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2884<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

<strong>11</strong>November <strong>2017</strong><br />

10 I MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> schlechtes Image<br />

forcieren Fachkräftemangel<br />

26 I PERSPEKTIVEN<br />

dm steigert K<strong>und</strong>enzufriedenheit mit<br />

künstlicher Intelligenz<br />

54 I PRODUKTE UND SYSTEME<br />

Avancon bringt Ästhetik in den<br />

Fördertechnikmarkt<br />

68 I GROSSPROJEKT IM MITTLEREN<br />

OSTEN MIT UNTERSTÜTZUNG VON STAHL<br />

CRANESYSTEMS FRISTGERECHT UMGESETZT<br />

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EDITORIAL<br />

ZUVIEL DES GUTEN?<br />

Über das ganze Jahr betrachtet, ist unsere Branche mit einer hohen Anzahl an<br />

Messen <strong>und</strong> Kongressen gesegnet. Im Herbst nimmt die Dichte an Veranstaltungen<br />

aber fasst schon dramatische Ausmaße an. Neben traditionellen Events<br />

wie dem Zukunftskongress Logistik – 35. Dortm<strong>und</strong>er Gespräche, dem 34.<br />

Deutschen Logistik-Kongress oder dem Teamlogistikforum treten in diesem Jahr<br />

auch noch Newcomer auf den Plan. So findet momentan die Fachmesse Gefahrgut<br />

& Gefahrstoff statt. Laut der Messe Leipzig präsentieren die Aussteller Produkte,<br />

Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen für den Gefahrguttransport <strong>und</strong> für die innerbetriebliche<br />

Logistik von Gefahrstoffen. Ebenfalls neu an den Start geht in wenigen<br />

Tagen die Hypermotion, die die Messe Frankfurt als Plattform für die digitale<br />

Transformation von Verkehr, Mobilität <strong>und</strong> Logistik positioniert. Wenn man sich,<br />

über alle Veranstaltungen gesprochen, die Konzepte hinter den Events zu Gemüte<br />

führt, lässt sich konstatieren, dass diese gar nicht so verschieden sind. Somit<br />

verringert sich das Ausstellerpotenzial pro<br />

IN DER VERANSTALTUNGSLAND-<br />

SCHAFT, UND NICHT NUR DORT,<br />

SOLLTE ES AUF KLASSE UND<br />

NICHT AUF MASSE ANKOMMEN<br />

Veranstaltung – will heißen, das<br />

Unternehmen XY wird nicht auf allen<br />

Event-Hochzeiten tanzen. Vergessen<br />

werden sollte auch nicht, dass die<br />

Veranstaltungen in unserer Branche<br />

in der Regel keine Publikumsmagnete sind: In Sachen Publikumszuspruch<br />

werden eher kleinere Brötchen gebacken. Die Gefahr ist also nicht von der<br />

Hand zu weisen, dass die Aussteller enttäuscht die Heimreise antreten.<br />

Unter all den Gesichtspunkten wäre es sicherlich nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />

wenn sich die Veranstaltungslandkarte verändern würde.<br />

Winfried Bauer<br />

– Chefredakteur –<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

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INHALT<br />

18<br />

EDITORIAL<br />

03 Zuviel des Guten?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

06 AUGE IN AUGE MIT Timo Antony:<br />

„Lösungsorientiert handeln ist Teil unserer DNA“<br />

10 Digitalisierung <strong>und</strong> schlechtes Image forcieren<br />

Fachkräftemangel im Supply Chain Management<br />

14 Digitalisierung gestalten: Optimierungspotenziale<br />

für den Mittelstand<br />

17 Marktplatz<br />

18 F+H VOR ORT 30 Jahre AMI: Ein Gr<strong>und</strong> zum Feiern<br />

82 F+H PERSÖNLICH Alexander Wanko<br />

53<br />

30<br />

4 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

22 Datenbasis für Industrie 4.0 stammt aus<br />

Sensorinformationen<br />

25 Marktplatz<br />

26 Mehr K<strong>und</strong>enzufriedenheit mit künstlicher Intelligenz<br />

30 F+H VOR ORT Digitale Zeiten: Trends <strong>und</strong> Chancen<br />

durch innovative Technologiekonzepte<br />

32 F+H VOR ORT 3. Ergomechanics-Konferenz schlägt<br />

Brücke zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

34 Zustandsüberwachung von Industriemaschinen<br />

auf Basis von Energy-Harvesting-Technologien<br />

36 Intelligentes Energiemanagement senkt<br />

Betriebskosten von automatischen Lagern<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

42 F+H BIG PICTURE Industrie 4.0 erlebbar machen<br />

44 F+H UMFRAGE Die Rolle des Ladungsträgers im<br />

Zeitalter von Logistik 4.0<br />

46 Lagerverwaltungssystem in vorhandenes SAP-System<br />

integriert<br />

58<br />

49 F+H 5 VIDEOS, die Sie sehen müssen<br />

50 Traysorter: Die ROI-Rakete im E-Commerce<br />

53 F+H BASICS WISSENSSERIE Tipps für mehr Umsatz<br />

im E-Commerce-Zeitalter<br />

54 Avancon bringt Ästhetik in den Fördertechnikmarkt<br />

56 F+H BASICS Statische Kommissioniersysteme<br />

(Mann zu Ware)<br />

58 40 Jahre Solving: Ein Pionier in Sachen<br />

Schwerlastfördertechnik<br />

60 F+H STAPLERTEST EP Equipment EP EZ-12<br />

„Klein aber oho“<br />

66 VON DAMALS BIS HEUTE Vom Sprechfunk zur<br />

Funkfernsteuerung<br />

68 F+H TITEL Großprojekt im Mittleren Osten mit Unterstützung<br />

von Stahl Cranesystems fristgerecht umgesetzt<br />

74 Das „Internet der Fördergüter“<br />

79 Marktplatz<br />

80 F+H DIGITALE HIGHLIGHTS Auf den Punkt gebracht<br />

SERVICE<br />

17 Inserentenverzeichnis<br />

52 Impressum<br />

83 Vorschau auf Heft 12/<strong>2017</strong><br />

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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

AUGE IN AUGE<br />

Das Interview mit<br />

Timo Antony (links im Bild)<br />

führte <strong>f+h</strong>-Chefredakteur<br />

Winfried Bauer<br />

Foto: <strong>f+h</strong><br />

Bearbeitung: VFV Layout,<br />

Sonja Schirmer<br />

„LÖSUNGSORIENTIERT HANDELN<br />

IST TEIL UNSERER DNA“<br />

Wenn in einem Unternehmen ein neuer Manager seine Arbeit aufnimmt, weckt dies<br />

zwangsläufig das Interesse der Redaktion <strong>f+h</strong>. So auch im vorliegenden Fall. Und so traf<br />

sich die Redaktion mit Timo Antony, um sich mit dem Area Business Director Central<br />

Europe bei Hyster Deutschland über seine beruflichen Ziele auszutauschen.<br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


AUGE IN AUGE MENSCHEN UND MÄRKTE <br />

Herr Antony, der Wirtschaftswissenschaftler<br />

Heribert<br />

Meffert hat die Funktion des<br />

Marketings als marktorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

definiert. Können Sie sich mit<br />

dieser Definition einverstanden<br />

erklären?<br />

Antony: Wenn man Heribert Mefferts Definition so versteht, dass Unternehmen nur das<br />

produzieren was der Markt verlangt <strong>und</strong> das Management das jeweilige Unternehmen<br />

entsprechend führt, passt die Aussage auf jeden Fall. Den Beweis dafür liefert Meffert im<br />

Umkehrschluss doch gleich mit. Was würde denn passieren, wenn Unternehmen ihr<br />

Marketing nicht am Markt orientieren <strong>und</strong> ihre Produkte nicht den Marktanforderungen<br />

genügen würden? Absatzprobleme, Preisverfall, schlechtere Qualität <strong>und</strong> weniger Neuentwicklungen<br />

sowie eine geringere Anzahl von Innovationen wären die Folge. Bedarfsorientierung<br />

ist schlichtweg der Schlüssel zum Unternehmenserfolg.<br />

Mefferts, in der Tat, wohl eher<br />

übergreifend gedachte<br />

Definition passt eigentlich<br />

zielgenau für den B2B-Bereich,<br />

also für das Investitionsgütermarketing.<br />

Was muss das<br />

Investitionsgütermarketing<br />

heute können oder woran muss<br />

es sich orientieren?<br />

Antony: Das Investitionsgütermarketing muss sich heute mehr denn je am Bedarf orientieren.<br />

Dabei ist es für eine internationale Marke wie Hyster enorm wichtig, den Bedarf<br />

in einzelnen Regionen, Ländern <strong>und</strong> Kontinenten zu kennen. Unser Ansatz ist es herauszufinden,<br />

was der Flurförderzeugbetreiber wirklich benötigt. Mit unserem Produktportfolio<br />

<strong>und</strong> Leistungsangebot wollen wir Unternehmen dabei unterstützen, dem Wettbewerb<br />

immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein.<br />

Im Investitionsgütermarketing arbeiten wir auf verschiedenen Ebenen. So werden zum<br />

Beispiel die Fahrer unserer Stapler ständig befragt, um die Ergonomie der Sitze <strong>und</strong> der<br />

Sitzposition zu optimieren sowie den Geräuschpegel <strong>und</strong> die Vibrationen in der Fahrerkabine<br />

zu verringern.<br />

Die Mitarbeiter unserer Entwicklungsabteilung, aber auch unsere Händler sind ständig<br />

vor Ort in den Unternehmen der verschiedensten Branchen. So entwickeln wir ständig<br />

neue, intelligente Lösungen für die verschiedenen Einsatzgebiete.<br />

Zudem muss sich das Investitionsgütermarketing an der Wirklichkeit orientieren. Wir<br />

erkennen die Herausforderungen beim Einsatz unserer Stapler unter härtesten Einsatzbedingungen,<br />

zum Beispiel in der Recycling-Industrie, Gießereien oder in Umschlagsbetrieben,<br />

<strong>und</strong> entwickeln entsprechend robuste <strong>und</strong> zuverlässige Flurförderzeuge.<br />

Investitionsgütermarketing ist<br />

auch Erkenntnisgewinnung<br />

über sich verändernde<br />

Markt bedarfe. Wie lassen sich<br />

diese für einen Hersteller von<br />

Flurförderzeugen auf den Punkt<br />

bringen?<br />

Antony: Veränderungen des Bedarfs zu erkennen ist keine Hexerei, sondern erfordert<br />

den Mut, Entscheidungen zu treffen. Ein Beispiel, das mir hierzu ad hoc einfällt, ist die<br />

zunehmende Größe der Menschen. Seit Jahren zeichnet sich ab, dass die jüngeren Generationen<br />

immer größer werden, folglich verändert sich der Bedarf nach Fahrersitzen,<br />

die sich stärker in der Höhe verstellen lassen <strong>und</strong> auch noch besonders großgewachsenen<br />

Menschen einen optimalen Arbeitsplatz bieten. Einer unserer Wettbewerber aus<br />

dem asiatischen Raum hat den sich verändernden Bedarf erst viel zu spät erkannt. Die<br />

Folge: Zwei Modellreihen lang verkauften sich seine Flurförderzeuge trotzt höchster<br />

Rabatte nur in geringen Stückzahlen.<br />

In den Vereinigten Staaten <strong>und</strong> Europa führte die Einführung der neuen Abgasvorschriften<br />

gemäß Stufe IV/Tier 4final teilweise zur Neukonstruktion von Motoren für Containerstapler<br />

<strong>und</strong> Reachstacker. Durch das Rightsizing verbrauchen die Maschinen der<br />

neuesten Generation im Vergleich zu ihren Vorgängern bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoff.<br />

Während das Kaufmotiv bislang die Einhaltung der neuen Emissionsvorschriften<br />

war, standen jetzt die Einsparungen beim Kraftstoff <strong>und</strong> den Betriebskosten im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Durch den Einbau langlebiger Komponenten ließen sich die Wartungsintervalle<br />

verlängern <strong>und</strong> somit die Betriebskosten reduzieren. Eine Art Plattformstrategie erleichterte<br />

es, die Komponenten bei den Schwerlaststaplern untereinander zu tauschen. Zahlreiche<br />

weitere Verbesserungen trugen dazu bei, die Gesamtbetriebskosten weiter zu<br />

senken. Heute zählen Hyster-Stapler beim Kraftstoff- respektive beim Energieverbrauch<br />

<strong>und</strong> bei den Gesamtbetriebskosten zu den führenden Flurförderzeugen.<br />

Da es sich bei Flurförderzeugen<br />

um langlebige Güter handelt,<br />

steht hinter deren Beschaffung<br />

meist auch eine langfristige<br />

Geschäftsbeziehung mit dem<br />

Hersteller. Welchen Stellenwert<br />

hat in diesem Kontext die<br />

Gestaltung von Service,<br />

Wartung, Instandhaltung <strong>und</strong><br />

Ersatzteilversorgung?<br />

Antony: Den Vertrieb <strong>und</strong> Service der Hyster-Stapler in Deutschland, Österreich <strong>und</strong><br />

der Schweiz übernehmen zurzeit 19 hochqualifizierte <strong>und</strong> herstellerunabhängige<br />

Fachhändler. Erst vor drei Jahren hat Hyster das Händlernetz in Deutschland komplett<br />

neu aufgebaut. Die Händler unterhalten meistens jahrelange Geschäftsbeziehungen<br />

zu den Unternehmen, die sich auf den Service verlassen können. Unsere Händler<br />

stellen die Verfügbarkeit der Flurförderzeuge sicher, helfen schnell, stellen im Fall der<br />

Fälle Ersatzgeräte <strong>und</strong> besorgen die Ersatzteile, falls sie nicht auf Lager sind, direkt im<br />

niederländischen Nijmegen. Dort, wo wir auch die Schwerlaststapler <strong>und</strong> die Reachstacker<br />

herstellen betreiben wir das Ersatzteillager für ganz Europa.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 7


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

AUGE IN AUGE<br />

Was muss ein Unternehmen für<br />

Voraussetzungen erfüllen, um<br />

Mitglied des Hyster-Händlernetzwerks<br />

zu werden?<br />

Antony: Der Händler muss die Breite unseres Produktprogramms, angefangen bei<br />

Gegengewichtsstaplern, Flurförderzeugen für die Lagertechnik bis hin zu Schwerlaststaplern<br />

<strong>und</strong> Reachstackern, abdecken können. Dies erfordert eine gewisse Betriebsgröße<br />

sowie Kompetenz <strong>und</strong> selbstverständlich eine entsprechende Investitionsbereitschaft.<br />

Und nicht zu vernachlässigen ist Beratungs- <strong>und</strong> Planungs-Knowhow.<br />

Nur gemeinsam mit dem potenziellen K<strong>und</strong>en lassen sich entsprechende Lösungen<br />

realisieren. Bei den zu bewältigenden Aufgaben lassen wir die Händler<br />

selbstverständlich nicht allein. In all den genannten Herausforderungen unterstützen<br />

wir sie mit entsprechenden Trainingsangeboten.<br />

Unterschiedliche Märkte, zum<br />

Beispiel national oder international,<br />

haben unterschiedliche<br />

Anforderungen an ein Flurförderzeug<br />

<strong>und</strong> dessen Einsatz.<br />

Gibt es ein nationales <strong>und</strong><br />

internationales<br />

Investitionsgütermarketing?<br />

Antony: Nein. Wir unterscheiden nicht automatisch nach nationalem oder internationalem<br />

Investitionsgütermarketing. Die Ansprache richtet sich vielmehr danach,<br />

welcher Bedarf besteht. So variiert zum Beispiel die Ausstattung unserer Stapler je<br />

nach Region aufgr<strong>und</strong> der gesetzlichen Vorgaben. In den östlichen <strong>und</strong> afrikanischen<br />

