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Mehr als nur Kleidung Global Investor, 01/2016 Credit Suisse
Mehr als nur Kleidung
Global Investor, 01/2016
Credit Suisse
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GLOBAL INVESTOR 1.<strong>16</strong> — 44<br />
TECHNO-TEXTILIEN<br />
DI<strong>GI</strong>TALISIERUNG<br />
BEEINFLUSST<br />
DIE MODE<br />
UND WIE WIR<br />
EINKAUFEN<br />
Bisher ging es vor allem um den Look. Wohlbefinden war nur ein psychologisches Nebenprodukt<br />
eines erfolgreich projizierten Images. Mit dem Einzug smarter Kleider und Textilien erhält das<br />
«gute Feeling» eine völlig neue Bedeutung im Bereich Gesundheit und Wellness. Die Modebranche<br />
hat die Integration moderner Technologien spät aufgegriffen. Jetzt stehen wir aber am Anfang<br />
der vielleicht ultimativen Verschmelzung von Form und Funktion.<br />
Dass sich Technologie auf die Mode auswirkt, ist alles<br />
andere als eine neue Erkenntnis. In der Geschichte der<br />
Bekleidungs- und Textiltechnologie gab es zahlreiche<br />
grössere Veränderungen in der Herstellung und im<br />
Vertrieb. Zu den Innovationen zählen Kunstfasern wie Polyester, Nylon<br />
und Vinyl sowie Erfindungen wie der Reissverschluss und Velcro –<br />
oder Gore-Tex, das 1969 erfunden wurde bei der Forschung im Chemiesektor.<br />
Heute wird Mode zunehmend von der Digitalisierung der<br />
Gesellschaft und Wirtschaft beeinflusst. Ein Beispiel sind in Bekleidung<br />
eingearbeitete Radio-Frequency-Identifica tion-Chips (RFID), mit denen<br />
sich der Weg der Kleider von der Produktion bis in den Laden<br />
verfolgen lässt und die belegen, dass man tatsächlich einen Markenartikel<br />
und nicht eine billige Fälschung erstanden hat. Dank RFID<br />
lassen sich verlegte Kleidungsstücke zudem einfach wiederfinden.<br />
Modebranche integriert neue Technologien nicht schnell genug<br />
Heute eröffnet die Vereinbarkeit von Technologie und Mode unzählige<br />
Möglichkeiten und eine Vision für die Zukunft, die vom E-Einzelhandel<br />
über E-Textilien bis hin zu «intelligenten», in 3D-Druck gefertigten Stoffen<br />
reicht. In der Produktion kommt bereits Computerdesign zum Einsatz<br />
und an Modeschauen oder in Onlinevideos werden schon Prototypen<br />
von 3D-Druck-Kleidern gezeigt. Francis Bitonti, ein New Yorker<br />
Pionier der digitalen Mode, hat sich jüngst auf den Einsatz modernster<br />
Herstellungstechniken für Mode, Schmuck und Accessoires konzentriert<br />
und unter anderem ein 3D-Druck-Kleid für Dita von Teese<br />
und ein Paar gedruckte Schuhe produziert. Er macht kein Geheimnis<br />
daraus, dass die konventionelle Modebranche seines Erachtens neue<br />
Technologien zu langsam aufgreift. Mehr zu 3D-Druck-Kleidern auf<br />
Seite 51<br />
Der E-Commerce ist bereits gut etabliert, könnte nun aber nochmals<br />
Auftrieb erhalten. Ersatzstücke wie Unterwäsche und Jeans<br />
werden bereits via Internet erworben – oft wegen tieferer Preise und,<br />
in geringerem Umfang, wegen der Zeitersparnis. Der Ablauf ist ganz<br />
einfach, vor allem wenn Sie Ihre Grösse kennen. Was aber, wenn Sie<br />
eine spezifische Marke oder sogar ein massgeschneidertes Teil<br />
möchten? Dafür gibt es bald eine Lösung: Lassen Sie Ihren Körper