02.10.2017 Aufrufe

SPORTaktiv Skitourenguide 2017

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Fotos: Nockberge-Trail/Franz Gerdl<br />

Ob man es die Sehnsucht nach der Wildnis<br />

oder „Ausgleich zum hektischen Digitalalltag“<br />

nennen will – Fakt ist: Sportliche<br />

Menschen zieht es heute immer öfter in Berge.<br />

Im Winter meist auf Tourenskiern – wobei<br />

mehrtägige Skitouren echte Highlights sind.<br />

Dabei geht es aber sicher vielen so wie mir:<br />

Für eine richtig intensive Sport ausübung bleibt<br />

– zwischen beruflichen und privaten Verpflichtungen<br />

– dann doch zu wenig Freiraum übrig.<br />

Große Träume wie die legendäre „Haute Route“<br />

werden immer wieder verschoben, weil es sich<br />

zeitlich einfach nicht ausgeht. Oder weil für<br />

die extremen Etappen der Fitnesszustand nicht<br />

reicht.<br />

Ein Anruf von Roland Oberdorfer kommt<br />

mir deshalb gerade recht. Er ist Outdoor-Projektleiter<br />

der Kärnten Werbung und lädt mich<br />

ein, bei der Erstbegehung des neuen Nockberge-Skitouren-Trails<br />

dabei zu sein. Eine<br />

Viertages-Skitour durch die Nockberge mit<br />

Bergführer, Gepäcktransport und perfekten<br />

Wellnesshotels: Das verspricht ein Abenteuer<br />

mit sportlichem Anspruch inklusive integriertem<br />

höchstem Genussfaktor.<br />

Ende März trifft sich also eine Gruppe mit<br />

fünf Skitourengehern und dem Bergführer<br />

Thomas Lippitsch (Alpinschule highlife) im<br />

Falkensteiner Cristallo am Katschberg, direkt<br />

an der Grenze zwischen Kärnten und Salzburg.<br />

Es erwarten uns vier genussvolle und<br />

mit machbaren Höhenmetern (rund 1.000<br />

hm pro Tag) gespickte Etappen, die sich<br />

bewusst von den hochalpinen Skitourenklassikern<br />

Haute Route oder Hochtirol abheben.<br />

Damit ergibt sich automatisch eine breitere<br />

Zielgruppe: Skitourengeher, die zwar rund<br />

sechsstündige Etappen schaffen, aber vor<br />

hochalpinen und sehr ausgesetzten Passagen<br />

zu viel Respekt haben.<br />

Der „einfache Skitouren-Genuss“ soll<br />

im Vordergrund stehen. Das Tourengebiet<br />

Nockberge ist als weitgehend unberührter<br />

Naturraum bekannt und scheint ideal, um das<br />

Versprechen einzulösen: Schließlich prangt<br />

das Gütesiegel „Biosphärenpark“ auf dieser<br />

Landschaft mit ihren sanften Bergkuppen und<br />

weitläufigen Talkesseln.<br />

Kein Zeitdruck – herrlich<br />

Am ersten Tourentag geht es gleich im ersten<br />

Liftsessel auf das Aineck, wo die Tour dann<br />

mit der Überschreitung des 2145 m hohen<br />

Teuerlnock startet. Die Pulverschneeabfahrt<br />

zur Laußnitzalm verleitet mich als alten Schuhplattler<br />

gleich zu ersten Jauchzern. Gemütlich<br />

geht es auf die Gaipahöhe, von wo aus wir<br />

dann mit einer Abfahrt das Skigebiet Innerkrems<br />

erreichen. Sich Zeit zu lassen und sich<br />

den ganzen Tag intensiv dem Skitourengehen<br />

zu widmen, das empfinde ich als großen Luxus,<br />

der am Nachmittag mit dem Wellnesshotel<br />

Berghof einen weiteren entspannenden Höhepunkt<br />

erfährt.<br />

Fakten Tag 1: Aufstieg 890 hm, Abfahrt 1550 hm,<br />

Gehzeit 6 Stunden<br />

Der zweite Tag bringt uns mit dem Sessellift<br />

auf den Grünleitennock. Als erster Gipfel<br />

des Tages empfängt uns der Königsstuhl. Die<br />

Querung auf dem ausgeprägten Rücken durch<br />

das Zentrum des Biosphärenparks Nockberge<br />

hat schon fast meditative Züge, immer wieder<br />

wechseln kurze Abfahrten und Aufstiege, die<br />

schließlich im Hotel Panorama im Skigebiet<br />

Turracherhöhe am späten Nachmittag enden.<br />

Fakten Tag 2: Aufstieg 950 hm, Abfahrt 1300 hm,<br />

Gehzeit 6 Stunden<br />

Von Nock zu Nock<br />

Auch am 3. Tag starten wir zeitig mit der ersten<br />

Liftfahrt, diesmal mit der Kornockbahn, und<br />

steigen bei der Bergstation knapp unter dem<br />

Gipfel des Rinsennocks aus. Nach einer gediegenen<br />

Abfahrt in die Winkleralm erreichen<br />

wir über die Pregartscharte die Nockalmstraße<br />

und steigen dann beim Windebensee auf den<br />

Steinnock auf: Dort folgen wir dem Höhenweg<br />

in Richtung Tagesziel Falkert, wo uns das sehr<br />

gemütliche Heidihotel mit seiner Saunalandschaft<br />

verwöhnt.<br />

Fakten Tag 3: Aufstieg 800 hm, Abfahrt 1100 hm,<br />

Gehzeit 5,5 Stunden<br />

Der Schlusstag bringt uns wieder mit dem<br />

Lift in Richtung Falkert. Die Abfahrt zur<br />

Hundsfeldhütte und weiter in Richtung Falkertschutzhaus<br />

lässt das Skitourenherz bereits<br />

frühmorgens höher schlagen. Hier startet der<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

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