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risikobetrachtung von naturgefahren - Christian-Albrechts ...

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42<br />

Naturgefahren<br />

Dann liegt das Ereignis außerhalb des tolerierten Bereiches und die Ressource wird zur Gefahr.<br />

Die Empfindlichkeit gegenüber einer Naturgefahr ist demnach u. a. eine Funktion der Ereignisva-<br />

riabilität und der sozioökonomischen Toleranz der Gesellschaft (SMITH, 2001: 13).<br />

Aus der dargestellten Kurve lassen sich zwei Basisgrößen <strong>von</strong> Naturgefahren ableiten. Die positiven<br />

und negativen Ereignisspitzen markieren die Intensität bzw. Magnitude, und die Länge der<br />

Kurve über der Schadensschwelle bezeichnet die Dauer des Ereignisses. Weitere Parameter sind<br />

die Häufigkeit, die räumliche Ausdehnung und die Dauer der Ereignisentwicklung bis zur maximalen<br />

Intensität sowie die räumliche Streuung und zeitliche Variabilität (BURTON et al., 1993: 34f).<br />

Das dargestellte Modell lässt sich plausibel auf die Naturgefahr der Sturmfluten anwenden. Was-<br />

serstandsganglinien zeigen den zeitlichen Verlauf der Wasserstände an den Küstenpegeln. Im<br />

Mittel verändert sich das Niveau des Meeresspiegels aufgrund unterschiedlicher Faktoren<br />

(s. Kap. 3.5) innerhalb eines tolerierbaren Bereiches. Das Meer wird dabei <strong>von</strong> den Menschen im<br />

Küstenraum als Ressource betrachtet und als solche genutzt.<br />

Ab einer bestimmten Intensität können Sturmfluten im Küstenraum zu Schäden an den anthropo-<br />

genen Strukturen führen. Oberhalb dieser Schadensschwelle wird das Meer in diesem Fall zu einem<br />

bedrohlichen Element, und aus der Ressource wird eine Gefahr, auf die die Küstenbewohner<br />

z.B. mit Küstenschutzmaßnahmen reagieren. 3<br />

Intensität<br />

Abb. 3.3: Veränderungen der anthropogenen Sensitivität gegenüber Naturgefahren<br />

(Quelle: nach SMITH, 2001: 14)<br />

Die Empfindlichkeit einer Gesellschaft gegenüber einer Naturgefahr steht in einem dynamischen<br />

Entwicklungsprozess. So können Veränderungen sowohl der Gefahrenausprägung als auch der<br />

sozioökonomischen Toleranz die Sensitivität beeinflussen.<br />

3 Darüber hinaus können auch besonders niedrige Wasserstände an den Küsten zur Gefahr werden, indem z.B. die Schifffahrt<br />

beeinträchtigt wird (vgl. BIRR, 1968: 33ff).<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Tolerierte Bandbreite<br />

der Ereignisintensität<br />

Zeit<br />

Schadensschwelle

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