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KB_West_Autunno_2017

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Magazin für Kunst und Kultur<br />

DER KUNSTBLITZ<br />

kostenlos<br />

Oktober - Dezember |<strong>2017</strong><br />

www.kunstblitz.de<br />

08 Andreas Achenbach<br />

28 Edouard Manet<br />

MATISSE –<br />

BONNARD<br />

städel museum<br />

16 Amedeo Modigliani


Andreas<br />

Achenbach<br />

Revolutionär und Malerfürst<br />

14. Oktober <strong>2017</strong> bis 18. Februar 2018<br />

FORUM<br />

CONFLUENTES<br />

Kunst.Kultur.Bildung.<br />

MITTELRHEIN-MUSEUM<br />

ROMANTICUM<br />

TOURIST-INFORMATION<br />

STADTBIBLIOTHEK


UNTER UNS<br />

Patrizio Medagli<br />

Liebe Leser/innen,<br />

das Jahr <strong>2017</strong> war ein Jahr voller „Überraschungen“.<br />

Die Erste gab es in den Vereinigten<br />

Staaten: die Präsidentenwahl,<br />

an zweiter Stelle würde ich die Wahl in<br />

Deutschland platzieren. Beide Ergebnisse<br />

zeigen sehr viele Gemeinsamkeiten. Politik<br />

wird von Emotionen gesteuert und<br />

nicht mehr mit dem Verstand umgesetzt.<br />

Die Geschichte lehrt, dass solche „hypnotisierten<br />

Massen“ jubeln, auch wenn<br />

ihre eigenen Interessen und ihre eigene<br />

Meinungsfreiheit missachtet wird. Kriege<br />

werden gefeiert, Gewalt wird als tägliches<br />

Brot geduldet. Ein anerkannter Feind der<br />

Dummheit ist die Kultur. Zum Glück haben<br />

wir im Lande noch eine Mehrheit von circa<br />

88% der Wähler, die gewissen Fake News<br />

keinen Glauben schenken. Es wäre im Jahr<br />

2018 wünschenswert, wieder eine Politik<br />

der Vernunft zu kultivieren, sowohl in Europa,<br />

als auch in der ganzen Welt.<br />

Am Ende des Jahres gibt es ein „Feuerwerk“<br />

an interessanten Ausstellungen. Wir haben<br />

eine regelrechte „Überflutung“ an Informationen<br />

erhalten, mit denen wir sicherlich<br />

500 Seiten hätten füllen können. An dieser<br />

Stelle entschuldigen wir uns, dass wir eine<br />

derarte „Mammut-Publikation“ nicht herausgebracht<br />

haben, allerdings wäre sie sicherlich<br />

nicht so handlich gewesen wie die<br />

aktuelle Ausgabe. Sie werden trotzdem bei<br />

der Lektüre unserer ausgewählten Berichte<br />

viel Freude erfahren und wir versprechen im<br />

Jahr 2018 noch mehr spannende Reportagen<br />

für Sie zu publizieren.<br />

Die fünf Ausstellungen aus der Reihe „Die<br />

leichteste ART, der KUNST zu begegnen“<br />

(die in diesem Jahr in Magdeburg, Koblenz,<br />

Neubrandenburg, das Publikum begeistern<br />

konnten und die in Wuppertal und Wildau,<br />

bei Berlin, im Oktober erneut präsentiert<br />

werden) bieten eine überzeugende wMöglichkeit<br />

die regionalen Kunstszenen außerhalb<br />

der gewohnten Kanäle bekannt zu machen.<br />

Immer mehr Künstler/innen wählen<br />

diese Ausstellungsmöglichkeit, bei der sie<br />

die Gelegenheit bekommen, ihre Arbeiten<br />

hunderttausenden von Besuchern zu präsentieren.<br />

Nicht zu vergessen, ist die bedeutungsvolle<br />

Gegebenheit, dass die Ausstellungen<br />

sowohl in Wuppertal, als auch in<br />

Magdeburg und Wildau von einigen Kunstpreisen<br />

begleitetet werden. Die durch den<br />

Verkauf von Kunstwerken gewonnenen<br />

Erträge, fließen ohne Abgaben von Provisionen<br />

direkt an die Künstler/innen.<br />

Kunstschaffende, die nächstes Jahr an den<br />

Ausstellungen teilnehmen möchten, können<br />

sich an uns wenden, um weitere nützliche<br />

Informationen zu erhalten (www.kunstblitz.de)<br />

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.<br />

Bleiben Sie uns auch im Jahr 2018 treu!<br />

1


DER KUNSTBLITZ | INHALT<br />

4 PANORAMA MUSEUM<br />

8 MITTELRHEIN MUSEUM<br />

16 TATE GALLERY LONDON<br />

22 CLEMENS SELS MUSEUM NEUSS<br />

28 VON DER HEYDT-MUSEUM WUPPERTAL<br />

32 STÄDEL MUSEUM<br />

4o<br />

BUNDESKUNSTHALLE IN BONN<br />

Modigliani, Seated Nude, 1917, Oil paint on canvas 1140<br />

x 740 mm, Royal Museum of Fine Arts Antwerp, Lukasart<br />

in Flanders Photo credit: Hugo Maertens<br />

IMPRESSUM Herausgeber und Eigentümer: Patrizio Medagli<br />

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Patrizio Medagli<br />

Redaktion: Harald Klee, Patrizio Medagli, Helga Wicher, Giuliana<br />

Medagli, Claudia Rohde, Ulrich Walter Redaktion Postadresse:<br />

Vohwinkeler Str. 154, 42329 Wuppertal (Germany) Telefon<br />

0202 738217, info@derkunstblitz.com, www.derkunstblitz.de<br />

Redaktion Frankfurt, Postadresse: Am Sandhügel 30, 63150<br />

Heusenstamm. Verlag: Weinheimer Verlags-GmbH Konzeption/<br />

Layout: Eduardo Rahmani, Simonsstraße 80, 42117 Wuppertal,<br />

Tel: 0202 451654, Fax: 0202 450086, info@bvg-menzel.de,<br />

www.bvg-menzel.de Bildmaterial: Clemens-Sels Museum Neuss,<br />

Städel Museum Frankfurt am Main, City Arkaden Wuppertal, Löhr-<br />

Center Koblenz, Mittelrhein-Museum Koblenz, Dr. Sandra Abend,<br />

Wilhelm-Fabry-Museum Hilden, Tate Gallery London, Panorama Museum,<br />

Bundeskunsthalle Bonn, Fabry Von der Heydt Museum Wuppertal<br />

Titelseite: Städel Museum Frankfurt am Main, Mittelrhein-<br />

Museum Koblenz, Tate Gallery London, Von der Heydt-Kunsthalle<br />

Wuppertal. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird<br />

keine Gewähr übernommen. Der Nachdruck ist – auch auszugsweise<br />

– nur mit Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete<br />

Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt<br />

die der Edition ARTistica wieder.<br />

50 WILHELM-FABRY-MUSEUM<br />

54 LÖHR-CENTER-ART<br />

„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“<br />

58 CITY-ART-KADEN <strong>2017</strong><br />

„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“<br />

64 NOTIZEN<br />

2<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


VON DER HEYDT-MUSEUM<br />

WUPPERTAL<br />

24.10.<strong>2017</strong> - 25.2.2018<br />

Edouard Manet<br />

manet-ausstellung.de<br />

3


DER KUNSTBLITZ | PANORAMA MUSEUM<br />

Cécile Reims d´après Hans Bellmer<br />

Le coq ou la poule 1971<br />

Cécile Reims<br />

D´après Hans Bellmer<br />

Panorama Museum<br />

11.11.<strong>2017</strong> bis 18.02.2018<br />

4<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Cécile Reims d´après Hans Bellmer<br />

