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RENÉ ADLER<br />
(Anm. d. Red.: Torwarttrainer Stephan Kuhnert) hilft<br />
da enorm. Ich kann unter ihm neue Impulse für mein<br />
Torwartspiel sammeln, auch mit 32 Jahren noch einen<br />
Entwicklungsschub erleben. Das ist unheimlich reizvoll“,<br />
erklärt Adler, der pünktlich vor dem Pflichtspiel-Auftakt<br />
gemeinsam mit seiner Frau sowie den beiden Hunden<br />
Momo und Suki das neue Zuhause beziehen konnte.<br />
In einer neuen Heimat, deren Eigenschaften er<br />
schnell zu schätzen gelernt hat auf seiner dritten Profi-<br />
Station im Laufe seiner Karriere. „In Mainz herrscht<br />
natürlich auch eine Erwartungshaltung vor. Im Vergleich<br />
zu meinen vorherigen Verein habe ich aber schon den<br />
Eindruck, dass man mit mehr Ruhe arbeiten kann. Diesen<br />
Weg sollten wir zwingend beibehalten, auch nicht die<br />
Nerven verlieren, wenn es mal nicht so läuft.“ Davon,<br />
dass die 05er vor einer erfolgreicheren Runde stehen<br />
als im Vorjahr, ist Adler dennoch überzeugt und vertraut<br />
auf seine Erfahrungswerte. „Ich möchte an dieser Stelle<br />
ungern Prognosen abgeben, denn es kann unheimlich<br />
schnell nach oben wie auch nach unten gehen. Trotzdem<br />
bin ich überzeugt, dass in unserer Mannschaft großes<br />
spielerisches Potenzial steckt. Soviel kann ich nach über<br />
zehn Jahren Profifußball sagen“, empfindet der Torwart<br />
große Vorfreude auf das neue Spieljahr. Auf eine neue<br />
Saison, in der er als letzter Mann zur großen Stütze<br />
werden und Verantwortung übernehmen möchte. Ein<br />
natürlicher Führungsanspruch, den Adler auf und neben<br />
dem Platz vorleben möchte. Nicht nur, weil er direkt in<br />
den 05-Mannschaftsrat aufgestiegen ist. „Unabhängig<br />
davon möchte ich für jeden als Ansprechpartner zur<br />
Verfügung stehen. Es ist ganz ganz wichtig, so viel<br />
wie möglich zu kommunizieren auf und außerhalb des<br />
Platzes. Wir haben eine junge dynamische Truppe, in der<br />
das bislang wunderbar passt.“<br />
Auch wenn der Fußball im Leben der neuen<br />
Nummer eins der 05er weiterhin oberste Priorität<br />
genießt, versucht Adler sich, sofern es die Zeit zulässt,<br />
auch an anderen Arten der Freizeitgestaltung, spielt<br />
„Es ist ganz ganz wichtig, so viel<br />
wie möglich zu kommunizieren, auf<br />
und außerhalb des Platzes.<br />
Wir haben eine junge dynamische<br />
Truppe, in der das bislang<br />
wunderbar passt.”<br />
Jogis<br />
Nr. 1<br />
Knapp neun Jahre liegt<br />
René Adlers Länderspiel-<br />
Debüt für die deutsche<br />
Nationalelf zurück.<br />
Im WM-Quali-Spiel<br />
gegen Russland im<br />
Oktober 2008 setzte<br />
Bundestrainer Joachim<br />
Löw erstmals auf den<br />
damals 23-Jährigen.<br />
Alder galt danach als<br />
unumstrittene Nummer<br />
1, ein Rippenbruch<br />
verhinderte seine<br />
WM-Teilnahme 2010.<br />
Insgesamt bestritt er 13<br />
A-Länderspiele.<br />
u.a. Golf und hat zudem ein Studium im Bereich<br />
Sportmanagement abgeschlossen, wie er nicht ohne<br />
Stolz erzählt. Er sei geprägt von der sportlichen<br />
Ausbildung im „Ostprogramm“, wie er es nennt, am<br />
Sportgymnasium in Leipzig. „Ich habe diese Schule<br />
damals komplett durchlaufen und schon im Alter von<br />
zehn oder elf Jahren mehr als einmal am Tag trainiert.<br />
Selektion stand da im Mittelpunkt. Nur die Besten<br />
kamen weiter. Insofern treibt der Leistungswille bzw.<br />
-gedanke mich an – auf wie auch außerhalb des Platzes<br />
beispielsweise im Rahmen des Studiums. Mir geht es<br />
nie darum, mich einfach nur irgendwie durchzuwurschteln,<br />
sondern ein vorzeigbares Ergebnis zu erreichen.“<br />
Vorerst, keine Frage, liegt der Fokus aber wieder ausschließlich<br />
auf dem Fußball, auf der neuen Saison mit<br />
Mainz 05 und dem Saisonstart gegen Hannover. Dem<br />
ersten Einsatz vor heimischem Publikum in der OPEL<br />
ARENA fiebert er entgegen.<br />
„Das erste Spiel ist immer schwierig, weil niemand<br />
weiß wo man steht“, sagt Adler. „Dennoch: „Wir spielen<br />
zuhause, haben unsere Fans im Rücken und wollen<br />
natürlich einen Dreier einfahren. Dass Hannover ein<br />
Aufsteiger ist, spielt dabei aber keine Rolle. Denn gefühlt<br />
waren sie nie weg und haben sich gut verstärkt. Die<br />
Jagd nach Punkten kann losgehen“, fühlt sich Adler nach<br />
sechs Wochen Vorbereitung am Rhein bereit loszulegen,<br />
und will mit seiner Leistung einen ersten kleinen Beitrag<br />
zu einer erfolgreichen Saison der 05er beitragen. Glückt<br />
der Auftakt, könnten dann sowohl der Torwart wie auch<br />
Mainz 05 im Verlauf der Saison den angestrebten<br />
Entwicklungsschub erleben und die im vergangenen Mai<br />
heraufbeschworene Aufbruchsstimmung am Bruchweg<br />
weiter mit Leben füllen.