Ländern existieren zum Beispiel nicht so restriktive Emissionsvorschriften<br />

wie in Mitteleuropa. Demzufolge produzieren wir Flurförderzeuge für den Bedarf,<br />

der in den einzelnen Regionen besteht.<br />

Die Globalisierung schreitet<br />

immer noch großen Schritten<br />

voran <strong>und</strong> die Märkte der Welt<br />

wachsen zunehmend enger<br />

zusammen. Muss diese<br />

anhaltende Entwicklung nicht<br />

irgendwann auch zum<br />

„Weltstapler“ führen?<br />

Antony: Einen Weltstapler wird es meiner Meinung nach vorerst nicht geben – aber<br />

einen Europastapler. Den hat Hyster quasi schon verwirklicht. Mehr als 90 Prozent<br />

aller in Europa verkauften Hyster-Geräte stammen aus europäischer Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Produktion. In der Lagertechnik sind es 100 Prozent. Unsere Elektrostapler <strong>und</strong><br />

Verbrenner werden in Craigavon, Nordirland, gefertigt, die Schwerlaststapler bauen<br />

wir in unserem Werk in Nijmegen in den Niederlanden, <strong>und</strong> alle Lagertechnikgeräte<br />

stammen aus unserem Werk in Masate, Italien. Unsere Entwicklungsabteilungen in<br />

diesen Ländern arbeiten im globalen Entwicklungsverb<strong>und</strong> unseres Konzerns mit<br />

der Zentrale in Portland, Oregon. Das Ergebnis sind für den europäischen Markt<br />

maßgeschneiderte Produkte. Nischenprodukte, zum Beispiel Kompaktstapler mit<br />

höchster Resttragfähigkeit wie den „Space Saver“, importieren wir aus Übersee.<br />

Doch ganz sicher ist das Argument „europäische Stapler für den europäischen<br />

Markt“ von höchster Relevanz.<br />

Erlauben Sie mir an dieser Stelle noch ein Wort zu den bereits angesprochenen<br />

maßgeschneiderten Lösungen. In der Vergangenheit waren primär im Segment der<br />

Schwerlaststapler betreiberspezifische Lösungen gefragt. Nahezu 70 Prozent unserer<br />

Schwerlastgeräte <strong>und</strong> Reachstacker waren <strong>und</strong> sind keine Flurförderzeuge von<br />

der Stange. Für derartige Lösungen zeichnet unser Special Projects Engineering<br />

Department – im Firmenjargon auch kurz SPED genannt – verantwortlich. Mittlerweile<br />

konfrontieren uns aber auch die Betreiber in den kleinen <strong>und</strong> mittleren Tragfähigkeitsklassen<br />

über nahezu alle Branchen mit dem Wunsch nach individuellen<br />

Lösungen. Doch auch darauf geben die Spezialisten der Abteilung SPED mit der<br />

Entwicklung speziell auf die Anforderungen der jeweiligen Branchen abgestimmten<br />

Lösungen eine Antwort. Die Ausrüstung der Flurförderzeuge mit den branchenspezifischen<br />

Anbaugeräten gehört in diesem Zusammenhang ebenfalls zu den<br />

Aufgaben der Kollegen.<br />

Wo sehen Sie für Ihre Arbeit<br />

zukünftig die größten<br />

Herausforderungen?<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Antony: Eine der größten Herausforderungen sehe ich darin, die Marke Hyster mit<br />

ihren robusten Flurförderzeugen im Verdrängungswettbewerb weiter in Richtung<br />

Marktführerschaft zu entwickeln. Das ist natürlich auch eine Frage des richtigen<br />

Investitionsgütermarketings. Eine weitere Herausforderung sehe ich darin, dass<br />

Händlernetz weiter auszubauen <strong>und</strong> die Händler von der Hyster-Zentrale <strong>und</strong> den<br />

verschiedenen Werken her zu betreuen. Kurze Wege sind unser Ziel.<br />

VERÄNDERUNGEN DES BEDARFS ZU<br />

ERKENNEN, ERFORDERT DEN MUT,<br />

ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN<br />

Timo Antony<br />

8 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

DIGITALISIERUNG UND SCHLECHTES IMAGE<br />

FORCIEREN FACHKRÄFTEMANGEL<br />

IM SUPPLY CHAIN MANAGEMENT<br />

01<br />

Wie einfach oder problematisch ist es, Mitarbeiter mit diesen Fähigkeiten für das<br />

Unternehmen zu gewinnen?<br />

60 %<br />

57,86<br />

Mitarbeiter mit beiden Kompetenzen<br />

50 %<br />

46,29<br />

Kompetenzen in Führungsqualitäten,<br />

analytischem Denken, Innovation<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

19,29<br />

20,18<br />

35,91<br />

26,41<br />

29,67<br />

27,30<br />

Kompetenzen in Technik<br />

<strong>und</strong> Betriebsabläufen<br />

10 %<br />

0 %<br />

0,89<br />

0,59<br />

4,45<br />

3,86<br />

5,35<br />

10,68<br />

1 – Easy 2<br />

3<br />

4 5 – Difficult<br />

10,09<br />

0,30<br />

0,30<br />

0,59<br />

N/A<br />

10 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

<br />

Der Logistikanbieter DHL hat Unternehmen der<br />

Branche dazu aufgerufen, die zunehmend akute<br />

Nachwuchskrise im Supply Chain Management<br />

zu adressieren. Im Rahmen der Aktion ist eine<br />

Studie entstanden, die einige interessante<br />

Ansätze ausweist, die dabei helfen können, die<br />

Talentlücke zu schließen.<br />

Nach Schätzungen des U.S. Bureau of Labor Statistics wird<br />

sich die Zahl der Arbeitsplätze in der Logistikindustrie<br />

von 2010 bis 2020 um 26 Prozent erhöht haben. Dabei<br />

übersteigt die Nachfrage nach Supply-Chain-Fachkräften<br />

das Angebot um das Sechsfache, wie eine weltweite Untersuchung<br />

festgestellt hat. Einige Marktbeobachter rechnen bereits mit einer<br />

Ausweitung dieser Angebotslücke auf ein Verhältnis von 9:1.<br />

DHL hat mehr als 350 Supply-Chain- <strong>und</strong> Logistikexperten aus<br />

fünf globalen Regionen zu dieser Problematik befragt. Wie die Ergebnisse<br />

zeigen, hat die Nachwuchskrise in diesem dynamischen<br />

Marktsegment mehrere Ursachen. Die Studie, „The Supply Chain<br />

Talent Shortage: From Gap to Crisis“ wurde von DHL in Auftrag gegeben.<br />

Autorin ist Lisa Harrington, Präsidentin der lharrington<br />

group LLC. Die Untersuchung beleuchtet die wichtigsten aktuellen<br />

Herausforderungen der Nachwuchssicherung im Supply Chain Management<br />

<strong>und</strong> identifiziert Ansätze, mit denen sich Firmen im weltweiten<br />

Talente-Wettbewerb besser aufstellen können.<br />

„Führende Unternehmen wissen, dass ihre Supply Chains – <strong>und</strong><br />

die dafür verantwortlichen Mitarbeiter – einen unverzichtbaren<br />

Beitrag zu ihrem profitablen Wachstum leisten“, so Harrington. „Für<br />

die Unternehmen wird es aber immer schwieriger, Nachwuchskräfte<br />

zu finden, die über die nötigen Kompetenzen verfügen, um diese<br />

hochkomplexen Prozesse zu steuern.“ Dies gelte vor allem für die<br />

mittleren <strong>und</strong> höheren Führungsebenen. Marktteilnehmer, die dieses<br />

Problem nicht erfolgreich adressieren, würden ihre globale<br />

Wettbewerbsfähigkeit riskieren.<br />

02<br />

Welche Aussage trifft für Ihr Unternehmen in puncto Supply-Chain-Mitarbeiter am<br />

Ehesten zu?<br />

Supply-Chain-Mitarbeiter hat Einfluss<br />

auf Betriebsergebnis <strong>und</strong> ist wichtig<br />

für strategische Entwicklung des<br />

Unternehmens (abhängig von Position)<br />

39,7 %<br />

Supply-Chain-Mitarbeiter ist ebenso wichtig wie<br />

Mitarbeiter aus z. B. Herstellung, Vertrieb, Finanzen<br />

25,0 %<br />

Supply-Chain-Mitarbeiter hat<br />

Einfluss auf Betriebsergebnis<br />

20,0 %<br />

Supply-Chain-Mitarbeiter ist ein für strategische<br />

Entwicklung des Unternehmens wichtig<br />

12,9 %<br />

Andere 2,1 %<br />

0<br />

10 20<br />

30 40<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> <strong>11</strong>


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03<br />

Über welche Fähigkeiten muss ein Supply-Chain-Manager in der Zukunft (2020) verfügen?<br />

Strategische<br />

Führungsqualitäten<br />

Strategisches/<br />

kritisches Denken<br />

Betriebswirtschaftliches<br />

Fachwissen<br />

Problemlösungskompetenz,<br />

Kreativität <strong>und</strong> Phantasie<br />

Mitarbeiterentwicklung/<br />

Mentoring/Coaching<br />

Technische,<br />

analytische Fähigkeiten<br />

29,51 % 18,69 % 12,46 % <strong>11</strong>,15 % 16,72 % <strong>11</strong>,48 %<br />

21,31 % 20,33 % 18,69 % 16,07 % 10,49 % 13,<strong>11</strong> %<br />

16,39 % <strong>11</strong>,15 % <strong>11</strong>,80 % 14,43 % 19,43 % 26,89 %<br />

15,08 % 17,05 % 23,61 % 18,69 % 14,75 % 10,82 %<br />

9,51 % 20,98 % 21,64 % 18,69 % 15,74 % 13,44 %<br />

8,20 % <strong>11</strong>,80 % <strong>11</strong>,80 % 20,98 % 22,95 % 24,26 %<br />

1 – Highest 2<br />

3 4 5 6 – Lowest<br />

GRÜNDE FÜR DEN NACHWUCHSKRÄFTEMANGEL<br />

Neue Anforderungen<br />

Der ideale Mitarbeiter verfügt heutzutage über taktische/operative<br />

Expertise sowie über professionelle Kompetenzen (z. B.<br />

Analysefähigkeiten). 58 Prozent der Unternehmen geben an,<br />

dass diese Kombination nur schwer zu finden sei. Die Nachwuchskräfte<br />

von morgen müssen aber auch erstklassige Führungskompetenzen,<br />

strategisches Denken, Innovationsstärke<br />

sowie allgemeine analytische <strong>und</strong> technische Qualifikationen<br />

mitbringen.<br />

Alternde Belegschaft<br />

Bis zu einem Drittel der zurzeit in der Branche beschäftigten<br />

Fachkräfte steht kurz vor dem Eintritt ins Rentenalter oder hat<br />

dieses bereits erreicht.<br />

Fehlende Mitarbeiterentwicklung<br />

Ein Drittel der befragten Unternehmen hat keine Schritte<br />

unternommen, um einen Talent-Pool aufzubauen oder<br />

seine künftige Talent-Pipeline zu füllen.<br />

DIE STUDIE ZUM THEMA<br />

Über den Link können Sie die Studie „The<br />

Supply Chain Talent Shortage: From Gap to<br />

Crisis“ herunterladen. Die Studie ist<br />

ausschließlich in englischer Sprache<br />

verfügbar.<br />

bit.ly/sc-talent-shortage<br />

04<br />

Welche Schritte hat Ihr Unternehmen unternommen, um SCM-Mitarbeiter zu gewinnen?<br />

Logistik ist mit attraktivem Karriereweg<br />

innerhalb des Unternehmens verankert<br />

Die Unternehmenskultur ist so angepasst, dass<br />

sie den demografischen Wandel, die<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Präferenzen<br />

der Mitarbeiter unterstützt<br />

Etablierung einer Roadmap, die die<br />

Entwicklung von Mitarbeitern unterstützt<br />

36,9 %<br />

35,5 %<br />

49,8 %<br />

Keine 31,7 %<br />

Eingehen strategischer Partnerschaften<br />

(z. B. Zusammenarbeit mit Universitäten,<br />

Logistikunternehmen)<br />

Innerhalb der nächsten drei Jahre Strategie zur<br />

Gewinnung von Führungskräften entwickeln<br />

28,9 %<br />

28,2 %<br />

Andere 5,9 %<br />

0<br />

10 20<br />

30 40<br />

50<br />

12 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/10 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


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Die Branche hat weiter damit zu kämpfen, dass andere Bereiche ein höheres Ansehen genießen<br />

<strong>und</strong> vermeintlich bessere Karrierechancen bieten. Dadurch zeigen die Jobsuchenden<br />

von morgen kaum Interesse an einer Tätigkeit in der SCM-Branche.<br />

„Inzwischen erkennen die Unternehmen, dass die strategische Mitarbeitergewinnung<br />

große Auswirkungen auf ihr Ergebnis <strong>und</strong> ihre Wettbewerbsfähigkeit hat“, ergänzt Harrington.<br />

„Einer aktuellen Untersuchung zufolge haben Unternehmen mit einem herausragenden<br />

Talent-Management ihren Umsatz <strong>und</strong> Ertrag 2,2 respektive 1,5 Mal so schnell<br />

gesteigert wie Unternehmen, die in puncto Nachwuchsförderung unterdurchschnittlich<br />

abschneiden.“ Dies zeige, wie groß dieser Wettbewerbsvorteil ist. Im heutigen Umfeld sei<br />

es jedoch schwierig, die richtigen Nachwuchskräfte zu gewinnen – „vor allem für die besonders<br />

kritischen Positionen im mittleren <strong>und</strong> höheren Management. Neue Technologien<br />

<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legende Veränderungen der Supply-Chain-Prozesse stellen heutige Fachkräfte<br />

vor neue Herausforderungen.“ Wer heute eine Karriere im Supply Chain Management<br />

anstrebt, müsse andere <strong>und</strong> deutlich mehr Kompetenzen mitbringen als die Mehrheit<br />

der heutigen Beschäftigten bei ihrem Berufseinstieg.<br />

ANSÄTZE ZUR SCHLIESSUNG DER TALENTLÜCKE<br />

Eindeutig strukturierte Karrierepfade <strong>und</strong> ein Bekenntnis zur professionellen Weiterentwicklung<br />

der eigenen Supply-Chain-Mitarbeiter in Verbindung mit einer wettbewerbsfähigen<br />

Vergütung könnten laut der Studie dabei helfen, Nachwuchskräfte im Unternehmen<br />

zu halten. Um Talente zu gewinnen, müsse die Branche deutlicher machen, dass die<br />

Supply-Chain-Fachkräfte von morgen im Umgang mit künstlicher Intelligenz <strong>und</strong> audiovisuellen<br />

Technologien vertraut sein müssen – Jobaspekte, die attraktiv für die jüngere Generation<br />

sind <strong>und</strong> helfen können, das Image der Branche aufzupolieren.<br />

Louise Gennis, Vice President Talent Management/Acquisition, Learning & Development<br />

bei DHL Supply Chain, empfiehlt den Unternehmen, „als erstes die Entwicklung ihres<br />

bestehenden Talent-Pools in Angriff zu nehmen <strong>und</strong> Schulungen zu den sich wandelnden<br />

Anforderungen an die Beschäftigten durchzuführen. Als zweites sollten sie klare<br />

Karrierepfade aufzeigen, um Nachwuchskräfte im Unternehmen zu halten. Wir wollen<br />

falsche Vorstellungen von Supply-Chain-Berufen bekämpfen, indem wir auf technologische<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> die Digitalisierung der Branche hinweisen, die vor allem für jüngere<br />

Erwerbstätige attraktiv sind.“<br />

Eine langfristige <strong>und</strong> gut durchdachte Talentmanagement-Strategie kann dabei Unternehmen<br />

helfen, die potenziell gravierenden Auswirkungen eines schrumpfenden Talent-<br />