Rencontre à l´íle de Ré ou Nénuphar 1970<br />

Zwischen 1967 und 1975 entwickelte<br />

die Kupferstecherin Cécile Reims<br />

mehr als zweihundert druckgrafische<br />

Interpretationen nach Zeichnungen<br />

von Hans Bellmer. Die Ergebnisse der in<br />

Deutschland kaum beachteten fruchtbaren<br />

Zusammenarbeit zwischen Bellmer<br />

und Reims stellt das Panorama Museum<br />

Bad Frankenhausen mit einer Übersichtsschau<br />

vor, in der ein großer Teil des Konvoluts<br />

d´après Hans Bellmer zu sehen sein<br />

wird, ergänzt durch eigenständige Kreationen<br />

von Reims, die die Kollaboration in<br />

ihrem Kontext erfahrbar machen.<br />

Cécile Reims, 1927 als Tsila Remz in Paris<br />

geboren, absolvierte ihre Ausbildung<br />

als Kupferstecherin im Paris der späten<br />

vierziger Jahre und übernahm die Aufgabe,<br />

Hans Bellmers Zeichnungen auf die Druckplatte<br />

zu übertragen, vermittelt durch den<br />

5


DER KUNSTBLITZ | PANORAMA MUSEUM<br />

Cécile Reims d´après Hans Bellmer<br />

La chauve-souris 1968<br />

surrealistischen Verleger Georges Visat. Bis<br />

zu Bellmers Tod im Jahre 1975 übersetzte<br />

sie Einzelblätter und ganze Serien in die<br />

Druckgrafik, etwa Petit Traité de morale<br />

(1968), Les Marionnettes (1969, Illustrationen<br />

zur Erzählung von Heinrich von<br />

Kleist), Les Chants de Maldoror (1971, zum<br />

Text des Comte de Lautréamont), Unterweisungen<br />

der Sexualität I und II (1972),<br />

Les Anagrammes du corps (1973) oder Miroir<br />

des songes I und II (1974).<br />

Hans Bellmer begann seine künstlerische<br />

Laufbahn in den zwanziger Jahren<br />

als Gestalter beim Malik-Verlag. 1934 publizierte<br />

er sein Schlüsselwerk Die Puppe<br />

im Eigenverlag und in der surrealistischen<br />

Zeitschrift Minotaure. Er stellte erotische,<br />

verstörende Fotografien von Puppen vor,<br />

die er aus Teilen von Schaufensterpuppen,<br />

Holz, Metall und Gips montiert hatte, und<br />

präsentierte die Motivwelt, die für sein<br />

Schaffen bis zuletzt zentral sein sollte.<br />

Spätestens mit seiner Emigration im<br />

Jahr 1938 wurde Bellmer in den Kreis der<br />

6<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Panorama Museum<br />

06567 Bad Frankenhausen<br />

Tel: +49 (0) 34671 6190<br />

www.panorama-museum.de<br />

Cécile Reims d´après Hans Bellmer<br />

La danseuse 1968<br />

Pariser Surrealisten um André Breton aufgenommen;<br />

zu Beginn des Zweiten Weltkrieges<br />

als Deutscher interniert, arbeitete<br />

er im Lager Les Milles eng mit Max Ernst<br />

zusammen. Die Zeichnung entwickelte<br />

sich zu seinem bevorzugten Medium, mit<br />

dem er sich dem Unterbewussten, der sexuell<br />

aufgeladenen Imagination widmete<br />

und zum Mitbegründer des fantastischen<br />

Realismus reifte.<br />

Seine filigranen, geschwungenen Linien<br />

setzte Reims meisterhaft in die Druckgrafik<br />

um. Die in eigenen Serien wie Les<br />

Métamorphoses (1957-58, Illustrationen<br />

zu Ovid, publiziert 1959) erprobte klare<br />

Linienführung entfaltet auf den Blättern<br />

nach Bellmer ihre Kraft: Gliedmaßen winden<br />

sich umeinander, Gesichter werden zu<br />

Architektur, roboterartige Marionetten erwachen<br />

zum Leben, ein Torso blättert sich<br />

Schicht um Schicht bis auf die Organe auf.<br />

Frauenkörper, transsexuelle Körper, zerlegte<br />

Körper, bloßgelegte Körper, sie alle bestimmen<br />

Bellmers Bildwelt.<br />

Noch während der Zusammenarbeit mit<br />

Bellmer begann Reims, die Arbeiten anderer<br />

Künstler in die Druckgrafik zu überführen,<br />

allen voran Leonor Fini und Fred Deux, mit<br />

dem sie als Lebenspartnerin bis zu seinem<br />

Tode eng verbunden war. Gleichzeitig schuf<br />

sie regelmäßig Naturstudien und fertigte<br />

seit 1998 zahlreiche eigene Serien an, zuletzt<br />

L´Élan vital (2010-11, publiziert 2013),<br />

wunderschön poetische Kupferstiche, die bis<br />

in die Zellstruktur von Pflanzen vordringen.<br />

Öffnungszeiten Di bis So 10 – 17 Uhr<br />

7


DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />

ANDREAS<br />

ACHENBACH<br />

Revolutionär und Malerfürst<br />

14.09.<strong>2017</strong> bis 18.02.2018 im Mittelrhein-Museum Koblenz<br />

Andreas Achenbach (1815 – 1910)<br />

vereint wie kein anderer Düsseldorfer<br />

Maler die Gegensätze und<br />

Entwicklungen des 19. Jahrhunderts. Bereits<br />

als 30-jähriger Künstler wurde er als<br />

„Meteor am Himmel der Landschaftsmalerei“<br />

bezeichnet, seine Themenvielfalt und<br />

technische Versiertheit faszinierten das<br />

Publikum bis ins 20. Jahrhundert hinein.<br />

Frühe Reisen – als Kind bereits nach St. Petersburg,<br />

später nach Skandinavien, England,<br />

Holland, Italien – prägten sein visu-<br />

elles Gedächtnis. In seiner künstlerischen<br />

Entwicklung spiegelt sich die Kunstgeschichte<br />

eines ganzen Jahrhunderts: Von<br />

der frühen romantischen Landschaft bis<br />

hin zum späten realistischen Industriebild.<br />

Das gemalte Licht wurde bei ihm zu einem<br />

Markenzeichen, das er im Spätwerk mit<br />

fast impressionistischen künstlerischen<br />

Mitteln perfektionierte.<br />

Trotz aller Konzentration auf das Künstlerische<br />

– in dem er als wahrer ‚Malerfürst’<br />

gefeiert wurde – blieb er Zeit seines Le-<br />

8<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Andreas Achenbach<br />

Römische Landschaft<br />

Öl auf Leinwand 1844<br />

Privatsammlung<br />

Foto © LA8 Baden Baden<br />

9


DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />

Andreas Achenbach, Hafen von Amsterdam bei Mondschein, Öl auf Leinwand 1887,<br />

Privatsammlung, Foto © LA8 Baden Baden<br />

bens seiner freiheitlichen Gesinnung treu.<br />

Intensiv setzte er sich zeichnerisch mit den<br />

politischen Unruhen von 1848/49 auseinander,<br />

die er mit einer schonungslosen Offenheit<br />

karikierte. Sein scharfer Beobachtungsgeist<br />

und eine pointierte Bildsprache<br />

lassen ihn zu einem unmittelbaren Augenzeugen<br />

der 1848er Revolution werden.<br />

Diese Karikaturen gehören zu den faszinierenden<br />

Neuentdeckungen seines Werkes.<br />

Sie bestechen durch ihre auch heute noch<br />

ungebrochene Aktualität, in der mit schonungsloser<br />

Offenheit die sozialen Gegensätze<br />

aufgezeigt werden.<br />

So stand für Achenbach stets der Mensch<br />

auch im Mittelpunkt seiner Kunst – seine<br />

Landschaften sind vom Menschen geprägt,<br />

nur durch den Menschen erlebbar<br />

und ohne ihn nicht denkbar. Es findet<br />

sich kaum ein Bild, in dem nicht Spuren<br />

menschlichen Wirkens in die Landschaft<br />

eingebunden sind.<br />

10<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Die Sixtina des Nordens<br />

