotene Fotografieren<br />
einen schweren Eingriff in<br />
die Persönlichkeitsrechte <strong>des</strong> Betroffenen<br />
darstellt.<br />
Weigert sich ein Besucher trotz eines<br />
Verweises, das Bad zu verlassen, oder<br />
betritt er das Bad trotz Hausverbots<br />
erneut, liegt der Tatbestand <strong>des</strong> Hausfriedensbruchs<br />
im Sinne <strong>des</strong> § 123 <strong>des</strong><br />
Strafgesetzbuches (StGB) vor. Der Badbetreiber<br />
kann dann Strafantrag stellen<br />
und den Besucher von der Polizei<br />
vom Gelände entfernen lassen. Dieses<br />
Vorgehen ist auch wegen seiner abschreckenden<br />
Wirkung zu empfehlen.<br />
Auch wenn der Besucher in der Regel<br />
mit dem Erwerb der Eintrittskarte die<br />
Vorgaben der Haus- und Badeordnung<br />
akzeptiert, könnte es beim Thema „Fotos<br />
im Freibad“ sinnvoll sein, die Badegäste<br />
mit einem speziellen Hinweisschild<br />
(ggf. mehrsprachig) auf das Fotografierverbot<br />
in der Haus- und Badeordnung<br />
ausdrücklich hinzuweisen<br />
– auch um damit deutlich zu machen,<br />
dass ein Verstoß gegen das Fotografierverbot<br />
in diesem Bad sehr ernst genommen<br />
wird.<br />
Die Druckvorlage eines solchen zusätzlichen<br />
Informationsschil<strong>des</strong> zum Fotografierverbot<br />
findet sich auf der DGfdB-<br />
Website www.baederportal.com unter<br />
den Menüpunkten „Produkte und Publikationen“<br />
und „Aktuelle Publikationen“.<br />
Das Informationsschild kann<br />
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Kur- und Heilbäder · Gesundheit und Wellness | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 400<br />
Heilbäder und Kurorte als tragende Säule im<br />
Gesundheitswesen<br />
Prävention und Gesundheitsförderung nachhaltig sicherstellen<br />
Dr. Sabine Meissner und Herbert Renn, Deutscher Heilbäderverband e. V., Berlin<br />
Prävention und Gesundheitsförderung<br />
haben vor dem Hintergrund<br />
<strong>des</strong> viel<br />
zitierten demographischen<br />
Wandels<br />
nachhaltig eine hohe gesamtgesellschaftliche<br />
Bedeutung. Erste Folgen<br />
sind bekanntlich der Fachkräftemangel<br />
in fast allen Branchen und die daraus<br />
resultierende Notwendigkeit der<br />
Verlängerung der Lebensarbeitszeit<br />
bei gleichzeitig steigendem Bedarf über<br />
die aktuelle Anzahl hin ausgehender<br />
Arbeitskräfte. Ganz besonders ist das<br />
heute schon im Bereich medizinischer<br />
Versorgung, der Pflege und in allen<br />
Gesundheitsdienstleistungen sichtbar.<br />
Demgegenüber ist zu erkennen, dass<br />
eine längere, gesunde und arbeitsfähige<br />
Lebenszeit erreicht wird. Gleichzeitig<br />
steigt der Anteil wohlstandsbedingter<br />
Krankheiten, wie Adipositas,<br />
chronische Krankheiten, besonders Allergien<br />
und ein immer mehr zunehmender<br />
Anteil chronisch degenerativer<br />
Erkrankungen. All diese Personengruppen<br />
benötigen zwingend den<br />
Zugang zu präventiven und gesundheitsfördernden<br />
Angeboten.<br />
Bedeutung der Heilbäder und<br />
Kurorte für die Versorgung<br />
Prävention (von lateinisch praevenire)<br />
im medizinischen Sinne geht auf den<br />
Gedanken der Salutogenese, also einem<br />
Denkmodell, zurück, das nicht die<br />
Krankheit in den Fokus rückt, sondern<br />
die Gesundheit. Hierbei wird Gesundheit<br />
nicht als Zustand, sondern als Prozess<br />
verstanden, in dem Risikofaktoren<br />
in einer Wechselwirkung mit Schutzfaktoren<br />
stehen. Sie geht über Maßnahmen<br />
hinaus, die nur das Eintreten<br />
von Krankheit verhindern oder verzögern<br />
will. Vielmehr bezieht sie das Ergreifen<br />
von Maßnahmen ein, die das<br />
Eintreten gesundheitlicher Beeinträchtigungen<br />
weniger wahrscheinlich werden<br />
lassen. Bei<strong>des</strong>, das Hinauszögern<br />
weiterer Verschlechterungen wie auch<br />
die Vermeidung von Erkrankungen,<br />
setzt voraus, dass geeignete Maßnahmen<br />
zur Erreichung dieser Ziele ver-<br />
Mineral- 2016/ Heil- 2016/ Seeheil- 2016/ Kneipp-Heil- 2016/ 2016 2015 2016/<br />
und Moor- 2015 klimatische 2015 und 2015 bäder und 2015 Gesamt Gesamt 2015<br />
heilbäder in % Kurorte in % Seebäder in % Kneipp-Kurorte in % in %<br />
Ankünfte<br />
Deutschland 7.890.407 3,9 3.770.372 5,2 8.664.218 5,3 2.105.758 3,9 22.430.755 21.407.326 4,8<br />
Anderer Wohnsitz 1.314.239 0,4 913.637 2,6 311.448 -1,3 370.460 2,7 2.909.784 2.876.747 1,1<br />
2016 absolut 9.204.646 3,4 4.684.009 4,7 8.975.666 5,0 2.476.218 3,9 25.340.539 24.284.073 4,4<br />
Übernachtungen<br />
Deutschland 40.522.030 1,4 14.920.068 3,6 44.919.090 4,1 9.120.274 2,9 109.481.462 106.100.571 3,2<br />
Anderer Wohnsitz 3.171.476 0,6 2.649.337 2,4 940.791 -2,7 1.082.600 2,2 7.844.204 7.772.010 0,9<br />
2016 absolut 43.693.506 1,4 17.569.405 2,1 45.859.881 2,5 10.202.874 2,8 117.325.666 113.872.581 3,0<br />
Aufenthaltsdauer (Nächte)<br />
Deutschland 5,1 4,0 5,2 4,3 4,9<br />
Anderer Wohnsitz 2,4 2,9 3,0 2,9 2,7<br />
2016 absolut 4,7 3,8 5,1 4,1 4,6<br />
Gäste und Übernachtungszahlen in den deutschen Heilbädern und Kurorten, Januar bis Dezember 2016, inkl. Veränderungen zum Vorjahreszeitraum<br />
(Januar - Dezember 2015)<br />
Quelle: Deutscher Heilbäderverband, Berlin, nach den jeweiligen zeitnahen Jahresmeldungen (Fachserie 6, Reihe 7.1) der Beherbergungsstatistik<br />
<strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes
401 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Gesundheit und Wellness · Kur- und Heilbäder<br />
fügbar sind. Mit ihren ortsgebundenen<br />
und ortstypischen Heilmitteln und ihrem<br />
breiten Kompetenzspektrum an<br />
Gesundheitsdienstleistungen verfügen<br />
die Heilbäder und Kurorte über alle<br />
diese Maßnahmen. Die Kurortmedizin<br />
ergänzt mit ihrem Spektrum therapeutischer<br />
Methoden (besonders der Balneotherapie,<br />
Klimatologie, Hydrotherapie,<br />
Bewegungstherapie, der Ernährungsmedizin<br />
und der Physikalischen<br />
Medizin) ein spezifisches Therapiesystem.<br />
Auf der Basis <strong>des</strong> Kompetenzmodells<br />
eines dynamischen Gesundheitsbegriffs<br />
vervollständigt die Kurortmedizin<br />
die Heiltechnik der rein kurativen<br />
Medizin anderer Fächer.<br />
In den über 350 staatlich prädikatisierten<br />
deutschen Heilbädern und Kurorten<br />
werden pro Jahr in Kur- und Reha-Kliniken<br />
stationär mehr als 3 Mio.<br />
Bürger auf weltweit höchstem therapeutischen<br />
Niveau versorgt. Hinzu<br />
kommen min<strong>des</strong>tens noch einmal so<br />
viele ambulante Patienten und Gäste,<br />
die sich diesen bewährten Therapieverfahren<br />
anvertrauen. Mit ihren qualifizierten,<br />
hochwertigen, stets aktuellen<br />
Angeboten in der Prävention und<br />
in der Gesundheitsförderung sind die<br />
deutschen Heilbäder und Kurorte damit<br />
auch heute unverzichtbarer Bestandteil<br />
<strong>des</strong> deutschen Gesundheitswesens.<br />
Unverrückbar ist die Anerkennung<br />
der Kur in der Gesellschaft seit<br />
Ankünfte<br />
Mineral- und Heilklimatische Seeheil- und Kneipp-Heilbäder<br />
Moorheilbäder Kurorte Seebäder Kneipp-Kurorte Gesamt<br />
1999 5.700.857 3.312.442 4.788.909 1.837.148 15.639.356<br />
2000 6.099.605 3.534.588 5.064.124 1.970.475 16.668.792<br />
2001 6.234.372 3.336.014 5.265.106 2.048.659 16.884.151<br />
2002 6.129.399 3.250.651 5.361.952 1.982.853 16.724.855<br />
2003 6.109.789 3.263.893 5.787.913 1.968.095 17.129.690<br />
2004 6.203.661 3.277.010 5.698.489 2.035.355 17.214.515<br />
2005 6.240.972 3.453.527 5.848.652 2.080.592 17.623.743<br />
2006 6.476.794 3.458.627 6.044.625 2.084.582 18.064.628<br />
2007 7.074.296 3.427.895 6.347.201 2.104.294 18.953.686<br />
2008 7.197.065 3.503.279 6.504.031 2.126.503 19.330.878<br />
2009 7.199.068 3.231.745 6.621.158 2.471.037 19.523.008<br />
2010 7.667.580 3.371.706 6.630.696 2.435.271 20.105.253<br />
2011 8.204.474 3.793.347 7.636.156 2.320.606 21.954.583<br />
2012 8.348.470 4.090.337 7.725.343 2.278.482 22.442.632<br />
2013 8.387.226 4.134.051 7.893.818 2.283.422 22.698.517<br />
2014 8.681.322 4.265.378 8.248.619 2.324.400 23.519.719<br />
2015 8.912.100 4.486.164 8.493.201 2.392.608 24.284.073<br />
2016 9.204.646 4.684.009 8.975.666 2.476.218 25.340.539<br />
Veränderungen<br />
2016/1999 absolut + 3.503.789 + 1.371.567 + 4.186.757 + 639.070 + 9.701.183<br />
in % + 61,5 + 41,4 + 87,4 + 34,8 + 62,03<br />
Veränderungen<br />
2016/2015 absolut + 292.546 + 197.845 + 482.465 + 83.610 + 1.056.466<br />
in % + 3,3 + 4,4 + 5,7 + 3,5 + 4,4<br />
Übernachtungen<br />
1999 39.238.947 17.534.352 31.342.372 10.347.391 98.463.062<br />
2000 41.549.361 18.296.507 33.141.168 10.840.043 103.827.079<br />
2001 42.428.162 17.735.221 34.303.796 11.174.754 105.641.933<br />
2002 41.386.590 16.620.781 34.502.403 10.544.937 103.054.711<br />
2003 39.776.697 16.273.802 35.737.856 10.282.473 102.070.828<br />
2004 38.199.403 15.579.112 34.585.938 10.186.191 98.550.644<br />
2005 37.558.002 15.885.869 34.164.653 10.081.114 97.689.638<br />
2006 37.803.750 15.548.249 34.476.478 9.917.500 97.745.977<br />
2007 40.033.548 15.215.876 36.193.943 9.882.162 101.325.529<br />
2008 40.559.449 15.430.868 36.395.097 10.146.448 102.531.862<br />
2009 40.312.697 13.702.697 36.829.389 11.890.365 102.735.148<br />
2010 41.017.692 13.780.131 36.439.195 11.631.495 102.868.513<br />
2011 42.283.704 15.401.874 41.045.518 10.199.593 108.930.689<br />
2012 43.047.452 16.280.857 41.053.724 10.026.446 110.408.479<br />
2013 42.301.022 16.186.665 41.338.458 9.974.057 109.800.202<br />
2014 42.886.748 16.648.504 42.702.794 9.747.015 111.985.061<br />
2015 43.134.777 17.004.192 43.776.339 9.957.273 113.872.581<br />
2016 43.693.506 17.569.405 45.859.881 10.202.874 117.325.666<br />
Veränderungen<br />
2016/1999 absolut + 4.454.559 + 35.053 + 14.517.509 - 144.517 + 18.862.604<br />
in % + 11,4 + 0,2 + 46,3 -1,4 + 19,2<br />
Veränderungen<br />
2016/2015 absolut + 558.729 + 565.213 + 2.083.542 + 245.601 + 3.453.085<br />
in % + 1,3 + 3,3 + 4,8 + 2,5 + 3,0<br />
Gesundheit<br />
und Wellness<br />
Gäste- und Übernachtungszahlen in den<br />
deutschen Heilbädern und Kurorten 1999 bis<br />
2016<br />
Quelle: Deutscher Heilbäderverband, Berlin,<br />
nach den jeweiligen zeitnahen Jahresmeldungen<br />
(Fachserie 6, Reihe 7.1) der Beherbergungsstatistik<br />
<strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes<br />
Anmerkung: Bei den ausgewiesenen prozentualen<br />
Veränderungen handelt es sich um Rechenwerte<br />
auf Grund der jährlichen Angaben<br />
<strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes, Wiesbaden<br />
(„Destatis“). Die Werte können von den langfristig<br />
vom Destatis veröffentlichten Margen<br />
abweichen, da die Statistischen Lan<strong>des</strong>ämter<br />
bis zu drei Jahre lang die ursprünglich gemeldeten<br />
Daten korrigieren können (Rückkorrektur).<br />
Diese veränderten Grundzahlen werden<br />
nicht veröffentlicht, jedoch nachträglich verwaltungsintern<br />
in die Zeitreihen einbezogen.<br />
Aufenthaltsdauer (Nächte)<br />
1999 6,88 5,29 6,54 5,63 6,30<br />
2000 6,81 5,18 6,54 5,50 6,23<br />
2001 6,81 5,32 6,52 5,45 6,26<br />
2002 6,75 5,11 6,43 5,32 6,16<br />
2003 6,51 4,99 6,17 5,22 5,96<br />
2004 6,16 4,75 6,07 5,00 5,72<br />
2005 6,02 4,60 5,84 4,85 5,54<br />
2006 5,84 4,50 5,70 4,76 5,41<br />
2007 5,66 4,44 5,70 4,70 5,35<br />
2008 5,64 4,40 5,60 4,77 5,30<br />
2009 5,60 4,24 5,56 4,81 5,26<br />
2010 5,30 4,10 5,40 4,70 4,88<br />
2011 5,20 4,10 5,40 4,40 4,78<br />
2012 5,16 3,98 5,31 4,40 4,92<br />
2013 5,04 3,92 5,24 4,37 4,84<br />
2014 4,90 3,90 5,20 4,20 4,76<br />
2015 4,80 3,80 5,20 4,20 4,69<br />
2016 4,70 3,80 5,10 4,10 4,63
Kur- und Heilbäder · Gesundheit und Wellness | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 402<br />
Gesetzliche Krankenversicherung<br />
Kurform/Jahr<br />
Veränderung<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2015/2014<br />
Ambulante Vorsorge- 1 172.356 190.767 147.181 166.447 173.154 178.453 173.633 168.830 144.192 118.838 110.321 110.937 106.553 87.304 – 18,7 %<br />
maßnahmen nach<br />
§ 23 Abs. 2 SGB V<br />
Sonstige 2.1 Rehabilitation 23.257 139.836 25.230 35.137 26.853 25.915 24.607 25.327 28.541 25.908 29.493 29.072<br />
ambulante 2.2 Anschlussheil- 18.297 24.459 32.617 43.355 44.356 47.418 58.599 53.511 54.218 48.398 57.014 61.440<br />
Maßnahmen<br />
behandlung<br />
2.3 zusammen 41.554 164.295 57.847 78.492 71.209 73.333 83.206 78.838 82.759 74.306 86.507 90.512 + 4,63 %<br />
Stationäre 3.1 Vorsorge 12.141 10.010<br />
Maßnahmen 3.2 Rehabilitation 120.170 106.081<br />
3.3 Rehabilitation/ 214.659 189.937 150.339 136.876 138.636 155.310 126.606 129.448 142.808 99.599 120.758 111.171<br />
Vorsorge<br />
3.4 Anschlussheil- 450.262 494.112 532.507 540.564 563.022 563.782 560.816 573.001 556.654 559.451 558.331 527.993 528.222 540.584<br />
behandlung<br />
3.5 zusammen 664.921 684.049 682.846 677.440 701.658 719.092 687.422 702.449 699.462 659.050 679.089 639.164 660.533 656.675 – 0,58 %<br />
