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atw 2017-09

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<strong>atw</strong> Vol. 62 (<strong>2017</strong>) | Issue 8/9 ı August/September<br />

Welche Zukunft hat die Technologie<br />

der schnellen Reaktoren?<br />

NucNet | Seite 510<br />

NucNet interviewte Vladimir Kriventsev, Teamleiter<br />

für den Bereich Entwicklung Schneller Reaktoren<br />

bei der Internationalen Atomenergie-Organisation<br />

(IAEA), über die Möglichkeiten und Herausforderungen<br />

der Entwicklung für diese ­Technologie.<br />

Dynamische Entwicklungen sowie Perspektiven<br />

prägen heute das Feld der schnellen Reaktoren mit<br />

sowohl kurzfristigen als auch langfristigen Entwicklungs-<br />

und Anwendungsperspektiven.<br />

Halbzeit: Welcher Entwicklungen<br />

sind für Deutschland beim Atomausstieg<br />

zu verzeichnen?<br />

NucNet | Seite 512<br />

Im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von<br />

­erwarteten Entwicklungen im Zusammenhang mit<br />

dem politisch für Deutschland beschlossenen Atomausstieg<br />

bis zum Jahr 2022. Ralf Güldner, Präsident<br />

des Deutschen Atomforums (DAtF), sprach mit<br />

NucNet über den Status und die Herausforderungen<br />

für Deutschland zur „Halbzeit“ des Atomausstiegs.<br />

World Nuclear Performance Report <strong>2017</strong><br />

Jonathan Cobb | Seite 515<br />

Die World Nuclear Association hat ihre World<br />

­Nuclear Performance Report <strong>2017</strong> veröffentlicht.<br />

Der Bericht präsentiert wichtige Kennzahlen zur<br />

Kernenergie; sowohl zu derzeit betriebenen<br />

­Reaktoren als auch zu den in Bau befindlichen.<br />

­Einige wichtige Ergebnisse des Berichtes werden<br />

zusammen gefasst. Das Tempo des Neubaus von<br />

Kernkraftwerken muss beschleunigt werden, wenn<br />

die Kernenergie einen wachsenden Beitrag zum<br />

globalen Stromerzeugungsmix leisten soll, der die<br />

Anforderung an viele Projektionen von Zukunftsszenarien<br />

erfüllt, um bei weiter wachsendem<br />

Strombedarf wesentliche Nachhaltigkeitskriterien<br />

zu erfüllen, so die der Klimaschonung.<br />

Die rechtliche Basis für den Bau von<br />

Hochtemperaturreaktoren (HTR) in Polen<br />

Tomasz R. Nowacki | Seite 520<br />

In der Ausgabe von Juli 2016 wurde ein Artikel über<br />

die rechtlichen Hindernisse für den Bau von HTRs<br />

in Polen veröffentlicht. Die Autoren haben eine<br />

­Reihe von Einwänden gegen das polnische Atomgesetz<br />

und vertreten die These, es gebe für den Bau<br />

von HTR-Reaktoren rechtliche Hindernisse. In<br />

­diesem Beitrag wird dargelegt, dass der Bau von<br />

HTR-Reaktoren auf der Grundlage der bestehenden<br />

polnischen Gesetze und Vorschriften möglich<br />

ist. Darüber hinaus wird aufgezeigt, dass die<br />

­besonderen Bedenken des zitierten Artikels und<br />

Auslegungen des polnischen Atomrechts nicht<br />

­korrekt bzw. anwendbar sind. Dieser Beitrag befasst<br />

sich ausschließlich mit rechtlichen Fragen und<br />

­analysiert bzw. bewertet nicht die technischen<br />

Machbarkeit und die Pläne für den Bau von HTRs in<br />

Polen.<br />

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />

