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AB Archiv des Badewesens Juli 2017

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K 4358<br />

<strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong><br />

07 | <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

Neubau<br />

Dünenbad am Twistesee<br />

Schwimmfähigkeit<br />

Aktueller wissenschaftlicher Stand<br />

Foto-Handys<br />

Tipps zum Umgang in Freibädern<br />

DGfdB<br />

Regelwerksentscheidungen<br />

Internationale Normungsarbeit<br />

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369 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Editorial<br />

„Schwimm-Netzwerke” vor Ort fördern!<br />

Editorial<br />

Editorial<br />

In einem sind sich alle einig: Der Rückgang der Schwimmfähigkeit<br />

der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist bedenklich.<br />

Es muss noch mehr getan werden als bisher schon.<br />

Positiv ist zu vermerken, dass das Thema von der Politik in<br />

letzter Zeit wieder stärker aufgegriffen wird. Im aktuellen<br />

Koalitionsvertrag von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen<br />

ist das Ziel formuliert, dass je<strong>des</strong> Kind nach der Grundschulzeit<br />

schwimmen können „muss“. Ebenfalls formuliert ist die für Bäderpolitik der Deutschen Gesellschaft<br />

Reinhard Rasch, Stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender und Beauftragter<br />

Messlatte: ein Jugendschwimmabzeichen. Die Sportausschusssitzung<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>tages am 21. Juni in Berlin hat dem<br />

für das Badewesen e. V., Essen<br />

Thema einen eigenen Tagesordnungspunkt gewidmet. Die Deutsche Gesellschaft für<br />

das Badewesen e. V. war neben anderen Verbänden aus der Bäderszene geladen, ihre<br />

Einschätzung darzulegen. Im Memorandum der „Bäderallianz Deutschland“ ist es ein<br />

Handlungsvorschlag, den öffentlichen Wert der öffentlichen Bäder zu erkennen und<br />

wertzuschätzen und sie als Bildungsstätte zu verankern.<br />

Betrachtet man das Thema aus der Sicht der Wissenschaft, stellt sich heraus, dass<br />

noch einiges an Grundlagenarbeit zu leisten ist. In ihrem Artikel in dieser Ausgabe<br />

(ab Seite 391) zeigen Maike Kels und Theodor Stemper von der Universität Wuppertal<br />

auf, dass die vorliegenden Studien bei der Bewertung der Schwimmfähigkeit nur eingeschränkt<br />

vergleichbar sind. Hauptgründe: unterschiedliche Untersuchungsmethoden<br />

und dabei nicht zuletzt unterschiedliche Definitionen der Schwimmfähigkeit. Vor diesem<br />

Hintergrund sind prozentuale Aussagen, wie sie immer wieder in den Medien aufgegriffen<br />

werden und zu einem gewissen „Alarmismus“ führen, mit Vorsicht zu genießen.<br />

Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass es ein umfangreiches Ursachengeflecht<br />

gibt, aus welchen Gründen Kinder das Schwimmen nicht lernen. Es macht also keinen<br />

Sinn, auf der Suche nach einem Sündenbock monokausale Zusammenhänge zu postulieren,<br />

damit zu unterstellen, durch Lösung eines der zugrundeliegenden Probleme das<br />

gesamte Problem lösen zu können.<br />

Wie so oft wird es keine simplen Patentlösungen geben. Je nach Situation vor Ort<br />

kommen unterschiedliche Maßnahmenbündel infrage. Besonders interessant sind<br />

die von Kels/Stemper vorgeschlagenen infrastrukturellen Netzwerke vor Ort. Unter<br />

Leitung eines „Kümmerers“ kooperieren schwimmorientierte Akteure (Kommune,<br />

Schwimmvereine, Wasserrettungsorganisationen etc.), um die Schwimmfähigkeit der<br />

Kinder und Jugendlichen zu erhöhen. Hier sind auch und nicht zuletzt die Badbetreiber<br />

gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher<br />

Aspekte sollten sie Schwimm-Netzwerke vor Ort fördern.<br />

Dies ist ein wichtiges Stück Zukunftssicherung, denn die kleinen Schwimmer von<br />

heute sind die Badegäste von morgen!


Inhalt | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 370<br />

384 Bäderbau<br />

407<br />

391 Bäderbetrieb<br />

Fotoverbot_Freibad_Farbe.qxp_Foto-Schild A 4 13.06.17 15:01 Seite 1<br />

Verbände<br />

Das Fotografieren und Filmen<br />

fremder Personen und Gruppen<br />

ohne deren Einwilligung ist<br />

nicht gestattet!<br />

Photographing and filming<br />

third parties without their consent<br />

is not permitted!<br />

398 Bäderbetrieb<br />

Photographier ou filmer<br />

<strong>des</strong> personnes inconnus ou <strong>des</strong><br />

groupes sans leur consentement,<br />

est interdit!<br />

‏"ال يجوز التقاط الصور وتصوير<br />

األفلام للغرباء من األشخاص أو<br />

المجموعات بدون موافقتهم المسبقة!"‏<br />

Verbände 409<br />

Thema<br />

Bäderbau<br />

Strandbad am Twistesee bei Bad Arolsen<br />

Im See baden, Strand mit viel Feeling, Café und Event, dabei Umkleide- und Sanitäranlagen wie bei einem regelrechten Freibad<br />

nutzen können – das neue Strandbadgebäude mit ausgezeichneter moderner Formensprache befindet sich nicht nur topographisch<br />

an der Spitze der gesamten Badebucht <strong>des</strong> Stausees. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 384.


371 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Inhalt<br />

Editorial<br />

369 . . . . . . . . . „Schwimm-Netzwerke“ vor Ort fördern!<br />

Schwimmbadlifter<br />

mit Hilfe nur eines Begleiters<br />

oder alleine ins Wasser<br />

Startblock<br />

372 . . . . . . . . . 50-m-Schwimmhalle am Rheinbad in Düsseldorf zertifiziert<br />

372 . . . . . . . . . Schwimmhalle Mitte in Leipzig: Spatenstich für Sanierung<br />

und Erweiterung<br />

373 . . . . . . . . . Thermen & Badewelt Sinsheim: Drei Mio. Gäste nach<br />

53 Monaten<br />

373 . . . . . . . . . Ausstellung in Zülpich: Museum sucht Sauna-Gegenstände<br />

373 . . . . . . . . . Infektionsschutzgesetz: Länder-Ermächtigung für Badewasserverordnung<br />

ist vom Tisch<br />

374 . . . . . . . . . Neues Freizeit- und Wellness-Bad in Nordfrankreich<br />

374 . . . . . . . . . figawa-Mitgliederversammlung hat neues Präsidium<br />

gewählt<br />

Bäderbau<br />

376 . . . . . . . . . Badewesen 4.0: Planen, Bauen und Betreiben von Schwimmbädern<br />

mit BIM<br />

384 . . . . . . . . . Dünenbad am Twistesee – Strandgebäude an Ba<strong>des</strong>telle <strong>des</strong><br />

Stausees<br />

Bäderbetrieb<br />

391 . . . . . . . . . Aktueller wissenschaftlicher Stand zur Schwimmfähigkeit<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

397 . . . . . . . . . Im World Wide Web gefunden (194): Bäder & Co. im Internet<br />

398 . . . . . . . . . Tipps zum Umgang mit Foto-Handys in Freibädern<br />

Gesundheit und Wellness<br />

400 . . . . . . . . . Heilbäder und Kurorte als tragende Säule im Gesundheitswesen<br />

Verbände<br />

404 . . . . . . . . . DGfdB: Regelwerksentscheidungen <strong>des</strong> Erweiterten Vorstan<strong>des</strong><br />

406 . . . . . . . . . Deutscher Sauna-Bund: Richtlinien zur Durchführung von<br />

Saunaaufgüssen verabschiedet<br />

407 . . . . . . . . . DGfdB: Tagung <strong>des</strong> Arbeitskreises Schwimmbadpersonal in<br />

Düsseldorf<br />

409 . . . . . . . . . DGfdB: Neue deutsche, europäische und internationale<br />

Schwimmbadnormen<br />

Rubriken<br />

414 . . . . . . . . . Geburtstage<br />

414 . . . . . . . . . Personalien<br />

414 . . . . . . . . . Aus- und Fortbildung<br />

416 . . . . . . . . . Termine<br />

417 . . . . . . . . . Firmen und Produktinfos<br />

419 . . . . . . . . . Stellenmarkt<br />

424 . . . . . . . . . Anzeigenindex<br />

424 . . . . . . . . . Impressum<br />

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Fotonachweis<br />

Bäderbau<br />

Bäderbetrieb<br />

Verbände<br />

Bäderbetrieb<br />

Verbände<br />

Fotonachweis<br />

| Inhaltsverzeichnis<br />

| Foto: Constantin Meyer, Köln<br />

| Foto: Vanessa Lorenz, Duisburg<br />

| Foto: Dirk Hoffmann, Essen<br />

| Quelle: DGfdB, Essen<br />

| Fotos: Michael Weilandt, Essen<br />

| Titelseite<br />

Dünenbad am Twistesee, Bad Arolsen; Foto: Constantin Meyer, Köln<br />

Zentraler Kontakt:<br />

Hans Armbruster<br />

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Tel. 07054 7178<br />

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10 x in<br />

Deutschland


Startblock | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 372<br />

Sanierung und Erweiterung in Leipzig<br />

Spatenstich für Schwimmhalle Mitte<br />

50-m-Schwimmhalle am Rheinbad in Düsseldorf<br />

Oberbürgermeister nimmt Zertifizierungsurkunde vom DSV entgegen<br />

Gut ein Jahr nach Eröffnung erhielt die 50-m-Schwimmhalle im Düsseldorfer Rheinbad<br />

vom Deutschen Schwimm-Verband e. V. (DSV), Kassel, die offizielle Zertifizierung<br />

als Schwimmsportstätte der Kategorie B. Am 2. Mai nahm Oberbürgermeister Thomas<br />

Geisel die entsprechende Urkunde entgegen. Mit der Zertifizierung in der Kategorie<br />

B können im Rheinbad nun nationale amtliche Wettkämpfe <strong>des</strong> DSV und seiner<br />

Lan<strong>des</strong>verbände in den Bereichen Schwimmen, Wasserball und Synchronschwimmen<br />

ausgerichtet werden.<br />

Bevor der DSV seine Zertifizierung vergibt, wird zunächst zweierlei geprüft: Zum einen<br />

werden die Wettkampfbecken mit den dazugehörigen technischen Ausstattungen<br />

ohne Klassifizierung beurteilt, ob dort nach den allgemeinen Wettkampfbestimmungen<br />

Wettkämpfe durchgeführt werden können und ob die dort erzielten Ergebnisse<br />

in die Besten- bzw. Rekordlisten Aufnahme finden können.<br />

Zum anderen wird das gesamte Bad als Wettkampfstätte zusätzlich in eine der vier<br />

Wettkampfkategorien A bis D einsortiert. Der erste Schritt, die technische Beurteilung<br />

der Wettkampfbecken, wird durch den Nachweis von Vermessungsprotokollen<br />

und einer grundsätzlichen Abnahme vor Ort durch die Kommission Bäderbau <strong>des</strong><br />

DSV bzw. durch deren Beauftragte als Voraussetzung für die zweite klassifizierte<br />

Beurteilung betrachtet. Die Beurteilung der Zertifizierung nach der beantragten Kategorie<br />

erfolgt nach Prüfung der Bau- und Funktionspläne der Wettkampfstätte und<br />

der Vermessungsprotokolle intensiv vor Ort ebenfalls durch die Kommission Bäderbau<br />

bzw. durch deren Beauftragte.<br />

Es freuten sich über die Zertifizierung (von links): Dirk Lindner,<br />

Fachschaft Schwimmen und Düsseldorfer Sportclub (DSC), Wolfgang<br />

Hein vom DSV, Roland Kettler, Geschäftsführer der Bädergesellschaft<br />

Düsseldorf, Rainer und Paul Klaeren, Fachschaft Schwimmen und<br />

Freie Schwimmer Düsseldorf (FSD), Oberbürgermeister Thomas Geisel,<br />

Architekt Reinhardt Eule vom Planteam Ruhr, Peter Schwabe,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender und Stadtsportbund-Präsident, und Claudia<br />

Heckmann, Lan<strong>des</strong>schwimmverband NRW; Foto: Bädergesellschaft<br />

Düsseldorf<br />

Die gesamte Anlage<br />

<strong>des</strong> Rheinbads wird<br />

heute so genutzt,<br />

dass das hochmoderne<br />

Schwimmleistungszentrum<br />

als<br />

Trainings- und Wettkampfstätte<br />

dem<br />

bereits bestehenden<br />

Leistungsstützpunkt<br />

Wasserball, Düsseldorfer<br />

Leistungsschwimmern<br />

und<br />

den Triathleten sowie<br />

dem öffentlichen<br />

50-m-Schwimmen<br />

im Breitensport<br />

dient. Die Schwimmhalle<br />

steht vor allem den Schulen und den Freizeitschwimmern zur Verfügung. In der<br />

Sommersaison wird das Angebot noch durch das Freibad mit seinen 50-m-Schwimmbahnen<br />

ergänzt. Die Lan<strong>des</strong>hauptstadt Nordrhein-Westfalens hatte ca. 15,7 Mio. €<br />

in die neue 50-m-Halle investiert, die am 2. April 2016 eröffnet wurde.<br />

Zi<br />

Setzten den symbolischen ersten Spatenstich<br />

(von links): Joachim Helwing (Technischer<br />

Geschäftsführer der Sportbäder Leipzig<br />

GmbH), Wolf-Dietrich Rost (MdL), Dr. Ulrich<br />

Meyer (Technischer Geschäftsführer der Leipziger<br />

Wasserwerke), Dr. Brigitte Teltscher<br />

(Kaufmännische Geschäftsführerin der Sportbäder<br />

Leipzig GmbH) und Heiko Rosenthal<br />

(Sportbürgermeister der Stadt Leipzig); Foto:<br />

Bauconzept Planungsgesellschaft, Lichtenstein/Sa.<br />

Am 7. April begann der Ausbau der 1968<br />

errichteten Schwimmhalle Mitte in Leipzig.<br />

Zahlreiche Verantwortliche setzten<br />

einen ersten symbolischen Spatenstich<br />

(siehe Foto). Die Sportbäder Leipzig<br />

GmbH investiert 5,7 Mio. € in die Sanierung<br />

<strong>des</strong> Bestandsbaus und in einen Erweiterungsneubau,<br />

um der großen Nachfrage<br />

nach Wasserflächen in der Stadt<br />

Leipzig auch künftig gerecht werden zu<br />

können. Die Eröffnung ist im Herbst 2018<br />

geplant.<br />

Die Schwimmhalle <strong>des</strong> Typs Anklam verfügt<br />

über ein 25-m-Becken mit fünf<br />

Bahnen und einer Wassertiefe von 1,80 m.<br />

Seit dem Erwerb 2010 durch die Sportbäder<br />

Leipzig GmbH wurden bereits Instandsetzungen<br />

und Modernisierungen<br />

durchgeführt, so die Erneuerung der<br />

Fensterfront und der abgehängten Decke,<br />

die Sanierung <strong>des</strong> Beckenumgangs<br />

und die Reparatur <strong>des</strong> Daches. Nun werden<br />

die Sanitär- und Umkleidebereiche<br />

saniert und neu geordnet, die Lüftungsanlage<br />

erneuert und die Eingänge barrierefrei<br />

ausgebaut.<br />

Ein barrierefreier Anbau erweitert das<br />

Wasserangebot um ein Nichtschwimmerbecken<br />

von 8,00 x 12,50 m mit entsprechenden<br />

Funktionsräumen. Das 1,30 m<br />

tiefe Becken wird vornehmlich für den<br />

Lehr- und Kursbetrieb genutzt. Zi


373 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Startblock<br />

Thermen & Badewelt Sinsheim<br />

Drei Mio. Gäste nach 53 Monaten<br />

Die Thermen & Badewelt Sinsheim wurde<br />

Mitte Dezember 2012 eröffnet. Sinsheim<br />

liegt im Norden Baden-Württembergs,<br />

zwischen Heidelberg und Heilbronn. Die<br />

Therme, die nur für Gäste ab 16 Jahren<br />

geöffnet ist, wird ausschließlich privat<br />

finanziert und betrieben. Sie gehört zur<br />

Wund-Gruppe, die u. a. die Therme Erding<br />

und das Badeparadies Schwarzwald<br />

betreibt.<br />

Ausstellung voraussichtlich ab 6. Dezember in Zülpich<br />

Museum sucht Gegenstände zur Geschichte der Sauna<br />

Das Museum der Badekultur in Zülpich plant für den Winter eine Ausstellung zur Geschichte<br />

der Sauna. Anlass ist das 100-jährige Jubiläum Finnlands als unabhängiger<br />

Staat, das am 6. Dezember gefeiert wird.<br />

Für diese Ausstellung, welche die Geschichte und Technik <strong>des</strong> Schwitzba<strong>des</strong> im<br />

Allgemeinen und der finnischen Sauna im Speziellen präsentieren will, benötigt der<br />

Kurator Dr. Christian Peitz noch (historische) Gegenstände aus dem Saunabetrieb –<br />

also beispielsweise Eimer, Schöpfkellen, einen ausrangierten Saunaofen und hölzerne<br />

Kopfstützen, aber auch Technik-Relikte wie Hygrometer. Auch Fotos aus z. B. Saunen,<br />

anderen Dampf- und Schwitzbädern sowie von Tauchbecken und Erlebnisduschen<br />

wären für die Ausstellung nützlich.<br />

Unterstützer dieser Ausstellung können sich direkt mit Dr. Christian Peitz in Verbindung<br />

setzen (Past Present Promotions, Rheinbach, Telefon: 0 22 26 / 9 07 86 91,<br />

E-Mail: c.peitz@3p-event.de).<br />

Die „Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur“ haben in den letzten Jahren<br />

bereits mehrere Ausstellungen dieser Art konzipiert, so auch die Ausstellung<br />

„Schwimmbäder – Bäderarchitektur und Bädertechnik im Wandel der Zeit“, die anlässlich<br />

<strong>des</strong> 50-jährigen Jubiläums der Bäderfachmesse interbad im Herbst letzten<br />

Jahres erstmals in Stuttgart gezeigt worden war (siehe dazu ausführlich <strong>AB</strong> 11/2016,<br />

S. 654 ff./655 und 688 ff.). jh<br />

Startblock<br />

Geschäftsführer Stephan Roth mit dem Ehepaar<br />

Oliver und Tanja Wochno (von links) als<br />

dreimillionste Besucher; Foto: Thermen & Badewelt<br />

Sinsheim<br />

Am 7. April konnte der Geschäftsführer<br />

der Therme, Stephan Roth, ein junges<br />

Ehepaar aus Oedheim bei Heilbronn als<br />

dreimillionste Besucher begrüßen. Als<br />

Geschenk erhielten Tanja und Oliver<br />

Wochno nicht nur einen Wellness-Präsentkorb,<br />

sondern auch eine Thermen-<br />

Card Gold im Wert von 1000 € und zwei<br />

Eintrittskarten zu der Event-Veranstaltung<br />

eines Kooperationspartners.<br />

Die Geschäftsleitung sieht die Entwicklung<br />

mit drei Mio. Besuchern nach knapp<br />

53 Monaten als Bestätigung für ihr Konzept<br />

am Standort Sinsheim und wird die<br />

Anlage schrittweise ausbauen. Zi<br />

Infektionsschutzgesetz:<br />

Länder-Ermächtigung für Badewasserverordnung ist vom Tisch<br />

Der breite Widerstand gegen den „Gesetzentwurf zur Modernisierung der epidemiologischen<br />

Überwachung übertragbarer Krankheiten“, was die geplanten Länder-Ermächtigungen<br />

zum Erlass von länderspezifischen Badewasserverordnungen angeht,<br />

hat Wirkung gezeigt: Das Thema ist wieder „vom Tisch“.<br />

Der Gesetzentwurf der Bun<strong>des</strong>regierung vom 23. Januar diesen Jahres sah ursprünglich<br />

vor, den bisherigen Auftrag an das Bun<strong>des</strong>gesundheitsministerium, durch Rechtsverordnung<br />

mit Zustimmung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rates Einzelheiten der Anforderungen an das<br />

in § 37 Abs. 2 <strong>des</strong> Infektionsschutzgesetzes genannte Schwimm- und Badebeckenwasser<br />

zu regeln, in eine Rechtsverordnungsermächtigung für die Lan<strong>des</strong>regierungen<br />

zu ändern. Wäre diese Regelung zum Gesetz geworden, hätte dies im Extremfall bedeutet,<br />

dass in Deutschland bis zu 16 unterschiedliche Schwimm- und Badebeckenwasserverordnungen<br />

hätten erlassen werden können.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, und weitere Verbände<br />

hatten sich dagegen vehement gewehrt: Die Gesundheit der Badegäste sei<br />

kein länderspezifisch unterschiedlich bewertbares Gut. Gesundheitsrisiken würden<br />

vor Ländergrenzen nicht haltmachen. Die Auswirkungen auf Regelwerke, Hersteller<br />

und Betreiber wären unabsehbar.<br />

Wie in der Bun<strong>des</strong>tags-Drucksache 18/12604 vom 31. Mai (http://dip21.bun<strong>des</strong>tag.<br />

de/dip21/btd/18/126/1812604.pdf) auf Seite 42 f. nachzulesen ist, wurde der entsprechende<br />

Passus zur Länder-Ermächtigung jetzt gestrichen. In der Begründung auf<br />

Seite 89 heißt es wörtlich: „Der Bun<strong>des</strong>rat hat sich (…) dafür ausgesprochen, die Ermächtigung<br />

zum Erlass einer Rechtsverordnung zur Festlegung von Anforderungen an<br />

Wasser in Schwimm- oder Badebecken und in Schwimm- oder Badeteichen nicht auf<br />

die Länder zu übertragen.“ Neben der Rücknahme der Länder-Ermächtigung wurden<br />

Konkretisierungen bei der Terminologie vorgenommen.<br />

Damit sind die Vorschläge der DGfdB und ihrer Partnerverbände, die in den Bun<strong>des</strong>tagsausschuss<br />

für Gesundheit eingebracht worden waren (siehe <strong>AB</strong> 04/<strong>2017</strong>, Seite<br />

245 ff.), im Kern angenommen worden. Die Verbände werden sich weiterhin dafür<br />

einsetzen, dass eine Schwimm- und Badewasserverordnung auf Bun<strong>des</strong>ebene erlassen<br />

wird.<br />

Quelle: DGfdB-Newsletter, Juni <strong>2017</strong> / jh


Startblock | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 374<br />

Eröffnung sechs Jahre nach gewonnenem Wettbewerb<br />

Neues Freizeit- und Wellness-Bad in Nordfrankreich von Münchener<br />

Architekturbüro<br />

Im nordfranzösischen Douai, 40 km südlich von Lille, entsteht zurzeit ein neues Ökoquartier.<br />

Als erste öffentliche Einrichtung dieses Städtebau-Großprojektes namens<br />

„Le Raquet“ ist das Freizeit- und Wellness-Bad „Sourcéane“ fertiggestellt worden.<br />

Realisiert wurde der für einen 2011 eingeladenen und gewonnenen Wettbewerb entstandene<br />

Entwurf <strong>des</strong> Münchener Architekturbüros Auer Weber, das von der Verwaltungsgemeinschaft<br />

von Douai mit der Ausführung betraut wurde.<br />

Der Entwurf musste sowohl einem umfangreichen Raumprogramm gerecht werden<br />

als auch einer speziellen Lage zwischen dem städtischen Umfeld im Norden und Osten<br />

einerseits und der Parklandschaft im Süden und Westen andererseits.<br />

Das Nichtschwimmerbecken; links die Rutsche, hinten das Schwimmerbecken;<br />

Fotos: Aldo Amoretti, Barcelona<br />

Das Außenbecken <strong>des</strong> Wellness-Bereichs im Obergeschoss<br />

Das Bad besteht aus<br />

zwei Hauptebenen:<br />

Auf dem Erdgeschossniveau<br />

befinden<br />

sich die Eingangshalle,<br />

die Umkleideräume<br />

und der<br />

Beckenbereich mit<br />

einer Sport- und einer<br />

„Spaß-Zone“,<br />

wie die Architekten<br />

erläutern. Es gibt ein<br />

Nichtschwimmerund<br />

ein Planschbecken<br />

sowie eine<br />

dreibahnige Innenrutsche.<br />

Das 50 x<br />

33 m große Becken<br />

mit zehn Bahnen ist<br />

dem Schwimm- und<br />

Wasserballsport vorbehalten;<br />

eine winkelförmige<br />

Tribüne<br />

für 500 Zuschauer<br />

umgibt die Wasserfläche.<br />

Über den Nebenräumen<br />

<strong>des</strong> Erdgeschosses<br />

befindet<br />

sich der Wellness-<br />

Bereich, der über ein<br />

ineinander übergehen<strong>des</strong> Innen- und Außenwarmbecken verfügt. Vor der Badehalle<br />

gibt es ein ganzjährig beheiztes Außenbecken.<br />

Ein großer Dachkörper überspannt die Badehalle wie ein „Schirm“. Oberlichter in<br />

Form von abgewinkelten Dacheinschnitten sorgen u. a. für eine gute Belichtung und<br />

unterstreichen den Charakter der Hauptkonstruktion. Vorherrschende Materialien<br />

sind Holz und Sichtbeton.<br />

Zi<br />

figawa-Mitgliederversammlung<br />

Neues Präsidium gewählt<br />

Auf der Mitgliederversammlung der Bun<strong>des</strong>vereinigung<br />

der Firmen im Gas- und<br />

Wasserfach e. V. (figawa) mit Sitz in Köln<br />

wurde am 5. Mai ein neues Präsidium gewählt.<br />

Dem neu gewählten Präsidium der figawa<br />

gehören für die Wahlperiode <strong>2017</strong> bis<br />

2019 Thorsten Dietz (RMG Messtechnik<br />

GmbH, Butzbach), Karl Dungs (Karl<br />

Dungs GmbH & Co. KG, Urbach), Pietro<br />

Mariotti (Geberit International AG, Jona/<br />

Schweiz), Prof. Dr. Friedhelm Schlösser<br />

(Schwank GmbH, Köln), Dr. Günter Stoll<br />

(Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH,<br />

Höchstädt) und Jörn Winkels (Salzgitter<br />

Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen)<br />

an. In der konstituierenden Sitzung <strong>des</strong><br />

neuen Präsidiums wurden Dr. Günter<br />

Stoll als Präsident und Jörn Winkels als<br />

Vizepräsident wiedergewählt.<br />

Das neu gewählte Präsidium der figawa<br />

(von links): Dr. Günter Stoll, Prof. Dr. Friedhelm<br />

Schlösser, Jörn Winkels, Pietro Mariotti<br />

und Karl Dungs; nicht auf dem Foto ist Thor s-<br />

ten Dietz; Foto: figawa, Köln<br />

Darüber hinaus wurde der langjährige<br />

Präsident der figawa, Professor Bernd H.<br />

Schwank, zum Ehrenmitglied ernannt; er<br />

verstarb am 9. Mai im Alter von 69 Jahren.<br />

Das deutsche, europäische und internationale<br />

Gas- und Wasserfach verliert<br />

mit Professor Schwank einen global<br />

erfolgreichen mittelständischen Familienunternehmer,<br />

einen herausragenden Repräsentanten<br />

und Vertreter der technischen<br />

Selbstverwaltung sowie einen verlässlichen<br />

und humorvollen Partner und<br />

Freund.<br />

jh


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* Der Eintrag verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn er nicht 6 Wochen<br />

vor Ablauf <strong>des</strong> Vertrages gekündigt wird.<br />

Für weitere Informationen rufen Sie uns gern an, oder schreiben Sie uns eine E-Mail an:<br />

Sebastian Friedrich · Telefon: 02 01 / 8 79 69-19 · E-Mail: s.friedrich@baederportal.com


Building Information Modeling · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 376<br />

Badewesen 4.0<br />

Planen, Bauen und Betreiben von Schwimmbädern mit BIM<br />

Dipl.-Ing. Architekt André Pilling, Geschäftsführender Gesellschafter der DeuBIM GmbH, Düsseldorf<br />

Die innovative Methode „Building Information<br />

Modeling“ (BIM) ermöglicht<br />

eine höhere Effizienz, Qualität<br />

und Kostensicherheit beim Planen,<br />

Bauen und Betreiben von Bauwerken.<br />

Vom Gesetzgeber bald für öffentliche<br />

Bauvorhaben gefordert, ist BIM zugleich<br />

der wichtigste Baustein einer<br />

nachhaltigen Digitalisierungsstrategie<br />

für den kosteneffizienten Betrieb<br />

im gesamten Lebenszyklus der Immobilie.<br />

Im Folgenden werden das<br />

BIM-Konzept und die Potenziale für<br />

das Badewesen erläutert.<br />

Der Schlüsselbegriff BIM beginnt, in<br />

der deutschen Bau- und Immobilienwirtschaft<br />

sprunghaft an Bedeutung<br />

zu gewinnen. Ob Architekt, Fachingenieur<br />

oder Bauunternehmer – viele haben<br />

BIM als Wettbewerbsfaktor erkannt<br />

und beabsichtigen, an der Digitalisierungsoffensive<br />

teilzuhaben, die dadurch<br />

möglich wird.<br />

Der Gesetzgeber hat ebenfalls reagiert:<br />

Der Bun<strong>des</strong>minister für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur (BMVI) hat im<br />

Dezember 2015 einen Stufenplan für<br />

das Planen und Bauen der Zukunft ausgerufen.<br />

Der Grundsatz lautet: „Erst<br />

digital, dann real bauen.“ Wesentliches<br />

Element bei der Einführung der digitalen<br />

Planung ist die Methode BIM, mit<br />

deren Hilfe eine durchgängig virtuelle<br />

Bearbeitung von Gebäudemodellen<br />

ermöglicht wird. Der Stufenplan soll<br />

die schrittweise Einführung von BIM<br />

in öffentlichen Verkehrsinfrastrukturprojekten<br />

regeln und Vorbildfunktion<br />

für die deutsche Immobilienwirtschaft<br />

haben.<br />

Das Bun<strong>des</strong>bauministerium zieht tagesaktuell<br />

mit eigenen Pilotprojekten<br />

für den Hochbau nach und unterstützt<br />

den Stufenplan <strong>des</strong> BMVI. Geplant ist<br />

ein Kompetenzaufbau mit zwei wichtigen<br />

Zeitschwellen: Im letzten Jahr<br />

hat die Vorbereitungsphase begonnen.<br />

Es werden Pilotprojekte durchgeführt,<br />

die Aus- und Weiterbildung wird definiert,<br />

und rechtliche und organisatorische<br />

Fragen werden geklärt. In diesem<br />

Jahr beginnen bereits die zweite<br />

Stufe bzw. die erweiterte Pilotphase<br />

und die Standardisierung, in der auf<br />

ein Min<strong>des</strong>tleistungsniveau hingearbeitet<br />

wird. Ab 2020 soll die eigentliche<br />

systematische BIM-Implementierung<br />

in Deutschland einsetzen. Dann<br />

wird die Anwendung von BIM für alle<br />

neuen Infrastrukturprojekte verbindlich<br />

werden. Doch das ist nur der<br />

Anfang. Eher früher als später muss<br />

damit gerechnet werden, dass grundsätzlich<br />

alle größeren öffentlichen Bauprojekte<br />

mit BIM geplant werden müssen.<br />

Die Mehrwerte von BIM<br />

Mit BIM werden alle relevanten Gebäudedaten<br />

und Informationen in einem<br />

intelligenten 3-D-Modell über den<br />

gesamten Lebenszyklus einer Immobilie<br />

konsistent erfasst und können dort<br />

weiterbearbeitet werden. Dabei arbeiten<br />

die Projektbeteiligten kooperativ<br />

zusammen. Sie tauschen sich fortlaufend<br />

aus und planen auf Basis einer<br />

einheitlichen Informationsquelle. Mit<br />

dem gemeinsamen Modell können Immobilien<br />

präziser geplant, modifiziert,<br />

gebaut und betrieben werden. Die Effizienz<br />

steigt auf allen Prozessebenen<br />

und senkt das Risiko teurer Fehlplanungen,<br />

von Versäumnissen und der<br />

Missachtung von Betreiberverantwortungen.<br />

BIM geht damit alle an: Architekten,<br />

Ingenieure, Bauunternehmen, Handwerker,<br />

bis hin zu Bauherren und Immobilien-Managern.<br />

Doch wie können die Projektbeteiligten<br />

im Einzelnen von BIM und der Digitalisierung<br />

profitieren?