Pools zu mindern. Gennis: „Der akute Nachwuchskräftemangel in der Logistik ist ein großer<br />

Sorgenfaktor für Supply-Chain-Manager in allen Branchen. Das Defizit ist aber nicht<br />

plötzlich entstanden. Als Unternehmen, für das Supply-Chain-Lösungen zum Kerngeschäft<br />

gehören, beobachten wir die Entwicklung dieser Problematik bereits seit vielen<br />

Jahren – <strong>und</strong> haben diese Zeit genutzt, um unseren Ansatz der Talentgewinnung, -entwicklung<br />

<strong>und</strong> -bindung entsprechend anzupassen. Mit der Verschärfung der Nachwuchskrise<br />

in dieser Branche ist dies ein zunehmend kritischer Erfolgsfaktor.“<br />

geprüft<br />

16. Internationale Fachmesse für<br />

Intralogistik-Lösungen <strong>und</strong><br />

Prozessmanagement<br />

13. – 15. März 2018<br />

Messe Stuttgart<br />

INTRALOGISTIK<br />

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Bearbeitung: VFV Layout, Sonja Schirmer<br />

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AUF EINEN BLICK<br />

n Talentsuche hält nicht Schritt mit sich verändernden<br />

Anforderungen der Supply-Chain-Branche durch die<br />

technologische Transformation<br />

n Mehr als ein Drittel der im Rahmen der Studie „The Supply<br />

Chain Talent Shortage: From Gap to Crisis“ befragten<br />

Unternehmen vernachlässigen Nachwuchssicherung <strong>und</strong><br />

gezielte Entwicklung eigener Mitarbeiter<br />

n Bewertung von Supply-Chain-Berufen als wenig<br />

spannend erschwert Gewinnung <strong>und</strong> Bindung von<br />

Interessenten<br />

Im Rahmen der LogiMAT<br />

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<strong>und</strong> dabei sein!<br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/10 13


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

DIGITALISIERUNG GESTALTEN:<br />

OPTIMIERUNGSPOTENZIALE<br />

FÜR DEN MITTELSTAND<br />

Wo steht der Mittelstand in puncto<br />

Digitalisierung? TÜV Rheinland wollte es genau<br />

wissen <strong>und</strong> hat daher die Studie „Digitaler<br />

Reifegrad im Mittelstand <strong>2017</strong>“ gemeinsam mit<br />

dem Unternehmen Lünendonk & Hossenfelder<br />

erarbeitet.<br />

Weil die Frage des digitalen Reifegrads nicht nur einzelne<br />

neue Bereiche wie Online-Vertriebskanäle betrifft,<br />

sondern das komplette Unternehmen, ist die Studie<br />

ganzheitlich angelegt. Befragt wurden Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Führungskräfte von <strong>11</strong>0 Mittelständlern, mit mindestens 50<br />

<strong>und</strong> mehr als 3 000 Mitarbeitern. Zu beantworten waren mehr als 70<br />

Fragen aus allen Unternehmensbereichen. Ziel war es, herauszufinden,<br />

wie es um die Veränderungsfähigkeit der Organisation bestellt<br />

ist <strong>und</strong> welche Bedeutung die Digitalisierung in den verschiedenen<br />

Unternehmensbereichen spielt, angefangen von der Produktion<br />

über Vertrieb <strong>und</strong> Marketing, IT, Logistik bis hin zu Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Personalwesen. Auch die Umsetzung der<br />

Digitalisierungsstrategie in den einzelnen Bereichen spielte eine<br />

Rolle sowie ein Vergleich der Unternehmen untereinander.<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

<br />

FÖRDERUNG DES MITTELSTANDS<br />

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt<br />

gezielt die digitale Transformation des Mittelstands.<br />

Damit das Stichwort Industrie 4.0 Gestalt annimmt,<br />

fördert die Kreditanstalt Digitalisierungs- <strong>und</strong> Innovationsvorhaben.<br />

Im Fokus des Förderprogrammes stehen<br />

mittelständische Unternehmen in Deutschland, die<br />

Vorhaben im Rahmen der Digitalisierung vorantreiben<br />

möchten. Auch Maßnahmen zur Ausrichtung der Unternehmensstrategie<br />

bzw. -organisation auf die Digitalisierung<br />

können begleitet werden. Darüber hinaus werden<br />

Innovationsvorhaben finanziert, bei denen Unternehmen<br />

verbesserte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen<br />

entwickeln. Zudem steht das Programm allen Unternehmen,<br />

die im Sinne des Programms Horizon 2020 der<br />

Europäischen Union als innovativ gelten, zur Abdeckung<br />

ihres Finanzierungsbedarfs offen. Hierzu zählen z. B.<br />

Unternehmen mit besonders hohen Ausgaben für<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung. Über den nachfolgenden Link<br />

können Sie weitere Informationen aufrufen.<br />

bit.ly/bmwi-digitalisierung<br />

Quelle: BMWi<br />

INDIVIDUELLES DIGITALISIERUNGSPROFIL MIT<br />

OPTIMIERUNGSPOTENZIALEN<br />

Ziel der Studie ist es auch, Unternehmen noch stärker für die Notwendigkeit,<br />

sich mit der Digitalen Transformation auseinanderzusetzen,<br />

zu sensibilisieren. „Das Potenzial der Digitalisierung mangels<br />

Expertise ungenutzt zu lassen, kann sich heute kein Unternehmen<br />

mehr leisten, das langfristig am Markt bestehen will“, so Prof.<br />

Dr. Kai Höhmann, Geschäftsführer der TÜV Rheinland Consulting<br />

GmbH. „Die digitale Transformation ist ein Kraftakt, der aber auch<br />

viele Chancen birgt.“<br />

Ausgangspunkt für diesen Kraftakt muss eine individuelle<br />

Standortbestimmung sein, denn nur was messbar ist, lässt sich<br />

auch verbessern. Dazu bedarf es allerdings nicht nur einer statischen<br />

Auswertung einer Befragung, sondern einer dynamischen<br />

Umsetzung als Online-Benchmarking. Um Organisationen dies zu<br />

erleichtern, hat TÜV Rheinland einen „Digitalisierungsspiegel“<br />

entwickelt. Die Online-Befragung, die etwa 30 Minuten in Anspruch<br />

nimmt, gibt mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit<br />

einer ersten f<strong>und</strong>ierten Einschätzung ihres laufenden Digitalisierungsstatus.<br />

In 80 standardisierten Fragen, die online <strong>und</strong> anonymisiert<br />

beantwortet werden, schätzen die Teilnehmer den<br />

Stand der Digitalisierung in ihrem Unternehmen zunächst selbst<br />

ein. Anschließend werden die Angaben aller Teilnehmer in Relation<br />

zueinander gesetzt <strong>und</strong> ausgewertet. Das teilnehmende Unternehmen<br />

erhält sein individuelles Digitalisierungsprofil, das konkrete<br />

Hinweise auf Optimierungspotenziale vermittelt <strong>und</strong> Handlungsbedarfe<br />

aufzeigt. Durch die Teilnahme unterschiedlichster<br />

Branchen wird die Studie faktisch fortgesetzt <strong>und</strong> es entsteht darüber<br />

hinaus ein fortlaufendes <strong>und</strong> aussagekräftiges Benchmarking<br />

mit stets aktuellen Ergebnissen. Spannend wird sein, inwiefern<br />

sich Trends verschieben, je mehr Unternehmen sich an dieser<br />

Studie beteiligen.<br />

SELBSTEINSCHÄTZUNG WEICHT VON DEN<br />

OBJEKTIVEN ERGEBNISSEN AB<br />

Nach den Ergebnissen der initialen Studie ist sich der Mittelstand<br />

der gegenwärtigen Transformation sehr wohl bewusst: 60 Prozent<br />

der befragten Unternehmen erwarten „starke oder sehr starke Veränderungen<br />

für die eigenen Geschäftsmodelle“. 67 Prozent der Unternehmen<br />

rechnen mit organisatorischen Veränderungen, u. a.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 15


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

PROF. DR. KAI HÖHMANN,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER DER TÜV<br />

RHEINLAND CONSULTING GMBH<br />

Digitalisierung muss immer<br />

im Zeichen einer nachhaltigen<br />

Wertschöpfung stehen<br />

durch eine neue Verteilung der Führungsverantwortung für Unternehmensbereiche.<br />

R<strong>und</strong> 30 Prozent der Studienteilnehmer sind<br />

„Digitale Pioniere“, 14 Prozent „Digitale Verfolger“ <strong>und</strong> 24 Prozent<br />

„Digitale Nachzügler“. Am anderen Ende der Skala sind mit 32 Prozent<br />

die „Analogen Bewahrer“, die deutliche Digitalisierungsrückstände<br />

aufweisen.<br />

Dennoch: „Bei den befragten mittelständischen Unternehmen<br />

war das digitale Reifegradniveau recht hoch – was bedeutet, dass<br />

evaluierte Organisationen die Entwicklung aktiv gestalten <strong>und</strong><br />

nicht einfach nur passiv abwarten“, resümiert Prof. Höhmann.<br />

ANALOGES ARBEITEN BREMST DIGITALES<br />

WACHSTUM<br />

Bislang ticken die Uhren in den traditionellen B2B-Branchen, die<br />

stark durch den Mittelstand geprägt sind, oft langsamer als in der digitalen<br />

Wirtschaft. Entwicklungszyklen umfassen vielfach mehrere<br />

Jahre, gr<strong>und</strong>sätzliche Strategieentscheidungen zu Veränderungen<br />

des Geschäftsmodells fallen nur selten. In vielen Branchen, aber<br />

auch in der Gesellschaft, nimmt die Veränderungsgeschwindigkeit<br />

jedoch rapide zu. Die Digitalisierung gilt zu Recht als vierte industrielle<br />

Revolution. Sie verändert viele Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />

gr<strong>und</strong>legend. In der Vergangenheit waren Nutzen <strong>und</strong> Einsatz von<br />

IT-Technologien nur auf die Verbesserung <strong>und</strong> Beschleunigung von<br />

Geschäftsprozessen reduziert. Industrie 4.0 <strong>und</strong> aktuelle Technologien<br />

wie Cloud-Services, das Internet der Dinge, Big Data oder mobiles<br />

Internet schaffen heute die Gr<strong>und</strong>lage dafür, dass konventionelle<br />

Geschäftsmodelle über Nacht auf den Kopf gestellt werden<br />

können. Die Digitalisierung hat in kürzester Zeit schon viele Branchen<br />

transformiert – andere Sektoren könnten daraus wertvolle Erkenntnisse<br />

für konkrete Unternehmenssituationen ableiten.<br />

Aber nutzt der deutsche Mittelstand diese Chancen? In der Realität<br />

erleben Berater vom TÜV Rheinland häufig unterschiedliche<br />

digitale Reifegrade <strong>und</strong> Veränderungsgeschwindigkeiten, sowohl<br />

von Unternehmen zu Unternehmen als auch in den verschiedenen<br />

Unternehmensbereichen. „Der Einsatz von Smartphones <strong>und</strong><br />

Tablets für Mitarbeiter sagt noch nichts über den digitalen Reifegrad<br />

eines Unternehmens aus“, so Prof. Höhmann. „Trotz moderner<br />

Ausstattung arbeiten viele Unternehmen in der Praxis faktisch<br />

analog.“<br />

Prozesse haben erfahrungsgemäß oftmals noch viele Medienbrüche.<br />

Digitale Datenkreisläufe, die wertvolle Informationen über<br />

Zielgruppen, K<strong>und</strong>enwünsche <strong>und</strong> mögliche neue Geschäftschancen<br />

beinhalten, werden unterbrochen. Sie lassen sich häufig weder<br />

effektiv beschleunigen noch nachhaltig auswerten.<br />

Das bedeutet: Viele Potenziale bleiben ungenutzt. Deutlich wird<br />

dies z. B. dort, wo Daten manuell von einem System in ein anderes<br />

übertragen werden müssen. Lassen sich Unternehmen auf den digitalen<br />

Wandel ein <strong>und</strong> entwickeln sie neue Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />

weichen übergreifende Prozesse die vorhandenen<br />

Grenzen zwischen Unternehmensbereichen i. d. R. auf. Herrschen<br />

im Unternehmen jedoch unterschiedliche digitale Reifegrade <strong>und</strong><br />

Veränderungsgeschwindigkeiten, kann das die erfolgreiche digitale<br />

Transformation eines Unternehmens blockieren. Dazu kommen<br />

die organisatorischen Veränderungen durch eine neue Verteilung<br />

von Verantwortungen – ein Change-Prozess, der erfahrungsgemäß<br />

stets ressourcenintensiv ist.<br />

BERATER SOLLTEN DIE BRANCHE KENNEN UND<br />

DIE KOMPLEXITÄT DER PROZESSE VERSTEHEN<br />

Die Standortbestimmung allein reicht jedoch nicht aus. Wer sich<br />

auf den Weg durch die digitale Transformation macht, muss eine<br />

solide Strategie entwickeln, die sich an Geschäftszielen <strong>und</strong> Investitionsvolumen<br />

orientiert <strong>und</strong> dennoch in einem wettbewerbsorientierten<br />

Zeithorizont umzusetzen ist. Weil es an Erfahrung oder<br />

an der technischen Expertise fehlt, scheuen sich viele mittelständische<br />

Unternehmen, Digitalisierungsprojekte oder gar eine komplette<br />

Strategie konsequent in Angriff zu nehmen. Gleichzeitig<br />

spüren sie den steigenden Handlungsdruck <strong>und</strong> die Sorge, vom<br />

Wettbewerb überholt oder gar abgehängt zu werden. Ein Weg, solche<br />

Defizite auszugleichen, ist, externe Ressourcen hinzuziehen.<br />

Speziell geschulte Digitalisierungsteams haben einen objektiven<br />

Blick auf die Organisation. Diese profitiert wiederum von der Projektkompetenz<br />

<strong>und</strong> dem branchenübergreifenden Erfahrungsschatz<br />

der externen Berater <strong>und</strong> baut zugleich interne Kompetenz<br />

auf. Weil die Anforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung<br />

so vielfältig sind, kommt es darauf an, die richtige Unterstützung<br />

zu finden. Die Experten sollten die Branche kennen, die<br />

Komplexität verstehen <strong>und</strong> auch bei der Arbeit an Spezialthemen<br />

<strong>und</strong> (Teil-)Prozessen das große Ganze im Blick behalten. „Entscheidend<br />

für die Unternehmen ist, dass sich Investitionen<br />

schnell auszahlen“, so Prof. Höhmann. „Digitalisierung ist kein<br />

Selbstzweck, sondern muss immer im Zeichen einer nachhaltigen<br />

Wertschöpfung stehen.“<br />

Fotos: Fotolia/TÜV Rheinland<br />

www.digitalisierung-gestalten.de<br />

16 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM EINSATZ FÜR ERGONOMIE UND SICHERHEIT<br />

Bei der Konfektionierung von Stoffen wird die Ware in Form von Rollen gefertigt respektive<br />

gelagert − dabei sind unterschiedliche Rollendurchmesser <strong>und</strong> -breiten anzupassen. Beim<br />

