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Mehr als nur Kleidung Global Investor, 01/2016 Credit Suisse
Mehr als nur Kleidung
Global Investor, 01/2016
Credit Suisse
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GLOBAL INVESTOR 1.<strong>16</strong> — 03<br />
Verantwortlich für die Koordination<br />
der Schwerpunktthemen dieser Ausgabe<br />
PATRICIA FEUBLI stiess 2013 zur<br />
Credit Suisse. Sie ist Senior Economist im<br />
International Wealth Management für<br />
Schweizer Branchenana lysen. Davor war<br />
sie Research Associate an der Universität<br />
Zürich und Re search Fellow an der<br />
Stanford University. Sie hat einen Doktortitel<br />
in Wirtschafts wissenschaften der<br />
Universität Zürich.<br />
JONATHAN HORLACHER ist Financial<br />
Analyst im International Wealth Management<br />
der Credit Suisse. Er ist auf gesamtwirtschaftliche<br />
Themen, Mega trends und<br />
nachhaltige Investitionen spezialisiert<br />
und hat zahlreiche Publika tionen zu diesen<br />
Bereichen verfasst. Er ist Chartered<br />
Financial Analyst (CFA) und hat einen<br />
Master of Science der Barcelona Graduate<br />
School of Economics. Bevor er zur<br />
Credit Suisse stiess, war er Volkswirt bei<br />
der Schweizerischen Nationalbank.<br />
ULRICH KAISER ist als Senior<br />
Financial Analyst im International Wealth<br />
Management der Credit Suisse<br />
für die Analyse des Technologiesektors<br />
zuständig. Er stiess 1993 zur Credit<br />
Suisse und verfügt über 28 Jahre Erfahrung<br />
im Wertpapier- und Bankengeschäft.<br />
Er hat einen Master of Economics der<br />
Universität Konstanz und ist Certified<br />
European Financial Analyst (CEFA).<br />
JULIE SAUSSIER ist als Senior<br />
Research Analyst im Global Equity Team<br />
für die Analyse des Nicht-Basiskonsumgütersektors<br />
zuständig. Sie arbeitet seit<br />
13 Jahren als Research-Analystin und<br />
stiess 2015 zur Credit Suisse. Sie hat<br />
einen Master in Business and Management<br />
der Université Paris-Dauphine und<br />
einen Master in Corporate Finance der EM<br />
Lyon Business School, Frankreich, und<br />
sie ist Chartered Financial Analyst (CFA).<br />
Giles Keating<br />
Vice Chairman of Investment Solutions & Products<br />
and Deputy Global CIO<br />
Die typischen Errungenschaften kapitalistischer Produktion sind billige<br />
Kleidung, billige Baumwolle und Kunstseide – keine Verbesserun gen,<br />
die Reichen viel bedeuten würden. Königin Elisabeth I. hatte schon<br />
Seidenstrümpfe. Die Leistung des Kapitalismus ist nicht, noch mehr<br />
Seidenstrümpfe für Königinnen zu erzeugen, sondern sie für Fabrikarbeiterinnen<br />
erschwinglich zu machen. (Frei nach Joseph Schumpeter:<br />
«Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie», 1942)<br />
Schumpeter verwendet bei seiner Beschreibung von Innovation im<br />
kapi talistischen Entwicklungsprozess nicht zufällig ein Beispiel aus<br />
der Modeindustrie. Es veranschaulicht, wie sich die globalen Konsumtrends<br />
entwickeln: Bei steigenden Einkommen werden Luxus güter,<br />
die der Oberklasse vorbehalten waren, für alle er schwinglich. Die<br />
Vermarktung bringt Mode überallhin, wobei die Labels heute oft mit<br />
Prominenten werben. In einer nächsten Phase, in der wir uns offenbar<br />
gerade befinden, geht der Trend wieder zurück zu mehr Individualität.<br />
Ein Beweis dafür sind die jungen, innova tiven Designer, die wir in<br />
dieser Ausgabe vorstellen. Die Mode industrie ist auch Inbegriff der<br />
globalisierten Produktion: Manchesters Textilin dustrie war im 18. Jahrhundert<br />
die Wiege der industriellen Revolution. Heute erinnern Standorte<br />
wie Sabhar in Bangladesch an William Blakes «satanische Fabriken».<br />
Zum Glück treten Wissenschaftler, Unternehmer und Politiker<br />
den Schattenseiten der Globalisierung nun entgegen: Sie sind dabei,<br />
die Umwelt- und Arbeitsstan dards zu verbessern. Der Global Investor<br />
lässt wichtige Akteure dieses Transformationsprozesses zu Wort kommen.<br />
Zudem präsentiert er richtungsweisende Innovationen wie den<br />
3D-Druck, die ganz neue Mög lich keiten für die individuelle Gestaltung<br />
und Produktion von Mode eröffnen, sowie den E-Commerce, der<br />
Lieferketten und Vertriebs wege von Grund auf verändert. Schliesslich<br />
bietet Mode eine einzigartige Plattform für neue und innovative Firmen.<br />
Einige entwickeln sich schrittweise und selbstfinanziert zu globalen<br />
Players, andere beschaffen sich am Kapital markt die Mittel für eine<br />
schnelle Expansion. Deshalb sind – ob in Italien oder in Nigeria – viele<br />
namhafte Labels an der Börse notiert, andere dagegen in Privatbesitz.<br />
Das schnelllebige Modegeschäft hält nicht nur die Models auf<br />
den Laufstegen, sondern auch die Anleger auf Trab.<br />
Nach 30 Jahren, in denen ich das Privileg und die Freude hatte,<br />
bei der Credit Suisse zu arbeiten, und nach 12 Jahren als Herausgeber<br />
des Global Investor verabschiede ich mich und hoffe, dass Ihnen<br />
auch dieser Global Investor auf unterhaltsame Weise interessante<br />
Anlageideen vermittelt.