377 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />

Architekten<br />

Das Modell dient fortlaufend als Planungsgrundlage.<br />

Aus ihm werden alle<br />

Grundrisse, Schnitte und Ansichten<br />

sowie Material und Raumlisten abgeleitet.<br />

Änderungen werden automatisch<br />

übernommen und weitergeführt. Die<br />

Konsistenz und Qualität der Planung<br />

steigt und reduziert die Notwendigkeit<br />

von Nacharbeiten signifikant. Die frühzeitige<br />

Fehlererkennung durch Kollisionsprüfungen<br />

mit anderen Gewerken,<br />

insbesondere auch mit der Badewassertechnik<br />

oder durch die Qualitätssicherung<br />

<strong>des</strong> eigenen Modells,<br />

senkt das Risiko von Planungsfehlern.<br />

Zudem verbessert die durchgängige<br />

Arbeit mit einem 3-D-Modell die Kommunikation<br />

zum Auftraggeber und zu<br />

anderen fachlich Beteiligten, da diese<br />

aufgrund der anschaulichen Visualisierung<br />

(siehe Abbildung 1) die Planungen<br />

besser für sich erschließen können.<br />

Die erweiterte Visualisierungsmöglichkeit<br />

ist insbesondere in der politischen<br />

Diskussion oder der Beteiligung<br />

von Öffentlichkeit, Schulen und<br />

Vereinen ein Mehrwert.<br />

Tragwerksplaner, Haustechnikplaner<br />

und Ingenieure<br />

BIM erlaubt, dass aus dem gemeinsamen<br />

Koordinierungsmodell Analysemodelle<br />

abgeleitet werden können, welche<br />

die Bemessung relevanter Bauteile<br />

ermöglichen. Stück- und Mengenlisten<br />

lassen sich automatisch aus dem<br />

Modell generieren sowie für die Kostenschätzung<br />

und Berechnung und zur<br />

Leistungsverzeichnis-Erstellung nutzen.<br />

Eine konsistente Dokumentation<br />

der Planungsänderungen erleichtert<br />

zudem künftige Umbauten. In jeder<br />

Planungsphase ergeben sich frühzeitig<br />

Plausibilisierungsmöglichkeiten<br />

und die Kommunikation mit anderen<br />

Planungsbereichen; auch die haustechnischen<br />

Planungen untereinander werden<br />

deutlich verbessert.<br />

Abbildung 1: BIM-Planung von Umbau und Erweiterung eines großen Freizeitba<strong>des</strong> in zwei<br />

Bauabschnitten. Das Modell zeigt die Komplexität der technischen Ausstattung, die mittels BIM<br />

kollisionsfrei geplant werden kann; Abbildung: DeuBIM, Düsseldorf<br />

Gerade im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung<br />

ergeben sich durch<br />

die verbesserte Dokumentationsmöglichkeit<br />

und den Export von betriebsrelevanten<br />

Daten große Mehrwerte, die<br />

sich auch monetär auswirken. Die frühzeitige<br />

Berücksichtigung der FM-relevanten<br />

Daten (FM = Facility Management)<br />

gleich zu Projektbeginn führt<br />

zu einer extrem nachhaltigen Konzeption<br />

der späteren Bewirtschaftung. Wartungsräume<br />

sind so schon sehr früh in<br />

Bezug auf Zugänglichkeiten zu optimieren.<br />

Im Brandschutz entsteht ein<br />

großer Mehrwert aus den teilautomatisierten<br />

Prüfmöglichkeiten am Modell.<br />

Dieses kann beispielsweise zur<br />

Plausibilisierung von Abschnittsbildungen<br />

und als Grundlage für Rauchsimulationen<br />

dienen. Die Bauphysik<br />

wiederum hat für Simulationen und<br />

Betrachtungen der Gebäudehülle in Bezug<br />

auf Schall und Wärmeschutz direkten<br />

Zugriff auf Planungsdaten und<br />

Räume <strong>des</strong> Architekturmodells sowie<br />

auf die Bauteile der technischen Gebäudeausrüstung.<br />

Generalunternehmer und<br />

Bauunternehmer<br />

Durch BIM-gestützte 4-D- und 5-D-Simulationen<br />

minimieren sich Zeit- und<br />

Kostenrisiken in Bezug auf die Bauausführung.<br />

BIM steigert die Produktivität<br />

<strong>des</strong> Bauausführenden durch eine<br />

exakte Mengenkostenermittlung<br />

aus dem Modell, durch die Optimierung<br />

<strong>des</strong> Budget-Controllings und <strong>des</strong><br />

Bauprojektmanagements sowie der Baulogistik,<br />

die Erhöhung <strong>des</strong> Vorfertigungsgrads<br />

sowie ein modellgeneriertes<br />

Abnahme-, Gewährleistungs- und<br />

Mängelmanagement. Dabei stehen weniger<br />

die Kostenaspekte, als vielmehr<br />

das Ziel, die Qualität und Effizienz zu<br />

steigern, an erster Stelle, was auch die<br />

Vermeidung von Fehlerkostenanteilen<br />

mit einschließt.<br />

Bauherren<br />

Der Bauherr wiederum profitiert direkt<br />

durch das Ergebnis von der über alle<br />

Gewerke erzielten höheren Kostensicherheit<br />

und Qualität <strong>des</strong> Bauens. Mit<br />

dem Modell verknüpfte Termine und<br />

Kostendaten mindern das Risiko von<br />

Bauzeitverlängerungen und Kostenexplosionen.<br />

BIM macht zudem ein qualitativ<br />

hochwertiges Controlling durch<br />

einen präzisen Soll-/Ist-Vergleich auf<br />

Basis der Bauablaufsimulation möglich.<br />

Zusätzlich werden ökonomische<br />

und ökologische Entscheidungen durch<br />

die Simulations- und Visualisierungsmöglichkeiten<br />

am Modell erleichtert.<br />

Bäderbau


Building Information Modeling · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 378<br />

Abbildung 2: BIM-Koordinierungsmodell im Freizeitbadbau, hier beispielhaft dargestellt in der Software Solibri Model Checker. Die Zusammenführung<br />

der unterschiedlichen Fachplanungen in einem Modell zeigt Inkonsistenzen auf und bietet die Möglichkeit, diese frühzeitig zu beseitigen;<br />

Abbildung: DeuBIM, Düsseldorf<br />

Die Visualisierung steigert die Qualität<br />

der Kommunikation und führt zu<br />

einer unmissverständlichen Abstimmung<br />

zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer.<br />

Kommunen/Gemeinden<br />

Auch für die Kommune als Genehmigungsbehörde<br />

ergeben sich Vorteile.<br />

Durch die Nutzung digitaler Baupläne<br />

können die geometrischen (Größe, Volumen<br />

und Form) und semantischen<br />

(Attribute, wie Art der baulichen Nutzung,<br />

Bebauungskennziffern) Vorgaben<br />

aus dem Baurecht am Planungsentwurf<br />

automatisiert geprüft werden.<br />

Prüfprozesse werden beschleunigt und<br />

Investitionsentscheidungen erleichtert.<br />

Der Zeit- und Qualitätsgewinn einer effizienteren<br />

Genehmigungspraxis kann<br />

im Standortwettbewerb der Wirtschaftsregionen<br />

Vorteile einbringen. In europäischen<br />

Nachbarländern wurde beispielsweise<br />

damit begonnen, digitale<br />

Gebäudemodelle für Genehmigungsverfahren<br />

zuzulassen.<br />

Facility-Manager<br />

Weitere Vorteile ergeben sich für Immobilienbetreiber.<br />

Die unmittelbare<br />

Verfügbarkeit der Liegenschafts- und<br />

Gebäudeinformationen ermöglicht einen<br />

effizienten Betrieb der Immobilie.<br />

Das BIM-basierte Bauteilemodell stellt<br />

die elementbasierte, intelligente Verknüpfung<br />

mit weiteren Datenbanken<br />

für Betreiberverpflichtungen, Normen<br />

und Richtlinien sowie Wartungshistorien<br />

her. Technische und kaufmännische<br />

Informationen werden durch BIM<br />

leicht verständlich und liegen alle in<br />

einem System. Die im Modell eingepflegten<br />

Daten stehen konsistent und<br />

jederzeit im Betrieb für Umzugsmanagement,<br />

Schlüsselverwaltung, Wartungsplanung,<br />

Echtzeitüberwachung,<br />

Gebäudeautomation etc. zur Verfügung.<br />

Somit können die Gebäudedaten in<br />

CAFM-Software (CAFM: Computer Aided<br />

Facility Management) genutzt werden.<br />

Der Bauteilbezug <strong>des</strong> Modells erlaubt<br />

so einen Cockpit-Betrieb in Bezug<br />

auf die Betreiberdaten.<br />

Nutzer und Eigentümer<br />

Die Vorteile im Betrieb der Immobilie<br />

kommen auch dem Nutzer zugute, der<br />

von einer effizienten Bewirtschaftung<br />

der Immobilie Kostenvorteile und eine<br />

höhere Aufenthaltsqualität erwarten<br />

kann. Nicht zuletzt sind eine gute<br />

Gebäudedokumentation und die zukunftsorientierte<br />

Nutzung <strong>des</strong> digitalen<br />

Gebäudemodells ein Mehrwert, der<br />

sich beim Übergang der Immobilie auf<br />

einen anderen Nutzer oder Eigentümer<br />

monetär auswirken kann. Bei Instandhaltungsmaßnahmen<br />

und Modernisierungen<br />

profitiert der neue Eigentümer<br />

von den vorliegenden Daten. Die höhere<br />

Kostensicherheit und die niedrigeren<br />

Bewirtschaftungskosten wirken<br />

sich positiv auf den Verkaufspreis der<br />

Immobilie aus. So schließt sich der<br />

Kreis der BIM-Vorteile über den gesamten<br />

Lebenszyklus der Immobilie.<br />

BIM wird institutionalisiert<br />

Damit die Aufbruchstimmung in Bezug<br />

auf BIM in geordneten Bahnen ver-


379 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />

läuft, ist es wichtig, dass zügig anerkannte<br />

Normen, Richtlinien und Ausbildungsstandards<br />

in Deutschland etabliert<br />

werden. Diese Standardisierung<br />

ist erfreulicherweise auf dem Weg.<br />

Auf nationaler Ebene sind derzeit insbesondere<br />

der Verein Deutscher Ingenieure<br />

(VDI) und das Deutsche Institut<br />

für Normung (DIN) aktiv. Der VDI<br />

befasst sich mit technischen Richtlinien<br />

zur Nutzung. In der derzeit erarbeiteten<br />

Richtlinie 2552 werden sämtliche<br />

Nutzungsbedingungen von BIM<br />

beschrieben und standardisiert. Es wird<br />

neun Arbeitsblätter geben, die sich<br />

dann beispielhaft damit auseinandersetzen,<br />

wie Daten zu tauschen und welche<br />

Datenformate zu verwenden sind,<br />

aber auch, wie z. B. BIM im Betrieb einzusetzen<br />

ist. Ergänzend dazu wird in<br />

Blatt 8 das Thema Ausbildungsinhalte<br />

geregelt, denn BIM bedeutet auch<br />

den Einsatz von Kompetenzen, die in<br />

der Ausbildungsrichtlinie definiert werden<br />

müssen. Beim DIN arbeitet man<br />

ebenfalls an einer Normierung von<br />

BIM. Anfang 2015 wurde ein „Arbeitsausschuss<br />

BIM“, NA 005-01-39 AA,<br />

gegründet. Im Hauptausschuss befinden<br />

sich die vier Arbeitskreise Strategie,<br />

Datenaustausch, Informationsmanagement<br />

und Kataloge.<br />

planen-bauen 4.0<br />

Vor einigen Jahren wurde die Lobbygesellschaft<br />

„planen-bauen 4.0 – Gesellschaft<br />

zur Digitalisierung <strong>des</strong> Planens,<br />

Bauens und Betreibens mbH“ mit<br />

Sitz in Berlin für das digitale Bauen in<br />

Deutschland initiiert. Durch sie werden<br />

die großen Gremienkammern und<br />

Verbände in Deutschland vertreten.<br />

Das ist ein wichtiger Fortschritt, der<br />

die Bedeutung <strong>des</strong> digitalen Bauens<br />

unterstreicht. Über 20 Fachverbände<br />

rund um die Immobilie haben sich in<br />

diesem Lobbyverband zusammengeschlossen.<br />

Rund 30 weitere Unternehmen<br />

und Verbände, die sich nun mit<br />

BIM befassen, kamen im letzten Jahr<br />

hinzu.<br />

Für die Deutsche Gesellschaft für das<br />

Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, wird<br />

planen-bauen 4.0 mit der zunehmenden<br />

Bedeutung von BIM für den Schwimmbadbau<br />

zu einer wichtigen Interessensvereinigung,<br />

der sie perspektivisch beitreten<br />

könnte. Es geht schließlich um<br />

Zukunftssicherheit sowie die Vorbereitung<br />

auf zukünftige Normen und<br />

Richtlinien. Die Kommune ist zudem<br />

daran interessiert, das Schwimmbad<br />

anschließend zu betreiben; <strong>des</strong>halb<br />

steht hier auch insbesondere der spätere<br />

Betrieb im Mittelpunkt, der von<br />

der Digitalisierung profitieren kann.<br />

BuildingSmart<br />

BuildingSmart e. V., Berlin, ist eine<br />

weitere Interessensvereinigung, die


Building Information Modeling · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 380<br />

In Großbritannien ist beispielsweise<br />

eine National BIM Library angelegt<br />

worden, die aufgrund der großen Nachfrage<br />

sehr schnell wächst. Hier stellen<br />

alle nationalen Bauproduktehersteller<br />

ihre Produktdaten zur Verfügung, die<br />

nun für Planer und Bauunternehmen<br />

nutzbar sind. Die Bauteile sind standardisiert<br />

und erleichtern die Planungsarbeit<br />

erheblich.<br />

Abbildung 3: BIM-Planung für den Neubau eines Sport- und Freizeitkomplexes in Lommel,<br />

Belgien; Abbildung: POS4 Architekten Generalplaner, Düsseldorf<br />

sich mit dem Thema BIM beschäftigt.<br />

Sie hat Smart Building zum Leitthema<br />

und ist sehr international aufgestellt.<br />

Ziel der Zusammenarbeit ist es, die<br />

Vorteile digitaler Bauwerksmodelle<br />

(BIM) und offener Schnittstellen wie<br />

OpenBIM und IFC (IFC = Industry Foundation<br />

Classes; ein allgemeines Datenformat,<br />

das einen offenen Austausch<br />

von Daten zwischen verschiedenen proprietären<br />

Software-Anwendungen ermöglicht)<br />

im Sinne einer diskriminierungsfreien<br />

Strategie für das deutsche<br />

Bauwesen gemeinsam umzusetzen. Dazu<br />

notwendige Normierungsschritte<br />

sollen national mit dem DIN und international<br />

mit der ISO abgestimmt<br />

werden. Mittlerweile zählt der Verein<br />

allein in Deutschland rund 180 Mitglieder.<br />

BuildingSmart hat Arbeitskreise bzw.<br />

„Cluster“ etabliert, die sich mit bestimmten<br />

Immobilientypen beschäftigen.<br />

Beispielsweise gibt es einen Arbeitskreis<br />

Flughäfen. Hier fokussiert<br />

man sich auf die Möglichkeit <strong>des</strong> Informationsaustausches<br />

für die Flughafenbetreiber.<br />

Es wird alles rund um das<br />

Thema Flughafenimmobilie kommuniziert.<br />

Bei der DGfdB gibt es bekanntermaßen<br />

bereits Arbeitskreise für den Schwimmbadbau.<br />

Vielleicht wäre es auch eine<br />

Überlegung, diese in Bezug auf das digitale<br />

Bauen neu zu etablieren, ähnlich<br />

wie es bei anderen Immobilientypen<br />

schon der Fall ist. Dabei geht es<br />

auch um eine internationale Vernetzung,<br />

um zu sehen, wo man bautechnisch<br />

steht, ein gutes Benchmarking<br />

zu betreiben und voneinander zu lernen.<br />

Intelligente Bauteile und die<br />

deutsche Planungspraxis<br />

Die Bauproduktehersteller investieren<br />

aktuell im Rahmen einer Innovationsoffensive<br />

in das Optimieren ihrer Produktdaten.<br />

Sie wollen fit für BIM werden.<br />

Derzeit wird auf EU-Ebene definiert,<br />

welche Produktdaten für BIM erforderlich<br />

sind. Es gibt Handlungsbedarf.<br />

Für die optimale Nutzung im digitalen<br />

Gebäudemodell sollten alle Bauteile,<br />

egal ob es Pumpen, Türen oder<br />

Wände sind, als virtuelle Bauteile für<br />

die Planer abgreifbar sein. Diese virtuellen<br />

Bauteile, die im digitalen Modell<br />

zum Einsatz kommen, sind mit digitalen<br />

Informationen (Attributen) angereichert.<br />

Je nach Anforderung an<br />

das Bauteil sollten sämtliche Produktdaten<br />

in Bezug auf Leistungsfähigkeit,<br />

Strömungskoeffizienten, Dämmwerte<br />

etc. in den Bauteilinformationen enthalten<br />

sein. Aktuell können im Bereich<br />

<strong>des</strong> Schwimmbadbaus Filteranlagen<br />

oder andere technische Ausrüstungen<br />

von den Planern nur in Geometrien<br />

angelegt werden. Sie werden dann manuell<br />

mit Informationen versehen. Zukünftig<br />

sollten die Informationen von<br />

den Produktherstellern beigesteuert<br />

werden.<br />

Dabei müssen wir aber beachten, dass<br />

es in Deutschland Besonderheiten gibt.<br />

Wir haben insbesondere auch im Bäderbau<br />

das Thema der Vergabe- und<br />

Vertragsordnungen VOB und VOF. D. h.,<br />

wir müssen in bestimmten Leistungsphasen<br />

noch herstellerneutral planen,<br />

um Vergabesicherheit zu erreichen.<br />

Erst nach der Vergabe können wir die<br />

Herstellerneutralität aufgeben. Die Anforderungen<br />

bestehen <strong>des</strong>halb darin,<br />

auch entsprechend zu definieren, wie<br />

die Bauteile allgemein zu klassifizieren<br />

sind.<br />

International ist es hingegen überwiegend<br />

so, dass der Planer das Modell in<br />

einer bestimmten Phase an den Generalunternehmer<br />

weitergibt. Dieser ergänzt<br />

dann die Bauteile, die noch nicht<br />

herstellerdefiniert sind, mit herstellerspezifischen<br />

Informationen. In der späteren<br />

Realisierungsphase kommt noch<br />

eine weitere Komponente hinzu: die<br />

Ergänzung der Seriennummer der Bauteile,<br />

sodass für den laufenden Betrieb<br />

später immer auf die gleiche und fest<br />

verbaute Information zugegriffen werden<br />

kann.<br />

Aufgrund der sehr populären Einzelvergabe<br />

muss bei uns statt<strong>des</strong>sen der<br />

Architekt bzw. Planer diese Aufgabe<br />

übernehmen, da es in vielen Fällen keinen<br />

Generalunternehmer gibt, der die<br />

Hoheit über diese Aufgabe hat. D. h.,<br />

die Architekten müssen sich entsprechend<br />

aufstellen. Die Umstellung ist<br />

nicht unerheblich. Im ersten Schritt<br />

bedeutet BIM, durchgängig in 3-D zu<br />

planen. Dies ist der erste Kulturwandel.<br />

Im zweiten Schritt, der genauso<br />

groß ist wie der Schritt von 2-D zu 3-D,<br />

muss das Management von Informationen<br />

neu erlernt werden. Dies ist er-


381 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />

forderlich, um die 3-D-Modelle mit Informationen<br />

zu füttern. Über die verschiedenen<br />

Leistungsphasen hinweg<br />

werden Informationen angereichert,<br />

und der Detaillierungsgrad nimmt dann<br />

entsprechend kontinuierlich zu. Während<br />

der Ausschreibung und der Realisierungsphase<br />

muss das Modell von<br />

den Planern entsprechend weiter gepflegt<br />

bzw. ausgebaut werden.<br />

Ansatzpunkte für das Badewesen<br />

BIM hat mit dem Planen, Bauen und<br />

Betreiben von Immobilien zu tun und<br />

betrifft damit natürlich auch den Bäderbau.<br />

Neubauten und Revitalisierungen<br />

sind zu planen und dann zu realisieren.<br />

Der spätere Betrieb hat dann<br />

eine wesentlich größere Bedeutung im<br />

Lebenszyklus als die vorgelagerte Planung.<br />

Planen am Modell<br />

Das Planen mit BIM bedingt, dass alle<br />

Planungsbeteiligten, also Bauherr,<br />

Architekt, Techniker, Statiker usw., an<br />

Gebäudemodellen arbeiten. Dieses gemeinsame<br />

BIM-Koordinierungsmodell,<br />

wie es beispielhaft in Abbildung 2 gezeigt<br />

wird, setzt sich aus mehreren einzelnen<br />

Fachmodellen zusammen. Was<br />

auch im Schwimmbadbau besonders<br />

spannend ist, ist die sich anschließende<br />

Kollisionsprüfung. Das BIM-Koordinierungsmodell<br />

ermöglicht, die einzelnen<br />

Fachmodelle gegeneinander zu<br />

„clashen“. Das Clashen ist eine automatisierte<br />

Kollisionsprüfung. Es wird<br />

beispielswiese abgeprüft, ob eine Badewasserleitung<br />

mit einer Konsole im<br />

Bereich der Beckenwand kollidiert oder<br />

mit einer Lüftungsleitung. Sieht man<br />

z. B. die Keller von Schwimmbädern<br />

an, so findet man eine extreme Technikdichte,<br />

die unbedingt vor Baubeginn<br />

durchgeplant sein sollte, um teure<br />

Nachträge zu vermeiden. D. h., die<br />

Technikkeller sind im Idealfall so ausgestattet,<br />

dass alles ineinandergreift.<br />

Manchmal sind diese Räume auch deutlich<br />

überdimensioniert, weil in frühen<br />

Leistungsphasen, in Unkenntnis <strong>des</strong><br />

genauen Bedarfs, zu großzügig Platz<br />

vorgesehen wurde.<br />

Das Optimieren mittels Kollisionsprüfung<br />

schafft Sicherheit. Sie ermöglicht<br />

ein viel besseres Ineinandergreifen der<br />

haustechnischen Gewerke untereinander.<br />

Kollisionen, die während der Planung<br />

auftreten, werden erfasst und kategorisiert.<br />

Im Rahmen von Koordinierungsbesprechungen<br />

können dann direkt<br />

Arbeitsaufträge vergeben werden,<br />

um die Störung zu beseitigen und auch<br />

über den Planungsprozess besser zu<br />

berichten. Jeder Planer wird so in seinen<br />

eigenen Fachmodellen mit einem<br />

Arbeitsauftrag an die Kollision geführt.<br />

Ziel ist es, bis zum eigentlichen Bau-


Building Information Modeling · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 382<br />

beginn wirklich kollisionsfrei zu werden.<br />

Das ist eine große Errungenschaft. Damit<br />

entfällt das Improvisieren während<br />

der Ausführung. Der Weg der Leitung<br />

muss nicht erst vor Ort entschieden<br />

werden, wie es gerade in der<br />

Schwimmbadtechnik oft noch der Fall<br />

ist. Insofern geht es um einen effizienten<br />

Materialeinsatz sowie insgesamt<br />

um Kosten- und Zeitersparnis.<br />

Abbildung 4: BIM-Planung für den Neubau der Almsporthalle Bielefeld; Abbildung: POS4<br />

Architekten Generalplaner, Düsseldorf<br />

Nicht nur die Kommunikation unter<br />

den Fachplanern verbessert sich. Der<br />

Austausch mit dem Bauherrn, dem Betreiber<br />

und den zukünftigen Nutzern<br />

profitiert ebenfalls von BIM. Dieser<br />

Dia log beinhaltet beim Schwimmbad<br />

ein großes Spektrum von Nutzern, vom<br />

Schwimmverein über Schulen bis beispielsweise<br />

hin zu Wellness-Gästen.<br />

Mittels der 3-D-Visualisierung kann<br />

bereits während der Planungsphase ein<br />

gemeinsames Verständnis aufgebaut<br />

werden. Mit dem virtuellen Modell lassen<br />

sich die Technik und die spätere<br />

Funktion wesentlich leichter erklären<br />

als anhand von Plänen. Die erweiterte<br />

Visualisierungsmöglichkeit über alle<br />

Leistungsphasen erleichtert die Entscheidungsfindung<br />

ganz automatisch,<br />

wenn die Varianten und die spätere<br />

Ausstattung <strong>des</strong> Schwimmba<strong>des</strong> durch<br />

die Nutzer vorab erkennbar und visuell<br />

erfahrbar sind.<br />

Das BIM-Modell kann noch mit weiteren<br />

Informationen verknüpft werden.<br />

Die 4. Dimension ist die Zeit; d. h., das<br />

4-D-Modell weist allen Modellelementen<br />

einen Ausführungszeitraum im Bauablauf<br />

zu. Im 5-D-Modell kommt eine<br />

Verknüpfung mit den Kosten hinzu.<br />

Damit steigt die Termin- und Kostensicherheit,<br />

da unmittelbar aus dem Gebäudemodell<br />

heraus ein effizientes Controlling<br />

erfolgen kann.<br />

Effizienter Betrieb<br />

Gerade im späteren Betrieb einer Schwimmbadimmobilie<br />

gibt es einige Digitalisierungsaspekte,<br />

die zu Optimierungen<br />

führen können. Eine Vielzahl digitaler<br />

Systeme kann auf den BIM-Daten<br />

aufsetzen. Im laufenden Betrieb<br />

spielen gerade die Energieoptimierung<br />

und Effizienzsteigerung eine entscheidende<br />

Rolle. Weitere Aspekte sind das<br />

Monitoring und das Benchmarking<br />

sämtlicher intelligenter Steuerungssysteme.<br />

Ziel ist die intelligente Verknüpfung<br />

von Daten unter Einsatz von<br />

Sensorik. Sehr sinnvoll für den laufenden<br />

Betrieb ist auch die vorbeugende<br />

Wartung. Die Zukunft besteht darin,<br />

Bauteile zu konstruieren, die ihre<br />

Wartungshistorie und Haltbarkeit anzeigen<br />

können. Dann ist es möglich,<br />

diese Informationen mit dem Gebäudemodell<br />

über eine Schnittstelle zu<br />

verknüpfen.<br />

Ein zusätzlicher Mehrwert ist die Verfügbarkeit<br />

von Informationen bzw. das<br />

Absetzen von Anforderungen in frühen<br />

Leistungsphasen. Die Anforderungen<br />

aus dem laufenden Betrieb – z. B.<br />

in Bezug auf die spätere Gebäudereinigung<br />

– können gleich zu Beginn definiert<br />

werden. Es ließe sich also beispielsweise<br />

für den laufenden Betrieb<br />

festlegen, dass die Produktdaten für<br />

die Reinigungsklassen der einzelnen<br />

Fliesen gleich mit im Bauteil zu dokumentieren<br />

sind. Die Informationen werden<br />

nicht mehr später aus Produktdatenblättern,<br />

sondern direkt aus dem<br />

Modell entnommen. So werden Doppelarbeit<br />

und Fehler vermieden sowie<br />

der Zugriff auf Informationen in einer<br />

transparenten Kommunikation erleichtert.<br />

Die digitale Gebäudedokumentation<br />

unterstützt nicht nur den effizienten<br />

Betrieb der Immobilie, sondern betrifft<br />

auch den Rückbau. Baustoffe und zukünftige<br />

Altlasten sind leicht erkennbar,<br />

weil sie so Bestandteil der Gebäudedokumentation<br />

im Modell sind. Wenn<br />

wir Schwimmbäder auf eine Nutzungsdauer<br />

von 25 Jahren und mehr betrachten,<br />

dann hätten wir im Jahr 2042 oder<br />

später die Information abrufbar, ob es<br />

sich lohnt, bei bestimmten Bauteilen<br />

noch über eine Revitalisierung nachzudenken,<br />

oder ob statt<strong>des</strong>sen lieber<br />

komplett neu gebaut werden sollte.<br />

Auch kommen wir so der europäischen<br />

Richtlinie zur Kartierung von Schadstoffen<br />

in der kommunalen Immobilie<br />

zukunftssicher nach. In jedem Fall weiß<br />

man, was beseitigt werden muss.<br />

Digitale Standardisierung<br />

Die DGfdB könnte zukünftig bei der<br />

Definition der Auftraggeber-Informations-Anforderungen<br />

(AIA) für die Mitglieder<br />

auf der Auftraggeberseite von<br />

kommunalen und privatwirtschaftlichen<br />

Bauprojekten behilflich sein. Dazu<br />

könnte professionell ein Dokument<br />

erarbeitet werden, das projektspezifisch<br />

als Grundlage dient. Auch lassen<br />

sich die Anforderungen der KOK-Richtlinien<br />

für den Bäderbau über Algorithmen<br />

digital abbilden, was den Planern<br />

und Betreibern eine große Hilfe sein<br />

würde. Bauwerksmodelle wären in Bezug<br />

auf Regeln prüfbar. Sog. Modell-<br />

Checker lesen das Modell nicht nur in<br />

Bezug auf Kollisionen aus, sondern ermöglichen<br />

die Abprüfung auf Regel-


383 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Building Information Modeling<br />

