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Framania Magazin Ausgabe November 2017

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In der Poesie erfährst du Geborgenheit. Das Gefühl, dass du mit all deinem<br />

„Sein“ nicht alleine bist. Wir Menschen teilen alle die gleichen Ängste, Sorgen<br />

und Zweifel. Ob nun vor hundert Jahren oder heute, ob alt oder jung, ob arm<br />

oder reich. So wie jede Schneeflocke letztendlich aus Wasser besteht, so bestehen<br />

wir Menschen aus den über Generationen immer wiederkehrenden Themen um<br />

Liebe, Trauer, Hoffnungen, Sehnsüchte, Ängste und so vieles mehr. Öffnen wir<br />

uns hierfür, so schaffen wir Verbundenheit, die Grundlage unseres Lebensgefühls.<br />

Auf diesem Boden keimen Liebe, Mitgefühl und Hingabe ganz von alleine.<br />

Spürst du beim achtsamen Lesen der folgenden Gedichte deinen Gefühlen<br />

nach, so achte auch darauf, inwieweit du eine Verbundenheit zu dem Gedicht<br />

und damit zum Leben fühlen kannst.<br />

Verletzlichkeit ist Lebendigkeit. Die Zeit der Muße, die du dir versunken in der<br />

Poesie gönnst, kann weitaus lebendiger sein als ein geschäftiger Arbeitstag. Hier<br />

hast du die Chance, dich fallen zu lassen, endlich loslassen zu können. Poesie ist<br />

der geschützte Raum, dich deiner Verletzlichkeit zu stellen.<br />

Das Auge<br />

Die Welt ist eine große Seele<br />

Und jede Seele eine Welt;<br />

Das Auge ist der lichte Spiegel,<br />

Der beider Bild vereinigt hält.<br />

Und wie sich dir in jedem Auge<br />

Dein eignes Bild entgegenstellt,<br />

So sieht auch jeder seine Seele,<br />

Sein eignes Ich nur in der Welt.<br />

Friedrich Emil Rittershaus<br />

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