allgäuALTERNATIV - Sommerausgabe 2-2017
Weitere Informationen, kostenlose Probeheft-Bestellmöglichkeit, Aboformular und vieles mehr finden Sie auf www.allgaeu-alternativ.de
Weitere Informationen, kostenlose Probeheft-Bestellmöglichkeit, Aboformular und vieles mehr finden Sie auf www.allgaeu-alternativ.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Biogas wird in Strom umgewandelt<br />
ungeahnten Erfolgen. So sind Nicaragua, Costa Rica,<br />
Uruguay und andere kurz vor der Zielerreichung, die<br />
Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren<br />
Energien zu schaffen. China, Marokko, die USA und<br />
Indien haben wesentlich stärkere Ausbaugeschwindigkeiten<br />
bei erneuerbaren Energien als Deutschland<br />
und die EU. Auf der Klimakonferenz 2016 in Marrakesch<br />
haben 48 Staaten beschlossen, ihre gesamte<br />
Energieversorgung zwischen 2030 und spätestens<br />
2050 auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen.<br />
In der aktuellen deutschen Regierung gibt es<br />
über solche Ziele nicht einmal eine Diskussion.<br />
Deutschland hat die im Jahre 2000 erfolgreich gestartete<br />
Energiewende mit dem Niedergang der bürgerlichen<br />
dezentralen Investitionen bereits stark gebremst.<br />
Dies ist das wahre Bild der deutschen Energiewende<br />
– auch, wenn Regierungspolitiker auf dem<br />
»Energy Transition Dialogue« versuchten, ein anderes<br />
Bild zu zeichnen.<br />
Den erschwerten Bedingungen zum Trotz<br />
Die weiterhin hohe Akzeptanz der deutschen Bevölkerung<br />
von erneuerbare Energien ist eine solide<br />
Grundlage, die dabei helfen kann, das Bild der Energiewende<br />
umzukehren. Viele dieser Akteure sind trotz erschwerter<br />
politischer Bedingungen weiterhin sehr engagiert.<br />
Um wieder an die früheren Erfolge anknüpfen<br />
zu können, sollten die Gesetzgebungsfehler aus der Vergangenheit<br />
korrigiert werden. Konkret sollte dies beinhalten,<br />
dass Energiegemeinschaften von Ausschreibungen<br />
bis 18 MW für den Solar-, Wind- und Bioenergiesektor<br />
ausgenommen sind. Zudem sollte eine zusätzliche<br />
Vergütung eingeführt werden, die kombinierte Investitionen<br />
in erneuerbare Energiequellen und Speichereinrichtungen<br />
fördern würde, die den Strom viertelstündlich<br />
während des ganzen Jahres abdecken. Damit<br />
würde die Netzintegration ohne Kern- oder Kohlekraft<br />
schnell ermöglicht werden und sich der Ausbau<br />
von e rneuerbaren Energien wieder beschleunigen.<br />
Fotos: Büro H.-J. Fell, EDITION ALLGÄU<br />
Freiflächen-Solaranlagen ergänzen<br />
den Strommix<br />
in Deutschland<br />
Der Autor Hans-Josef Fell<br />
Von 1998 bis zur Bundestagswahl 2013 war Fell<br />
Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1998<br />
bis 2002 war er Forschungs politischer Sprecher<br />
der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />
und Mitglied des Ausschusses für Bildung, For -<br />
schung und Technik folgenabschätzung. In den<br />
Jahren 2002 bis 2005 war er Sprecher für For -<br />
schung und Technologie der Bundes tags fraktion<br />
Bündnis 90/Die Grünen und Obmann des Aus -<br />
schusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktor -<br />
sicherheit im Deutschen Bundes tag. Ab 2005 war<br />
er der energiepolitische Sprecher der<br />
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Des<br />
Weiteren war Hans-Josef Fell ab 1998 der<br />
Berichterstatter für seine Fraktion für<br />
Technikfolgenabschätzung (TAB) im des Deutschen<br />
Bundestag.<br />
Fells besonderes politisches Engagement gilt der<br />
vollständigen Umstellung der konven tionellen Energieerzeugung<br />
auf erneuerbare Energien sowie der<br />
Akzeptanz des Peak-Oil-Problems in Wirt schaft,<br />
Gesellschaft und Politik. Er ist neben dem SPD-<br />
Abgeordneten Hermann Scheer der »Vater« des<br />
Erneuer bare-Energien-Gesetzes (EEG). Außer dem<br />
ist er mitverantwortlich für gesetzliche<br />
Regelungen und politische Initiativen zur Förderung<br />
<strong>allgäuALTERNATIV</strong><br />
13