verstöße. Das bedeutet, dass es zukünftig<br />

einen Regelsatz zur Planungsprüfung<br />

am Modell geben könnte, der dem<br />

Planer zur Eigenvalidierung und dem<br />

Auftraggeber als Entscheidungsgrundlage<br />

dienen würde, in Bezug auf die<br />

Erfüllung der KOK-Richtlinien. Beispielsweise<br />

ließen sich die Min<strong>des</strong>tmaße<br />

(z. B. Beckenumfänge, Wassertiefen,<br />

Abstände) und die Anzahl (Sanitär, Duschen,<br />

Umkleiden) automatisiert prüfen<br />

sowie in einem Prüfprotokoll dokumentieren.<br />

Empfehlungen für den reibungslosen<br />

BIM-Einstieg<br />

Wie sollte der öffentliche Bauherr nun<br />

vorgehen, wenn er beim nächsten Schwimmbadprojekt<br />

mithilfe von BIM die Vorteile<br />

der Digitalisierung nutzen will?<br />

Wichtig ist, dass der kommunale Auftraggeber<br />

sich intensiv mit dem Thema<br />

befasst. Um die geforderten Leistungen<br />

richtig ausschreiben zu können,<br />

muss der Auftraggeber Informationsanforderungen<br />

entwickeln, die<br />

auf seine strategischen Ziele abgestimmt<br />

sind. Darin muss festgeschrieben<br />

sein, wann welche Daten in welchem<br />

Format von den Planern oder den<br />

Bauausführenden verfügbar gemacht<br />

werden sollen. Der Bauherr sollte ebenfalls<br />

eine Kompetenzabfrage durchführen;<br />

d. h., er sollte sicher sein, dass<br />

die Auftragnehmer in der Lage sind,<br />

den BIM-Prozess darzustellen. In diesem<br />

Kontext hilft zukünftig die Personenzertifizierung<br />

auf Basis der VDI-<br />

Richtlinie 2552-8, die dokumentiert,<br />

ob in dem jeweiligen Bau- oder Planungsunternehmen<br />

entsprechende Kompetenzen<br />

vorhanden sind. Es gibt Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für Bauherren<br />

und selbstverständlich auch sachkundige<br />

BIM-Berater, die professionelle<br />

Unterstützung leisten und den BIM-Einstieg<br />

moderieren können. Im Stufenplan<br />

<strong>des</strong> BMVI ist beschrieben, dass<br />

der Auftraggeber zwingend seine AIA<br />

vor dem Projektstart definieren muss.<br />

Im Rahmen der Arbeit als Generalplaner<br />

und BIM-Berater hat die DeuBIM<br />

GmbH, zusammen mit der POS4 Architekten<br />

Generalplaner GmbH, Düsseldorf,<br />

bereits bei mehreren Schwimmbad-<br />

sowie Sport- und Freizeitbauprojekten<br />

erfolgreich digital arbeiten oder<br />

beraten können. So beschäftigt sich<br />

die Gemeinde Waldbröl in einem aktuellen<br />

Projekt mit der BIM-Planung<br />

und nutzt diese insbesondere im Rahmen<br />

der Variantenprüfung zur Revitalisierung.<br />

In Lommel, Belgien, entsteht<br />

ein großes Freizeitbad, das mit<br />

BIM geplant wird (siehe Abbildung 3),<br />

und in Bielefeld realisieren DeuBIM<br />

und POS4 gemeinsam mit dem Generalunternehmer<br />

Pellikaan, Ratingen,<br />

einen Sportkomplex mit Schwimmbad<br />

(siehe Abbildung 4), Dreifachsporthalle<br />

und Einfachsporthalle, bei der ebenfalls<br />

mit BIM gearbeitet wird. Die Vorteile<br />

der digitalen Planung werden von<br />

den Auftraggebern schnell erkannt und<br />

geschätzt. BIM wird durch die erhöhte<br />

Transparenz bereits in der Planungsund<br />

Bauphase als echter Mehrwert erkannt.<br />

Dies schließt die vielen Potenziale<br />

für den laufenden Betrieb noch<br />

gar nicht mit ein.<br />

Auch konnte bei einem Bauvorhaben<br />

noch frühzeitig die Notbremse gezogen<br />

werden. Bei diesem Bauvorhaben<br />

wurden schon in einer frühen Leistungsphase<br />

eine statische Betrachtung<br />

<strong>des</strong> Lastabtrages am Modell simuliert<br />

und die Erkenntnisse der Baugrunduntersuchung<br />

berücksichtigt. Da es<br />

sich um einen Anbau an ein bestehen<strong>des</strong><br />

Schwimmbad handelte, wären die<br />

Abfangungen und statischen Erfordernisse<br />

vom prognostizierten Budget nicht<br />

abdeckbar gewesen. Diese Erkenntnis<br />

hat die Kommune vor immensen Baukostensteigerungen<br />

bewahrt. Dies ist<br />

ein Erfolg der frühzeitigen, qualifizierten<br />

Planung am Modell.<br />

Implementierung im Planen und<br />

Bauen<br />

Grundsätzlich sollte eine Implementierung<br />

der Methode an Hand der fünf<br />

BIM-Faktoren erfolgen:<br />

Menschen,<br />

Prozesse,<br />

Technologien,<br />

Daten und<br />

Rahmenbedingungen.<br />

BIM ist kein originäres Software-Thema,<br />

was oft verkannt wird. BIM ist<br />

auch keineswegs nur 3-D-Planung. Die<br />

Planer müssen sich entsprechend fortbilden,<br />

um die Merkmalskriterien einer<br />

BIM-Planung zu erfüllen. Es gilt,<br />

Prozesse zu <strong>des</strong>ignen, Datenaustausch<br />

zu kultivieren und Informationsmanagement<br />

zu betreiben. Das Bedienen<br />

von BIM-spezifischen Anwendungsfällen<br />

muss durch entsprechende Werkzeuge<br />

unterstützt werden. Zi


Neubau · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 384<br />

Bäderbau<br />

| 1<br />

Dünenbad am Twistesee<br />

Strandgebäude an einer Ba<strong>des</strong>telle <strong>des</strong> Stausees<br />

Dipl.-Ing. Architekt Jürgen Schimmelpfeng, Müntinga und Puy GbR, Dipl.-Ing. Architekten BDA, Bad Arolsen<br />

Die nordhessische Kleinstadt Bad Arolsen ist als barocke Residenzstadt ein beliebtes<br />

Touristenziel. Neben der historischen Altstadt lockt auch die schöne Landschaft viele<br />

Besucher in die Region. Etwas außerhalb der Stadt, eingebettet in ein bewaldetes Tal,<br />

liegt der Twistesee. Der Stausee wurde in den 1970er Jahren zur Verhinderung von Hochwassern<br />

angelegt. Bereits bei seinem Bau war er allerdings auch als Angebot zur Naherholung<br />

konzipiert. Die Neugestaltung <strong>des</strong> Strandba<strong>des</strong> gibt nun dieser Freizeitnutzung<br />

noch einmal eine größere Bedeutung. Das gesamte Areal wurde grundlegend verändert<br />

und die vorhandenen Gebäude vollständig abgebrochen.


385 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Neubau<br />

Bäderbau<br />

| 2<br />

| 3 | 4<br />

| 5<br />

1 | Badebetrieb am Stausee<br />

2 | Abendstimmung<br />

3 | Die geschwungene Gebäudekubatur entlang ...<br />

4 | ... der hier geschlossenen Umkleidebereiche ...<br />

5 | ... und der Terrasse vor dem Café<br />

Fotos: Constantin Meyer, Köln


Neubau · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 386<br />

2<br />

5<br />

6<br />

4<br />

3<br />

7<br />

2<br />

N<br />

1<br />

8<br />

9<br />

Lageplan<br />

1 Parken<br />

2 Seepromenade<br />

3 Strandbadgebäude<br />

4 Liegewiese<br />

5 Sportband<br />

6 Dünenlandschaft<br />

7 Ba<strong>des</strong>trand<br />

8 Kletterfelsen<br />

9 Event-Plattform / Strandbar<br />

Die Wettersteiner Bucht<br />

Das Strandbad befindet sich in der neu<br />

geschaffenen Wettersteiner Bucht, am<br />

Westufer <strong>des</strong> sich in Nord-Süd-Ausrichtung<br />

erstreckenden Stausees. Die<br />

Wettersteiner Bucht schafft Offenheit<br />

und Weite; sie inszeniert einen Wechsel<br />

vom bewaldeten Uferbereich zu besonnten<br />

freien Flächen. Die vorhandene<br />

Hangvegetation ist bis auf die erhaltenswerten<br />

Bäume ausgedünnt. Der<br />

steile Hang ist abgetragen und sanft<br />

bis zur geschwungenen, nach Westen<br />

verlegten Uferpromenade angezogen<br />

und mit Sand überworfen.<br />

Mit einer leichten Drehung öffnet sich<br />

die Bucht nach Süden. Es ist eine starke<br />

Beziehung zwischen Wasser, Strand<br />

und Promenade entstanden. Der langgestreckte,<br />

geschwungene Riegel <strong>des</strong><br />

Strandgebäu<strong>des</strong> bildet das Rückgrat der<br />

Bucht und begleitet die Promenade.<br />

Blickfang auf dem Strand ist eine mächtige<br />

alte Eiche.<br />

Entree<br />

Vom Parkplatz an der Kreisstraße kommend<br />

wird der Besucher bereits auf<br />

halbem Weg von der Dünenlandschaft<br />

mit dem eingebetteten Strandgebäude<br />

empfangen. Der Zuweg mündet an der<br />

Promenade auf einer kleinen Platzerweiterung,<br />

die den Blick auf den See<br />

und die neugestaltete Bucht eröffnet.<br />

Die Seepromenade selbst ist neu gestaltet;<br />

die geschwungene Wegeführung<br />

schafft Platz für die Dünenlandschaft<br />

und den Ba<strong>des</strong>trand. Durch die<br />

Form und Materialwahl hebt sich die<br />

Promenade vom übrigen Seerandweg<br />

ab.<br />

Die Zugänge zum Strand führen ohne<br />

Stufen von der Promenade durch die<br />

sanfte Dünenlandschaft hinab.<br />

Im Norden, im Anschluss an den Bootsanleger,<br />

werden in einem „Sportband“<br />

parallel zum Wasser Flächen für sportliche<br />

Aktivitäten wie Beachvolleyball,<br />

Tischtennis, Trampolin und Basketball<br />

angeboten.<br />

In leichtem Abstand zum Sportband<br />

bietet eine Spiellandschaft den Kindern<br />

Erlebnisraum zum Klettern und<br />

Spielen am Sandstrand.


387 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Neubau<br />

6<br />

5<br />

8<br />

9<br />

10 2<br />

7<br />

4<br />

16<br />

14<br />

12<br />

13<br />

11<br />

3<br />

19<br />

17<br />

18<br />

15<br />

1<br />

2<br />

20<br />

21<br />

22<br />

2<br />

23<br />

Grundriss<br />

1 Seepromenade<br />

2 Rampe<br />

3 Terrasse<br />

4 Café<br />

5 Kiosk<br />

6 Küche<br />

7 Personal<br />

8 Putzmittel<br />

9 Lager Kiosk<br />

10 Vorbereitung Küche<br />

11 Lager Geräte, Bestuhlung<br />

12 Duschen Herren<br />

13 WC Herren<br />

14 Umkleiden Herren<br />

15 WC barrierefrei<br />

16 Umkleide barrierefrei<br />

17 Einzelumkleide<br />

18 Wickelraum<br />

19 Umkleiden Damen<br />

20 Duschen Damen<br />

21 WC Damen<br />

22 Technik<br />

23 Liegeplattform<br />

Schnitt durch das Café


Neubau · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 388<br />

Das Strandbad, eingebettet in die neu geschaffene Wettersteiner Bucht<br />

vereinzelt in die Flächen oder begleiten<br />

schattenspendend die Liegeplattformen.<br />

Es entsteht eine typische Dünenlandschaft.<br />

Strandgebäude<br />

Die Rottöne der Stahlfassade aus wetterfestem<br />

Baustahl bilden einen Komplementärkontrast<br />

mit den verschiedenen<br />

Grüntönen der umgebenden<br />

Landschaft und verorten den geschwungenen<br />

Baukörper in der Dünenlandschaft.<br />

An der Seepromenade<br />

Im Süden ragt ein Kletterfelsen aus<br />

dem Sand. Es ist über eine großzügige<br />

Freitreppe zu erreichen. Den Abschluss<br />

<strong>des</strong> südlichen Strandbereichs bildet eine<br />

Event-Plattform, die für musikalische<br />

Darbietungen, Freilichtkino und<br />

Weiteres gerüstet ist, aber auch das Betreiben<br />

einer Strandbar ermöglicht.<br />

Dünenlandschaft<br />

Die Landschaftsarchitektur folgt dem<br />

Leitbild „Strand und Dünen“; es wird<br />

von der Vegetation unterstützt. Auf die<br />

reinen Sand- und Spielflächen am Ufer<br />

folgen großflächige Bereiche sandigen<br />

Bodens mit typischen Gräsern wie<br />

Strandhafer oder Dünengras. Punktuell<br />

und an den Rändern werden die<br />

Gräser mit Weide, Ölweide oder Kartoffelrose<br />

ergänzt. Kiefern streuen sich<br />

Eine leicht angehobene Sockelplatte,<br />

im Bereich <strong>des</strong> Cafés als Holzterrasse<br />

vorgezogen, hebt das Gebäude aus dem<br />

Promenadengeschehen mit Fahrradfahren<br />

und Laufen bewusst heraus. Zusätzlich<br />

ist eine schützende Nische dem<br />

Zugang <strong>des</strong> Cafés und der Ausgabe <strong>des</strong><br />

Kiosks vorgelagert.<br />

Die verschiedenen Funktionen – Café,<br />

Umkleiden, Sanitärbereich und Lager<br />

– sind in dem Strandgebäude aufgereiht<br />

und werden von der Promenade<br />

aus erschlossen.<br />

Der Innenraum erhält über das durchgängige<br />

Oberlicht an der Hangseite <strong>des</strong><br />

Gebäu<strong>des</strong> eine natürliche Belichtung<br />

bis in die Gebäudetiefe. Die offenen


389 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbau · Neubau<br />

Das Café von außen ...<br />

... und innen<br />

Der Umkleide- und Sanitärbereich von außen ...<br />

... und innen<br />

Fassadenprägende Materialien


Neubau · Bäderbau | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 390<br />

Zugänge zu den einzelnen Nutzungsbereichen<br />

werden durch aufgesetzte<br />

Laternen betont und belichtet. Transluzente<br />

Glasflächen in der Fassade mit<br />

schützenden Lamellen erhöhen die Helligkeit<br />

im Bereich der Umkleiden.<br />

Die Oberlichter dienen auch der natürlichen<br />

Entlüftung der Umkleidebereiche<br />

im Sommer (Kaminwirkung). Warme<br />

und feuchte Luft wird abgeführt.<br />

Als Material für Dach und Wand wurde<br />

wetterfester Baustahl gewählt, <strong>des</strong>sen<br />

Außenfläche eine reiche Textur<br />

schützender Patina entwickelt. Die Fassade<br />

zeigt einen Wechsel von geschlossenen<br />

Flächen aus den Stahlelementen<br />

mit einer rhythmischen Teilung und<br />

den transluzenten Glasflächen.<br />

Konstruktion und Material<br />

Stahlbetonbauteile bilden die tragende<br />

Konstruktion und lehnen sich gegen<br />

den Hang. Die Stahlfassade ist als<br />

vorgehängte, hinterlüftete Fassade vor<br />

der wärmegedämmten Wand konzipiert.<br />

Ähnlich ist der Aufbau für das<br />

leicht geneigte Flachdach gewählt.<br />

Die Materialien folgen den Anforderungen:<br />

Einordnung in die Natur, gebrauchsrobust<br />

und pflegeleicht. Zi <br />

Projekt<br />

Neubau eines Strandbadgebäu<strong>des</strong> am<br />

Twistesee<br />

Zum Wiggenberg 31<br />

34454 Bad Arolsen<br />

Projektbeteiligte<br />

Bauherr<br />

Magistrat der Stadt Bad Arolsen<br />

Große Allee 26<br />

34454 Bad Arolsen<br />

Architektur<br />

Planung und Bauleitung<br />

Müntinga und Puy GbR,<br />

Dipl.-Ing. Architekten BDA<br />

Entwurf: Dipl.-Ing. Architekten Jürgen<br />

Schimmelpfeng und Johannes Müntinga<br />

Mannelstraße 9<br />

34454 Bad Arolsen<br />

Landschaftsplanung<br />

Schulz Landschaftsarchitekten AKH<br />

Luisenplatz 3<br />

34119 Kassel<br />

Tragwerksplanung<br />

Thomas Böhle Ingenieurbüro für Baustatik<br />

Walmer Weg 7<br />

34454 Bad Arolsen<br />

Technische Ausstattung (Heizung und Sanitär)<br />

Ingenieur-Büro Ernst-Wilhelm Saure<br />

Bramberger Weg 2<br />

34497 Korbach<br />

Kenndaten<br />

Bauzeit<br />

Beginn Abbruch der Vorgängerbauten<br />

Ende 2013<br />

Fertigstellung März 2015<br />

Einweihung 13. Juni 2015<br />

Baukosten (netto)<br />

KG 200 - 400 1.250.000 €<br />

KG 500 593.000 €<br />

KG 600 37.000 €<br />

Gesamtkosten 1.880.000 €<br />

Projektdaten<br />

Flächen und Volumen<br />

Bruttogrundfläche 410 m 2<br />

Nettogrundfläche 347 m 2<br />

(zzgl. Terrasse 154 m 2 )<br />

Bruttorauminhalt 1.795 m 3<br />

Beplante/bearbeitete Freiflächengrößen<br />

Liegefläche 2.250 m 2<br />

Strand 4.300 m 2<br />

Neuer Weg (Schlange) 440 m 2<br />

Öffnungszeiten<br />

täglich, 365 Tage im Jahr, 7.00 - 20.00 Uhr<br />

Eintrittspreise<br />

freier Eintritt


391 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Politik<br />

Je<strong>des</strong> Kind soll schwimmen können<br />

Bäderbetrieb<br />

Aktueller wissenschaftlicher Stand zur Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland<br />

Maike Kels (M. Ed.) und Prof. Dr. Theodor Stemper, Bergische Universität Wuppertal, Arbeitsbereich Fitness & Gesundheit, Fakultät für<br />

Human- und Sozialwissenschaften<br />

In Deutschland wird aktuell viel über<br />

das Thema Schwimmfähigkeit diskutiert.<br />

In den Medien wird regelmäßig<br />

über eine steigende Nichtschwimmeranzahl<br />

berichtet. Tatsächlich ist<br />

die empirische Datengrundlage zur<br />

Schwimmfähigkeit jedoch unzureichend.<br />

Auch auf bildungspolitischer<br />

Ebene werden Diskussionen über die<br />

Schwimmfähigkeit geführt und in<br />

diesem Sinne hinterfragt, welchen<br />

Beitrag die Schule hierbei leisten kann.<br />

In einem sind sich allerdings alle einig:<br />

Je<strong>des</strong> Kind soll schwimmen können!<br />

Was bedeutet es jedoch, schwimmen<br />

zu können?<br />

Definition der Schwimmfähigkeit<br />

Eine allseits anerkannte Operationalisierung<br />

von Schwimmfähigkeit oder<br />

Schwimmenkönnen anhand konkreter<br />

Kriterien und Normen existiert bisher<br />

in der Fachliteratur (noch) nicht. Doch<br />

auch wenn derzeit noch kein Konsens<br />

zur Definition auszumachen ist, was<br />

angesichts der Medienpräsenz sicher<br />

überrascht, kann doch immerhin mit<br />

gebotener Vorsicht aus unserer Dokumentenanalyse<br />

(vgl. Stemper und Kels,<br />

2016a) ein gemeinsamer „Definiti ons-<br />

Kern“ herauskristallisiert werden. Zu<br />

diesem gehören eine Basiskompetenz<br />

und ggf. noch – alle in zahlreichen Varianten<br />

– mehrere Zusatzkompetenzen.<br />

Basiskompetenz<br />

Überwindung einer definierten<br />

Strecke im schwimmtiefen Wasser<br />

Zusätzliche Kompetenzen<br />

Sprung ins Wasser<br />

Tauchen<br />

Ausatmen in das und unter Wasser<br />

Auftreiben im Wasser nach Absinken<br />

Gleiten im Wasser<br />

Kenntnisse (Baderegeln, Eigenschaften<br />

<strong>des</strong> Wassers) (vgl. Stemper<br />

und Kels, 2016a)<br />

Die Fachliteratur zeigt jedoch nicht nur<br />

recht uneinheitliche Auffassungen hinsichtlich<br />

der Frage, welche Basiskompetenz<br />

und welche Zusatzkompetenzen<br />

verpflichtend erfüllt werden müssen,<br />

um als schwimmfähig gelten zu<br />

können, sondern auch hinsichtlich der<br />

Form ihrer Überprüfung. In der Mehrzahl<br />

wird für „Schwimmfähigkeit“ neben<br />

dem Schwimmen (Fortbewegen)<br />

aber zumin<strong>des</strong>t das Springen und Tauchen<br />

für unabdingbar erachtet.<br />

Die momentan am weitesten anerkannte<br />

Definition von Schwimmfähigkeit<br />

findet sich in der Deutschen Prüfungsordnung<br />

„Schwimmen – Retten – Tauchen“.<br />

Sie betont, dass die Kriterien <strong>des</strong><br />

Seepferdchens die Anforderungen an<br />

ein sicheres Schwimmen nicht erfüllen.<br />

Das Seepferdchen wird eher als<br />

Motivationsschub auf dem Weg zum<br />

sicheren Schwimmer angesehen (vgl.<br />

DSV, 2002). Dagegen wird die Erfüllung<br />

der Kriterien <strong>des</strong> Bronze-Abzeichens<br />

als Nachweis <strong>des</strong> Schwimmenkönnens<br />

angesehen.<br />

Zum Bestehen <strong>des</strong> Schwimmabzeichens<br />

Bronze müssen folgende Aufgaben erfolgreich<br />

gelöst werden:<br />

Sprung vom Beckenrand und<br />

min<strong>des</strong>tens 200 m Schwimmen in<br />

höchstens 15 Minuten,<br />

einmal ca. 2 m Tieftauchen von<br />

der Wasseroberfläche mit Heraufholen<br />

eines Gegenstan<strong>des</strong>,<br />

Sprung aus 1 m Höhe oder Startsprung<br />

sowie<br />

Kenntnis von Baderegeln (vgl. SV<br />

NRW, 2012, S. 3).<br />

Da keine einheitliche Definition <strong>des</strong><br />

Begriffs „Schwimmfähigkeit“ vorliegt,<br />

kommt es zu einer oberflächlichen und<br />

teilweise verwirrenden Verwendung<br />

<strong>des</strong> Begriffs. Es werden neben der


Politik · Bäderbetrieb | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 392<br />

„Schwimmfähigkeit“ weitere Begrifflichkeiten<br />

– wie „Schwimmenkönnen“,<br />

„Schwimmfertigkeit“, „sicher schwimmen“<br />

oder „Wassersicherheit“ – verwendet.<br />

Einen Lösungsvorschlag zur Definition<br />

und Operationalisierung der<br />

Schwimmfähigkeit und Wassersicherheit<br />

(siehe Abbildung 1) bieten Stemper<br />

und Kroll (2014). Durch Rückbesinnung<br />

auf die „Deutsche Prüfungsordnung“<br />

und die Integration <strong>des</strong> Konzeptes<br />

der Wassersicherheit könnte man<br />

die Reihenfolge der zu erwerbenden<br />

Kompetenzen und deren Operationalisierung<br />

vereinheitlichen. Auf dieser<br />

Basis ließe sich dann auch die Fachdiskussion<br />

präziser führen, da Schwimmfähigkeit<br />

eindeutig mit der Erfüllung<br />

der Kriterien <strong>des</strong> „Bronze-Abzeichens“<br />

(ggf. + WSC) (WSC: Wasser-Sicherheits-Check,<br />

ein Schwimmabzeichen<br />

aus der Schweiz; Anmerkung der Redaktion)<br />

definiert wäre.<br />

Lehrpläne<br />

Nicht nur in der Fachliteratur, sondern<br />

auch auf bildungspolitischer Ebene<br />

herrscht Uneinigkeit zum Thema<br />

„Schwimmfähigkeit“. In allen deutschen<br />

Lehrplänen für die Grundschule<br />

wird zwar auf die besondere Bedeutung<br />

<strong>des</strong> Schwimmenlernens für die<br />

kindliche Entwicklung verwiesen. Und<br />

in dem Ziel der erstrebenswerten<br />

Schwimmfähigkeit stimmen auch alle<br />

Grundschul-Curricula überein (vgl.<br />

Wilke, 2014). So lautet es im nordrhein-westfälischen<br />

Lehrplan zum Beispiel:<br />

„Je<strong>des</strong> Kind soll am Ende der<br />

Grundschulzeit schwimmen können“<br />

(MSW NRW, 2008, S. 116).<br />

Doch obwohl im Grunde durch die<br />

„Deutsche Prüfungsordnung“ schon<br />

eine klare Positionierung zur Schwimmfähigkeit<br />

vorgenommen wurde, die sowohl<br />

durch die Ständige Konferenz der<br />

Kultusminister der Länder in Deutschland<br />

(KMK) als auch durch die schwimmsporttreibenden<br />

Verbände getragen<br />

wird, werden in den Lehrplänen sehr<br />

Abbildung 1: Definition und Operationalisierung zu Schwimmfähigkeit und Wassersicherheit;<br />

Quelle: Stemper und Kels, 2016a<br />

DJSA: Deutsches Jugendschwimmabzeichen (DJSA Bronze = ehemaliger „Freischwimmer“)<br />

WSC: Wasser-Sicherheits-Check (ein Schwimmabzeichen aus der Schweiz)<br />

unterschiedliche Anforderungen an einen<br />

„Schwimmenkönner“ gestellt. Bedenklich<br />

ist hier vor allem die Tatsache,<br />

dass lediglich zwei der 16 Bun<strong>des</strong>länder<br />

(Hessen und Hamburg) das<br />

deutsche Jugendschwimmabzeichen<br />

(DJSA) Bronze als konkrete Zielsetzung<br />

<strong>des</strong> Schwimmunterrichts formulieren.<br />

Vier weitere Bun<strong>des</strong>länder (Rheinland-Pfalz,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen) fordern nur indirekt<br />

den Erwerb <strong>des</strong> Bronze-Abzeichens, da<br />

sie die entsprechenden Kompetenzen<br />

im Wesentlichen erfüllt sehen wollen.<br />

Das Abzeichen wird in diesen Fällen<br />

jedoch nicht explizit benannt. Es stellt<br />

sich hier die Frage, warum das Bronze-Abzeichen<br />

nicht als Zielsetzung <strong>des</strong><br />

Schwimmunterrichts in der Grundschule<br />

formuliert wird, wenn es doch<br />

momentan als das am weitesten anerkannte<br />

Maß für die Schwimmfähigkeit<br />

gilt (vgl. Stemper und Kels, 2016b).<br />

Studien<br />

Auf diesem wackeligen Fundament<br />

wird dann auch der Nachweis bzw. die<br />

Erfassung der Schwimmfähigkeit bzw.<br />

<strong>des</strong> Schwimmenkönnens geregelt. Tabelle<br />

1 gibt einen Überblick über aktuelle<br />

Studien zur Schwimmfähigkeit<br />

deutscher Kinder. Inwiefern diese aussagekräftig<br />

sind, muss vor dem Hintergrund<br />

folgender Gesichtspunkte kritisch<br />

betrachtet werden.<br />

Neben der Tatsache, dass wenige Untersuchungen<br />

zur Schwimmfähigkeit<br />

von Kindern vorliegen, lassen sich die<br />

Studien auch nur schwer miteinander<br />

vergleichen. Denn die Studien unterscheiden<br />

sich in ihren Erhebungsmethoden,<br />

dem zugrunde liegendem Verständnis<br />

eines Schwimmers und dem<br />

Alter der Probanden-Gruppe. „Bereits<br />

geringe Unterschiede in der Alterszusammensetzung<br />

der Stichprobe können<br />

die Nichtschwimmer-Quote stark<br />

beeinflussen“ (Kuntz et al., 2016, S.<br />

138).<br />

Je nach Untersuchung gelten somit<br />

ganz unterschiedliche Personen als<br />

schwimmfähig, und zwar diejenigen,<br />

die entweder nachweisen oder einfach<br />

nur angeben, dass sie …<br />

… min<strong>des</strong>tens das Seepferdchen<br />

besitzen.<br />

… min<strong>des</strong>tens das deutsche Jugendschwimmabzeichen<br />

Bronze<br />

besitzen.<br />

… sich selbst als Schwimmer bezeichnen.


