hinnerk Juli 2017
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Aber gerade auf die Stunts habe ich mich besonders<br />
gefreut. Ich hatte ein tolles Stunt-Team, aber das Beste<br />
an den Jungs war, dass sie volles Vertrauen in mich hatten<br />
und mich immer alles haben ausprobieren lassen. Überhaupt<br />
war ich ganz überrascht, wie toll die Teamarbeit bei<br />
diesem Film war. Von Kollegen hatte ich immer gehört,<br />
dass man bei diesen riesigen Comic-Verfilmungen meist<br />
nur zur Arbeit kommt, tut, was einem gesagt wird, und<br />
dann wieder geht. Aber bei „Spider-Man: Homecoming“<br />
war das irgendwie anders. Ich konnte mich enorm viel einbringen<br />
und unser Regisseur Jon Watts war immer offen<br />
für neue Ideen und Vorschläge.<br />
Körperlich vorbereiten mussten Sie sich auf die Rolle<br />
also schon auch?<br />
Mit meinem besten Freund Harrison, den ich noch aus der<br />
Schule kenne und der inzwischen auch als mein Assistent<br />
arbeitet, habe ich zur Vorbereitung viel geboxt. Außerdem<br />
haben wir EMS-Training gemacht: Im Grunde ist das eine Art<br />
Yoga, nur dass man währenddessen unter Strom gesetzt<br />
wird. Und zwar buchstäblich. Total schräg. Man trägt einen<br />
Anzug, der an eine Maschine angeschlossen ist, die den<br />
Muskeln während des Trainings kleine Stromstöße verpasst.<br />
Harrison und ich hatten tierischen Spaß damit.<br />
Klingt aber eher gruselig als nach Spaß!<br />
Wir haben uns wirklich schlapp gelacht. Vor allem immer,<br />
wenn die Trainerin mal kurz aus dem Zimmer war, denn dann<br />
haben wir natürlich sofort die Maschine aufgedreht und uns<br />
gegenseitig einen ordentlichen Stromschlag verpasst. Boah,<br />
war das fies. Überhaupt muss ich sagen, dass EMS-Training<br />
echt Hardcore ist. Die Muskeln werden krasser beansprucht<br />
als mit den schwersten Gewichten. Nach dem ersten Tag<br />
konnte ich zwei Tage lang kaum sitzen, solche Schmerzen<br />
hatte ich. Selbst aufs Klo zu gehen, war schwierig.<br />
Wie war eigentlich die Zusammenarbeit mit Robert<br />
Downey jr.? Iron Man ist ja in „Spider-Man: Homecoming“<br />
auch mit von der Partie!<br />
Die Begegnung mit Robert ist auch so ein wahr gewordener<br />
Traum. Er ist jemand, den ich seit sehr, sehr langer Zeit<br />
bewundere. Schon vor dem ersten „Iron Man“-Film war ich<br />
ein riesiger Fan von ihm. Eigentlich, seit ich ihn in „Chaplin“<br />
gesehen hatte. Heute ist er erfolgreicher als je zuvor und<br />
einer der größten Stars der Welt, und trotzdem ist er ein<br />
ganz normaler Kerl geblieben. Er war jeden Tag zehn Minuten<br />
zu früh am Set, schüttelte allen im Team die Hand und<br />
arbeitete härter als alle anderen. Das hat mir noch einmal<br />
vor Augen geführt, dass man sich wirklich immer treu<br />
bleiben muss und nicht abheben darf. Egal wie berühmt<br />
man ist, wie viel Geld man verdient und ob man mit dem<br />
Privatjet zur Arbeit kommt.<br />
Irgendwelche Pläne, wie Ihnen das Nicht-Abheben<br />
am besten gelingen wird?<br />
Es ist auf jeden Fall viel wert, dass ich Harrison immer an<br />
meiner Seite habe. Mein Leben ist mittlerweile schon ganz<br />
schön verrückt, das kann man nicht anders sagen. Aber dass<br />
ich diese Erfahrungen mit jemandem teilen kann, den ich<br />
schon so lange kenne, ist wirklich etwas Besonderes. Und es<br />
schadet auch nichts, wenn der einem dann hin und wieder<br />
mal sagt: „Tom, du bist gerade echt ein Arschloch.“ Das bringt<br />
einen sofort zurück auf den Teppich.<br />
*Interview: Jonathan Fink<br />
Das ganze Interview gibt es auf www.blu.fm.