Leistungen für Mütter 4.2 Vorsorge/ 187.638 181.362 130.689 118.792 119.289 131.009 143.340 132.754 142.808 108.347 124.392 130.098 122.439 116.655 – 4,72 %<br />
und Väter, auch in Rehabilitation<br />
Form einer Mutter/<br />
Vater-Kind-Maßnahme<br />
Quellen:<br />
1. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (20.02.2013): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2011 der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen<br />
2. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (18.11.2013): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2012 der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen<br />
3. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (25.08.2014): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2013 der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen<br />
4. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (29.07.2015): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2014 der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen<br />
5. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (27.09.2016): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2015 der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen<br />
Deutsche Rentenversicherung Bund<br />
Kurform/Jahr<br />
Veränderung<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2015/2014<br />
Anträge in der GRV 5 1.423.489 1.362.197 1.317.879 1.295.991 1.382.569 1.504.604 1.589.104 1.638.294 1.669.142 1.690.818 1.692.801 1.670.139 1.724.277 1.659.740 – 3,74 %<br />
auf Leistungen zur<br />
med. Rehabilitation<br />
und auf sonstige Leistungen<br />
zur Teilhabe<br />
Abgeschlossene 6.1 Stationäre 852.271 792.954 742.055 696.731 742.278 810.796 842.434 866.916 872.706 843.074 876.456 858.648 872.677 845.825<br />
Leistungen zur med. Maßnahmen<br />
Rehabilitation und 6.2 davon stationäre 205.171 208.929 217.165 213.208 224.670 246.270 249.617 261.276 279.275 286.788 286.736 284.401 288.554 293.753<br />
sonstige Leistungen AHB<br />
zur Teilhabe 6.3 sonstige Leistun- 42.076 52.664 61.975 67.975 76.155 92.461 84.659 95.896 106.865 107.023 111.707 112.785 123.791 147.783<br />
gen zur Teilhabe<br />
inkl. ambulante<br />
AHB und Reha<br />
6.4 zusammen 894.347 845.618 803.159 764.706 818.433 903.257 927.093 962.812 979.571 950.097 988.163 971.433 996.468 993.608 – 0,29 %<br />
(6.1 plus 6.3)<br />
Ablehnungsquote 37,20 % 37,90 % 39,10 % 41,00 % 41,00 % 40,00 % 41,70 % 41,23 % 41,31 % 43,80 % 41,63 % 41,82 % 42,21 % 42,02 %<br />
(abgeschlossene Maßnahmen/Anträge)<br />
Quellen:<br />
1. Deutsche Rentenversicherung Bund (2012): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2011<br />
2. Deutsche Rentenversicherung Bund (2013): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2012<br />
3. Deutsche Rentenversicherung Bund (2014): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2013<br />
4. Deutsche Rentenversicherung Bund (2015): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2014<br />
5. Deutsche Rentenversicherung Bund (2016): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2015<br />
Kurorttherapeutische Vorsorge-, Rehabilitations- und Anschlussheilbehandlungs-Maßnahmen, Fälle von 2002 bis 2015; Quelle: Deutscher<br />
Heilbäderverband, Berlin<br />
AHB: Anschlussheilbehandlung; GRV: Gesetzliche Rentenversicherung; SGB V: Sozialgesetzbuch, 5. Buch<br />
Jahrhunderten gefestigt. Die Anerkennung<br />
in der Politik und bei den Kostenträgern<br />
schwankt. Heilbäder und<br />
Kurorte sind nicht nur aufgrund ihrer<br />
örtlichen Rahmenbedingungen (Luftreinheit,<br />
gepflegte Kulturlandschaft<br />
etc.) aus dem touristischen Angebot<br />
herausragende Destinationen. Sie stehen<br />
auch für Standorte besonders hochwertiger<br />
medizinisch-therapeutischer<br />
Einrichtungen, für ein einmaliges kurorttypisches<br />
Ambiente und für regionale<br />
Angebote. So befindet sich selbst<br />
mehr als die Hälfte der in der aktuellen<br />
Studie <strong>des</strong> „Focus Gesundheit“ –<br />
„Die besten Reha-Kliniken <strong>2017</strong>“ – prämierten<br />
Einrichtungen in deutschen<br />
Heilbädern und Kurorten. Auch hierin<br />
spiegelt sich einmal mehr die große<br />
Bedeutung der Heilbäder und Kurorte<br />
als Gesundheitsstandorte und Partner<br />
im Gesundheitswesen wider.<br />
Über die Ergänzung <strong>des</strong> medizinischen<br />
Leistungsspektrums ihres stationären<br />
Klientels hinaus leisten die Heilbäder<br />
und Kurorte einen großen Beitrag zur<br />
medizinisch-therapeutischen Versorgung<br />
in den unterversorgten ländlichen<br />
Regionen. Für die oftmals strukturschwachen<br />
Regionen sind die Heilbäder<br />
und Kurorte nicht nur ein zentraler<br />
Bestandteil gesundheitlicher Versorgung,<br />
sondern auch ein immenser<br />
Wirtschaftsfaktor. Sie sichern nach-
403 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Gesundheit und Wellness · Kur- und Heilbäder<br />
haltig hochwertige, nicht exportierbare<br />
Arbeitsplätze und damit rund 500 000<br />
Primäreinkommen. In den Heilbädern<br />
und Kurorten wird derzeit ein Bruttoumsatz<br />
von nicht weniger als 25 Mrd. €<br />
pro Jahr erwirtschaftet. Das bedeutet,<br />
dass Heilbäder und Kurorte einen Beitrag<br />
in Höhe von 2,3 Mrd. € pro Jahr<br />
zum Steueraufkommen in Deutschland<br />
leisten. Damit stehen die Heilbäder<br />
und Kurorte für eine bedeutende Wirtschaftskraft<br />
in überwiegend ländlichen<br />
Regionen, die zudem primär von<br />
mittelständischen Kurbetrieben getragen<br />
wird.<br />
Entwicklung der Nachfrage<br />
Der hohe und weiterhin steigende Bedarf<br />
der Menschen und die Bereitstellung<br />
leistungsgerechter Angebote spiegeln<br />
sich in den wachsenden Gäste-/<br />
Patientenzahlen der Heilbäder und Kurorte,<br />
und das übergreifend über alle<br />
Bädersparten hinweg, wider. Von 2015<br />
auf 2016 konnten die Seeheil- und Seebäder<br />
den größten Zuwachs bei den<br />
Ankünften verzeichnen (plus 482 465<br />
Ankünfte [+ 5,7 %]), gefolgt von den<br />
Heilklimatischen Kurorten (plus 197 845<br />
Ankünfte [+ 4,4 %]). Auch die Kneipp-Heilbäder<br />
/ Kneipp-Kurorte (plus 83 610<br />
Ankünfte [+ 3,5 %]) sowie die Mineral-<br />
und Moorheilbäder (plus 292 546<br />
Ankünfte [+ 3,3 %]) verzeichneten mehr<br />
Ankünfte.<br />
Anders stellt sich das Bild bei der Verweildauer<br />
der Gäste/Patienten in den<br />
jeweiligen Bädersparten dar. Nimmt<br />
man die Anzahl der Übernachtungen<br />
als Indikator (wohl wissend, dass die<br />
Statistik nicht alle Übernachtungsarten<br />
erfasst) und setzt sie in Beziehung<br />
zur Anzahl der Ankünfte, so ist die<br />
Aufenthaltsdauer der Gäste/Patienten<br />
in allen Bädersparten von 2015 auf<br />
2016 nahezu unverändert. Betrachtet<br />
man den Zeitraum von den 1990iger<br />
Jahren bis 2016, so ist die Aufenthaltsdauer<br />
in allen Bädersparten deutlich<br />
gesunken. Diese Verringerung ist sicher<br />
wesentlich den Veränderungen im<br />
Bereich der Gesetzlichen Kranken- und<br />
Rentenversicherung sowohl hinsichtlich<br />
der Rahmenbedingungen (Kann-<br />
Leistung) als auch der Genehmigungspraxis<br />
geschuldet. Die eingeführte Budgetierung<br />
und die Verkürzung der Aufenthaltszeit<br />
bei stationären Maßnahmen<br />
von vier auf drei Wochen lassen<br />
augenscheinlich werden, welche Folgen<br />
Zwangsregulierungen haben. Der<br />
Trend zur weiteren Verringerung der<br />
Aufenthaltsdauer setzt sich heute, vergleichbar<br />
dem sich geänderten Reiseverhalten<br />
der Deutschen, fort.<br />
Mit Ausnahme der Seeheil- und Seebäder<br />
konnten alle Bädersparten 2016<br />
im Vergleich zu 2015 nicht nur mehr<br />
Gäste aus dem Inland, sondern auch<br />
aus dem Ausland verzeichnen. Gleichzeitig<br />
verweilen die ausländischen<br />
Gäste immer länger in den Heilbädern<br />
und Kurorten. Auch hier bilden die<br />
Seeheil- und Seebäder mit niedrigeren<br />
Verweildauern ausländischer Gäste die<br />
Ausnahme.<br />
Künftiger Bedarf an den Leistungen<br />
der Heilbäder und Kurorte<br />
Nicht nur die steigende Anzahl der Ankünfte<br />
und die Entwicklung der Übernachtungen<br />
spiegeln den wachsenden<br />
Bedarf nach den Leistungen der Heilbäder<br />
und Kurorte aller Bädersparten<br />
wider. Sondern auch die enorme Summe<br />
von 73 Mio. €, welche die GKV-Versicherten<br />
im Jahr 2016 aus eigenen<br />
Mitteln für ambulante Vorsorgeleistungen,<br />
stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen,<br />
medizinische<br />
Leistungen für Väter und Mütter aufgebracht<br />
haben (vgl. GKV-Statistiken<br />
KJ 1 2016), zeigt die hohe Nachfrage<br />
nach den Gesundheitsdienstleistungen<br />
in Heilbädern und Kurorten. Hinzu<br />
kommen diejenigen Patienten, die ihre<br />
ambulanten Vorsorgemaßnahmen<br />
nicht nur teilweise, sondern vollständig<br />
aus eigenen Mitteln finanzieren.<br />
Der ganzheitliche Ansatz ambulanter<br />
Vorsorgemaßnahmen (Kuren) mit den<br />
Zielen Prävention und Rehabilitation<br />
umfasst wesensmäßig auch die Selbstverantwortung.<br />
Über diesen medizinischen<br />
Ansatz hinaus nimmt der Gesetzgeber<br />
<strong>des</strong>halb Kurpatienten pekuniär<br />
in die Pflicht, über den Selbstkostenanteil<br />
und noch wesentlicher durch<br />
die Verankerung der Leistungen <strong>des</strong><br />
§ 23 Abs. 2 SGB V als Kann-Leistung<br />
(SGB V: Sozialgesetzbuch, 5. Buch).<br />
Medizinische Rehabilitation und Prävention<br />
sind neben der Akutversorgung<br />
und Pflege tragende Säulen <strong>des</strong><br />
Gesundheitswesens. Sie gewinnen mit<br />
dem Wissen um längere Lebensarbeitszeiten,<br />
eine zunehmend älter werdende<br />
Bevölkerung und mit der Zunahme<br />
chronischer Erkrankungen weiter an<br />
Bedeutung. Es ist dringend notwendig,<br />
die gesundheitliche Versorgung zeitnah<br />
von der heute nach wie vor primär<br />
akutmedizinischen, kurativen (besonders<br />
auch pharmakologisch/apparativen)<br />
auf eine künftig noch deutlich<br />
stärker präventions- und rehabilitationsbezogene<br />
Versorgung auszurichten.<br />
jh
Deutsche Gesellschaft für das Badewesen · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 404<br />
Regelwerksentscheidungen <strong>des</strong> Erweiterten<br />
Vorstan<strong>des</strong><br />
Verabschiedung einer Arbeitsunterlage zum Weißdruck und Einleitung von zwei Regelwerksverfahren<br />
Annette Kopec, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />
Der Ausschuss Bäderbetrieb (<strong>AB</strong>B)<br />
der Deutschen Gesellschaft für das<br />
Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, hat<br />
während seiner Sitzung am 11. Mai<br />
in Nordhorn eine Arbeitsunterlage als<br />
Weißdruck verabschiedet und die Einleitung<br />
eines Regelwerksverfahrens<br />
beantragt. Diese Beschlüsse wurden<br />
vom Erweiterten Vorstand der DGfdB,<br />
der ebenso aus eigener Initiative eine<br />
zweite Einleitung eines Regelwerksverfahrens<br />
verabschiedete, im Juni<br />
bestätigt. Der Weißdruck steht nun<br />
zum 1. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> zur Verfügung und<br />
kann in der DGfdB-Geschäftsstelle<br />
in Essen bestellt werden.<br />
Verabschiedung einer<br />
Arbeitsunterlage zum Weißdruck<br />
Die nachfolgend vorgestellte Arbeitsunterlage<br />
wurde vom Erweiterten Vorstand<br />
nun als Weißdruck verabschiedet.<br />
DGfdB A 8 „Muster einer Haus- und<br />
Badeordnung für öffentliche Bäder“<br />
Die Haus- und Badeordnung ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil <strong>des</strong> Vertragsverhältnisses<br />
zwischen dem Badbetreiber<br />
und seinem Kunden, dem Nutzer (Badegast,<br />
Saunagast). Sie regelt Pflichten,<br />
aber auch die Einschränkungen<br />
für Kunden und Betreiber. Sie ist für<br />
den Betreiber das Mittel, diese im Verhältnis<br />
mit dem Kunden zu kommunizieren.<br />
Die Haus- und Badeordnung ist<br />
für den Betreiber aber auch eine Grundlage,<br />
eventuelle Haftungsansprüche<br />
von Kunden oder Dritten abzuwehren.<br />
Der Text dieser Mustervorlage wird im<br />
jeweiligen Einzelfall an die Situation<br />
<strong>des</strong> Ba<strong>des</strong> angepasst werden müssen.<br />
Hierbei ist zu beachten, dass der neue<br />
Text den Sinngehalt der Arbeitsunterlage,<br />
insbesondere im Abschnitt „§ 6<br />
Haftung“, nicht verfälscht oder verkürzt.<br />
Ggf. sollte juristischer Rat hinzugezogen<br />
werden.<br />
Preis und Bestelladresse<br />
Der Weißdruck ist ab dem 1. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />
verfügbar.<br />
Der Preis der Arbeitsunterlage ist:<br />
DGfdB A 8 „Muster einer Hausund<br />
Badeordnung für öffentliche<br />
Bäder“: 20,00 €<br />
DGfdB-Mitglieder (ausgenommen die<br />
Mitgliedsgruppen AI, AIII und CI) erhalten<br />
das Regelwerk der DGfdB (Richtlinien<br />
und Arbeitsunterlagen, ausgenommen<br />
diejenigen, die mit dem Deutschen<br />
Sauna-Bund e. V. herausgegeben<br />
werden) kostenlos. Es steht auf der Website<br />
