Der Betriebsleiter 9/2017
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FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Die Spindel im Detail<br />
Die Typhoon HSM-Spindel für die Mikro- und Präzisionsbearbeitung bietet<br />
eine hohe Effizienz beim Zerspanen mit hohen Drehzahlen. Das Kühlmittel<br />
wird durch die Maschinenspindel zugeführt und treibt die Turbine an,<br />
höherer Druck und Strömungsgeschwindigkeit steigern die Drehzahl und<br />
Leistung der HSM-Spindel. Sie ist auf einer Vielzahl von Standard- und<br />
Sondermaschinen anwendbar, bietet eine Verkürzung der Bearbeitungszeit<br />
und erweitert den Schnittgeschwindigkeitsbereich gegenüber der<br />
Maschinenspindel. Die Typhoon HSM-Spindel kann in den automatischen<br />
Werkzeugwechsler der Bearbeitungsmaschine integriert werden. <strong>Der</strong><br />
drahtlose Drehzahlmesser mit kontaktlosem Sensor bietet permanente<br />
Überwachung während der Bearbeitung.<br />
Schneller Schnitt<br />
Mehr Effizienz in der Präzisionsbearbeitung<br />
durch neue Vorsatzspindel<br />
Ein Maschinenbauer setzt bei der<br />
Mikro- und Präzisionsbearbeitung<br />
auf eine neue Spindel und erzielt<br />
damit auf Anhieb kürzere<br />
Bearbeitungszeiten sowie höhere<br />
Schnittgeschwindigkeiten. Somit<br />
spart man sich die Beschaffung von<br />
Spezialmaschinen, die nicht voll<br />
ausgelastet wären.<br />
Die Eckold GmbH und Co. KG mit Hauptsitz<br />
in St. Andreasberg im Harz konstruiert<br />
und fertigt Werkzeuge, Maschinen<br />
und Anlagen zum Umformen, Fügen,<br />
Clinchen und Stanzen von Blechen und<br />
Profilen für einen weltweiten Kundenkreis<br />
aus der Automobilindustrie, dem Flugzeugbau,<br />
dem Schiffs- und Waggonbau sowie der<br />
gesamten blechverarbeitenden Industrie.<br />
Stets die Weiterentwicklung der Produktionsverfahren<br />
im Blick, setzt man bereits seit<br />
über 15 Jahren auf die Zusammenarbeit mit<br />
Ingersoll. Bei einem der regelmäßigen Besuche<br />
des Ingersoll-Anwendungsberaters<br />
Wolfgang Schuppe diskutierten Eckold-Fertigungsleiter<br />
Klaus Bremer und der Ingersoll-<br />
Experte schließlich die Möglichkeiten der<br />
Bearbeitung einer Matrize aus hochlegiertem<br />
Spezialstahl für ein Clinch-System.<br />
Das zu bearbeitende Werkstück ist ein<br />
Verschleißteil aus einem hochlegierten<br />
Werkstoff mit einer Festigkeit von 63 HRC.<br />
Bei diesem Spezialstahl handelt es sich um<br />
einen pulvermetallurgisch hergestellten<br />
Kaltarbeitsstahl. Als optimales Werkzeug<br />
für diesen Einsatzfall erwies sich ein<br />
INROCkwell-Hochpräzisionskugelfräser aus<br />
der Ingersoll Plendur-Serie, der für die Bearbeitung<br />
von hochhartem Material bis<br />
70 HRC geeignet ist. <strong>Der</strong> Fräser bietet<br />
höchste Präzision durch freigeschliffene<br />
Werkzeuggeometrie und spezielle Freischliffe<br />
auch in diesem kleinen Durchmesserbereich.<br />
Gesucht: Spindel für hohe<br />
Schnittgeschwindigkeiten<br />
Für das gewählte Werkzeug mit Durchmesser<br />
0,8 mm stand keine geeignete<br />
Spindel zur Verfügung, um auf vernünftige<br />
Schnittgeschwindigkeiten zu kommen. Bei<br />
den Fertigungsverantwortlichen der Firma<br />
Eckold wurden alle denkbaren Möglichkeiten<br />
diskutiert: Elektro- oder Getriebespindeln<br />
wurden überdacht sowie eine<br />
neue Maschine in Betracht gezogen. Dieser<br />
Gedanke wurde dann aber schnell verworfen,<br />
da die Maschine mit der HSC-Bearbeitung<br />
nicht ausgelastet wäre. „Es muss eine<br />
Lösung her, aber eine bezahl bare“, war die<br />
Leitlinie.<br />
Als Wolfgang Schuppe die neue HSM Jet-<br />
Spindel Typhoon vorstellte, erwies sich diese<br />
als genau das richtige Produkt. Schnell war<br />
beschlossen, die HSM-Spindel bei der Bearbeitung<br />
der Matrize zu nutzen.<br />
Überzeugend in der Praxis<br />
<strong>Der</strong> Einsatz der HSM Jet-Spindel wurde von<br />
Ingersoll-Anwendungstechniker Harry<br />
Werwai geplant und erfolgreich durchgeführt.<br />
Für die Bearbeitung des hochfesten<br />
Spezialmaterials wird Kühlschmierstoff empfohlen,<br />
besonders in Anbetracht einer gewünschten<br />
hohen Oberflächenqualität. Da<br />
es sich hier um eine Fräsbearbeitung handelte,<br />
wurde ein komplettes Fluten des Werkstückes<br />
angestrebt. Das Werkstück konnte in<br />
ca. 2,5 Minuten bearbeitet werden. Die zur<br />
Verfügung stehende Drehzahl von 23 000 U/<br />
min erlaubte eine Schnittgeschwindigkeit<br />
von 56 m/min bei dem Werkzeugdurchmesser<br />
von 0,8 mm. Auch die erreichte Oberflächenqualität<br />
konnte überzeugen.<br />
Fazit<br />
Schon der erste Einsatz der Typhoon-Spindel<br />
war somit ein voller Erfolg und für die<br />
Produktverantwortlichen der Firma Eckold<br />
stand fest, dass der neue Spindelvorsatz<br />
auch bei weiteren sinnvollen Anwendungen<br />
zum Einsatz kommen wird.<br />
www.ingersoll-imc.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2017</strong>