Wechsel der schwergewichtigen <strong>und</strong> sperrigen Wickelwellen ist ein Hubtisch, wie der Kompakthubtisch<br />

der Baureihe „FK“ aus dem Hause Flexlift, mehr als ein nützlicher Helfer. Der Hubtisch<br />

wird dafür eingesetzt, die Wickelwelle aus der<br />

fertiggestellten Rolle herauszunehmen <strong>und</strong> für<br />

den nächsten Wickelvorgang vorzubereiten.<br />

Hierfür ist die Hubtischplattform mit einem<br />

Aufnahmeprisma („V-Bord“) <strong>und</strong> einstellbaren<br />

Anschlägen ausgerüstet. Mithilfe des Aufnahmeprismas<br />

wird eine aufgelegte Wickelhülse<br />

quasi automatisch zentriert, gleichzeitig<br />

verhindert das Prisma, dass Rollen unbeabsichtigt<br />

vom Hubtisch fallen können.<br />

Durch die Anschläge lassen sich unterschiedlich<br />

breite Rollen exakt in der benötigten Position<br />

auf dem Hubtisch platzieren, auch sorgen die<br />

Anschläge dafür, dass sich die Rolle nicht längs<br />

verschieben kann.<br />

Die komplexe <strong>und</strong> nicht risikofreie Handhabung der Wickelwelle im Produktionsprozess, lässt sich<br />

durch den Einsatz des Hubtischs nicht nur gut bewältigen, sondern auch aus dem Aspekt der<br />

Arbeitssicherheit optimieren.<br />

www.flexlift.de<br />

Transportdreirad Zyklon<br />

flexibel einsetzbar<br />

PF 3326 - 33263 Gütersloh<br />

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Für die Zukunft bewährt !<br />

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www.galler.de ∙ info@galler.de<br />

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BIS ZU 13 000 PAKETE PRO STUNDE<br />

AUSSCHLEUSEN UND SORTIEREN<br />

Ein energieeffizientes <strong>und</strong> schnelles Ausschleusen <strong>und</strong> Sortieren<br />

von bis zu 13 000 Paketen <strong>und</strong> Päckchen pro St<strong>und</strong>e gelingt mit<br />

dem kompakten Varioroute-Rollen-Funktionsförderer von<br />

Siemens. Ob 100 g leicht oder 50 kg schwer – mithilfe der<br />

Fördertechnik lassen sich Päckchen <strong>und</strong> Pakete verschiedener<br />

Gewichtsklassen über aneinandergereihte Pivot-Rollen in zwei<br />

bzw. drei verschiedene Richtungen transportieren.<br />

Jede der um ±45° schwenkbaren Rollen verfügt über einen<br />

eigenen integrierten Elektromotor, der individuell über die<br />

übergeordnete Steuerungseinheit vom Typ Simatic S7 geregelt<br />

wird.<br />

Auf den Einsatz von Pneumatik lässt sich verzichten, was die<br />

Voraussetzungen für die problemlose Einbindung in vielfältige<br />

Anlagenkonzepte schafft.<br />

www.siemens.com/logistics<br />

INSERENTENVERZEICHNIS HEFT <strong>11</strong>/<strong>2017</strong><br />

AMI, Luckenbach ........................................77<br />

BUTT, Großenkneten .................................65<br />

Combilift, Gallinagh (Irland) ..................21<br />

Covestro, Leverkusen ...................................9<br />

EFAFLEX, Bruckberg ......................................3<br />

EUROEXPO, München ...............................13<br />

Evers, Oberhausen .....................................73<br />

FLEXLIFT, Bielefeld ......................................55<br />

Galler, Kulmbach ........................................17<br />

Gruse, Aerzen ..............................................29<br />

H+M Hubtechnik, Taunusstein .............21<br />

INTORQ, Aerzen ..........................................79<br />

ITOH DENKI EUROPE,<br />

Saint-Pierre-en-Faucigny (Frankreich) ...25<br />

Kann, Fleckeby ............................................47<br />

Marotech, Fulda .........................................25<br />

Miller, Kirchberg .........................................39<br />

Schmalz, Glatten ........................................71<br />

Solving, Burgwedel ....................................27<br />

Still, Hamburg ............................................ U4<br />

TEAM GmbH, Paderborn ..........................78<br />

Vahle, Kamen...............................................41<br />

WERMA Signaltechnik,<br />

Rietheim-Weilheim ...................................23<br />

Westfalen AG, Münster ...........................63<br />

Wulfhorst, Gütersloh ................................17<br />

PALETTEN SICHER VERWAHRT<br />

Galler_9.indd 1 26.01.<strong>2017</strong> 08:14:06<br />

Das Palettenmagazin vom Typ<br />

Magapal des Unternehmens Triax<br />

Sicherheitstechnik ist an drei Seiten<br />

durch Wände sowie an der Be- <strong>und</strong><br />

Entladeseite durch eine Führungsschiene<br />

<strong>und</strong> einen Schaltsensor<br />

abgesichert. Verfügbar ist das<br />

Magazin, je nach Ausführung, mit<br />

Kapazitäten für bis zu 30 Paletten. Die<br />

Trichterform verhindert ein Verkeilen<br />

der Ladungsträger.<br />

www.triax-sicherheitstechnik.de<br />

INTERSEROH UND FERMACELL OPTIMIEREN<br />

LIEFERKETTE IN DER BAUBRANCHE<br />

Die Interseroh Pool System GmbH hat gemeinsam mit dem<br />

Gipsfaserpaletten-Produzenten Fermacell ein neues Logistikkonzept<br />

zum Management von Mehrwegpaletten entwickelt.<br />

Interseroh holt die auf Baustellen <strong>und</strong> im Baustoffhandel<br />

anfallenden Fermacell-eigenen sowie auch Europaletten b<strong>und</strong>esweit<br />

ab. Hierzu hat der Umweltdienstleister ein flächendeckendes<br />

Transportnetzwerk aufgebaut. Im Anschluss gehen die<br />

Paletten in eines der von Interseroh betriebenen zwölf Depots, in<br />

denen eine Sortierung <strong>und</strong> technische Prüfung stattfinden.<br />

Danach folgt die<br />

Zustellung der Paletten<br />

an die Werksstandorte<br />

der Fermacell GmbH.<br />

Die Abwicklung der<br />

Dienstleistung<br />

geschieht über ein<br />

Onlineportal.<br />

www.interseroh.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 17


30 JAHRE AMI:<br />

EIN GRUND ZUM FEIERN<br />

Eine Hausmesse, auf der sich die Besucher vom<br />

innovativen Wirken ebenso überzeugen konnten<br />

wie von der modernen Ausstattung in der<br />

Fertigung <strong>und</strong> dem hohen Niveau in der<br />

Ausbildung technischer Lehrberufe bildeten den<br />

fachlichen Rahmen anlässlich der Jubiläumsfeier<br />

zum 30-jährigen Bestehen der AMI Förder- <strong>und</strong><br />

Lagertechnik GmbH.<br />

Mehr als 400 Gäste durfte AMI-Geschäftsführer Stefan<br />

Brenner in seiner Ansprache zum großen Fest seines<br />

Unternehmens am Standort in Luckenbach begrüßen.<br />

„Wir bei AMI entwickeln, konstruieren <strong>und</strong> realisieren<br />

für unsere K<strong>und</strong>en auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnittene<br />

effizient funktionierende teil- <strong>und</strong> vollautomatisierte Systeme<br />

<strong>und</strong> Anlagen, die schon heute mit entsprechender Softwareunterstützung<br />

den Anforderungen der Digitalisierung in der Intralogistik<br />

entsprechen.“ Damit gab er zugleich auch das Stichwort für den<br />

Gastvortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Geschäftsführender<br />

Institutsleiter, Fraunhofer-Institut Materialfluss <strong>und</strong><br />

Logistik, Dortm<strong>und</strong>, der die Zuhörer mitnahm auf eine Reise durch<br />

die digitale Welt der Logistik <strong>und</strong> resümierte: „Am meisten von der<br />

Digitalisierung profitieren werden die Unternehmen, die schneller<br />

18 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

<br />

als andere den aus der Informationslogistik resultierenden Wettbewerbsvorteil<br />

erkennen – <strong>und</strong> zudem begreifen, dass digitale Innovationen<br />

nicht zwangsläufig von amerikanischen Softwareunternehmen<br />

kommen müssen.“<br />

Diese Feststellung passt exakt auch in die AMI-Geschäftsstrategie,<br />

der zu Folge es in Zeiten von Logistik 4.0 <strong>und</strong> des Internets der<br />

Dinge nicht mehr allein auf die Effizienzpotenziale einer technischen<br />

Innovation ankommt, sondern auch auf die Vernetzung<br />

aller Abläufe mit z. B. den jeweiligen Förderanlagen oder Kommissioniersystemen.<br />

In diesem Sinne verknüpft denn auch die<br />

modular konzipierte IoT-Lösung von AMI diese Prozesse <strong>und</strong><br />

Systeme, übernimmt die Visualisierung, unterstützt die Steuerung<br />

<strong>und</strong> sorgt für die Kommunikation mit ERP-Systemen <strong>und</strong> mobilen<br />

Endgeräten.<br />

WINFRIED BAUER,<br />

››<br />

CHEFREDAKTEUR F+H<br />

Unternehmerische Weitsicht <strong>und</strong><br />

ein motiviertes Mitarbeiterteam sind<br />

bei AMI die Schlüssel des Erfolgs<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 19


››<br />

UND<br />

WIR WERDEN UNS NOCH STÄRKER ALS BISHER IM BEREICH DER AUTOMATION<br />

DER AUTOMATISCHEN LAGERSYSTEME ENGAGIEREN<br />

Herr Brenner, 30 Jahre AMI. Das ist zugleich auch die Geschichte<br />

eines Unternehmens, das heute eine feste Größe in der<br />

Intra logistikbranche ist. Worauf führen Sie den Erfolg Ihres<br />

Unternehmens bis heute zurück?<br />

Wichtiger Bestandteil unseres Erfolgs am Markt ist sicherlich, dass<br />

wir einen engen Kontakt zu unseren K<strong>und</strong>en haben <strong>und</strong> diesen<br />

intensiv pflegen. In Projektgesprächen hören wir zu, bringen die<br />

Problematik auf den Punkt, um letztlich daraus gemeinsam mit<br />

dem K<strong>und</strong>en, Hand in Hand, die Aufgabenstellung für das Projekt<br />

zu erarbeiten. Aufgr<strong>und</strong> unserer flachen hierarchischen Struktur<br />

sind wir zudem in der Lage ohne Reibungsverluste in der innerbetrieblichen<br />

Organisation agieren zu können. Darüber hinaus<br />

erlaubt es unsere hohe Fertigungstiefe flexibel auf K<strong>und</strong>enwünsche<br />

einzugehen, zum Beispiel mit besonderen innovativen Komponenten<br />

<strong>und</strong> Systemlösungen. So können wir, alles in allem,<br />

auch kurzfristig <strong>und</strong> trotzdem termingerecht agieren.<br />

Ihr Unternehmen ist in vielen Branchen der Industrie, des<br />

Handels <strong>und</strong> des E-Commerce tätig. Auf welchen gemeinsamen<br />

Nenner lassen sich die Anforderungen der Betreiber<br />

bringen?<br />

Ein gemeinsamer Nenner ist die Metapher für Gemeinsamkeiten<br />

ansonsten unterschiedlicher Interessengruppen. Das heißt<br />

im übertragenen Sinne <strong>und</strong> ist denn auch die Antwort: Über alle<br />

Anwenderbranchen hinweg ist die Forderung nach hoher Qualität<br />

<strong>und</strong> Verfügbarkeit sowie hoher Effizienz sicherlich ein allgemeingültiger<br />

Anspruch der Betreiber in allen Branchen. Nicht zu<br />

vergessen ein möglichst geringer Aufwand für Service- <strong>und</strong><br />

Wartung. Für die Erfüllung dieser Ansprüche stehen wir mit den<br />

von uns gefertigten <strong>und</strong> realisierten Systemen <strong>und</strong> Anlagen.<br />

Die Intralogistik <strong>und</strong> deren Anwendungen werden nicht<br />

zuletzt aufgr<strong>und</strong> der Digitalisierung zunehmend komplexer.<br />

Wie wird sich aus Ihrer Sicht die Intralogistik verändern<br />

müssen, soll die 4.0-Philosophie ihren Nutzen für den<br />

Betreiber entfalten können?<br />

Ganz sicher werden die Kernkomponenten der Förder- <strong>und</strong><br />

Lagertechnik deutlich flexibler werden müssen, was ihre Möglichkeiten<br />

anbelangt auf sich verändernde Anforderungen<br />

aufgr<strong>und</strong> der digitaler werdenden Welt der Logistik zu reagieren.<br />

Selbst redend, dass dabei der Vernetzung einzelner Komponenten<br />

untereinander eine große Bedeutung zuteilwird.<br />

Damit einher gehen zum Beispiel auch die Anforderungen an<br />

die Parametrisierung der Software. Über alles betrachtet lässt<br />

sich meiner Meinung nach momentan aber noch nicht exakt<br />

abschätzen, welche Aufgaben durch Logistik 4.0, auch in Verbindung<br />

mit dem stetig wachsenden Internethandel, noch auf<br />

uns zukommen werden <strong>und</strong> welche Potenziale die Digitalisierung<br />

bieten wird.<br />

Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen die großen Herausforderungen<br />

sowohl in geschäftsstrategischer Sicht als auch in<br />

Bezug auf die Entwicklung innovativer Produkte <strong>und</strong><br />

Lösungen?<br />

STEFAN BRENNER<br />

Geschäftsführer AMI Förder- <strong>und</strong><br />

Lagertechnik GmbH<br />

Sicherlich stellt die Digitalisierung an uns – als Intralogistik­<br />

Systemanbieter – hohe Anforderungen. Im Kern wird sich aber<br />

nichts daran ändern, dass wir Hand in Hand mit unseren K<strong>und</strong>en<br />

innovative Lösungen entwickeln, die entsprechenden<br />

Systeme im Hause fertigen, beim K<strong>und</strong>en installieren <strong>und</strong> in<br />

Betrieb nehmen. Aber natürlich wird der Einfluss der Digitalisierung<br />

dabei spürbar sein. So haben wir kürzlich eine IoT-<br />

Lösung auf den Markt gebracht, die zum Beispiel Förderanlagen<br />

<strong>und</strong> Kommissionier systeme im Sinne von Logistik 4.0<br />

nicht nur miteinander verknüpft, sondern auch überwacht<br />

<strong>und</strong> Frühwarnsysteme sinnvoll aktiviert. Generell gilt für<br />

unsere geschäftsstrategische Ausrichtung, dass wir uns noch<br />

stärker als bisher im Bereich der Automation <strong>und</strong> der automatischen<br />

Lagersysteme engagieren werden. In diesem Kontext<br />

wird sicherlich ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf der Ausarbeitung<br />

intelligenter Systeme <strong>und</strong> Anlagen liegen.<br />

Die Fragen stellte Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


H+M Hubtechnik GmbH . Idsteiner Straße 81 . D-65232 Taunusstein<br />

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HAUSMESSE RÜCKT INNOVATIONSKRAFT<br />

IN DEN BLICKPUNKT<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der zunehmenden Digitalisierung <strong>und</strong> den<br />

Möglichkeiten innovativer Lösungen für die Intralogistik bot die<br />

Hausmesse den Besuchern eine gute Möglichkeit sich von der<br />

Wirksamkeit <strong>und</strong> Effizienz einiger AMI-Entwicklungen zu überzeugen.<br />

So ist der neue Kommissionierautomat A-20 mit hoher Verfahrgeschwindigkeit<br />

auf besondere Weise für das automatische<br />

Kommissionieren mittelschneller <strong>und</strong> langsam drehender Artikel,<br />

z. B. im pharmazeutischen Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel, geeignet. Für<br />

Anwendungen in der manuellen Kommissionierung zeigte AMI auf<br />

der Hausmesse das neue <strong>und</strong> patentierte TPC Transfer Picking Car<br />

mit einer auf hohe Leistung ausgerichteten Verfahrgeschwindigkeit.<br />

Mit dem TPC werden die zu kommissionierenden Artikel gescannt<br />

<strong>und</strong> per integrierte Waage auf das jeweils voreingestellte Gewicht<br />

hin kontrolliert <strong>und</strong> ggf. korrigiert. Auf diese Weise entfallen<br />

Endkontrollen <strong>und</strong> die Versandleistung wird nicht eingeschränkt.<br />

