Nr. 129 - AVSO
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wurde leider die Distanz von<br />
55.300 km auf 123.400 km erhöht.<br />
Der erste Vorbeiflug war für den<br />
01.01.2005 geplant. Durch die<br />
gewählte Flugroute sollten die<br />
Gebiete gewählt werden, die<br />
damals beim Vorbeiflug von<br />
Voyager 2 nicht einsehbar waren.<br />
Ein Vorteil gegenüber Voyager 2<br />
waren die Entfernungen zu Japetus<br />
(bei Voyager 2 880.400 km)<br />
und vor allem die weitaus bessere<br />
Kameratechnik.<br />
Der geheimnisvolle Mond Japetus<br />
Der zweitgrößte Eismond zeigt<br />
eine Oberfläche, deren Unterschiede<br />
noch größer als beim<br />
Mond Dione sind. Mit einer Albedo<br />
mit ca. 5 % auf der Vorderseite<br />
(dunkler als unserer Mond) und<br />
ca. 50 % auf der Rückseite ist<br />
der Helligkeitsunterschied schon<br />
sehr groß. Weiterhin gibt es einen<br />
großen dunklen Ring mitten im<br />
hellen Gebiet, der große Rätsel<br />
auf seine Entstehung gibt. Es<br />
wird spekuliert, ob dieser durch<br />
Vulkanismus entstehen konnte.<br />
Bereits aus größerer Entfernung<br />
konnten drei neue Einschlagbecken<br />
von 390, 450 und 550 km<br />
Größe gefunden<br />
Durch die bevorstehende Mission<br />
„Huygens“ konnte nur begrenzt<br />
Speicherkapazität zur Verfügung<br />
gestellt werden und daher waren<br />
288 Aufnahmen geplant. Japetus<br />
ist ein sehr bizarrer Mond. Ein<br />
16<br />
Einschlagbecken (etwa 400 km<br />
groß, sehr alt und mit steilen Kraterwänden)<br />
ist auf dem Bild links<br />
am rechten Rand zu erkennen.<br />
Auffällig ist auch die Gebirgskette<br />
(Länge zwischen 1.300 und 2.000<br />
km) in denen sich Berge mit einer<br />
Höhe von ca. 20 km befinden und<br />
die Kugelgestalt des Mondes beeinträchtigt.<br />
Noch rätselt die Wissenschaft,<br />
wie diese Gebirgskette<br />
entstanden ist. Festgestellt wurde<br />
jedoch, dass der Mond mindestens<br />
drei Zonen unterschiedlicher chemischer<br />
Zusammensetzung auf der<br />
Oberfläche aufweist: Eine Zone<br />
aus Wassereis, eine bedeckt mit<br />
organischem Material und eine mit<br />
einer Mischung aus beiden.<br />
Nachdem die Primärmission<br />
mit der erfolgreichen Landung von<br />
Huygens beendet war, rückten nun<br />
die anderen interessanten Monde<br />
des Saturns in den Mittelpunkt.<br />
Der nächste nahe Vorbeiflug<br />
führte zum Mond Enceladus.<br />
Obwohl nicht sehr groß, ist<br />
er doch geologisch sehr aktiv.<br />
Auch Enceladus ist ein Eismond<br />
mit einem vermutlich kleinen<br />
Gesteinskern. Besonders auffällig<br />
ist seine Helligkeit, da er 90<br />
% des einfallenden Sonnenlichts<br />
Der geologisch aktive Enceladus<br />
reflektiert. Voyager 2 passierte<br />
Enceladus in einer Entfernung<br />
von 81.740 km. Auf den Bildern<br />
konnte erkannt werden, dass er<br />
sehr unterschiedliche Geländeformen<br />
aufweist. Neben Regionen<br />
mit vielen Kratern wurde ein<br />
Gebiet entdeckt, in dem es keine<br />
Krater gibt. Aufgrund dieser<br />
geologischen Gegebenheiten ist<br />
Enceladus für die Wissenschaft ein<br />
interessanter Mond. Nach Titan<br />
ist Enceladus der Mond mit den<br />
meisten Vorbeiflügen.<br />
Das Ergebnis des Cassini-<br />
Vorbeiflugs am 17.02.2005 war<br />
mehr als zufriedenstellend, denn<br />
auf den Nahaufnahmen war zu<br />
erkennen, dass die Oberfläche<br />
doch nicht so glatt war, als bisher<br />
angenommen. Zahlreiche Furchen<br />
und Rillen sind in diesen Gebieten<br />
gesichtet worden. Die vorher<br />
aufgestellten Fragen konnten bei<br />
den vielen Vorbeiflügen nahezu<br />
gelöst werden.<br />
Im März 2004 konnte auf Saturn<br />
erstmals ein Sturm beobachtet<br />
werden, der auf den Namen<br />
„Dragon“ getauft wurde. Dragon<br />
war ein gigantischer Wirbelsturm<br />
bei dem Radiowellen gemessen<br />
wurden, die auf Blitze schließen<br />
ließen. Noch nicht entschlüsselt ist<br />
das Rätsel, warum die Radiowellen<br />
nur gemessen werden konnten,<br />
wenn er von der Nacht- auf die<br />
Tagseite wechselte. Über mehrere<br />
Wochen konnten diese Radiowellen<br />
beobachtet werden.<br />
Auch die nächsten Orbits waren<br />
erfolgreich. So stellte z. B.<br />
Cassini mit seinem Radargerät<br />
große Flüsse auf dem Titan fest,<br />
und bei Enceladus wurden mit<br />
Messungen Hinweise auf eine<br />
dünne „Atmosphäre“ aus Bruchteilen<br />
von Wassermolekülen gefunden,<br />
die man aber auf der<br />
Erde eher als schlechtes Vakuum<br />
bezeichnen würde. Zudem konnte<br />
bei einem nahen Vorbeiflug an