Drucken DCK - Neue Visionen Filmverleih
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FRANZ LUSTIG<br />
(Kamera)<br />
Franz Lustig, am 7. Oktober 1967 in Freiburg geboren,<br />
begann nach dem Abitur als freischaffender Kameraassistent<br />
bei verschiedenen Produktionen. Von 1991<br />
an studierte er im Gründungsjahr der Filmakademie<br />
Baden-Württemberg, wo er 1996 im Bereich Werbefilm<br />
abschloss. Seit 1994 arbeitet Lustig als Kameramann<br />
und Editor für Werbung und Musikvideos mit<br />
Regisseuren wie Wim Wenders, Ralf Schmerberg und<br />
Tarsem („The Cell“). Viele seiner Werbefilme erhielten<br />
Auszeichnungen, darunter die Nike-Spots „Horse“ und<br />
„Running Against The Bulls“.<br />
In Bereich der Musikvideos wurde ihm zweimal in<br />
Folge der Preis für die Beste Kamera beim VIDEO-<br />
CLIP-AWARD verliehen. Für den Film „Hommage à<br />
Noir“ erhielt Lustig den Förderpreis der Filmstiftung<br />
Nordrhein-Westfalen (Kamera und Schnitt).<br />
Nachdem er einige erfolgreiche Kurzfilme („Fragile“)<br />
und Dokumentarfilme gedreht hatte, gab er<br />
sein Kinodebüt mit „Land of Plenty“ (Regie: Wim Wenders),<br />
der 2004 auf dem 61. Filmfestival in Venedig<br />
Premiere hatte und für die Beste Kamera nominiert<br />
wurde.<br />
„Don’t Come Knocking“ ist seine zweite Kinoarbeit für<br />
Wim Wenders und wurde im anamorphotischen Cinemascope-Format<br />
gedreht. Sein jüngstes Dokumen-<br />
tarfilmprojekt ist „2, oder 3 Dinge, ...“ von Malte Ludin.<br />
(weitere Informationen unter www.FranzLustig.com )<br />
Gespräch mit<br />
Franz Lustig<br />
Was macht dem Kameramann mehr Spaß: ein DV-<br />
Schnellschuss à la „Land of Plenty“ oder eine aufwändige<br />
Produktion wie „Don’t Come Knocking“?<br />
Mir als Kameramann macht beides Spaß. Es waren<br />
einfach zwei komplett verschiedene Herausforderungen.<br />
„Land Of Plenty“ hatte einen viel schnelleren<br />
Entstehungsprozess, war ein „non-union“ Projekt und<br />
damit vor allem flexibler und spontaner. Die Kamera<br />
habe ich selber geführt, der Film wurde zum großen<br />
Teil aus der Hand gedreht. Das hatte den Vorteil,<br />
näher an den Schauspielern zu sein, war aber auch<br />
physisch wesentlich anstrengender.<br />
Bei „Don’t Come Knocking“ war alles minutiös von<br />
langer Hand organisiert. Das Team war gewerkschaftlich<br />
organisiert. Also hatte ich einen Operator<br />
(Bengt Jonsson), der die Einstellungen mit Wim<br />
kadrierte und der dann schwenkte. Dadurch konnte<br />
ich ein freieres Auge auf das Licht haben und beim<br />
Drehen meistens an der Seite von Wim vor dem<br />
Monitor stehen. Unser hohes Arbeitstempo von<br />
„Land Of Plenty“ haben wir trotzdem beibehalten<br />
können.<br />
Haben Sie sich zur Vorbereitung „Paris, Texas“<br />
angesehen?<br />
Ich hatte den Film vor 15 Jahren das letzte Mal gesehen,<br />
und habe mir ernstlich überlegt, es dabei zu lassen.<br />
Schließlich wollten Wim und ich es vor allem<br />
vermeiden, irgend etwas zu wiederholen. Als ich ihn<br />
mir dann doch angesehen habe, bemerkte ich, wie<br />
sehr die Bilder und Stimmungen von Robby und Wim<br />
in meinem Unterbewussten seitdem weitergelebt<br />
und gearbeitet hatten. Und jetzt haben wir etwas<br />
geschaffen, hoffe ich, was ebenso in vielen anderen<br />
Köpfen weiterleben wird.<br />
Welches war die schwierigste Szene für Sie?<br />
Die lange 360° Kreisfahrt um das Sofa herum, wenn<br />
Howard da einen Abend und eine Nacht wie festgenagelt<br />
sitzen bleibt. Das war vor allem ein ziemlich<br />
schwieriges Lichtkonzept. Das Sofa stand mitten auf<br />
einer Straße mit tiefen Fluchten, und wir konnten<br />
nirgendwohin eine Lampe stellen, alles war ja im<br />
Bild. Also musste mein Licht als „practicals“ ins Set<br />
eingebunden werden, oder sehr hoch positioniert<br />
www.dontcomeknocking.com 22