In der zugehörigen Systemsoftware sind alle erforder lichen Funktionen<br />

<strong>und</strong> Abgleiche hinterlegt <strong>und</strong> werden bei Bedarf initiiert.<br />

„Mein ganz besonderer Dank“, so Brenner zum Abschluss des<br />

fachlichen Teils der Jubiläumsfeier 30 Jahre AMI, „gilt allen Mitarbeitern.<br />

Ihr habt mit eurer Kreativität <strong>und</strong> mit eurem Engagement<br />

einen großen Anteil an der Entwicklung innovativer Lösungen für<br />

die Intralogistik <strong>und</strong> damit auch am Erfolg unsers Unternehmens.“<br />

Fotos: AMI, <strong>f+h</strong>, Karte auf S. 19: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,<br />

Lizenz: ODbL 1.0<br />

www.ami-foerdertechnik.de<br />

Intralogistiker mit Leib <strong>und</strong> Seele: AMI-Geschäftsführer Stefan Brenner<br />

(r.) konnte als Referent für den Gastvortrag anlässlich der Jubiläumsfeier<br />

Prof. Michael ten Hompel, Geschäftsführender Institutsleiter des<br />

Fraunhofer IML begrüßen<br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/10 21


PERSPEKTIVEN<br />

DATENBASIS FÜR INDUSTRIE 4.0<br />

STAMMT AUS SENSORINFORMATIONEN<br />

Eine Gr<strong>und</strong>lage für Funktionalitäten der Industrie 4.0 sind Daten, welche<br />

mithilfe der RFID-Technologie übertragen werden können. Durch den Einsatz<br />

der erprobten Technik lassen sich nicht nur Informationsübergabe <strong>und</strong><br />

Ortserkennung, sondern darüber hinaus auch eine weltweit eindeutige<br />

Identifikation von Gegenständen realisieren. Beschränkte sich der Einsatz<br />

von RFID bis vor einiger Zeit noch auf die diskrete Fertigung, wirkt der Ansatz<br />

nun immer stärker in zahlreiche Prozesse <strong>und</strong> Branchen hinein.<br />

22 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

Die Digitalisierung macht’s möglich: Eine branchen- <strong>und</strong><br />

technologieübergreifende Integration von Prozessen <strong>und</strong><br />

Systemen, die alles miteinander vernetzt – Produktion,<br />

Dienstleistungen, Logistik, Personal- <strong>und</strong> Ressourcenplanung.<br />

Das Konzept der digitalen Fabrik beruht auf vier Prinzipien:<br />

Technische Assistenz, automatisierte Entscheidungen, Informationstransparenz<br />

<strong>und</strong> volle Vernetzung. Vor allem, wenn es darum<br />

geht, Maschinen, Geräte, bewegliche Güter <strong>und</strong> Menschen zu vernetzen,<br />

können sowohl RFID als auch NFC (die Nahfeldkommunikation)<br />

kurz als Schlüsseltechnologien bezeichnet werden.<br />

Im Zuge der zunehmenden Forderung nach Automatisierung<br />

gewinnt vor allem die RFID-Technologie neuen Rückenwind. Der<br />

Gr<strong>und</strong>: Industrie 4.0 erfordert eine digitale Identifizierung von Werkstücken,<br />

Werkzeugen, Behältern, Maschinen <strong>und</strong> Geräten. Diese Objekte<br />

müssen zudem Informationen untereinander austauschen<br />

können. Für annähernd jeden Entfernungsbereich existieren entsprechende<br />

RFID-Lösungen. Der RFID-Transponder kann zudem<br />

auf einem Produkt verbleiben <strong>und</strong> dient somit der Rückverfolgbarkeit,<br />

welche ein Gebot der St<strong>und</strong>e in der Fertigungs- <strong>und</strong> Prozessindustrie<br />

ist. Mithilfe von RFID-Transpondern können aktuelle<br />

Maschinendaten ausgelesen <strong>und</strong> anschließend automa tisierte Statusmeldungen<br />

an definierte Empfänger verschickt werden.<br />

NFC: FERNER BESTANDTEIL DER<br />

AUTOMATISIERTEN FERTIGUNG<br />

Die NFC ermöglicht das berührungslose Auslesen von Daten mit<br />

mobilen Endgeräten <strong>und</strong> ist im Consumer-Bereich auch unter dem<br />

Stichwort „kontaktloses Bezahlen via Handy“ bekannt. Zukünftig<br />

sollen alle gängigen Smartphones <strong>und</strong> Tablets die Near Field Communication<br />

unterstützen. Auch im Kontext der Industrie 4.0 schafft<br />

die Technologie einen Mehrwert für Unternehmen. „Wie auch bei<br />

RFID wird ein Objekt zum Informationsträger, jedoch ist das Lesegerät<br />

bei der NFC-Technologie ein mobiles Endgerät wie Handy<br />

oder Tablet, anstatt ein Industrielesegerät wie es bei der RFID-Technologie<br />

notwendig ist“, so Klaus Dargahi, Geschäftsführer der<br />

smart-TEC GmbH & Co. KG in Oberhaching.<br />

Beide Technologien können Objekte intelligent machen, d. h.,<br />

dass zu verarbeitende Materialien mit RFID-/NFC-Transponder<br />

ausgestattet sind, die alle für den Produktionsprozess erforderlichen<br />

Informationen enthalten. Die Daten werden mit einem Industriereader<br />

oder einem mobilen Endgerät ausgelesen <strong>und</strong> teilen<br />

so den Fertigungseinrichtungen mit, was mit dem Material geschieht<br />

bzw. wie es weiterverarbeitet werden soll. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

würde ein Barcode diesen Zweck ebenfalls erfüllen. Er hat jedoch<br />

einen entscheidenden Nachteil: Informationen können nur in eine<br />

Verwirklicht den Kanban der dritten Generation:<br />

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PERSPEKTIVEN<br />

KLAUS DARGAHI, GESCHÄFTS-<br />

FÜHRER DER SMART-TEC<br />

GMBH & CO. KG<br />

Die Vernetzung aller am Produktlebenszyklus<br />

beteiligten Parteien ist<br />

eine weitere wichtige Komponente<br />

der Digitalisierung<br />

Industrie 4.0: Prozess- <strong>und</strong> Produktionssteuerung<br />

Richtung fließen, da die Daten des Barcodes nicht veränderbar<br />

sind. Genau dies ist jedoch bei der „smart Factory“ notwendig, die<br />

einen großen Bestandteil von Industrie 4.0 ausmacht. Dargahi: „Die<br />

Fabrik der Zukunft steuert das herzustellende Material individuell<br />

im Rahmen der Produktionsphase.“<br />

Mithilfe der RFID- bzw. NFC-Technologie von smart-TEC ist das<br />

Werkstück in der Lage, bidirektional mit einem Reader zu kommunizieren.<br />

So können die Informationen auf dem angebrachten<br />

RFID-/NFC-Transponder nicht nur gelesen, sondern auch aktualisiert<br />

bzw. ergänzt werden. Das Werkstück kann aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> jederzeit darüber Auskunft geben, welche Schritte des Produktionsprozesses<br />

bereits durchlaufen wurden <strong>und</strong> welcher<br />

Schritt als nächstes folgen muss. Die Rede ist in diesem Zusammenhang<br />

auch häufig von einem digitalen Produktgedächtnis.<br />

Weitere Merkmale der beiden Technologien sind, dass z. B. jeder<br />

Chip über eine weltweit nur einmal vergebene Seriennummer<br />

(UID) verfügt, wodurch eine eindeutige Zuordenbarkeit auf Einzelproduktebene<br />

ermöglicht wird. Ferner findet eine sichtkontaktlose<br />

Kommunikation zwischen RFID-/NFC-Transponder <strong>und</strong> Schreib-<br />

Lesesystem statt. Dadurch ergibt sind eine Unempfindlichkeit gegenüber<br />

Verschmutzungen durch eine Anbringung an geschützten<br />

Stellen <strong>und</strong> eine annähernd h<strong>und</strong>ertprozentige Erstleserate. Ein<br />

gleichzeitiges Lesen mehrerer RFID-/NFC-Transponder in einem<br />

Arbeitsschritt (Pulkerfassung) ist möglich.<br />

PRODUKTIONSEINRICHTUNGEN<br />

KOMMUNIZIEREN UNTEREINANDER<br />

Nicht nur Produkte, sondern auch Maschinen werden mithilfe<br />

der RFID- bzw. NFC-Technologie in die Lage versetzt, untereinander<br />

zu kommunizieren. Tritt etwa eine Störung auf, so kann eine<br />

Anlage diese Information ohne Zeitverzug weiterleiten. Aufgr<strong>und</strong><br />

solch einer Meldung ist es nicht nur möglich Ausfallzeiten<br />

zu reduzieren, vielmehr lässt sich automatisch eine Auswahl treffen,<br />

welche Maschine den Auftrag übernimmt. Die entsprechenden<br />

Werkstücke werden umgeleitet <strong>und</strong> eine Information wird<br />

auf dem RFID-/NFC-Transponder gespeichert. Das Ergebnis: Die<br />

Produktion läuft ohne Unterbrechung weiter, während die ausgefallene<br />

Maschine selbstständig eine Wartung anfordert.<br />

AUTOMATISIERUNG WEITERER PROZESSE<br />

MÖGLICH<br />

Die RFID- <strong>und</strong> NFC-Technologie ist nicht nur in der Produktion,<br />

sondern auch in angrenzenden Bereichen einsetzbar. Dort ermöglicht<br />

die Technik ebenfalls eine Automatisierung von Prozessen.<br />

RFID-Lesegeräte überzeugen etwa durch Geschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> eignen sich z. B. dafür, den Wareneingang zu vereinfachen.<br />

Innerhalb weniger Augenblicke lassen sich mehrere H<strong>und</strong>ert<br />

RFID-Transponder auslesen. Gelingt es, diese Daten in ERP-Systeme<br />

zu integrieren, so lassen sich die erfassten Artikel online mit<br />

der Bestellung abgleichen. Beim Warenausgang lassen sich die<br />

Güter erneut erfassen, was das frühzeitige Erkennen kritischer<br />

Lagerbestände unterstützt. In der Logistikkette sind Artikel mit<br />

RFID-Transponder eindeutig zu identifizieren, wodurch wiederum<br />

der Materialfluss in der Wertschöpfungskette transparent ist.<br />

Fotos: Fotolia, Smart-TEC<br />

www.smart-tec.com<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TELESKOPMASCHINEN SICHER BEDIENEN<br />

Teleskopmaschinen sicher zu bedienen<br />

erfordert eine qualifizierte Schulung in<br />

Theorie <strong>und</strong> Praxis. Das geht z. B. aus<br />

dem ArbSchG hervor <strong>und</strong> wurde zudem<br />

durch den seit 2016 in Kraft gesetzten<br />

DGUV-Gr<strong>und</strong>satz 308-009 „Qualifizierung<br />

<strong>und</strong> Beauftragung der Fahrerinnen<br />

<strong>und</strong> Fahrer von geländegängigen<br />

Teleskopstaplern“ konkretisiert. Das im<br />

Resch-Verlag erschienene Lehrsystem<br />

„Sicheres Bedienen von Teleskopmaschinen“<br />

nimmt sich dieser Forderung<br />

an <strong>und</strong> umfasst alle theoretischen<br />

Bestandteile, die die Ausbildungsvorschrift<br />

DGUV G 308-009 regelt.<br />

Die Folien der Powerpoint-Präsentation sind zahlreich bebildert<br />

<strong>und</strong> mit Schaubildern sowie animierten Grafiken zur Erläuterung<br />

versehen. Mit zusätzlichen Informationen für den Ausbilder sind<br />

die Dozententexte „gespickt“. Darüber hinaus finden sich hier<br />

Anregungen <strong>und</strong> Vorschläge, wie der Schulungsleiter die Ausbildung<br />

abwechslungsreich gestalten <strong>und</strong> die „Schüler“ aktiv mit<br />

einbeziehen kann.<br />

Das Lehrsystem (<strong>11</strong>4 Folien mit <strong>11</strong>4 Dozententexte) sowie ein<br />

gedrucktes Dozenten-Handout ist für 385,- Euro, das Testbogenpaket<br />

für 125,- Euro erhältlich.<br />

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INDUSTRIEREIFEN MIT RADIALKARKASSE<br />

Kantenschutz<br />

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Anders als bei Vollgummi- oder Diagonalreifen arbeiten beim<br />

Industriereifen vom Typ XZM 250/60 R 12 von Michelin, ausgelegt<br />

für die Vorderachsbereifung von 2,5- bis 3-Tonnen-Elektrostaplern,<br />

aufgr<strong>und</strong> der Radialkarkasse Flanken <strong>und</strong> Lauffläche<br />

unabhängig voneinander <strong>und</strong> übertragen keine Einfederbewegungen<br />

aufeinander. Dadurch wird u. a. die Bodenreibung<br />

reduziert. Der geringe Rollwiderstand erhöht die Einsatzdauer des<br />

Flurförderzeugs.<br />

DIE LUFT MUSS RAUS!<br />

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Mit Schüttgut gefüllte Säcke werden nach dem Verschließen flach<br />

liegend auf Paletten gestapelt. Stabil ist ein solcher Stapel aber<br />

erst, wenn die übereinanderliegenden Säcke entlüftet sind. Aus<br />

den gefüllten Säcken muss deshalb die Restluft vor dem Verschließen<br />

entweichen können. Je schneller dies geschieht, desto<br />

höher ist die Abfüllleistung. Mit dem leicht zu transportierenden<br />

Prüfgerät vom Typ bag tester aus dem Hause Beumer erhält der<br />

Anwender wichtige Informationen über das Füllverhalten des<br />

jeweiligen Sackes. Mit den ermittelten Parametern lässt sich z. B.<br />

die Konformität mit den Spezifikationen kontrollieren.<br />

Einfach bedienen lässt sich die<br />

Neuentwicklung über das digitale<br />

Anzeigegerät. Dadurch können auch<br />

unternehmensexterne Personen die<br />

Prüfeinheit ohne große Einweisung<br />

rasch bedienen. Dem mobilen<br />

Einsatz trägt der stabile <strong>und</strong> rollbare<br />

Hartschalenkoffer Rechnung.<br />

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TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Dipl.-Ing. M. Kramm, Mönchengladbach;<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart<br />

