22 - Flußmeister
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Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />
Dies entspricht einer Vertikalteufe von 1.941,75 m und einem Abstand vom Obertage-Ansatzpunkt von 2,101.5m. Durch<br />
ständige Kontrolle und Korrektur des Bohrlochverlaufes konnte die Planung exakt eingehalten werden.<br />
Abb:4 Photo Bohranlage Abb:5 Bohr- und Ausbauschemata Bohrung Thermal 1 und Thermal 2<br />
Jede Bohrung wurde in den einzelnen<br />
Bohrabschnitten mit starkwandigen<br />
Stahlrohren verrohrt und über die gesamte<br />
Länge mit einer druck- und temperaturbeständigen<br />
Zementierung versehen.<br />
Diese Maßnahme ist für die<br />
Bohrlochsicherheit, aber auch für die<br />
Vermeidung von Temperaturverlusten<br />
von großer Bedeutung.<br />
Die Bohrarbeiten an der Ablenkbohrung<br />
Simbach-Braunau Thermal 2<br />
wurden am 05.10.1999 nach 64 Tagen<br />
abgeschlossen. Die ersten Fördertests<br />
zeigten, daß Simbach-Braunau Thermal<br />
2 ähnlich günstige Durchlässigkeiten<br />
wie die Bohrung 1 erschlossen<br />
hat.<br />
Infolge günstiger geologischer Bedingungen<br />
und starker tektonischer Beanspruchung<br />
weist der dolomitisch ausgebildete<br />
Malmgrundwasserleiter eine<br />
Transmissivität von T = 2,0 bis<br />
-2 2<br />
4,0x10 m /s auf. Der freie Überlauf<br />
der vertikalen Bohrung 1 beträgt bis<br />
zu 80l/s bei einer Auslauftemperatur<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
von 76°C. Aus der tieferen Bohrung<br />
Simbach Thermal 2 wurde bei Pumpversuchen<br />
mit Förderhilfen 75l/s bei<br />
einer Auslauftemperatur von über<br />
80°C entnommen. Die Transmissivität<br />
wurde in dieser Bohrung zu T = 1,4<br />
-3 2<br />
bis 3,4x10 m /s errechnet. Unter Berücksichtigung<br />
einer Nettomächtigkeit<br />
der wasserführenden Horizonte im<br />
Malm in beiden Sonden von H = 24,1<br />
m ergibt sich eine Durchlässigkeit in<br />
Simbach-Braunau Thermal 1 von<br />
-4 -3<br />
k =8,3×10 bis 1,6×10 m/s und in<br />
Simbach-Braunau Thermal 2 von<br />
-4<br />
k =1,5 bis 3,6×10 m/s. Es ist geplant<br />
die nun vorliegenden Feldergebnisse<br />
in das bestehenden Tiefengrundwasser-Strömungsmodell<br />
einzuarbeiten<br />
um die Auswirkungen bestehender<br />
und geplanter Nutzungen noch besser<br />
prognostizieren zu können.<br />
Derzeit befindet sich der Reinjektionstest<br />
in Planung. Nach diesem Test<br />
wird endgültig entschieden, welche<br />
Bohrung als Förder- und welche als<br />
Reinjektionsbohrung herangezogen<br />
Brannenburger Nagelfluhwerk<br />
ANTON FEICHT<br />
GmbH und Co.KG<br />
werden wird. Der geothermische Anteil<br />
am Fernwärmeprojekt wird ca. 8<br />
MW betragen, das Gesamt-<br />
Fernwärmeprojekt in beiden Städten<br />
hat eine Leistung von 27 MW.<br />
Mit einem Untertage-Abstand von<br />
2.101,5 m zwischen Bohransatzpunkt<br />
und Endteufe ist die Ablenkungsbohrung<br />
Simbach-Braunau Thermal 2 die<br />
technisch anspruchsvollste Geothermiebohrung<br />
des gesamten niederbayerisch-oberösterreichischenAlpenvorlandes.<br />
* Anschrift der Autoren:<br />
Dr. Achim Schubert, Geoteam Technisches<br />
Büro für Hydrogeologie, Geothermie<br />
und Umwelt Ges.m.b.H.<br />
Effnerstr. 45, 91925 München<br />
Dr. Bernhard Huber, Geotechnisches<br />
Büro Prof. Dr. Schuler / Dr.-<br />
Ing. Gödecke, Salzmannstr. 29/1,<br />
86163 Augsburg<br />
Anfertigung aller Art von Werksteinen<br />
und gesägten Platten<br />
Lieferung von Bruch- und Straßengrundbausteinen<br />
83098 Brannenburg/Inn * Biberstraße 25 * Telefon 08034 / 613 * Fax 08034 / 1580<br />
die <strong>Flußmeister</strong> 2000/2001<br />
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