Nr. 129 - AVSO
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Die Stromversorgung von Huygens<br />
bestand aus Batterien (Gesamtkapazität<br />
76 Ah, Spannung 28<br />
Volt) die eine Leistung von 2.128<br />
Wh zur Verfügung stellten. Der<br />
errechnete Verbrauch während<br />
der geplanten Mission - bestehend<br />
aus Schlafmodus nach der Abtrennung,<br />
die Phase vor dem Eintritt,<br />
die erste und zweite Abstiegsphase<br />
und dem Oberflächenaufenthalt<br />
- lag bei 1.338 Wh, so dass für<br />
die geplante Missionsdauer von<br />
ca. 3 Stunden genügend Leistung<br />
zur Verfügung stehen würde. Dies<br />
wurde bei Überprüfungen der Batterien<br />
kurz vor der Trennung von<br />
Huygens festgestellt.<br />
Am 14.01.2005 trat Huygens<br />
in die Atmosphäre von Titan ein.<br />
Das Zielgebiet lag bei 10° Süd (±<br />
0,7°) und 160° Ost (± 13°). In einer<br />
Höhe von 1.000 km übertrug die<br />
Sonde die ersten Messwerte, und<br />
Huygens wurde zuerst langsam,<br />
dann immer stärker abgebremst.<br />
Innerhalb von zwei Minuten sank<br />
die Geschwindigkeit von 2.200<br />
km/h auf 1.080 km/h und die Temperatur<br />
stieg teilweise bis 2.000°<br />
C an. Nach weiteren 3 Minuten<br />
sank die Geschwindigkeit durch<br />
die atmosphärische Reibung noch<br />
weiter ab.<br />
In einer Höhe von ca. 160 km<br />
öffnete sich der Pilotfallschirm<br />
und der zog den oberen Hitzeschild<br />
weg. Die Sonde wurde<br />
stabilisiert und kurz darauf öffnete<br />
sich der Hauptfallschirm, der die<br />
Sonde auf eine Geschwindigkeit<br />
von 366 km/h abbremste. Der<br />
untere Hitzeschild wurde in einer<br />
Höhe von ca. 155 km abgetrennt.<br />
Die meisten Instrumente waren zu<br />
diesem Zeitpunkt schon freigelegt<br />
und hatten mit der Arbeit begonnen.<br />
Durch die dichte Atmosphäre<br />
Mosaik verschiedener Aufnahmen aus einer Höhe von 8 km über der Titan-<br />
Oberfläche<br />
14<br />
sank die Geschwindigkeit noch<br />
weiter. Eine Viertelstunde später<br />
wurde der Hauptfallschirm abgetrennt<br />
und in einer Höhe von ca.<br />
110 km entfaltete sich der dritte<br />
Schirm. Die Geschwindigkeit<br />
verringerte sich auf 126 km/h. Alle<br />
Instrumente waren nun in Betrieb<br />
und die Datenrate zu Cassini wurde<br />
von 1KB/s auf 8 KB/s erhöht.<br />
Mit dem dritten Fallschirm<br />
sollte laut Berechnung die Oberfläche<br />
in einem Zeitraum von 120<br />
- 150 Minuten erreicht werden.<br />
Doch nach 105 Minuten war die<br />
Sonde erst in einer Höhe von 11<br />
km. Die erwartete Aufprallgeschwindigkeit<br />
von 18 – 22 km/h<br />
sollte der Kapsel nichts anhaben.<br />
Die ersten Aufnahmen von der<br />
Oberfläche entstanden in einer<br />
Höhe von 16,2 km bzw. 8 km und<br />
zeigten schon erste Details der<br />
Oberfläche.<br />
Die Landestelle von Huygens. Es<br />
sind Eisbrocken mit einem Durchmesser<br />
von bis zu 15 cm zu erkennen