393 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Politik<br />

Studie Autor Jahr 1) Probanden- Methode Schwimmfähigkeit Nichtgruppe<br />

gemessen an … schwimmer<br />

(ca. in %)<br />

Die Schwimmfähigkeit Kurz und Fritz 2005 - 11 Jahre Test den motorischen 28 %<br />

der Elfjährigen in NRW (2006) 2006 (5. Klasse) Basisqualifikationen<br />

Die Schwimmfähigkeit DLRG (2009) 2009 9 - 10 Jahre Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- 45 %<br />

Deutschlands Viertklässler (4. Klasse) Schwimmabzeichen Abzeichens<br />

Die Schwimmfähigkeit von Petzold (2012) 2003 - 2003 - 2007: Test 100-m-Schwimmen, 7,1 %<br />

sächsischen Grundschulkindern 2010 8 - 9 Jahre beliebiger Sprung ins Wasser<br />

(3. Klasse)<br />

2008 - 2010: 26,1 %<br />

7 - 8 Jahre<br />

(2. Klasse)<br />

KiGGS Robert-Koch- 2009 - 5 - 17 Jahre Selbstauskunft „Kann Ihr Kind (5 - 10 Jahre) / 14,5 %<br />

Institut (2015) 2012 Eltern / Kinder kannst Du (11 - 17 Jahre)<br />

schwimmen?“ (Ja / Nein)<br />

Die Schwimmfähigkeit Prof. Dr. 2014 9 - 10 Jahre Fremdauskunft „Wie schätzen Sie die 28 %<br />

Wuppertaler Grundschüler Stemper (2015) (4. Klasse) Lehrer Schwimmfähigkeit Ihrer<br />

Schüler und Schülerinnen ein?“ 2)<br />

Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- 54 %<br />

Schwimmabzeichen Abzeichens<br />

Düsseldorfer Modell (DüMo) Prof. Dr. 2011 - Check (C): Selbstauskunft „Kann Ihr Kind / kannst Du C 30 %<br />

Düsseldorf, Hilden, Dormagen Stemper (2015) 2015 7 - 8 Jahre Eltern / Kinder schwimmen?“ 3)<br />

und Ratingen<br />

(2. Klasse)<br />

RC 9 %<br />

ReCheck (RC): Abfrage der dem Erwerb <strong>des</strong> Bronze- C 75 %<br />

10 - 11 Jahre<br />

(4 - 5. Klasse)<br />

Schwimmabzeichen Abzeichens<br />

RC 46 %<br />

Tabelle 1: Aktuelle Studien zur Schwimmfähigkeit<br />

1) Erhebungszeitraum<br />

2) 1 = gar nicht, 2 = eher unsicher, 3 = mittelmäßig, 4 = ganz gut, 5 = sehr gut; 1 - 2 = Nichtschwimmer, 3 - 5 = Schwimmer<br />

3) 1 = nein, 2 = unsicher, 3 = mittelmäßig, 4 = sicher, 5 = sehr sicher; 1 - 2 = Nichtschwimmer, 3 - 5 = Schwimmer<br />

… durch ihre Eltern oder ihre Lehrer<br />

als Schwimmer eingeschätzt<br />

werden.<br />

… sich auf einer mehrstufigen<br />

Skala von Nichtschwimmer bis<br />

(sehr) guter Schwimmer als min<strong>des</strong>tens<br />

durchschnittlicher<br />

Schwimmer einstufen – wobei die<br />

„schlechten“ oder „unsicheren“<br />

Schwimmer in der Regel dann zu<br />

den „Nichtschwimmern“ gerechnet<br />

werden (vgl. z. B. DLRG, 2004).<br />

… einen praktischen Test absolviert<br />

haben, der aus Kompetenzen<br />

besteht, die Experten zu den Anforderungen<br />

an einen Schwimmer<br />

zählen.<br />

Die meisten Aussagen zur Schwimmfähigkeit<br />

basieren auf Erhebungen mittels<br />

Fragebogen. Dabei wird in der Regel<br />

nach der – nur gelegentlich weiter<br />

operationalisierten (z. B. ja / nein oder<br />

unsicher, sicher, gut ...) – Selbsteinschätzung<br />

der Schwimmfähigkeit, bzw.<br />

bei Kindern unter zehn Jahren nach<br />

der Fremdeinschätzung (Bewertung)<br />

der Schwimmfähigkeit durch ihre Eltern<br />

– seltener durch ihre (Sport-)Lehrer<br />

– gefragt.<br />

Bei der Selbst- bzw. Fremdeinschätzung<br />

lässt sich das Kriterium der Objektivität<br />

nicht gewährleisten. Ob tatsächlich<br />

alle Kinder sicher schwimmen<br />

können, die auf die Frage mit „Ja“ antworten<br />

oder sich auf einer Skala min<strong>des</strong>tens<br />

als „durchschnittlicher Schwimmer“<br />

einschätzen, bleibt fragwürdig<br />

und ist bei dieser Methode nicht nachweisbar.<br />

Nach Kuntz et al. (2016) geben<br />

Kinder wohlmöglich aus Scham<br />

bewusst eine falsche Antwort. Die Frage,<br />

ob Eltern ihre Kinder besser einschätzen<br />

können, als die Kinder sich<br />

selber, und welches Grundverständnis<br />

eines Schwimmers vorliegt, bleibt offen<br />

(vgl. Kuntz et al., 2016).<br />

Die alternativ dazu öfters favorisierte<br />

reine Abfrage der Schwimmabzeichen<br />

ist aber auch nicht zielführend, da nicht<br />

alle Kinder, die schwimmen können,<br />

ein Schwimmabzeichen erworben haben.<br />

Kinder die bis dato nur ein Seepferdchen<br />

erworben haben, obwohl ihre<br />

Fähigkeiten weitreichender sind,<br />

würden in zahlreichen Studien nicht<br />

als Schwimmer durchgehen. Wenngleich<br />

der Besitz <strong>des</strong> Bronze-Abzei-


Politik · Bäderbetrieb | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 394<br />

divergierende Meinungen vor (vgl.<br />

Petzold (2012) sowie Kurz und Fritz<br />

(2006)). Zudem lässt sich die Durchführung<br />

solcher Testverfahren aus Zeitund<br />

Kostengründen vor allem in bun<strong>des</strong>weiten<br />

Studien nur schwer realisieren<br />

(vgl. Kuntz et al., 2016).<br />

Mögliche Ursachen für das Nicht-<br />

Schwimmen-Können<br />

Es lässt sich zwar keine zuverlässige<br />

Aussage darüber treffen, wie viele<br />

Nichtschwimmer es in Deutschland<br />

gibt, u. a. wegen der fehlenden Einigkeit<br />

über die Definition zur Schwimmfähigkeit.<br />

Fest steht jedoch, dass es –<br />

unabhängig von der jeweiligen Definition<br />

– zu viele sind und das Ziel, eine<br />

flächendeckende Schwimmfähigkeit<br />

zu erreichen, nicht erfüllt wird.<br />

Woran liegt es aber, dass viele Kinder<br />

nach dem Ende der Grundschulzeit<br />

nicht bzw. nicht sicher schwimmen<br />

können? Die mangelnde Schwimmfähigkeit<br />

lässt sich nicht mit nur einer<br />

Ursache begründen; vielmehr liegt ein<br />

umfangreiches Ursachengeflecht vor,<br />

aus welchem Grund Kinder das Schwimmen<br />

nicht lernen.<br />

Eine vielfältige Wassergewöhnung ist die Grundvoraussetzung für das Schwimmenlernen;<br />

Fotos: Vanessa Lorenz, „QuietschFidel – Schwimmen lernen in NRW“ (Schwimmverband NRW),<br />

Duisburg<br />

chens sehr wohl dabei hilft, die Schwimmfähigen<br />

leichter zu identifizieren, unterschätzte<br />

das die Anzahl der Schwimmer.<br />

Denn nicht alle Schwimmer haben<br />

auch ein (Bronze-)Schwimmabzeichen.<br />

Schwimmfähigkeit ist daher nicht<br />

gleichbedeutend mit dem Besitz <strong>des</strong><br />

Bronze-Abzeichens!<br />

So ergab z. B. schon die Emnid-Studie<br />

(vgl. DLRG, 2004), dass 43 % der nach<br />

Selbstauskunft guten Schwimmer aller<br />

Altersklassen überhaupt kein Schwimmoder<br />

Rettungsschwimm-Abzeichen aufwiesen.<br />

Idealerweise erfolgt die Erfassung der<br />

Schwimmfähigkeit daher durch eine<br />

praktische Überprüfung. Jedoch lässt<br />

sich dies aus Zeit- und Kostengründen<br />

oft nur schwer realisieren und wirft<br />

zugleich die Frage auf, welche Kompetenzen<br />

dieser Test denn überprüfen<br />

sollte. Der Vorteil praktischer Testverfahren<br />

liegt allerdings darin, dass die<br />

Schwimmfähigkeit der Probanden unter<br />

Realbedingungen erfasst wird und<br />

vermeintliche Fehleinschätzungen vermieden<br />

werden können. Hinsichtlich<br />

der Frage, welche Testaufgaben die Kinder<br />

in einem solchen Test erfüllen sollen,<br />

um als Schwimmer bezeichnet zu<br />

werden, liegen aber erneut wieder recht<br />

Kuntz et al. (2016) stellen heraus, dass<br />

die Schwimmfähigkeit sehr stark vom<br />

sozialen Status der Kinder abhängt. „Je<br />

höher der soziale Status, <strong>des</strong>to geringer<br />

ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen,<br />

die nicht schwimmen können“<br />

(Kuntz et al., 2016, S. 140). Kinder<br />

mit Migrationshintergrund zählen<br />

häufiger zu den Nichtschwimmern als<br />

Kinder ohne Migrationshintergrund.<br />

Kuntz et al. (2016) nennen dieses Phänomen<br />

„intergenerationale Vererbung“,<br />

da Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund<br />

meist selbst nicht schwimmen<br />

können und es ihren Kindern somit<br />

auch nicht vermitteln können. Zudem<br />

kommt die Tatsache, dass das<br />

Schwimmen in anderen Kulturen einen<br />

geringeren Stellenwert hat als in<br />

Deutschland und dadurch kein Interesse<br />

besteht, die Schwimmfähigkeit zu<br />

erlangen. Das fehlende elterliche En-


395 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Politik<br />

gagement und Interesse am Thema<br />

Schwimmfähigkeit aufgrund biografischer<br />

und kultureller Prägungen spielt<br />

somit eine zentrale Rolle.<br />

Zudem versuchen viele Eltern, sich der<br />

Verantwortung zu entziehen, indem<br />

sie der Schule die Aufgabe zuschreiben,<br />

ihren Kindern das Schwimmen<br />

beizubringen. Hier stellt sich jedoch<br />

die Frage, ob die Schule überhaupt der<br />

geeignete Rahmen ist, um die Schwimmfähigkeit<br />

von Kindern herzustellen.<br />

Denn die Schule allein kann das nur<br />

in äußerst seltenen Fällen, d. h. vor allem<br />

bei entsprechendem Schülerkollektiv,<br />

idealem Standort mit großzügig<br />

bemessener Wasserfläche und Wasserzeit<br />

sowie ausreichendem Lehrpersonal,<br />

leisten.<br />

Ein weiterer Begründungszusammenhang,<br />

den die KiGGS-Studie (vgl. Kuntz<br />

et al., 2016) (KiGGS: Studie zur Gesundheit<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

in Deutschland; Anmerkung der<br />

Redaktion) herausstellt, ist, dass so zial<br />

benachteiligte Kinder seltener schwimmen<br />

können als gleichaltrige Kinder<br />

aus sozial besser gestellten Familien.<br />

Konkrete Gründe könnten hier neben<br />

fehlendem elterlichen Engagement oder<br />

mangelnder Kompetenz ggf. auch überteuerte<br />

Eintrittspreise für Schwimmbäder<br />

und Schwimmkurse sein.<br />

Ein weiterer, häufig angeführter Aspekt<br />

ist die in der Öffentlichkeit immer<br />

wieder thematisierte Schwimmbadschließung<br />

in den letzten Jahren.<br />

Hierzu liegen jedoch, ähnlich wie bei<br />

den Untersuchungen zur Schwimmfähigkeit,<br />

bisher keine verlässlichen Studien<br />

vor.<br />

Ausblick<br />

Die Erhöhung der Schwimmerquote erfordert<br />

zunächst eine eindeutige Definition<br />

und Diagnose. Darauf aufbauend<br />

ist eine dem Standort entsprechende<br />

Mischung aus institutionellen (z. B.<br />

Ausbildungs- und Kompetenzstandards),<br />

infrastrukturellen (Netzwerkbildung<br />

mit „Kümmerer“ vor Ort, „runde<br />

Tische“, Wasserflächenmanagement<br />

bzgl. Wasserzeit und -fläche) und organisatorischen<br />

Maßnahmen (zielgruppenadäquate<br />

Ansprachen und Kursangebote,<br />

schulbegleitende Angebote) erforderlich.<br />

Wenn möglich, sollten diese<br />

bereits im Elementarbereich beginnen<br />

(z. B. „Kita-Schwimmen“ in Düsseldorf;<br />

vgl. http://check-duesseldorf.<br />

de/index.php?id=36).<br />

Zielführend wäre es, basierend auf einer<br />

verbindlichen Definition, ein konsequentes,<br />

wiederholtes „Screening“


Politik · Bäderbetrieb | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 396<br />

(Schwimmtest; zumin<strong>des</strong>t systematische,<br />

standardisierte Befragung; vgl.<br />

Stemper und Kels, 2016a) zur Erfassung<br />

der Schwimmfähigkeit und damit<br />

zur Sensibilisierung der Kinder und<br />

Eltern durchzuführen. Das sollte möglichst<br />

im Rahmen der für alle Kinder<br />

verbindlichen Schulneulingsuntersuchung<br />

(SNU) im 2. Schuljahr bzw. mit<br />

Beginn <strong>des</strong> schulischen Schwimmunterrichts<br />

und zum Ende der Grundschulzeit<br />

erfolgen. Damit können die<br />

Nichtschwimmer identifiziert sowie<br />

Kinder und Eltern für das Thema sensibilisiert,<br />

beraten und betreut werden.<br />

Im Idealfall lernen Kinder im privaten<br />

Umfeld (Familie und Freunde) schwimmen.<br />

Fehlt aber das familiäre bzw. elterliche<br />

Engagement oder reicht es nicht<br />

aus, sind Netzwerke vor Ort zielführend.<br />

Darin kooperieren, nach Möglichkeit<br />

unter der Leitung eines „Kümmerers“,<br />

alle schwimmorientierten Akteure (Kommune,<br />

Bäder und Bädergesellschaften,<br />

Schwimmvereine, DLRG, Kinder- und<br />

Schulärzte, Kindertagesstätten und<br />

(Grund-)Schulen; ggf. auch Kostenträger<br />

<strong>des</strong> Gesundheitswesens, karitative<br />

und bürgerschaftliche Einrichtungen<br />

sowie lokale Unternehmen, interessierte<br />

Laien etc.), um lokal zielgruppenkonforme<br />

Angebote zu erstellen, zu kommunizieren<br />

und zu realisieren.<br />

Hinsichtlich der Zielerreichung – „alle<br />

Kinder können schwimmen“ – sind<br />

spätestens ab dem 3. Schuljahr spezielle<br />

Kurse für Nichtschwimmer und unsichere<br />

Schwimmer erforderlich – sowohl<br />

innerhalb, vor allem aber auch<br />

außerhalb der Schule, bestenfalls im<br />

OGS-Bereich (OGS: Offene Ganztagsschule;<br />

Anmerkung der Redaktion), in<br />

Projekttagen/-wochen oder Ferienkursen<br />

(Kommune, Schwimmverein, wie<br />

z. B. auch „NRW kann schwimmen“).<br />

Unter den schulischen Rahmenbedingungen<br />

allein lässt sich das Problem<br />

schon zeitlich kaum lösen. Denn selbst<br />

wenn optimistisch (im Grunde aber<br />

„utopisch“) und konform mit dem „Lehrplan<br />

Sport“ von vollen 40 Unterrichtseinheiten<br />

mit je 30 Minuten Wasserzeit<br />

pro Jahr ausgegangen wird, so ergibt<br />

das lediglich 1200 Minuten bzw.<br />

20 Zeitstunden Schwimmunterricht.<br />

Da die Wasserzeit pro Kind und die<br />

Zahl der erteilten Stunden aber in der<br />

Regel geringer ausfällt, ist bestenfalls<br />

mit der Hälfte der Zeit (d. h. zehn Stunden<br />

Unterrichtszeit) zu rechnen, in der<br />

mit sehr heterogenen Gruppen inklusive<br />

der absoluten Nichtschwimmer im<br />

Gruppenunterricht in der Regel keine<br />

Schwimmfähigkeit im eigentlichen<br />

Sinne (Bronze-Niveau) erreicht werden<br />

kann. Der Schwimmverband NRW setzt<br />

z. B. allein schon für die „Wassergewöhnung“<br />

und „Wasserbewältigung“<br />

(siehe Abbildung 1) berechtigterweise<br />

zehn Stunden an (vgl. Stemper und<br />

Kroll, 2014).<br />

Es wäre zudem hilfreich, wenn der<br />

Stand der Schwimmfähigkeit am Ende<br />

der Grundschulzeit auch auf dem<br />

Zeugnis dokumentiert würde. Zudem<br />

könnten auch die weiterführenden<br />

Schulen bei der Aufnahme der Kinder<br />

auf das Vorhandensein der Schwimmfähigkeit<br />

hinweisen, wenn nicht sogar<br />

darauf bestehen.<br />

Von Seiten der Wissenschaft wird ein<br />

hoher Handlungsbedarf gesehen, und<br />

Ideen einer Verbesserung der Situation<br />

werden bereits skizziert. Die Fachliteratur<br />

liefert dazu auch vermehrt<br />

Denkanstöße (vgl. Stemper und Kels,<br />

2016a). Ob und was sich in der Zukunft<br />

verändert, liegt zunächst an den unmittelbar<br />

Verantwortlichen, also den<br />

Eltern, und dann nicht zuletzt auch in<br />

den Händen der Schulpolitik der einzelnen<br />

Länder.<br />

Literatur<br />

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

(DLRG) (2004). Statement <strong>des</strong><br />

Präsidenten der DLRG. Zugriff am<br />

10.06.2016 unter www.dlrg.de/<br />

fileadmin/user_upload/DLRG.de/<br />

Ak-Layout2013/Presse/Statement_<br />

<strong>des</strong>_Praesidenten_der_DLRG.pdf<br />

Deutscher Schwimmverband (DSV)<br />

(2002). Deutsche Prüfungsordnung<br />

„Schwimmen – Retten – Tauchen“.<br />

Zugriff am 27. Januar <strong>2017</strong> unter<br />

www.dsv.de/fileadmin/dsv/documents/<br />

fitness_und_gesundheit/Pr%C3%BC<br />

fungsordnung_KMK.pdf<br />

Kuntz, B., Frank, L., Manz, K., Rommel,<br />

A., und Lampert, T. (2016). Soziale<br />

Determinanten der Schwimmfähigkeit<br />

von Kindern und Jugendlichen in<br />

Deutschland. Ergebnisse aus KiGGS<br />

Welle 1. Deutsche Zeitschrift für<br />

Sportmedizin, 67 (6), 137 - 143<br />

Kurz, D., und Fritz, T. (2006). Die<br />

Schwimmfähigkeit der Elfjährigen.<br />

Zugriff am 27. Januar <strong>2017</strong> unter<br />

www.uni-bielefeld.de/sport/arbeits<br />

bereiche/ab4/forschung/Kurz_Fritz_<br />

Schwimmfahigkeit_der_Elfjahrigen.<br />

pdf<br />

Ministerium für Schule und Weiterbildung<br />

(MSW NRW) (2008). Richtlinien<br />

und Lehrpläne für die Grundschule<br />

in Nordrhein-Westfalen. Lehrplan<br />

Sport. (111 - 148). Ritterbach-<br />

Verlag<br />

Petzold, R. (2012). Schwimmfähigkeit<br />

von Grundschulkindern – Ein Auftrag<br />

<strong>des</strong> Memorandums zum Schulsport.<br />

In: Hummel, A. (Hg.) (2012). Fachtagung<br />

Schulsport und Schulsportforschung.<br />

65 - 90. Zugriff am 27. Januar<br />

<strong>2017</strong> unter www.qucosa.de/file<br />

admin/data/qucosa/documents/9865/<br />

Fachtagung%20Schulsport.pdf<br />

Schwimmverband NRW (SV NRW)<br />

(2012). Schwimmabzeichen. Zugriff<br />

am 26.04.2014 unter www.swimpool.<br />

de/service/einkaufen-material<br />

bestellungen/schwimmabzeichen/<br />

details-zu-allen-schwimmabzeichen.<br />

html<br />

Stemper, T., und Kels, M. (2016a).<br />

Schwimmfähigkeit. Bedeutung – Definition<br />

– Prävalenz. sportunterricht,<br />

65 (1), 2 - 9<br />

Stemper, T., und Kels, M. (2016b).<br />

Schwimmfähigkeit in den Lehrplänen<br />

der Grundschule. sportunterricht, 65<br />

(3), 72 - 76<br />

Stemper, T., und Kroll, B. (2014).<br />

Evaluationsbericht zur Maßnahme<br />

„Schwimmen lernen in NRW“ als Teilprojekt<br />

der Lan<strong>des</strong>initiative „Quietsch<br />

Fidel“. Evaluationsbericht, Düsseldorf,<br />

10/2014. Unveröffentlicht<br />

Wilke, K. (2014). Stiefkind <strong>des</strong> Schulsports:<br />

Schulschwimmen. In Deutsche<br />

Schwimmtrainer-Vereinigung (Hg.),<br />

Schwimmen lernen und optimieren.<br />

Band 35 (20 - 25). Rüsselsheim


397 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Marketing<br />

Bäder & Co.<br />

im Internet<br />

Im World Wide Web gefunden | 194<br />

Bäder-Homepages gibt es mit knapp<br />

gefassten Informationen, oft lediglich<br />

mit einer Aufzählung der Einrichtungen.<br />

Anderswo ist man fleißig<br />

und veröffentlicht lange, allumfassende<br />

Beschreibungen, die sicher<br />

nicht gelesen werden. Zum Glück findet<br />

man auch das „Mittelding“ – also<br />

gut konzipierte Sites, die zwar auch<br />

inhaltsreich, aber so gestaltet wurden,<br />

dass man das Wichtigste nicht<br />

übersieht und das Gesuchte schnell<br />

fi n d e t .<br />

www.altmark-oase-stendal.de<br />

Nicht gerade übersichtlich ist die Site<br />

der Altmark-Oase Sport- und Freizeitbad<br />

GmbH in Stendal, da man viel auf<br />

der Startseite unterbringt, und das in<br />

kleiner Schrift und in unterschiedlicher<br />

Darstellung. Allein 14 Menüpunkte<br />

gibt es, hinzu kommen Newsletter-<br />

Anmeldung, ein Aktionsplakat zum<br />

Downloaden, der Wetterbericht sowie<br />

die Luft- und Wassertemperaturen in<br />

allen Bereichen. Außerdem kann man<br />

bei „schauen Sie sich um“ sechs 360°-<br />

Panoramen betrachten. Klickt man sich<br />

durch die Menüs, geht es weiter mit<br />

umfangreichen Beschreibungen. So<br />

sehr die wirklich umfassende Information<br />

der Gäste zu loben ist: Hier wäre<br />

weniger mehr. Die kleine Schrift wird<br />

auch Normalsichtigen Probleme bereiten,<br />

und barrierefrei ist das Ganze sowieso<br />

nicht. Ein Lob: Zu Anfragen und<br />

Beschwerden im Gästebuch nimmt der<br />

Geschäftsführer Stellung.<br />

www.aquariese.de<br />

In Bad Staffelstein gibt es nicht nur<br />

die große Obermain-Therme, sondern<br />

auch das Sport- und Spaßbad „Aqua<br />

Riese“ mit dazugehörigem Ba<strong>des</strong>ee, mit<br />

Kanuverleih, Campingplatz und Klettergarten.<br />

Ein großes Foto aus der Vogelperspektive<br />

zeigt eindrucksvoll die<br />

gesamte Anlage. Darunter beschreibt<br />

man mit einladenden Worten, was man<br />

zu bieten hat, bei Klick auf weitere Fotos<br />

werden Einrichtungen und Aktivitäten<br />

näher erläutert. Der Link zu<br />

„Events“ bleibt auf allen Seiten präsent;<br />

hier wird man zu facebook weitergeleitet,<br />

wo u. a. viel über bisherige<br />

Veranstaltungen zu sehen ist. Auch der<br />

Routenplaner ist immer aufruf bar. Ansonsten<br />

gibt es eine gut navigierbare<br />

Menüführung. Die lichte Gestaltung<br />

der Seiten mit harmonischem, gut lesbarem<br />

Schriftbild und die gute Fotoauswahl<br />

werden die potenziellen Nutzer<br />

positiv einstimmen.<br />

www.saaletalbad.de<br />

Beim Saaletalbad, von den Stadtwerken<br />

Hammelburg betrieben, handelt es<br />

sich um ein Hallenbad (laut kurzer Erwähnung<br />

neu errichtet) mit Sauna und<br />

großem Freibad. Man kann sich ein<br />

gutes Bild von den Angeboten machen,<br />

da viele Fotos und 360°-Rundumblicke<br />

gezeigt werden. Dagegen bietet man<br />

anstelle von Erläuterungen nur Aufzählungen<br />

in Stichworten. Auch bei<br />

„das sollten Sie wissen“ erscheinen keine<br />

freundlichen Empfehlungen, sondern<br />

die Haus- und Badeordnung als<br />

pdf-Datei. Unter „Öffnungszeiten“ sind<br />

beim Besuch durch den Rezensenten<br />

(im Juni!) die Hinweise auf Ostern <strong>2017</strong><br />

nachzulesen. Bei der Werbung für den<br />

Kindergeburtstag, endlich, zeigt man<br />

sich auf eine einladend-freundliche<br />

Art.<br />

www.greiz.de<br />

Greiz im Vogtland widmet innerhalb<br />

der Stadt-Homepage (siehe Freizeit &<br />

Sport) seinem Bäderkomplex einige<br />

einfach strukturierte Info-Seiten, aktuell<br />

gehalten und gut erfassbar. Dabei<br />

ist man sehr persönlich und stellt<br />

die Mitarbeiter mit Bild vor. Die verschiedenen<br />

Einrichtungen erläutert<br />

man freundlich und ohne „Verwaltungsdeutsch“.<br />

Je ein Bild, leider nicht<br />

immer zu vergrößern, illustriert das<br />

Beschriebene. „Unsere Insel“ ist das<br />

kleine Restaurant. Viel Mühe hat man<br />

sich beim Verfassen von Sauna-Empfehlungen<br />

und -Regeln gemacht. Auch<br />

zu Massagen und Solarien weiß man<br />

Wichtiges zu erläutern. Man unterhält<br />

ebenfalls ein Freibad, das sich „Sonnendeck“<br />

nennt und bereits seit 80 Jahren<br />

besteht. Interessant: Ein altes Foto<br />

zeigt den damaligen Zustand.<br />

WJR <br />

Bäderbetrieb


Organisation · Bäderbetrieb | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 398<br />

Tipps zum Umgang mit Foto-Handys in Freibädern<br />

Zunehmende Digitalisierung der Badegäste stellt Betreiber vor Herausforderungen<br />

Dipl.-Sportwiss. Michael Weilandt, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />

Derzeit erreichen die Deutsche Gesellschaft<br />

für das Badewesen e. V.<br />

(DGfdB), Essen, vermehrt Anfragen<br />

von Medien und auch Betreibern zum<br />

Umgang von Foto-Handys in Freibädern.<br />

Die zunehmende Technisierung /<br />

Digitalisierung der Badegäste stellt<br />

Fotoverbot_Freibad_Farbe.qxp_Foto-Schild A 4 13.06.17 15:01 Seite 1<br />

die Badbetreiber vor allem in Freibädern<br />

vor Herausforderungen.<br />

Das Fotografieren und Filmen<br />

fremder Personen und Gruppen<br />

ohne deren Einwilligung ist<br />

nicht gestattet!<br />

Photographing and filming<br />

third parties without their consent<br />

is not permitted!<br />

Photographier ou filmer<br />

<strong>des</strong> personnes inconnus ou <strong>des</strong><br />

groupes sans leur consentement,<br />

est interdit!<br />

‏"ال يجوز التقاط الصور وتصوير<br />

األفلام للغرباء من األشخاص أو<br />

المجموعات بدون موافقتهم المسبقة!"‏<br />

Das Informationsschild zum Fotografierverbot weist schon beim Eintritt in das Schwimmbad<br />

auf den entsprechenden Passus in der Haus- und Badeordnung hin; Quelle: DGfdB, Essen<br />

Auch wenn manche Betreiber generelle<br />

Fotografier- oder gar Handy-Nutzungsverbote<br />

für alle Besucher diskutieren,<br />

sollten diese Verbote aus mehreren<br />

Gründen immer die Ausnahme<br />

darstellen: Zum einen sind die generellen<br />

Verbote in einem gut besuchten<br />

Freibad vom Badpersonal mit vertretbarem<br />

Aufwand nicht vollständig kontrollierbar<br />

(Taschenkontrollen, Abkleben<br />

der Fotolinsen), zum anderen kann<br />

die bloße Ankündigung eines solchen<br />

Verbotes zu erheblichen Einbrüchen<br />

bei den Besuchszahlen führen.<br />

Wichtiger Passus in der Haus- und<br />

Badeordnung<br />

Um das regelwidrige Fotografieren im<br />

Freibad zu unterbinden, empfiehlt die<br />

DGfdB, den in der Arbeitsunterlage<br />

DGfdB A 8 „Muster einer Haus- und<br />

Badeordnung“ aufgeführten Passus –<br />

„Das Fotografieren und Filmen fremder<br />

Personen und Gruppen ohne deren<br />

Einwilligung ist nicht gestattet“ (§ 5<br />

Abs. 6) – in die eigene Haus- und Badeordnung<br />

zu übernehmen. So hat das<br />

Badpersonal die Möglichkeit, Beschwerden<br />

von Badegästen nachzugehen und<br />

Verstöße gegen diese Regel zu ahnden<br />

– mit Verweisen oder gar Hausverboten.<br />

Diese Schritte sind schon <strong>des</strong>halb


399 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Bäderbetrieb · Organisation<br />

gerechtfertigt, da das verbotene Fotografieren<br />

einen schweren Eingriff in<br />

die Persönlichkeitsrechte <strong>des</strong> Betroffenen<br />

darstellt.<br />

Weigert sich ein Besucher trotz eines<br />

Verweises, das Bad zu verlassen, oder<br />

betritt er das Bad trotz Hausverbots<br />

erneut, liegt der Tatbestand <strong>des</strong> Hausfriedensbruchs<br />

im Sinne <strong>des</strong> § 123 <strong>des</strong><br />

Strafgesetzbuches (StGB) vor. Der Badbetreiber<br />

kann dann Strafantrag stellen<br />

und den Besucher von der Polizei<br />

vom Gelände entfernen lassen. Dieses<br />

Vorgehen ist auch wegen seiner abschreckenden<br />

Wirkung zu empfehlen.<br />

Auch wenn der Besucher in der Regel<br />

mit dem Erwerb der Eintrittskarte die<br />

Vorgaben der Haus- und Badeordnung<br />

akzeptiert, könnte es beim Thema „Fotos<br />

im Freibad“ sinnvoll sein, die Badegäste<br />

mit einem speziellen Hinweisschild<br />

(ggf. mehrsprachig) auf das Fotografierverbot<br />

in der Haus- und Badeordnung<br />

ausdrücklich hinzuweisen<br />

– auch um damit deutlich zu machen,<br />

dass ein Verstoß gegen das Fotografierverbot<br />

in diesem Bad sehr ernst genommen<br />

wird.<br />

Die Druckvorlage eines solchen zusätzlichen<br />

Informationsschil<strong>des</strong> zum Fotografierverbot<br />

findet sich auf der DGfdB-<br />

Website www.baederportal.com unter<br />

den Menüpunkten „Produkte und Publikationen“<br />

und „Aktuelle Publikationen“.<br />

Das Informationsschild kann<br />

kostenlos verwendet werden. jh <br />

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Kur- und Heilbäder · Gesundheit und Wellness | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 400<br />