Panorama Museum<br />

Werner Tübkes Monumentalgemälde wird 30 Jahre.<br />

Feiern Sie dieses Jubiläum mit uns gemeinsam.<br />

Unsere Museumsnacht am 07. Oktober <strong>2017</strong><br />

von 19 Uhr bis 24 Uhr bietet ein unterhaltsames Programm<br />

aus Kunst, Musik und Kulinarik.<br />

© Tübke, VG Bild-Kunst Bonn, <strong>2017</strong><br />

Panorama Museum<br />

Am Schlachtberg 9<br />

06567 Bad Frankenhausen<br />

Tel: 034671/6190<br />

www.panorama-museum.de<br />

Di bis So<br />

April bis Oktober 10 - 18 Uhr<br />

November bis März 10 - 17 Uhr<br />

Juli/August auch montags 13 - 18 Uhr<br />

11


DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />

Andreas Achenbach, Große Marine, Öl auf Leinwand 1836<br />

Privatsammlung, © Foto LA8 Baden Baden<br />

Achenbach, der 1861 als „Herrscher über<br />

Land und Meer“ bezeichnet wurde, war<br />

auch als Kunstagent höchst erfolgreich: Er<br />

war nicht nur bereits ab 1832 in deutschen<br />

Ausstellungen vertreten, sondern stellte ab<br />

den frühen 1850ern auch in Europa und<br />

den USA aus.<br />

Alle im Mittelrhein-Museum Koblenz gezeigten<br />

Werke stammen aus einer süddeutschen<br />

Privatsammlung und dokumentieren<br />

erstmals zusammenhängend sämtliche<br />

künstlerischen Bereiche Achenbachs: Gemälde,<br />

Aquarelle, Ölstudien, Karikaturen,<br />

Druckgrafik, Skizzenbücher sowie persönliche<br />

Dokumente und Auszeichnungen.<br />

Die Ausstellung ist eine Koproduktion mit<br />

dem Museum LA8 in Baden-Baden.<br />

Begleitband zur Ausstellung:<br />

„Andreas Achenbach – Revolutionär und<br />

Malerfürst“, hrsg. von Wolfgang Peiffer und<br />

Matthias Winzen; 320 Seiten, Athena-Verlag<br />

Dortmund. In der Ausstellung 19,00 €.<br />

12<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


CéCile Reims<br />

D´après Hans Bellmer<br />

11.11.<strong>2017</strong> bis 18.02.2018<br />

Panorama Museum<br />

Doriane ou Chapeau-fille, 1969<br />

Am Schlachtberg 9<br />

06567 Bad Frankenhausen<br />

Tel.: 034671 / 6190<br />

www.panorama-museum.de<br />

Di bis So 10 - 17 Uhr<br />

13


DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />

BEGLEITPROGRAMM ACHENBACH<br />

IM MITTELRHEIN-MUSEUM<br />

Sonderführungen:<br />

Kuratorenführungen mit Dr. Irene Haberland,<br />

Bonn: Sonntags, 22. 10.<strong>2017</strong>; 10.12.<strong>2017</strong>;<br />

18. 02. 2018; jeweils 15 Uhr<br />

Führung mit dem Sammler Wolfgang Peiffer,<br />

Baden-Baden: Donnerstag, 18. 01. 2018, 19 Uhr<br />

Kosten jeweils: 3,00 €/ ermäßigt 2,00 € zzgl.<br />

Museumseintritt<br />

Vorträge:<br />

„Achenbachs Reisen“ am Donnerstag den,<br />

23.11.<strong>2017</strong> um 19 Uhr Vortrag mit Kuratorin Dr.<br />

Irene Haberland, Bonn<br />

„Andreas Achenbach. Malerfürst mit revolutionären<br />

Ansichten“ am Donnerstag, den<br />

01.02.2018 um 19 Uhr Vortrag mit dem Direktor<br />

des LA8 Prof. Dr. Matthias Winzen, Baden-Baden<br />

Kosten jeweils: 8,00 € / ermäßigt 6,00 €<br />

Kunstgespräch:<br />

„Andreas Achenbach: Auf den Spuren des Malerfürsten<br />

- Mensch und Landschaft“<br />

Das Kunstgespräch am 21.11.<strong>2017</strong> widmet sich<br />

von 18 - 19.30 Uhr der Sonderausstellung zum<br />

Werk Andreas Achenbach. Als Revolutionär und<br />

Malerfürst bezeichnet, wird er für seine Landschaften<br />

gefeiert. Zusammen mit dem Kunstund<br />

Kulturbüro Ductus lernen die Besucher den<br />

Künstler in all seinen Facetten kennen.<br />

Kosten: 12,00 € / ermäßigt 10,00 €<br />

Wochenendmalworkshop mit Andreas Bruchhäuser:<br />

Atmosphärische Landschaftsmalerei<br />

Der Koblenzer Künstler Andreas Bruchhäuser<br />

führt die Workshopteilnehmer am Samstag, den<br />

27.01. 2018 und Sonntag, den 28.01.2018 jeweils<br />

von 11 – 17 Uhr in die Landschaftsmalerei<br />

ein. Um die Stimmung und die Atmosphäre der<br />

Achenbach-Gemälde aufzufangen wird vorwiegend<br />

Pastellkreide zum Einsatz kommen.<br />

Kosten: 140,00 € für beide Workshoptage inklusive<br />

Material. Wir bitten um Voranmeldung.<br />

Medienworkshops für Kinder ab 9 Jahren<br />

Bei Sturm am Meer….<br />

mit der Stadtbildstelle Koblenz (Medien-Kompetenz-Netzwerk)<br />

Samstag, 4.11.<strong>2017</strong> von 10-12 Uhr<br />

Wild tost die See… im Hörspielstudio<br />

Wir produzieren unser eigenes Hörspiel<br />

Freitag, 19.01.2018 und Freitag, 26.01.2018<br />

von 15-17 Uhr Twilight… im Trickfilmstudio<br />

Wir produzieren passend zur aktuellen Sonderausstellung<br />

unseren eigenen Trickfilm<br />

Wir bitten um Voranmeldung.<br />

Kosten: jeweils 5,00 €<br />

Anmeldung für alle Workshops bitte bis spätestens<br />

eine Woche vor dem Workshoptermin an<br />

der Kasse des Mittelrhein-Museums telefonisch<br />

unter 0261 / 129-2520 und 129-2521<br />

oder per Mail an: mrm-kasse@stadt.koblenz.de<br />

14<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Gefördert von<br />

Wunsch & Wirklichkeit<br />

Der Einfluss der Fotografie<br />

auf das Porträt<br />

15.10.<strong>2017</strong>–18.2.2018<br />

www.clemens-sels-museum-neuss.de<br />

15


DER KUNSTBLITZ | TATE GALLERY LONDON<br />

TATE MODERN<br />

MODIGLIANI<br />

16<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


23 November <strong>2017</strong> – 2 April 2018<br />

Reclining Nude, 1919<br />

Oil on canvas, 724 x 1165 mm, Museum of Modern Art, New York<br />

In diesem Herbst wird die Tate Modern die<br />

umfangreichste Ausstellung über Modigliani<br />

zeigen, die jemals in Großbritannien<br />

zu sehen war. Sie präsentiert seine wichtigsten<br />

Porträts und Skulpturen und die größte Gruppe<br />

von Aktdarstellungen, die je in diesem Land<br />

gezeigt wurde.<br />

Obwohl er tragisch jung gestorben ist, war<br />

Amedeo Modigliani (1884 -1920) ein bahnbrechender<br />

Künstler, der die Grenzen des damaligen<br />

Kunstverständnisses überschritt. Mit rund<br />

100 Werken will die Ausstellung ein neues Licht<br />

auf den bekannten Künstler und die Entwicklung<br />

seiner Bildsprache werfen, die ihn zu einem<br />

der größten Künstler des 20. Jahrhunderts<br />

gemacht hat.<br />

Zu den Highlights der Ausstellung gehört die<br />

Abteilung, die den Aktbildern gewidmet ist, die<br />

zweifellos zu den bekanntesten und provokativsten<br />

Arbeiten seines Gesamtwerks zählen.<br />

Sie stellen eindrucksvolle und neue Kompositionen<br />

dar, die die figurative Malerei erneuerten.<br />

Seine Darstellungen waren ebenso explizit wie<br />

umstritten. So wurde seine in der Berthe Weill‘s<br />

Gallery organisierte einzige Solo-Show, die ihm<br />

zu Lebzeiten gewidmet wurde, von der Polizei<br />

17


DER KUNSTBLITZ | TATE GALLERY LONDON<br />

wegen Anstößigkeit zensiert. Die zehn ausgestellten<br />

Akte sind die größte Gruppe an<br />

Nacktmalereien, die jemals in Großbritannien<br />

präsentiert wurde. Unter den Exponaten<br />

befinden sich «Sitzende nackte Frau» aus<br />

dem Jahr 1917 (Königliches Museum der<br />

Schönen Künste, Antwerpen) und «Liegende<br />

nackte Frau» (Museum of Modern Art, New<br />

York), das um 1919 entstanden ist.<br />

Modigliani wurde in Livorno, Italien, geboren<br />

und lebte ab 1906 in Paris. Seine Karriere<br />

zeichnet sich durch eine kontinuierliche<br />

Entwicklung aus. Die Ausstellung beginnt<br />

mit der Ankunft des Künstlers in Paris und<br />

illustriert sein kreatives Umfeld und die<br />

Elemente der Volkskultur, die für sein Leben<br />

und seine Arbeit von zentraler Bedeutung<br />

waren. Modigliani begann unter dem<br />

Einfluss der Kunst von Paul Cézanne, Henri<br />

Toulouse-Lautrec und Pablo Picasso zu experimentieren<br />

und seinen eigenen unverwechselbaren<br />

Stil zu entwickeln, der in frühen<br />

Bildern wie «Büste einer jungen Frau»<br />

aus dem Jahr 1908 (Lille Métropole Musée<br />

d‘Art Moderne, Villeneuve-d‘Ascq) und «Der<br />

Bettler von Livorno»aus dem Jahr 1909 (Privatsammlung)<br />

zu erkennen ist.<br />

Zu seinem Freundeskreis gehörten Dichter,<br />

Kunsthändler, Schriftsteller und Musiker,<br />

von denen viele für seine Porträts Modell<br />

standen wie «Diego Rivera» 1914 (Kunstsammlung<br />

Nordrhein-<strong>West</strong>falen, Düssel-<br />

Juan Gris 1915<br />

Oil paint on canvas, 549 x 381 mm<br />

The Metropolitan Museum of Art, New York<br />

dorf), «Juan Gris» 1915 (Metropolitan Museum<br />

of Art, New York) und «Jean Cocteau»<br />

1916 (The Henry und Rose Pearlman Foundation,<br />

Princeton University Art Museum).<br />

Die Ausstellung wird auch einen neuen<br />

Blick auf die Rolle der Frau in der Kunst<br />

Modiglianis werfen. Dabei wird ein besonderer<br />

Schwerpunkt auf die Dichterin und<br />

Schriftstellerin Beatrice Hastings gelegt.<br />

Hastings wird nicht nur als seine Muse in<br />

18<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Beatrice Hastings 1915<br />

Oil on paper, 400 x 285 mm<br />

Private Collection, Switzerland<br />

Jeanne Hébuterne 1919<br />

Medium Oil paint on canvas, 914 x 730 mm<br />

The Metropolitan Museum of Art, New York<br />

den Mittelpunkt gerückt, sondern auch als<br />

wichtige Figur der Kulturszene ihrer Zeit.<br />

Die Werkschau wird auch weniger bekannte<br />

Arbeiten präsentieren, bei denen es sich vor<br />

allem um Skulpturen handelt. So wird eine<br />

wesentliche Gruppe seiner «Köpfe» zu sehen<br />

sein, die vor dem Ersten Weltkrieg entstanden<br />

ist. Trotz Krankheit und Armut widmete<br />

er sich unter dem Einfluss von Zeitgenossen<br />

und Freunden, darunter Constantin Brâncusi<br />

und Jacob Epstein, kurz aber intensiv der<br />

Bildhauerei. Aus gesundheitlichen Gründen<br />

verließ Modigliani im Jahr 1918 Paris und<br />

hielt sich eine Zeit lang in Südfrankreich<br />

auf. Hier wurde seine Farbpalette bunter<br />

und heller und statt seiner üblichen Modelle,<br />

begann er Bauern und Kinder aus der<br />

Umgebung zu malen wie die «Junge Frau<br />

aus dem Volk» 1918 (Los Angeles County<br />

Museum of Art) und «Junge mit blauer<br />

19


DER KUNSTBLITZ | TATE GALLERY LONDON<br />

Seated Nude, 1917, Oil paint on canvas 1140 x<br />

740 mm, Royal Museum of Fine Arts Antwerp,<br />

Lukasart in Flanders Photo credit: Hugo Maertens<br />

Jacke» 1919 (Indianapolis Museum of Art).<br />

Die Ausstellung wird mit einigen von Modiglianis<br />

bekanntesten Darstellungen aus<br />

seinem engsten Umfeld abschließen. Sein<br />

Leben war sehr bewegt. Freunde und Liebhaberinnen<br />

unterstützten ihn finanziell und<br />

moralisch und dienten ihm gleichzeitig als<br />

Modell. Dazu gehörten sein Kunsthändler<br />

und Freund Léopold Zborowski, dessen Lebensgefährtin<br />

Hanka sowie Jeanne Hébuterne,<br />

die Mutter von Modiglianis Kind und<br />

eine der bedeutendsten Frauen in seinem<br />

Leben. Als Modigliani 1920 an den Folgen<br />

der tuberkulösen Meningitis starb, nahm<br />

sich Jeanne das Leben. Die Tate Modern<br />

wird mehrere bedeutende Porträts von ihr<br />

präsentieren, die Modgliani in seinen letzten<br />

Schaffensjahren entworfen hat. Sie zeigen<br />

sie als junges Mädchen und Mutter und<br />

sind Leihgaben internationaler Museen wie<br />

des Philadelphia Museum of Art und des Metropolitan<br />

Museum of Art, New York.<br />

«Modigliani» wird von Nancy Ireson kuratiert,<br />

Kuratorin für internationale Kunst der Tate<br />

Modern, sowie von Simonetta Fraquelli, unabhängige<br />

Kuratorin, und Emma Lewis, assistierende<br />

Kuratorin. Die Besucher werden in<br />

den Genuss einer neuen Erfahrung kommen.<br />

Antonio da Trento , Johannes der Täufer<br />

Der virtuelle Reality-Erlebnisraum wird sie in<br />

1520/1550, Farbholzschnitt, Graphische Sammlung,<br />

Welt Wallraf-Richartz-Museum des Künstlers eintauchen & und Fondation ihnen<br />

die<br />

seine Corboud, Kunst Köln und sein Leben näher bringen.<br />

Die Ausstellung wird von einem vollständig<br />

illustrierten Katalog der Tate Publishing begleitet<br />

sowie von einer Reihe von Veranstaltungen<br />

in der Galerie.<br />

Tate Gallerie<br />

LONDON<br />

20<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


ART<br />

ISTICA<br />

Malschule<br />

Möchten Sie Ihre Maltechnik verbessern oder suchen<br />

Sie eine Geschenkidee für jemanden, der kreativ<br />

ist? Bei uns sind Sie richtig!<br />

Kurse für Acryl- und Ölmalerei, Aquarell, Pastelle,<br />

Tempera & Gouache. Zeichnen und malen wie die alten<br />

Meister. Abstrakte und informelle Malerei. Kurse für<br />

Anfänger und Fortgeschrittene.<br />

Kursleiter: GIUSEPPE MEDAGLI<br />

Kontakt: ARTistica<br />

artistica@medagli.de<br />

www.medagli.de<br />

Tel. 0202 736554<br />

Mobil: 015759338425<br />

Vohwinkeler Str. 154<br />

D - 42329 Wuppertal<br />

WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM &<br />

FONDATION CORBOUD<br />

Obenmarspforten<br />

(Am Kölner Rathaus)<br />

D - 50667<br />

Telefon: +49 (0)221 / 221 211 19<br />

www.wallraf.museum<br />

ART ISTICA<br />

21


DER KUNSTBLITZ | CLEMENS SELS MUSEUM NEUSS<br />

Franz von Stuck, Bildnis der Tochter<br />

Mary mit Hut, um 1916, Öl auf Karton/Holz,<br />

Dauerleihgabe aus Privatbesitz<br />

seit 200<br />

Wunsch und Wirklichkeit<br />

Der Einfluss der Fotografie auf das Porträt<br />

15. Oktober <strong>2017</strong> bis 18. Februar 2018<br />

Ist es Realität oder bewusste Komposition? Ist es geschönt<br />

oder die ungeschminkte Wahrheit? Momentaufnahme oder<br />

Manipulation? In der Kunst wird alles, was geschieht, durch<br />

die persönliche Wahrnehmung gebrochen. Zeigt aber ein<br />

Spiegel das reale Leben?<br />

1923 meinte Picasso: »Wir wissen alle, dass Kunst nicht<br />

Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen<br />

lehrt, wenigstens die Wahrheit, die wir als Menschen<br />

begreifen können. Der Künstler muss wissen, auf welche Art<br />

er die anderen von der Wahrhaftigkeit seiner Lügen überzeugen<br />

kann.«<br />

In der Ausstellung »Wunsch & Wirklichkeit« widmet sich<br />

das Clemens Sels Museum Neuss vom 15. Oktober <strong>2017</strong> bis<br />

22<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Mary mit dunklem Hut, 1915, Fotograf: Mary<br />

oder Franz von Stuck (zugeschrieben), Gelatine-<br />

Entwicklungspapier / 58,0 x 40,0 cm / © Museum<br />

Villa Stuck, München<br />

23


DER KUNSTBLITZ | CLEMENS SELS MUSEUM NEUSS<br />

Marguerite Khnopff, um 1898,<br />

Fotograf: Fernand Khnopff<br />

Fernand Khnopff, L‘Encens – Weihrauch, um<br />

1917, Öl auf Holz, Clemens Sels Museum Neuss<br />

zum 18. Februar 2018 dem Einfluss der Fotografie<br />

auf das künstlerische Porträt.<br />

Über das soziale Netzwerk Instagram<br />

werden täglich gut 100 Millionen Fotos<br />

– ein Großteil davon Porträts – einer breiten<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um<br />

