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AWO Servicehaus Ellerbek - AWO Pflege Schleswig-Holstein gGmbH

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Feste Partnerschaften zwischen<br />

Mitarbeitern und Mietern<br />

Es liegt in der Natur des Menschen, sich zeitlebens feste<br />

Bezugspartner zu suchen und die Beziehungen zu diesen<br />

zu pflegen. Warum sollte sich das im Alter ändern?<br />

Sich auf immer neue Menschen und Gesichter einzulassen,<br />

stellt viele ältere Menschen und deren Angehörige vor Fragen:<br />

Wer ist<br />

das,<br />

den ich da in meine Wohnung und an mich/<br />

meine Mutter oder Vater lasse, ist mir die Person sympathisch,<br />

was will DIE von mir und woher weiß DIE,<br />

was ich/ Mutter/Vater<br />

will und was nicht?<br />

Umso wichtiger ist es, dass gerade in diesem intimen Bereich<br />

verlässliche und feste Partnerschaften zwischen Mitarbeitern und Mietern entstehen. Dies geschieht über die<br />

Zuweisung von Bezugskräften zu solchen Mietern, zu denen eine Sympathie deutlich spürbar ist. Dies<br />

beschränkt sich keineswegs nur auf die <strong>Pflege</strong>, hat dort aber den größten Stellenwert und wird durch mich<br />

koordiniert.<br />

Die Mitarbeiter begleiten und pflegen „ihre“ Mieter und deren Angehörige über einen sehr langen Zeitraum,<br />

oft bis zum Lebensende. Daraus erwächst ein großes Vertrauen, man kennt sich in all seinen Wesenszügen und<br />

weiß, wo der Lieblingspulli liegt, was einem wichtig ist bei der Auswahl der Kleidung bzw. wie die Zahnpasta<br />

mit den Streifen heißt, die immer so gut riecht. Der ein oder andere Kragen wird nochmal zurecht gezupft und<br />

noch schnell die Lieblingskette umgelegt. Zudem fällt es schneller auf, wenn jemand nicht mehr so aktiv am<br />

Geschehen im <strong>Servicehaus</strong> teilnimmt, wie noch im Monat zuvor.<br />

Natürlich gibt es –wie in jeder Beziehung- auch hier Höhen und Tiefen. „Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr<br />

auch schon alle da, habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar“, sang ein bekannter Entertainer<br />

vor einigen Jahren. Die Bezugskräfte können die Sorgen zwar nicht immer vertreiben, ihnen aber vielfach den<br />

Schrecken nehmen und verlässliche Hilfen anbieten.<br />

Gerade hier ist die Bezugspflege eine wichtige Informationsquelle, um schnell auf veränderte Bedürfnisse<br />

reagieren zu können. Sei es, dass das Essen nicht mehr richtig schmecken will, zunehmend Hilfe beim Trinken<br />

benötigt wird, starke Schmerzen auftreten oder sich der Zustand so verschlechtert- weil es vielleicht mit dem<br />

Essen und Trinken nicht mehr so klappt wie vorher -dass Bewegungen kaum noch möglich sind. Durch das z.T.<br />

sehr umfangreiche Wissen der Bezugskräfte um die Wünsche und Bedürfnisse des Einzelnen ist es in solchen<br />

Situationen rascher möglich, gezielt gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen zu suchen, die den<br />

Wünschen aller Rechnung tragen.<br />

Viele Fragen, vor allem im täglichen Miteinander, erübrigen sich auch durch diese Partnerschaften oder<br />

können zügiger beantwortet werden, so dass häufig noch ein Augenblick für ein persönliches Wort bleibt.<br />

Die Bezugspflege findet natürlich nicht bei jedem Anklang. Neulich sagte eine Mieterin zu<br />

mir:<br />

„Klar ist es schön, wenn sich das Personal bei<br />

meiner Versorgung auskennt...<br />

... Aber wissen Sie, man bekommt nicht mehr so viel Klatsch und Tratsch mit. Manchmal ist es fast<br />

ein bisschen langweilig, wenn immer die Gleiche kommt.“<br />

Nicole Teichert, <strong>Pflege</strong>dienstleitung

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