Heilbäder und Kurorte als tragende Säule im<br />

Gesundheitswesen<br />

Prävention und Gesundheitsförderung nachhaltig sicherstellen<br />

Dr. Sabine Meissner und Herbert Renn, Deutscher Heilbäderverband e. V., Berlin<br />

Prävention und Gesundheitsförderung<br />

haben vor dem Hintergrund<br />

<strong>des</strong> viel<br />

zitierten demographischen<br />

Wandels<br />

nachhaltig eine hohe gesamtgesellschaftliche<br />

Bedeutung. Erste Folgen<br />

sind bekanntlich der Fachkräftemangel<br />

in fast allen Branchen und die daraus<br />

resultierende Notwendigkeit der<br />

Verlängerung der Lebensarbeitszeit<br />

bei gleichzeitig steigendem Bedarf über<br />

die aktuelle Anzahl hin ausgehender<br />

Arbeitskräfte. Ganz besonders ist das<br />

heute schon im Bereich medizinischer<br />

Versorgung, der Pflege und in allen<br />

Gesundheitsdienstleistungen sichtbar.<br />

Demgegenüber ist zu erkennen, dass<br />

eine längere, gesunde und arbeitsfähige<br />

Lebenszeit erreicht wird. Gleichzeitig<br />

steigt der Anteil wohlstandsbedingter<br />

Krankheiten, wie Adipositas,<br />

chronische Krankheiten, besonders Allergien<br />

und ein immer mehr zunehmender<br />

Anteil chronisch degenerativer<br />

Erkrankungen. All diese Personengruppen<br />

benötigen zwingend den<br />

Zugang zu präventiven und gesundheitsfördernden<br />

Angeboten.<br />

Bedeutung der Heilbäder und<br />

Kurorte für die Versorgung<br />

Prävention (von lateinisch praevenire)<br />

im medizinischen Sinne geht auf den<br />

Gedanken der Salutogenese, also einem<br />

Denkmodell, zurück, das nicht die<br />

Krankheit in den Fokus rückt, sondern<br />

die Gesundheit. Hierbei wird Gesundheit<br />

nicht als Zustand, sondern als Prozess<br />

verstanden, in dem Risikofaktoren<br />

in einer Wechselwirkung mit Schutzfaktoren<br />

stehen. Sie geht über Maßnahmen<br />

hinaus, die nur das Eintreten<br />

von Krankheit verhindern oder verzögern<br />

will. Vielmehr bezieht sie das Ergreifen<br />

von Maßnahmen ein, die das<br />

Eintreten gesundheitlicher Beeinträchtigungen<br />

weniger wahrscheinlich werden<br />

lassen. Bei<strong>des</strong>, das Hinauszögern<br />

weiterer Verschlechterungen wie auch<br />

die Vermeidung von Erkrankungen,<br />

setzt voraus, dass geeignete Maßnahmen<br />

zur Erreichung dieser Ziele ver-<br />

Mineral- 2016/ Heil- 2016/ Seeheil- 2016/ Kneipp-Heil- 2016/ 2016 2015 2016/<br />

und Moor- 2015 klimatische 2015 und 2015 bäder und 2015 Gesamt Gesamt 2015<br />

heilbäder in % Kurorte in % Seebäder in % Kneipp-Kurorte in % in %<br />

Ankünfte<br />

Deutschland 7.890.407 3,9 3.770.372 5,2 8.664.218 5,3 2.105.758 3,9 22.430.755 21.407.326 4,8<br />

Anderer Wohnsitz 1.314.239 0,4 913.637 2,6 311.448 -1,3 370.460 2,7 2.909.784 2.876.747 1,1<br />

2016 absolut 9.204.646 3,4 4.684.009 4,7 8.975.666 5,0 2.476.218 3,9 25.340.539 24.284.073 4,4<br />

Übernachtungen<br />

Deutschland 40.522.030 1,4 14.920.068 3,6 44.919.090 4,1 9.120.274 2,9 109.481.462 106.100.571 3,2<br />

Anderer Wohnsitz 3.171.476 0,6 2.649.337 2,4 940.791 -2,7 1.082.600 2,2 7.844.204 7.772.010 0,9<br />

2016 absolut 43.693.506 1,4 17.569.405 2,1 45.859.881 2,5 10.202.874 2,8 117.325.666 113.872.581 3,0<br />

Aufenthaltsdauer (Nächte)<br />

Deutschland 5,1 4,0 5,2 4,3 4,9<br />

Anderer Wohnsitz 2,4 2,9 3,0 2,9 2,7<br />

2016 absolut 4,7 3,8 5,1 4,1 4,6<br />

Gäste und Übernachtungszahlen in den deutschen Heilbädern und Kurorten, Januar bis Dezember 2016, inkl. Veränderungen zum Vorjahreszeitraum<br />

(Januar - Dezember 2015)<br />

Quelle: Deutscher Heilbäderverband, Berlin, nach den jeweiligen zeitnahen Jahresmeldungen (Fachserie 6, Reihe 7.1) der Beherbergungsstatistik<br />

<strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes


401 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Gesundheit und Wellness · Kur- und Heilbäder<br />

fügbar sind. Mit ihren ortsgebundenen<br />

und ortstypischen Heilmitteln und ihrem<br />

breiten Kompetenzspektrum an<br />

Gesundheitsdienstleistungen verfügen<br />

die Heilbäder und Kurorte über alle<br />

diese Maßnahmen. Die Kurortmedizin<br />

ergänzt mit ihrem Spektrum therapeutischer<br />

Methoden (besonders der Balneotherapie,<br />

Klimatologie, Hydrotherapie,<br />

Bewegungstherapie, der Ernährungsmedizin<br />

und der Physikalischen<br />

Medizin) ein spezifisches Therapiesystem.<br />

Auf der Basis <strong>des</strong> Kompetenzmodells<br />

eines dynamischen Gesundheitsbegriffs<br />

vervollständigt die Kurortmedizin<br />

die Heiltechnik der rein kurativen<br />

Medizin anderer Fächer.<br />

In den über 350 staatlich prädikatisierten<br />

deutschen Heilbädern und Kurorten<br />

werden pro Jahr in Kur- und Reha-Kliniken<br />

stationär mehr als 3 Mio.<br />

Bürger auf weltweit höchstem therapeutischen<br />

Niveau versorgt. Hinzu<br />

kommen min<strong>des</strong>tens noch einmal so<br />

viele ambulante Patienten und Gäste,<br />

die sich diesen bewährten Therapieverfahren<br />

anvertrauen. Mit ihren qualifizierten,<br />

hochwertigen, stets aktuellen<br />

Angeboten in der Prävention und<br />

in der Gesundheitsförderung sind die<br />

deutschen Heilbäder und Kurorte damit<br />

auch heute unverzichtbarer Bestandteil<br />

<strong>des</strong> deutschen Gesundheitswesens.<br />

Unverrückbar ist die Anerkennung<br />

der Kur in der Gesellschaft seit<br />

Ankünfte<br />

Mineral- und Heilklimatische Seeheil- und Kneipp-Heilbäder<br />

Moorheilbäder Kurorte Seebäder Kneipp-Kurorte Gesamt<br />

1999 5.700.857 3.312.442 4.788.909 1.837.148 15.639.356<br />

2000 6.099.605 3.534.588 5.064.124 1.970.475 16.668.792<br />

2001 6.234.372 3.336.014 5.265.106 2.048.659 16.884.151<br />

2002 6.129.399 3.250.651 5.361.952 1.982.853 16.724.855<br />

2003 6.109.789 3.263.893 5.787.913 1.968.095 17.129.690<br />

2004 6.203.661 3.277.010 5.698.489 2.035.355 17.214.515<br />

2005 6.240.972 3.453.527 5.848.652 2.080.592 17.623.743<br />

2006 6.476.794 3.458.627 6.044.625 2.084.582 18.064.628<br />

2007 7.074.296 3.427.895 6.347.201 2.104.294 18.953.686<br />

2008 7.197.065 3.503.279 6.504.031 2.126.503 19.330.878<br />

2009 7.199.068 3.231.745 6.621.158 2.471.037 19.523.008<br />

2010 7.667.580 3.371.706 6.630.696 2.435.271 20.105.253<br />

2011 8.204.474 3.793.347 7.636.156 2.320.606 21.954.583<br />

2012 8.348.470 4.090.337 7.725.343 2.278.482 22.442.632<br />

2013 8.387.226 4.134.051 7.893.818 2.283.422 22.698.517<br />

2014 8.681.322 4.265.378 8.248.619 2.324.400 23.519.719<br />

2015 8.912.100 4.486.164 8.493.201 2.392.608 24.284.073<br />

2016 9.204.646 4.684.009 8.975.666 2.476.218 25.340.539<br />

Veränderungen<br />

2016/1999 absolut + 3.503.789 + 1.371.567 + 4.186.757 + 639.070 + 9.701.183<br />

in % + 61,5 + 41,4 + 87,4 + 34,8 + 62,03<br />

Veränderungen<br />

2016/2015 absolut + 292.546 + 197.845 + 482.465 + 83.610 + 1.056.466<br />

in % + 3,3 + 4,4 + 5,7 + 3,5 + 4,4<br />

Übernachtungen<br />

1999 39.238.947 17.534.352 31.342.372 10.347.391 98.463.062<br />

2000 41.549.361 18.296.507 33.141.168 10.840.043 103.827.079<br />

2001 42.428.162 17.735.221 34.303.796 11.174.754 105.641.933<br />

2002 41.386.590 16.620.781 34.502.403 10.544.937 103.054.711<br />

2003 39.776.697 16.273.802 35.737.856 10.282.473 102.070.828<br />

2004 38.199.403 15.579.112 34.585.938 10.186.191 98.550.644<br />

2005 37.558.002 15.885.869 34.164.653 10.081.114 97.689.638<br />

2006 37.803.750 15.548.249 34.476.478 9.917.500 97.745.977<br />

2007 40.033.548 15.215.876 36.193.943 9.882.162 101.325.529<br />

2008 40.559.449 15.430.868 36.395.097 10.146.448 102.531.862<br />

2009 40.312.697 13.702.697 36.829.389 11.890.365 102.735.148<br />

2010 41.017.692 13.780.131 36.439.195 11.631.495 102.868.513<br />

2011 42.283.704 15.401.874 41.045.518 10.199.593 108.930.689<br />

2012 43.047.452 16.280.857 41.053.724 10.026.446 110.408.479<br />

2013 42.301.022 16.186.665 41.338.458 9.974.057 109.800.202<br />

2014 42.886.748 16.648.504 42.702.794 9.747.015 111.985.061<br />

2015 43.134.777 17.004.192 43.776.339 9.957.273 113.872.581<br />

2016 43.693.506 17.569.405 45.859.881 10.202.874 117.325.666<br />

Veränderungen<br />

2016/1999 absolut + 4.454.559 + 35.053 + 14.517.509 - 144.517 + 18.862.604<br />

in % + 11,4 + 0,2 + 46,3 -1,4 + 19,2<br />

Veränderungen<br />

2016/2015 absolut + 558.729 + 565.213 + 2.083.542 + 245.601 + 3.453.085<br />

in % + 1,3 + 3,3 + 4,8 + 2,5 + 3,0<br />

Gesundheit<br />

und Wellness<br />

Gäste- und Übernachtungszahlen in den<br />

deutschen Heilbädern und Kurorten 1999 bis<br />

2016<br />

Quelle: Deutscher Heilbäderverband, Berlin,<br />

nach den jeweiligen zeitnahen Jahresmeldungen<br />

(Fachserie 6, Reihe 7.1) der Beherbergungsstatistik<br />

<strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes<br />

Anmerkung: Bei den ausgewiesenen prozentualen<br />

Veränderungen handelt es sich um Rechenwerte<br />

auf Grund der jährlichen Angaben<br />

<strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes, Wiesbaden<br />

(„Destatis“). Die Werte können von den langfristig<br />

vom Destatis veröffentlichten Margen<br />

abweichen, da die Statistischen Lan<strong>des</strong>ämter<br />

bis zu drei Jahre lang die ursprünglich gemeldeten<br />

Daten korrigieren können (Rückkorrektur).<br />

Diese veränderten Grundzahlen werden<br />

nicht veröffentlicht, jedoch nachträglich verwaltungsintern<br />

in die Zeitreihen einbezogen.<br />

Aufenthaltsdauer (Nächte)<br />

1999 6,88 5,29 6,54 5,63 6,30<br />

2000 6,81 5,18 6,54 5,50 6,23<br />

2001 6,81 5,32 6,52 5,45 6,26<br />

2002 6,75 5,11 6,43 5,32 6,16<br />

2003 6,51 4,99 6,17 5,22 5,96<br />

2004 6,16 4,75 6,07 5,00 5,72<br />

2005 6,02 4,60 5,84 4,85 5,54<br />

2006 5,84 4,50 5,70 4,76 5,41<br />

2007 5,66 4,44 5,70 4,70 5,35<br />

2008 5,64 4,40 5,60 4,77 5,30<br />

2009 5,60 4,24 5,56 4,81 5,26<br />

2010 5,30 4,10 5,40 4,70 4,88<br />

2011 5,20 4,10 5,40 4,40 4,78<br />

2012 5,16 3,98 5,31 4,40 4,92<br />

2013 5,04 3,92 5,24 4,37 4,84<br />

2014 4,90 3,90 5,20 4,20 4,76<br />

2015 4,80 3,80 5,20 4,20 4,69<br />

2016 4,70 3,80 5,10 4,10 4,63


Kur- und Heilbäder · Gesundheit und Wellness | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 402<br />

Gesetzliche Krankenversicherung<br />

Kurform/Jahr<br />

Veränderung<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2015/2014<br />

Ambulante Vorsorge- 1 172.356 190.767 147.181 166.447 173.154 178.453 173.633 168.830 144.192 118.838 110.321 110.937 106.553 87.304 – 18,7 %<br />

maßnahmen nach<br />

§ 23 Abs. 2 SGB V<br />

Sonstige 2.1 Rehabilitation 23.257 139.836 25.230 35.137 26.853 25.915 24.607 25.327 28.541 25.908 29.493 29.072<br />

ambulante 2.2 Anschlussheil- 18.297 24.459 32.617 43.355 44.356 47.418 58.599 53.511 54.218 48.398 57.014 61.440<br />

Maßnahmen<br />

behandlung<br />

2.3 zusammen 41.554 164.295 57.847 78.492 71.209 73.333 83.206 78.838 82.759 74.306 86.507 90.512 + 4,63 %<br />

Stationäre 3.1 Vorsorge 12.141 10.010<br />

Maßnahmen 3.2 Rehabilitation 120.170 106.081<br />

3.3 Rehabilitation/ 214.659 189.937 150.339 136.876 138.636 155.310 126.606 129.448 142.808 99.599 120.758 111.171<br />

Vorsorge<br />

3.4 Anschlussheil- 450.262 494.112 532.507 540.564 563.022 563.782 560.816 573.001 556.654 559.451 558.331 527.993 528.222 540.584<br />

behandlung<br />

3.5 zusammen 664.921 684.049 682.846 677.440 701.658 719.092 687.422 702.449 699.462 659.050 679.089 639.164 660.533 656.675 – 0,58 %<br />

Leistungen für Mütter 4.2 Vorsorge/ 187.638 181.362 130.689 118.792 119.289 131.009 143.340 132.754 142.808 108.347 124.392 130.098 122.439 116.655 – 4,72 %<br />

und Väter, auch in Rehabilitation<br />

Form einer Mutter/<br />

Vater-Kind-Maßnahme<br />

Quellen:<br />

1. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (20.02.2013): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2011 der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen<br />

2. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (18.11.2013): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2012 der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen<br />

3. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (25.08.2014): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2013 der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen<br />

4. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (29.07.2015): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2014 der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen<br />

5. Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit (27.09.2016): Ergebnisse der Statistik KG 5, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 2015 der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen<br />

Deutsche Rentenversicherung Bund<br />

Kurform/Jahr<br />

Veränderung<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2015/2014<br />

Anträge in der GRV 5 1.423.489 1.362.197 1.317.879 1.295.991 1.382.569 1.504.604 1.589.104 1.638.294 1.669.142 1.690.818 1.692.801 1.670.139 1.724.277 1.659.740 – 3,74 %<br />

auf Leistungen zur<br />

med. Rehabilitation<br />

und auf sonstige Leistungen<br />

zur Teilhabe<br />

Abgeschlossene 6.1 Stationäre 852.271 792.954 742.055 696.731 742.278 810.796 842.434 866.916 872.706 843.074 876.456 858.648 872.677 845.825<br />

Leistungen zur med. Maßnahmen<br />

Rehabilitation und 6.2 davon stationäre 205.171 208.929 217.165 213.208 224.670 246.270 249.617 261.276 279.275 286.788 286.736 284.401 288.554 293.753<br />

sonstige Leistungen AHB<br />

zur Teilhabe 6.3 sonstige Leistun- 42.076 52.664 61.975 67.975 76.155 92.461 84.659 95.896 106.865 107.023 111.707 112.785 123.791 147.783<br />

gen zur Teilhabe<br />

inkl. ambulante<br />

AHB und Reha<br />

6.4 zusammen 894.347 845.618 803.159 764.706 818.433 903.257 927.093 962.812 979.571 950.097 988.163 971.433 996.468 993.608 – 0,29 %<br />

(6.1 plus 6.3)<br />

Ablehnungsquote 37,20 % 37,90 % 39,10 % 41,00 % 41,00 % 40,00 % 41,70 % 41,23 % 41,31 % 43,80 % 41,63 % 41,82 % 42,21 % 42,02 %<br />

(abgeschlossene Maßnahmen/Anträge)<br />

Quellen:<br />

1. Deutsche Rentenversicherung Bund (2012): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2011<br />

2. Deutsche Rentenversicherung Bund (2013): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2012<br />

3. Deutsche Rentenversicherung Bund (2014): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2013<br />

4. Deutsche Rentenversicherung Bund (2015): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2014<br />

5. Deutsche Rentenversicherung Bund (2016): Statistik Rehabilitation <strong>des</strong> Jahres 2015<br />

Kurorttherapeutische Vorsorge-, Rehabilitations- und Anschlussheilbehandlungs-Maßnahmen, Fälle von 2002 bis 2015; Quelle: Deutscher<br />

Heilbäderverband, Berlin<br />

AHB: Anschlussheilbehandlung; GRV: Gesetzliche Rentenversicherung; SGB V: Sozialgesetzbuch, 5. Buch<br />

Jahrhunderten gefestigt. Die Anerkennung<br />

in der Politik und bei den Kostenträgern<br />

schwankt. Heilbäder und<br />

Kurorte sind nicht nur aufgrund ihrer<br />

örtlichen Rahmenbedingungen (Luftreinheit,<br />

gepflegte Kulturlandschaft<br />

etc.) aus dem touristischen Angebot<br />

herausragende Destinationen. Sie stehen<br />

auch für Standorte besonders hochwertiger<br />

medizinisch-therapeutischer<br />

Einrichtungen, für ein einmaliges kurorttypisches<br />

Ambiente und für regionale<br />

Angebote. So befindet sich selbst<br />

mehr als die Hälfte der in der aktuellen<br />

Studie <strong>des</strong> „Focus Gesundheit“ –<br />

„Die besten Reha-Kliniken <strong>2017</strong>“ – prämierten<br />

Einrichtungen in deutschen<br />

Heilbädern und Kurorten. Auch hierin<br />

spiegelt sich einmal mehr die große<br />

Bedeutung der Heilbäder und Kurorte<br />

als Gesundheitsstandorte und Partner<br />

im Gesundheitswesen wider.<br />

Über die Ergänzung <strong>des</strong> medizinischen<br />

Leistungsspektrums ihres stationären<br />

Klientels hinaus leisten die Heilbäder<br />

und Kurorte einen großen Beitrag zur<br />

medizinisch-therapeutischen Versorgung<br />

in den unterversorgten ländlichen<br />

Regionen. Für die oftmals strukturschwachen<br />

Regionen sind die Heilbäder<br />

und Kurorte nicht nur ein zentraler<br />

Bestandteil gesundheitlicher Versorgung,<br />

sondern auch ein immenser<br />

Wirtschaftsfaktor. Sie sichern nach-


403 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Gesundheit und Wellness · Kur- und Heilbäder<br />

haltig hochwertige, nicht exportierbare<br />

Arbeitsplätze und damit rund 500 000<br />

Primäreinkommen. In den Heilbädern<br />

und Kurorten wird derzeit ein Bruttoumsatz<br />

von nicht weniger als 25 Mrd. €<br />

pro Jahr erwirtschaftet. Das bedeutet,<br />

dass Heilbäder und Kurorte einen Beitrag<br />

in Höhe von 2,3 Mrd. € pro Jahr<br />

zum Steueraufkommen in Deutschland<br />

leisten. Damit stehen die Heilbäder<br />

und Kurorte für eine bedeutende Wirtschaftskraft<br />

in überwiegend ländlichen<br />

Regionen, die zudem primär von<br />

mittelständischen Kurbetrieben getragen<br />

wird.<br />

Entwicklung der Nachfrage<br />

Der hohe und weiterhin steigende Bedarf<br />

der Menschen und die Bereitstellung<br />

leistungsgerechter Angebote spiegeln<br />

sich in den wachsenden Gäste-/<br />

Patientenzahlen der Heilbäder und Kurorte,<br />

und das übergreifend über alle<br />

Bädersparten hinweg, wider. Von 2015<br />

auf 2016 konnten die Seeheil- und Seebäder<br />

den größten Zuwachs bei den<br />

Ankünften verzeichnen (plus 482 465<br />

Ankünfte [+ 5,7 %]), gefolgt von den<br />

Heilklimatischen Kurorten (plus 197 845<br />

Ankünfte [+ 4,4 %]). Auch die Kneipp-Heilbäder<br />

/ Kneipp-Kurorte (plus 83 610<br />

Ankünfte [+ 3,5 %]) sowie die Mineral-<br />

und Moorheilbäder (plus 292 546<br />

Ankünfte [+ 3,3 %]) verzeichneten mehr<br />

Ankünfte.<br />

Anders stellt sich das Bild bei der Verweildauer<br />

der Gäste/Patienten in den<br />

jeweiligen Bädersparten dar. Nimmt<br />

man die Anzahl der Übernachtungen<br />

als Indikator (wohl wissend, dass die<br />

Statistik nicht alle Übernachtungsarten<br />

erfasst) und setzt sie in Beziehung<br />

zur Anzahl der Ankünfte, so ist die<br />

Aufenthaltsdauer der Gäste/Patienten<br />

in allen Bädersparten von 2015 auf<br />

2016 nahezu unverändert. Betrachtet<br />

man den Zeitraum von den 1990iger<br />

Jahren bis 2016, so ist die Aufenthaltsdauer<br />

in allen Bädersparten deutlich<br />

gesunken. Diese Verringerung ist sicher<br />

wesentlich den Veränderungen im<br />

Bereich der Gesetzlichen Kranken- und<br />

Rentenversicherung sowohl hinsichtlich<br />

der Rahmenbedingungen (Kann-<br />

Leistung) als auch der Genehmigungspraxis<br />

geschuldet. Die eingeführte Budgetierung<br />

und die Verkürzung der Aufenthaltszeit<br />

bei stationären Maßnahmen<br />

von vier auf drei Wochen lassen<br />

augenscheinlich werden, welche Folgen<br />

Zwangsregulierungen haben. Der<br />

Trend zur weiteren Verringerung der<br />

Aufenthaltsdauer setzt sich heute, vergleichbar<br />

dem sich geänderten Reiseverhalten<br />

der Deutschen, fort.<br />

Mit Ausnahme der Seeheil- und Seebäder<br />

konnten alle Bädersparten 2016<br />

im Vergleich zu 2015 nicht nur mehr<br />

Gäste aus dem Inland, sondern auch<br />

aus dem Ausland verzeichnen. Gleichzeitig<br />

verweilen die ausländischen<br />

Gäste immer länger in den Heilbädern<br />

und Kurorten. Auch hier bilden die<br />

Seeheil- und Seebäder mit niedrigeren<br />

Verweildauern ausländischer Gäste die<br />

Ausnahme.<br />

Künftiger Bedarf an den Leistungen<br />

der Heilbäder und Kurorte<br />

Nicht nur die steigende Anzahl der Ankünfte<br />

und die Entwicklung der Übernachtungen<br />

spiegeln den wachsenden<br />

Bedarf nach den Leistungen der Heilbäder<br />

und Kurorte aller Bädersparten<br />

wider. Sondern auch die enorme Summe<br />

von 73 Mio. €, welche die GKV-Versicherten<br />

im Jahr 2016 aus eigenen<br />

Mitteln für ambulante Vorsorgeleistungen,<br />

stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen,<br />

medizinische<br />

Leistungen für Väter und Mütter aufgebracht<br />

haben (vgl. GKV-Statistiken<br />

KJ 1 2016), zeigt die hohe Nachfrage<br />

nach den Gesundheitsdienstleistungen<br />

in Heilbädern und Kurorten. Hinzu<br />

kommen diejenigen Patienten, die ihre<br />

ambulanten Vorsorgemaßnahmen<br />

nicht nur teilweise, sondern vollständig<br />

aus eigenen Mitteln finanzieren.<br />

Der ganzheitliche Ansatz ambulanter<br />

Vorsorgemaßnahmen (Kuren) mit den<br />

Zielen Prävention und Rehabilitation<br />

umfasst wesensmäßig auch die Selbstverantwortung.<br />

Über diesen medizinischen<br />

Ansatz hinaus nimmt der Gesetzgeber<br />

<strong>des</strong>halb Kurpatienten pekuniär<br />

in die Pflicht, über den Selbstkostenanteil<br />

und noch wesentlicher durch<br />

die Verankerung der Leistungen <strong>des</strong><br />

§ 23 Abs. 2 SGB V als Kann-Leistung<br />

(SGB V: Sozialgesetzbuch, 5. Buch).<br />

Medizinische Rehabilitation und Prävention<br />

sind neben der Akutversorgung<br />

und Pflege tragende Säulen <strong>des</strong><br />

Gesundheitswesens. Sie gewinnen mit<br />

dem Wissen um längere Lebensarbeitszeiten,<br />

eine zunehmend älter werdende<br />

Bevölkerung und mit der Zunahme<br />

chronischer Erkrankungen weiter an<br />

Bedeutung. Es ist dringend notwendig,<br />

die gesundheitliche Versorgung zeitnah<br />

von der heute nach wie vor primär<br />

akutmedizinischen, kurativen (besonders<br />

auch pharmakologisch/apparativen)<br />

auf eine künftig noch deutlich<br />

stärker präventions- und rehabilitationsbezogene<br />

Versorgung auszurichten.<br />

jh


Deutsche Gesellschaft für das Badewesen · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 404<br />

Regelwerksentscheidungen <strong>des</strong> Erweiterten<br />

Vorstan<strong>des</strong><br />

Verabschiedung einer Arbeitsunterlage zum Weißdruck und Einleitung von zwei Regelwerksverfahren<br />

Annette Kopec, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />

Der Ausschuss Bäderbetrieb (<strong>AB</strong>B)<br />

der Deutschen Gesellschaft für das<br />

Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, hat<br />

während seiner Sitzung am 11. Mai<br />

in Nordhorn eine Arbeitsunterlage als<br />

Weißdruck verabschiedet und die Einleitung<br />

eines Regelwerksverfahrens<br />

beantragt. Diese Beschlüsse wurden<br />

vom Erweiterten Vorstand der DGfdB,<br />

der ebenso aus eigener Initiative eine<br />

zweite Einleitung eines Regelwerksverfahrens<br />

verabschiedete, im Juni<br />

bestätigt. Der Weißdruck steht nun<br />

zum 1. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> zur Verfügung und<br />

kann in der DGfdB-Geschäftsstelle<br />

in Essen bestellt werden.<br />

Verabschiedung einer<br />

Arbeitsunterlage zum Weißdruck<br />

Die nachfolgend vorgestellte Arbeitsunterlage<br />

wurde vom Erweiterten Vorstand<br />

nun als Weißdruck verabschiedet.<br />

DGfdB A 8 „Muster einer Haus- und<br />

Badeordnung für öffentliche Bäder“<br />

Die Haus- und Badeordnung ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil <strong>des</strong> Vertragsverhältnisses<br />

zwischen dem Badbetreiber<br />

und seinem Kunden, dem Nutzer (Badegast,<br />

Saunagast). Sie regelt Pflichten,<br />

aber auch die Einschränkungen<br />

für Kunden und Betreiber. Sie ist für<br />

den Betreiber das Mittel, diese im Verhältnis<br />

mit dem Kunden zu kommunizieren.<br />

Die Haus- und Badeordnung ist<br />

für den Betreiber aber auch eine Grundlage,<br />

eventuelle Haftungsansprüche<br />

von Kunden oder Dritten abzuwehren.<br />

Der Text dieser Mustervorlage wird im<br />

jeweiligen Einzelfall an die Situation<br />

<strong>des</strong> Ba<strong>des</strong> angepasst werden müssen.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass der neue<br />

Text den Sinngehalt der Arbeitsunterlage,<br />

insbesondere im Abschnitt 㤠6<br />

Haftung“, nicht verfälscht oder verkürzt.<br />

Ggf. sollte juristischer Rat hinzugezogen<br />

werden.<br />

Preis und Bestelladresse<br />

Der Weißdruck ist ab dem 1. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

verfügbar.<br />

Der Preis der Arbeitsunterlage ist:<br />

DGfdB A 8 „Muster einer Hausund<br />

Badeordnung für öffentliche<br />

Bäder“: 20,00 €<br />

DGfdB-Mitglieder (ausgenommen die<br />

Mitgliedsgruppen AI, AIII und CI) erhalten<br />

das Regelwerk der DGfdB (Richtlinien<br />

und Arbeitsunterlagen, ausgenommen<br />

diejenigen, die mit dem Deutschen<br />

Sauna-Bund e. V. herausgegeben<br />

werden) kostenlos. Es steht auf der Website<br />

www.baederportal.com zum Download<br />

zur Verfügung. Die Mitgliedsgruppen<br />

AI, AIII und CI erhalten auf Richtlinien<br />

und Arbeitsunterlagen 75 % Rabatt.<br />

Nichtmitglieder und Mitglieder der Mitgliedsgruppen<br />

AI, AIII und CI können<br />

die Richtlinien und Arbeitsunterlagen<br />

auf der Grundlage der o. g. Preise im<br />

Webshop der DGfdB unter der Internet-Adresse<br />

https://shop.baederportal.<br />

com und unter der E-Mail Adresse<br />

s.reisner@baederportal.com bestellen.<br />

Einleitung von zwei<br />

Regelwerksverfahren<br />

Erweiterter Vorstand und Verbandsrat<br />

der DGfdB haben während ihrer Sitzungen<br />

am 20. Juni in Köln die Einleitung<br />

von zwei Regelwerksverfahren<br />

beschlossen. Ein Einleitungsbeschluss<br />

bezieht sich auf die Arbeitsunterlage<br />

DGfdB A 29 „Empfehlungen für die<br />

Kooperation mit Kindertagesstätten“,<br />

die vom <strong>AB</strong>B der DGfdB während seiner<br />

Sitzung am 11. Mai in Nordhorn<br />

beantragt worden war. Den zweiten<br />

Einleitungsbeschluss fasste der Erweiterte<br />

Vorstand in Köln aus eigener Initiative<br />

mit der Absicht, die aktuellen<br />

„Grundsätze für das Regelwerk der


405 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Deutsche Gesellschaft für das Badewesen<br />