schöne Momente festzuhalten und zu teilen<br />

oder um dem Drang nach Aufmerksamkeit<br />

und Selbstdarstellung nachzugehen.<br />

Mit dem Siegeszug der Fotografie rückte<br />

für die Künstler ein »Konkurrenzmedium«<br />

ins Blickfeld, das die Porträtmalerei<br />

vor neue Herausforderungen stellte: Ging<br />

es nun noch um die makellose Darstellung<br />

oder um realistische Abbildungen?<br />

Berühmte Persönlichkeiten, Musen und<br />

Modelle oder auch Selbstporträts aus dem<br />

vielfältigen und hochkarätigen Sammlungsbestand<br />

des Clemens Sels Museums Neuss<br />

treffen auf historische Fotografien, welche<br />

dieselbe Person präsentieren. Dabei zeigen<br />

sich nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern<br />

vor allem auch die eklatanten Unterschiede<br />

beider Medien. Die Handschrift des Malers<br />

24<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


25


DER KUNSTBLITZ | CLEMENS SELS MUSEUM NEUSS<br />

Auch der akademische Naturalismus<br />

hatte den Rückzug angetreten und dergestalt<br />

allmählich einer neuen, individuellen<br />

Darstellungsweise des Menschen Platz gemacht.<br />

Damit entwickelte sich eine abstrakte,<br />

expressive Malweise, der es weniger um<br />

die Wiedererkennbarkeit der Porträtierten<br />

als vielmehr um die freie und subjektive Interpretation<br />

des Modells ging. Der Anspruch<br />

der Malerei war dabei nicht unbedingt die<br />

formale Veränderung oder Verschönerung<br />

einer Person, sondern das Abbild der Persönlichkeit<br />

mittels neuer künstlerischer<br />

Ausdrucksformen.<br />

Gabrielle Vallotton im gelben Kleid, 1908, Öl auf<br />

Leinwand, Clemens Sels Museum Neuss<br />

Gabrielle Vallotton, um 1911<br />

© Fondation Félix Vallotton, Lausanne<br />

ist für den Fotografen genauso wenig darstellbar<br />

wie das sekundenschnelle Festhalten<br />

eines Augenblickes für den Künstler.<br />

Da die Fotografie seit dem Ende 19. Jahrhunderts<br />

vermehrt die Abbildfunktion übernahm,<br />

die zuvor nur das künstlerische Porträt<br />

hatte wahrnehmen können, eröffneten<br />

sich den Künstlern neue Herausforderungen<br />

und Möglichkeiten. Auftragsarbeiten zur<br />

Erstellung individueller Porträts unter Berücksichtigung<br />

formaler und ästhetischer<br />

Kriterien wurden seltener, sodass sich die<br />

künstlerische Auseinandersetzung mit dem<br />

Modell freier entfalten konnte und musste.<br />

26<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Die Ausstellung zeigt unter anderem das<br />

Porträt des Kunstsammlers Clemens Sels,<br />

der dem Neusser Museum seinen Namen<br />

gab, ein Bild der Gabrielle Vallotton aus den<br />

Augen ihres Ehemannes Félix Vallotton sowie<br />

Fernand Khnopffs Weihrauch – jeweils<br />

im direkten Vergleich mit zeitgenössischen<br />

Fotografien der Dargestellten.<br />

Das Nebeneinander technisch reproduzierter<br />

Menschenbilder und gemalter Porträts<br />

offenbart Abstraktionen, Verfremdungen,<br />

Transformationen und Interpretationen<br />

und zeigt überdies, wie sich einige Künstler<br />

die technische Entwicklung der Fotografie<br />

zu Nutzen gemacht haben. Weitere Beispiele<br />

der Sammlung sind unter anderem Franz<br />

von Stuck oder Max Slevogt, die sich nicht<br />

scheuten, fotografische Umrisse abzupausen<br />

und auf ihre Porträtarbeiten zu übertragen.<br />

Die Ausstellung fordert in vielfacher Hinsicht<br />

zum Mitmachen auf: Auf Instagram<br />

gepostete Selfies werden Teil der Ausstellung<br />

und Bildbearbeitungs-Apps lassen unsere<br />

Wunschvorstellung zur Realität werden.<br />

In Kinderworkshops können auch die<br />

Kleinsten ihre kreativen Einfälle umsetzen.<br />

Die Begegnung historischer Fotografien<br />

und künstlerischer Porträts erzeugt bemerkenswerte<br />

Spannungsmomente und stellt<br />

uns bei der Betrachtung immer wieder die<br />

Frage: »Was ist Wunsch, was Wirklichkeit?«<br />

Rudolf Huthsteiner, Bildnis Dr. Clemens Sels (1822<br />

– 1893), 1897, Öl auf Leinwand, Clemens Sels<br />

Museum Neuss<br />

CLEMENS SELS MUSEUM NEUSS<br />

Am Obertor, 41460 Neuss<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di–Sa 11–17 Uhr und<br />

So + Feiertag 11–18 Uhr.<br />

TIPP: Jeden ersten Sonntag im Monat ist<br />

der Eintritt frei (gültig bis 31.12.<strong>2017</strong>)!<br />

Weitere Informationen:<br />

www.clemens-sels-museum-neuss.de<br />

27


DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT-MUSEUM WUPPERTAL<br />

Edouard Manet<br />

24. Oktober <strong>2017</strong>-25. Februar 2018<br />

Edouard Manet, Chez le père Lathuille 1879 Leinwand 92 x 112 cm © Musee des Beaux-Arts, Tournai/ Bridgeman Images<br />

28<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


29


DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT-MUSEUM WUPPERTAL<br />

Zeit seines Lebens war Edouard Manet<br />

(1832-1883) ein Einzelgänger.<br />

Vielleicht macht gerade diese Unabhängigkeit<br />

seine Sicht auf die Kunst und die<br />

Phänomene der Welt so neu und interessant,<br />

dass uns seine – oft rätselhaften – Werke<br />

Edouard Manet, Der Fischer um 1862 Öl auf Leinwand<br />

46 x 56 cm © Von der Heydt-Museum Wuppertal<br />

Edouard Manet, Die Reiterin um 1882 Öl auf Leinwand<br />

73 x 52 cm © Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid<br />

schauung und Gesellschaft im Frankreich<br />

des 19. Jahrhunderts steht im Zentrum der<br />

Ausstellung. Der Überblick über sein Werk<br />

umfasst auch Bilder seiner spanischen Phase<br />

sowie die bekannten Seestücke. Seine<br />

späten Porträts und Figurenszenen begeistern<br />

vor allem durch die psychologische<br />

Spannung zwischen den Protagonisten;<br />

sie scheinen bereits Fragen der modernen<br />

Psychoanalyse in Bildform vorwegzunehmen.<br />

Manets frappierende Bildkompositibis<br />

heute faszinieren. Nun unternimmt das<br />

Von der Heydt-Museum Wuppertal das<br />

Wagnis, das Werk dieses Außenseiters in<br />

einer umfassenden Ausstellung neuen Publikumsschichten<br />

zu eröffnen. Die Schau<br />

präsentiert das ganze Oeuvre, beginnend<br />

mit den ersten tastenden Versuchen als<br />

Schüler von Thomas Couture und endend<br />

mit den letzten so strahlenden Gartenbildern<br />

aus Rueil von 1882.<br />

Manets Verhältnis zu Politik, Weltan-<br />

30<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Edouard Manet, Porträt Carolus Duran 1876 Öl auf<br />

Leinwand 189 x 170 cm © The Barber Institute of<br />

Fine Arts, University of Birmingham / Bridgeman<br />

Images<br />

Edouard Manet, Frau mit Krug (Suzanne Leenhoff,<br />

später Manet) 1858-60 Öl auf Leinwand 61 x 54,5 cm<br />

© Ordrupgaard, Copenhagen Foto: Anders Sune Berg<br />

onen waren wegweisend und machten ihn<br />

zu einem Künstler, der Bahnbrechendes für<br />

die Malerei geleistet hat und nachfolgende<br />

Künstlergenerationen bis heute inspiriert.<br />

Der Künstler ist am 23 Januar 1832 in<br />

Paris geboren. Die Familie ist sehr wohlhabend<br />

und Manets Eltern planen eine juristische<br />

Karriere für ihren Sohn. Der Plan geht<br />

nicht auf, denn die schwache schulische<br />

Leistung des Künstlers macht alle Hoffnungen<br />

zunichte. Es folgt ein gescheiterter<br />

Versuch Marineoffizier zu werden und nach<br />

seiner Rückkehr aus Brasilien unterstützt<br />

Manets Vater den Wunsch seines Sohnes,<br />

eine künstlerische Ausbildung zu starten.<br />

Seine ersten technischen Erfahrungen sammelt<br />

der Künstler im Atelier von Thomas<br />

Couture, zusammen mit dem deutschen<br />

Maler Anselm Feuerbach.<br />

Von der Heydt-Museum<br />

Turmhof 8<br />

D-42103 Wuppertal<br />

T +49(0)202 563 6231<br />

F +49(0)202 563 8091<br />

www.von-der-heydt-museum.de<br />

31


DER KUNSTBLITZ | STÄDEL MUSEUM<br />

Pierre Bonnard (1867–1947) Liegender Akt auf weißblau kariertem Grund, um 1909, Öl auf Leinwand, 60 x 65 cm<br />

Städel Museum, Frankfurt, Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V. © VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong><br />

BIS 14. JANUAR 2018<br />

MATISSE – BONNARD<br />

„ES LEBE DIE MALEREI!“<br />

32<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


33<br />

Pierre Bonnard (1867-1947) Akt vor dem Spiegel, 1931, Öl auf Leinwand, 152 x 102 cm Photo Archive - Fondazione Musei Civici di Venezia © VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong> / Foto: Claudio Franzini


DER KUNSTBLITZ | STÄDEL MUSEUM<br />

Henri Matisse (1869 – 1954) Odaliske mit einem Tamburin,<br />

1925/26, Öl auf Leinwand, 74,3 x 55,6 cmThe Museum of Modern<br />

Art, New York /© Succession H. Matisse / VG Bild-Kunst-<br />

Bonn <strong>2017</strong> / Foto: <strong>2017</strong>. Digital Image, The Museum of Modern<br />

Art, New York / Scala, Florenz<br />

Vom 13. September <strong>2017</strong> bis 14. Januar<br />

2018 zeigt das Frankfurter<br />

Städel Museum zwei herausragende<br />

Protagonisten der Klassischen Moderne<br />

erstmals gemeinsam in Deutschland: Henri<br />

Matisse (1869–1954) und Pierre Bonnard<br />

(1867–1947). Im Mittelpunkt der Sonderausstellung<br />

„Matisse – Bonnard. ‚Es lebe die<br />

Malerei!‘“ steht die über 40 Jahre andauernde<br />

Künstlerfreundschaft der beiden französischen<br />

Maler. Beide setzten sich intensiv<br />

mit den gleichen künstlerischen Sujets auseinander:<br />

Interieur, Stillleben, Landschaft<br />

und besonders auch mit dem weiblichen<br />

Akt. Anhand von rund 120 Gemälden, Plastiken,<br />

Zeichnungen und Grafiken eröffnet die<br />

Schau einen Dialog zwischen Matisse und<br />

Bonnard und bietet damit neue Perspektiven<br />

auf die Entwicklung der europäischen<br />

Avantgarde vom Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.<br />

Bereichert wird die Werkauswahl durch eine<br />

Reihe von Fotografien Henri Cartier-Bressons,<br />

der die beiden Maler 1944 in ihren<br />

Landhäusern an der französischen Riviera<br />

besuchte.<br />

Für die groß angelegte Ausstellung konnte<br />

das Städel Museum eine Vielzahl hochkarätiger<br />

Leihgaben aus international bedeutenden<br />

Sammlungen gewinnen, darunter das<br />

Art Institute of Chicago, die Tate Modern in<br />

London, das Museum of Modern Art in New<br />

York, das Centre Pompidou und das Musée<br />

d’Orsay in Paris, die Eremitage in Sankt Petersburg<br />

sowie die National Gallery of Art<br />

in Washington. Zudem zeigt die Werkschau<br />

zahlreiche Hauptwerke aus Privatsammlungen,<br />

die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich<br />

sind. Besondere Höhepunkte sind<br />

dabei die beiden Gemälde, die die Künstler<br />

jeweils voneinander besaßen und die hier<br />

in Frankfurt zum ersten Mal gemeinsam<br />

34<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


RAFFAEL<br />

Raffael, Porträt des Bindo Altoviti (Detail), ca. 1514/15; National Gallery, Washington Courtesy National Gallery of Art, Washington<br />

