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Nr. 129 - AVSO

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da für das eigentliche Bild nur<br />

wenig Zeit bleibt. Mit einem Kompass<br />

und dem Azimut wähnten<br />

wir uns ausreichend informiert<br />

und fuhren zuerst auf eine Brücke<br />

Richtung Brüchlins.<br />

Rein vom Gefühl her sollte das<br />

passen ... Denkste!<br />

Laut Kompass hätten wir mit<br />

Blickrichtung auf die Basilika<br />

weiter östlich müssen. Nur weiter<br />

östlich ist ein „Bergrücken“. Wir<br />

fuhren also zunächst in Richtung<br />

des ehemaligen Bahngleises,<br />

um dann festzustellen, dass der<br />

Kompass immer noch nicht die<br />

Richtung zeigt, die wir wollten.<br />

Abb. 2: Ottobeuren von oben. Quelle: Google Earth<br />

Zudem war die Sicht auf die Basilika<br />

durch Bäume im Vordergrund<br />

nicht ideal. Dieser kleine Abstecher<br />

sorgte zudem noch dafür,<br />

dass Timms Seat eines Teils des<br />

Unterbodens verlustig ging. Man<br />

muss schon was riskieren und investieren<br />

für ein gutes Foto.<br />

Wir entschlossen uns nun jenseits<br />

des Bergrückens zu fahren.<br />

Wir fuhren Richtung Klosterwald,<br />

ein ehemaliges Nonnenkloster in<br />

3<br />

der Nähe. Unterhalb gibt es eine<br />

kleine Lichtung, die freien Blick<br />

auf die Basilika bietet.<br />

Irgendwie verhinderten aber<br />

unser Gefühl und der Kompass,<br />

dass wir den „Abstieg“ vornahmen<br />

und ich erinnerte mich an die<br />

Homepage von Jens Hackmann,<br />

der dort erst kurz zuvor einen Fotoworkshop<br />

online gestellt hatte.<br />

Jens beschreibt dort, wie man mit<br />

Hilfe von Google Earth und GPS<br />

einen Standort suchen und bestimmen<br />

kann.<br />

Glücklicherweise hatte ich an<br />

diesem Abend Bereitschaft und<br />

mein Laptop mit UMTS-Karte da-<br />

bei, so dass wir auf dem Parkplatz<br />

Klosterwald online gehen konnten<br />

um die Webseite und GoogleEarth<br />

zu benutzen.<br />

Das Prinzip ist denkbar einfach:<br />

Man nimmt eine Landkarte<br />

und zeichnet darauf eine Linie,<br />

welche in Richtung des ermittelten<br />

Azimuts zeigt und über das Vordergrundobjekt<br />

hinaus verlängert<br />

wird. Dadurch hat man nun die<br />

„Flucht“ auf welcher man sich be-<br />

finden muss, um den Mond hinter<br />

das Vordergrundobjekt zu bekommen.<br />

Das ganze kann man in der<br />

heutigen digitalisierten Onlinewelt<br />

mit GoogleEarth erledigen.<br />

Wir staunten nicht schlecht,<br />

als wir feststellten, dass unsere<br />

erste Anlaufstelle, welche mit dem<br />

Kompass ermittelt wurde, nicht<br />

mal so schlecht war. Allerdings<br />

nicht gut genug. Wir wären ca. 3<br />

- 4° neben der Linie gelegen, was<br />

letztlich bedeutet hätte, dass wir<br />

den Mond nicht frontal zwischen<br />

den Türmen der Basilika gesehen<br />

hätten.<br />

Eben diese Genauigkeit entscheidet<br />

dann über den Erfolg oder<br />

Misserfolg des gedachten Projekts.<br />

Man sollte sich also schon im<br />

Vornherein über den Standort im<br />

Klaren sein, das erleichtert es doch<br />

ungemein. Allerdings fehlt dann<br />

auch das Adrenalin!<br />

Unbedingt beachten, sollte man<br />

dabei noch, ob Höhenzüge oder<br />

leichte Anstiege im Weg sind. Diese<br />

sind bei GoogleEarth auch recht<br />

einfach zu ermitteln, indem man<br />

mit der Maus die Linie entlang<br />

fährt und die Höhenunterschiede<br />

abliest.<br />

Für den Rest Adrenalin sorgt<br />

dann noch, ob nicht eventuell<br />

seit Erstellung der Bilder Bäume<br />

gepflanzt oder Häuser gebaut wurden,<br />

welche in der „Schusslinie“<br />

liegen.<br />

Nun hatten wir allerdings den<br />

Vorteil und das Glück uns auszukennen<br />

und ausschließlich anhand<br />

der GoogleEarth-Karte den Standort<br />

zu finden. In unbekanntem<br />

Terrain hätten wir nun aber ein<br />

Problem mehr gehabt, nämlich:<br />

Wie kommen wir an den Platz, den<br />

wir theoretisch ermittelt haben?<br />

Auch da hilft GoogleEarth<br />

weiter, da es die Koordinaten des<br />

Platzes genau anzeigt. Man kann<br />

sich also von einem Navi an die<br />

Stelle führen lassen.

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