ALFRED SCHLACHER - Willingshofer EDV
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nachschaun, was mit meine Fuchseisen obn is.“ Mir ist’s recht, dass<br />
wir zu dritt sind.<br />
Es ist erst acht Uhr. Die Sonne brennt uns schon auf den Buckl, dieweil<br />
wir Straßegg zu steigen. Wir meinen gerade, dass der Wetterumschwung<br />
wohl wieder die gefürchtete Grippe bringen wird, da hebts<br />
in meinem Kopf ganz leise zu rumoren an, ich beachte es kaum. Beim<br />
Stieglblos verfolgen wir aufmerksam die Spur eines Rehes, das in seiner<br />
Not dorfzu wanderte, von einem Hund in Wind genommen und<br />
über den Bach gehetzt wurde. Der Patritz ist ein echter Jäger, er hat<br />
viel Mitleid mit den armen Tieren. Gar manches interessante Stücklein<br />
erzählt er während des Aufstieges, zumeist sind es eigene Erlebnisse,<br />
oder als solche erzählte Geschichten. Die Hannerl stapft flink<br />
wie ein Reh voran, wir gehen ihr viel zu langsam. Sie malt sich wohl<br />
den Tag, den ich bei ihnen daheim verbringen soll, mit den lustigsten<br />
Farben aus. Und ich zerbrech mir schon den Kopf darüber, was ich<br />
oben anfangen werde! Ich war schon bei manchem Bergbauer, überall<br />
hab ich stille Menschen gefunden mit den harten Furchen der Sorge<br />
im Gesicht; und Leben hab immer ich hineingebracht und es ist wohl<br />
oft toll zugegangen.<br />
1929 - Blick vom Oberen Bergbauer<br />
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