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Leseprobe stahl und eisen 07/2017

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AKTUELLES<br />

Namen <strong>und</strong> Nachrichten<br />

Zweiter Niedersächsischer Stahldialog<br />

Gemeinsam für die Zukunft der<br />

Stahlindustrie<br />

Auf Einladung des Niedersächsischen Ministers für Wirtschaft, Arbeit <strong>und</strong> Verkehr, Olaf<br />

Lies, diskutierten am 27. Juni <strong>2017</strong> Vertreter von Politik, Stahlindustrie <strong>und</strong><br />

Gewerkschaften in Hannover über die aktuellen Herausforderungen der Branche. Eine<br />

noch nicht bewältigte Importkrise, weltweite protektionistische Tendenzen <strong>und</strong> die<br />

Verschärfung des EU-Emissionsrechtehandels bedrohen die Stahlindustrie in Deutschland<br />

<strong>und</strong> mit ihr die rd. 86 000 in der Branche direkt Beschäftigten sowie mehr als<br />

h<strong>und</strong>erttausend Arbeitsplätze bei Zulieferern.<br />

braucht jetzt mutige politische<br />

Entscheidungen, um<br />

die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<br />

s<br />

der Stahlindustrie in Niedersachsen<br />

<strong>und</strong> Deutschland in einem<br />

veränderten internationalen<br />

Umfeld zu erhalten“, fasste Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl, die<br />

aktuelle Situation zusammen. Zur<br />

Debatte über die Verschärfung des<br />

EU-Emissionsrechtehandels sagte<br />

Kerkhoff: „Die Europäische Kommission<br />

in Brüssel zeigt wenig<br />

„Jetzt kommt es auch darauf an, dass<br />

sich die deutsche B<strong>und</strong>esregierung<br />

mit aller Kraft einbringt“<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschftsvereinigung Stahl<br />

Verbandschef Hans Jürgen Kerkhoff fordert mutige Entscheidungen,<br />

um die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie in einem veränderten<br />

internationalen Umfeld zu erhalten<br />

<br />

Verständnis für die industrielle<br />

Wirklichkeit im Land, das haben<br />

die Trilog-Verhandlungen zur Zukunft<br />

des Emissionsrechtehandels<br />

bisher nicht korrigieren können.<br />

Jetzt kommt es auch darauf an,<br />

dass sich die deutsche B<strong>und</strong>esregierung<br />

mit aller Kraft einbringt.“<br />

Mit Blick auf die globalen Überkapazitäten<br />

<strong>und</strong> zunehmende<br />

Dumpingimporte sei die Einhaltung<br />

von Wettbewerbsregeln unter dem<br />

Dach der WTO unerlässlich. Die<br />

Stahlindustrie in Deutschland stehe<br />

zu einem fairen internationalen<br />

Handel. Die europäischen Handelsschutzinstrumente<br />

sollten aber in<br />

jedem Fall wirksam <strong>und</strong> konsequent<br />

angewandt werden, wenn gegen internationale<br />

Regeln verstoßen wird.<br />

Auch die aktuellen handelspolitischen<br />

Entwicklungen in den<br />

Vereinigten Staaten sorgen zunehmend<br />

für Unsicherheiten. Prof.<br />

Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Salzgitter AG: „Die<br />

Vorgehensweise <strong>und</strong> die letzten<br />

Entscheidungen des US-Handelsministeriums<br />

sind sachlich nicht<br />

nachvollziehbar. Sie basieren nicht<br />

auf den international anerkannten<br />

Regeln der WTO <strong>und</strong> sind somit<br />

vollkommen inakzeptabel.“<br />

Frank Koch, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH, sprach<br />

sich gegen nationale Alleingänge in<br />

der Klimapolitik aus: „Es ist nicht<br />

zielführend, wenn neben der europäischen<br />

Klimapolitik noch nationale<br />

Zusatzanforderungen zum<br />

Emissionsrechtehandel gestellt<br />

werden, die am Ende den innereuropäischen<br />

Wettbewerb verzerren.“<br />

Der Niedersächsische Stahldialog<br />

fand erstmalig im Februar<br />

2016 in Hannover statt. Die Veranstaltung<br />

macht die von Politik,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Gewerkschaften<br />

gemeinsam getragene Sorge um<br />

den Erhalt der industriellen Wertschöpfungsketten<br />

deutlich. swz<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

8<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. 7

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