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ALFRED SCHLACHER - Willingshofer EDV

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Brief vom 23. Mai 1945 - Im Gefangenenlager Rimini<br />

Anm. der Redaktion: Aus der Kriegszeit Alfred Schlachers sind viele<br />

Aufzeichnungen erhalten. Die Briefe, die er in der Gefangenschaft von<br />

Mai bis September 1945 geschrieben hatte, konnte er nie absenden, er<br />

brachte sie später selbst mit. So blieb die quälende Ungewissheit: Er<br />

hatte keine Ahnung, wie seine Familie das Kriegsende überlebt hat,<br />

und daheim gab es kein Lebenszeichen von Vater.<br />

Der lieben Gasner Heimat!<br />

Zwei Grundhaltungen sind mir bei den Bibelbetrachtungen der letzten<br />

Wochen klar geworden:<br />

Die erste besteht im unbedingten Vertrauen auf Gottes Führung. Sie<br />

ist wohl das Um und Auf der Gotteskindschaft des Christen. Wer sie<br />

nicht hat, kommt nimmermehr aus den tausend Sorgen seines Erdenlebens<br />

heraus, ihn peinigt vor allem die so grausam ungewisse Zukunft<br />

unserer Tage. Er zerquält sich um jeder kleinen Einzelheit willen, und<br />

gewinnt kaum eine größere Schau, und hatte er sie aus ruhigeren Tagen<br />

her, verliert er sie jetzt. „Ne curare – sorget nicht ängstlich! Euer<br />

himmlischer Vater weiß ja“. Und doch: Ja, auch hier ist ein „doch“<br />

billig und heilsam. So sehr wir glauben und es wissen, daß Gott uns,<br />

soweit wir in allem guten Willens sind, nur zum Guten hinführt, so<br />

wenig darf uns dies körperlich und geistig faul machen. Die Grenze<br />

zum „vermessentlichen“ Vertrauen hin ist bald überschritten.<br />

Wir selbst müssen unser Heil auch wirken! Das heißt, Leib und Seele<br />

müssen ständig in all ihren Kräften mobil sein, damit wir „ewiges und<br />

zeitliches Glück und Frieden“ finden.<br />

Und „das Himmelreich leidet Gewalt, und nur wer Gewalt anwendet,<br />

gewinnt es“.<br />

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