29. 9. <strong>2017</strong> – 7. 1. 2018<br />

ALBERTINAPLATZ 1, 1010 WIEN<br />

TÄGLICH 10–18 UHR, MITTWOCH 10–21 UHR<br />

35


DER KUNSTBLITZ | STÄDEL MUSEUM<br />

gezeigt werden: Pierre Bonnards Abend im<br />

Wohnzimmer (1907, Privatbesitz) und Henri<br />

Matisse’ Das offene Fenster (1911, Privatbesitz).<br />

Ein weiteres Highlight der Ausstellung<br />

ist Matisse’ 1935 entstandenes Hauptwerk<br />

Großer liegender Akt, das zum ersten Mal<br />

seit über 30 Jahren wieder in Deutschland<br />

zu sehen ist und vom Baltimore Museum of<br />

Art ausgeliehen wird. Der längst<br />

zur Ikone gewordene Akt war ein<br />

Meilenstein auf dem Weg des<br />

Künstlers zu einer Ästhetik stark<br />

reduzierter Formen und stellt seine<br />

Atelierassistentin und zugleich<br />

sein letztes bedeutendes Modell,<br />

Lydia Delectorskaya, dar. Gut<br />

möglich, dass das Gemälde von<br />

Bonnards kompositorisch eng verwandtem<br />

Werk Liegender Akt auf<br />

weißblau kariertem Grund (um<br />

1909) inspiriert wurde, welches<br />

sich seit 1988 in der Sammlung<br />

des Städel Museums befindet. Die<br />

Gegenüberstellung dieser beiden<br />

Bilder war ein wichtiger Impuls<br />

zur Vorbereitung der Ausstellung.<br />

Der Sponsor-Partner der Schau ist die<br />

global tätige Bank Société Générale. Gefördert<br />

wird die Ausstellung vom Städelschen<br />

Museums-Verein e. V. Zusätzliche Unterstützung<br />

leistet die Georg und Franziska<br />

Speyer’sche Hochschulstiftung.<br />

Henri Matisse (1869 – 1954) Odalisken, 1928 Öl auf Leinwand,<br />

54 x 65 cm Moderna Museet, Stockholm© Succession H. Matisse<br />

/ VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong> / Photo: Moderna Museet, Stockholm<br />

„Henri Matisse und Pierre Bonnard sind<br />

in unserer Sammlung mit zwei großartigen<br />

Gemälden vertreten: einem Akt von<br />

Bonnard und einem Stillleben von Matisse.<br />

Darauf aufbauend eröffnet unser diesjähriges<br />

Ausstellungshighlight ein visuelles<br />

Wechselspiel zwischen den Künstlern, deren<br />

gegenseitiger Einfluss bei vergleichender<br />

Betrachtung unverkennbar zum Vorschein<br />

kommt. Die Schau reiht sich ein in<br />

die erfolgreichen Präsentationen im Städel,<br />

mit denen wir unserem Publikum einzigartige<br />

Meisterwerke zeigen und dabei immer<br />

36<br />

SOMMER | <strong>2017</strong>


Pierre Bonnard (1867-1947) Das Fenster, 1925, Öl auf Leinwand,<br />

108,6 x 88,6 cm, Tate, London© VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong> / Foto:<br />

Tate, London <strong>2017</strong><br />

auch einen neuen und frischen Blick auf die<br />

Protagonisten der Moderne werfen“, so Städel<br />

Direktor Philipp Demandt.<br />

Kuratiert haben die Ausstellung Felix<br />

Krämer, der ab Oktober die Stelle als Generaldirektor<br />

am Museum Kunstpalast in<br />

Düsseldorf antreten wird, und Ko-Kurator<br />

Daniel Zamani (Städel Museum). „Nach<br />

der Ausstellung ‚Monet und die Geburt des<br />

Impressionismus‘ (2015) widmet sich das<br />

Städel Museum erneut einem spannenden<br />

Kapitel der französischen Kunstgeschichte,<br />

der über 40 Jahre andauernden Freundschaft<br />

zwischen Henri Matisse und Pierre<br />

Bonnard“, erläutert Felix Krämer. „Die<br />

Ausstellung ermöglicht es, den kreativen<br />

Dialog der beiden Ausnahmekünstler nachzuvollziehen.<br />

Es ist lange her, dass so viele<br />

Hauptwerke dieser bedeutenden Maler<br />

in Deutschland zu sehen waren.“ Daniel<br />

Zamani führt aus: „Beide Künstler entwickelten<br />

eine unverwechselbar individuelle<br />

Formsprache, die von einem unablässigen<br />

Arbeitseifer und einer lebenslangen Experimentierfreude<br />

angetrieben wurde. Bereits<br />

zu Lebzeiten zählten Matisse und Bonnard<br />

zu den bedeutendsten Wegbereitern der<br />

Moderne. Gerade bei Bonnard entfaltet<br />

sich die Faszination für seine Werke dabei<br />

erst vollständig bei der Begegnung mit dem<br />

37


DER KUNSTBLITZ | STÄDEL MUSEUM<br />

Henri Matisse (1869–1954)<br />

Großer liegender Akt, 1935,<br />

Öl auf Leinwand,<br />

66.4 x 93.3 cm,<br />

The Baltimore Museum of<br />

Art, The Cone Collection<br />

© Succession H. Matisse /<br />

VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong> /<br />

Foto: Mitro Hood<br />

Original. Allein dafür lohnt sich ein Besuch<br />

hier im Städel.“<br />

Der Titel der Ausstellung, „Es lebe die<br />

Malerei!“, beruht auf dem programmatischen<br />

Ausruf, mit dem Matisse seinen<br />

Freund Bonnard am 13. August 1925 grüßte.<br />

Die wenigen Worte auf einer Postkarte<br />

aus Amsterdam waren der Beginn eines<br />

über 20-jährigen Briefwechsels, der von<br />

tiefer gegenseitiger Wertschätzung zeugt.<br />

Beide verlegten ihren Lebensmittelpunkt<br />

aus der Kunstmetropole Paris an die Côte<br />

d’Azur und behaupteten von dort ihren Ruf<br />

als führende Protagonisten der europäischen<br />

Kunstszene. ln der Malereigeschichte<br />

werden die Kollegen trotz ihrer markanten<br />

zeitlichen Nähe oft zwei entgegengesetzten<br />

Strömungen zugerechnet: Bonnard, mit<br />

seinem luftigen, lockeren Pinselduktus und<br />

dem Einsatz zarter, flirrender Pastellfarben<br />

als letzter großer Erbe des Impressionismus;<br />

Matisse, mit seinem Interesse an grellen<br />

Farben und flächigen, stark konturierten<br />

Bildkompositionen als ein weit ins 20. Jahrhundert<br />

weisender Pionier der Abstraktion.<br />

MATISSE–BONNARD.<br />

„ES LEBE DIE MALEREI!“<br />

Städel Museum,<br />

Schaumainkai 63,<br />

60596 Frankfurt am Main<br />

Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa,<br />

So + Feiertage 10.00–18.00 Uhr,<br />

Do + Fr 10.00–21.00 Uhr,<br />

montags geschlossen<br />

38<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


<strong>2017</strong><br />

AUSSTELLUNG 12.10.-28.10. <strong>2017</strong><br />

CITY-ARKADEN WUPPERTAL<br />

Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen!<br />

Alte Freiheit 9, 42103 Wuppertal<br />

Tel. 0202 946460 - www.city-art-kaden.de<br />

39


DER KUNSTBLITZ | BUNDESKUNSTHALLE BONN<br />

Ferdinand Hodler, Selbstbildnis, 1879<br />

FERDINAND HODLER!<br />

Bis 28.Januar 2018<br />

40<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Ferdinand Hodler<br />

Bildnis Berthe Holder, 1894, Privatbesitz, © SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)<br />