www.baederportal.com zum Download<br />
zur Verfügung. Die Mitgliedsgruppen<br />
AI, AIII und CI erhalten auf Richtlinien<br />
und Arbeitsunterlagen 75 % Rabatt.<br />
Nichtmitglieder und Mitglieder der Mitgliedsgruppen<br />
AI, AIII und CI können<br />
die Richtlinien und Arbeitsunterlagen<br />
auf der Grundlage der o. g. Preise im<br />
Webshop der DGfdB unter der Internet-Adresse<br />
https://shop.baederportal.<br />
com und unter der E-Mail Adresse<br />
s.reisner@baederportal.com bestellen.<br />
Einleitung von zwei<br />
Regelwerksverfahren<br />
Erweiterter Vorstand und Verbandsrat<br />
der DGfdB haben während ihrer Sitzungen<br />
am 20. Juni in Köln die Einleitung<br />
von zwei Regelwerksverfahren<br />
beschlossen. Ein Einleitungsbeschluss<br />
bezieht sich auf die Arbeitsunterlage<br />
DGfdB A 29 „Empfehlungen für die<br />
Kooperation mit Kindertagesstätten“,<br />
die vom <strong>AB</strong>B der DGfdB während seiner<br />
Sitzung am 11. Mai in Nordhorn<br />
beantragt worden war. Den zweiten<br />
Einleitungsbeschluss fasste der Erweiterte<br />
Vorstand in Köln aus eigener Initiative<br />
mit der Absicht, die aktuellen<br />
„Grundsätze für das Regelwerk der
405 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Deutsche Gesellschaft für das Badewesen<br />
Deutschen Gesellschaft für das Badewesen<br />
e. V.“ möglichst zügig als Richtlinie<br />
der DGfdB zu veröffentlichen.<br />
DGfdB A 29 „Empfehlungen für die<br />
Kooperation mit Kindertagesstätten“<br />
Die Kooperation mit Kindergärten und<br />
Kindertagesstätten stellt für den Badbetreiber<br />
eine Möglichkeit dar, Kinder<br />
und ihre Eltern an das Schwimmbad<br />
heranzuführen und so die „Kunden der<br />
Zukunft“ zu gewinnen. Die Arbeitsunterlage<br />
soll Badbetreibern eine Unterstützung<br />
bei der Organisation und<br />
Durchführung einer solchen Zusammenarbeit<br />
geben.<br />
In der Arbeitsunterlage sollen mögliche<br />
Kooperationsvarianten beschrieben<br />
werden, z. B.<br />
die Zusammenarbeit in Form von<br />
Kursen (z. B. für die Altersgruppe<br />
3 - 4 Jahre: Spielangebote, Wassergewöhnung<br />
für Vorschulkinder;<br />
5 Jahre: Schwimmkurse),<br />
die Kooperation in Form von Aktionstagen<br />
(z. B. Wasserspielstunden,<br />
Kindersauna, Safari durch<br />
das Bad, Wassersicherheitstag)<br />
und<br />
weitere Kooperationsmodelle (z. B.<br />
Trockener Projekttag zum Thema<br />
Baderegeln, Kindergartenangebote<br />
für den Nachmittag).<br />
Weiterhin sollen die Aufgaben und<br />
Leistungen <strong>des</strong> Betreibers und <strong>des</strong> Kindergartens<br />
bzw. der Kindertagesstätte<br />
definiert werden. Als bevorzugte Lösung<br />
soll die Einzelabrechnung <strong>des</strong> jeweiligen<br />
Angebots mit den Eltern beschrieben<br />
werden. Weitere Themen sollen<br />
der Umgang mit unangemeldeten<br />
Einzelbesuchen von Kindergartengruppen<br />
und die organisatorischen Maßnahmen<br />
während <strong>des</strong> laufenden Angebots<br />
sein.<br />
DGfdB R 10.00 „Grundsätze für das<br />
Regelwerk der Deutschen Gesellschaft<br />
für das Badewesen e. V.“<br />
Die aktuellen „Grundsätze für das Regelwerk<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
das Badewesen e. V.“ bieten für die Gremien<br />
der DGfdB den formalen Rahmen<br />
der Erarbeitung <strong>des</strong> DGfdB-Regelwerks.<br />
Sie verkörpern aber auch den Anspruch,<br />
dass dieses Regelwerk im Konzert der<br />
regelwerksetzenden Organisationen auf<br />
Augenhöhe mitspielt. Matthias Marx,<br />
im Bun<strong>des</strong>ministerium für Wirtschaft<br />
und Energie zuständig für Grundsatzfragen<br />
der Normungs- und Patentpolitik,<br />
hatte im Rahmen der Sitzung der<br />
Ausschussvorsitzenden und Obleute<br />
am 21. Februar in Berlin (siehe <strong>AB</strong> 04/<br />
<strong>2017</strong>, S. 241 ff.) die Anforderungen <strong>des</strong><br />
Ministeriums an die Erarbeitung von<br />
Regelwerken vorgestellt. Hier wurde<br />
deutlich, dass die aktuellen „Grundsätze“<br />
in Teilbereichen überarbeitet<br />
werden sollten. Es geht dabei vor allem<br />
um die Verbesserung von Konsens,<br />
Offenheit und Einbeziehung der interessierten<br />
Kreise, Transparenz, Neutralität<br />
und Kohärenz mit anderen Regelwerken.<br />
Für das Ministerium ist ein<br />
wesentlicher Schritt hin zu mehr Transparenz<br />
und Offenheit, wenn der regelsetzende<br />
Verband die interessierten<br />
Kreise bereits bei der Erarbeitung der<br />
Grundlagen seiner Regelwerksarbeit<br />
mitwirken lässt. Dafür gibt es mit der<br />
Normenreihe der DIN 820 „Normungsarbeit“<br />
und mit der VDI 1000 „VDI-Richtlinienarbeit<br />
– Grundsätze und Anleitungen“<br />
bereits bewährte Beispiele.<br />
Die Richtlinie DGfdB R 10.00 wird von<br />
den Ausschüssen und dem Erweiterten<br />
Vorstand der DGfdB erarbeitet und<br />
beschlossen werden. Für die Erarbeitung<br />
gelten noch die aktuellen „Grundsätze<br />
für das Regelwerk der Deutschen<br />
Gesellschaft für das Badewesen e. V.“,<br />
die dann nach der Verabschiedung der<br />
neuen Richtlinie durch diese abgelöst<br />
werden wird.<br />
In den Grundsätzen für das Regelwerk<br />
der DGfdB ist die Abwicklung der Einleitung<br />
eines Regelwerksverfahrens<br />
festgelegt. Danach kann gegen die Aufnahme<br />
eines neuen Regelwerksvorhabens<br />
in das Arbeitsprogramm eines<br />
Ausschusses innerhalb von zwei Wochen<br />
nach der Veröffentlichung, also<br />
bis zum 17. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>, von der Fachöffentlichkeit<br />
Einspruch eingelegt werden.<br />
Die Einsprüche sind per E-Mail<br />
an die eigens für Regelwerksein sprüche<br />
eingerichtete E-Mail-Adresse regel<br />
werk@baederportal.com zu schicken.<br />
jh <br />
Verbände<br />
DER OBJEKTEINRICHTER.<br />
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Deutsche Gesellschaft für das Badewesen · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 406<br />
Der Ausschuss Saunabetrieb verabschiedete eine<br />
Richtlinie als Weißdruck<br />
DGfdB R 26.30.04 „Richtlinien zur Durchführung von Saunaaufgüssen in öffentlichen Saunaanlagen”<br />
Der Ausschuss Saunabetrieb <strong>des</strong> Deutschen<br />
Sauna-Bun<strong>des</strong> e. V., Bielefeld,<br />
und der Deutschen Gesellschaft für<br />
das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen,<br />
verabschiedete in seiner Sitzung am<br />
11. Mai in Nordhorn die Aufgussrichtlinie<br />
als Weißdruck. Dieser Beschluss<br />
wurde vom Erweiterten Vorstand der<br />
DGfdB im Juni bestätigt. Der Weißdruck<br />
steht nun zum 1. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> zur<br />
Verfügung; der Verkauf erfolgt über<br />
die Sauna-Matti GmbH, Bielefeld.<br />
Zweck der Richtlinie ist es, Anforderungen<br />
für Aufgüsse in öffentlichen<br />
Saunaanlagen festzulegen, die eine gesundheitsfördernde,<br />
betriebssichere<br />
und hygienisch einwandfreie Durchführung<br />
für Saunagäste und Personal<br />
sicherstellen. Die Aufgüsse sollen so<br />
auch der Kundenbindung und der Neukundengewinnung<br />
dienen.<br />
Die Anforderungen schließen den Personaleinsatz<br />
mit den erforderlichen<br />
Qualifikationen sowie die Durchführung<br />
<strong>des</strong> Aufgusses mit den wichtigen<br />
Parametern der Aufgusswassermenge<br />
und der Zeitdauer ein. Die jetzige Überarbeitung<br />
beinhaltet vor allem Aussagen<br />
zu den Anforderungen an die Qualifikation<br />
<strong>des</strong> Aufgusspersonals und<br />
eine Veränderung der maximalen Aufgusszeit<br />
auf zwölf Minuten.<br />
Preis und Bestelladresse<br />
Der Weißdruck der Richtlinie DGfdB<br />
R 26.30.04 kostet 40,00 €. Der Preis ist<br />
inkl. 7 % MwSt. und zzgl. Versandkosten.<br />
Bezieher <strong>des</strong> Blaudrucks erhalten<br />
auf den Weißdruck einen Nachlass von<br />
50 %.<br />
Der Verkauf dieser Richtlinie erfolgt<br />
über die Sauna-Matti GmbH (Meisenstraße<br />
83, 33607 Bielefeld) unter der<br />
E-Mail-Adresse g.bell@sauna-matti.<br />
de.
407 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise<br />
Der Arbeitskreis Schwimmbadpersonal tagte im<br />
Rheinbad in Düsseldorf<br />
Personelle Veränderungen: Neuwahlen und Verabschiedung<br />
Verbände<br />
Dirk Hoffmann, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />
Die Mitglieder <strong>des</strong> Arbeitskreises (AK)<br />
Schwimmbadpersonal im Ausschuss<br />
Bäderbetrieb (<strong>AB</strong>B) der Deutschen<br />
Gesellschaft für das Badewesen e. V.<br />
(DGfdB), Essen, trafen sich am 10.<br />
und 11. April zur Frühjahrssitzung<br />
in der Lan<strong>des</strong>hauptstadt Nordrhein-<br />
Westfalens. Es galt, in Düsseldorf eine<br />
Reihe wichtiger Themen, welche<br />
die Beschäftigten der öffentlichen Bäder<br />
betreffen, „abzuarbeiten“.<br />
Die Mitglieder <strong>des</strong> Arbeitskreises Schwimmbadpersonal auf der Terrasse <strong>des</strong> Düsseldorfer<br />
Rheinba<strong>des</strong> (von links): Kees van Zanten (Ommen-Hardenberg, Niederlande), Eric Voß (Fulda),<br />
Roland Lohr (stellvertretender Obmann, Konstanz), Martin Burgers (Obmann, Wesel), Kathrin<br />
Knabe-Lange (ehemalige Obfrau, Erfurt), Wolfgang Werthschulte (Kempen), Tilo Schölzel (Osnabrück),<br />
Henri Decker (Kleinbettingen, Luxemburg), Mario Schaeffer (Wiefelstede), Sascha Seitz<br />
(stellvertretender Obmann, Neu-Isenburg), Andreas Bongarts (Schriftführer, Trier/Körperich)<br />
und Achim Freund (Düsseldorf); Foto: Dirk Hoffmann, Essen<br />
Auf Einladung der Bädergesellschaft<br />
Düsseldorf mbH, deren Geschäftsführer<br />
Roland Kettler auch stellvertretender<br />
DGfdB-Vorsitzender und <strong>AB</strong>B-Vorsitzender<br />
ist, trafen sich zwölf Mitglieder<br />
<strong>des</strong> AK Schwimmbadpersonal Mitte<br />
April im Rheinbad in Düsseldorf.<br />
Nach der Begrüßung durch Roland<br />
Kettler und der Vorstellung <strong>des</strong> Düsseldorfer<br />
Bäderkonzepts 2020 nahm<br />
das Gremium seine Arbeit auf.<br />
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Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 408<br />
Legionellen? Pseudomonaden?<br />
2<br />
Wir reinigen und<br />
<strong>des</strong>infizieren professionell.<br />
1<br />
3<br />
Vorbeugend oder im Fall<br />
einer Verkeimung sollten Sie<br />
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den kompletten<br />
Wasserkreislauf.<br />
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DIN EN ISO 9001:2008<br />
Neuwahlen<br />
Zu Beginn der zweitägigen Beratungen<br />
standen die turnusmäßigen Neuwahlen<br />
an. Die langjährige Obfrau,<br />
Kathrin Knabe-Lange aus Erfurt, stellte<br />
ihr Amt ebenso zur Verfügung wie<br />
ihr Stellvertreter Henri Decker aus Luxemburg,<br />
der in Kürze seinen wohlverdienten<br />
Ruhestand antritt. Nach einer<br />
kurzen Aussprache wurden der bisherige<br />
stellvertretende Obmann Martin<br />
Burgers (Wesel), der im Badewesen<br />
nicht ganz unbekannt ist, zum Obmann<br />
sowie Roland Lohr aus Konstanz und<br />
Sascha Seitz aus Neu-Isenburg zu seinen<br />
Stellvertretern gewählt. In seinem<br />
Amt als Schriftführer wurde Andreas<br />
Bongarts (Trier/Körperich) bestätigt,<br />
der schon seit 1991 in diesem AK tätig<br />
ist.<br />
Martin Burgers übernahm nach den<br />
Wahlen die Sitzungsleitung und würdigte<br />
die Arbeit von Kathrin Knabe-<br />
Lange, die als Mitglied im AK weiterarbeiten<br />
wird, und von Henri Decker.<br />
Entwürfe von Arbeitsunterlagen<br />
Der Schwerpunkt der fachlichen Beratungen<br />
lag auf der weiteren Bearbeitung<br />
der Arbeitsunterlagen-Entwürfe<br />
zur Unterweisung von Mitarbeitern,<br />
zur Durchführung einer Evakuierungsübung<br />
und zur Kontrolle der Betriebssicherheit.<br />
Darüber hinaus plant der<br />
AK Schwimmbadpersonal die Erstellung<br />
eines Vordrucks für die Unterweisung<br />
von Übungsleitern und Lehrern.<br />
Badbesichtigung<br />
Auch bei dieser Sitzung durfte die Besichtigung<br />
eines Ba<strong>des</strong> nicht fehlen.<br />
Harald Jansen, Betriebsleiter <strong>des</strong> Rheinba<strong>des</strong><br />
im Norden Düsseldorfs, führte<br />
gemeinsam mit AK-Mitglied Achim<br />
Freund durch das Bad. Zur Unterstützung<br />
<strong>des</strong> Schwimmsports wurde das<br />
Rheinbad um ein 50-m-Wettkampf becken<br />
erweitert und so zu einem Schwimmleistungszentrum<br />
ausgebaut (siehe ausführlich<br />
<strong>AB</strong> 06/2016 S. 324 ff.). Mit der<br />
Fertigstellung der Erweiterung im Jahr<br />
2016 ist dieser Standort zu einem wichtigen<br />
Stützpunkt für den Schwimmsport<br />
in der Region geworden.<br />
Internationaler Austausch<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> internationalen Austauschs<br />
berichtete Mandy van Rooden<br />
von der Sporthochschule Zwolle über<br />
eine Untersuchung zur Schwimmfähigkeit<br />
der Kinder in den Niederlanden,<br />
welche die Nationaal Platform<br />
