22 - Flußmeister

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Bund der Flußmeister Bayerns Bund der Flußmeister Bayerns Das dort gereinigte Abwasser kann ohne biologische Nachbehandlung direkt dem Vorfluter zugeführt werden. Die organisch belasteten Abwässer sind dafür praktisch feststofffrei. Trotzdem werden sie sicherheitshalber über einen Rechen und einen Sandfang geleitet und nach Neutralisation direkt der biologischen Behandlung zugeführt. Eine mechanische Vorstufe ist somit nicht erforderlich. Die Abwässer der Kunststoff- Produktion (PVC, Dispersionen) - und nur diese - müssen einer Vorbehandlung durch Flockung zugeführt werden, wozu eine eigene Kläranlage die FWW (Flockung-Werk-West) vorzusehen war. Bis Ende der 60er-Jahre waren die Auslegungsdaten für alle Kläranlagen erarbeitet und die Trennkanalisation war im wesentlichen fertiggestellt worden. Heutzutage klingt das einfach, nahezu selbstverständlich. Es musste aber praktisch vom Nullpunkt ausgehend alles erarbeitet werden, wobei es dafür kaum Vorbilder gab. 1968 ging die CHEMARA zur Reinigung der verschlammten Abwässer mit Vergleichmäßigungsbecken, Neutralisation und Degremont - Pulsatoren in Betrieb. Dieses spezielle Reinigungsverfahren wird zwar nur selten angewandt, hat sich aber im Werk Burghausen bestens bewährt und ist bis heute fast unverändert in Betrieb. Ab 1981 kam die Entwässerung der anfallenden Schlämme mittels Filterpressen und Kalk - Konditionierung dazu. Bis dahin wurden die verhältnismäßig dünnen Schlämme in einem Teich, der Deponie 1, entwässert. 1974 wurde die Umweltschutzabteilung gegründet und quasi als Einstand die Flußmeister 2000/2001 die FWW (Flockung-Werk-West) in Betrieb genommen, wodurch die Kunststoffteilchen dem Abwasser entzogen werden konnten. Der anfallende Schlamm wird in einer Filterpresse entwässert und in der werkseigenen Rückstandsverbrennung entsorgt. Seit Anfang der 80er-Jahre wird in der FWW eine im Werk anfallende Lösung von zweiwertigen Eisensalzen als Flockungsmittel eingesetzt, obwohl „alle Welt“ behauptet hatte, diese hätte nur 10 % der Wirksamkeit der dreiwertigen Eisensalze. Im speziellen Fall wirkt das zweiwertige Eisensalz jedoch genau so gut wie das dreiwertige und wird hiermit einer sinnvollen Verwertung zugeführt. 1976 war es dann so weit, die letzte und wichtigste Stufe der Abwasserreinigung die BARA (biologische Abwasserreinigungsanlage) konnte in Betrieb genommen werden. Zuerst einstufig mit nachgeschalteten Schönungsteichen konzipiert, wurde sie Mitte der 80er-Jahre zu einer echten zweistufigen biologischen Kläranlage erweitert, wobei in die 2.Stufe die mechanisch vorgeklärten Abwässer der Stadt Burghausen eingebunden wurden. Das optimiert den Reinigungsprozess sowohl für die Industrie als auch für die Stadt Burghausen in ökologischer und ökonomischer Hinsicht. Derzeit ist geplant, auch die oberöstereichischen Umlandgemeinden in diese Lösung mit einzubinden, eine unkonventionelle aber gute Lösung! Ein weiterer Schritt war ab 1986 der Einsatz von Braunkohlenkoks als preiswerte Aktivkohle in beiden biologischen Stufen, der die Leistung sehr verbessert und den Anlagenbetrieb stabilisiert hat - „koksen“ fördert in diesem Fall die Gesundheit (der Belebt- Biologische Abwasserreinigungsanlage