Man betritt die Halle, erwartet<br />

blaue Berge und Seen, helle<br />

Frauengestalten, die einem<br />

mit erhobenen Armen willkommen heißen,<br />

prächtige Bauernburschen, die einem zeigen,<br />

wo der Bartl den Moscht holt, bzw. wie<br />

ein Baum artgerecht gefällt wird!! Aber erst<br />

mal nichts dergleichen, eine dunkle Wand<br />

mit Biografischem verstellt den Weg, rechter<br />

Hand ein großformatiges Fotopanorama,<br />

den Lebensweg präsentierend, im Rücken<br />

frühe Bilder in Petersburger Hängung.<br />

Man merkt – und das hat Intendant Rein<br />

Wolfs beabsichtigt – wir sind in einer räum-<br />

41


DER KUNSTBLITZ | BUNDESKUNSTHALLE BONN<br />

Ferdinand Hodler,<br />

Der Holzfäller 1910<br />

Öl auf Leinwand, © Kunstmuseum Bern<br />

lich angepassten chronologischen Aufarbeitung,<br />

vom dunklen (Vordergrund) zum<br />

hellen Wesentlichen. Die Anfänge werden,<br />

auch mit Hilfe der Fotografien von Freunden,<br />

Freundinnen und Ehefrauen und sonstigen<br />

Ereignissen klar und nachvollziehbar:<br />

Landschaften, Selbstbildnisse des 20- und<br />

des 26-Jährigen, Kinder- und Auftragsbilder<br />

dicht aneinander.<br />

Die Ausstellung öffnet sich dem Betrachter<br />

in einer zweiten – in hellem Blau gehaltenen<br />

– Abteilung und, um es gleich vorweg<br />

zu sagen, es wird immer intensiver, immer<br />

mehr Licht in den folgenden Abschnitten,<br />

die nicht mehr nur chronologisch, sondern<br />

auch thematisch gruppierte Werke zeigen.<br />

Durch ovale Öffnungen (Kongeniale Architektur:<br />

Marcel Schmalgemeijer) blickt man<br />

in die nächste Schaffensperiode, z.B. auf<br />

das Bild „Der Tag“ (das Skandalbild „Die<br />

Nacht“ fehlt leider in der Ausstellung). Die<br />

Entwürfe dazu sieht man an anderer Stelle<br />

im Bereich der Zeichnungen, die ausgeschnittenen<br />

Papierfiguren werden hin und<br />

her geschoben, bis die gewünschte Konstellation<br />

erreicht ist. Die Arbeitsweise Hodlers<br />

wird durchschaubar. Ein „fröhliches Weib“<br />

tanzt selbstversunken, in der „Heilige(n)<br />

Stunde“ sinnieren 4 Damen inmitten einer<br />

Rosenhecke. Blau und Rot dominieren.<br />

Die Landschaftsmalerei entwickelt sich,<br />

es erscheinen sofort zwei typische Bildformen:<br />

Gebirgs- und Seenlandschaften mit<br />

intensiven Blau- und Gelbtönen in horizontalen<br />

parallelen Schichten, Abbilder seiner<br />

Heimat am Thuner See und dem Berner<br />

Oberland, andererseits Frauengestalten,<br />

wie erstarrt in manieristischen Posen, mit<br />

erhobenen Händen, im wilden Tanz oder gerader<br />

Haltung. Auch hier gibt die Parallele<br />

im Vertikalen das Bildformat, die Blickachsen<br />

werden gewagter, die Farben heller und<br />

dabei kräftiger. Nach frühen Aufenthalten<br />

in Thun, Genf und Madrid – viele seiner Fa-<br />

42<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


folgende eindrucksvolle skizzenhafte Darstellung<br />

der Gestorbenen fehlen nicht und<br />

beleuchten eine weitere Seite des sonst oft<br />

vor Kraft strotzenden Malers.<br />

Zunächst allerdings trifft Hodler trotz<br />

mehrerer Ausstellungen auf nur mäßige<br />

Resonanz im eigenen Land („… ich habe<br />

nur einen Gedanken mehr: heraus aus der<br />

Schweiz, es muss sein…“) seine ersten großen<br />

Erfolge in Paris, dann mit der Wiener<br />

Sezession, in Deutschland wurden die Galeristen<br />

Gurlitt und Cassirer in Berlin, Tannpassepartout<br />

WERKSTATT<br />

Individuelle Lösungen für Ihre perfekte Präsentation.<br />

Individu<br />

Ferdinand Hodler,<br />

Weib am Bach um 1903, Öl auf Leinwand<br />

Foto: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)<br />

milienangehörigen sind inzwischen an der<br />

Tuberkulose gestorben, die Aufenthaltsorte<br />

wechseln – werden Bildnisse in verschiedenen<br />

Perspektiven sein Thema. Dies gilt<br />

für Landschaften und Figuren und macht<br />

ihn im Übrigen im Lauf der Jahre zu einem<br />

gefragten (und gut bezahlten) Portraitmaler.<br />

Die Ausstellung verdeutlicht es. Aber<br />

auch intime Bildnisse wie das „Bildnis der<br />

kranken Valentine Godet-Darel“ und die<br />

Passepartouts & Rahmen<br />

per Computer geschnitten · Katalog kostenlos.<br />

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43


DER KUNSTBLITZ | BUNDESKUNSTHALLE BONN<br />

Ferdinand Hodler, Der Tag um 1901 (vor 1910 überarbeitet)<br />

Öl auf Leinwand, © Kunstmuseum Luzern, Depositum der Bernhard Eglin-Stiftung, Foto: Andri Stalder, Luzern<br />

hauser in München, Kunstvereine in Köln<br />

und Frankfurt auf ihn aufmerksam, Kunstsammler<br />

interessierten sich für seine Werke.<br />

Der Industrielle Karl-Ernst Osthaus erwarb<br />

für das Folkwang-Museum in Hagen (später<br />

Essen) mehrere Werke und schmückte<br />

auch seine von van de Velde entworfene<br />

Villa Hohenhof in Hagen mit dem Bild „Der<br />

Auserwählte“ – es kann zum Glück noch<br />

heute dort besichtigt werden, nachdem die<br />

Pläne der Stadt Hagen, es zu Gunsten der<br />

Stadtkasse zu verscherbeln, an massiven<br />

Protesten gescheitert waren. Der Weg dorthin<br />

lohnt sich!<br />

Ausstellungen mit der Berliner und dann<br />

der Wiener Secession machen Hodler berühmt,<br />

Mäzene und Industrielle kaufen seine<br />

Werke, er ist innerhalb kurzer Zeit ausgesprochen<br />

wohlhabend, wird Millionär!<br />

Warum Hodler - nach Österreich – in<br />

Deutschland so erfolgreich ist? Sein Monumentalstil<br />

begeistert die Nationalgesinnten!<br />

In der Universität von Jena verwirklicht<br />

er „der Auszug der deutschen Studenten in<br />

den Freiheitskrieg von 1813“ ca. dreieinhalb<br />

mal fünfeinhalb Meter, hier im Original<br />

zu sehen (die Logistik des Transports<br />

nach Bonn beeindruckt und kann in einem<br />

Film nachvollzogen werden). Er bearbeitet<br />

große Wände u.a. in Hannover und Dresden.<br />

Das Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum –<br />

es besitzt immerhin sieben herausragende<br />

Gemälde - zeigte Hodler zuletzt 1999 in<br />

einer großen monographischen Ausstellung,<br />

damals konnten von seinen monumentalen<br />

Wandgemälden nur Studien gezeigt wer-<br />

44<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


45


DER KUNSTBLITZ | BUNDESKUNSTHALLE BONN<br />

den. Als er allerdings 1914 mit 140 Schweizer<br />

Kollegen die Beschießung der Kathedrale<br />

von Reims durch deutsche Truppen als<br />

„Akt der Barbarei“ brandmarkt, ist es mit<br />

der Begeisterung vorbei. Das Jenaer Bild<br />

wird für 5 Jahre hinter einer Bretterwand<br />

unsichtbar, Hodlers Gemälde verschwinden<br />

aus öffentlichen Sammlungen und Galerien.<br />

Auch dies wird in der Bonner Präsentation<br />

ausführlich dokumentiert.<br />

Man hat letztendlich alles gesehen: die<br />

kraftvoll ausgeführten blauen Berge und<br />

Seen, die statuengleichen Frauengestalten,<br />

die eurythmischen Tänzerinnen, die derben<br />

Schnitter und Holzfäller, die gleichgeschalteten<br />

Soldatenfiguren, heroische Volksverführer,<br />

Selbstbildnisse von der Jugend<br />

bis zum Alter, intime Momente, zarte und<br />

kraftvolle zeichnerische Entwürfe.<br />

Der Bundeskunsthalle ist es gelungen,<br />

chronologische und malerische Schaffensphasen<br />

geschickt zu vermengen und doch<br />

Zäsuren zu setzen, die ein Eindenken in die<br />

persönliche malerische Entwicklung, die<br />

künstlerischen Einflüsse, die politischen<br />

Zeitgänge und -zwänge provozieren und<br />

nachvollziehbar (?) machen.<br />

Vor allem letzteres sollte uns zu denken<br />

geben!<br />

E.-Ulrich Walter<br />

Ferdinand Hodler<br />

Blick ins Unendliche, Kopfstudie 1914<br />

© Privatsammlung Schweiz, Foto: Peter Schälchli,<br />

Zürich<br />

Ferdinand Hodler<br />

In der Bundeskunsthalle in Bonn<br />

Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn<br />

Öffnungszeiten: 10:00–21:00<br />

46<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


BRIGITTA PULEY<br />

MALEREI<br />

BRIGITTA PULEY<br />

„Kartenspieler“<br />

Öl auf Leinwand & Collage<br />

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DER KUNSTBLITZ<br />

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47


DER KUNSTBLITZ | BUCH-NEUHEITEN<br />

„Der schöne Mensch und seine Bilder“<br />

Im November erscheint im Münchener<br />

morisel Verlag Der schöne Mensch und<br />

seine Bilder, herausgegeben von Sandra<br />

Abend und Hans Körner. Der Band hat<br />

den Körperdiskurs im „Bild“ zum Inhalt<br />

und lockt dabei mit zahlreichen Rückblicken<br />

in die Kultur- und Kunstgeschichte.<br />

Was macht einen Menschen zu einem<br />

schönen Menschen und seinen Körper zu<br />

einem schönen Körper? In einer Zeit, in der<br />

das Regulativ der „Natürlichkeit“ längst<br />

aufgegeben wurde und in der Schönheitsideale<br />

inzwischen digital produziert werden,<br />

stellt sich die Frage nach den soziokulturellen,<br />

medizinischen und medialen<br />

Konstruktionsbedingungen von Schönheitsidealen<br />

ganz neu. Welchen Anteil<br />

nehmen Bilder an der Formatierung und an<br />

der Demontage von Schönheitsvorstellungen,<br />

wie agieren und wie reagieren sie? All<br />

diese Fragen haben sich Kunst- und Kulturwissenschaftler,<br />

Philosophen und Fotoexperten<br />

gestellt und aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven beantwortet.<br />

So macht Jörg Scheller am Beispiel des<br />

Bodybuildings deutlich, warum die Rede<br />

vom Schönheitswahn „unterkomplex“ ist<br />

und alternative Körperkulturen mehr Aufmerksamkeit<br />

verdienen. Kunsthistorisch<br />

vermessen wird der geformte Mensch im<br />

Beitrag „Natürliche“ Körper und modellierte<br />

Körper. Das Korsett in der französischen<br />

Skulptur des 19. Jahrhunderts von Hans<br />

Körner zu einem bisher weitestgehend<br />

unerforschten Thema, das in seiner Folge<br />

heute aktueller scheint denn je.<br />

Matty Zimmerman,<br />

Marilyn Monroe, 1954<br />

48<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Eugène Delacroix, Le 28 Juillet. La Liberté guidant le people, 1830<br />

