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rik September 2017

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PLÖTZLICH VERSTÄNDNIS FÜR VERACHTUNG DURCH<br />

MUSLIME?<br />

Die Berliner Spitzenkandidatin und Europaabgeordnete Beatrix<br />

von Storch verdeutlichte diesen Widerstand der AfD gegen<br />

Aufklärung und Hilfestellung für queere Jugendliche in einer<br />

Wahlkampfrede und kommentierte den Coming-out-Workshop<br />

auf dem Evangelischen Kirchentag wie folgt: „Wir dürfen<br />

uns bitte nicht wundern, wenn diese Muslime, die zu uns<br />

kommen, die klar an ihrem Glauben hängen, die stolz auf ihre<br />

Kultur sind – das sei ihnen unbenommen – unsere verachten,<br />

weil wir sie offensichtlich selber verachten, wenn wir eine<br />

evangelische Kirche haben, die solche Seminare auf ihrem<br />

Kirchentag anbietet. Dann müssen wir uns nicht wundern,<br />

wenn wir irgendwann nicht mehr sind.“ Frau von Storch sieht<br />

es als Verachtung unserer Kultur, wenn wir jungen Menschen<br />

beim Coming-out hilfreich zur Seite stehen.<br />

Die fiktive Partei „Travestie für Deutschland (TfD)“ engagiert<br />

sich gelungen und farbenfroh mit Kunst und Satire gegen rechte<br />

Politik. Das Foto der stimmgewaltigen und kochbegabten Israelin<br />

Osh-Ree schoss Steven P. Carnarius.<br />

www.travestie-fuer-deutschland.org<br />

HOMOPHOBIE GIBT ES NICHT?<br />

Die Landtagsfraktion der AfD in Brandenburg will sogar die<br />

Kooperation mit dem eingetragenen Verein Koordinierungsstelle<br />

beenden und diesen „bis Ende 2018 auflösen“. Außerdem<br />

fordert sie auf, „alle damit in Verbindung stehenden<br />

Vereine, Gruppen und Aktivitäten nicht weiter finanziell zu<br />

unterstützen.“<br />

Der Staat habe<br />

„alle tatsächlichen<br />

oder<br />

vermeintlichen<br />

Benachteiligungen<br />

und<br />

strafrechtlichen<br />

Sanktionen<br />

gegen<br />

diese Gruppen<br />

abgeschafft.“<br />

Durch weitere<br />

Unterstützung<br />

käme es zu<br />

einer „Privilegierung<br />

dieser<br />

Gruppen“ und<br />

„tendenziellen<br />

Benachteiligung“<br />

heterosexueller<br />

Mehrheiten.<br />

Im Landtagswahlkampf von Schleswig-Holstein antwortete<br />

die AfD auf die Frage nach der Finanzierung des Aktionsplans<br />

gegen Homophobie: „Der Aktionsplan sollte in Zukunft durch<br />

die angeschlossenen Gruppen selbst finanziert werden. Homophobie<br />

gibt es nicht. Er ist ein entwertendes Totschlagargument,<br />

das wissenschaftlich klingt. Damit sollen Kritiker für<br />

psychisch krank erklärt werden.“<br />

FAZIT<br />

Die AfD meint, es gäbe keine Homophobie und will deswegen<br />

die Finanzierung von Aufklärungs- und Selbsthilfeprojekten<br />

stoppen. Sie sieht in den Bildungsplänen<br />

an Schulen Frühsexualisierung und Indoktrination. Familienpolitik<br />

soll sich ausschließlich am traditionellen Bild<br />

von Vater, Mutter und Kinder orientieren. *ck

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