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KulturFenster Nr. 05/2016 - Oktober 2016

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Im Gedenken<br />

Chorwesen<br />

Pionier der Musikpädagogik<br />

Im Gedenken an Univ.-Prof. Josef Sulz<br />

Er prägte nicht nur die Musikpädagogik<br />

in Österreich mit, sondern auch jene<br />

in Südtirol. Er galt als Pionier der Musikerziehung<br />

in Tirol, Generationen von Musiklehrern<br />

wurden von ihm ausgebildet<br />

und er war der Initiator des Mozarteums<br />

in Innsbruck: Univ.-Prof. Josef Sulz ist am<br />

13. Juli gestorben.<br />

Auch in Südtirol hat er die Spuren seines<br />

reichen Wirkens hinterlassen: So gab<br />

er 1984 gemeinsam mit Johanna Blum,<br />

Gretl Brugger und Stefan Demetz „Kommt<br />

zum Singen. Liederbuch aus Südtirol“<br />

heraus und 1985 im Auftrag des Pädagogischen<br />

Instituts des Landes Südtirol<br />

den curricularen Lehrplan für das Fach<br />

Musikerziehung an der Mittelschule. Besonders<br />

am Herzen lag ihm die Volksmusik,<br />

die musikalische Früherziehung und<br />

die Musikpädagogik im Allgemeinen, wovon<br />

sein Wirken und auch viele wissenschaftliche<br />

Beiträge zeugen, etwa auch<br />

im „Schlern“, wo sich Prof. Sulz mit der<br />

Volksmusik in Südtirol auseinandersetzte.<br />

Mit der Gründung des „Instituts für Musikalische<br />

Volkskunde“ (heute „Fachbereich<br />

Musikalische Ethnologie“) am<br />

Mozarteum (1987) schuf Josef Sulz die<br />

einzige universitäre Forschungseinrichtung<br />

Westösterreichs für traditionelle<br />

Musik im Alpenraum. Er war auch der<br />

Gründer des „Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes“<br />

(1974) in Innsbruck.<br />

Als Kirchenmusiker leitete er jahrzehntelang<br />

den Kirchenchor von Natters und<br />

es freute ihn besonders, dass seine<br />

sakralen Kompositionen große Anerkennung<br />

fanden.<br />

Josef Sulz wurde 1930 in Patzmannsdorf,<br />

Niederösterreich, in einer<br />

bäuerlichen Familie geboren.<br />

Nach der Matura studierte er Musikerziehung<br />

an der Musikakademie<br />

Wien und Geschichte an der Universität<br />

Wien sowie später Musikwissenschaft<br />

an der Universität Innsbruck.<br />

Ab 1956 wirkte er als Gymnasiallehrer<br />

in Feldkirch und von 1957–1971<br />

in Innsbruck. Von 1971–1980 war<br />

Josef Sulz Fachinspektor für Musikerziehung<br />

für die Bundesländer Salzburg,<br />

Tirol und Vorarlberg. Damals<br />

lebte er mit seiner Familie bereits in<br />

Natters bei Innsbruck. Er betrieb den<br />

Aufbau einer Abteilung für Schulmusik<br />

am Innsbrucker Konservatorium,<br />

die 1981 von der Salzburger Musikhochschule<br />

Mozarteum als dislozierte<br />

Abteilung übernommen wurde. Josef<br />

Sulz ist somit der Initiator des Mozarteums<br />

in Innsbruck.<br />

Im Jahr 1979 wurde er als Professor<br />

für Musikpädagogik an die Musikhochschule<br />

München berufen. Schon<br />

drei Jahre später, 1982, erfolgte seine<br />

Berufung als ordentlicher Professor an<br />

die Musikhochschule Mozarteum Salzburg,<br />

Abteilung für Musikerziehung<br />

in Innsbruck. Diese Abteilung baute<br />

er neu auf und leitete sie bis 1988.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>05</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong> 39

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