Tizian,<br />

Philip II, 1551<br />

Giovanni Bellini,<br />

Nackte Frau mit Spiegel, 1515<br />

Ray Jones,<br />

Ava Gardner, 1946<br />

49


DER KUNSTBLITZ | BUCH-NEUHEITEN<br />

Bodybuilder in Hongkong, 2012<br />

Klaus Honnef beschäftigt die persönliche<br />

Frage Wie hätte ich anstelle von Paris<br />

entschieden? Die Antwort wird zu einem<br />

grandiosen Ritt durch die Kunst- und<br />

Filmgeschichte. Kreativität als Pflicht, so<br />

lautet der Titel des Aufsatzes von Wolfgang<br />

Ullrich, in dem er den Leser überzeugt,<br />

dass manche Venusdarstellungen<br />

der Renaissance im Sinne der Familienplanung<br />

konzipiert und verwendet wurden.<br />

Sie dienten also als Anregung für die eigene<br />

Schönheit. In Chrysalis und Imago. Die<br />

Metamorphosen im Bildkonzept der Marilyn<br />

Monroe beschreibt Michael Ebert, warum<br />

Fotografen im Leben des Megastars<br />

viel wichtiger waren als Regisseure und<br />

wie eine der größten Fotoikonen des 20.<br />

Jahrhunderts entstand. Einen weiteren<br />

Ausflug ins Cineastische bietet Angela<br />

Stercken mit Sex Sells: Obsessionen von<br />

Schönheit und Technik im Spielfilm der<br />

1960er Jahre. Manja Wilkens betitelt ih-<br />

ren Beitrag mit der Frage: Muss eine Bundeskanzlerin<br />

schön sein? Darin zeichnet<br />

sie das Inszenierungskonzept von Angela<br />

Merkel nach. In Marianne – Von nationaler<br />

Heldin zur erotischen Identifikationsfigur<br />

visualisiert Sandra Abend den Verlebendigungsprozess<br />

der schönen, machtvollen<br />

französischen Personifikation der Freiheit.<br />

Schönheit und Arbeit – ein Paradox? Ob<br />

das so ist, diskutiert Dieter Birnbacher in<br />

seinem Aufsatz.<br />

Die interdisziplinären Beiträge des Buches<br />

bekräftigen die Erkenntnis, dass Schönheitsideale<br />

machtvoll sind, in einer Zeit, in<br />

der ein expressiver Körperkult stärker ausgeprägt<br />

scheint als je zuvor.<br />

Von den Herausgebern erschien im gleichen<br />

Verlag 2015: Vor-Bilder – Ikonen der<br />

Kulturgeschichte. Vom Faustkeil über Botticellis<br />

Venus bis John Wayne.<br />

Tizian, Venus von Urbino, 1538<br />

50<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Die Künstlergruppe<br />

Farbe im Tal<br />

stellt aus:<br />

Noch bis Dezember in der<br />

Clemensgalerie in Solingen<br />

(jeweils Samstag 11:00 bis 14:00 Uhr)<br />

Am 23.12.<strong>2017</strong> mit großem<br />

Weihnachts-Begleitprogramm<br />

M. Fidelak<br />

U. Rustler<br />

U. Walter<br />

Auf der WOGA in Wuppertal<br />

am 14. Und 15. Oktober<br />

in der Luisenstraße 69<br />

A. Rick<br />

B. Giebel<br />

Farbe im Tal<br />

Kontakt: Mobil 0176 23852865<br />

Mobil 0172 8564619<br />

I. Andersen


DER KUNSTBLITZ | WILHELM-FABRY-MUSEUM<br />

EINE UNGEWÖHNLICHE FOTOAUSSTELLUNG<br />

KÜNDIGT DAS HILDENER WILHELM-FABRY-<br />

MUSEUM FÜR DEN OKTOBER AN:<br />

IM FELDE VERWUNDET – BILDER AUS DEM AMERIKANISCHEN BÜRGERKRIEG VERSPRICHT EINE BEEINDRUCKENDE<br />

VISUELLE REISE IN EINES DER WICHTIGSTEN GESCHICHTSEREIGNISSE DES 19. JAHRHUNDERTS.<br />

Der Amerikanische Bürgerkrieg war<br />

nicht nur der größte Konflikt des 19. Jahrhunderts,<br />

es war der erste moderne Krieg,<br />

in dem Telegraphie, die Eisenbahn und<br />

Panzerschiffe eingesetzt wurden. Aber es<br />

war auch der erste Krieg, der umfassend<br />

fotografiert wurde. Neben Millionen privater<br />

Bilder entstanden erstmals auch<br />

dokumentarische Fotos in großem Stil.<br />

Sicher auch einer der Gründe, warum der<br />

Konflikt zwischen Nord und Süd nicht nur<br />

in der amerikanischen Alltagskultur heute<br />

noch so präsent ist. Auch bei uns ist spätestens<br />

seit dem Jahrhundertroman „Vom<br />

Winde verweht“ und dessen legendärer<br />

Verfilmung der Bürgerkrieg ein populäres<br />

Geschichtsthema, das die Menschen in seinen<br />

Bann zieht. Passend zur Ausrichtung<br />

des Hauses stellt die Ausstellung medizinische<br />

Themen in den Mittelpunkt.<br />

„Das ist einer der interessantesten Aspekte<br />

in der Fotografie des Sezessionskrieges<br />

überhaupt.“ erläutert Kurator Michael<br />

Ebert, der an den Hochschulen von Hannover<br />

und Magdeburg lehrt. Schließlich war<br />

die hohe Zahl an Verwundeten eine riesi-<br />

52<br />

1863 / New York /<br />

Matthaw Brady<br />

1864 od. 1865 / New York /<br />

Matthaw Brady<br />

NN / NN / NN<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


ge logistische Herausforderung. Während<br />

des Bürgerkrieges wurde ein medizinisches<br />

Versorgungssystem bisher ungekannten<br />

Ausmaßes aufgebaut. Daher existieren zahlreiche<br />

Fotos, die sich mit dieser Thematik<br />

befassen: Bilder von Verwundeten, Ärzten,<br />

Lazaretten und auch dem Engagement der<br />

Zivilbevölkerung.<br />

Fast alle Fotos stammen aus der Library<br />

of Congress in Washington, wo sie in hoher<br />

Qualität digitalisiert wurden. Das gab<br />

Kurator Michael Ebert die Möglichkeit, die<br />

historischen Bilder exklusiv für die Ausstellung<br />

aufwendig digital zu restaurieren,<br />

stark zu vergrößern und sie so in neuem<br />

Glanz erstrahlen zu lassen. „Das eröffnet<br />

eine völlig ungekannte Bildwirkung!“, freut<br />

sich Ebert. Den Hauptwerken, rund 40 Bilder<br />

von Matthew B. Brady, Alexander Gardner<br />

und anderen, ist ein Prolog vorangestellt, in<br />

dem einige ganz frühe Kriegsfotos gezeigt<br />

werden. Der Epilog schlägt die Brücke in die<br />

Gegenwart und nimmt auch Bezug auf die<br />

aktuelle weltpolitische Lage. Das erste bekannte<br />

Kriegsfoto überhaupt ist eine medizinische<br />

Darstellung. Es stammt aus dem<br />

Mexikanisch-Amerikanischen Krieg von<br />

1847. Es steht im Prolog neben Aufnahmen<br />

aus dem Krimkrieg und dem Sardinischen<br />

Krieg. Dazu begleiten zwei Exkurse das Thema.<br />

Sie befassen sich mit den Fotografen<br />

des Bürgerkrieges und dem hohen Risiko<br />

von Kriegsfotografen, die selber häufig zu<br />

Opfern werden.<br />

Die Ausstellung wird am 12.10.<strong>2017</strong> um<br />

19.30 Uhr eröffnet. Sie endet am 4. Februar<br />

2018; während der Laufzeit findet<br />

ein umfangreiches Begleitprogramm statt.<br />

Näheres erfahren Sie unter:<br />

http://www.wilhelm-fabry-museum.de/<br />

Wilhelm-Fabry-Museum<br />

Benrather Straße 32a<br />

40721 Hilden<br />

1864 / Washington D.C. /<br />

Matthaw Brady<br />

1865 / Unbekannter Ort /<br />

Unbekannter Fotograf<br />

1864 / New York /<br />

Matthaw Brady<br />

53


DER KUNSTBLITZ | LÖHR CENTER<br />

Löhr-Center-ART <strong>2017</strong><br />

Eine Premiere der Ausstellungsreihe „Die leichteste ART der<br />

KUNST zu begegnen“, fand jetzt auch im Koblenzer Löhr Center<br />

großen Anklang.<br />

Für die zweiwöchige „Löhr-Center-ART<br />

<strong>2017</strong> (31.08.- 17.09.<strong>2017</strong>) verwandelte sich<br />

die Einkaufszone im Erdgeschoss des Centers<br />

in eine Kunstmeile. Wie bei einer Kunstmesse<br />

hatten Kunstschaffende der Region<br />

Rheinland Pfalz nun Gelegenheit, ihre Werke<br />

einem großen Publikum zu präsentieren.<br />

Das Löhr Center bot mit den neu gestalteten<br />

Räumlichkeiten ein geeignetes Ambiente<br />

für die Schau, da die Ausstellungsfläche<br />

offener, heller und lichtdurchfluteter wirkte.<br />

Stephan Antwerpen (Center Manager) bekam<br />

für sein Vorhaben auch die Unterstützung<br />

der Kulturdezernentin PD Dr. Margit<br />

Theis-Scholz, die die Aktion positiv begrüßte.<br />

Fünfzehn Künstler/innen aus den Bereichen<br />

der Malerei, Fotografie und der Bildhauerei<br />

(die sich mit ihren Werken einer Vorauswahl<br />

unterzogen hatten) folgten dem Slogan „Die<br />

leichteste ART, der KUNST zu begegnen“ und<br />

nutzten die Möglichkeit die neue, ungewöhnliche<br />

Bühne für ihre Kunst in Anspruch<br />

zu nehmen. Die Vielfältigkeit der ausgestellten<br />

Arbeiten bot den Besuchern der ersten<br />

Löhr-Center-ART einen überzeugenden Eindruck<br />

des künstlerischen Schaffens der teilnehmenden<br />

Künstler/innen.<br />

Die Künstler/innen:<br />

Der Bildhauer Bruno Weygand stellte einige<br />

Skulpturen aus, die großes Interesse seitens<br />

des Publikums erweckten. Insbesondere<br />

eine Plastik mit dem Titel „Minotaurus“, bei<br />

der er sich von der griechischen Mythologie<br />

Marita Massoth<br />

Skulpturen<br />

Armón Schanz, „When love<br />

takes over“, Digitale Kunst<br />

Hermann Josef Wilhelm<br />

„Spielseitigkeit“, Gestalation<br />

Reizfilter Fotografie<br />

„Federleid“<br />

54<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


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Leinwand 62 x 50,5 cm Privatsammlung Zurzeit<br />

ausgestellt in derAusstellung: Degas & Rodin – Giganten<br />

im Wettlauf zur Moderne Von der Heydt-<br />

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55


DER KUNSTBLITZ | LÖHR CENTER<br />

Ludwig M. Langner<br />

„Sandwellen“, Fotografie<br />

Klaus Ruschmann<br />

„Gesicht 18“, Acryl auf Holz<br />

Elisabeth Schael<br />

Ohne Titel<br />

Bruno Weygand<br />

„Minotaurus“<br />

inspirieren ließ. Dieses Werk, das fast als<br />

„unvollendet“ erscheint, zeigte eine spannende<br />

Verbindung von verschiedenen Materialien.<br />

Sowohl die Verwendung von Stein,<br />

als auch der Einsatz von Metallgestängen,<br />

ließen sich gut miteinander kombinieren.<br />

Die Skulptur vermittelte einen Eindruck von<br />

Kraft und Stärke, obwohl die fragmentarische<br />

Darstellung an Fundstücke archäologischer<br />

Ausgrabungen erinnerte, bei denen<br />

Einzelteile abhanden gekommen zu sein<br />

schienen. Diese „Unvollkommenheit“ bietet<br />

dem Betrachter die Möglichkeit, mit seiner<br />

eigenen Vorstellungskraft das Werk zu vollenden.<br />

Marita Massoth, auch bildhauerisch<br />

tätig, konnte den Betrachter mit mehreren<br />

kleineren Skulpturen, die teilweise an<br />

manche Arbeiten von Max Ernst erinnern,<br />

überzeugen. Mit dem Einsatz zahlreicher<br />

Gebrauchsgegenstände (wie z. B. Gabeln<br />

aus Silber, Zangen und ähnliche Werkzeuge)<br />

und der Kombination von Holz oder Stein,<br />

gestaltet Sie ihre meist aufrecht stehenden<br />

Gebilde von symbolistischer und surrealer<br />

Natur. Der ausgebildete Werbefotograf<br />

und Fotodesigner Markus Redert zeigte<br />

großformatige Objekt-Fotos, die durch den<br />

gezielten Lichteinsatz (die Lampen sind im<br />

Inneren des Objektes eingebaut) ihre effektvolle<br />

Wirkung entfalteten. Wie in einem<br />

3D-Kino verstärkten die Leuchtkästen<br />

so die Dreidimensionalität der Bilder, und<br />

die nächtlichen Aufnahmen von Wolkenkratzern<br />

wurden, durch die Überlagerung<br />

der Ebenen, zu wahren Tempeln des Lichtes.<br />

Noch mehr Arbeiten der Fotografie in hervorragender<br />

Qualität lieferten das Reizfilter<br />

Fotografie-Team (mit amüsanten und oft<br />

ironischen Titeln), Ludwig M. Langner (mit<br />

einem fantastischen und fast surrealen Bild<br />

aus Neuseeland und diversen Luftaufnahmen),<br />

Walter Nussbaum (mit Landschaften,<br />

bei denen die Fotografie die Nähe zur Malerei<br />

sucht) und Christine von Glyschinsky<br />

(der „Mensch“ in seiner Dynamik oder in<br />

seiner neuen und fremden Umgebung, wird<br />

von der Künstlerin aufmerksam festgehalten).<br />

Katharina Knorr von Rosenroth, Maria<br />

56<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


Kiki Dietz<br />

„Schlafende“, Maleei<br />

Walter Nussbaum<br />

„Der Mittelrhein“, Fotografie<br />

Mümken und Elisabeth Schael, lieferten<br />

überzeugende Beispiele der Abstrakten<br />

und Informellen Malerei. Die Qualität ihrer<br />

Arbeiten war hervorragend! Mit digitaler<br />

Kunst, brachte Armón Schanz politische<br />

und soziale Themen auf die Leinwand. Der<br />

Künstler sucht die Nähe zur klassischen<br />

Kunst. Hier wirkt die Maus als technisches<br />

Eingabegerät seines Computer, wie ein Pinsel<br />

in der konventionellen Malerei. In der<br />

zeitgenössischen Kunst besteht kein Antagonismus<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Disziplinen. Der Künstler ist frei, er darf<br />