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PERSPEKTIVEN<br />

MEHR KUNDENZUFRIEDENHEIT MIT<br />

KÜNSTLICHER INTELLIGENZ<br />

„Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein“: Mit<br />

diesem Motto stellt dm-drogerie markt den<br />

Menschen ins Zentrum seines Handelns. Um den<br />

K<strong>und</strong>en eine perfekte „Customer Experience“ zu<br />

bieten, hat das Drogerieunternehmen – neben<br />

einem guten Service – die hohe<br />

Warenverfügbarkeit in seinen europaweit mehr<br />

als 3 400 Märkten als zentralen Erfolgsfaktor<br />

erkannt. Bei deren Belieferung wird auf<br />

künstliche Intelligenz gesetzt.<br />

Das Unternehmen dm betreibt zwei nationale Verteilzentren<br />

<strong>und</strong> sieben Volumenverteilzentren für die Belieferung<br />

der Märkte mit großvolumiger Ware. Deren Aufgabe ist es,<br />

die eingehende Ware der Industriepartner für die einzelnen<br />

Märkte zusammenzustellen. Circa 3 000 Mitarbeiter kommissionieren<br />

täglich 1,8 Millionen Einheiten. Mehr als <strong>11</strong> 500 Paletten<br />

sind von den Verteilzentren auf dem Weg zu den Märkten, damit<br />

das breite Angebot von mehr als 12 000 Produkten für die K<strong>und</strong>en<br />

immer verfügbar ist.<br />

Keine leichte Aufgabe, denn die Drogeriemärkte brauchen<br />

bestimmte Artikel oftmals sehr kurzfristig, während die Hersteller<br />

i. Allg. längere Lieferzeiten haben. Das Dilemma: Können Bestellungen<br />

nicht kurzfristig geliefert werden, führt das zu langen Wartezeiten<br />

bei den K<strong>und</strong>en, zu deren Unzufriedenheit <strong>und</strong> letztendlich<br />

zu Umsatzverlusten. Andererseits sind langfristige Planungen mit<br />

hohen Lagerkosten verb<strong>und</strong>en. Außerdem basierten die Nachfrageprognosen<br />

früher ausschließlich auf der Vergangenheit <strong>und</strong> sind<br />

daher ungenau. Hinzu kommt die wachsende Komplexität aufgr<strong>und</strong><br />

der steigenden Anzahl der dm-Märkte.<br />

Das Unternehmen benötigt daher präzise Bedarfsprognosen der<br />

einzelnen Märkte für die Verteilzentren, die an die Industriepartner<br />

weitergegeben werden können. Als Partner hinzugezogen hat das<br />

Drogerieunternehmen dafür Blue Yonder, einen Anbieter von<br />

cloudbasierten Machine-Learning-Lösungen für den Handel. Das<br />

Ziel: Mithilfe von Algorithmen sollen den Industriepartnern valide<br />

Wahrscheinlichkeitsprognosen über die Nachfrage <strong>und</strong> den Bedarf<br />

der einzelnen Produkte in den unterschiedlichen Verteilzentren bereitgestellt<br />

werden.<br />

DIE LÖSUNG<br />

Zum Einsatz kommt die Lösung „Replenishment Optimization“.<br />

Dabei handelt es sich um eine Machine-Learning-Lösung zur automatisierten<br />

Filialdisposition, die Out-of-Stock-Raten um bis zu 80<br />

Prozent reduziert, ohne Abschriften oder den Lagerbestand zu erhöhen.<br />

„Unsere Lösung optimiert auf Basis präziser <strong>und</strong> granularer<br />

Bestellprognosen die Warenverfügbarkeit <strong>und</strong> Restbestände, wäh-<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


Solving Mover<br />

Luftkissen- / Radgeb<strong>und</strong>ene Transporter / FTS<br />

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Solving Mover sind speziell für den<br />

innerbetrieblichen Transport von industriellen<br />

Schwerlasten konzipiert. Ausgerüstet als FTS,<br />

auf Rädern oder Luftkissen, können alle Solving<br />

Mover teil- oder vollautomatisiert werden.<br />

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RUBRIZIERUNGSEBENE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Das Rückgrat der dm-Logistik bilden die Verteilzentren, in denen<br />

ca. 3 000 Mitarbeiter pro Tag 1,8 Millionen Einheiten kommissionieren<br />

PROF. DR. MICHAEL FEINDT,<br />

GRÜNDER UND CHIEF SCIENTIFIC<br />

OFFICER VON BLUE YONDER<br />

Bei unserer Lösung handelt es sich nicht<br />

um ein regelbasiertes System, sondern um<br />

eine wissenschaftliche Optimierung auf<br />

Basis von Machine Learning<br />

Voraus. Dadurch gewinnt der Händler Zeit, um die Verfügbarkeit<br />

der richtigen Warenmenge zu gewährleisten <strong>und</strong> somit die Erwartungen<br />

seiner K<strong>und</strong>en jederzeit zu erfüllen.<br />

Bei der Lösung handelt es sich nicht um ein regelbasiertes System,<br />

sondern um eine wissenschaftliche Optimierung auf Basis von<br />

Machine Learning. Prof. Feindt: „Das System generiert automatisch<br />

<strong>und</strong> selbstautomatisiert aus Erfahrung Wissen, lernt dabei <strong>und</strong> optimiert<br />

sich selbst. Die automatisierten Prognosen entstehen somit,<br />

ohne dass täglich einzelne Parameter angepasst oder statische Regeln<br />

verwaltet werden müssen.“<br />

Blue Yonder liefert damit dm-drogerie markt präzise Bedarfsprognosen<br />

für die Verteilzentren über einen Zeithorizont von sechs<br />

Monaten. Die zukünftigen Bedarfsprognosen werden den Industriepartnern<br />

automatisiert zur Verfügung gestellt. Bei Einführung<br />

der Lösung basierten die wöchentlichen Artikelbedarfsprognosen<br />

auf historischen Bestelldaten der zurückliegenden 2,5 Jahre des jeweiligen<br />

Verteilzentrums. Berücksichtigt wird auch der Faktor Saisonalität.<br />

Ein Beispiel dafür: 90 Prozent des Parfüm- <strong>und</strong> Kerzenabsatzes<br />

werden im Dezember erzielt. Der Absatz dieser Artikel steigt<br />

in diesem Saisonzeitraum also sprunghaft bis auf das Vier- bis Fünffache<br />

an. Auch Sondersituationen wie Ferien <strong>und</strong> Feiertage fließen<br />

in die Analyse mit ein.<br />

DAS ERGEBNIS<br />

rend die Zahl manueller Eingriffe auf ein Minimum reduziert wird“,<br />

so Prof. Dr. Michael Feindt, Gründer <strong>und</strong> Chief Scientific Officer der<br />

Blue Yonder GmbH.<br />

Ob für Waren mit kurzem oder langem Haltbarkeitsdatum,<br />

Schnell- oder Langsamdreher, Blue Yonder ermittelt die optimalen<br />

Bestellmengen für jedes Produkt <strong>und</strong> jeden Markt. Die Lösung<br />

übersetzt die Geschäftsstrategie in Tausende von täglichen Dispositionsentscheidungen<br />

<strong>und</strong> ist hochskalierbar über tausende Produkte<br />

<strong>und</strong> Märkte. Sie liefert Bestellvorschläge mehrere Wochen im<br />

Aufgr<strong>und</strong> der präzisen Bedarfsprognosen über den Zeitraum von<br />

sechs Monaten lässt sich die Prognosegüte deutlich verbessern. Ein<br />

Teil der Industriepartner von dm-drogerie markt profitieren mithilfe<br />

der Machine-Learning-Lösung von einer höheren Planungs- <strong>und</strong><br />

Bestellsicherheit. Das gilt sowohl für die operative Verfügbarkeit als<br />

auch für die langfristige Produktionsplanung. Dies optimiert die<br />

Lieferzeiten sowie die Logistik der Hersteller <strong>und</strong> erhöht die Liefertreue<br />

der Partner. Darüber hinaus sind die dm-K<strong>und</strong>en aufgr<strong>und</strong><br />

der hohen Warenverfügbarkeit sehr zufrieden. Das zeigt sich an den<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


RUBRIZIERUNGSEBENE<br />

<br />

Spitzenpositionen in Sachen K<strong>und</strong>enzufriedenheit, die das Drogerieunternehmen in<br />

einschlägigen Erhebungen regelmäßig belegt.<br />

„Neben den Bedarfsprognosen für Industriepartner nutzt dm-drogerie markt die<br />

Technologie <strong>und</strong> seine exakte Nachfrage- beziehungsweise Umsatzprognose auch für<br />

die Mitarbeiter-Einsatzplanung“, so Prof. Feindt. „Die Mitarbeiter können dadurch selbst<br />

besser planen <strong>und</strong> es sind immer ausreichend Mitarbeiter in den einzelnen Märkten<br />

vorhanden, um die K<strong>und</strong>en zu beraten. Der Mensch steht also auch hier im Mittelpunkt.“<br />

Fotos: dm drogerie markt, Blue Yonder<br />

www.blue-yonder.com<br />

AUF EINEN BLICK<br />

n Exakte Bedarfsprognosen auf Basis<br />

von Machine Learning<br />

n Machine Learning verbessert<br />

Mitarbeiter-Einsatzplanung<br />

n Optimierte Zusammenarbeit zwischen<br />

Herstellern <strong>und</strong> Verteil zentren<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/10 29


DIGITALE ZEITEN: TRENDS UND<br />

CHANCEN DURCH INNOVATIVE<br />

TECHNOLOGIEKONZEPTE<br />

Die Digitalisierung treibt die Industrie um.<br />

Sie verändert Prozesse <strong>und</strong> Geschäftsmodelle<br />

<strong>und</strong> erfordert von Unternehmen zum Teil<br />

komplett andere Strategien, zum Beispiel<br />

in der täglichen Zusammenarbeit, im<br />

Kontakt mit Anwendern <strong>und</strong> vor allem in<br />

der Produktentwicklung. Für den<br />

Vakuum-Spezialisten Schmalz, Glatten,<br />

bedeutet die Digitalisierung Chance <strong>und</strong><br />

Herausforderung zugleich, auch im Bereich<br />

der Handhabungstechnik.<br />

Das Unternehmen aus dem Schwarzwald zählt zu den<br />

Marktführern, wenn es um ergonomische Handhabungssysteme<br />

oder um die Automatisierung mit Vakuum geht.<br />

Zu dem Geschäftsfeld Vakuum-Automation zählen z. B.<br />

einzelne Komponenten wie Sauggreifer oder Vakuum-Erzeuger,<br />

komplette Greifsysteme <strong>und</strong> Spannlösungen zum Festhalten von<br />

Werkstücken. Das Geschäftsfeld Handhabung bietet mit Vakuumhebern<br />

<strong>und</strong> Kransystemen diverse Handhabungslösungen für unterschiedliche<br />

Branchen. Vor allem im Hinblick auf die voranschreitende<br />

Digitalisierung sollen diese intelligenten Lösungen<br />

OLIVER BAUR, LEITER<br />

GESCHÄFTSFELD HANDHABUNG,<br />

J. SCHMALZ GMBH<br />

Nicht jeder K<strong>und</strong>e benötigt <strong>und</strong> braucht<br />

die komplette Vielfalt der Digitalisierung<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

01 02<br />

Produktions- <strong>und</strong> Logistikprozesse flexibler <strong>und</strong> effizienter<br />

gestalten. Dass das Thema Digitalisierung bei Schmalz eine<br />

bedeutende Rolle spielt, konnte die Fachpresse zuletzt auf den<br />

Pressetagen des Unternehmens sowie auf dem Pressetreff während<br />

der Messe Motek <strong>2017</strong> in Stuttgart erfahren. „Der Trend zur Digitalisierung<br />

erfordert unserer Ansicht nach in erster Linie das Knowhow<br />

über K<strong>und</strong>enanwendungen, das Wissen über den Zustand des<br />

jeweiligen Produkts, die Nutzung von Prozess- <strong>und</strong> Geräteinformationen<br />

sowie Informationen bis in die Unternehmensebene. Wir<br />

nutzen das Wissen r<strong>und</strong> um die Anwendung, um zum Beispiel Betreiber<br />

<strong>und</strong> Prozessplaner mit digitalisierten Prozessen zu unterstützen“,<br />

sagt Dieter Baur, Leiter des Geschäftsfelds Handhabung<br />

bei der J. Schmalz GmbH.<br />

So besitzen Themen wie Datensammlung <strong>und</strong> -analyse für eine<br />

vorausschauende Wartung, die Sammlung von Informationen zu<br />

Fehlerursache <strong>und</strong> -abhilfe, „Service on Demand“, oder die Analyse<br />

von z. B. Pickleistung <strong>und</strong> -zeit bei Schmalz bereits heute schon eine<br />

hohe Relevanz. Auch der neue Online-Konfigurator soll Anwender<br />

digital unterstützen: Der Schmalz Systembaukasten für Vakuum-Endeffektoren<br />

ermöglicht den einfachen <strong>und</strong> schnellen Aufbau<br />

von Greifern für die Verpackungsindustrie. Jetzt können die Endeffektoren<br />

auch online konfiguriert werden. Mit der Software gelangen<br />

Anwender mit wenigen Klicks zum individuellen, anschlussfertigen<br />

Produkt. Mithilfe einer Live-Vorschau in 3D lassen sich Änderungen<br />

Schritt für Schritt nachvollziehen. Nach Abschluss der Konfiguration<br />

besteht die Möglichkeit, CAD-Daten <strong>und</strong> eine Stückliste<br />

herunterzuladen. Ebenso lässt sich ein Angebot für den konfigurierten<br />

Greifer anfordern.<br />

WELCHEN WEG GEHT SCHMALZ?<br />

Dass das Unternehmen die vielfältigen Chancen der Digitalisierung<br />

bereits heute schon nutzt, zeigt auch ein Blick in den Produktkatalog.<br />

Viele der Lösungen für eine vernetzte Fabrik sind seit Jahren im Feld.<br />

Schmalz profitiert hier von seinem „Domain-Wissen“, also dem Wissen<br />

r<strong>und</strong> um die Anwendung. „Für uns ist es wichtig, genau aufzuzeigen,<br />

was unsere Produkte leisten <strong>und</strong> wie sie dem K<strong>und</strong>en weiterhelfen“,<br />

so Walter Dunkmann, Leiter Geschäftsfeld Vakuum-Automation,<br />

bei der J. Schmalz GmbH. „Nehmen wir zum Beispiel unseren<br />

Vakuum-Erzeuger ECBPi, die ‚CobotPump‘: Über eine Datenschnittstelle<br />

liefert diese dem Anwender Energie- <strong>und</strong> Prozessdaten. Aus<br />

diesen Daten leiten sich Handlungsempfehlungen für eine nächste<br />

Wartung ab <strong>und</strong> helfen ungewollte Stillstände zu vermeiden“.<br />

››<br />

01 Ergonomische Handhabung von Holzbrettern<br />

02 Vakuum-Hebegerät zur Handhabung von Coils<br />

Auch an Ideen für neue Geschäftsmodelle mangelt es dem Unternehmen<br />

nicht. So erklärte Walter Dunkmann der Fachpresse, wie<br />

die „digitale Version“ von Predictive Maintenance aussieht: „Dazu<br />

braucht es nicht einmal eine große Infrastruktur: Vakuum-Komponenten<br />

in Verbindung mit einer App <strong>und</strong> einem Smartphone liefern<br />

eine Fülle an Daten, um den Prozess weiter zu optimieren, Fehler<br />

frühzeitig zu erkennen oder den Energieverbrauch einer Anlage<br />

zielgerichtet zu verbessern. Mit der App als ‚Leitstand to Go‘ kann<br />

der Anwender seine Devices per Smartphone oder Tablet installieren,<br />

parametrieren <strong>und</strong> bedienen.“<br />

Wenn ein Greifsystem oder eine Anlage stillsteht, liefert die App<br />

eindeutige Hinweise zur Fehlerquelle – <strong>und</strong> keine kryptischen<br />

Fehlercodes. Um das Ausfallrisiko des Devices zu minimieren, ermöglicht<br />

die Software eine vorausschauende Verschleißüberwachung:<br />

So lässt sich eine Erinnerung für eine vorausschauende<br />

Wartung <strong>und</strong> eine Liste möglicher Verschleißteile hinterlegen. Der<br />

Anwender kann bei Bedarf schnell eingreifen, die Servicezeiten<br />

reduzieren sich um bis zu 80 Prozent. Dunkmann: „Das ist ein für<br />

den Anwender messbarer Mehrwert, der erst durch die Digitalisierung<br />

möglich wird.“<br />

MK<br />

Fotos: Fotolia, Schmalz, <strong>f+h</strong>, Karte auf S. 31: Stepmap, 123map. Daten:<br />

Openstreetmap, Lizenz: ODbL 1.0<br />

www.schmalz.com<br />

MARIE-KRISTIN KRUEGER,<br />

REDAKTEURIN F+H<br />

Für mich war es beeindruckend zu sehen,<br />

mit welchen Lösungen das Unternehmen<br />

den digitalen Zeiten entgegen tritt<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 31