Zwembaden | NRZ im Auftrag der niederländischen<br />
Regierung durchführt.<br />
Dieser Kontakt kam durch Kees van<br />
Zanten zustande, der die Nationaal<br />
Platform Zwembaden | NRZ im AK<br />
Schwimmbadpersonal vertritt.<br />
Verabschiedung von Henri Decker<br />
Zum Abschluss der Sitzung wurde Henri<br />
Decker, der seit 16 Jahren die Association<br />
Luxembourgeois <strong>des</strong> Instructeurs<br />
de Natation im AK Schwimmbadpersonal<br />
vertritt, verabschiedet. Er<br />
ist seit 1996 persönliches Mitglied in<br />
der DGfdB. Durch die gemeinsame Arbeit<br />
boten sich den AK-Mitgliedern immer<br />
wieder Einblicke in den Bäderbetrieb<br />
unseres Nachbarlan<strong>des</strong>.<br />
Gern erinnern sich die AK-Mitglieder<br />
auch an verschiedene Sitzungen in<br />
Luxemburg, durch die alle Teilnehmer<br />
das Land und die Stadt Luxemburg<br />
kennenlernen durften. Die AK-Mitglieder<br />
wünschen Henri Decker für die Zukunft<br />
alles Gute.<br />
jh
409 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Normungsarbeit<br />
Neue deutsche, europäische und internationale<br />
Schwimmbadnormen sind auf dem Weg<br />
Deutsche Experten sollten die Einspruchsfrist für die EN 15 288 unbedingt nutzen<br />
Verbände<br />
Dipl.-Sportwiss. Michael Weilandt, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />
In diesem Frühjahr wurden in verschiedenen<br />
internationalen, europäischen<br />
und deutschen Normungsgremien<br />
die Weichen für die Veröffentlichung<br />
von wichtigen Schwimmbadnormen<br />
gestellt. Dabei finden sich jeweils<br />
die beiden Teile der EN 15 288<br />
„Schwimmbäder“ und der EN 1069<br />
„Wasserrutschen“. Zu einem Ende<br />
kommt nun auch der internationale<br />
Normungsprozess zu den Ertrinkenden-Erkennungssystemen;<br />
die ISO<br />
20 380 „Öffentliche Schwimmbäder<br />
– Computererkennungssysteme für<br />
das Entdecken von Ertrinkungsunfällen<br />
in Schwimmbädern – Sicherheitstechnische<br />
Anforderungen und<br />
Prüfverfahren“ wird noch in diesem<br />
Jahr als Weißdruck erscheinen.<br />
Die EN 15 288 „Schwimmbäder”<br />
wird im <strong>Juli</strong> als Entwurf veröffentlicht<br />
Die 67. Sitzung der CEN/TC 136/WG 8<br />
„Swimming Pools“ fand am 15. und<br />
16. Februar in Berlin statt und hatte<br />
die finale Bearbeitung der Entwürfe<br />
für die EN 15 288 „Swimming Pools“<br />
als Schwerpunkt. Insbesondere der Teil<br />
2 hatte es noch in sich, denn ein Kernbestandteil<br />
der Norm, die „Hazard List“,<br />
also die Auflistung der möglichen Gefahren<br />
in einem Schwimmbad, war<br />
kurz vor Toresschluss noch einmal hoch<br />
umstritten.<br />
Eigentlich war diese Liste im Herbst<br />
2016 schon fertig, doch dann passierte<br />
etwas, das in der Regelwerkserarbeitung<br />
unbedingt vermieden werden<br />
sollte. Ganz spontan präsentierte die<br />
norwegische Delegation einen alternativen<br />
Vorschlag für die Struktur der<br />
Hazard List. Dann war die Diskussion<br />
plötzlich eröffnet, eine Idee ergab die<br />
andere, und am Ende wurde die ganze<br />
Liste neu aufgeschnürt, und eine<br />
Task Group (TG) unter norwegischer<br />
Leitung sollte das Problem dann lösen.<br />
Die TC 136/WG 8 tagte in Berlin; Fotos: Michael Weilandt, Essen<br />
Die Vorbereitungszeit hierfür nutzte<br />
der britische Kollege Ralph Riley, einen<br />
sehr umfangreichen Vorschlag<br />
auszuarbeiten, der mit der ursprünglichen<br />
Liste nicht mehr allzu viel zu<br />
tun hatte. Die WG 8 TG „Hazards“ kam<br />
also am 12. Januar unter Beteiligung<br />
von Michael Weilandt, Mitarbeiter der<br />
Deutschen Gesellschaft für das Badewesen<br />
e. V. (DGfdB), bei „Standard Norge“<br />
in Oslo zusammen und hatte ein<br />
anspruchsvolles Programm zu absolvieren.<br />
Das Ergebnis konnte der WG 8<br />
„Swimming Pools“ <strong>des</strong>halb nur kurzfristig<br />
zugehen, und dementsprechend
Normungsarbeit · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 410<br />
schwierig war auch dort die Diskussion.<br />
Unabhängig davon, ob die neue Liste<br />
besser ist als die alte: Diese Diskussion<br />
hätte viel früher stattfinden müssen.<br />
Es ist immer unangenehm, wenn<br />
in einem Normungsverfahren kurz vor<br />
dem Ende eine neue Diskussion aufgemacht<br />
wird. Oft wird dann ein ganzer<br />
Text wieder in Frage gestellt, und die<br />
Arbeit wird dann unnötig hektisch. Es<br />
macht immer Sinn, solche Diskussionen<br />
frühzeitig abzubrechen und auf<br />
die nächste Überarbeitung der Norm<br />
oder Richtlinie zu verschieben. Kein<br />
Text ist perfekt, aber wenn immer weiter<br />
optimiert wird, dann wird es mit<br />
einer Veröffentlichung schwierig. Irgendwann<br />
muss man den Sack auch<br />
zumachen.<br />
Am Ende konnte aber auch dieser Teil<br />
der Norm abgeschlossen werden, sodass<br />
nun beide Normteile der EN 15 288<br />
als Entwürfe europaweit veröffentlicht<br />
werden können. Die französische Delegation<br />
hatte hiermit noch Schwierigkeiten;<br />
hier zeigte sich eine weitere Besonderheit<br />
der Europäischen Normungsarbeit.<br />
Die TC 136/WG 8 hat in den<br />
meisten Ländern einen Spiegelausschuss;<br />
in Deutschland ist dies der NA<br />
112-05-01 AA „Öffentlich genutzte<br />
Schwimmbadanlagen und -geräte“. Patrick<br />
Duny machte als Obmann <strong>des</strong> französischen<br />
Spiegelgremiums deutlich,<br />
dass dieses zunächst über diesen Text<br />
informiert werden muss, Frankreich<br />
also der Veröffentlichung nicht zustimmen<br />
kann. Diese Position wurde<br />
von den übrigen Teilnehmern nicht geteilt:<br />
Es gebe ja immerhin noch die<br />
Möglichkeit, im Einspruchsverfahren<br />
Einfluss zu nehmen. Diese Einschätzung<br />
war wichtig, denn in allen Regelwerksgremien,<br />
auch in den Ausschüssen<br />
und Arbeitskreisen der DGfdB,<br />
gilt, dass die Teilnehmer nicht nur fähig,<br />
sondern auch befugt sein müssen,<br />
im Namen ihrer Entsender Entscheidungen<br />
zu treffen.<br />
Unter den Sitzungsteilnehmern waren (von links) Alex Blackwell (Großbritannien), Frédéric<br />
Capuano (Frankreich) und Alfonso Ribarrocha (Spanien).<br />
Die deutschen Fassungen der EN 15 288<br />
„Schwimmbäder“ werden also voraussichtlich<br />
Anfang <strong>Juli</strong> erscheinen; die<br />
Einspruchsfrist wird dann acht Wochen<br />
dauern. Die DGfdB wird auf ihrer<br />
Website www.baederportal.com über<br />
die genauen Daten informieren. Es handelt<br />
sich bei diesen beiden Normen um<br />
die zentralen europäischen Schwimmbadnormen;<br />
sie verdienen also die volle<br />
Aufmerksamkeit aller Schwimmbadfachleute.<br />
Die deutschen Experten sollten<br />
das Einspruchsverfahren für die<br />
EN 15 288 also unbedingt nutzen.<br />
Sicherheitsmaße für Sprunganlagen<br />
wurden überarbeitet<br />
Viele, die sich in der Vergangenheit<br />
mit den Sicherheitsmaßen für Sprunganlagen<br />
auseinandergesetzt haben,<br />
wird es so gegangen sein, dass ihnen<br />
diese Tabellen in der EN 13 451 Teil 10<br />
oder in den KOK-Richtlinien für den<br />
Bäderbau etwas sperrig vorkamen. Dies<br />
liegt auf der einen Seite an der großen<br />
Zahl von Daten, auf der anderen Seite<br />
aber sicherlich auch an der Struktur<br />
dieser Tabellen. In der letzten Ausgabe<br />
der KOK-Richtlinien für den Bäderbau<br />
wurde an dieser Struktur schon<br />
einiges verändert; so wurden einige<br />
kombinierte Maße mit aufwendigen<br />
Unterteilungen in vertikale und horizontale<br />
Maße aufgelöst und in unterschiedliche<br />
Zeilen gesetzt. Damit verbesserte<br />
sich die Wahrnehmung schon<br />
erheblich.<br />
In der EN 13 451 stand nun eine Überarbeitung<br />
dieser Tabellen an. Eine kleine<br />
Arbeitsgruppe der WG 8 unter der<br />
Leitung von Michael Weilandt hatte<br />
die Aufgabe der Tabellen für die EN<br />
13 451 übernommen, und erfreulicherweise<br />
konnten einige grundlegende<br />
Ideen aus der neuen KOK-Tabelle in<br />
diese Überarbeitung übernommen werden.<br />
Das Arbeitsergebnis wurde im Februar<br />
von der WG 8 akzeptiert, und so<br />
kann die EN 13 451, Teil 10, nun in die<br />
abschließende CEN-Umfrage gehen und<br />
danach veröffentlicht werden.<br />
Die Normenreihe EN 13 451 ist<br />
ständig im Fluss<br />
Die Normenreihe EN 13 451 umfasst<br />
neun Normen, und eine von diesen ist<br />
immer in Überarbeitung oder wird<br />
durch sog. „Amendments“ ergänzt. Für<br />
die Schwimmbadbetreiber am wichtigsten<br />
sind die folgenden beiden aktuellen<br />
Normvorhaben.<br />
Das CEN/TC 136 „Sports, playground<br />
and other recreational facilities and<br />
equipment“ verabschiedete vom 10. bis
411 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Normungsarbeit<br />
area of public used swimming pools –<br />
Safety and operational requirements<br />
to the place of installation“.<br />
Eine nachdenkliche französische Delegation (von links): Pierre Iorio, Samuel Thiollier und<br />
Patrick Duny<br />
12. Mai auf seiner Sitzung in Kopenhagen<br />
ein neues Arbeitsprojekt zur systematischen<br />
Überprüfung der EN 13 451-<br />
3 von 2011 und der Ergänzung A 3 von<br />
2016 „Swimming pool equipment –<br />
Part 3: Inlets, Outlets” . Diese Überarbeitung<br />
ist vor allem <strong>des</strong>halb interessant,<br />
weil sie einen sehr wichtigen Sicherheitsaspekt,<br />
die Sicherheit von Abfluss-<br />
und Ablaufanlagen, behandelt,<br />
die ja auch Gegenstand der Richtlinie<br />
DGfdB R 60.03 „Vermeidung von Gefahren<br />
an Ansaug-, Ablauf- und Zulaufanlagen<br />
in Schwimm- und Badebecken“<br />
ist.<br />
Für eine weitere Norm der Reihe 13 451,<br />
die EN 13 451 „Swimming pool equipment<br />
– Part 11: Additional specific safety<br />
requirements and test methods for<br />
moveable pool floors and moveable<br />
bulkheads“, wurden die Kommentare<br />
aus dem Einspruchsverfahren diskutiert.<br />
Die abschließende Diskussion<br />
wurde auf die nächste Sitzung verschoben;<br />
mit einer Veröffentlichung ist also<br />
Anfang 2018 zu rechnen.<br />
Die Normprojekte der CEN/TC 136/<br />
WG 3 „Water sli<strong>des</strong> and water play<br />
equipment”<br />
Die beiden Normteile der EN 1069 „Wasserrutschen“<br />
wurden am 13. April in<br />
der abschließenden CEN-Umfrage, der<br />
Abfrage unter den europäischen Normungsinstituten,<br />
angenommen und<br />
wird nun im Laufe <strong>des</strong> Sommers veröffentlicht<br />
werden.<br />
Im diesem Zusammenhang wurde aber<br />
noch ein weiteres Thema diskutiert:<br />
die offizielle Normung der Sicherheitsschilder,<br />
die an jeder Wasserrutsche<br />
angebracht sein müssen. Diese Schilder<br />
sind mit die ältesten Schilder, die<br />
im Bäderbereich verwendet werden; sie<br />
sind aber immer noch nicht offiziell<br />
als Sicherheitsschilder genormt. Michael<br />
Weilandt hatte der WG verschiedene<br />
sog. „Application Forms“, die normativen<br />
Beschreibungen von Sicherheitsschildern,<br />
präsentiert, und es wurde<br />
beschlossen, diese in einer Task<br />
Group fertigzustellen und dem ISO/TC<br />
145/SC 2 „Graphical symbols – Safety<br />
identification, signs, shapes, symbols<br />
and colours“ zur Normung vorzuschlagen.<br />
In der Erarbeitung befinden sich in der<br />
TC 136/WG 3 weiterhin noch die Arbeitsprojekte<br />
WI00136331 „Water play<br />
equipment and features – Safety requirements,<br />
test methods and operational<br />
requirements“ und WI00136350<br />
„Climbing walls for use in the water<br />
Die Normung zu Ertrinkenden-<br />
Erkennungssystemen<br />
Die Normung zu den Ertrinkenden Erkennungssysteme<br />
ging in diesem Frühjahr<br />
ebenfalls in die letzte Runde. In<br />
dieser Zeitschrift (siehe <strong>AB</strong> 04/2016,<br />
S. 226 ff., und 09/2016, S. 554 ff.) wurde<br />
über den Verlauf dieser Erarbeitung<br />
bereits berichtet. Der bislang letzte Arbeitsschritt<br />
war das weltweite Einspruchsverfahren,<br />
das insg. 165 Kommentare<br />
aus 15 Ländern erbrachte. Viele<br />
dieser Kommentare waren redaktioneller<br />
Art, aber es gab auch einige<br />
sehr schwerwiegende inhaltliche Einsprüche,<br />
die einer intensiven Diskussion<br />
in der ISO/TC 83/WG 4 „Public<br />
swimming pools – Computer vision<br />
items“ bedurft hätten. Relativ frühzeitig<br />
hatten sich das norwegische Normungsinstitut<br />
„Standard Norge“ und<br />
auch das DIN darauf festgelegt, für die<br />
Einspruchsverhandlung ein „face-toface<br />
meeting“ zu fordern.<br />
Der französische Obmann und das französische<br />
Sekretariat lehnten diesen<br />
Vorschlag jedoch ab, und so fand am<br />
5. Mai die Einspruchsverhandlung als<br />
Webmeeting statt. Hier ging es sicherlich<br />
darum, zwischen einer fruchtbaren<br />
Diskussion, die in einem Webmeeting<br />
naturgemäß schwieriger ist,<br />
und einem Entgegenkommen gegenüber<br />
Kollegen aus den USA und Australien<br />
abzuwägen. Aber so umstritten,<br />
wie der gesamte Normungsprozess<br />
