KulturFenster Nr. 01|2017 - Februar 2017

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Aus Verband und Bezirken „Weit, weit weg“ Kommentar von Othmar Trenner Der Kirchenchor Sexten in seiner traditionellen Tracht vor dem Hochaltar der Pfarrkirche Sexten – Bildrechte: Christian Tschurtschenthaler Es stimmt, weit weg ist schon Weihnachten und noch mehr die Adventszeit. Gerade die Adventszeit ist heute ja vielfach nur geprägt von den zahlreichen Christkindlmärkten und den mehr oder weniger niveauvollen Veranstaltungen in diesem Rahmen. Es gibt wohl wenige Ortschaften in unserem Land, wo nicht wenigstens ein Adventskonzert stattfindet. Die zahlreichen Singgemeinschaften jeder Art tun auch gut daran, diese Zeit für Konzerte zu nutzen, denn Advent und Weihnachten ohne Musik ist für die Menschen unserer Kulturlandschaft kaum denkbar. Die Chorleiter/innen haben aber viel Mühe, jedes Jahr etwas Neues, oder wie es heute wichtig scheint, „Anderes“ zu finden oder zu erfinden, um dem Publikum zu gefallen. Dabei werden manchmal etwas eigenartige Adventsprogramme angeboten. Um beim Titel dieser kurzen Überlegungen zu bleiben: Was hat das stimmungsvolle, etwas wehmütige Liebeslied von L. Maierhofer mit der Adventsthematik zu tun? Wenn dann auch noch andere hübsche und beliebte Chorstücke auf dem Programm stehen, die auch keinen Bezug zum Advent haben, dann frage ich mich, ob man nicht einfach das Wort „Advent“ aus der Konzertankündigung weglassen sollte, um dem Publikum nicht falsche Vorstellungen zu machen. Die Musik für Weihnachtskonzerte sollte sich textlich mit diesem Themenkreis befassen, sonst darf man auch nicht kritisieren, wenn die Hoteliers den oft sehr üppigen weihnachtlichen Lichterschmuck auch für Fasching usw. verwenden – denke ich da vielleicht etwas zu altmodisch? Ein anderes Adventskonzert hat der Kirchenchor von Sexten zum 250. Jahr seines Bestehens gestaltet. Hans Reider, der den Chor jahrzehntelang geleitet und konsequent aufgebaut hat, schuf eine in der Art der klassischen Oratorien gestaltete „Weihnachtsgeschichte“, die das Geschehen vom dunklen Ursprung her erzählt. Seine eigenen, sinnvoll und gut geformten Texte hat er in eine auf der Tradition fußenden ausdrucksvolle und wirkungsvolle Musik gekleidet, die von aktualisierenden Texten unterbrochen wurde. Schön gesungene Soli und Ensembles (in alpenländischer Art), gut klingende Chorsätze wurden von einem kleinen Instrumentalensemble unter der Leitung von Alexander Patzleiner begleitet. Um heute ein so umfangreiches Werk zu schaffen, braucht es viel Mut und vor allem viel handwerkliches Können und das Wissen um die klanglich-musikalischen Möglichkeiten der Singgemeinschaft, die es zur Aufführung bringen soll. Es wäre erfreulich, wenn auch andere Chorleiter den Mut hätten, diesem Beispiel zu folgen. Othmar Trenner, Verbandschorleiter Othmar Trenner Jahreshauptversammlung des Südtiroler Chorverbandes Die Jahreshauptversammlung des Südtiroler Chorverbandes findet am Samstag, 11. März 2017, um 16 Uhr im Haus der Vereine in Nals statt. 12 KulturFenster
Chorwesen Die Teilnehmer des Adventsspiels in Terlan (Foto: Walter Haberer) •Stimmgabel „A Stern der Liab“ Terlaner Männerchor Im Dezember präsentierte der Terlaner Männerchor zusammen mit der Maultaschbühne Terlan und dem Kirchenchor Leifers an zwei Abenden ein besonderes Adventsspiel im Raiffeisenhaus von Terlan. Mehrere hundert Besucher folgten der Einladung des Terlaner Männerchores zum Adventsspiel in Terlan. Das Stück „A Stern der Liab“ regte zum Nachdenken an. Im Stück lauschte nämlich ein Sterngucker mit seinen Begleitern in die unendliche Weite des Sternenhimmels hinein. Erst in der Stille begannen sie mit dem Herzen zu sehen. Und das geheimnisvolle Geschehen um Maria und Josef zog bei ihren nächtlichen Betrachtungen immer wieder in den Bann. Sie erlebten, wie der strahlende Stern die Hirten in Staunen versetzte oder wie ein Engel die freudige Botschaft von der Geburt Jesu verkündete. Zwischendurch trug der Terlaner Männerchor zusammen mit dem Kirchenchor Leifers und Musikern unter der Gesamtleitung von Konrad Prieth vertraute Lieder und Weisen vor. Ein gelungenes Fest Kirchenchor Ridnaun Der Cäciliensonntag wird in Ridnaun vom Kirchenchor und der Knappenkapelle gemeinsam gefeiert, wobei die Messfeier abwechselnd ein Jahr vom Kirchenchor und ein Jahr von der Knappenkapelle gestaltet wird. Dieses Jahr bereicherte der Chor mit einigen Stücken aus der Messe ‚Jubilate Deo‘ sowie dem ‚Cantate Domino‘ aus Psalm 98 den Gottesdienst. Er wurde dabei von einigen Bläsern der Knappenkapelle Ridnaun begleitet und die Messe wurde durch die vollen und harmonischen Klänge wahrlich zu einem Fest, nicht nur für ihre Schutzpatronin, sondern für die gesamten Teilnehmer des Gottesdienstes. Anschließend wurde im Hotel Schneeberg gemeinsam gefeiert. Der Kirchenchor Ridnaun nutzte diesen Rahmen, so wie jedes Jahr, um langjährigen Mitgliedern zu danken und diesen eine Ehrenurkunde des Verbandes der Kirchenchöre und des Südtiroler Chorverbandes zu überreichen. Dieses Jahr wurde Sieghard Helfer für seine 15-jährige Mitgliedschaft geehrt. Chorleiterin Esther Falkensteiner, der Geehrte Sieghard Helfer, Obmann Hermann Schölzhorn (v.l.) Nr. 01 | Febuar 2017 13
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