zur Kernbrennstoffsteuer –<br />

Dreifacher Paukenschlag<br />

Tobias Leidinger | Page 528<br />

Mit dem am 7. Juni <strong>2017</strong> veröffentlichten Beschluss<br />

des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG, Aktenzeichen<br />

2 BvL 6/13) hat das Bundesverfassungsgericht<br />

die von 2011 bis Ende 2016 von Kern­kraftwerksbetreibern<br />

erhobene sog. Kernbrennstoffsteuer<br />

„gekippt“ (Steueraufkommen ca. 6,285 Milliarden<br />

Euro). Dem Bundesgesetzgeber habe keine<br />

Gesetzgebungskompetenz für die Einführung dieser<br />

Steuer zugestanden. Inklusiv Zinsen erhalten die<br />

bisherigen Steuerschuldner E.ON, RWE und EnBW<br />

nun insgesamt knapp 7 Milliarden Euro zu Unrecht<br />

erhobene Steuern für die Jahre 2011 bis 2016<br />

­zurückerstattet. Inhaltlich ist die Entscheidung zur<br />

Verfassungswidrigkeit und Nichtigkeit der Kernbrennstoffsteuer<br />

ein dreifacher Paukenschlag.<br />

Das SESAME-Projekt: Stand der Technik<br />

zur Flüssigmetall-Thermohydraulik<br />

F. Roelofs, A. Shams, A. Batta, V. Moreau,<br />

I. Di Piazza, A. Gerschenfeld, P. Planquart<br />

und M. Tarantino | Seite 531<br />

Ein Thema der European Sustainable Nuclear<br />

­Industry Initiative (ESNII) sind schnelle Reaktorkonzepte<br />

für eine nachhaltige Kernenergie. Derzeit<br />

bieten vier Demonstrationsvorhaben vielversprechende<br />

Perspektiven: das ASTRID-Projekt in<br />

Frankreich, das MYRRHA-Projekt in Belgien, das in<br />

Rumänien realisierte ALFRED-Projekt sowie das<br />

­SEALER-Projekt in Schweden. Als Kühlmittel für<br />

diese Reaktoren sind Natrium und Blei(-legierungen)<br />

vorgesehen. Für die Entwicklung dieser<br />

Reaktoren ist die Thermohydraulik mit eine Herausforderung<br />

mit dem Schwerpunkt der Sicherheitsfragen.<br />

In diesem Beitrag werden Wissen und<br />

Know-how in Bezug auf Experimente und Simulationstechniken<br />

diskutiert, wie es im Projekt<br />

­Horizon 2020 SESAME (Thermodynamik Simulation<br />

und Experimente für die Sicherheitsprüfung<br />

von MEtal gekühlten Reaktoren) behandelt wurde.<br />

Simulation des Speisewasserverlustes in der<br />

ATLAS-Versuchsanlage mit dem SPACE-Code<br />

Minhee Kim und Seyun Kim | Seite 538<br />

Für die ATLAS-Versuchsanlage wurde der Verlust<br />

von Speisewasser mit dem SPACE-Code analysiert.<br />

Dieser Code ist ein fortschrittlicher Thermo-­<br />

hydraulik-Code, der von der koreanischen Nuklearindustrie<br />

entwickelt wird. Ein Teilversagen der<br />

­Sicherheitseinspeisung und der Sicherheitsventile<br />

des Druckhalters wurde als zusätzliche Ausfallbedingungen<br />

simuliert. Für eine weitergehende<br />

­Beurteilung des SPACE-Codes wurden Simulationsergebnisse<br />

mit Ergebnissen des OECD-ATLAS A3.1<br />

Tests verglichen. Eine gute Übereinstimmung mit<br />

den wichtigsten thermo-hydraulischen Parametern<br />

wurde durch die Analyse des transienten Verhaltens<br />

erzielt. Die Ergebnissen zeigen, dass der SPACE-­<br />

Code geeignet ist, um die vorgegebenen Randbedingungen<br />

zu simulieren.<br />

Korrosion von Behälterwerkstoffen<br />

für die Endlagerung radioaktiver Abfälle<br />

Bernhard Kienzler | Seite 542<br />