war, und so schwerwiegend, wie sich<br />
zumin<strong>des</strong>t ein besonderer technischer<br />
Einspruch herausstellte, wäre ein persönliches<br />
Treffen sicherlich geeigneter<br />
gewesen.<br />
Hier muss man ein wenig ausholen,<br />
denn strittig war die eher formale Frage,<br />
inwieweit die namentliche Nennung<br />
eines Patentinhabers in dieser<br />
Norm gerechtfertigt sei. Es gibt bei allen<br />
Normungsinstituten, sei es DIN,
Normungsarbeit · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 412<br />
Kontrastwerte bei Farb-Bildern<br />
Kontrastwerte bei Schwarz-Weiß-Bildern<br />
CEN oder auch ISO, ein grundsätzliches<br />
Prinzip: Wenn ein Hersteller ein<br />
Patent auf ein Produkt hält, dann darf<br />
für dieses Produkt keine Norm erarbeitet<br />
werden, es sei denn, der Produzent<br />
erklärt sich bereit, Lizenzen an<br />
alle anderen Hersteller zu vergeben.<br />
Grundlage dieser Regelung ist das sog.<br />
FRAND-Abkommen: Die Normungsinstitute<br />
prüfen dabei nicht, ob das Patent<br />
von Anforderungen der Normen<br />
tatsächlich berührt wird; für die Institute<br />
reicht es aus, wenn das Patentamt<br />
das Patent geprüft und rechtmäßig<br />
vergeben hat. Aber hier tut sich eine<br />
Lücke auf, denn es ist ganz klar,<br />
dass ein Hersteller, wenn er auf seinen<br />
Gegenstand ein Patent einfordert, dieses<br />
auch bekommt, solange sein Produkt<br />
tatsächlich neu ist. Das hat aber<br />
nichts damit zu tun, was in einer künftigen<br />
Norm gefordert werden könnte;<br />
das kann das Patentamt nicht wissen.<br />
Also müssten eigentlich die Normungsinstitute<br />
und andere Regelwerksgeber<br />
prüfen, ob Anforderungen der zu erarbeitenden<br />
Norm den Gegenstand <strong>des</strong><br />
Patentes tatsächlich berühren.<br />
Und hier kommen wir wieder zur ISO<br />
20 380, denn in dieser Norm hat genau<br />
ein Hersteller das Recht, als Patentinhaber<br />
genannt zu werden, in Anspruch<br />
genommen. Es ist die Firma „Poséidon<br />
– MG international Maytronics France“.<br />
Das Unternehmen ist nun in der Einleitung<br />
der Norm sehr prominent genannt;<br />
insg. hält Poséidon drei Patente,<br />
wovon eines nach 20 Jahren bereits<br />
abgelaufen ist. Das norwegische Normungsinstitut<br />
Standard Norge und das<br />
DIN hatten in ihren Kommentaren darauf<br />
hingewiesen, dass die Nennung<br />
der Patente nicht gerechtfertigt sei. Michael<br />
Weilandt hatte in einer umfangreichen<br />
Ausarbeitung nachgewiesen,<br />
dass keine Anforderung der Norm die<br />
Claims <strong>des</strong> Poséidon-Patentes berührt.<br />
Lediglich in einem Punkt war die Andeutung<br />
einer Übereinstimmung festzustellen:<br />
In der Norm wird eine Erkennungszeit<br />
von 15 s gefordert, und<br />
genau diese Zeit ist auch im Poséidon-Patent<br />
genannt. Das DIN hatte <strong>des</strong>halb<br />
einen Kommentar eingereicht, in<br />
dem die Verlängerung der Erkennungszeit<br />
in der Norm auf 15,1 s vorgeschlagen<br />
wurde, damit auch diese Übereinstimmung<br />
verschwindet.<br />
Der Text der Norm hört sich nun an,<br />
als wenn es in Europa einen Hersteller<br />
für diese Systeme gibt und alle anderen<br />
Hersteller auf Lizenzen angewiesen<br />
sind. Da dies nicht der Fall ist, wird<br />
hier (siehe Infokasten) eine Auflistung<br />
aller bekannten europäischen Hersteller<br />
für kamerabasierte Ertrinkenden-Erkennungssysteme<br />
und ihrer Vertriebspartner<br />
für Deutschland gegeben.<br />
Insbesondere Norwegen insistierte während<br />
der Web-Konferenz nachhaltig<br />
dafür, die Nennung dieses Patents zu<br />
streichen; auch Michael Weilandt sprach<br />
für das DIN gegen diesen Passus. Der<br />
französische Obmann jedoch und eine<br />
Reihe von Unterstützern aus der Arbeitsgruppe<br />
lehnten dies ab und machten<br />
hierfür vor allen Dingen formale<br />
Gründe geltend. In der Niederschrift<br />
heißt es dazu: „Mr WEILANDT (Germany)<br />
is still uncomfortable with the<br />
inclusion of the patents. However he<br />
respects the fact that the ISO rules were<br />
followed“. Das allerdings ist eine<br />
eher schmeichelhafte Umschreibung<br />
<strong>des</strong> Missfallens, das diese Lösung auf<br />
deutscher und norwegischer Seite hervorrief.<br />
Das Webmeeting brachte also<br />
keine neuen Erkenntnisse, und die Arbeitsgruppe<br />
beschloss dann – und das<br />
wird später eine Rolle spielen – einstimmig,<br />
also auch mit den Stimmen<br />
<strong>des</strong> DIN, dass dieser Entwurf nun direkt<br />
veröffentlicht werden und den<br />
letzten Abstimmungsschritt, das sog.<br />
FDIS-Verfahren (FDIS: Final Draft International<br />
Standard), überspringen<br />
sollte.<br />
Dies war allerdings nicht die letzte Sitzung,<br />
in der diese Norm eine Rolle spielen<br />
sollte. Der WG 4 übergeordnet ist<br />
das ISO/TC 83 „Sports and other recreational<br />
facilities and equipment“, das<br />
am 18. Mai in Berlin tagte. Hier entspann<br />
sich eine lange und intensive<br />
Diskussion beim Bericht <strong>des</strong> Obmannes<br />
der WG 4, Dominique Degas, in der
413 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Normungsarbeit<br />
Infokasten<br />
Hersteller von Ertrinkenden-Erkennungssystemen in Europa<br />
Produkt Hersteller Vertriebspartner für Deutschland<br />
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3, rue Nationale, 92100 Boulogne-Billancourt, Frankreich Neuenberger Straße 26, 36041 Fulda<br />
Swimeye Davo AS, Jomatec AG,<br />
Postboks 1215, Hillevåg, 4095 Stavanger, Norwegen Artherstrasse 60, 6405 Immensee, Schweiz<br />
insbesondere Norwegen noch einmal<br />
das Patentproblem ansprach. Die interessanteste<br />
Frage jedoch kam vom Kanadier<br />
Rolf Huber, der das Komitee<br />
fragte, wie es sein könne, dass es eine<br />
ISO-Norm gibt, die vor allem auf ein<br />
bestimmtes Produkt ausgerichtet sei.<br />
Das war eine ausgesprochen harte Aussage,<br />
die für diesen Fall die Nichtbeachtung<br />
grundlegender Ansprüche an<br />
eine neutrale Normung unterstellte.<br />
Erstaunlich war diese Aussage auch<br />
<strong>des</strong>halb, weil Huber an den Diskussionen<br />
in der WG 4 gar nicht beteiligt<br />
war, seine Frage also nur aus dem Studium<br />
<strong>des</strong> Textes entwickelt hatte.<br />
Was könnte er mit dieser Frage gemeint<br />
haben? Ein Beispiel mag dies verdeutlichen:<br />
In den Diskussionen in der WG<br />
4 wurde häufig darauf verwiesen, dass<br />
eine wichtige Voraussetzung für die<br />
Erkennung eines Ertrinkenden der Kontrast<br />
der Person zum Hintergrund, z. B.<br />
der Beckenwand, sei. Das ist sicherlich<br />
unbestritten, aber in der Norm wird<br />
ausdrücklich gefordert, dass der Prüfkörper<br />
eine dunkle Badehose bzw. einen<br />
dunklen Badeanzug tragen müsse.<br />
Diese Anforderung aber spielt bei<br />
Farbkameras keine Rolle; sie ist nur relevant<br />
für Systeme, die mit Schwarz-<br />
Weiß-Bildern arbeiten. Die beiden Unterwasserfotos<br />
machen deutlich, dass<br />
bei einem Schwarz-Weiß-Bild die Grauwerte<br />
der Haut <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> und der Mutter<br />
sowie der hellblauen Fliesen im Hintergrund<br />
sowohl in den dunklen als<br />
auch in den hellen Schattierungen<br />
kaum zu unterscheiden sind. In der<br />
Farbaufnahme dagegen sieht man, dass<br />
zwischen der Farbe der Haut und der<br />
hellblauen Fliese natürlich ein ausreichender<br />
Kontrast vorhanden ist.<br />
Eine weitere Anforderung der Norm<br />
sagt, dass die Prüfung nur ohne die<br />
gleichzeitige Anwesenheit von Badegästen<br />
im Wasser und ohne natürliches<br />
Licht stattfinden darf. Es ist klar:<br />
Wenn sich Menschen im Wasser bewegen<br />
und die Sonne durch das Fenster<br />
scheint, dann gibt es Wellen und Reflektionen,<br />
dann hat ein System mit<br />
Überwasserkameras Probleme. Die deutsche<br />
Seite hielt sich in der Frage zurück;<br />
bereits im Verlauf der Erarbeitung<br />
der Norm konnte ja erreicht werden,<br />
dass diese Norm nicht als Praxistest<br />
ausgewiesen wurde. Dies ist auch<br />
sehr wichtig, weil die nun zur endgültigen<br />
Entscheidung anstehende Norm<br />
deutlich hinter den Anforderungen der<br />
nun zurückgezogenen DIN 79 002 „Erkennungs-<br />
und Alarmierungssysteme<br />
für Unterwassernotfälle in Schwimmbädern<br />
– Sicherheitstechnische Anforderungen<br />
und Prüfverfahren“ zurückbleibt.<br />
Das TC 83 nahm die Diskussion zum<br />
Anlass, den Antrag zum Überspringen<br />
<strong>des</strong> letzten Abstimmungsschrittes (FDIS)<br />
mit deutlicher Mehrheit abzulehnen.<br />
Reale Prüfungsbedingungen für eine<br />
Praxissituation wird es nun in einer<br />
Richtlinie der DGfdB geben. Der Ausschuss<br />
Bäderbetrieb der DGfdB hatte<br />
in seiner Sitzung in Nordhorn am 11.<br />
Mai beschlossen, die Einleitung eines<br />
Regelwerksverfahrens beim Vorstand<br />
zu beantragen. Erweiterter Vorstand<br />
und Verbandsrat der DGfdB haben diesem<br />
Antrag am 20. Juni zugestimmt.<br />
Eine wichtige Grundlage der Erarbeitung<br />
dieser Richtlinie wird zum einen<br />
die Einbindung der genannten Hersteller<br />
und ihres Fachwissens sein, zum<br />
anderen aber auch die Testergebnisse<br />
der Arbeitsgruppe Erkennungssysteme<br />
<strong>des</strong> Arbeitskreises Organisation der<br />
DGfdB werden hier eine wichtige Rolle<br />
spielen. Dieses Projekt ist noch nicht<br />
abgeschlossen; es fehlen noch für zwei<br />
Hersteller Tests in der Nichtschwimmersituation.<br />
Sobald diese abgeschlossen<br />
sein werden, wird hier in <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> über die gesamten<br />
Testreihen berichtet werden. jh
Geburtstage · Personalien · Aus- und Fortbildung · Rubriken | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 414<br />
Geburtstage<br />
04.08.1947<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang<br />
Scheibenpflug<br />
Husemannstraße 83<br />
45879 Gelsenkirchen<br />
04.08.1952<br />
Dipl.-Ing. Harald Heise<br />
Florianstraße 10<br />
84524 Neuötting<br />
05.08.1957<br />
Volker Mende<br />
Klausheider Weg 11<br />
48531 Nordhorn<br />
27.08.1947<br />
Dr. h. c. Fritz Schramma<br />
Weizenweg 29<br />
50933 Köln<br />
Personalien<br />
Professor Dr. Gunther Gansloser<br />
zum 80.<br />
Prof. Dr.-Ing. Gunther Gansloser<br />
konnte am 20. Juni seinen 80. Geburtstag<br />
feiern. Dazu gratulieren wir<br />
nachträglich herzlich.<br />
Nachdem Professor Gunther Gansloser<br />
von 1965 bis 1967 – nach Abschluss<br />
seines Bauingenieurstudiums<br />
ZELLER<br />
an der Technischen Hochschule (TH)<br />
Hannover – im Auftrag eines deutschen<br />
Ingenieurbüros in Peru verschiedene<br />
wasserbauliche Projekte<br />
geplant hatte, wechselte er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an das<br />
Institut für Wasserwirtschaft der TH<br />
Hannover, wo er Forschungsarbeiten<br />
durchführte, die 1971 zu seiner Promotion<br />
führten. Auch war er für verschiedene<br />
deutsche Ingenieurbüros<br />
im Ausland tätig: in Äthiopien, Somalia,<br />
Oman, Benin, Taiwan, Senegal<br />
und Ruanda.<br />
Im Ingenieurbüro seines Vaters, das<br />
von Anfang an den Tätigkeitsschwerpunkt<br />
auf die Technische Gebäudeausrüstung<br />
von Bäder- und<br />
Freizeitanlagen gelegt hat, wurde er<br />
1972 Mitarbeiter und 1981 Chef.<br />
1982 erhielt er zusätzlich zu dieser<br />
Funktion einen Ruf an die Fachhochschule<br />
(FH) Münster/Steinfurt und<br />
wechselte 1985 nach einem Ruf an<br />
die FH Braunschweig/Wolfenbüttel.<br />
Seine langjährige berufliche Erfahrung<br />
konnte er in eine Vielzahl von<br />
Fachgremien und Regelwerkskommissionen<br />
einbringen. So war er u. a.<br />
von 1997 bis 2013 Vorsitzender <strong>des</strong><br />
Technischen Ausschusses der Deutschen<br />
Gesellschaft für das Badewesen<br />
(DGfdB), und er ist heute noch<br />
stellvertretender Vorsitzender dieses<br />
wichtigen Gremiums.<br />
Wir wünschen Professor Gunther<br />
Gansloser weiterhin alles Gute, vor<br />
allem Gesundheit, und hoffen, dass<br />
er den DGfdB-Gremien und nicht zuletzt<br />
auch unserer Fachzeitschrift<br />
noch lange mit Rat und Tat zur Seite<br />
stehen wird.<br />
aj<br />
Aus- und Fortbildung<br />
Geschäftsstelle:<br />
Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />
Telefon: 02 01/ 8 79 69-0<br />
Telefax: 02 01/ 8 79 69-20<br />
E-Mail: info@baederportal.com<br />
Internet: www.baederportal.com<br />
(Menüpunkt „Aus- und Fortbildung”)<br />
Änderungen vorbehalten; die Programme<br />
können spätestens zwei Monate vor<br />
Seminarbeginn angefordert werden.<br />
Seminar 1769:<br />
Sicherer und wirtschaftlicher<br />
Personaleinsatz in der Wasseraufsicht in<br />
Bädern<br />
19. September <strong>2017</strong><br />
Düsseldorf<br />
Themen:<br />
Das Organisationsverschulden <strong>des</strong><br />
Badbetreibers aus straf- und haftungsrechtlicher<br />
