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Unser Gast 49<br />
einem Erfolgserlebnis nach Hannover zurückzukehren, muss<br />
ich - glaube ich - nicht betonen.“<br />
Den Optimismus, dass Misstöne durch die Problemfans<br />
zumindest auf dem Spielfeld verhallen, kann Heldt auch<br />
durch den 6:2-Sieg im DFB-Pokal ziehen. Auch durch den<br />
0:1 Rückstand gegen den Bonner SC hat sich die Gruppe<br />
um „Bandleader“ Sané nicht aus dem Takt bringen lassen.<br />
Dazu trägt offenbar auch der Zusammenhalt bei. Der<br />
Österreicher Martin Harnik spielt im Angriff der 96er die<br />
erste Geige, sorgte mit 17 Toren für den richtigen Rhythmus<br />
in Aufstiegsjahr und traf auch in Bonn. Er sieht vor allem in<br />
der guten Stimmung die Chance dafür, die Liga zu rocken. So<br />
viel Dur und so wenig Moll erlebte er früher nur in Düsseldorf:<br />
„Das ist das zweite Mal in meiner Karriere, dass ich eine<br />
Profi-Mannschaft als richtig coole Gemeinschaft erlebe. Im<br />
Grunde sind wir eher Freunde als Mitarbeiter. Es muss kein<br />
besonderes Verhältnis sein. Aber es ist definitiv ein Vorteil,<br />
weil man dann vielleicht auch unbewusst für den anderen<br />
einen Schritt mehr macht – um einen Fehler auszubügeln<br />
„Ich habe das<br />
Gefühl, dass<br />
wir eine gute<br />
Vorbereitung<br />
hinter uns<br />
haben,<br />
weil viele<br />
Kriterien,<br />
die uns<br />
wichtig sind,<br />
gegriffen<br />
haben.”<br />
HORST HELDT<br />
oder das entscheidende Tor aufzulegen.“<br />
Die Komposition, mit der die Hannoveraner also das<br />
Musical „Dieses Mal kein Abstiegskampf“ schreiben wollen,<br />
lautet: Ein gut abgestimmtes Orchester mit Zugang Pirmin<br />
Schwegler, der das Mittelfeld mit Pauken und Trompeten<br />
beackert und: viel üben. Dass sieht man eben am frühen<br />
Start der Proben im Juni.<br />
Aber Moment: Dazwischen hatte Dirigent Breitenreiter<br />
seinen Solisten fünf Tage frei gegeben: „Es ist gut für die<br />
Köpfe der Spieler, noch mal abzuschalten und nach Hause zu<br />
kommen. So können sie mental frisch und körperlich erholt<br />
zurückkehren.“ Sonderurlaub mitten in der Vorbereitung?<br />
Damit haben auch die Mainzer schon einmal Erfahrung<br />
gesammelt: Im Sommer 2010 gab Thomas Tuchel sogar eine<br />
Woche frei. Damals folgte die legendäre Serie von sieben<br />
Auftaktsiegen in Folge und am Ende ein Europapokal-Platz.<br />
Klingt also nach einem guten Omen für die Hannoveraner<br />
– dann würden sicher auch alle 96-Fans den Scorpions-Hit<br />
singen: „Still loving you!“.