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SPORT<br />

Sturmlinie des gesamten Hockey-Universums.<br />

Obwohl die Langenthaler ihre offensive<br />

Feuerkraft inzwischen dank Dario Kummer<br />

(22), einem der meistunterschätzten<br />

Stürmer der gesamten Nationalliga, etwas<br />

besser ausbalanciert haben, so ist die Abhängigkeit<br />

von eben diesem «hundertjährigen<br />

Sturm» nach wie vor beunruhigend gross.<br />

Deshalb gilt: Sage mir, wie stark der «hundertjährige<br />

Sturm» weht und ich sage Dir,<br />

wie es um Langenthal steht.<br />

Fazit: Olten und Langenthal sind<br />

praktisch gleichwertig.<br />

TRAINER<br />

Bengt-Ake Gustafsson (59) ist für die Oltner<br />

ein Glücksfall. Diese Hockey-Traumfabrik,<br />

die seit Jahren auf einer Gratwanderung<br />

zwischen Depression (kommt’s vom Nebel?)<br />

und mitreissendem Optimismus durch die<br />

Saison taumelt, ist der ruhige Schwede als<br />

ausgleichende Kraft der Beruhiger. Wer<br />

Schweden im gleichen Jahr zu einem Olympiasieg<br />

und WM-Titel kommandiert (2006)<br />

ist ein grosser Bandengeneral. Und wer mit<br />

Langnau gar in die NLA aufgestiegen ist<br />

(2015) gar ein Bandenmarschall. Wenn es<br />

«Gus» nicht schafft, die Oltner zum Spitzenteam<br />

zu formen – wer dann? Langenthal hat<br />

die Führung der Mannschaft auch einem<br />

Schweden anvertraut. Per Hanberg (50) ersetzt<br />

Meistermacher Jason O’Leary (38). Der<br />

kanadische Feuerkopf wechselt als Assistent<br />

nach Genf. Er ist lieber in der grossen Stadt<br />

ein Knecht als im dörflichen Langenthal ein<br />

König. Ein Trainerwechsel<br />

nach einem Titelgewinn ist<br />

kein Nachteil. Und erst recht<br />

ist es kein Problem, wenn ein<br />

neuer Trainer keine Vergangenheit<br />

in der Schweiz hat.<br />

Es spricht nichts gegen Per<br />

Hanberg. Aber er hat nicht<br />

ganz die Kragenweite von<br />

Bengt-Ake Gustafsson.<br />

Fazit: Leichte Vorteile für Olten.<br />

MANAGEMENT<br />

Auf den ersten Blick arbeiten die Langenthaler<br />

zwar seriöser und der neutrale Chronist<br />

neigt eher dazu, die Oberaargauer zu loben.<br />

Aber die Oltner sind dafür krisengeschüttelter,<br />

sturmerprobter. Sie sehen sich einer bissigen<br />

Lokalpresse und ständiger Polemik<br />

ausgesetzt und ein medialer Sturm hat Trainer<br />

Maurizio Mansi und Sportchef Jakob<br />

Kölliker aus dem Amt geblasen und alle<br />

Macht ist wieder in den Händen von Geschäftsführer<br />

Peter Rötheli. Unter der<br />

Schirmherrschaft von Präsident Stephan<br />

Es spricht nichts gegen Per<br />

Hanberg vom SCL. Aber er hat<br />

nicht die Kragenweite von Bengt-<br />

Ake Gustafsson vom EHC Olten.<br />

Anliker herrscht im Oberaargauer Medienwald<br />

rund um den SC Langenthal hingegen<br />

praktisch Windstille. Wenn es doch mal hektisch<br />

wird, kühlt eine sanfte Brise aufbauender<br />

medialer Kritik die Gemüter. Geschäftsführer<br />

Gian Kampf und Sportchef Noël Guyaz<br />

werden in der Sänfte des medialen Wohlwollens<br />

durch die Saison getragen und<br />

können in Ruhe ihres Amtes walten. Wahrlich<br />

ein Schelm, wer heimlich denkt: Ein<br />

bisschen mehr Rock und Roll wäre der Unterhaltung<br />

förderlich.<br />

Fazit: Beides klug geführte Hockey-<br />

Unternehmen<br />

Bleibt die Frage: Wer wird am Ende der Qualifikation<br />

besser platziert sein? Der EHC Olten<br />

oder der SC Langenthal? Olten. Aber das<br />

muss für die Playoffs gar nichts bedeuten.<br />

Nico Dünner (SCL) im<br />

Kampf gegen Goalie<br />

Matthias Mischler<br />

und Stefan Hürlimann<br />

vom EHC Olten.<br />

32 s’Positive 7 / 2017

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