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Ãœber 130 Microsoft Certified Solution Provider im Profil ... - ITwelzel.biz

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EDITORIAL<br />

Divide<br />

et <strong>im</strong>pera<br />

Das Thema hat echtes Potential zum Dauerbrenner. Ende April legten<br />

US-Regierung und Staatsanwaltschaft ihren Vorschlag zur Aufteilung<br />

von <strong>Microsoft</strong> in zwei getrennte Firmen vor. Eine der beiden „Baby-Bills“<br />

sollte für Entwicklung und Verkauf von Betriebssystemen, die andere für<br />

Anwendungen, Inhalte und Internet zuständig sein.<br />

Jedem war schnell klar, dass sich <strong>Microsoft</strong> vehement gegen diesen<br />

Vorschlag wehren würde. Windows wäre nie in der heutigen Form entwickelt<br />

worden, hätte es nicht die Synergie-Effekte zwischen Betriebssystem- und<br />

Anwendungsentwicklern gegeben, so Bill Gates in einer Stellungnahme. Eine<br />

Aufspaltung verhindere die rasante Weiterentwicklung und schade deswegen<br />

dem Verbraucher.<br />

Kurz vor Druckgang dieser Ausgabe legte <strong>Microsoft</strong> seine Karten endgültig<br />

auf den Tisch – und sorgte für eine kleine Überraschung. Die meisten<br />

Beobachter vermuteten, <strong>Microsoft</strong> werde seine dickfellige Strategie weiterverfolgen<br />

und vor allem darauf beharren, es habe überhaupt nicht gegen<br />

rechtliche Best<strong>im</strong>mungen verstoßen. Stattdessen will sich die Gates-Company<br />

zahlreichen Auflagen beugen – unter der Voraussetzung, dass die Aufteilung<br />

von der Liste der möglichen Maßnahmen gestrichen wird.<br />

Unter anderem sollen OEM-Anbieter eigene Startbildschirme für<br />

Windows verwenden, den Interet Explorer vor dem Anwender verstecken und<br />

durch einen Nicht-<strong>Microsoft</strong>-Browser ersetzen dürfen. Außerdem will<br />

<strong>Microsoft</strong> akzeptieren, dass es keine Knebelverträge mehr abschließen darf, die<br />

andere Software-Anbieter behindern. Der vielleicht interessanteste Punkt:<br />

<strong>Microsoft</strong> will sich diesen Maßnahmen mit sofortiger Wirkung unterordnen,<br />

also auch schon während der Verhandlungen in den Berufungsinstanzen.<br />

Es gibt gute Gründe, warum Richter Jackson diese Vorschläge ernst<br />

nehmen sollte. Eine bessere Chance auf eine marktgerechte und wirksame<br />

Lösung wird sich so schnell nicht wieder bieten. Denn eine Aufteilung von<br />

<strong>Microsoft</strong> könnte etliche Probleme mit sich bringen.<br />

Erstens dürften noch vielen Monate wenn nicht gar Jahre ins Land<br />

gehen, bis eine Aufteilung von <strong>Microsoft</strong> tatsächlich höchstrichterlich<br />

entschieden und dann in die Realität umgesetzt wird. Ob dies dann noch der<br />

Marktlage angemessen oder längst ein Relikt aus der Steinzeit der Computertechnologie<br />

sein wird, kann heute niemand sagen.<br />

Zweitens sorgt eine Abspaltung der Anwendungen vom Betriebssystem<br />

noch lange nicht dafür, dass tatsächlich mehr Wettbewerb möglich wird. Ob<br />

andere Hersteller ihre Chance nutzen können, wird kaum von der Aufteilung<br />

<strong>Microsoft</strong>s abhängen. Schon eher von den Business-Praktiken, die <strong>Microsoft</strong> in<br />

der Zwischenzeit verfolgt.<br />

Drittens ist noch lange nicht ausgemacht, dass ein seiner Anwendungen<br />

oder gar der Internet-Funktionalität oder anderer Middleware beraubtes<br />

Windows tatsächlich <strong>im</strong> Sinne der Anwender ist. Wer dies fordert, n<strong>im</strong>mt in<br />

Kauf, dass der Anwender für ein Plus an Funktionalität auch zusätzlich zur<br />

Kasse gebeten wird.<br />

Ihr<br />

Frank-Martin Binder

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