Falstaff Spezial Gut Purbach
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gut purbach / KUNSTHAPPEN<br />
Wie so oft im Leben<br />
kommt es auf die<br />
richtige Mischung<br />
an. Weil die<br />
Geschäftsführung<br />
der Seefestspiele<br />
Mörbisch einmal schwarz auf weiß belegt<br />
haben wollte, was den Genius Loci am westlichen<br />
Ufer des Neusiedler Sees ausmacht,<br />
gab sie eine Umfrage in Auftrag. Das Ergebnis:<br />
»Ambiente«, »Kulinarik«, »Gastfreundschaft«<br />
und »Operette«. Eine Beschreibung<br />
wie aus dem Bilderbuch. In ihren allerbesten<br />
Jahren vermochte allein die Seebühne bis zu<br />
220.000 Besucher alljährlich an den See zu<br />
locken, mittlerweile hat sich die Zahl auf<br />
120.000 Operettenfreunde eingependelt.<br />
Nicht etwa, weil das Programm schlechter<br />
geworden ist, nein, gar nicht, sondern weil<br />
der Exklusivstatus, den die Seefestspiele einst<br />
genossen, längst nicht mehr vorhanden ist:<br />
Heute gibt es an die 35 kulturelle Mitbewerber<br />
in der Region. Die Jahre, in denen Kultur<br />
im Burgenland auf die zwei Klassik-Bühnen<br />
Mörbisch und St. Margarethen eingeschränkt<br />
blieb, sind passé.<br />
POST-CHRISTEL & VERDI-OPER<br />
Dennoch stellt Mörbisch auch heuer wieder<br />
ein besonders Zugpferd an der stetig größer<br />
werdenden Kulturkutsche dar. Erstens feiert<br />
das Festival seinen 60. Geburtstag, zweitens<br />
gibt man den Operetten-Klassiker »Der<br />
Vogelhändler« mit Megahits wie »Ich bin die<br />
Christel von der Post« oder »Schenkt man<br />
sich Rosen in Tirol« (Premiere am 7. Juli).<br />
Und drittens ist es das letzte Intendantenjahr<br />
von Dagmar Schellenberger, der es gelang,<br />
innerhalb kurzer Zeit eine eigene Fan g e-<br />
meinde hochzuziehen – trotz nicht ganz<br />
leicht zu bespielender Nachfolge nach dem<br />
20 Jahre lang amtierenden Mr. Wunderbarrr<br />
Harald Serafin. Auch wenn ihr das Herz<br />
angesichts des nahenden Abschieds blutet<br />
(»Ich hätte wirklich gerne weitergemacht«),<br />
zeigt sich Schellenberger sportlich: Sie wird<br />
den Part der Hofdame Adelaide übernehmen.<br />
Im unweit entfernten Steinbruch St. Margarethen<br />
steht ein weiteres legendäres Musikstück<br />
auf dem Programm: Giuseppe Verdis<br />
»Rigoletto« (Premiere 12. Juli). Hier geht<br />
es allerdings deutlich weniger lustig zu: Vor<br />
der schroffen Felslandschaft der Frei bühne<br />
muss der Hofnarr Rigoletto (gesungen<br />
von Davide Damiani) erleben, wie sich die<br />
Intrige, die er gegen seinen Herrn, den<br />
Schloss Eszterháza in Fertöd ist<br />
als das »ungarische Versailles«<br />
bekannt. Heuer findet hier ein Teil<br />
der Haydn-Festspiele statt.<br />
Fotos: Lukas Beck, Rita Newman, Halbturner Schlosskonzerte, beigestellt<br />
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