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Credit Suisse bulletin, 2002/06

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Obligationen<br />

Zinsdruck bleibt mässig<br />

Anja Hochberg<br />

p Geopolitische Risiken und eine<br />

impulsarme Konjunktur lassen kaum<br />

Zinsdruck aufkommen.<br />

p Anhaltend tiefe Zinsen stützen die<br />

Attraktivität von Obligationen.<br />

Schnell kann die Konjunkturflaute nicht<br />

überwunden werden. Was Aktienanlegern<br />

temporär wieder unruhige Nächte verschaffen<br />

könnte, lässt Bondinvestoren aufhorchen:<br />

Auch im nächsten Jahr stützt das<br />

generell tiefe Zinsniveau die Attraktivität<br />

von Obligationeninvestments. Angesichts<br />

volatiler Finanzmärkte, einer impulsarmen<br />

Konjunktur, schwindender Inflations- und<br />

wachsender Deflationsängste dürften die<br />

wichtigsten Notenbanken davon absehen,<br />

die Zinsen schnell und kräftig anzuziehen.<br />

Wie das amerikanische Fed wird auch<br />

die Europäische Zentralbank sogar noch<br />

ein wenig «Zinssenkungspulver» zurückhalten.<br />

Frühestens im Herbst 2003 dürften<br />

– ein milder Konjunkturaufschwung<br />

vorausgesetzt – die Geldmarktsätze leicht<br />

steigen.<br />

Nicht nur am kurzen, sondern auch am<br />

langen Ende des Kapitalmarktes kann in<br />

den nächsten Monaten nicht mit einem<br />

steilen Zinsanstieg gerechnet werden.<br />

Latente geopolitische Risiken lassen insbesondere<br />

zinsprägende Staatsanleihen der<br />

G7-Länder nach wie vor hoch in der Anlegergunst<br />

stehen. Wenngleich sich im Verlauf<br />

des nächsten Jahres ökonomische Frühindikatoren<br />

einstellen sollten, die erneute<br />

konjunkturelle Besserung geloben, dürfte<br />

dies nicht zu einer drastischen Zinstrendwende<br />

am Kapitalmarkt führen.<br />

Die «Grundmüdigkeit» bleibt<br />

Auch der neue Aufschwung startet mit einer<br />

gewissen «Grundmüdigkeit», die die Zentralbanken<br />

mit anhaltend niedrigen Zinssätzen<br />

bekämpfen werden. Selbst bei neuen, hoffnungsvollen<br />

Konjunkturzeichen dürfte an den<br />

Finanzmärkten mit dem Thema «risikoreiche<br />

Investitionen» vorerst sensibel umgegangen<br />

werden. Ähnlich wie am kurzen Ende sollten<br />

sich so auch die Kapitalmarktzinsen eher vorsichtig<br />

an höhere Niveaus herantasten.<br />

Europäische Zinsen und Konjunktur im Vergleich<br />

Stotternde Konjunktur bringt tiefe Zinsen<br />

Bei einer nur schleppenden Wirtschaftsentwicklung wird auch am Kapitalmarkt keine Aufbruchstimmung<br />

herrschen. In der Eurozone verharren die Realzinsen bereits auf (zu) hohem Niveau.<br />

Zins in %<br />

7<br />

Salden<br />

4<br />

6<br />

3<br />

5<br />

2<br />

4<br />

1<br />

3<br />

1997 1998 1999 2000 2001 20<strong>02</strong><br />

0<br />

10 Jahre Deutsche Staatsanleihe<br />

Handelsblatt-Frühindikator (3 Monate verzögert)<br />

Quelle: Bloomberg, Credit Suisse<br />

40 Credit Suisse Bulletin 6-<strong>02</strong>

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