Deutschen Gesellschaft für das Badewesen<br />

e. V.“ möglichst zügig als Richtlinie<br />

der DGfdB zu veröffentlichen.<br />

DGfdB A 29 „Empfehlungen für die<br />

Kooperation mit Kindertagesstätten“<br />

Die Kooperation mit Kindergärten und<br />

Kindertagesstätten stellt für den Badbetreiber<br />

eine Möglichkeit dar, Kinder<br />

und ihre Eltern an das Schwimmbad<br />

heranzuführen und so die „Kunden der<br />

Zukunft“ zu gewinnen. Die Arbeitsunterlage<br />

soll Badbetreibern eine Unterstützung<br />

bei der Organisation und<br />

Durchführung einer solchen Zusammenarbeit<br />

geben.<br />

In der Arbeitsunterlage sollen mögliche<br />

Kooperationsvarianten beschrieben<br />

werden, z. B.<br />

die Zusammenarbeit in Form von<br />

Kursen (z. B. für die Altersgruppe<br />

3 - 4 Jahre: Spielangebote, Wassergewöhnung<br />

für Vorschulkinder;<br />

5 Jahre: Schwimmkurse),<br />

die Kooperation in Form von Aktionstagen<br />

(z. B. Wasserspielstunden,<br />

Kindersauna, Safari durch<br />

das Bad, Wassersicherheitstag)<br />

und<br />

weitere Kooperationsmodelle (z. B.<br />

Trockener Projekttag zum Thema<br />

Baderegeln, Kindergartenangebote<br />

für den Nachmittag).<br />

Weiterhin sollen die Aufgaben und<br />

Leistungen <strong>des</strong> Betreibers und <strong>des</strong> Kindergartens<br />

bzw. der Kindertagesstätte<br />

definiert werden. Als bevorzugte Lösung<br />

soll die Einzelabrechnung <strong>des</strong> jeweiligen<br />

Angebots mit den Eltern beschrieben<br />

werden. Weitere Themen sollen<br />

der Umgang mit unangemeldeten<br />

Einzelbesuchen von Kindergartengruppen<br />

und die organisatorischen Maßnahmen<br />

während <strong>des</strong> laufenden Angebots<br />

sein.<br />

DGfdB R 10.00 „Grundsätze für das<br />

Regelwerk der Deutschen Gesellschaft<br />

für das Badewesen e. V.“<br />

Die aktuellen „Grundsätze für das Regelwerk<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

das Badewesen e. V.“ bieten für die Gremien<br />

der DGfdB den formalen Rahmen<br />

der Erarbeitung <strong>des</strong> DGfdB-Regelwerks.<br />

Sie verkörpern aber auch den Anspruch,<br />

dass dieses Regelwerk im Konzert der<br />

regelwerksetzenden Organisationen auf<br />

Augenhöhe mitspielt. Matthias Marx,<br />

im Bun<strong>des</strong>ministerium für Wirtschaft<br />

und Energie zuständig für Grundsatzfragen<br />

der Normungs- und Patentpolitik,<br />

hatte im Rahmen der Sitzung der<br />

Ausschussvorsitzenden und Obleute<br />

am 21. Februar in Berlin (siehe <strong>AB</strong> 04/<br />

<strong>2017</strong>, S. 241 ff.) die Anforderungen <strong>des</strong><br />

Ministeriums an die Erarbeitung von<br />

Regelwerken vorgestellt. Hier wurde<br />

deutlich, dass die aktuellen „Grundsätze“<br />

in Teilbereichen überarbeitet<br />

werden sollten. Es geht dabei vor allem<br />

um die Verbesserung von Konsens,<br />

Offenheit und Einbeziehung der interessierten<br />

Kreise, Transparenz, Neutralität<br />

und Kohärenz mit anderen Regelwerken.<br />

Für das Ministerium ist ein<br />

wesentlicher Schritt hin zu mehr Transparenz<br />

und Offenheit, wenn der regelsetzende<br />

Verband die interessierten<br />

Kreise bereits bei der Erarbeitung der<br />

Grundlagen seiner Regelwerksarbeit<br />

mitwirken lässt. Dafür gibt es mit der<br />

Normenreihe der DIN 820 „Normungsarbeit“<br />

und mit der VDI 1000 „VDI-Richtlinienarbeit<br />

– Grundsätze und Anleitungen“<br />

bereits bewährte Beispiele.<br />

Die Richtlinie DGfdB R 10.00 wird von<br />

den Ausschüssen und dem Erweiterten<br />

Vorstand der DGfdB erarbeitet und<br />

beschlossen werden. Für die Erarbeitung<br />

gelten noch die aktuellen „Grundsätze<br />

für das Regelwerk der Deutschen<br />

Gesellschaft für das Badewesen e. V.“,<br />

die dann nach der Verabschiedung der<br />

neuen Richtlinie durch diese abgelöst<br />

werden wird.<br />

In den Grundsätzen für das Regelwerk<br />

der DGfdB ist die Abwicklung der Einleitung<br />

eines Regelwerksverfahrens<br />

festgelegt. Danach kann gegen die Aufnahme<br />

eines neuen Regelwerksvorhabens<br />

in das Arbeitsprogramm eines<br />

Ausschusses innerhalb von zwei Wochen<br />

nach der Veröffentlichung, also<br />

bis zum 17. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>, von der Fachöffentlichkeit<br />

Einspruch eingelegt werden.<br />

Die Einsprüche sind per E-Mail<br />

an die eigens für Regelwerksein sprüche<br />

eingerichtete E-Mail-Adresse regel<br />

werk@baederportal.com zu schicken.<br />

jh <br />

Verbände<br />

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Deutsche Gesellschaft für das Badewesen · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 406<br />

Der Ausschuss Saunabetrieb verabschiedete eine<br />

Richtlinie als Weißdruck<br />

DGfdB R 26.30.04 „Richtlinien zur Durchführung von Saunaaufgüssen in öffentlichen Saunaanlagen”<br />

Der Ausschuss Saunabetrieb <strong>des</strong> Deutschen<br />

Sauna-Bun<strong>des</strong> e. V., Bielefeld,<br />

und der Deutschen Gesellschaft für<br />

das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen,<br />

verabschiedete in seiner Sitzung am<br />

11. Mai in Nordhorn die Aufgussrichtlinie<br />

als Weißdruck. Dieser Beschluss<br />

wurde vom Erweiterten Vorstand der<br />

DGfdB im Juni bestätigt. Der Weißdruck<br />

steht nun zum 1. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> zur<br />

Verfügung; der Verkauf erfolgt über<br />

die Sauna-Matti GmbH, Bielefeld.<br />

Zweck der Richtlinie ist es, Anforderungen<br />

für Aufgüsse in öffentlichen<br />

Saunaanlagen festzulegen, die eine gesundheitsfördernde,<br />

betriebssichere<br />

und hygienisch einwandfreie Durchführung<br />

für Saunagäste und Personal<br />

sicherstellen. Die Aufgüsse sollen so<br />

auch der Kundenbindung und der Neukundengewinnung<br />

dienen.<br />

Die Anforderungen schließen den Personaleinsatz<br />

mit den erforderlichen<br />

Qualifikationen sowie die Durchführung<br />

<strong>des</strong> Aufgusses mit den wichtigen<br />

Parametern der Aufgusswassermenge<br />

und der Zeitdauer ein. Die jetzige Überarbeitung<br />

beinhaltet vor allem Aussagen<br />

zu den Anforderungen an die Qualifikation<br />

<strong>des</strong> Aufgusspersonals und<br />

eine Veränderung der maximalen Aufgusszeit<br />

auf zwölf Minuten.<br />

Preis und Bestelladresse<br />

Der Weißdruck der Richtlinie DGfdB<br />

R 26.30.04 kostet 40,00 €. Der Preis ist<br />

inkl. 7 % MwSt. und zzgl. Versandkosten.<br />

Bezieher <strong>des</strong> Blaudrucks erhalten<br />

auf den Weißdruck einen Nachlass von<br />

50 %.<br />

Der Verkauf dieser Richtlinie erfolgt<br />

über die Sauna-Matti GmbH (Meisenstraße<br />

83, 33607 Bielefeld) unter der<br />

E-Mail-Adresse g.bell@sauna-matti.<br />

de.


407 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise<br />

Der Arbeitskreis Schwimmbadpersonal tagte im<br />

Rheinbad in Düsseldorf<br />

Personelle Veränderungen: Neuwahlen und Verabschiedung<br />

Verbände<br />

Dirk Hoffmann, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />

Die Mitglieder <strong>des</strong> Arbeitskreises (AK)<br />

Schwimmbadpersonal im Ausschuss<br />

Bäderbetrieb (<strong>AB</strong>B) der Deutschen<br />

Gesellschaft für das Badewesen e. V.<br />

(DGfdB), Essen, trafen sich am 10.<br />

und 11. April zur Frühjahrssitzung<br />

in der Lan<strong>des</strong>hauptstadt Nordrhein-<br />

Westfalens. Es galt, in Düsseldorf eine<br />

Reihe wichtiger Themen, welche<br />

die Beschäftigten der öffentlichen Bäder<br />

betreffen, „abzuarbeiten“.<br />

Die Mitglieder <strong>des</strong> Arbeitskreises Schwimmbadpersonal auf der Terrasse <strong>des</strong> Düsseldorfer<br />

Rheinba<strong>des</strong> (von links): Kees van Zanten (Ommen-Hardenberg, Niederlande), Eric Voß (Fulda),<br />

Roland Lohr (stellvertretender Obmann, Konstanz), Martin Burgers (Obmann, Wesel), Kathrin<br />

Knabe-Lange (ehemalige Obfrau, Erfurt), Wolfgang Werthschulte (Kempen), Tilo Schölzel (Osnabrück),<br />

Henri Decker (Kleinbettingen, Luxemburg), Mario Schaeffer (Wiefelstede), Sascha Seitz<br />

(stellvertretender Obmann, Neu-Isenburg), Andreas Bongarts (Schriftführer, Trier/Körperich)<br />

und Achim Freund (Düsseldorf); Foto: Dirk Hoffmann, Essen<br />

Auf Einladung der Bädergesellschaft<br />

Düsseldorf mbH, deren Geschäftsführer<br />

Roland Kettler auch stellvertretender<br />

DGfdB-Vorsitzender und <strong>AB</strong>B-Vorsitzender<br />

ist, trafen sich zwölf Mitglieder<br />

<strong>des</strong> AK Schwimmbadpersonal Mitte<br />

April im Rheinbad in Düsseldorf.<br />

Nach der Begrüßung durch Roland<br />

Kettler und der Vorstellung <strong>des</strong> Düsseldorfer<br />

Bäderkonzepts 2020 nahm<br />

das Gremium seine Arbeit auf.<br />

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Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 408<br />

Legionellen? Pseudomonaden?<br />

2<br />

Wir reinigen und<br />

<strong>des</strong>infizieren professionell.<br />

1<br />

3<br />

Vorbeugend oder im Fall<br />

einer Verkeimung sollten Sie<br />

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Wir <strong>des</strong>infizieren<br />

den kompletten<br />

Wasserkreislauf.<br />

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<strong>des</strong>infizieren wirksam<br />

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DIN EN ISO 9001:2008<br />

Neuwahlen<br />

Zu Beginn der zweitägigen Beratungen<br />

standen die turnusmäßigen Neuwahlen<br />

an. Die langjährige Obfrau,<br />

Kathrin Knabe-Lange aus Erfurt, stellte<br />

ihr Amt ebenso zur Verfügung wie<br />

ihr Stellvertreter Henri Decker aus Luxemburg,<br />

der in Kürze seinen wohlverdienten<br />

Ruhestand antritt. Nach einer<br />

kurzen Aussprache wurden der bisherige<br />

stellvertretende Obmann Martin<br />

Burgers (Wesel), der im Badewesen<br />

nicht ganz unbekannt ist, zum Obmann<br />

sowie Roland Lohr aus Konstanz und<br />

Sascha Seitz aus Neu-Isenburg zu seinen<br />

Stellvertretern gewählt. In seinem<br />

Amt als Schriftführer wurde Andreas<br />

Bongarts (Trier/Körperich) bestätigt,<br />

der schon seit 1991 in diesem AK tätig<br />

ist.<br />

Martin Burgers übernahm nach den<br />

Wahlen die Sitzungsleitung und würdigte<br />

die Arbeit von Kathrin Knabe-<br />

Lange, die als Mitglied im AK weiterarbeiten<br />

wird, und von Henri Decker.<br />

Entwürfe von Arbeitsunterlagen<br />

Der Schwerpunkt der fachlichen Beratungen<br />

lag auf der weiteren Bearbeitung<br />

der Arbeitsunterlagen-Entwürfe<br />

zur Unterweisung von Mitarbeitern,<br />

zur Durchführung einer Evakuierungsübung<br />

und zur Kontrolle der Betriebssicherheit.<br />

Darüber hinaus plant der<br />

AK Schwimmbadpersonal die Erstellung<br />

eines Vordrucks für die Unterweisung<br />

von Übungsleitern und Lehrern.<br />

Badbesichtigung<br />

Auch bei dieser Sitzung durfte die Besichtigung<br />

eines Ba<strong>des</strong> nicht fehlen.<br />

Harald Jansen, Betriebsleiter <strong>des</strong> Rheinba<strong>des</strong><br />

im Norden Düsseldorfs, führte<br />

gemeinsam mit AK-Mitglied Achim<br />

Freund durch das Bad. Zur Unterstützung<br />

<strong>des</strong> Schwimmsports wurde das<br />

Rheinbad um ein 50-m-Wettkampf becken<br />

erweitert und so zu einem Schwimmleistungszentrum<br />

ausgebaut (siehe ausführlich<br />

<strong>AB</strong> 06/2016 S. 324 ff.). Mit der<br />

Fertigstellung der Erweiterung im Jahr<br />

2016 ist dieser Standort zu einem wichtigen<br />

Stützpunkt für den Schwimmsport<br />

in der Region geworden.<br />

Internationaler Austausch<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> internationalen Austauschs<br />

berichtete Mandy van Rooden<br />

von der Sporthochschule Zwolle über<br />

eine Untersuchung zur Schwimmfähigkeit<br />

der Kinder in den Niederlanden,<br />

welche die Nationaal Platform<br />

Zwembaden | NRZ im Auftrag der niederländischen<br />

Regierung durchführt.<br />

Dieser Kontakt kam durch Kees van<br />

Zanten zustande, der die Nationaal<br />

Platform Zwembaden | NRZ im AK<br />

Schwimmbadpersonal vertritt.<br />

Verabschiedung von Henri Decker<br />

Zum Abschluss der Sitzung wurde Henri<br />

Decker, der seit 16 Jahren die Association<br />

Luxembourgeois <strong>des</strong> Instructeurs<br />

de Natation im AK Schwimmbadpersonal<br />

vertritt, verabschiedet. Er<br />

ist seit 1996 persönliches Mitglied in<br />

der DGfdB. Durch die gemeinsame Arbeit<br />

boten sich den AK-Mitgliedern immer<br />

wieder Einblicke in den Bäderbetrieb<br />

unseres Nachbarlan<strong>des</strong>.<br />

Gern erinnern sich die AK-Mitglieder<br />

auch an verschiedene Sitzungen in<br />

Luxemburg, durch die alle Teilnehmer<br />

das Land und die Stadt Luxemburg<br />

kennenlernen durften. Die AK-Mitglieder<br />

wünschen Henri Decker für die Zukunft<br />

alles Gute.<br />

jh


409 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Normungsarbeit<br />

Neue deutsche, europäische und internationale<br />

Schwimmbadnormen sind auf dem Weg<br />

Deutsche Experten sollten die Einspruchsfrist für die EN 15 288 unbedingt nutzen<br />

Verbände<br />

Dipl.-Sportwiss. Michael Weilandt, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />

In diesem Frühjahr wurden in verschiedenen<br />

internationalen, europäischen<br />

und deutschen Normungsgremien<br />

die Weichen für die Veröffentlichung<br />

von wichtigen Schwimmbadnormen<br />

gestellt. Dabei finden sich jeweils<br />

die beiden Teile der EN 15 288<br />

„Schwimmbäder“ und der EN 1069<br />

„Wasserrutschen“. Zu einem Ende<br />

kommt nun auch der internationale<br />

Normungsprozess zu den Ertrinkenden-Erkennungssystemen;<br />

die ISO<br />

20 380 „Öffentliche Schwimmbäder<br />

– Computererkennungssysteme für<br />

das Entdecken von Ertrinkungsunfällen<br />

in Schwimmbädern – Sicherheitstechnische<br />

Anforderungen und<br />

Prüfverfahren“ wird noch in diesem<br />

Jahr als Weißdruck erscheinen.<br />

Die EN 15 288 „Schwimmbäder”<br />

wird im <strong>Juli</strong> als Entwurf veröffentlicht<br />

Die 67. Sitzung der CEN/TC 136/WG 8<br />

„Swimming Pools“ fand am 15. und<br />

16. Februar in Berlin statt und hatte<br />

die finale Bearbeitung der Entwürfe<br />

für die EN 15 288 „Swimming Pools“<br />

als Schwerpunkt. Insbesondere der Teil<br />

2 hatte es noch in sich, denn ein Kernbestandteil<br />

der Norm, die „Hazard List“,<br />

also die Auflistung der möglichen Gefahren<br />

in einem Schwimmbad, war<br />

kurz vor Toresschluss noch einmal hoch<br />

umstritten.<br />

Eigentlich war diese Liste im Herbst<br />

2016 schon fertig, doch dann passierte<br />

etwas, das in der Regelwerkserarbeitung<br />

unbedingt vermieden werden<br />

sollte. Ganz spontan präsentierte die<br />

norwegische Delegation einen alternativen<br />

Vorschlag für die Struktur der<br />

Hazard List. Dann war die Diskussion<br />

plötzlich eröffnet, eine Idee ergab die<br />

andere, und am Ende wurde die ganze<br />

Liste neu aufgeschnürt, und eine<br />

Task Group (TG) unter norwegischer<br />

Leitung sollte das Problem dann lösen.<br />

Die TC 136/WG 8 tagte in Berlin; Fotos: Michael Weilandt, Essen<br />

Die Vorbereitungszeit hierfür nutzte<br />

der britische Kollege Ralph Riley, einen<br />

sehr umfangreichen Vorschlag<br />

auszuarbeiten, der mit der ursprünglichen<br />

Liste nicht mehr allzu viel zu<br />

tun hatte. Die WG 8 TG „Hazards“ kam<br />

also am 12. Januar unter Beteiligung<br />

von Michael Weilandt, Mitarbeiter der<br />

Deutschen Gesellschaft für das Badewesen<br />

e. V. (DGfdB), bei „Standard Norge“<br />

in Oslo zusammen und hatte ein<br />

anspruchsvolles Programm zu absolvieren.<br />

Das Ergebnis konnte der WG 8<br />

„Swimming Pools“ <strong>des</strong>halb nur kurzfristig<br />

zugehen, und dementsprechend


Normungsarbeit · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 410<br />

schwierig war auch dort die Diskussion.<br />

Unabhängig davon, ob die neue Liste<br />

besser ist als die alte: Diese Diskussion<br />

hätte viel früher stattfinden müssen.<br />

Es ist immer unangenehm, wenn<br />

in einem Normungsverfahren kurz vor<br />

dem Ende eine neue Diskussion aufgemacht<br />

wird. Oft wird dann ein ganzer<br />

Text wieder in Frage gestellt, und die<br />

Arbeit wird dann unnötig hektisch. Es<br />

macht immer Sinn, solche Diskussionen<br />

frühzeitig abzubrechen und auf<br />

die nächste Überarbeitung der Norm<br />

oder Richtlinie zu verschieben. Kein<br />

Text ist perfekt, aber wenn immer weiter<br />

optimiert wird, dann wird es mit<br />

einer Veröffentlichung schwierig. Irgendwann<br />

muss man den Sack auch<br />

zumachen.<br />

Am Ende konnte aber auch dieser Teil<br />

der Norm abgeschlossen werden, sodass<br />

nun beide Normteile der EN 15 288<br />

als Entwürfe europaweit veröffentlicht<br />

werden können. Die französische Delegation<br />

hatte hiermit noch Schwierigkeiten;<br />

hier zeigte sich eine weitere Besonderheit<br />

der Europäischen Normungsarbeit.<br />

Die TC 136/WG 8 hat in den<br />

meisten Ländern einen Spiegelausschuss;<br />

in Deutschland ist dies der NA<br />

112-05-01 AA „Öffentlich genutzte<br />

Schwimmbadanlagen und -geräte“. Patrick<br />

Duny machte als Obmann <strong>des</strong> französischen<br />

Spiegelgremiums deutlich,<br />

dass dieses zunächst über diesen Text<br />

informiert werden muss, Frankreich<br />

also der Veröffentlichung nicht zustimmen<br />

kann. Diese Position wurde<br />

von den übrigen Teilnehmern nicht geteilt:<br />

Es gebe ja immerhin noch die<br />

Möglichkeit, im Einspruchsverfahren<br />

Einfluss zu nehmen. Diese Einschätzung<br />

war wichtig, denn in allen Regelwerksgremien,<br />

auch in den Ausschüssen<br />

und Arbeitskreisen der DGfdB,<br />

gilt, dass die Teilnehmer nicht nur fähig,<br />

sondern auch befugt sein müssen,<br />

im Namen ihrer Entsender Entscheidungen<br />

zu treffen.<br />

Unter den Sitzungsteilnehmern waren (von links) Alex Blackwell (Großbritannien), Frédéric<br />

Capuano (Frankreich) und Alfonso Ribarrocha (Spanien).<br />

Die deutschen Fassungen der EN 15 288<br />

„Schwimmbäder“ werden also voraussichtlich<br />

Anfang <strong>Juli</strong> erscheinen; die<br />

Einspruchsfrist wird dann acht Wochen<br />

dauern. Die DGfdB wird auf ihrer<br />

Website www.baederportal.com über<br />

die genauen Daten informieren. Es handelt<br />

sich bei diesen beiden Normen um<br />

die zentralen europäischen Schwimmbadnormen;<br />

sie verdienen also die volle<br />

Aufmerksamkeit aller Schwimmbadfachleute.<br />

Die deutschen Experten sollten<br />

das Einspruchsverfahren für die<br />

EN 15 288 also unbedingt nutzen.<br />

Sicherheitsmaße für Sprunganlagen<br />

wurden überarbeitet<br />

Viele, die sich in der Vergangenheit<br />

mit den Sicherheitsmaßen für Sprunganlagen<br />

auseinandergesetzt haben,<br />

wird es so gegangen sein, dass ihnen<br />

diese Tabellen in der EN 13 451 Teil 10<br />

oder in den KOK-Richtlinien für den<br />

Bäderbau etwas sperrig vorkamen. Dies<br />

liegt auf der einen Seite an der großen<br />

Zahl von Daten, auf der anderen Seite<br />

aber sicherlich auch an der Struktur<br />

dieser Tabellen. In der letzten Ausgabe<br />

der KOK-Richtlinien für den Bäderbau<br />

wurde an dieser Struktur schon<br />

einiges verändert; so wurden einige<br />

kombinierte Maße mit aufwendigen<br />

Unterteilungen in vertikale und horizontale<br />

Maße aufgelöst und in unterschiedliche<br />

Zeilen gesetzt. Damit verbesserte<br />

sich die Wahrnehmung schon<br />

erheblich.<br />

In der EN 13 451 stand nun eine Überarbeitung<br />

dieser Tabellen an. Eine kleine<br />

Arbeitsgruppe der WG 8 unter der<br />

Leitung von Michael Weilandt hatte<br />

die Aufgabe der Tabellen für die EN<br />

13 451 übernommen, und erfreulicherweise<br />

konnten einige grundlegende<br />

Ideen aus der neuen KOK-Tabelle in<br />

diese Überarbeitung übernommen werden.<br />

Das Arbeitsergebnis wurde im Februar<br />

von der WG 8 akzeptiert, und so<br />

kann die EN 13 451, Teil 10, nun in die<br />

abschließende CEN-Umfrage gehen und<br />

danach veröffentlicht werden.<br />

Die Normenreihe EN 13 451 ist<br />

ständig im Fluss<br />

Die Normenreihe EN 13 451 umfasst<br />

neun Normen, und eine von diesen ist<br />

immer in Überarbeitung oder wird<br />

durch sog. „Amendments“ ergänzt. Für<br />

die Schwimmbadbetreiber am wichtigsten<br />

sind die folgenden beiden aktuellen<br />

Normvorhaben.<br />

Das CEN/TC 136 „Sports, playground<br />

and other recreational facilities and<br />

equipment“ verabschiedete vom 10. bis


411 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Normungsarbeit<br />

area of public used swimming pools –<br />

Safety and operational requirements<br />

to the place of installation“.<br />

Eine nachdenkliche französische Delegation (von links): Pierre Iorio, Samuel Thiollier und<br />