Sicht<br />
Die aktuelle Rechtsprechung zu Unfällen<br />
in Bädern<br />
Die Richtlinie DGfdB R 94.05 „Verkehrssicherungs-<br />
und Aufsichtspflicht<br />
in öffentlichen Bädern während <strong>des</strong><br />
Badebetriebes“, April 2015<br />
Optimierung <strong>des</strong> Personaleinsatzes in<br />
der Beaufsichtigung <strong>des</strong> Badebetriebes<br />
Leitung:<br />
Reinhard Rasch, Paderborn, stellv. Vorsitzender<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
das Badewesen e. V., Essen<br />
Kosten:<br />
395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke<br />
(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />
Seminar 1771:<br />
Prüfungsvorbereitung für Auszubildende<br />
im Berufsbild Fachangestellte/r für<br />
Bäderbetriebe<br />
13. - 15. Oktober <strong>2017</strong><br />
Fulda<br />
Themen:<br />
Lernen zu Lernen / Lerntyp-Analyse /<br />
Lernkonzept<br />
Richtlinie DGfdB R 94.05 Verkehrssicherungs-<br />
und Aufsichtspflicht in<br />
Anzeige_177x30mm_<strong>AB</strong>_achtel<br />
Freitag, 12. August 2016 21:55:06
415 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Rubriken · Aus- und Fortbildung<br />
a brand of Hugo Lahme GmbH<br />
öffentlichen Bädern während <strong>des</strong> Badebetriebes<br />
Vorbereitung für Spiel- und Sport-Arrangements<br />
und Aqua-Fitness<br />
Projekt Badanalyse – Badegastbetreuung<br />
– Kommunikation<br />
Projekt Schwimmbadorganisation<br />
Leitung:<br />
Eric Voß, Geschäftsführer der Bäder<br />
Betriebs GmbH Fulda, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises<br />
Aus- und Fortbildung der Deutschen<br />
Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />
Essen<br />
Kosten:<br />
rund 500 € einschl. Unterkunft und Verpflegung<br />
(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />
Seminar 1753:<br />
Die Kasse als „point of sale“ – Service,<br />
Verkauf und Sicherheit<br />
16. - 17. Oktober <strong>2017</strong><br />
Willingen/Hochsauerland<br />
Themen:<br />
Kommunikation<br />
Kundenansprache und Beziehungsmanagement<br />
Spannungsfeld zwischen Kassieren<br />
und Kommunizieren<br />
Die Botschaft entsteht beim Empfänger<br />
– wir hören mit verschiedenen<br />
Ohren.<br />
Alles Gesagte hat einen Inhalt – und<br />
einen Beziehungsaspekt.<br />
Körpersprache – die Macht der versteckten<br />
Signale<br />
Der „Ton macht die Musik“, und „Ein<br />
Blick sagt mehr als 1000 Worte“.<br />
Kommunikationstechniken, die in<br />
schwierigen Situationen helfen<br />
Grundregeln <strong>des</strong> professionellen Telefonierens<br />
Informieren, Beraten und Verkaufen<br />
Kasse<br />
Arbeitsplatz Kasse, Vor- und Nachbereitung<br />
Kassensystem, was heißt das?<br />
Gesetzliche Vorschriften zur Führung<br />
einer Kasse<br />
Grundlagen von Beratung und Verkauf<br />
Verkaufstechniken und Kassierregeln<br />
Zahlmittel<br />
Betrugsfälle und Falschgeld erkennen<br />
Kassenabrechnung<br />
Eigensicherung am Arbeitsplatz und<br />
der sichere Umgang mit Zahlmitteln<br />
Leitung:<br />
Jeanine Morgenstern-Eberspächer,<br />
Sportpädagogin und Fachkauffrau für<br />
Marketing, Heidelberg, und Ulrike Müller,<br />
Mönchengladbach<br />
Kosten:<br />
rund 800 € einschl. Unterkunft und Verpflegung<br />
(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />
Seminar 1773:<br />
Kindergeburtstage /<br />
Kinderspielnachmittage (Low-Budget-<br />
Animation) leicht gemacht<br />
19. Oktober <strong>2017</strong><br />
Fulda<br />
Themen:<br />
Zielgruppenanalyse<br />
Planung<br />
Organisation<br />
Ideenfindung / Erstellung von Spiel-<br />
Konzepten<br />
Sicherheitsaspekte bei der Durchführung<br />
Rahmenbedingungen<br />
Personelle Ressourcen / Voraussetzungen<br />
Leitung:<br />
Eric Voß, Geschäftsführer der Bäder<br />
Betriebs GmbH Fulda, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises<br />
Aus- und Fortbildung der Deutschen<br />
Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />
Essen<br />
Kosten:<br />
395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke<br />
(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />
Seminar 1766:<br />
Bäderbetrieb plus – Führen · Leiten · Lenken<br />
Eine Fortbildung in sieben Modulen<br />
(insg. 21 Tage), an sechs verschiedenen<br />
Veranstaltungsorten und mit zwölf<br />
Dozenten<br />
Beginn: 3. November <strong>2017</strong>;<br />
Ende: 15. Juni 2018<br />
Themen:<br />
Marktübersicht<br />
Nachfragestrukturen<br />
Methodik der Problemlösung / Erstellung<br />
einer Projektarbeit<br />
Organisation, Marketing / Vertrieb<br />
Lernen zu Lernen<br />
Controlling BWL<br />
Qualitätsmanagement<br />
Kontrolle der Einhaltung von Wartungsplänen<br />
und Richtlinien<br />
Abnahme der von Fremdfirmen durchgeführten<br />
Arbeiten<br />
Organisation, Controlling von Fremddienstleistungen<br />
Disposition und Kontrolle der Fremddienstleistungen<br />
Grundzüge der Unternehmensorganisation<br />
/ Aufbau- und Ablauforganisation<br />
Anfertigung von Stellungnahmen und<br />
Berichten / Auswertung von Statistiken<br />
Bedarfsanalyse<br />
Infrastruktur<br />
Hugo Lahme<br />
Perfektion in jedem Element.
Aus- und Fortbildung · Termine · Rubriken | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 416<br />
Kostenplanung<br />
Controlling und Energie<br />
Social-Media-Marketing<br />
Personalführung<br />
Kommunikation / Gesprächsführung<br />
Beschwerdemanagement<br />
Teamtraining<br />
Kursmanagement / Events in Bädern<br />
Dienstplangestaltung<br />
Leitung:<br />
Frank Müller, Geschäftsführer der<br />
BäderBetriebe Frankfurt GmbH, und Eric<br />
Voß, Geschäftsführer der Bäder Betriebs<br />
GmbH Fulda, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises Ausund<br />
Fortbildung der Deutschen Gesellschaft<br />
für das Badewesen e. V., Essen<br />
Kosten:<br />
4.865 € einschl. Mittagessen und<br />
Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 245 €)<br />
Seminare 1751:<br />
Betriebsleiterlehrgänge <strong>2017</strong>/2018,<br />
Fachforum für Betriebsleiter/innen<br />
Seminar 1, 6. - 10. November <strong>2017</strong><br />
Seminar 2, 27. November - 1. Dezember<br />
<strong>2017</strong><br />
Seminar 3, 19. - 23. Februar 2018<br />
Seminar 4, 12. - 16. März 2018<br />
Willingen/Hochsauerland<br />
Themen:<br />
Bedeutung und Inhalt der Haus- und<br />
Badeordnung<br />
Prüfen und Optimieren der Filtration<br />
und der Filterspülung mit mobilen<br />
Messgeräten inkl. praktischem Übungsteil<br />
Aktuelles zum Betrieb von Kassen in<br />
Bädern<br />
Aufbau und Nutzung moderner Bäder-<br />
Homepages<br />
Animation in Bädern: Kindergeburtstage<br />
und Meerjungfrauenschwimmen<br />
Fachforum: Aktuelle betriebliche und<br />
technische Themen<br />
Einführung in das Vergaberecht<br />
Aktuelles zur Eingruppierung von<br />
Badbeschäftigten nach dem TVöD und<br />
dem TV-V<br />
Ursachen und Sanierungsansätze für<br />
bauliche und technische Schadensfälle<br />
Leitung:<br />
Eric Voß, Geschäftsführer der Bäder<br />
Betriebs GmbH Fulda, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises<br />
Aus- und Fortbildung der Deutschen<br />
Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />
Essen<br />
Kosten je Seminar:<br />
935 € einschl. Unterkunft und Verpflegung<br />
(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />
Termine<br />
Haus der Technik e. V. (HDT)<br />
Außeninstitut der RWTH Aachen<br />
Kooperationspartner der<br />
Universitäten Duisburg – Essen – Münster –<br />
Bonn – Braunschweig<br />
Hollestraße 1, 45127 Essen<br />
Telefon: 02 01 / 18 03-1<br />
Telefax: 02 01 / 18 03-2 69<br />
E-Mail: hdt@hdt-essen.de<br />
Internet: www.hdt-essen.de<br />
Baubetrieb und Baurecht<br />
11.07.<strong>2017</strong><br />
Umgang mit schwierigen<br />
Verhandlungssituationen und -partnern im<br />
Bauwesen<br />
Leitung: Rechtsanwalt Christoph Bubert<br />
Ort: Berlin<br />
HDT-Mitglieder: 580 €<br />
Nicht-Mitglieder: 670 €<br />
11.09.<strong>2017</strong><br />
Ausschreibung und Vergabe von<br />
Bauleistungen nach VOB/A<br />
Leitung:<br />
Rechtsanwalt Dr. jur. Reinhard Voppel u. a.<br />
Ort: Essen<br />
HDT-Mitglieder: 690 €<br />
Nicht-Mitglieder: 760 €<br />
11. - 12.09.<strong>2017</strong><br />
Teil 1: Projektmanagement im Bauwesen<br />
Leitung:<br />
Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Thomas Wedemeier<br />
Ort: Essen<br />
HDT-Mitglieder: 1090 €<br />
Nicht-Mitglieder: 1190 €<br />
12. - 13.09.<strong>2017</strong><br />
Nachträge, Abrechnung und<br />
Mängelhaftung nach VOB/B<br />
Leitung:<br />
Rechtsanwalt Dr. jur. Reinhard Voppel u. a.<br />
Ort: Essen<br />
HDT-Mitglieder: 1150 €<br />
Nicht-Mitglieder: 1230 €<br />
13. - 14.09.<strong>2017</strong><br />
Teil 2: Projektmanagement im Bauwesen<br />
Leitung:<br />
Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Thomas Wedemeier<br />
Ort: Essen<br />
HDT-Mitglieder: 1090 €<br />
Nicht-Mitglieder: 1190 €<br />
Für die Anti-Korrosionspumpe haben wir viel investiert:<br />
2,5 Mio. € Entwicklungskosten, 7.000 Entwicklungstage,<br />
2.000 Prüfstandsmessungen, 600 Gießereimodelle. Alles für<br />
ein Ziel: 100%igen Korrosionsschutz im Badewasser.<br />
Durch langjährige Erfahrung gepaart mit<br />
neuesten Technologien setzt die<br />
technologische Maßstäbe!<br />
Herborner Pumpen –<br />
die Nummer 1, wenn es um<br />
Schwimmbadpumpen geht.<br />
HERBORNER PUMPENTECHNIK GmbH & Co KG | Littau 3–5 | 35745 Herborn, Germany<br />
Telefon: +49 (0) 27 72 / 933-0 | Telefax: +49 (0) 27 72 / 933-100 | info@herborner-pumpen.de | www.herborner-pumpen.de
417 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Firmen und Produktinfos<br />
Firmen und Produktinfos<br />
Vattenfall Europe Innovation GmbH, Hamburg:<br />
Solaranlage mit der Sonnenpartnerschaft von Vattenfall pachten – statt selber bauen<br />
Vattenfall bietet jetzt eine intelligente<br />
Lösung, um aus der Kraft der Sonne<br />
günstig Strom zu erzeugen und<br />
gleichzeitig zur Reduzierung der CO 2 -<br />
Emissionen beizutragen.<br />
Das Unternehmen investiert als verlässlicher<br />
Partner in die Installation<br />
der Anlage und übernimmt alle anfänglich<br />
entstehenden Kosten sowie<br />
Planung und Bau. Gern übernimmt<br />
Vattenfall auch im Kundenauftrag die<br />
Betriebsführung. Es fallen weder Netznutzungsgebühren<br />
noch Stromsteuern<br />
an, und die EEG-Umlage auf selbst erzeugten<br />
Strom wird nur anteilig fällig.<br />
So sparen die Vattenfall-Kunden<br />
bereits ab dem ersten Jahr.<br />
Mit der nachhaltigen Sonnenpartnerschaft<br />
kann über in der Regel 20 Jahre<br />
Pachtzeit Anlagevermögen aufgebaut<br />
werden. Die Solaranlage geht anschließend<br />
in das Eigentum <strong>des</strong> Kunden<br />
über. Bei der flexiblen Sonnenpartnerschaft<br />
kann die Anlage zunächst<br />
für min<strong>des</strong>tens acht Jahre geleast<br />
werden. Danach kann der Pachtvertrag<br />
verlängert, die Anlage gekauft<br />
oder zur weiteren Nutzung an Vattenfall<br />
übergeben werden.<br />
Mit dieser Variante können auch gewerbliche<br />
Pächter oder Mieter vom<br />
selbst erzeugten Solarstrom profitieren<br />
– bei konstanten Pachtraten. Außerdem<br />
kann man sich auch nur für<br />
die Vermietung der Dachfläche an Vattenfall<br />
entscheiden.<br />
Lassen Sie die Sonne für sich arbeiten!<br />
Weitere Informationen:<br />
Vattenfall Europe Innovation GmbH,<br />
Überseering 12,<br />
22297 Hamburg,<br />
Telefon: 0 30 / 6 79 66 03 40,<br />
E-Mail: sonnenpartnerschaft@vattenfall.de,<br />
Internet:<br />
www.vattenfall.de/sonnenpartnerschaft<br />
Firmen und<br />
Produktinfos<br />
Haben Sie ungenutzte Dachflächen und Interesse<br />
an einer Photovoltaikanlage für Ihren Betrieb?<br />
Sprechen Sie uns gerne an!<br />
030 679 660 340<br />
sonnenpartnerschaft@vattenfall.de<br />
www.vattenfall.de/sonnenpartnerschaft<br />
Solaranlage pachten<br />
Mit der Sonnenpartnerschaft von Vattenfall<br />
Produzieren Sie mit Vattenfall als verlässlichem Partner Ihren eigenen Strom, ohne selbst investieren zu müssen und senken<br />
Sie so Ihre Energiekosten. Wir erledigen alle Aufgaben – von der Planung über Investition und Bau der Photovoltaikanlage.<br />
Gerne übernehmen wir in Ihrem Auftrag auch die Betriebsführung der Anlage.<br />
Vattenfall bietet Ihnen verschiedene Lösungen zur Realisierung einer Photovoltaikanlage an:<br />
Bei der nachhaltigen Sonnenpartnerschaft können Sie über in der Regel 8 Jahre Pachtzeit Anlagevermögen aufbauen.<br />
Die Solaranlage geht anschließend in Ihr Eigentum über. Bei der flexiblen Sonnenpartnerschaft leasen Sie die Anlage zunächst<br />
für min<strong>des</strong>tens 8 Jahre. Danach können Sie den Pachtvertrag verlängern, die Anlage kaufen oder sie zur Nutzung an Vattenfall<br />
übergeben. So können Sie sogar als gewerblicher Mieter oder Pächter vom selbst erzeugten Solarstrom profitieren.<br />
Außerdem kann man sich auch nur für die Vermietung der Dachfläche an Vattenfall entscheiden.