3. ERGOMECHANICS-KONFERENZ<br />

SCHLÄGT BRÜCKE ZWISCHEN<br />

WISSENSCHAFT UND PRAXIS<br />

Experten aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen<br />

haben auf der 3. Ergomechanics-Konferenz in Amberg<br />

neue Erkenntnisse aus der Wirbelsäulenforschung<br />

präsentiert <strong>und</strong> Lösungen zur Verbesserung der<br />

Wirbelsäulenges<strong>und</strong>heit an Fahrerarbeitsplätzen<br />

vorgestellt. Auf der von der Grammer AG<br />

initiierten Veranstaltung wurde zum Beispiel<br />

dargelegt, wie sich von Biomechanikern<br />

gewonnene theoretische Erkenntnisse zur<br />

Entwicklung praktischer Lösungen im<br />

Bereich Sitzsysteme für Flurförderzeuge<br />

nutzen lassen.<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

Rückenschmerzen werden nach den Global Health Reports<br />

auch in Zukunft eine der Erkrankungen mit starker Beeinträchtigung<br />

für den Betroffenen sein. Für 80 Prozent der<br />

Weltbevölkerung sind Rückenschmerzen Bestandteil des<br />

Lebens; eine von drei Personen hat dauerhaft stark einschränkende<br />

Rückenschmerzen. Um diese Beeinträchtigungen zu verringern,<br />

sind multi- <strong>und</strong> interdisziplinäre Lösungen unerlässlich. Lösungswege<br />

aufzuzeigen, war für die Grammer AG die Initialzündung den<br />

interdisziplinären Kongress Ergomechanics ins Leben zu rufen.<br />

Unter dem Stichwort „Kollaboration für ges<strong>und</strong>es, aktives Sitzen“<br />

eröffnete Dr. Michael Borbe, Vice President Global R&D bei der<br />

Grammer AG, die dritte Auflage der Ergomechanics-Konferenz.<br />

„Das wegweisende Kooperationsdreieck zwischen Medizin, Fahrzeugherstellern<br />

<strong>und</strong> Zulieferern wird zu einem Mehrwert für alle<br />

Beteiligten führen <strong>und</strong> schließlich zu Produkten, die den Endk<strong>und</strong>en<br />

Komfort <strong>und</strong> ergonomisches Sitzen bieten.“<br />

Als Keynote-Sprecherin referierte Dr. med. sci. Margareta Nordin,<br />

Präsidentin der Eurospine, the Spine Society of Europe, über die<br />

Bedeutung von Rückenschmerzen. Alle Forschungsergebnisse<br />

zeigten, dass regelmäßige Bewegung der wichtigste Ansatzpunkt<br />

zur Vorbeugung gegen <strong>und</strong> Behandlung von Rückenproblemen sei.<br />

„Vor allem die Förderung von aktivem Sitzen durch eine entsprechende<br />

Gestaltung der Sitze <strong>und</strong> ihrer Umgebungen ist Erfolg versprechend.“<br />

›› schaftsgruppen<br />

WINFRIED BAUER,<br />

CHEFREDAKTEUR F+H<br />

Die Ergomechanics-Konferenz ist ein gutes<br />

Beispiel dafür wie interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zum Wohle unterschiedlicher Gesellbeitragen<br />

kann<br />

VON DER THEORIE …<br />

Doch um die von Dr. Nordin angesprochene Gestaltung der Sitze zu<br />

realisieren, muss u. a. die Struktur der Wirbelsäule noch besser verstanden<br />

werden. Zu diesem Zweck führt Prof. Dr. Hans-Joachim<br />

Wilke, stellvertretender Direktor des Instituts für Orthopädische<br />

Forschung <strong>und</strong> Biomechanik <strong>und</strong> Leiter der Wirbelsäulenforschung<br />

an der Universität Ulm, mit seinem Mitarbeiterteam in-vitro-<br />

<strong>und</strong> in-vivo-Experimente sowie mathematische Modellrechnungen<br />

durch. Solche Untersuchungen führten zu neuen Erkenntnissen<br />

zur Belastung <strong>und</strong> Kinematik der Wirbelsäule <strong>und</strong> zu Informationen<br />

über Kräfte <strong>und</strong> die Dehnungsverteilung in<br />

Bandscheiben, Bändern <strong>und</strong> den Wirbeln mit den kleinen Wirbelgelenken.<br />

In der Summe ließen sich so für die Ergonomie wichtige<br />

Informationen gewinnen. „Jüngste Forschungsergebnisse haben<br />

das Wissen um die Wirbelsäule deutlich erweitert <strong>und</strong> bieten zunehmend<br />

die Möglichkeit auch über f<strong>und</strong>ierte Messergebnisse Einflüsse<br />

auf die Wirbelsäule zu bewerten.“<br />

… IN DIE KONKRETE ANWENDUNG<br />

Wie sich diese theoretischen Erkenntnisse zur Entwicklung praktischer<br />

Lösungen nutzen lassen, erklärte Dr. Susanne Frohriep vom<br />

Fachbereich Ergonomie bei Grammer anhand konkreter Beispiele<br />

wie den Flurförderzeug-Sitzsystemen vom Typ Synchro Seat sowie<br />

der Lehne vom Typ Dualmotion <strong>und</strong> der Medium-Multifunktionsarmlehne.<br />

Die Dualmotion-Lehne biete z. B. eine adaptive Unterstützung<br />

des Fahrerrückens <strong>und</strong> reduziere damit die Ermüdung des<br />

Gabelstaplerfahrers. Als Gr<strong>und</strong>lage für die Produktentwicklung<br />

skizzierte Dr. Frohriep drei Verständnisbereiche: erstens das Verständnis<br />

des Menschen, zweitens, des Produkts <strong>und</strong> drittens, deren<br />

Interaktion im System Mensch-Produkt. Daraus ergeben sich die<br />

Forschungsbereiche mentale <strong>und</strong> physische menschliche Eigenschaften,<br />

technische Produktleistungsfähigkeit sowie Nutzbarkeit<br />

<strong>und</strong> Komfort des abgestimmten Produkts.<br />

Neben der Entlastung der Wirbelsäule am Fahrerarbeitsplatz<br />

spielte das Thema „Autonomes Fahren“ eine bedeutende Rolle in<br />

zahlreichen Vorträgen. Mit der steigenden Automatisierung des<br />

Fahrens werden u. a. zusätzliche Funktionen für den Fahrer an Bedeutung<br />

gewinnen. Diese Veränderungen bringen neue Anforderungen<br />

an die Optimierung von Fahrerplätzen mit sich, mit denen<br />

sich die Industrie beschäftigen muss. Bereits in der Vorstufe „der<br />

ständigen Überwachung“ eines autonomen Fahrzeugs werden<br />

neue Anordnungen von z. B. Anzeigen <strong>und</strong> des Fahrerplatzes möglich<br />

sein. Ebenso gelte es, die Möglichkeiten <strong>und</strong> Anreize zur Bewegung<br />

bei sitzenden Positionen in der Mobilität zu erweitern.<br />

In diesem Zusammenhang erwähnte Prof. Wilke in die Überlegungen<br />

einzubeziehen, dass die menschliche Wirbelsäule auf<br />

wechselnde Belastungen ausgelegt sei <strong>und</strong> diese auch zur Regeneration<br />

benötige. „Jede Rückenschaltung ist in Ordnung, wenn sie<br />

wechselt.“ Dies bei der Entwicklung von Sitzsystemen für Fahrerarbeitsplätze<br />

zu berücksichtigen, würde allerdings durch gesetzliche<br />

Regularien unterb<strong>und</strong>en. Hier müsse sich der Gesetzgeber<br />

neuen Erkenntnissen der Forschung aufgeschlossen zeigen. Wie<br />

sonst ließe sich der Volkskrankheit Rückenleiden beikommen? WB<br />

Fotos: Grammer, <strong>f+h</strong>, Fotolia, Karte auf S. 33: Stepmap, 123map.<br />

Daten: Openstreetmap, Lizenz: ODbL 1.0<br />

www.grammer.de<br />

Etwa 200 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt <strong>und</strong> informierten<br />

sich über die neuesten Erkenntnisse aus der Wirbelsäulenforschung<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 33


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

ZUSTANDSÜBERWACHUNG VON<br />

INDUSTRIEMASCHINEN AUF BASIS VON<br />

ENERGY-HARVESTING-TECHNOLOGIEN<br />

1<br />

DER PROJEKTINHALT<br />

Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung sind im industriellen Umfeld<br />

nicht immer leicht zu planen. Vor allem akute Ausfälle aufgr<strong>und</strong><br />

verschleißbedingter Materialermüdung können zu erheblichen<br />

Stillstandskosten führen. Deshalb kann es entscheidend<br />

sein, mit einer Vielzahl von Sensoren nahezu permanent<br />

den Zustand von Bauteilen zu überwachen, um entstehenden<br />

Verschleiß genau beobachten <strong>und</strong> eine Wartung rechtzeitig<br />

ansetzen zu können.<br />

Eine große Herausforderung besteht in diesem Zusammenhang<br />

in der Energieversorgung dieser Sensoren, denn vor allem<br />

in verschleißanfälligen Umgebungen kommen kabelgeb<strong>und</strong>ene<br />

Sensoren kaum in Frage; so führen z. B. dauerhafte<br />

Vibrationen zu Kabelbrüchen bis hin zu verfrühten Ermüdungserscheinungen<br />

in der Sensorelektronik. Sensorknoten<br />

mit einer Batterie zu versorgen ist eine gängige Variante, die<br />

jedoch aufgr<strong>und</strong> des regelmäßig erforderlichen Tauschs der<br />

Batterie vergleichsweise kostenintensiv ist.<br />

2<br />

DAS PROJEKTZIEL<br />

Im Rahmen der aktuellen Diskussion <strong>und</strong><br />

Entwicklungen r<strong>und</strong> um das Thema Industrie 4.0<br />

spielt auch eine vorausschauende Wartung <strong>und</strong><br />

Instandhaltung („Predictive Maintenance“) eine<br />

immer größere Rolle. Das IDH des VVL untersucht<br />

in diesem Zusammenhang im Projekt „Autosens“<br />

Möglichkeiten zum technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />

sinnvollen Einsatz von<br />

Energy-Harvesting-Technologien.<br />

Im Projekt „Entwicklung energieautarker, multisensorischer<br />

Systeme zur Zustandsüberwachung von Industriemaschinen<br />

auf Basis robuster, vernetzter Funksensoren“ (Autosens) untersucht<br />

das Dortm<strong>und</strong>er Institut für Distributions- <strong>und</strong> Handelslogistik<br />

(IDH) des VVL e. V. daher Möglichkeiten, durch den<br />

Einsatz von Vibrationsgeneratoren ausreichend Energie aus<br />

den Vibrationen von Maschinen in elektrisch nutzbaren Strom<br />

zur Versorgung von Sensorknoten zu gewinnen.<br />

Das Prinzip des Energy Harvesting umfasst mehrere Möglichkeiten<br />

zur Umwandlung von Umgebungs- in elektrische<br />

Energie. Am bekanntesten sind wahrscheinlich die Solarzelle<br />

zur Nutzung von Licht- <strong>und</strong> das Windrad zur Nutzung von<br />

Windenergie – weitere Varianten bestehen z. B. in der Umwandlung<br />

von Temperaturdifferenzen sowie Bewegungen (vor<br />

allem genutzt bei Automatikuhren) <strong>und</strong> von Vibrationen.<br />

Die Schwierigkeit bei allen Energieumwandlungen besteht<br />

darin, eine ausreichende Effizienz zu erzeugen. Während<br />

Windräder <strong>und</strong> Solarkraftwerke nahezu keinen Baugrößenbeschränkungen<br />

unterliegen, lassen sich Harvester in industriellen<br />

Umgebungen regelmäßig nur in begrenztem Bauraum einsetzen.<br />

Die dadurch vorgegebene Maximalgröße limitiert ihre<br />

potenzielle Energieausbeute bereits insgesamt, sodass ein hoher<br />

Wirkungsgrad erforderlich ist, d. h. die wenige zur Verfügung<br />

stehende Energie muss idealerweise verlustfrei umgewandelt<br />

werden. Tatsächlich kommen z. B. die verbreitet eingesetzten<br />

Solarzellen aktuell nur auf einen Wirkungsgrad von<br />

bis zu 15 Prozent, <strong>und</strong> das auch nur unter Laborbedingungen.<br />

Dr. Jochen Schneider ist stellvertretender Leiter des Instituts für<br />

Distributions- <strong>und</strong> Handelslogistik (IDH) des VVL e. V., Dortm<strong>und</strong><br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SYSTEMORIENTIERT<br />

DENKEN<br />

VERNETZT<br />

HANDELN<br />

3<br />

4<br />

Das Vorhaben fokussiert daher auf einer möglichst großen<br />

Energieausbeute des Vibrationsgenerators, der durch das<br />

Projektkonsortium bereits im Projekt entwickelt wurde. Vor<br />

allem das notwendige Energiemanagementmodul zur<br />

Zwischenspeicherung der Ausgangsleistung reduziert die<br />

tatsächlich für Sensoren <strong>und</strong> Funkmodul zur Verfügung stehende<br />

Energie, sodass neben einer möglichst hohen Netto-<br />

Ausgangsleistung auch eine hocheffiziente Elektronik erforderlich<br />

ist.<br />

Im Projekt wurden daher unterschiedliche Varianten für verschiedene<br />

Resonanzfrequenzen entwickelt, um verschiedene<br />

Einsatzszenarien abdecken zu können. Je nach Maschinentyp<br />

<strong>und</strong> Applikationsort des Harvesters ergeben sich z. T. sehr unterschiedliche<br />

Frequenzbereiche, was Untersuchungen in zwei<br />

Unternehmen verschiedener Branchen anhand einer durchgeführten<br />

Fourier-Analyse gezeigt haben. Zudem wurden in einigen<br />

Fällen in die Dauervibrationen eingestreute Einzelstöße<br />

von mehr als 15 m/s² gemessen, was im Hinblick auf die erforderliche<br />

Robustheit des Harvesters bereits während der Konstruktion<br />

<strong>und</strong> bei der Werkstoffauswahl einzelner Komponenten<br />

zu berücksichtigen ist.<br />

DIE PROJEKTPARTNER<br />

Am Projekt beteiligt sind die Scemtec Sensor Technology<br />

GmbH <strong>und</strong> die Plastec Kunststofftechnikum Oberberg GmbH,<br />

die mit ihrem Know-how die zielgerichtete Entwicklung des<br />

Harvesters unterstützen.<br />

Das IDH übernimmt neben vereinzelten Designschritten<br />

auch entwicklungsbegleitende Analysen (z. B. FEM-Untersuchungen).<br />

Zu den weiteren Aufgaben des Instituts gehören<br />

das Testen von Funktionsmustern im Labor sowie in praxisnahen<br />

Unternehmensumgebungen. Der Projektpartner<br />

Scemtec Sensor entwickelt den Harvester aus technischer <strong>und</strong><br />

elektronischer Sicht, während das Unternehmen Plastec für<br />

die fertigungstechnische Analyse <strong>und</strong> die Herstellung der notwendigen<br />

Kunststoffteile verantwortlich zeichnet.<br />

DER FÖRDERHINWEIS<br />

Das Vorhaben wird von der Europäischen Union <strong>und</strong> dem<br />

Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Europäischen<br />

Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Das Projekt<br />

wird Ende 2018 abgeschlossen; interessierte Partner im Dortm<strong>und</strong>er<br />

