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PHILOSOPHISCH<br />
ODER INHALTLICH?<br />
Das Informationsgespräch mit dem Designer<br />
gibt den Rahmen vor. Der kann mehr oder weniger<br />
großzügig oder eng gesteckt sein.<br />
Das Design kann das Material als Ausgangspunkt<br />
nehmen. Bei MMood ist das natürlich Eiche. Das Informationsgespräch<br />
hat sowohl philosophische als<br />
auch funktionelle Aspekte. „Das Design muss multifunktionell<br />
sein und zum neuen Zeitgeist passen.<br />
Ein Möbel steht als Objekt allein in Raum und Zeit.<br />
Der Konsument muss es nach eigenem Gutdünken<br />
aufstellen und gebrauchen können. Rund um<br />
das Möbelstück werden andere Objekte hingestellt.<br />
Dem Designer kommt die Herausforderung zu, einer<br />
Funktion (z. B. einem Tisch) eine ‚überraschende‘<br />
Form zu verleihen.“<br />
8<br />
Bei Joli beginnt alles mit Metall, und die Besprechung<br />
wird immer komplexer. Der Auftrag gilt für alle Lifestyle-<br />
Design-Familien: Tische, Stühle und Schränke (Rahmen)<br />
für den In- und den Outdoorbereich. Die zusätzliche<br />
Herausforderung ist die Multifunktionalität. „Der<br />
neue Konsument wohnt kleiner und hat kein zweites<br />
Einkommen. Eine Villa bekommt kein Schwimmbad<br />
mehr und wird eher zu einer 50-120 m² großen Etagenwohnung.<br />
Der Garten wird zu einem Gärtchen<br />
oder einem Balkon. Outdoor-Möbel müssen wegen<br />
Platzmangel draußen überwintern. Auch ohne Kissen<br />
und blauen Himmel muss das Mobiliar draußen<br />
durch das Fenster besehen schön aussehen.“<br />
ETHNICRAFT – BOK / DESIGN: ALAIN VAN HAVRE<br />
Bei Moome geht es beim Einführungsgespräch<br />
um inhaltliche Dinge: Die Möbelart, der Komfort<br />
und eventuell die Funktionalität werden deutlich<br />
definiert. Ansonsten hat der Designer freie Hand<br />
(Formen, Materialien), ungehindert durch finanzielle<br />
oder sonstige Rahmenbedingungen.<br />
„So kann er sich ungehindert austoben. Für uns<br />
ist dabei entscheidend: Kann er über die Haptik<br />
eines Produkts nachdenken? Kann er dem Möbel<br />
einen Streichelfaktor geben? Da legen wir einen<br />
sehr hohen Maßstab an. Häufig liegt das in<br />
einem Detail. Ein prächtiges Beispiel ist das Sofa<br />
Camu: Roel Vandebeek hat da auf visueller, funktioneller<br />
und auch emotionaler Ebene eine innovative<br />
geometrische Designalternative kreiert.<br />
Hinzu kommt noch die detaillierte Ausführung<br />
der losen Rückenkissen. Für die fünf vertikalen<br />
Seitennähte wurde ein fast sinnlich wirkender<br />
Kreuzstich verwendet. Das ist ein Faktor für ‚Liebe<br />
auf den ersten Blick‘. Das ist schwer zu beschreiben,<br />
das muss man fühlen, erfahren.“<br />
MOOME – CAMU / DESIGN: ROEL VANDEBEEK<br />
TRIBU – MOOD COLLECTION3207<br />
DESIGN: STUDIO SEGERS