Firmen und Produktinfos | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 418<br />
Binder GmbH & Co KG, Hameln:<br />
Kraftvolles Training im Schwimmbecken mit der Turbinenschwimmanlage „HydroStar”<br />
Viele Gegenstromanlagen haben<br />
Schwachpunkte: Sie bringen entweder<br />
nicht genug Leistung, belasten den<br />
Körper einseitig oder lassen sich nicht<br />
in die Beckenwand integrieren. Mit der<br />
Turbinenschwimmanlage „HydroStar“<br />
von Binder haben Frank und Annelies<br />
Loots aus Belgien nach langer Suche<br />
endlich ein System gefunden, das ihren<br />
Vorstellungen entspricht.<br />
Die Turbinenschwimmanlage „HydroStar“<br />
ist in vier verschiedenen Leistungsstufen erhältlich;<br />
Foto: Binder, Hameln<br />
„Wir haben sogar die angeblich stärkste<br />
Anlage ausprobiert, die erhältlich<br />
ist“, berichtet Frank Loots von den vielen<br />
Tests. „Es war aber problemlos möglich,<br />
zum Beckenrand durchzuschwimmen.<br />
Bei HydroStar ist das anders: Es<br />
ist wirklich schwer, dagegen anzuschwimmen“,<br />
berichtet der IT-Berater<br />
begeistert. Die Turbinenschwimmanlage<br />
erzeugt im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Systemen eine breite, kraftvolle<br />
Ober- und Unterströmung, die der<br />
in einem natürlichen Gewässer sehr<br />
nahekommt. Gesteuert wird die Anlage<br />
per Piezo-Taster, Fernbedienung<br />
oder optionalem Touch-Display. Mit<br />
dem Display lassen sich auch Trainingsprogramme<br />
erstellen.<br />
Neben der Leistung der Turbinenschwimmanlage<br />
gefällt Loots und seiner<br />
Frau die Tatsache, dass HydroStar<br />
nicht gewartet werden muss: Die keramischen<br />
Gleitlager <strong>des</strong> Gleichstrommotors<br />
werden vom Wasser geschmiert.<br />
Ein weiterer Vorteil sind die vergleichsweise<br />
niedrigen Betriebskosten: Hydro<br />
Star verbraucht nur 20 bis 50 % der<br />
Energie, die pumpenbetriebene Systeme<br />
benötigen. Die Anlage lässt sich<br />
auch in bestehenden Becken unkompliziert<br />
nachrüsten.<br />
Weitere Informationen:<br />
Binder GmbH & Co KG,<br />
Reichardstraße 16,<br />
31789 Hameln,<br />
Telefon: 0 51 51 / 9 62 66-0,<br />
Telefax: 0 51 51 / 9 62 66-49,<br />
E-Mail: info@binder24.com,<br />
Internet: www.binder24.com<br />
Fashy GmbH, Korntal-Münchingen:<br />
„mare blu” by Fashy – Bademode wird zu 100 % aus recycelten Materialien hergestellt<br />
Ein deutliches Augenmerk auf die Umwelt<br />
war schon immer ein Schwerpunkt<br />
von Fashy – viele Badetextilien werden<br />
aus umweltfreundlichen Stoffen<br />
und Materialien hergestellt. Mit der<br />
Vision „mare blu“ stellt Fashy erstmals<br />
Bademode vor, die aus 100 % recyceltem<br />
Polyamid basiert. Die Polyamid-<br />
Reste werden aus der Industrie und bis<br />
zu 30 % aus dem Meer gesammelt. Der<br />
Produktionskreislauf aus den Materialresten<br />
über die Wiederherstellung gewährt<br />
neue Qualitätsprodukte, die zur<br />
Verarbeitung verwendet werden können.<br />
Das Polyamid der Oberstoffe mare blu<br />
ist kein herkömmliches Recycling. Es<br />
werden Nylonabfälle regeneriert und<br />
daraus wieder neue Rohstoffe hergestellt.<br />
Dies erfolgt in sechs Verfahrensschritten:<br />
Wertstoffsammlung der Nylonabfälle<br />
aus der ganzen Welt<br />
„mare blu“:<br />
Bademode aus<br />
100 % recyceltem<br />
Polyamid;<br />
Foto: Fashy,<br />
Korntal-<br />
Münchingen<br />
Wertstoffaufbereitung: Nylon<br />
wird von anderen Abfällen getrennt,<br />
gereinigt, zerkleinert und<br />
verdichtet.<br />
Gewinnung <strong>des</strong> Grundmaterials:<br />
Die Qualität ist von Caprolactam<br />
praktisch nicht zu unterscheiden.<br />
Die chemischen Eigenschaften<br />
und die Leistungsfähigkeit sind<br />
identisch.<br />
Polymerisation: Kunststoffe werden<br />
synthetisiert.<br />
Transformation: Aus dem hochwertigen<br />
Nylon werden unterschiedliche<br />
Garne hergestellt.<br />
Konfektion: Die serienmäßige Herstellung<br />
erfolgt im Fashy-Betrieb<br />
in Vietnam.<br />
Die Stoffe von mare blu haben eine<br />
sehr feine Teilung und einen Elas than-<br />
Anteil von 22 %. Dies ergibt einen hohen<br />
Tragekomfort und eine sehr gute<br />
Formgebung.<br />
Weitere Informationen:<br />
Fashy GmbH,<br />
Kornwestheimer Straße 46,<br />
70825 Korntal-Münchingen,<br />
Telefon: 0 71 50 / 92 06-0,<br />
Telefax: 0 71 50 / 92 06-51,<br />
E-Mail: info@fashy.de,<br />
Internet: www.fashy.de
419 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Stellenmarkt<br />
Stellenmarkt<br />
www.stelleninserate.de<br />
Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams unserer Bäder zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
Fachangestellte für<br />
Bäderbetriebe (m/w) und<br />
Rettungsschwimmer (m/w)<br />
Die Stellen können in Voll- oder Teilzeit unbefristet besetzt<br />
werden. Die Bereitschaft zum Schichtdienst (auch am Wochenende<br />
und an Feiertagen) ist jedoch Voraussetzung.<br />
Ihre Aufgaben:<br />
● Aufsicht und Überwachung <strong>des</strong> Badebetriebs<br />
● Pflege und Instandhaltung <strong>des</strong> Ba<strong>des</strong> einschließlich der<br />
technischen Anlagen<br />
● Mitwirkung bei Aktionen und Veranstaltungen<br />
● Reinigungsarbeiten<br />
● Mitarbeit in der Sauna<br />
Wir erwarten:<br />
● eine abgeschlossene Ausbildung als Fachangestellte/r für<br />
Bäderbetriebe oder das Deutsche Rettungsschwimmerabzeichen<br />
in Silber<br />
● Kunden- und dienstleistungsorientiertes Auftreten<br />
● Einsatz in allen Schwimmbadbereichen<br />
● Teamorientiertes Handeln<br />
Wir bieten Ihnen einen interessanten und vielseitigen Arbeitsplatz.<br />
Die Vergütung erfolgt nach TVöD mit Arbeitsmarktzulage.<br />
Nähere Informationen zu den Bädern können Sie unter<br />
https://baeder.leonberg.de lesen.<br />
Erste Fragen zum Aufgabengebiet beantwortet Ihnen gerne der<br />
Bäderbetriebsleiter, Herr Hilse, Telefon: 07152 990-4500 oder in<br />
Personalangelegenheiten Frau Kolleth, Telefon: 07152 990-1111.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über<br />
Ihre Online-Bewerbung auf unserem Bewerbungsportal unter<br />
www.leonberg.de/bewerbungsportal. Falls Sie keine Möglichkeit<br />
der Online-Bewerbung haben, können Sie uns auch eine<br />
Papierbewerbung zusenden. Es erfolgt jedoch keine Rücksendung.<br />
Nach Abschluss <strong>des</strong> Auswahlverfahrens werden alle<br />
Unterlagen vernichtet.<br />
Gemeinde Siegsdorf<br />
im Chiemgau/Oberbayern<br />
sucht ab sofort:<br />
Fachangestellte m/w für Bäderbetriebe<br />
oder<br />
Rettungsschwimmer/Silber m/w in Teilzeit<br />
für das gemeindliche Schwimmbad Siegsdorf.<br />
Wir erwarten: Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Belastbarkeit<br />
sowie Freude an der Arbeit mit den<br />
Schwimmbadbesuchern.<br />
Wir bieten: Mitarbeit in einem netten, offenem und kreativen<br />
Schwimmbadteam in einem modern und gut geführten<br />
Freibad mit engagierten und kompetenten Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen. Die Eingruppierung erfolgt<br />
im Tarifgefüge <strong>des</strong> öffentlichen Dienstes.<br />
Bewerbungen von Schwerbehinderten werden bei gleicher<br />
fachlicher Eignung und Befähigung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen senden Sie<br />
bitte bis zum 17.07.<strong>2017</strong> an die<br />
Gemeindeverwaltung Siegsdorf − Hauptamt −,<br />
Rathausplatz 1, 83313 Siegsdorf.<br />
Nähere Auskünfte erteilt die Leiterin unseres<br />
Schwimmba<strong>des</strong>, Frau Schmidt, Telefon 0 86 62/97 69<br />
bzw. das Hauptamt der Gemeindeverwaltung,<br />
Herr Haslinger, Telefon 0 86 62/49 87-22<br />
Stellenmarkt
Stellenmarkt | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 420<br />
Gestalten Sie die Neuausrichtung der Bochumer Bäder an<br />
entscheidender Stelle mit!<br />
Die Großstadt Bochum gilt mit ihren rund 371.000 Einwohnern als Zentrum <strong>des</strong><br />
mittleren Ruhrgebietes, als innovativer Dienstleistungs- und Wissenschaftsstandort<br />
mit ausgezeichneter Infrastruktur sowie aufgrund ihrer zahlreichen, auch überregional<br />
bekannten Kultur- und Freizeitangebote als lebendige Metropole mit einer<br />
hohen Freizeit- und Lebensqualität.<br />
Die Bäderlandschaft Bochums besteht aus sieben städtischen Bädern mit einem vielfältigen Angebot, das sich über den Schul- und Vereinssport, Hallen- und<br />
Freibäder, Saunalandschaften, ein attraktives Sport- und Kursangebot sowie ein Wellenfreibad erstreckt. Um die Bochumer Bäderlandschaft auch zukünftig erfolgreich<br />
zu gestalten und strategisch weiterzuentwickeln, werden alle Aktivitäten aus dem Sport- und Bäderamt der Stadt Bochum ausgegliedert und unter dem Dach<br />
der Holding für Versorgung und Verkehr GmbH Bochum (HVV) in einer neu gegründeten Bochumer Bäder GmbH zusammengefasst. Für diese spannende und herausfordernde<br />
Neuausrichtung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine fachlich wie menschlich überzeugende Führungspersönlichkeit, die als<br />
Gründungsgeschäftsführer/-in<br />
der Bochumer Bäder GmbH<br />
die richtigen Akzente für eine erfolgreiche und moderne strategische Ausrichtung der Gesellschaft setzt und es versteht, alle Beteiligten auf diesem Weg mitzunehmen<br />
und für die zu entwickelnden Konzepte zu begeistern.<br />
IHRE KERNAUFG<strong>AB</strong>EN<br />
Organisatorischer und inhaltlicher Aufbau der Bochumer Bäder<br />
GmbH inklusive der Erarbeitung und Umsetzung eines strategischen<br />
Konzeptes für die neu gegründete Gesellschaft<br />
Kostenorientierte strategische Weiterentwicklung <strong>des</strong> Unternehmens<br />
mit dem Ziel der Umsatzsteigerung<br />
Positionierung der Gesellschaft in relevanten Gremien in vertrauensvoller<br />
Kooperation mit der Stadt Bochum, der HVV sowie der Stadt -<br />
werke Bochum Holding GmbH<br />
Motivation der rund 90 Mitarbeiter/-innen für das neue Konzept<br />
sowie Schaffung einer Unternehmenskultur in der neuen Gesellschaft<br />
UNSERE ANFORDERUNGEN<br />
Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium, vorzugsweise in<br />
der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften bzw. vergleichbare<br />
Qualifikationen oder Erfahrungen<br />
Min<strong>des</strong>tens zehn Jahre Berufserfahrung sowie min<strong>des</strong>tens fünf<br />
Jahre Führungserfahrung, idealerweise in der Bäder- oder<br />
Freizeitwirtschaft<br />
Ausgeprägte strategisch-konzeptionelle Fähigkeiten und eine<br />
hohe Gestaltungs- sowie Umsetzungsorientierung<br />
(„Hands-On-Mentalität“)<br />
Ambitionierte und souveräne Führungspersönlichkeit,<br />
die Präsentations- und Kommunikationsstärke beweist<br />
Kenntnisse kommunaler Strukturen sowie Erfahrung im Umgang<br />
mit politischen Gremien<br />
Sie sind eine unternehmerisch denkende und dynamische Persönlichkeit, die für ausgezeichnete wirtschaftlich-strategische Fähigkeiten steht. Ihr Name wird<br />
gleichermaßen mit innovativen Ideen und einem Blick für das Machbare verbunden. Zudem verstehen Sie es, mit verschiedenen Zielgruppen souverän und<br />
auf Augenhöhe zu kommunizieren. Sie wollen etwas bewegen und sind bereit, in einem herausfordernden Umfeld großen Verantwortungs- und<br />
Gestaltungsspielraum zu nutzen. Wenn Sie außerdem eine Affinität zum Ruhrgebiet und ein Verständnis für die Bochumer Kultur mitbringen, sollten wir ins<br />
Gespräch kommen.<br />
Gehen Sie davon aus, dass wir Ihnen attraktive vertragliche Rahmenbedingungen bieten.<br />
Interessiert? Bewerben Sie sich direkt bei der von uns beauftragten Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen Kontakt stehen Ihnen dort<br />
unter der Rufnummer 0228/265004 die Beraterinnen Sarah Bestgen, Rebecca Lammertz oder Barbara Morschhaeuser gerne zur Verfügung. Ihre aussagefähigen<br />
Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte unter Angabe der Kennziffer BOC/05/17 per E-Mail bis zum 03.07.<strong>2017</strong> an service@zfm-bonn.de.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />
zfm – Zentrum für Management- und Personalberatung, Edmund Mastiaux & Partner, Meckenheimer Allee 162, 53115 Bonn,<br />
Telefon: 0228/265004, E-Mail: service@zfm-bonn.de, Weitere Stellenangebote: www.zfm-bonn.de
421 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Stellenmarkt<br />
Die Embricana Freizeit- und Sport GmbH ist eine modern geführte<br />
Badbetriebsgesellschaft im Unternehmensverbund der<br />
Stadtwerke Emmerich GmbH. Jährlich zählen wir mehr als<br />
220.000 Bade- und Saunagäste.<br />
Arbeiten, wo andere Urlaub machen!<br />
Wir suchen für die Oberstdorf Therme:<br />
Fachangestellte für Bäderbetriebe (m/w)<br />
das aufgabengebiet<br />
umfasst die klassischen Tätigkeiten, die dem Berufsfeld entsprechen:<br />
• Aufsicht und Betreuung <strong>des</strong> Bade- & Saunabetriebs<br />
• Ausführung technischer Arbeiten, wie Wartung & Pflege,<br />
Bedienung und Überwachung der bädertechnischen Einrichtungen<br />
• Mitwirkung bei Aktionen & Veranstaltungen<br />
wir erwarten<br />
• eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung als<br />
Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />
• technische Kenntnisse und Fertigkeiten sowie handw. Geschick<br />
• dienstleistungs- und teamorientiertes Auftreten/Handeln<br />
• Bereitschaft zum wechselnden Schichtdienst, auch am Wochenende<br />
wir bieten<br />
einen interessanten und sicheren Arbeitsplatz mit einem<br />
vielseitigen und abwechslungsreichen Aufgabenbereich.<br />
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung und frühestmöglichem<br />
Eintrittstermin.<br />
oberstdorf therme<br />
Betriebsleitung, Herr Sven Kolb<br />
Promena<strong>des</strong>tr. 3, 87561 Oberstdorf<br />
Telefon: +49 (0) 8322 / 6069616<br />
Mail: kolb@oberstdorf-therme.de<br />
web: www.oberstdorf-therme.de<br />
Wir suchen zum nächstmöglichen Termin<br />
Fachangestellte für Bäderbetriebe /<br />
Saunameister/innen<br />
für die Badeaufsicht, zur Durchführung <strong>des</strong> Kursprogramms, der<br />
persönlichen Betreuung der Gäste, Ausführung von Aufgüssen<br />
und zur Überwachung und Pflege der Wasserlandschaft sowie<br />
unserer 5-Sterne-Premium-Saunalandschaft.<br />
Neben Ihrem erfolgreichen Abschluss zur/m Fachangestellten<br />
für Bäderbetriebe haben Sie bereits Berufserfahrung gesammelt.<br />
Idealerweise haben Sie eine Ausbildung als Saunameis -<br />
ter/in absolviert oder haben Erfahrungen als Saunaaufgießer/in<br />
gemacht.<br />
Der Kontakt mit unseren Gästen macht Ihnen Freude und Sie<br />
leben Gastfreundschaft auf hohem Niveau, jeden Tag. Die Zufriedenheit<br />
der Gäste stellen Sie durch gleichbleibende Qualität<br />
und persönlichen Einsatz und Engagement sicher.<br />
Wir bieten ein attraktives, mit Verantwortung verbundenes Tätigkeitsfeld<br />
sowie eine leistungsgerechte Vergütung. Wenn Sie<br />
diese Position anspricht und Sie die genannten Anforderungen<br />
erfüllen, bitten wir um Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen<br />
mit Angabe <strong>des</strong> frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer Einkommenserwartung.<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an die Betriebsleitung der<br />
Embricana Freizeit- und Sport GmbH,<br />
Nollenburger Weg 34, 46446 Emmerich am Rhein.