Zwischen 1980 und 2004 wurden im Kernforschungszentrum<br />

Karlsruhe (heute Karlsruher<br />

Institut für Technologie, KIT) Korrosionsstudien an<br />

verschiedenen metallischen Werkstoffen durchgeführt.<br />

Ziel dieser experimentellen Untersuchungen<br />

war das Verhalten von Behälterwerkstoffen<br />

zu ermitteln, die für Wärme entwickelnde<br />

hochradioaktive Abfälle und für angebrannte<br />

­Kernbrennstoffe bei der Endlagerung in einem Salzstock<br />

in Frage kamen. Randbedingungen für diese<br />

­Experimente ergaben sich aus den zu erwartenden<br />

Temperaturen und den Salzlösungen, die sich bei<br />

einem Lösungszutritt ergeben könnten. Einige<br />

­Studie erstreckten sich auch auf das Verhalten von<br />

Stählen zur Verpackung von Abfällen mit vernachlässigbarer<br />

Wärmeentwicklung unter den<br />

­Bedingungen, die in Steinsalz bzw. im Eisenerzbergwerk<br />

Konrad zu erwarten waren. Die Ergebnisse<br />

der Untersuchungen wurden in Zeitschriften<br />

und Konferenzbeiträgen veröffentlicht, finden sich<br />

aber auch in der „grauen Literatur“, die kaum mehr<br />

zugänglich ist. Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse<br />

der Korrosionsexperimente zusammen, die an Feinkornbaustahl<br />

und Sphäroguss-Stahl gewonnen<br />

wurden.<br />

Das Kobalt-60 Ereignis von Taiwan –<br />

und was ist daraus zu schließen?<br />

Lutz Niemann | Seite 549<br />

Das sogenannte „Kobalt-60-Ereignis“ von Taiwan<br />

bietet die Möglichkeit, die These der Strahlenhormesis<br />

zu prüfen. Bei diesem „Ereignis“ wurden<br />

Bewohner ionisierender Strahlung ausgesetzt, die<br />

von mit Kobalt-60 kontaminiertem Stahl der<br />

­Gebäudekonstruktion ausging. Die Ergebnisse einer<br />

Studie deuten darauf hin, dass die Ganzkörperstrahlung<br />

keine symptomatischen nachteiligen<br />

­gesundheitlichen Auswirkungen, wie Strahlenkrankheit,<br />

oder die erhöhte Krebsraten oder andere<br />

Krankheiten verursacht hat – entgegen der Erwartung<br />

der von der ICRP getragenen Dosis-­Wirkungs-<br />

Beziehung.<br />

AMNT <strong>2017</strong>: Key Topic Outstanding<br />

Know-How & Sustainable Innovations<br />

Christian Raetzke | Seite 552<br />

Zusammenfassender Bericht zur Session Key Topic<br />

Outstanding Know-How & Sustainable Innovations,<br />

Focus Session: International Regulation: ­Leveraging<br />

the Experience of Established Nuclear Countries for<br />

Regulations and Projects in Newcomer Countries,<br />

des 48th Annual Meeting on Nuclear Technology<br />

(AMNT <strong>2017</strong>), Berlin, 16 bis 17 Mai <strong>2017</strong>.<br />

Yucca Mountain:<br />

Ein Endlager zurück auf der Agenda<br />

John Shepherd | Seite 566<br />

Nach jahrelangen Diskussionen und wiederholten<br />

Verzögerungen könnten die USA das unter einem<br />

Moratorium stehende Projekt Yucca Mountain für<br />

die Endlagerung von abgebrannten Brennelementen<br />

wieder aufnehmen. Die US Nuclear<br />

­Regulatory Commission (NRC) hat Mittel frei<br />

­gegeben, die dafür einen ersten Schritt darstellen.<br />

5<strong>09</strong><br />

ABSTRACTS | GERMAN<br />

Abstracts | German

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