sowohl die traditionellen Maltechniken, als<br />

auch die neusten technischen Hilfsmittel<br />

bedienen. All things are possible! Die Figurative<br />

Kunst war auch stark durch folgende<br />

Künstler/innen vertreten,: Sandra Illenseer<br />

(mit fabelhaften und idealisierten Wesen,<br />

meistens auf Holzplatten gemalt. In ihren<br />

Bildern wird die Struktur des Holzes in der<br />

Malerei integriert, dies mit sehr überzeugenden<br />

Resultaten), Kiki Dietz (die Künstlerin<br />

lässt die Farbe Hauptdarsteller der<br />

Maria Mümken<br />

Ohne Titel, Malerei<br />

Komposition werden, soweit, dass sie sich<br />

in manchen Bildern ganz von der Form löst<br />

und in der Abstraktion landet) und Klaus<br />

Ruschmann (sein beliebtes Thema sind junge,<br />

schöne Frauengesichter, die er mit einer<br />

ausgefeilten Technik umsetzt. Der Künstler<br />

bereitet seine Untermalung wie eine abstrakte<br />

Komposition vor, die zum Schluss die<br />

Figurative Vollendung erreicht). Hermann<br />

Joseph Wilhelm ist ein genialer, kreativer<br />

Kunstschaffender. Seine Plastik erinnerte<br />

sehr stark an spielerische, bunte Skulpturen<br />

von Niki de Saint Phalle. Der Künstler<br />

sammelt und kombiniert Objektteile und<br />

Elemente, die in der Komposition eine neue<br />

Funktion und eine neue Bedeutung erhalten.<br />

Seine erfinderische Natur kennt keine<br />

formale Grenzen...alles kann verwendet<br />

werden und muss keine geregelte Ordnung<br />

respektieren, die eventuell das Werk einschränken<br />

könnte.<br />

Am Ende, wünschen wir den Künstlern<br />

und den Organisatoren der Ausstellung eine<br />

Fortsetzung der gelungenen Aktion!<br />

57


DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN<br />

City-ART-Kaden <strong>2017</strong><br />

„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“<br />

City-Arkaden Wuppertal, 12. 10. - 28. 10. <strong>2017</strong><br />

Die neuste „City-ART-Kaden“ wird wie<br />

gewohnt, mit großer Spannung erwartet,<br />

denn auch in diesem Jahr haben sich über<br />

200 Künstler/innen aus Nordrhein <strong>West</strong>falen<br />

mit ihren Arbeiten beworben. Die Jury<br />

(Dr. Rolf Jessewitsch, Direktor des Kunstmuseums<br />

Solingen - Dr. Sandra Abend,<br />

Wilhelm-Fabry Museum Hilden – Katrin<br />

Becker, Managerin der City-Arkaden Wuppertal<br />

– Swidbert Obermüller, Vertriebsleiter<br />

der Sparda-Bank <strong>West</strong> EG in Wuppertal<br />

– Giuseppe Patrizio Medagli, DER KUNST-<br />

BLITZ - Hendrik Walder, TOP-Magazin – Dr.<br />

Georg Fudickar, Kunstsammler) hat die<br />

eingereichten Werke mit Sorgfalt unter die<br />

Lupe genommen. Am Ende sind aus den Bereichen<br />

Fotografie, Malerei und Bildhauerei,<br />

sechsunddreißig Künstler/innen ausgewählt<br />

worden. Hier die Namen der Protagonisten<br />

der City-ART-Kaden <strong>2017</strong>:<br />

Moritz Albert, Tim Borgmann, Sabine<br />

Clemens, Hans Joachim Conrad, Jutta<br />

Dollbaum, Lidia Epshtein, Doris Färber, Elvyra<br />

Gessner, Thea Heise, Rolf Hucke, Ail<br />

Hwang, Ewa Jaczynska, Patrick Jaksic, Oliver<br />

Jung, Katajun Kaiasi, Rosemarie Kau,<br />

Anna Kleeberg, Hubertus Knopff, Marion<br />

Kruse, Christian Lüttgen, Johanna Müller,<br />

Margit Wölk<br />

„Verschwommen 1“<br />

Ewa Jaczynska<br />

„Ohne Titel“<br />

Johanna Müller<br />

„Rückzug“<br />

58<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


59


DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN<br />

Hartmut von der Mühlen<br />

„Ohne Titel“<br />

Claudia Rohde<br />

„Adele“<br />

Ulrich Walter<br />

„Erwartung“<br />

Matthias Neumann, José-Luis Ortega, Marianne<br />

Pietsch, Angel Richter, Claudia Rohde,<br />

Ralf Schmidt, Simon Thon, Hartmut von der<br />

Mühlen, Jutta Wagner, Ulrich Walter, Pauline<br />

Winkelmann, Henrik Wischnewski, Andreas<br />

Wundersee, Margit Wölk, Xiaolei Zhang.<br />

Die Voraussetzung zur Teilnahme an der<br />

City-ART-Kaden beschränkt sich nicht auf<br />

einen erfolgreichen Abschluss an einer anerkannten<br />

Kunstakademie; auch Autodidakten,<br />

die Kunst auf hohem Niveau präsentieren,<br />

sind willkommen. Es gibt auch keine Beschränkung<br />

des Alters bzw. der Themenwahl,<br />

entscheidend ist die Qualität der Kunstwerke.<br />

Auch deswegen ist die City-Arkaden<br />

unter den Künstlern sehr beliebt und hoch<br />

geschätzt. Nicht unerheblich ist die hohe<br />

Anzahl von Besuchern (circa fünfhunderttausend)<br />

die in der Zeit, die Arbeiten der<br />

sechsunddreißig Künstler bewundern und<br />

ihre Stimme durch Nutzung einer Wahlkarte<br />

erteilen können; denn auch in diesem<br />

Jahr wird ein Publikumspreis in Höhe von<br />

1‘000.00 Euro vergeben.<br />

Katajun Kaiasi<br />

„Erscheinungen III“<br />

Wischnewski<br />

„Unwetter“<br />

60<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


DIETER SCHWALM<br />

Ölbilder, Zeichnungen und Skulpturen<br />

„Amors Pfeil“ Ölbild<br />

Web: www.dieterschwalm.de<br />

Dieter Schwalm Tel. 0202 7866160<br />

61


DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN<br />

Xiaolei Zhang<br />

„Landschaft“<br />

Ail Hwang<br />

„Ohne Titel“<br />

Hubertus Knopff<br />

„Wem die Stunde schlägt“<br />

Zusätzlich entscheidet die Jury über die<br />

Vergabe von weiteren drei Preisen: Der/die<br />

erste Preisträger/in erhält 3‘000 Euro (gespendet,<br />

wie im Fall des Publikumspreises, von der<br />

Sparda Bank Wuppertal). Darüber hinaus gewinnt<br />

ein/e Kunstschaffende/r einen Einkaufgutschein<br />

der Firma Boesner Düsseldorf im<br />

Wert von 500.00 Euro. Der „Sonderpreis“ geht<br />

an ein/e Künstler/in, die nächstes Jahr, in den<br />

Räumen der Sparda Bank <strong>West</strong> Wuppertal, mit<br />

einer Einzelausstellung gewürdigt wird.<br />

Wie es schon in den letzten Jahren der<br />

Fall war, werden aufmerksame Besucher<br />

und Kunstsammler auch in der neuesten<br />

„City-ART-Kaden“ sicherlich das eine oder<br />

andere Kunstwerk für ihre Sammlung entdecken<br />

können. Eine Gelegenheit, die niemand<br />

verpassen sollte!<br />

Hans Joachim Conrad<br />

Köln Nachmittag<br />

Ralf Schmidt<br />

„Bring den Müll raus“<br />

Sabine Clemens<br />

„Neues Land“<br />

62<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


63


DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN<br />

„ARTIKULIERT“<br />

Der Mettmanner Künstler Lothar Weuthen<br />

hat zu seiner Jahresendausstellung <strong>2017</strong> fünf<br />

überregional bekannte Künstler eingeladen, die<br />

Arbeiten aus 2016/<strong>2017</strong> im Kunsthaus Mettmann<br />

ausstellen werden. Etliche Werke der<br />

meisten Künstler befinden sich in öffentlichen<br />

und privaten Sammlungen. Die Präsentation<br />

der Exponate in den interessanten Räumlichkeiten<br />

des historischen Gebäudes versprechen<br />

eine interessante Kunstausstellung.<br />

Die Künstler/innen:<br />

Der Düsseldorfer Maler Klaus Sievers stellt<br />

eine Auswahl seiner bekannten Bilder mit außergewöhnlichen<br />

Motiven auf schwarzer Leinwand<br />

vor. Angela Hiß folgt mit Ihren Plastiken<br />

den Gesetzmäßigkeiten ihres bevorzugten<br />

Materials Holz, strapaziert dieses, wenn notwendig<br />

bis zur Grenzüberschreitung und Auf-<br />

DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN<br />

lösung. Ihre Holzskulpturen faszinieren durch<br />

eine körperlose Leichtigkeit, entwickeln dabei<br />

tänzerische Linien, weiche, fließende Formen,<br />

die das Stoffliche abstreifen.<br />

Die Wuppertaler Malerin Claudia Rohde zeigt<br />

Werke der Figurativen Kunst, die sich mit der Informellen<br />

und Abstrakten Malerei verbinden. Sie<br />

war die Preisträgerin der City-ART-Kaden 2016.<br />

Der Düsseldorfer Maler Hinrich Schüler präsentiert<br />

seine abstrakten Landschaften, zu<br />

denen er sich vom Licht und der Weite der<br />

Küsten- und Wüstenlandschaften inspirieren<br />

ließ. Der Haaner Fotograf Dieter Wundes zeigt<br />

brilliante Fotoarbeiten der Scheich-Zayid-<br />

Moschee in Abu Dhabi.<br />

Lothar Weuthen<br />

„red boat“<br />

Digital Fotografie unbearbeitet<br />

Der Mettmanner Maler und Fotograf Lothar<br />

Weuthen bringt erstmals Fotoarbeiten aus seiner<br />

neuen Werkreihe „Photo-Painting“ sowie<br />

neue Informel-Bilder aus seinem Zyklus „Inspiration<br />

K.O.G.“ die erst nach dem Tode seines<br />

Vorbildes Karl-Otto Götz entstanden sind.<br />

Ausstellung: vom 08. bis 17. Dezember <strong>2017</strong><br />

Ausstellungsort: KUNSTHAUS METTMANN –<br />

Mühlenstr. 27/29<br />

40822 Mettmann<br />

Vernissage: Freitag 08. Dez. - 19 Uhr (Einführung<br />

durch Kunsthistorikerin Monika Kißling)<br />

Öffnungszeiten: samstags 11 bis 15 Uhr<br />

sonntags 14 bis 18 Uhr<br />

Freitag 15. Dez. - 17 bis 19 Uhr<br />

Claudia Rohde<br />

„Schlafende“<br />

Acryl auf Leinwand<br />

64<br />

HERBST | <strong>2017</strong>


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