Stellenmarkt | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 422<br />
Stadt<br />
Kaufbeuren<br />
Für unsere Bäder in Heilbronn (2 Hallen- und 3 Freibäder)<br />
suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)<br />
Betriebsstellenleiter/in<br />
(Meister/in für Bäderbetriebe)<br />
Die Betriebsleitung umfasst insbesondere die Tätigkeiten<br />
Leitung, Organisation und Gewährleistung der Bade-, Betriebs-<br />
und Schwimmaufsicht im Schichtdienst<br />
Organisation <strong>des</strong> Reinigungs- und Kassendienstes<br />
Steuerung der technischen Anlagen und Maschinen<br />
Weiterentwicklung und Durchführung attraktiver Freizeit-<br />
und Gesundheitsangebote<br />
Durchführung von Veranstaltungen<br />
Kunden- und serviceorientiertes Handeln<br />
die Erstellung der Personaleinsatzplanung<br />
Wir erwarten von Ihnen:<br />
Führungsqualitäten und die Fähigkeit, Veränderungsprozesse<br />
anzustoßen, zu begleiten und durchzusetzen<br />
persönliche und soziale Kompetenzen wie ganzheitliches<br />
konzeptionelles Denken, Flexibilität, Initiative, Kooperations-,<br />
Team- und Konfliktfähigkeit<br />
wirtschaftliches und kostenorientiertes Denken und Handeln<br />
eine abgeschlossene Berufsausbildung als geprüfte/r<br />
Meister/in für Bäderbetriebe<br />
umfassende Kenntnisse in der Bädertechnik<br />
Aufgeschlossenheit, Service- und Kundenorientierung<br />
EDV-Kenntnisse<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
einen abwechslungsreichen und anspruchsvollen Arbeitsplatz<br />
mit hoher Eigenverantwortung<br />
eine unbefristete Einstellung im Beschäftigungsverhältnis<br />
Bezahlung nach TV-N<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />
Dann senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen an die<br />
Stadtwerke Heilbronn GmbH,<br />
Etzelstraße 9, 74076 Heilbronn,<br />
oder per E-Mail (bitte 1 Datei) an:<br />
info@stadtwerke-heilbronn.de.<br />
Für Fragen zur Tätigkeit steht Ihnen unsere Bäderleiterin,<br />
Frau Stiefken unter der Rufnummer 0 71 31/56-25 69 zur<br />
Verfügung.<br />
Sie sind<br />
Fachangestellte/-r für<br />
Bäderbetriebe<br />
und träumen vom Allgäu?<br />
Bei uns können Sie sich diesen Traum erfüllen!<br />
Wir suchen Sie!<br />
Nähere Informationen finden Sie unter:<br />
www.kaufbeuren.de/stellenangebote<br />
Foto: Harald Langer<br />
IBAN DE15 3705 0198 0000 0011 15, BIC COLSDE33<br />
Welthungerhilfe, Stichwort: „Es reicht für alle“, Tel. 0228-2288-176
423 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Stellenmarkt<br />
Sonstiges<br />
Stellenausschreibung<br />
Der Zweckverband „Hallenschwimmbad Mittleres<br />
Kinzigtal“ stellt zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
zur Verstärkung <strong>des</strong> Teams im Hallenschwimmbad<br />
Gelnhausen eine/n<br />
Fachangestellte/n für Bäderbetriebe<br />
in Vollzeit ein.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage<br />
www.gelnhausen.de<br />
(Pfad:<br />
Rathaus / virtuelles Rathaus / Stellenausschreibungen)<br />
oder unter Telefon 0 60 51/830-120.<br />
Mietschwimmmeister<br />
für Ihre flexible kurz- und<br />
langfristige Personalplanung<br />
KURSE REINIGUNG AUFSICHT TECHNIK<br />
www.krat-dienstleistungen.de<br />
) 0157 53 68 28 47<br />
Anzeigenschluss für die<br />
August-Ausgabe <strong>2017</strong><br />
ist am 11. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>.<br />
Erscheinungstermin:<br />
1. August <strong>2017</strong><br />
Print<br />
Print und Online:<br />
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für nur 50 % Aufpreis<br />
Sie suchen fachkundiges Personal für Ihren<br />
Bäderbetrieb? Dann nutzen Sie doch einfach<br />
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(91 Seiten im Jahr 2016) in <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong>!<br />
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offenen Stellenteil unserer Internetseite www.baederportal.com. Mit jährlich über 8000 Besuchern<br />
ist der Stellenmarkt auf www.baederportal.com sehr hoch frequentiert und spricht genau<br />
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Nirgendwo dürfte die Wahrscheinlichkeit höher sein, fachkundiges Personal für Ihren Bäderbetrieb<br />
zu finden!<br />
Bei Interesse kontaktieren Sie bitte:<br />
Annegret Jähner · Telefon: 02 01 / 8 79 69-18 · E-Mail: a.jaehner@baederportal.com<br />
Bitte beachten Sie, dass eine Übernahme der Stellenanzeigen im Stellenmarkt der Internetseite<br />
nur in Verbindung mit der identischen Stellenanzeige in der Print-Ausgabe möglich ist!<br />
Ihr Verlag von <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong>
Impressum · Anzeigenindex | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 424<br />
Impressum<br />
<strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong><br />
70. Jahrgang<br />
Fachzeitschrift für Praxis, Technik, Wissenschaft<br />
und Betriebswirtschaft<br />
ISSN 0932-3872<br />
Herausgeber<br />
Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.<br />
Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />
Telefon 02 01 / 8 79 69-0<br />
Telefax 02 01 / 8 79 69 20<br />
info@baederportal.com<br />
www.baederportal.com<br />
Redaktionsgeschäftsstelle<br />
Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />
Haumannplatz 4, 45130 Essen<br />
Annegret Jähner (aj)<br />
Telefon 02 01 / 8 79 69-18<br />
Telefax 02 01 / 8 79 69 21<br />
a.jaehner@baederportal.com<br />
www.baederportal.com<br />
Redaktion<br />
Dr. Joachim Heuser (jh) (verantwortlich)<br />
Anschrift s. Redaktionsgeschäftsstelle<br />
Telefon 02 01 / 8 79 69-12<br />
j.heuser@baederportal.com<br />
Claus Guhde (cg)<br />
Taunusstraße 64, 12309 Berlin<br />
Telefon 030 / 7 46 46 51<br />
claus.guhde@web.de<br />
Dipl.-Des. Walter J. Richtsteig (WJR)<br />
<strong>Juli</strong>us-Leber-Straße 10, 47441 Moers<br />
Telefon 0 28 41 / 1 86 95<br />
Telefax 0 28 41 / 1 86 95<br />
walter.richtsteig@t-online.de<br />
Anzeigenindex<br />
Dipl.-Ing. Konstanze Ziemke-Jerrentrup (Zi)<br />
Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle<br />
Telefon 02 01 / 8 79 69-17<br />
k.ziemke@baederportal.com<br />
Verlag und Anzeigen<br />
Deutsche Gesellschaft für das Badewesen GmbH<br />
Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />
Telefon 02 01 / 8 79 69-18<br />
Telefax 02 01 / 8 79 69 21<br />
verlag@baederportal.com<br />
www.baederportal.com<br />
Verlagsleitung<br />
Dr. Christian Ochsenbauer<br />
(verantwortlich für Anzeigen)<br />
Anschrift: s. Verlag und Anzeigen<br />
Stellenanzeigen und Vertrieb<br />
Annegret Jähner<br />
Telefon 02 01 / 8 79 69-18<br />
a.jaehner@baederportal.com<br />
Werbeanzeigen und Vertrieb<br />
Sebastian Friedrich<br />
Telefon 02 01 / 8 79 69-19<br />
s.friedrich@baederportal.com<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19,<br />
gültig ab 01. 01. <strong>2017</strong>.<br />
Layout<br />
catsnfrogs medical art<br />
Düsseldorfer Straße 49, 42781 Haan<br />
info@catsnfrogs.de, www.catsnfrogs.de<br />
Produktion<br />
Peetz GmbH<br />
Ihr Partner für die Druckvorstufe<br />
Eichendorffstraße 3, 40474 Düsseldorf<br />
Telefon 01 72 / 2 10 22 53<br />
Telefax 02 11 / 94 25 95 03<br />
info@peetz-dtp.de<br />
www.peetz-dtp.de<br />
Druck und Vertrieb<br />
Stolzenberg Druck GmbH & Co. KG<br />
Osemundstraße 11, 58636 Iserlohn<br />
Erscheinungsweise<br />
monatlich, am Anfang <strong>des</strong> Monats. Bei unverschuldetem<br />
Nichterscheinen besteht kein<br />
Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung.<br />
Bezugskosten<br />
Jahresabonnement 79,- €<br />
inkl. MwSt. und Versand,<br />
Ausland zzgl. Versandkosten.<br />
Einzelhefte 8,- € inkl. MwSt.<br />
zzgl. Porto- und Versandkosten<br />
Hinweise<br />
Beiträge, die mit Namen oder Initialen <strong>des</strong> Verfassers<br />
gekennzeichnet sind, stellen nicht un bedingt<br />
die Meinung der Redaktion dar. Für die<br />
Einsendung von nicht angeforderten Manuskripten<br />
wird keine Gewähr übernommen. Die in der<br />
Rubrik „Firmen und Produktinfos“ veröffentlichten<br />
Informationen liegen in der Verantwortung<br />
der bezugnehmenden Unternehmen.<br />
Alle Rechte, auch die <strong>des</strong> auszugsweisen Nachdrucks<br />
und der Vervielfältigung, insbesondere<br />
die Reproduktion durch Fotokopie, Mikrofilm<br />
oder andere Verfahren sowie die Übertragung in<br />
eine von Maschinen verwendbare Sprache und<br />
die Übersetzung in fremde Sprachen bleiben<br />
nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen<br />
Herausgeber und Verlag vorbehalten. Ebenso<br />
bleiben die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag,<br />
Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren<br />
oder auf ähnlichem Wege vorbehalten.<br />
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Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />
Postfach 34 02 01<br />
45074 Essen<br />
AntiSlide Anti-Rutsch-Systeme International, Karlsruhe<br />
www.antislide.de Seite 399<br />
Beco-Beermann GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen<br />
www.beco-beermann.de Seite 399<br />
Beierlorzer GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />
www.beierlorzer-gmbh.de Seite 395<br />
Bodan-Werft Metallbau GmbH & Co. KG, Kressbronn<br />
www.bodan-werft.de<br />
3. Umschlagseite<br />
Constrata Ingenieur-Gesellschaft mbH, Bielefeld<br />
www.constrata.de Seite 381<br />
Handi-Move International, Wildberg<br />
www.handi-move.de Seite 371<br />
Herborner Pumpentechnik GmbH & Co KG, Herborn<br />
www.herborner-pumpen.de Seite 416<br />
hsb germany GmbH, Berlin<br />
www.hsb-bad.de<br />
4. Umschlagseite<br />
Hugo Lahme GmbH, Ennepetal<br />
www.lahme.de Seite 415<br />
IBA-Aqua-Pflege-Produkte GmbH, Philippsburg<br />
www.iba-aqua.com Seite 383<br />
PAM Pionier Abdecksysteme-Technik GmbH, Putzbrunn<br />
www.pam-abdecksysteme.de Seite 393<br />
Planungsgruppe VA GmbH<br />
Beratende Ingenieure VBI, Hannover<br />
www.planungsgruppe-va.de Seite 379<br />
Poschen Wasseraufbereitung, Solingen<br />
www.dp-wasseraufbereitung.de Seite 408<br />
RZB Zeller Berlin GmbH & Co. KG, Berlin<br />
www.baederroste.de Seite 414<br />
Scheidt & Bachmann GmbH, Mönchengladbach<br />
www.scheidt-bachmann.de Seite 403<br />
Schunk Interieur GmbH - The RelaxFactory, Klingenthal<br />
www.relaxfactory.de Seite 405<br />
Speck Pumpen Verkaufsgesellschaft GmbH,<br />
Neunkirchen am Sand<br />
www.speck-pumps.com<br />
2. Umschlagseite<br />
Supergrip Deutschland GmbH, Rellingen<br />
www.supergrip.de Seite 398<br />
Vattenfall Europe Innovation GmbH, Hamburg<br />
www.vattenfall.de Seite 417
Bodan Schwimmbadbau GmbH & Co. KG<br />
Im Heidach 27<br />
88079 Kressbronn<br />
Telefon: +49-7543-607-14<br />
Telefax: +49-7543-607-75<br />
info@bodan-sbb.com<br />
www.bodan-sbb.com<br />
www.waterclimbing.com<br />
WATERCLIMBING ®
ecreating pools<br />
feel the future!<br />
Schwimmbecken aus Edelstahl für Generationen<br />
Matern Creativbüro<br />
hsb group<br />
hsb austria gmbh · hsb germany gmbh ·<br />
hsb switzerland inc · hsb france sas<br />
www.hsb.eu