Patrick Duny<br />

12. Mai auf seiner Sitzung in Kopenhagen<br />

ein neues Arbeitsprojekt zur systematischen<br />

Überprüfung der EN 13 451-<br />

3 von 2011 und der Ergänzung A 3 von<br />

2016 „Swimming pool equipment –<br />

Part 3: Inlets, Outlets” . Diese Überarbeitung<br />

ist vor allem <strong>des</strong>halb interessant,<br />

weil sie einen sehr wichtigen Sicherheitsaspekt,<br />

die Sicherheit von Abfluss-<br />

und Ablaufanlagen, behandelt,<br />

die ja auch Gegenstand der Richtlinie<br />

DGfdB R 60.03 „Vermeidung von Gefahren<br />

an Ansaug-, Ablauf- und Zulaufanlagen<br />

in Schwimm- und Badebecken“<br />

ist.<br />

Für eine weitere Norm der Reihe 13 451,<br />

die EN 13 451 „Swimming pool equipment<br />

– Part 11: Additional specific safety<br />

requirements and test methods for<br />

moveable pool floors and moveable<br />

bulkheads“, wurden die Kommentare<br />

aus dem Einspruchsverfahren diskutiert.<br />

Die abschließende Diskussion<br />

wurde auf die nächste Sitzung verschoben;<br />

mit einer Veröffentlichung ist also<br />

Anfang 2018 zu rechnen.<br />

Die Normprojekte der CEN/TC 136/<br />

WG 3 „Water sli<strong>des</strong> and water play<br />

equipment”<br />

Die beiden Normteile der EN 1069 „Wasserrutschen“<br />

wurden am 13. April in<br />

der abschließenden CEN-Umfrage, der<br />

Abfrage unter den europäischen Normungsinstituten,<br />

angenommen und<br />

wird nun im Laufe <strong>des</strong> Sommers veröffentlicht<br />

werden.<br />

Im diesem Zusammenhang wurde aber<br />

noch ein weiteres Thema diskutiert:<br />

die offizielle Normung der Sicherheitsschilder,<br />

die an jeder Wasserrutsche<br />

angebracht sein müssen. Diese Schilder<br />

sind mit die ältesten Schilder, die<br />

im Bäderbereich verwendet werden; sie<br />

sind aber immer noch nicht offiziell<br />

als Sicherheitsschilder genormt. Michael<br />

Weilandt hatte der WG verschiedene<br />

sog. „Application Forms“, die normativen<br />

Beschreibungen von Sicherheitsschildern,<br />

präsentiert, und es wurde<br />

beschlossen, diese in einer Task<br />

Group fertigzustellen und dem ISO/TC<br />

145/SC 2 „Graphical symbols – Safety<br />

identification, signs, shapes, symbols<br />

and colours“ zur Normung vorzuschlagen.<br />

In der Erarbeitung befinden sich in der<br />

TC 136/WG 3 weiterhin noch die Arbeitsprojekte<br />

WI00136331 „Water play<br />

equipment and features – Safety requirements,<br />

test methods and operational<br />

requirements“ und WI00136350<br />

„Climbing walls for use in the water<br />

Die Normung zu Ertrinkenden-<br />

Erkennungssystemen<br />

Die Normung zu den Ertrinkenden Erkennungssysteme<br />

ging in diesem Frühjahr<br />

ebenfalls in die letzte Runde. In<br />

dieser Zeitschrift (siehe <strong>AB</strong> 04/2016,<br />

S. 226 ff., und 09/2016, S. 554 ff.) wurde<br />

über den Verlauf dieser Erarbeitung<br />

bereits berichtet. Der bislang letzte Arbeitsschritt<br />

war das weltweite Einspruchsverfahren,<br />

das insg. 165 Kommentare<br />

aus 15 Ländern erbrachte. Viele<br />

dieser Kommentare waren redaktioneller<br />

Art, aber es gab auch einige<br />

sehr schwerwiegende inhaltliche Einsprüche,<br />

die einer intensiven Diskussion<br />

in der ISO/TC 83/WG 4 „Public<br />

swimming pools – Computer vision<br />

items“ bedurft hätten. Relativ frühzeitig<br />

hatten sich das norwegische Normungsinstitut<br />

„Standard Norge“ und<br />

auch das DIN darauf festgelegt, für die<br />

Einspruchsverhandlung ein „face-toface<br />

meeting“ zu fordern.<br />

Der französische Obmann und das französische<br />

Sekretariat lehnten diesen<br />

Vorschlag jedoch ab, und so fand am<br />

5. Mai die Einspruchsverhandlung als<br />

Webmeeting statt. Hier ging es sicherlich<br />

darum, zwischen einer fruchtbaren<br />

Diskussion, die in einem Webmeeting<br />

naturgemäß schwieriger ist,<br />

und einem Entgegenkommen gegenüber<br />

Kollegen aus den USA und Australien<br />

abzuwägen. Aber so umstritten,<br />

wie der gesamte Normungsprozess<br />

war, und so schwerwiegend, wie sich<br />

zumin<strong>des</strong>t ein besonderer technischer<br />

Einspruch herausstellte, wäre ein persönliches<br />

Treffen sicherlich geeigneter<br />

gewesen.<br />

Hier muss man ein wenig ausholen,<br />

denn strittig war die eher formale Frage,<br />

inwieweit die namentliche Nennung<br />

eines Patentinhabers in dieser<br />

Norm gerechtfertigt sei. Es gibt bei allen<br />

Normungsinstituten, sei es DIN,


Normungsarbeit · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 412<br />

Kontrastwerte bei Farb-Bildern<br />

Kontrastwerte bei Schwarz-Weiß-Bildern<br />

CEN oder auch ISO, ein grundsätzliches<br />

Prinzip: Wenn ein Hersteller ein<br />

Patent auf ein Produkt hält, dann darf<br />

für dieses Produkt keine Norm erarbeitet<br />

werden, es sei denn, der Produzent<br />

erklärt sich bereit, Lizenzen an<br />

alle anderen Hersteller zu vergeben.<br />

Grundlage dieser Regelung ist das sog.<br />

FRAND-Abkommen: Die Normungsinstitute<br />

prüfen dabei nicht, ob das Patent<br />

von Anforderungen der Normen<br />

tatsächlich berührt wird; für die Institute<br />

reicht es aus, wenn das Patentamt<br />

das Patent geprüft und rechtmäßig<br />

vergeben hat. Aber hier tut sich eine<br />

Lücke auf, denn es ist ganz klar,<br />

dass ein Hersteller, wenn er auf seinen<br />

Gegenstand ein Patent einfordert, dieses<br />

auch bekommt, solange sein Produkt<br />

tatsächlich neu ist. Das hat aber<br />

nichts damit zu tun, was in einer künftigen<br />

Norm gefordert werden könnte;<br />

das kann das Patentamt nicht wissen.<br />

Also müssten eigentlich die Normungsinstitute<br />

und andere Regelwerksgeber<br />

prüfen, ob Anforderungen der zu erarbeitenden<br />

Norm den Gegenstand <strong>des</strong><br />

Patentes tatsächlich berühren.<br />

Und hier kommen wir wieder zur ISO<br />

20 380, denn in dieser Norm hat genau<br />

ein Hersteller das Recht, als Patentinhaber<br />

genannt zu werden, in Anspruch<br />

genommen. Es ist die Firma „Poséidon<br />

– MG international Maytronics France“.<br />

Das Unternehmen ist nun in der Einleitung<br />

der Norm sehr prominent genannt;<br />

insg. hält Poséidon drei Patente,<br />

wovon eines nach 20 Jahren bereits<br />

abgelaufen ist. Das norwegische Normungsinstitut<br />

Standard Norge und das<br />

DIN hatten in ihren Kommentaren darauf<br />

hingewiesen, dass die Nennung<br />

der Patente nicht gerechtfertigt sei. Michael<br />

Weilandt hatte in einer umfangreichen<br />

Ausarbeitung nachgewiesen,<br />

dass keine Anforderung der Norm die<br />

Claims <strong>des</strong> Poséidon-Patentes berührt.<br />

Lediglich in einem Punkt war die Andeutung<br />

einer Übereinstimmung festzustellen:<br />

In der Norm wird eine Erkennungszeit<br />

von 15 s gefordert, und<br />

genau diese Zeit ist auch im Poséidon-Patent<br />

genannt. Das DIN hatte <strong>des</strong>halb<br />

einen Kommentar eingereicht, in<br />

dem die Verlängerung der Erkennungszeit<br />

in der Norm auf 15,1 s vorgeschlagen<br />

wurde, damit auch diese Übereinstimmung<br />

verschwindet.<br />

Der Text der Norm hört sich nun an,<br />

als wenn es in Europa einen Hersteller<br />

für diese Systeme gibt und alle anderen<br />

Hersteller auf Lizenzen angewiesen<br />

sind. Da dies nicht der Fall ist, wird<br />

hier (siehe Infokasten) eine Auflistung<br />

aller bekannten europäischen Hersteller<br />

für kamerabasierte Ertrinkenden-Erkennungssysteme<br />

und ihrer Vertriebspartner<br />

für Deutschland gegeben.<br />

Insbesondere Norwegen insistierte während<br />

der Web-Konferenz nachhaltig<br />

dafür, die Nennung dieses Patents zu<br />

streichen; auch Michael Weilandt sprach<br />

für das DIN gegen diesen Passus. Der<br />

französische Obmann jedoch und eine<br />

Reihe von Unterstützern aus der Arbeitsgruppe<br />

lehnten dies ab und machten<br />

hierfür vor allen Dingen formale<br />

Gründe geltend. In der Niederschrift<br />

heißt es dazu: „Mr WEILANDT (Germany)<br />

is still uncomfortable with the<br />

inclusion of the patents. However he<br />

respects the fact that the ISO rules were<br />

followed“. Das allerdings ist eine<br />

eher schmeichelhafte Umschreibung<br />

<strong>des</strong> Missfallens, das diese Lösung auf<br />

deutscher und norwegischer Seite hervorrief.<br />

Das Webmeeting brachte also<br />

keine neuen Erkenntnisse, und die Arbeitsgruppe<br />

beschloss dann – und das<br />

wird später eine Rolle spielen – einstimmig,<br />

also auch mit den Stimmen<br />

<strong>des</strong> DIN, dass dieser Entwurf nun direkt<br />

veröffentlicht werden und den<br />

letzten Abstimmungsschritt, das sog.<br />

FDIS-Verfahren (FDIS: Final Draft International<br />

Standard), überspringen<br />

sollte.<br />

Dies war allerdings nicht die letzte Sitzung,<br />

in der diese Norm eine Rolle spielen<br />

sollte. Der WG 4 übergeordnet ist<br />

das ISO/TC 83 „Sports and other recreational<br />

facilities and equipment“, das<br />

am 18. Mai in Berlin tagte. Hier entspann<br />

sich eine lange und intensive<br />

Diskussion beim Bericht <strong>des</strong> Obmannes<br />

der WG 4, Dominique Degas, in der


413 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Verbände · Normungsarbeit<br />

Infokasten<br />

Hersteller von Ertrinkenden-Erkennungssystemen in Europa<br />

Produkt Hersteller Vertriebspartner für Deutschland<br />

AngelEye AngelEye Srl, Hugo Lahme GmbH,<br />

Sant Osvaldo 1b, 39100 Bolzano (BZ), Italien<br />

Kahlenbecker Straße 2, 58256 Ennepetal<br />

Argusmatik Overkamp & Weege GmbH,<br />

Goldregenweg 4, 48531 Nordhorn<br />

Poséidon Poséidon, Api Water Fun GmbH,<br />

3, rue Nationale, 92100 Boulogne-Billancourt, Frankreich Neuenberger Straße 26, 36041 Fulda<br />

Swimeye Davo AS, Jomatec AG,<br />

Postboks 1215, Hillevåg, 4095 Stavanger, Norwegen Artherstrasse 60, 6405 Immensee, Schweiz<br />

insbesondere Norwegen noch einmal<br />

das Patentproblem ansprach. Die interessanteste<br />

Frage jedoch kam vom Kanadier<br />

Rolf Huber, der das Komitee<br />

fragte, wie es sein könne, dass es eine<br />

ISO-Norm gibt, die vor allem auf ein<br />

bestimmtes Produkt ausgerichtet sei.<br />

Das war eine ausgesprochen harte Aussage,<br />

die für diesen Fall die Nichtbeachtung<br />

grundlegender Ansprüche an<br />

eine neutrale Normung unterstellte.<br />

Erstaunlich war diese Aussage auch<br />

<strong>des</strong>halb, weil Huber an den Diskussionen<br />

in der WG 4 gar nicht beteiligt<br />

war, seine Frage also nur aus dem Studium<br />

<strong>des</strong> Textes entwickelt hatte.<br />

Was könnte er mit dieser Frage gemeint<br />

haben? Ein Beispiel mag dies verdeutlichen:<br />

In den Diskussionen in der WG<br />

4 wurde häufig darauf verwiesen, dass<br />

eine wichtige Voraussetzung für die<br />

Erkennung eines Ertrinkenden der Kontrast<br />

der Person zum Hintergrund, z. B.<br />

der Beckenwand, sei. Das ist sicherlich<br />

unbestritten, aber in der Norm wird<br />

ausdrücklich gefordert, dass der Prüfkörper<br />

eine dunkle Badehose bzw. einen<br />

dunklen Badeanzug tragen müsse.<br />

Diese Anforderung aber spielt bei<br />

Farbkameras keine Rolle; sie ist nur relevant<br />

für Systeme, die mit Schwarz-<br />

Weiß-Bildern arbeiten. Die beiden Unterwasserfotos<br />

machen deutlich, dass<br />

bei einem Schwarz-Weiß-Bild die Grauwerte<br />

der Haut <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> und der Mutter<br />

sowie der hellblauen Fliesen im Hintergrund<br />

sowohl in den dunklen als<br />

auch in den hellen Schattierungen<br />

kaum zu unterscheiden sind. In der<br />

Farbaufnahme dagegen sieht man, dass<br />

zwischen der Farbe der Haut und der<br />

hellblauen Fliese natürlich ein ausreichender<br />

Kontrast vorhanden ist.<br />

Eine weitere Anforderung der Norm<br />

sagt, dass die Prüfung nur ohne die<br />

gleichzeitige Anwesenheit von Badegästen<br />

im Wasser und ohne natürliches<br />

Licht stattfinden darf. Es ist klar:<br />

Wenn sich Menschen im Wasser bewegen<br />

und die Sonne durch das Fenster<br />

scheint, dann gibt es Wellen und Reflektionen,<br />

dann hat ein System mit<br />

Überwasserkameras Probleme. Die deutsche<br />

Seite hielt sich in der Frage zurück;<br />

bereits im Verlauf der Erarbeitung<br />

der Norm konnte ja erreicht werden,<br />

dass diese Norm nicht als Praxistest<br />

ausgewiesen wurde. Dies ist auch<br />

sehr wichtig, weil die nun zur endgültigen<br />

Entscheidung anstehende Norm<br />

deutlich hinter den Anforderungen der<br />

nun zurückgezogenen DIN 79 002 „Erkennungs-<br />

und Alarmierungssysteme<br />

für Unterwassernotfälle in Schwimmbädern<br />

– Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

und Prüfverfahren“ zurückbleibt.<br />

Das TC 83 nahm die Diskussion zum<br />

Anlass, den Antrag zum Überspringen<br />

<strong>des</strong> letzten Abstimmungsschrittes (FDIS)<br />

mit deutlicher Mehrheit abzulehnen.<br />

Reale Prüfungsbedingungen für eine<br />

Praxissituation wird es nun in einer<br />

Richtlinie der DGfdB geben. Der Ausschuss<br />

Bäderbetrieb der DGfdB hatte<br />

in seiner Sitzung in Nordhorn am 11.<br />

Mai beschlossen, die Einleitung eines<br />

Regelwerksverfahrens beim Vorstand<br />

zu beantragen. Erweiterter Vorstand<br />

und Verbandsrat der DGfdB haben diesem<br />

Antrag am 20. Juni zugestimmt.<br />

Eine wichtige Grundlage der Erarbeitung<br />

dieser Richtlinie wird zum einen<br />

die Einbindung der genannten Hersteller<br />

und ihres Fachwissens sein, zum<br />

anderen aber auch die Testergebnisse<br />

der Arbeitsgruppe Erkennungssysteme<br />

<strong>des</strong> Arbeitskreises Organisation der<br />

DGfdB werden hier eine wichtige Rolle<br />

spielen. Dieses Projekt ist noch nicht<br />

abgeschlossen; es fehlen noch für zwei<br />

Hersteller Tests in der Nichtschwimmersituation.<br />

Sobald diese abgeschlossen<br />

sein werden, wird hier in <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> über die gesamten<br />

Testreihen berichtet werden. jh


Geburtstage · Personalien · Aus- und Fortbildung · Rubriken | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 414<br />

Geburtstage<br />

04.08.1947<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang<br />

Scheibenpflug<br />

Husemannstraße 83<br />

45879 Gelsenkirchen<br />

04.08.1952<br />

Dipl.-Ing. Harald Heise<br />

Florianstraße 10<br />

84524 Neuötting<br />

05.08.1957<br />

Volker Mende<br />

Klausheider Weg 11<br />

48531 Nordhorn<br />

27.08.1947<br />

Dr. h. c. Fritz Schramma<br />

Weizenweg 29<br />

50933 Köln<br />

Personalien<br />

Professor Dr. Gunther Gansloser<br />

zum 80.<br />

Prof. Dr.-Ing. Gunther Gansloser<br />

konnte am 20. Juni seinen 80. Geburtstag<br />

feiern. Dazu gratulieren wir<br />

nachträglich herzlich.<br />

Nachdem Professor Gunther Gansloser<br />

von 1965 bis 1967 – nach Abschluss<br />

seines Bauingenieurstudiums<br />

ZELLER<br />

an der Technischen Hochschule (TH)<br />

Hannover – im Auftrag eines deutschen<br />

Ingenieurbüros in Peru verschiedene<br />

wasserbauliche Projekte<br />

geplant hatte, wechselte er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an das<br />

Institut für Wasserwirtschaft der TH<br />

Hannover, wo er Forschungsarbeiten<br />

durchführte, die 1971 zu seiner Promotion<br />

führten. Auch war er für verschiedene<br />

deutsche Ingenieurbüros<br />

im Ausland tätig: in Äthiopien, Somalia,<br />

Oman, Benin, Taiwan, Senegal<br />

und Ruanda.<br />

Im Ingenieurbüro seines Vaters, das<br />

von Anfang an den Tätigkeitsschwerpunkt<br />

auf die Technische Gebäudeausrüstung<br />

von Bäder- und<br />

Freizeitanlagen gelegt hat, wurde er<br />

1972 Mitarbeiter und 1981 Chef.<br />

1982 erhielt er zusätzlich zu dieser<br />

Funktion einen Ruf an die Fachhochschule<br />

(FH) Münster/Steinfurt und<br />

wechselte 1985 nach einem Ruf an<br />

die FH Braunschweig/Wolfenbüttel.<br />

Seine langjährige berufliche Erfahrung<br />

konnte er in eine Vielzahl von<br />

Fachgremien und Regelwerkskommissionen<br />

einbringen. So war er u. a.<br />

von 1997 bis 2013 Vorsitzender <strong>des</strong><br />

Technischen Ausschusses der Deutschen<br />

Gesellschaft für das Badewesen<br />

(DGfdB), und er ist heute noch<br />

stellvertretender Vorsitzender dieses<br />

wichtigen Gremiums.<br />

Wir wünschen Professor Gunther<br />

Gansloser weiterhin alles Gute, vor<br />

allem Gesundheit, und hoffen, dass<br />

er den DGfdB-Gremien und nicht zuletzt<br />

auch unserer Fachzeitschrift<br />

noch lange mit Rat und Tat zur Seite<br />

stehen wird.<br />

aj<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Geschäftsstelle:<br />

Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />

Telefon: 02 01/ 8 79 69-0<br />

Telefax: 02 01/ 8 79 69-20<br />

E-Mail: info@baederportal.com<br />

Internet: www.baederportal.com<br />

(Menüpunkt „Aus- und Fortbildung”)<br />

Änderungen vorbehalten; die Programme<br />

können spätestens zwei Monate vor<br />

Seminarbeginn angefordert werden.<br />

Seminar 1769:<br />

Sicherer und wirtschaftlicher<br />

Personaleinsatz in der Wasseraufsicht in<br />

Bädern<br />

19. September <strong>2017</strong><br />

Düsseldorf<br />

Themen:<br />

Das Organisationsverschulden <strong>des</strong><br />

Badbetreibers aus straf- und haftungsrechtlicher<br />

Sicht<br />

Die aktuelle Rechtsprechung zu Unfällen<br />

in Bädern<br />

Die Richtlinie DGfdB R 94.05 „Verkehrssicherungs-<br />

und Aufsichtspflicht<br />

in öffentlichen Bädern während <strong>des</strong><br />

Badebetriebes“, April 2015<br />

Optimierung <strong>des</strong> Personaleinsatzes in<br />

der Beaufsichtigung <strong>des</strong> Badebetriebes<br />

Leitung:<br />

Reinhard Rasch, Paderborn, stellv. Vorsitzender<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

das Badewesen e. V., Essen<br />

Kosten:<br />

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke<br />

(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />

Seminar 1771:<br />

Prüfungsvorbereitung für Auszubildende<br />

im Berufsbild Fachangestellte/r für<br />

Bäderbetriebe<br />

13. - 15. Oktober <strong>2017</strong><br />

Fulda<br />

Themen:<br />

Lernen zu Lernen / Lerntyp-Analyse /<br />

Lernkonzept<br />

Richtlinie DGfdB R 94.05 Verkehrssicherungs-<br />

und Aufsichtspflicht in<br />

Anzeige_177x30mm_<strong>AB</strong>_achtel<br />

Freitag, 12. August 2016 21:55:06


415 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Rubriken · Aus- und Fortbildung<br />

a brand of Hugo Lahme GmbH<br />

öffentlichen Bädern während <strong>des</strong> Badebetriebes<br />

Vorbereitung für Spiel- und Sport-Arrangements<br />

und Aqua-Fitness<br />

Projekt Badanalyse – Badegastbetreuung<br />

– Kommunikation<br />

Projekt Schwimmbadorganisation<br />

Leitung:<br />

Eric Voß, Geschäftsführer der Bäder<br />

Betriebs GmbH Fulda, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises<br />

Aus- und Fortbildung der Deutschen<br />

Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />

Essen<br />

Kosten:<br />

rund 500 € einschl. Unterkunft und Verpflegung<br />

(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />

Seminar 1753:<br />

Die Kasse als „point of sale“ – Service,<br />

Verkauf und Sicherheit<br />

16. - 17. Oktober <strong>2017</strong><br />

Willingen/Hochsauerland<br />

Themen:<br />

Kommunikation<br />

Kundenansprache und Beziehungsmanagement<br />

Spannungsfeld zwischen Kassieren<br />

und Kommunizieren<br />

Die Botschaft entsteht beim Empfänger<br />

– wir hören mit verschiedenen<br />

Ohren.<br />

Alles Gesagte hat einen Inhalt – und<br />

einen Beziehungsaspekt.<br />

Körpersprache – die Macht der versteckten<br />

Signale<br />

Der „Ton macht die Musik“, und „Ein<br />

Blick sagt mehr als 1000 Worte“.<br />

Kommunikationstechniken, die in<br />

schwierigen Situationen helfen<br />

Grundregeln <strong>des</strong> professionellen Telefonierens<br />

Informieren, Beraten und Verkaufen<br />

Kasse<br />

Arbeitsplatz Kasse, Vor- und Nachbereitung<br />

Kassensystem, was heißt das?<br />

Gesetzliche Vorschriften zur Führung<br />

einer Kasse<br />

Grundlagen von Beratung und Verkauf<br />

Verkaufstechniken und Kassierregeln<br />

Zahlmittel<br />

Betrugsfälle und Falschgeld erkennen<br />

Kassenabrechnung<br />

Eigensicherung am Arbeitsplatz und<br />

der sichere Umgang mit Zahlmitteln<br />

Leitung:<br />

Jeanine Morgenstern-Eberspächer,<br />

Sportpädagogin und Fachkauffrau für<br />

Marketing, Heidelberg, und Ulrike Müller,<br />

Mönchengladbach<br />

Kosten:<br />

rund 800 € einschl. Unterkunft und Verpflegung<br />

(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />

Seminar 1773:<br />

Kindergeburtstage /<br />

Kinderspielnachmittage (Low-Budget-<br />

Animation) leicht gemacht<br />

19. Oktober <strong>2017</strong><br />

Fulda<br />

Themen:<br />

Zielgruppenanalyse<br />

Planung<br />

Organisation<br />

Ideenfindung / Erstellung von Spiel-<br />

Konzepten<br />

Sicherheitsaspekte bei der Durchführung<br />

Rahmenbedingungen<br />

Personelle Ressourcen / Voraussetzungen<br />

Leitung:<br />

Eric Voß, Geschäftsführer der Bäder<br />

Betriebs GmbH Fulda, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises<br />

Aus- und Fortbildung der Deutschen<br />

Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />

Essen<br />

Kosten:<br />

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke<br />

(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />

Seminar 1766:<br />

Bäderbetrieb plus – Führen · Leiten · Lenken<br />

Eine Fortbildung in sieben Modulen<br />

(insg. 21 Tage), an sechs verschiedenen<br />

Veranstaltungsorten und mit zwölf<br />

Dozenten<br />

Beginn: 3. November <strong>2017</strong>;<br />

Ende: 15. Juni 2018<br />

Themen:<br />

Marktübersicht<br />

Nachfragestrukturen<br />

Methodik der Problemlösung / Erstellung<br />

einer Projektarbeit<br />

Organisation, Marketing / Vertrieb<br />

Lernen zu Lernen<br />

Controlling BWL<br />

Qualitätsmanagement<br />

Kontrolle der Einhaltung von Wartungsplänen<br />

und Richtlinien<br />

Abnahme der von Fremdfirmen durchgeführten<br />

Arbeiten<br />

Organisation, Controlling von Fremddienstleistungen<br />

Disposition und Kontrolle der Fremddienstleistungen<br />

Grundzüge der Unternehmensorganisation<br />

/ Aufbau- und Ablauforganisation<br />

Anfertigung von Stellungnahmen und<br />

Berichten / Auswertung von Statistiken<br />

Bedarfsanalyse<br />

Infrastruktur<br />

Hugo Lahme<br />

Perfektion in jedem Element.


Aus- und Fortbildung · Termine · Rubriken | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 416<br />

Kostenplanung<br />

Controlling und Energie<br />

Social-Media-Marketing<br />

Personalführung<br />

Kommunikation / Gesprächsführung<br />

Beschwerdemanagement<br />

Teamtraining<br />

Kursmanagement / Events in Bädern<br />

Dienstplangestaltung<br />

Leitung:<br />

Frank Müller, Geschäftsführer der<br />

BäderBetriebe Frankfurt GmbH, und Eric<br />

Voß, Geschäftsführer der Bäder Betriebs<br />

GmbH Fulda, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises Ausund<br />

Fortbildung der Deutschen Gesellschaft<br />

für das Badewesen e. V., Essen<br />

Kosten:<br />

4.865 € einschl. Mittagessen und<br />

Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 245 €)<br />

Seminare 1751:<br />

Betriebsleiterlehrgänge <strong>2017</strong>/2018,<br />

Fachforum für Betriebsleiter/innen<br />

Seminar 1, 6. - 10. November <strong>2017</strong><br />

Seminar 2, 27. November - 1. Dezember<br />

<strong>2017</strong><br />

Seminar 3, 19. - 23. Februar 2018<br />

Seminar 4, 12. - 16. März 2018<br />

Willingen/Hochsauerland<br />

Themen:<br />

Bedeutung und Inhalt der Haus- und<br />

Badeordnung<br />

Prüfen und Optimieren der Filtration<br />

und der Filterspülung mit mobilen<br />

Messgeräten inkl. praktischem Übungsteil<br />

Aktuelles zum Betrieb von Kassen in<br />

Bädern<br />

Aufbau und Nutzung moderner Bäder-<br />

Homepages<br />

Animation in Bädern: Kindergeburtstage<br />

und Meerjungfrauenschwimmen<br />

Fachforum: Aktuelle betriebliche und<br />

technische Themen<br />

Einführung in das Vergaberecht<br />

Aktuelles zur Eingruppierung von<br />

Badbeschäftigten nach dem TVöD und<br />

dem TV-V<br />

Ursachen und Sanierungsansätze für<br />

bauliche und technische Schadensfälle<br />

Leitung:<br />

Eric Voß, Geschäftsführer der Bäder<br />

Betriebs GmbH Fulda, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises<br />

Aus- und Fortbildung der Deutschen<br />

Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />

Essen<br />

Kosten je Seminar:<br />

935 € einschl. Unterkunft und Verpflegung<br />

(Mitgliederrabatt: 35 €)<br />

Termine<br />

Haus der Technik e. V. (HDT)<br />

Außeninstitut der RWTH Aachen<br />

Kooperationspartner der<br />

Universitäten Duisburg – Essen – Münster –<br />

Bonn – Braunschweig<br />

Hollestraße 1, 45127 Essen<br />

Telefon: 02 01 / 18 03-1<br />

Telefax: 02 01 / 18 03-2 69<br />

E-Mail: hdt@hdt-essen.de<br />

Internet: www.hdt-essen.de<br />

Baubetrieb und Baurecht<br />

11.07.<strong>2017</strong><br />

Umgang mit schwierigen<br />

Verhandlungssituationen und -partnern im<br />

Bauwesen<br />

Leitung: Rechtsanwalt Christoph Bubert<br />

Ort: Berlin<br />

HDT-Mitglieder: 580 €<br />

Nicht-Mitglieder: 670 €<br />

11.09.<strong>2017</strong><br />

Ausschreibung und Vergabe von<br />

Bauleistungen nach VOB/A<br />

Leitung:<br />

Rechtsanwalt Dr. jur. Reinhard Voppel u. a.<br />

Ort: Essen<br />

HDT-Mitglieder: 690 €<br />

Nicht-Mitglieder: 760 €<br />

11. - 12.09.<strong>2017</strong><br />

Teil 1: Projektmanagement im Bauwesen<br />

Leitung:<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Thomas Wedemeier<br />

Ort: Essen<br />

HDT-Mitglieder: 1090 €<br />

Nicht-Mitglieder: 1190 €<br />

12. - 13.09.<strong>2017</strong><br />

Nachträge, Abrechnung und<br />

Mängelhaftung nach VOB/B<br />

Leitung:<br />

Rechtsanwalt Dr. jur. Reinhard Voppel u. a.<br />

Ort: Essen<br />

HDT-Mitglieder: 1150 €<br />

Nicht-Mitglieder: 1230 €<br />

13. - 14.09.<strong>2017</strong><br />

Teil 2: Projektmanagement im Bauwesen<br />

Leitung:<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Thomas Wedemeier<br />

Ort: Essen<br />

HDT-Mitglieder: 1090 €<br />

Nicht-Mitglieder: 1190 €<br />

Für die Anti-Korrosionspumpe haben wir viel investiert:<br />

2,5 Mio. € Entwicklungskosten, 7.000 Entwicklungstage,<br />

2.000 Prüfstandsmessungen, 600 Gießereimodelle. Alles für<br />

ein Ziel: 100%igen Korrosionsschutz im Badewasser.<br />

Durch langjährige Erfahrung gepaart mit<br />

neuesten Technologien setzt die<br />

technologische Maßstäbe!<br />

Herborner Pumpen –<br />

die Nummer 1, wenn es um<br />

Schwimmbadpumpen geht.<br />

HERBORNER PUMPENTECHNIK GmbH & Co KG | Littau 3–5 | 35745 Herborn, Germany<br />

Telefon: +49 (0) 27 72 / 933-0 | Telefax: +49 (0) 27 72 / 933-100 | info@herborner-pumpen.de | www.herborner-pumpen.de


417 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Firmen und Produktinfos<br />

Firmen und Produktinfos<br />

Vattenfall Europe Innovation GmbH, Hamburg:<br />

Solaranlage mit der Sonnenpartnerschaft von Vattenfall pachten – statt selber bauen<br />

Vattenfall bietet jetzt eine intelligente<br />

Lösung, um aus der Kraft der Sonne<br />

günstig Strom zu erzeugen und<br />

gleichzeitig zur Reduzierung der CO 2 -<br />

Emissionen beizutragen.<br />

Das Unternehmen investiert als verlässlicher<br />

Partner in die Installation<br />

der Anlage und übernimmt alle anfänglich<br />

entstehenden Kosten sowie<br />

Planung und Bau. Gern übernimmt<br />

Vattenfall auch im Kundenauftrag die<br />

Betriebsführung. Es fallen weder Netznutzungsgebühren<br />

noch Stromsteuern<br />

an, und die EEG-Umlage auf selbst erzeugten<br />

Strom wird nur anteilig fällig.<br />

So sparen die Vattenfall-Kunden<br />

bereits ab dem ersten Jahr.<br />

Mit der nachhaltigen Sonnenpartnerschaft<br />

kann über in der Regel 20 Jahre<br />

Pachtzeit Anlagevermögen aufgebaut<br />

werden. Die Solaranlage geht anschließend<br />

in das Eigentum <strong>des</strong> Kunden<br />

über. Bei der flexiblen Sonnenpartnerschaft<br />

kann die Anlage zunächst<br />

für min<strong>des</strong>tens acht Jahre geleast<br />

werden. Danach kann der Pachtvertrag<br />

verlängert, die Anlage gekauft<br />

oder zur weiteren Nutzung an Vattenfall<br />

übergeben werden.<br />

Mit dieser Variante können auch gewerbliche<br />

Pächter oder Mieter vom<br />

selbst erzeugten Solarstrom profitieren<br />

– bei konstanten Pachtraten. Außerdem<br />

kann man sich auch nur für<br />

die Vermietung der Dachfläche an Vattenfall<br />

entscheiden.<br />

Lassen Sie die Sonne für sich arbeiten!<br />

Weitere Informationen:<br />

Vattenfall Europe Innovation GmbH,<br />

Überseering 12,<br />

22297 Hamburg,<br />

Telefon: 0 30 / 6 79 66 03 40,<br />

E-Mail: sonnenpartnerschaft@vattenfall.de,<br />

Internet:<br />

www.vattenfall.de/sonnenpartnerschaft<br />

Firmen und<br />

Produktinfos<br />

Haben Sie ungenutzte Dachflächen und Interesse<br />

an einer Photovoltaikanlage für Ihren Betrieb?<br />

Sprechen Sie uns gerne an!<br />

030 679 660 340<br />

sonnenpartnerschaft@vattenfall.de<br />

www.vattenfall.de/sonnenpartnerschaft<br />

Solaranlage pachten<br />

Mit der Sonnenpartnerschaft von Vattenfall<br />

Produzieren Sie mit Vattenfall als verlässlichem Partner Ihren eigenen Strom, ohne selbst investieren zu müssen und senken<br />

Sie so Ihre Energiekosten. Wir erledigen alle Aufgaben – von der Planung über Investition und Bau der Photovoltaikanlage.<br />

Gerne übernehmen wir in Ihrem Auftrag auch die Betriebsführung der Anlage.<br />

Vattenfall bietet Ihnen verschiedene Lösungen zur Realisierung einer Photovoltaikanlage an:<br />

Bei der nachhaltigen Sonnenpartnerschaft können Sie über in der Regel 8 Jahre Pachtzeit Anlagevermögen aufbauen.<br />

Die Solaranlage geht anschließend in Ihr Eigentum über. Bei der flexiblen Sonnenpartnerschaft leasen Sie die Anlage zunächst<br />

für min<strong>des</strong>tens 8 Jahre. Danach können Sie den Pachtvertrag verlängern, die Anlage kaufen oder sie zur Nutzung an Vattenfall<br />

übergeben. So können Sie sogar als gewerblicher Mieter oder Pächter vom selbst erzeugten Solarstrom profitieren.<br />

Außerdem kann man sich auch nur für die Vermietung der Dachfläche an Vattenfall entscheiden.