mit Schlammrückstandsverbrennung schlamm-Organismen) und auch der Gesetzgeber hat nichts dagegen einzuwenden. Im Unterschied zu kommunalen Anlagen wird der Überschuss-Schlamm der BARA direkt, ohne vorherige Faulung in einem Wirbelschichtofen verbrannt. Dazu ist fast keine Fremdenergie erforderlich. Der Frischschlamm wird nämlich nach Entwässerung in Bandfilterpressen in einem dampfbeheizten Trockner vorgetrocknet, wobei der dazu erforderliche Dampf aus der Abhitze des Wirbelschichtofens erzeugt wird. Der so vorgetrocknete Schlamm hat den Heizwert von feuchtem Holz oder feuchter Braunkohle und verbrennt daher fast ohne Zusatzenergie.(Erdgas ist nur zum genauen Einstellen der Verbrennungstemperatur erforderlich). Wieder eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung á la Wacker. Somit kann gesagt werden, dass das Werk Burghausen der Wacker-Chemie heute den Vorfluter - die Salzach weniger mit Schadstoffen belastet als zu Beginn der Produktion im Jahr 1917, obwohl heute 10.500 Mitarbeiter auf diesem Standort in Lohn und Brot stehen, dazu noch bis zu 2.000 Mitarbeiter anderer Firmen, und die Erzeugnisse in alle Welt gehen. Kaum etwas wurde neu erfunden aber durch geschickte Anwendung an sich bekannter Methoden und Verfahren konnten im Laufe der Jahrzehnte gute Lösungen erarbeitet werden, die dann doch von der allgemein üblichen Abwasserreinigungspraxis abweichen. Eben typische Problemlösungen der Wacker-Chemie: „Chemie der Ideen“ ! die Flußmeister 2000/2001 28 22
Bund der Flußmeister Bayerns Bund der Flußmeister Bayerns Ingenieurbüro für Geotechnik und Umweltschutz GmbH Http://www.lubag.de Büro Regensburg: Im Gewerbepark D60 93059 Regensburg Tel.: 0941/463060 Fax.: 0941/48741 eMail: info@lubag.de Büro Würzburg: Ochsenfurter Str. 23 97286 Sommerhausen Tel.: 09333/902820 Fax.: 09333/902822 eMail: lubag-wuerzburg@t-online.de Umweltfreundliche Entsorgung von Öl-, Fett-, Benzinund Koaleszenzabscheider, Sandfang und Spaltanlage (Fachbetrieb nach WHG §19 I) Fachgerechte und schnelle Hilfe bei Ölunfällen (rund um die Uhr einsatzbereit) Entsorgung von kontaminiertem Erdreich Grundwassersanierung Umwelt-Analytik) HERRMANN & VOGL Entsorgung u. Recycling GmbH Obertraubenbach 4 93489 Schorndorf Tel. 09461/9449-0 - Fax 09461/9449-44 die Flußmeister 2000/2001 Altlasten Erfassung, Untersuchung, Gefährdungsabschätzung Sanierungsplanung Baugrund Geotechnische Feldarbeiten Baugrundgutachten Gründungsberatung Flächenrecycling Rückbauplanung, Baustellenkoordination SiGe-Planung Hydrogeologie Pumpversuche Planung von Wasserhaltungen Trinkwassererschließung Grundwassermodellierung Umweltplanung Geographische Informationssysteme (GIS) Zertifizierung, Auditierung Akkreditierung - Notifizierung Akkreditiertes Prüflaboratorium für die Probenahme und für Vor-Ort-Prüfungen (DAR-Registrier-Nr.: DAP-PA-01.471-00-96-00) BAM-Registrier-Nr. 084 Anerkennung für die Probenahme im Rahmen der Erkundung und Bewertung kontaminierter Flächen und Standorte auf Bundesliegenschaften Von der Industrie- und Handelskammer Regensburg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Boden- und Grundwasserkontamination Klaus Bücherl Diplom-Geologe BDG die Flußmeister 2000/2001 22 29
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