Nr. 129 - AVSO
Nr. 129 - AVSO
Nr. 129 - AVSO
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Saturnmond Phoebe<br />
der in der Flugbahn von Cassini<br />
lag. Es gab zwar von Voyager<br />
2 schon Aufnahmen aus einer<br />
Entfernung von 2,2 Millionen<br />
Kilometer, die aber nicht sehr<br />
aussagefähig waren. Phoebe umkreist<br />
den Saturn rückläufig und<br />
ist im Mittel ca. 12,95 Millionen<br />
Kilometer von ihm entfernt. Ohne<br />
Kurskorrekturen würde Cassini in<br />
einer Entfernung von 56.000 km<br />
vorbei fliegen, doch da genügend<br />
Treibstoff vorhanden war, konnte<br />
die Entfernung auf 2.068 km verringert<br />
werden.<br />
Der Vorbeiflug fand am<br />
12.06.2004 statt. Schon 12 Stunden<br />
vorher wurde mit den Beob-<br />
achtungen begonnen und neben<br />
den Kameras wurden auch andere<br />
Instrumente eingesetzt, um das Geheimnis<br />
von Phoebe zu lüften. 118<br />
Bilder aus größerer Entfernung<br />
erfassten die gesamte Oberfläche,<br />
da Phoebe sich in 9,27 Stunden um<br />
die eigene Achse dreht.<br />
Insgesamt 396 Bilder sind von<br />
Phoebe während des Vorbeifluges<br />
aufgenommen worden und wurden<br />
zusammen mit den anderen<br />
gewonnen Daten zur Erde übertragen.<br />
Die These, dass Phoebe<br />
kein Asteroid aus dem Hauptgürtel<br />
(zwischen Mars und Jupiter)<br />
ist, wurde damit begründet, dass<br />
dieser Mond hauptsächlich aus<br />
Wassereis besteht.<br />
Einschuss in den Orbit<br />
Am 22.06.2004 stellte Casinni<br />
seine Beobachtungen ein, um<br />
sich auf das bestehende SOI-<br />
Manöver (Saturn Orbit Insertion)<br />
vorzubereiten. Aufnahmen der<br />
Saturnmonde sollten erst nach dem<br />
ersten Orbit gewonnen werden,<br />
aber zumindest wollte man auf<br />
der Nachtseite nach Ionen suchen<br />
(der Abstand zum Saturn betrug<br />
nur 20.000 km, Cassini würde<br />
sich nie wieder so nahe am Saturn<br />
befinden) und der geringe Abstand<br />
zu den Ringen sollte ebenfalls für<br />
Aufnahmen genutzt werden.<br />
Cassini‘s Einschuss in den Saturnorbit (künstlerische Darstellung)<br />
10<br />
Bevor Voyager 1 + 2 den<br />
Saturn besuchten, waren 4 Ringe<br />
mit zwei Teilungen (Cassini- und<br />
Encketeilung) bekannt. Aus den<br />
Aufnahmen von Voyager 1 konnten<br />
bereits ca. 100 Einzelringe<br />
(sogar in den beiden Teilungen,<br />
die als leer galten) erkannt werden<br />
und durch Messungen mit den<br />
Photopolarimeter von Voyager 2<br />
stieg die Anzahl auf 1.000 Ringe.<br />
Die Speichen, die auf den Ringen<br />
entdeckt wurden, entstehen in<br />
Verbindung mit dem Magnetfeld<br />
und rotieren mit diesem um den<br />
Planeten. Sichtbar sind sie, wenn<br />
die Ringe in einem flachen Winkel<br />
zur Sonne stehen.<br />
Die Ringe, aufgenommen aus unmittelbarer<br />
Nähe<br />
Am 01.07.2004 war es endlich<br />
soweit, Cassini flog durch eine<br />
Lücke zwischen F und G-Ring,<br />
die nach Auswertung der Voyageraufnahmen<br />
frei von Materie sein<br />
sollte. In einer Entfernung von<br />
158.500 km von Saturn raste Cassini<br />
(mit der HGA in Flugrichtung<br />
als Schutz von Kleinpartikeln)<br />
durch diesen Ringabschnitt.<br />
Der kürzeste Abstand zu den<br />
Wolken des Saturns betrug während<br />
der Umrundung 20.350 km,<br />
und bevor Cassini die Ringebene<br />
nochmals durchflog, begann sie<br />
die Ringe zu fotografieren und<br />
mit entsprechenden Instrumenten