Firmen und Produktinfos | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 418<br />

Binder GmbH & Co KG, Hameln:<br />

Kraftvolles Training im Schwimmbecken mit der Turbinenschwimmanlage „HydroStar”<br />

Viele Gegenstromanlagen haben<br />

Schwachpunkte: Sie bringen entweder<br />

nicht genug Leistung, belasten den<br />

Körper einseitig oder lassen sich nicht<br />

in die Beckenwand integrieren. Mit der<br />

Turbinenschwimmanlage „HydroStar“<br />

von Binder haben Frank und Annelies<br />

Loots aus Belgien nach langer Suche<br />

endlich ein System gefunden, das ihren<br />

Vorstellungen entspricht.<br />

Die Turbinenschwimmanlage „HydroStar“<br />

ist in vier verschiedenen Leistungsstufen erhältlich;<br />

Foto: Binder, Hameln<br />

„Wir haben sogar die angeblich stärkste<br />

Anlage ausprobiert, die erhältlich<br />

ist“, berichtet Frank Loots von den vielen<br />

Tests. „Es war aber problemlos möglich,<br />

zum Beckenrand durchzuschwimmen.<br />

Bei HydroStar ist das anders: Es<br />

ist wirklich schwer, dagegen anzuschwimmen“,<br />

berichtet der IT-Berater<br />

begeistert. Die Turbinenschwimmanlage<br />

erzeugt im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Systemen eine breite, kraftvolle<br />

Ober- und Unterströmung, die der<br />

in einem natürlichen Gewässer sehr<br />

nahekommt. Gesteuert wird die Anlage<br />

per Piezo-Taster, Fernbedienung<br />

oder optionalem Touch-Display. Mit<br />

dem Display lassen sich auch Trainingsprogramme<br />

erstellen.<br />

Neben der Leistung der Turbinenschwimmanlage<br />

gefällt Loots und seiner<br />

Frau die Tatsache, dass HydroStar<br />

nicht gewartet werden muss: Die keramischen<br />

Gleitlager <strong>des</strong> Gleichstrommotors<br />

werden vom Wasser geschmiert.<br />

Ein weiterer Vorteil sind die vergleichsweise<br />

niedrigen Betriebskosten: Hydro<br />

Star verbraucht nur 20 bis 50 % der<br />

Energie, die pumpenbetriebene Systeme<br />

benötigen. Die Anlage lässt sich<br />

auch in bestehenden Becken unkompliziert<br />

nachrüsten.<br />

Weitere Informationen:<br />

Binder GmbH & Co KG,<br />

Reichardstraße 16,<br />

31789 Hameln,<br />

Telefon: 0 51 51 / 9 62 66-0,<br />

Telefax: 0 51 51 / 9 62 66-49,<br />

E-Mail: info@binder24.com,<br />

Internet: www.binder24.com<br />

Fashy GmbH, Korntal-Münchingen:<br />

„mare blu” by Fashy – Bademode wird zu 100 % aus recycelten Materialien hergestellt<br />

Ein deutliches Augenmerk auf die Umwelt<br />

war schon immer ein Schwerpunkt<br />

von Fashy – viele Badetextilien werden<br />

aus umweltfreundlichen Stoffen<br />

und Materialien hergestellt. Mit der<br />

Vision „mare blu“ stellt Fashy erstmals<br />

Bademode vor, die aus 100 % recyceltem<br />

Polyamid basiert. Die Polyamid-<br />

Reste werden aus der Industrie und bis<br />

zu 30 % aus dem Meer gesammelt. Der<br />

Produktionskreislauf aus den Materialresten<br />

über die Wiederherstellung gewährt<br />

neue Qualitätsprodukte, die zur<br />

Verarbeitung verwendet werden können.<br />

Das Polyamid der Oberstoffe mare blu<br />

ist kein herkömmliches Recycling. Es<br />

werden Nylonabfälle regeneriert und<br />

daraus wieder neue Rohstoffe hergestellt.<br />

Dies erfolgt in sechs Verfahrensschritten:<br />

Wertstoffsammlung der Nylonabfälle<br />

aus der ganzen Welt<br />

„mare blu“:<br />

Bademode aus<br />

100 % recyceltem<br />

Polyamid;<br />

Foto: Fashy,<br />

Korntal-<br />

Münchingen<br />

Wertstoffaufbereitung: Nylon<br />

wird von anderen Abfällen getrennt,<br />

gereinigt, zerkleinert und<br />

verdichtet.<br />

Gewinnung <strong>des</strong> Grundmaterials:<br />

Die Qualität ist von Caprolactam<br />

praktisch nicht zu unterscheiden.<br />

Die chemischen Eigenschaften<br />

und die Leistungsfähigkeit sind<br />

identisch.<br />

Polymerisation: Kunststoffe werden<br />

synthetisiert.<br />

Transformation: Aus dem hochwertigen<br />

Nylon werden unterschiedliche<br />

Garne hergestellt.<br />

Konfektion: Die serienmäßige Herstellung<br />

erfolgt im Fashy-Betrieb<br />

in Vietnam.<br />

Die Stoffe von mare blu haben eine<br />

sehr feine Teilung und einen Elas than-<br />

Anteil von 22 %. Dies ergibt einen hohen<br />

Tragekomfort und eine sehr gute<br />

Formgebung.<br />

Weitere Informationen:<br />

Fashy GmbH,<br />

Kornwestheimer Straße 46,<br />

70825 Korntal-Münchingen,<br />

Telefon: 0 71 50 / 92 06-0,<br />

Telefax: 0 71 50 / 92 06-51,<br />

E-Mail: info@fashy.de,<br />

Internet: www.fashy.de


419 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Stellenmarkt<br />

Stellenmarkt<br />

www.stelleninserate.de<br />

Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams unserer Bäder zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

Fachangestellte für<br />

Bäderbetriebe (m/w) und<br />

Rettungsschwimmer (m/w)<br />

Die Stellen können in Voll- oder Teilzeit unbefristet besetzt<br />

werden. Die Bereitschaft zum Schichtdienst (auch am Wochenende<br />

und an Feiertagen) ist jedoch Voraussetzung.<br />

Ihre Aufgaben:<br />

● Aufsicht und Überwachung <strong>des</strong> Badebetriebs<br />

● Pflege und Instandhaltung <strong>des</strong> Ba<strong>des</strong> einschließlich der<br />

technischen Anlagen<br />

● Mitwirkung bei Aktionen und Veranstaltungen<br />

● Reinigungsarbeiten<br />

● Mitarbeit in der Sauna<br />

Wir erwarten:<br />

● eine abgeschlossene Ausbildung als Fachangestellte/r für<br />

Bäderbetriebe oder das Deutsche Rettungsschwimmerabzeichen<br />

in Silber<br />

● Kunden- und dienstleistungsorientiertes Auftreten<br />

● Einsatz in allen Schwimmbadbereichen<br />

● Teamorientiertes Handeln<br />

Wir bieten Ihnen einen interessanten und vielseitigen Arbeitsplatz.<br />

Die Vergütung erfolgt nach TVöD mit Arbeitsmarktzulage.<br />

Nähere Informationen zu den Bädern können Sie unter<br />

https://baeder.leonberg.de lesen.<br />

Erste Fragen zum Aufgabengebiet beantwortet Ihnen gerne der<br />

Bäderbetriebsleiter, Herr Hilse, Telefon: 07152 990-4500 oder in<br />

Personalangelegenheiten Frau Kolleth, Telefon: 07152 990-1111.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über<br />

Ihre Online-Bewerbung auf unserem Bewerbungsportal unter<br />

www.leonberg.de/bewerbungsportal. Falls Sie keine Möglichkeit<br />

der Online-Bewerbung haben, können Sie uns auch eine<br />

Papierbewerbung zusenden. Es erfolgt jedoch keine Rücksendung.<br />

Nach Abschluss <strong>des</strong> Auswahlverfahrens werden alle<br />

Unterlagen vernichtet.<br />

Gemeinde Siegsdorf<br />

im Chiemgau/Oberbayern<br />

sucht ab sofort:<br />

Fachangestellte m/w für Bäderbetriebe<br />

oder<br />

Rettungsschwimmer/Silber m/w in Teilzeit<br />

für das gemeindliche Schwimmbad Siegsdorf.<br />

Wir erwarten: Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Belastbarkeit<br />

sowie Freude an der Arbeit mit den<br />

Schwimmbadbesuchern.<br />

Wir bieten: Mitarbeit in einem netten, offenem und kreativen<br />

Schwimmbadteam in einem modern und gut geführten<br />

Freibad mit engagierten und kompetenten Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen. Die Eingruppierung erfolgt<br />

im Tarifgefüge <strong>des</strong> öffentlichen Dienstes.<br />

Bewerbungen von Schwerbehinderten werden bei gleicher<br />

fachlicher Eignung und Befähigung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen senden Sie<br />

bitte bis zum 17.07.<strong>2017</strong> an die<br />

Gemeindeverwaltung Siegsdorf − Hauptamt −,<br />

Rathausplatz 1, 83313 Siegsdorf.<br />

Nähere Auskünfte erteilt die Leiterin unseres<br />

Schwimmba<strong>des</strong>, Frau Schmidt, Telefon 0 86 62/97 69<br />

bzw. das Hauptamt der Gemeindeverwaltung,<br />

Herr Haslinger, Telefon 0 86 62/49 87-22<br />

Stellenmarkt


Stellenmarkt | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 420<br />

Gestalten Sie die Neuausrichtung der Bochumer Bäder an<br />

entscheidender Stelle mit!<br />

Die Großstadt Bochum gilt mit ihren rund 371.000 Einwohnern als Zentrum <strong>des</strong><br />

mittleren Ruhrgebietes, als innovativer Dienstleistungs- und Wissenschaftsstandort<br />

mit ausgezeichneter Infrastruktur sowie aufgrund ihrer zahlreichen, auch überregional<br />

bekannten Kultur- und Freizeitangebote als lebendige Metropole mit einer<br />

hohen Freizeit- und Lebensqualität.<br />

Die Bäderlandschaft Bochums besteht aus sieben städtischen Bädern mit einem vielfältigen Angebot, das sich über den Schul- und Vereinssport, Hallen- und<br />

Freibäder, Saunalandschaften, ein attraktives Sport- und Kursangebot sowie ein Wellenfreibad erstreckt. Um die Bochumer Bäderlandschaft auch zukünftig erfolgreich<br />

zu gestalten und strategisch weiterzuentwickeln, werden alle Aktivitäten aus dem Sport- und Bäderamt der Stadt Bochum ausgegliedert und unter dem Dach<br />

der Holding für Versorgung und Verkehr GmbH Bochum (HVV) in einer neu gegründeten Bochumer Bäder GmbH zusammengefasst. Für diese spannende und herausfordernde<br />

Neuausrichtung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine fachlich wie menschlich überzeugende Führungspersönlichkeit, die als<br />

Gründungsgeschäftsführer/-in<br />

der Bochumer Bäder GmbH<br />

die richtigen Akzente für eine erfolgreiche und moderne strategische Ausrichtung der Gesellschaft setzt und es versteht, alle Beteiligten auf diesem Weg mitzunehmen<br />

und für die zu entwickelnden Konzepte zu begeistern.<br />

IHRE KERNAUFG<strong>AB</strong>EN<br />

Organisatorischer und inhaltlicher Aufbau der Bochumer Bäder<br />

GmbH inklusive der Erarbeitung und Umsetzung eines strategischen<br />

Konzeptes für die neu gegründete Gesellschaft<br />

Kostenorientierte strategische Weiterentwicklung <strong>des</strong> Unternehmens<br />

mit dem Ziel der Umsatzsteigerung<br />

Positionierung der Gesellschaft in relevanten Gremien in vertrauensvoller<br />

Kooperation mit der Stadt Bochum, der HVV sowie der Stadt -<br />

werke Bochum Holding GmbH<br />

Motivation der rund 90 Mitarbeiter/-innen für das neue Konzept<br />

sowie Schaffung einer Unternehmenskultur in der neuen Gesellschaft<br />

UNSERE ANFORDERUNGEN<br />

Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium, vorzugsweise in<br />

der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften bzw. vergleichbare<br />

Qualifikationen oder Erfahrungen<br />

Min<strong>des</strong>tens zehn Jahre Berufserfahrung sowie min<strong>des</strong>tens fünf<br />

Jahre Führungserfahrung, idealerweise in der Bäder- oder<br />

Freizeitwirtschaft<br />

Ausgeprägte strategisch-konzeptionelle Fähigkeiten und eine<br />

hohe Gestaltungs- sowie Umsetzungsorientierung<br />

(„Hands-On-Mentalität“)<br />

Ambitionierte und souveräne Führungspersönlichkeit,<br />

die Präsentations- und Kommunikationsstärke beweist<br />

Kenntnisse kommunaler Strukturen sowie Erfahrung im Umgang<br />

mit politischen Gremien<br />

Sie sind eine unternehmerisch denkende und dynamische Persönlichkeit, die für ausgezeichnete wirtschaftlich-strategische Fähigkeiten steht. Ihr Name wird<br />

gleichermaßen mit innovativen Ideen und einem Blick für das Machbare verbunden. Zudem verstehen Sie es, mit verschiedenen Zielgruppen souverän und<br />

auf Augenhöhe zu kommunizieren. Sie wollen etwas bewegen und sind bereit, in einem herausfordernden Umfeld großen Verantwortungs- und<br />

Gestaltungsspielraum zu nutzen. Wenn Sie außerdem eine Affinität zum Ruhrgebiet und ein Verständnis für die Bochumer Kultur mitbringen, sollten wir ins<br />

Gespräch kommen.<br />

Gehen Sie davon aus, dass wir Ihnen attraktive vertragliche Rahmenbedingungen bieten.<br />

Interessiert? Bewerben Sie sich direkt bei der von uns beauftragten Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen Kontakt stehen Ihnen dort<br />

unter der Rufnummer 0228/265004 die Beraterinnen Sarah Bestgen, Rebecca Lammertz oder Barbara Morschhaeuser gerne zur Verfügung. Ihre aussagefähigen<br />

Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte unter Angabe der Kennziffer BOC/05/17 per E-Mail bis zum 03.07.<strong>2017</strong> an service@zfm-bonn.de.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

zfm – Zentrum für Management- und Personalberatung, Edmund Mastiaux & Partner, Meckenheimer Allee 162, 53115 Bonn,<br />

Telefon: 0228/265004, E-Mail: service@zfm-bonn.de, Weitere Stellenangebote: www.zfm-bonn.de


421 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Stellenmarkt<br />

Die Embricana Freizeit- und Sport GmbH ist eine modern geführte<br />

Badbetriebsgesellschaft im Unternehmensverbund der<br />

Stadtwerke Emmerich GmbH. Jährlich zählen wir mehr als<br />

220.000 Bade- und Saunagäste.<br />

Arbeiten, wo andere Urlaub machen!<br />

Wir suchen für die Oberstdorf Therme:<br />

Fachangestellte für Bäderbetriebe (m/w)<br />

das aufgabengebiet<br />

umfasst die klassischen Tätigkeiten, die dem Berufsfeld entsprechen:<br />

• Aufsicht und Betreuung <strong>des</strong> Bade- & Saunabetriebs<br />

• Ausführung technischer Arbeiten, wie Wartung & Pflege,<br />

Bedienung und Überwachung der bädertechnischen Einrichtungen<br />

• Mitwirkung bei Aktionen & Veranstaltungen<br />

wir erwarten<br />

• eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung als<br />

Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />

• technische Kenntnisse und Fertigkeiten sowie handw. Geschick<br />

• dienstleistungs- und teamorientiertes Auftreten/Handeln<br />

• Bereitschaft zum wechselnden Schichtdienst, auch am Wochenende<br />

wir bieten<br />

einen interessanten und sicheren Arbeitsplatz mit einem<br />

vielseitigen und abwechslungsreichen Aufgabenbereich.<br />

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung und frühestmöglichem<br />

Eintrittstermin.<br />

oberstdorf therme<br />

Betriebsleitung, Herr Sven Kolb<br />

Promena<strong>des</strong>tr. 3, 87561 Oberstdorf<br />

Telefon: +49 (0) 8322 / 6069616<br />

Mail: kolb@oberstdorf-therme.de<br />

web: www.oberstdorf-therme.de<br />

Wir suchen zum nächstmöglichen Termin<br />

Fachangestellte für Bäderbetriebe /<br />

Saunameister/innen<br />

für die Badeaufsicht, zur Durchführung <strong>des</strong> Kursprogramms, der<br />

persönlichen Betreuung der Gäste, Ausführung von Aufgüssen<br />

und zur Überwachung und Pflege der Wasserlandschaft sowie<br />

unserer 5-Sterne-Premium-Saunalandschaft.<br />

Neben Ihrem erfolgreichen Abschluss zur/m Fachangestellten<br />

für Bäderbetriebe haben Sie bereits Berufserfahrung gesammelt.<br />

Idealerweise haben Sie eine Ausbildung als Saunameis -<br />

ter/in absolviert oder haben Erfahrungen als Saunaaufgießer/in<br />

gemacht.<br />

Der Kontakt mit unseren Gästen macht Ihnen Freude und Sie<br />

leben Gastfreundschaft auf hohem Niveau, jeden Tag. Die Zufriedenheit<br />

der Gäste stellen Sie durch gleichbleibende Qualität<br />

und persönlichen Einsatz und Engagement sicher.<br />

Wir bieten ein attraktives, mit Verantwortung verbundenes Tätigkeitsfeld<br />

sowie eine leistungsgerechte Vergütung. Wenn Sie<br />

diese Position anspricht und Sie die genannten Anforderungen<br />

erfüllen, bitten wir um Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen<br />

mit Angabe <strong>des</strong> frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer Einkommenserwartung.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an die Betriebsleitung der<br />

Embricana Freizeit- und Sport GmbH,<br />

Nollenburger Weg 34, 46446 Emmerich am Rhein.


Stellenmarkt | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 422<br />

Stadt<br />

Kaufbeuren<br />

Für unsere Bäder in Heilbronn (2 Hallen- und 3 Freibäder)<br />

suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)<br />

Betriebsstellenleiter/in<br />

(Meister/in für Bäderbetriebe)<br />

Die Betriebsleitung umfasst insbesondere die Tätigkeiten<br />

Leitung, Organisation und Gewährleistung der Bade-, Betriebs-<br />

und Schwimmaufsicht im Schichtdienst<br />

Organisation <strong>des</strong> Reinigungs- und Kassendienstes<br />

Steuerung der technischen Anlagen und Maschinen<br />

Weiterentwicklung und Durchführung attraktiver Freizeit-<br />

und Gesundheitsangebote<br />

Durchführung von Veranstaltungen<br />

Kunden- und serviceorientiertes Handeln<br />

die Erstellung der Personaleinsatzplanung<br />

Wir erwarten von Ihnen:<br />

Führungsqualitäten und die Fähigkeit, Veränderungsprozesse<br />

anzustoßen, zu begleiten und durchzusetzen<br />

persönliche und soziale Kompetenzen wie ganzheitliches<br />

konzeptionelles Denken, Flexibilität, Initiative, Kooperations-,<br />

Team- und Konfliktfähigkeit<br />

wirtschaftliches und kostenorientiertes Denken und Handeln<br />

eine abgeschlossene Berufsausbildung als geprüfte/r<br />

Meister/in für Bäderbetriebe<br />

umfassende Kenntnisse in der Bädertechnik<br />

Aufgeschlossenheit, Service- und Kundenorientierung<br />

EDV-Kenntnisse<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

einen abwechslungsreichen und anspruchsvollen Arbeitsplatz<br />

mit hoher Eigenverantwortung<br />

eine unbefristete Einstellung im Beschäftigungsverhältnis<br />

Bezahlung nach TV-N<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Dann senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen an die<br />

Stadtwerke Heilbronn GmbH,<br />

Etzelstraße 9, 74076 Heilbronn,<br />

oder per E-Mail (bitte 1 Datei) an:<br />

info@stadtwerke-heilbronn.de.<br />

Für Fragen zur Tätigkeit steht Ihnen unsere Bäderleiterin,<br />

Frau Stiefken unter der Rufnummer 0 71 31/56-25 69 zur<br />

Verfügung.<br />

Sie sind<br />

Fachangestellte/-r für<br />

Bäderbetriebe<br />

und träumen vom Allgäu?<br />

Bei uns können Sie sich diesen Traum erfüllen!<br />

Wir suchen Sie!<br />

Nähere Informationen finden Sie unter:<br />

www.kaufbeuren.de/stellenangebote<br />

Foto: Harald Langer<br />

IBAN DE15 3705 0198 0000 0011 15, BIC COLSDE33<br />

Welthungerhilfe, Stichwort: „Es reicht für alle“, Tel. 0228-2288-176


423 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> | Stellenmarkt<br />

Sonstiges<br />

Stellenausschreibung<br />

Der Zweckverband „Hallenschwimmbad Mittleres<br />

Kinzigtal“ stellt zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

zur Verstärkung <strong>des</strong> Teams im Hallenschwimmbad<br />

Gelnhausen eine/n<br />

Fachangestellte/n für Bäderbetriebe<br />

in Vollzeit ein.<br />

Nähere Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage<br />

www.gelnhausen.de<br />

(Pfad:<br />

Rathaus / virtuelles Rathaus / Stellenausschreibungen)<br />

oder unter Telefon 0 60 51/830-120.<br />

Mietschwimmmeister<br />

für Ihre flexible kurz- und<br />

langfristige Personalplanung<br />

KURSE REINIGUNG AUFSICHT TECHNIK<br />

www.krat-dienstleistungen.de<br />

) 0157 53 68 28 47<br />

Anzeigenschluss für die<br />

August-Ausgabe <strong>2017</strong><br />

ist am 11. <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong>.<br />

Erscheinungstermin:<br />

1. August <strong>2017</strong><br />

Print<br />

Print und Online:<br />

Stellenanzeigen-Kombipaket<br />

für nur 50 % Aufpreis<br />

Sie suchen fachkundiges Personal für Ihren<br />

Bäderbetrieb? Dann nutzen Sie doch einfach<br />

den umfangreichsten Stellenmarkt der Bäderbranche<br />

(91 Seiten im Jahr 2016) in <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong>!<br />

Online<br />

Oder buchen Sie gleich unser Kombipaket!<br />

Für nur 50 % Aufpreis veröffentlichen wir Ihre Anzeige, zusätzlich zur Print-Ausgabe, auch im<br />

offenen Stellenteil unserer Internetseite www.baederportal.com. Mit jährlich über 8000 Besuchern<br />

ist der Stellenmarkt auf www.baederportal.com sehr hoch frequentiert und spricht genau<br />

Ihre Zielgruppe an.<br />

Nirgendwo dürfte die Wahrscheinlichkeit höher sein, fachkundiges Personal für Ihren Bäderbetrieb<br />

zu finden!<br />

Bei Interesse kontaktieren Sie bitte:<br />

Annegret Jähner · Telefon: 02 01 / 8 79 69-18 · E-Mail: a.jaehner@baederportal.com<br />

Bitte beachten Sie, dass eine Übernahme der Stellenanzeigen im Stellenmarkt der Internetseite<br />

nur in Verbindung mit der identischen Stellenanzeige in der Print-Ausgabe möglich ist!<br />

Ihr Verlag von <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong>


Impressum · Anzeigenindex | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 07/<strong>2017</strong> 424<br />

Impressum<br />

<strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong><br />

70. Jahrgang<br />

Fachzeitschrift für Praxis, Technik, Wissenschaft<br />

und Betriebswirtschaft<br />

ISSN 0932-3872<br />

Herausgeber<br />

Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.<br />

Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />

Telefon 02 01 / 8 79 69-0<br />

Telefax 02 01 / 8 79 69 20<br />

info@baederportal.com<br />

www.baederportal.com<br />

Redaktionsgeschäftsstelle<br />

Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />

Haumannplatz 4, 45130 Essen<br />

Annegret Jähner (aj)<br />

Telefon 02 01 / 8 79 69-18<br />

Telefax 02 01 / 8 79 69 21<br />

a.jaehner@baederportal.com<br />

www.baederportal.com<br />

Redaktion<br />

Dr. Joachim Heuser (jh) (verantwortlich)<br />

Anschrift s. Redaktionsgeschäftsstelle<br />

Telefon 02 01 / 8 79 69-12<br />

j.heuser@baederportal.com<br />

Claus Guhde (cg)<br />

Taunusstraße 64, 12309 Berlin<br />

Telefon 030 / 7 46 46 51<br />

claus.guhde@web.de<br />

Dipl.-Des. Walter J. Richtsteig (WJR)<br />

<strong>Juli</strong>us-Leber-Straße 10, 47441 Moers<br />

Telefon 0 28 41 / 1 86 95<br />

Telefax 0 28 41 / 1 86 95<br />

walter.richtsteig@t-online.de<br />

Anzeigenindex<br />

Dipl.-Ing. Konstanze Ziemke-Jerrentrup (Zi)<br />

Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle<br />

Telefon 02 01 / 8 79 69-17<br />

k.ziemke@baederportal.com<br />

Verlag und Anzeigen<br />

Deutsche Gesellschaft für das Badewesen GmbH<br />

Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />

Telefon 02 01 / 8 79 69-18<br />

Telefax 02 01 / 8 79 69 21<br />

verlag@baederportal.com<br />

www.baederportal.com<br />

Verlagsleitung<br />

Dr. Christian Ochsenbauer<br />

(verantwortlich für Anzeigen)<br />

Anschrift: s. Verlag und Anzeigen<br />

Stellenanzeigen und Vertrieb<br />

Annegret Jähner<br />

Telefon 02 01 / 8 79 69-18<br />

a.jaehner@baederportal.com<br />

Werbeanzeigen und Vertrieb<br />

Sebastian Friedrich<br />

Telefon 02 01 / 8 79 69-19<br />

s.friedrich@baederportal.com<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19,<br />

gültig ab 01. 01. <strong>2017</strong>.<br />

Layout<br />

catsnfrogs medical art<br />

Düsseldorfer Straße 49, 42781 Haan<br />

info@catsnfrogs.de, www.catsnfrogs.de<br />

Produktion<br />

Peetz GmbH<br />

Ihr Partner für die Druckvorstufe<br />

Eichendorffstraße 3, 40474 Düsseldorf<br />

Telefon 01 72 / 2 10 22 53<br />

Telefax 02 11 / 94 25 95 03<br />

info@peetz-dtp.de<br />

www.peetz-dtp.de<br />

Druck und Vertrieb<br />

Stolzenberg Druck GmbH & Co. KG<br />

Osemundstraße 11, 58636 Iserlohn<br />

Erscheinungsweise<br />

monatlich, am Anfang <strong>des</strong> Monats. Bei unverschuldetem<br />

Nichterscheinen besteht kein<br />

Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung.<br />

Bezugskosten<br />

Jahresabonnement 79,- €<br />

inkl. MwSt. und Versand,<br />

Ausland zzgl. Versandkosten.<br />

Einzelhefte 8,- € inkl. MwSt.<br />

zzgl. Porto- und Versandkosten<br />

Hinweise<br />

Beiträge, die mit Namen oder Initialen <strong>des</strong> Verfassers<br />

gekennzeichnet sind, stellen nicht un bedingt<br />

die Meinung der Redaktion dar. Für die<br />

Einsendung von nicht angeforderten Manuskripten<br />

wird keine Gewähr übernommen. Die in der<br />

Rubrik „Firmen und Produktinfos“ veröffentlichten<br />

Informationen liegen in der Verantwortung<br />

der bezugnehmenden Unternehmen.<br />

Alle Rechte, auch die <strong>des</strong> auszugsweisen Nachdrucks<br />

und der Vervielfältigung, insbesondere<br />

die Reproduktion durch Fotokopie, Mikrofilm<br />

oder andere Verfahren sowie die Übertragung in<br />

eine von Maschinen verwendbare Sprache und<br />

die Übersetzung in fremde Sprachen bleiben<br />

nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen<br />

Herausgeber und Verlag vorbehalten. Ebenso<br />

bleiben die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag,<br />

Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren<br />

oder auf ähnlichem Wege vorbehalten.<br />

© 2008 - <strong>2017</strong> by<br />

Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />

Postfach 34 02 01<br />

45074 Essen<br />

AntiSlide Anti-Rutsch-Systeme International, Karlsruhe<br />

www.antislide.de Seite 399<br />

Beco-Beermann GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen<br />

www.beco-beermann.de Seite 399<br />

Beierlorzer GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />

www.beierlorzer-gmbh.de Seite 395<br />

Bodan-Werft Metallbau GmbH & Co. KG, Kressbronn<br />

www.bodan-werft.de<br />

3. Umschlagseite<br />

Constrata Ingenieur-Gesellschaft mbH, Bielefeld<br />

www.constrata.de Seite 381<br />

Handi-Move International, Wildberg<br />

www.handi-move.de Seite 371<br />

Herborner Pumpentechnik GmbH & Co KG, Herborn<br />

www.herborner-pumpen.de Seite 416<br />

hsb germany GmbH, Berlin<br />

www.hsb-bad.de<br />

4. Umschlagseite<br />

Hugo Lahme GmbH, Ennepetal<br />

www.lahme.de Seite 415<br />

IBA-Aqua-Pflege-Produkte GmbH, Philippsburg<br />

www.iba-aqua.com Seite 383<br />

PAM Pionier Abdecksysteme-Technik GmbH, Putzbrunn<br />

www.pam-abdecksysteme.de Seite 393<br />

Planungsgruppe VA GmbH<br />

Beratende Ingenieure VBI, Hannover<br />

www.planungsgruppe-va.de Seite 379<br />

Poschen Wasseraufbereitung, Solingen<br />

www.dp-wasseraufbereitung.de Seite 408<br />

RZB Zeller Berlin GmbH & Co. KG, Berlin<br />

www.baederroste.de Seite 414<br />

Scheidt & Bachmann GmbH, Mönchengladbach<br />

www.scheidt-bachmann.de Seite 403<br />

Schunk Interieur GmbH - The RelaxFactory, Klingenthal<br />

www.relaxfactory.de Seite 405<br />

Speck Pumpen Verkaufsgesellschaft GmbH,<br />

Neunkirchen am Sand<br />

www.speck-pumps.com<br />

2. Umschlagseite<br />

Supergrip Deutschland GmbH, Rellingen<br />

www.supergrip.de Seite 398<br />

Vattenfall Europe Innovation GmbH, Hamburg<br />

www.vattenfall.de Seite 417


Bodan Schwimmbadbau GmbH & Co. KG<br />

Im Heidach 27<br />

88079 Kressbronn<br />

Telefon: +49-7543-607-14<br />

Telefax: +49-7543-607-75<br />

info@bodan-sbb.com<br />

www.bodan-sbb.com<br />

www.waterclimbing.com<br />

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Matern Creativbüro<br />

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www.hsb.eu

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