Umfeld mit geeigneten Maschinen zur Durchführung<br />

von Praxistests sind gerne willkommen.<br />

Fotos: IDH<br />

www.vvl-ev.de<br />

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

<br />

INTELLIGENTES ENERGIEMANAGEMENT<br />

SENKT BETRIEBSKOSTEN VON<br />

AUTOMATISCHEN LAGERN<br />

Um den Energiebedarf intralogistischer Anlagen<br />

zu reduzieren, verfolgt das Unternehmen<br />

Viastore Systems verschiedene Strategien.<br />

Eingang gef<strong>und</strong>en haben die dabei gewonnenen<br />

Erkenntnisse in das Warehouse-Management-<br />

System Viadat. Entstanden ist so ein intelligentes<br />

Energiemanagement, mit deren Hilfe sich am<br />

entstehenden Regelenergiemarkt teilnehmen<br />

lässt.<br />

Deutschland <strong>und</strong> viele andere Länder <strong>fördern</strong> u. a. aufgr<strong>und</strong><br />

des Klimawandels die erneuerbaren Energien. Dies führt<br />

zu höheren Steuern, Abgaben <strong>und</strong> Umlagen <strong>und</strong> somit zu<br />

höheren Strompreisen. Zusätzlich wird durch den größeren<br />

Anteil an erneuerbaren Energien ein Paradigmenwechsel vollzogen:<br />

Früher folgte die Stromproduktion der Stromnutzung. In Zukunft<br />

folgt die Stromabnahme der Erzeugung. Das liegt vor allem an<br />

den fluktuierenden erneuerbaren Energien wie Wind- <strong>und</strong> Sonnenenergie.<br />

Diese sind abhängig von den vorliegenden Wetterbedingungen,<br />

somit lässt sich die Stromproduktion nicht aktiv beeinflussen.<br />

Deren steigender Anteil am Strommix führt zu einer schwankenden<br />

Stromerzeugung, die zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit<br />

ausgeglichen werden muss. Möglich ist das mithilfe von<br />

Reservekraftwerken, Stromspeichern oder elektrischem Lastmanagement<br />

bzw. Demand-Side-Management (DSM). Bei DSM wird<br />

die Stromabnahme durch zeitliche Verschiebung von Lasten an die<br />

Stromproduktion angepasst.<br />

All dies hat zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Intralogistik.<br />

Die Anwender fordern heute bereits in der Vertriebsphase einen<br />

verlässlichen Wert für den Energiebedarf der Anlage. Teilweise drohen<br />

sie bei Überschreitung mit Strafgebühren. Hinzu kommt die<br />

Anforderung nach Systemkomponenten, die den sicheren Wiederanlauf<br />

der Anlage nach einem Stromausfall ermöglichen. In<br />

Deutschland ist die Versorgungssicherheit zwar gewährleistet, in<br />

anderen europäischen Ländern kann es aber zu Stromschwankungen<br />

<strong>und</strong> -ausfällen kommen.<br />

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, verfolgt der Intralogistik-Spezialist<br />

Viastore folgende Ansätze:<br />

n Energiebedarfsoptimierung durch Reduzierung der Wege,<br />

n Energiebedarfsreduzierung durch das Optimieren von Bewegungen<br />

sowie<br />

n Anpassen der Leistung <strong>und</strong><br />

n Optimieren der Energienutzung.<br />

Dipl.-Ing. Paul Hahn-Woernle ist Entwicklungsingenieur bei der Viastore<br />

Systems GmbH, Stuttgart<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 37


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

01<br />

Die neue RBG-Steuerung optimiert den Startzeitpunkt sowie die Geschwindigkeit der<br />

Achsen <strong>und</strong> reduziert den Energiebedarf<br />

Leistungsbedarf RBG ohne Optimierung<br />

Leistungsbedarf RBG mit Optimierung<br />

40,00<br />

40,00<br />

Leistung [kW]<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

Leistung [kW]<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

0 1 2<br />

3<br />

4 5 6<br />

0,00<br />

0<br />

1<br />

2 3<br />

4<br />

5 6<br />

–10,00<br />

–10,00<br />

–20,00<br />

Zeit [s]<br />

–20,00<br />

Zeit [s]<br />

Leistung Fahrwerk (FW) konventionell [kW]<br />

Leistung Hubwerk (HW) konventionell [kW]<br />

Leistung Gesamt ohne Optimierung<br />

Zwischenkreis-Kopplung ZK [kW]<br />

Leistung FW konventionell [kW]<br />

Leistung Gesamt ohne Optimierung ZK [kW]<br />

Zwischenkreis-Kopplung Startzeit <strong>und</strong><br />

Geschwindigkeit optimiert [kW]<br />

Leistung HW konventionell [kW]<br />

Leistung FW Startzeit <strong>und</strong> Geschwindigkeitoptimiert [kW]<br />

ENERGIEBEDARFSOPTIMIERUNG<br />

Die Energiebedarfsoptimierung durch Reduzierung von Wegen basiert<br />

auf dem physikalischen Gesetz: Energie = Kraft × Weg.<br />

Indem die Wege reduziert werden, wird bei gleichbleibender<br />

Kraft der Energiebedarf reduziert. Die intelligente Einlager- <strong>und</strong><br />

Umlageroptimierung (ELO/ULO) reduziert Wege <strong>und</strong> damit den<br />

Zeit- <strong>und</strong> den Energiebedarf. Bei einem Doppelspiel wird eine<br />

Lagereinheit an dem Übergabeplatz (ÜP) aufgenommen, anschließend<br />

zum Einlagerfach transportiert <strong>und</strong> dort abgestellt.<br />

Daraufhin fährt das Regalbediengerät zum Auslagerplatz, nimmt<br />

dort die Lagereinheit auf, transportiert diese zum ÜP <strong>und</strong> gibt sie<br />

dort ab. Bei einem willkürlich gewählten Einlagerplatz kann der<br />

Abstand zwischen Ein- <strong>und</strong> Auslagerplatz sehr groß sein. Die intelligente<br />

Einlager- <strong>und</strong> Umlageroptimierung des Warehouse-<br />

Management-Systems Viadat wählt den Einlagerplatz möglichst<br />

nahe am Auslagerplatz. Damit lässt sich der Energiebedarf um bis<br />

zu zehn Prozent reduzieren <strong>und</strong> die Durchsatzleistung (Ein- <strong>und</strong><br />

Auslagerungen pro St<strong>und</strong>e) um bis zu sieben Prozent erhöhen.<br />

Auch die permanente dynamische ABC-Zonierung reduziert<br />

Wege <strong>und</strong> damit den Zeit- <strong>und</strong> Energiebedarf. Bei einer chaotischen<br />

Lagerung werden die Einlagerfächer zufällig ausgewählt.<br />

Damit ist es möglich, dass ein Artikel mit einer niedrigen Zugriffshäufigkeit<br />

(C-Artikel) nahe am Übergabeplatz <strong>und</strong> ein Artikel mit<br />

einer hohen Zugriffshäufigkeit (A-Artikel) weit entfernt vom Über-<br />

gabeplatz lagert. In vielen Lagern resultieren zwischen 70 bis 80<br />

Prozent der Bewegungen auf dem Umschlag von A-Artikeln. Die<br />

permanente dynamische ABC-Zonierung von Viadat reduziert Wege,<br />

indem A-Artikel ihren Platz möglichst nahe dem Übergabeplatz<br />

<strong>und</strong> C-Artikel möglichst weit weg vom Übergabeplatz finden.<br />

In der Summe lässt sich so der Energiebedarf um bis zu 23 Prozent<br />

senken <strong>und</strong> die Durchsatzleistung um 14 Prozent erhöhen. In<br />

Kombination mit der Einlager- <strong>und</strong> Umlageroptimierung wird der<br />

Energiebedarf um bis zu 27 Prozent reduziert <strong>und</strong> die Durchsatzleistung<br />

um bis zu 17 Prozent gesteigert. Zusätzlich optimiert<br />

Viadat die Fahrwege von mobilen Arbeitsplätzen, z. B. bei der<br />

Kommissionierung per Flurförderzeuge.<br />

ENERGIEBEDARFSREDUZIERUNG<br />

Bei der Energiebedarfsreduzierung durch optimieren von Bewegungen<br />

werden die Bewegungen von Regalbediengeräten verbessert.<br />

Ein Regalbediengerät verfügt über zwei elektrisch angetriebene<br />

Hauptachsen – die Fahrachse <strong>und</strong> die Hubachse. Beim Bremsen<br />

funktionieren die Antriebe wie Generatoren <strong>und</strong> wandeln mechanische<br />

in elektrische Energie um. Früher wurde diese elektrische Energie<br />

von Bremswiderständen als Wärme an die Umwelt abgegeben.<br />

Heute sind Regalbediengeräte standardmäßig mit einer Gleichstromverbindung<br />

zwischen den beiden Hauptachsen, der Zwischenkreis-Kopplung,<br />

ausgestattet. Über diese lässt sich Energie zwischen<br />

38 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

<br />

02<br />

Leistung [kW]<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Gegenüberstellung von Leistungsmittelwert ohne (l.) <strong>und</strong> mit Energiemanagement<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Zeit [s]<br />

Leistung [kW]<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Zeit [s]<br />

Blockierte Ausführung des Teilauftrags<br />

Leistungsgrenze<br />

Leistungsvoraussage des Lagersystems<br />

Freigegebener Teilauftrag<br />

Leistungsgrenze<br />

Leistungsvoraussage des Lagersystems<br />

den Achsen austauschen <strong>und</strong> von der anderen Achse nutzen. Die<br />

Bewegungen von Regalbediengeräten sind größtenteils Kombinationen<br />

von Fahr- <strong>und</strong> Hubbewegung. Der Zeitbedarf für beide Bewegungen<br />

ist normalerweise unterschiedlich. Damit ist es möglich,<br />

den Startzeitpunkt der Bewegung der schnelleren Achse zu verändern,<br />

ohne die Durchsatzleistung zu reduzieren.<br />

Bei älteren RBG-Steuerungen wurde in bestimmten Situationen<br />

der Startzeitpunkt der schnelleren Achse verschoben, um den<br />

Energiebedarf zu reduzieren. So wurde z. B. bei einer langen Fahrbewegung<br />

<strong>und</strong> einer kurzen Hubbewegung die Hubbewegung so<br />

spät wie möglich gestartet, um die Bremsenergie vom Fahrwerk für<br />

das Heben zu verwenden. Damit werden der maximale Leistungsbedarf<br />

<strong>und</strong> der Energiebedarf gesenkt, ohne die Durchsatzleistung<br />

zu verändern.<br />

Bei aktuellen RBG-Steuerungen wird neben dem Startzeitpunkt<br />

auch die Geschwindigkeit der schnelleren Achse optimiert. Links in<br />

Bild 01 ist der Leistungsbedarf einer kurzen Fahrbewegung <strong>und</strong> einer<br />

langen Senkbewegung ohne Optimierung zu sehen. Beide Bewegungen<br />

starten gleichzeitig <strong>und</strong> fahren mit voller Geschwindigkeit<br />

an das Ziel. Bild 01 rechts zeigt den Leistungsbedarf der gleichen<br />

Fahrt, mit dem Unterschied, dass die Geschwindigkeit des<br />

Fahrwerks reduziert <strong>und</strong> dessen Startzeitpunkt nach der Beschleunigungsphase<br />

der Hubbewegung verlegt wurde. Damit lassen sich<br />

bei dieser Fahrt der maximale Leistungsbedarf <strong>und</strong> der Energiebedarf<br />

um mehr als 80 Prozent reduzieren. Zusätzlich wird aufgr<strong>und</strong><br />

der geringeren Dynamik die Mechanik weniger belastet.<br />

ANPASSEN DER LEISTUNG<br />

Der dritte Ansatz von Viastore Systems ist das Anpassen der RBG-<br />

Leistung an den erforderlichen Umschlag des Lagers. Warum muss<br />

die Anlage mit voller Dynamik fahren, wenn kein Zeitdruck vorhanden<br />

ist? Da es dafür keinen plausiblen Gr<strong>und</strong> gibt, wurden drei<br />

Energiemodi definiert. Im Normalbetrieb sind alle Anlagenteile aktiv<br />

<strong>und</strong> stehen mit voller Dynamik zur Verfügung. Im Energiesparmodus<br />

sind auch alle Anlagenteile aktiv, <strong>und</strong> die Software Viadat<br />

reduziert die Dynamikwerte (Geschwindigkeit <strong>und</strong> Beschleunigung)<br />

einiger Anlagenteile um 50 Prozent. Damit steht die maximale<br />

Durchsatzleistung nicht zur Verfügung. Im Standby-Modus werden<br />

große Teile der Anlage abgeschaltet. Ausschließlich Steuerungen<br />

<strong>und</strong> BUS-Systeme bleiben aktiv, um einen sicheren Wiederanlauf<br />

der Anlage zu gewährleisten. Mit dem Energiesparmodus wird<br />

der Energiebedarf pro Spiel um etwa zehn Prozent reduziert, der<br />

durchschnittliche Leistungsbedarf <strong>und</strong> die Durchsatzleistung lassen<br />

sich um bis zu 30 Prozent verringern. Bei der Fördertechnik<br />

sind die Reduzierung des Energiebedarfs <strong>und</strong> der Durchsatzleistung<br />

abhängig von der Systemkomponente. Aufgr<strong>und</strong> der geringeren<br />

Dynamik wird die Mechanik der Anlage geschont.


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

03<br />

Das Energiemanagement ist eine zentrale Freigabeeinheit <strong>und</strong> begrenzt die absolute<br />

Leistungsspitze <strong>und</strong> die mittlere Leistung<br />

Leistung [kW]<br />

Freigabeanfrage<br />

RBG<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Zeit [s]<br />

Leistung [kW]<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0 20 40 60 80<br />

Zeit [s]<br />

Verzögern<br />

Freigabe<br />

Teilauftrag RBG<br />

Leistung [kW]<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0 20 40 60 80<br />

Zeit [s]<br />

OPTIMIEREN DER ENERGIENUTZUNG<br />

Der Energiebedarf der Regalbediengeräte ist aufgr<strong>und</strong> der vielen<br />

Beschleunigungs-, Verzögerungs-, Hub- <strong>und</strong> Senkvorgängen sehr<br />

volatil. Der maximale Leistungsbedarf beträgt oftmals das Drei- bis<br />

Vierfache des mittleren Leistungsbedarfs. Um die Absicherungen<br />

<strong>und</strong> die Zuleitungen für das automatische Lager <strong>und</strong> die Stromversorgung<br />

für die ganze Anlage auszulegen, wird ein Netzanschlussschreiben<br />

(NAS) angefertigt. Für dieses wird u. a. der maximale<br />

Leistungsbedarf benötigt. Bei fünf Regalbediengeräten ist das im<br />

Worst Case der fünffache maximale Leistungsbedarf eines Regalbediengeräts.<br />

Mit diesem Worst Case wären einige Komponenten<br />

stark überdimensioniert. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird im NAS der maximale<br />

Leistungsbedarf mithilfe von Gleichzeitigkeitsfaktoren berechnet.<br />

Diese basieren auf Erfahrung <strong>und</strong> sind ein Kompromiss<br />

zwischen Sicherheit <strong>und</strong> Optimierung. Es ist sehr unwahrscheinlich,<br />

dass die maximale Leistung jemals benötigt wird – aber es gibt<br />

keine Garantien, dass der Worst Case nicht doch einmal eintritt<br />

<strong>und</strong> ein Teil der Anlage ausfällt. Die neue Steuerungsgeneration<br />

von Viastore verhindert das gleichzeitige Anfahren der Regalbediengeräte.<br />

Eine weitere Komponente der Optimierung der Energienutzung<br />

ist die mittlere Leistung bzw. der Leistungsmittelwert (Bild 02). Dabei<br />

handelt es sich um die durchschnittliche Leistung in 15 Minuten.<br />

Bei ausgewogener Verteilung von Ein- <strong>und</strong> Auslagerungen ist<br />

die Leistung nahezu konstant. Im Worst Case werden viele Artikel<br />

einlagert (z. B. Anlieferung Artikel A) <strong>und</strong> gleichzeitig keine ausgelagert.<br />

All diese Artikel werden z. B. wegen besonderer Fachabmessungen<br />

oben im Lager eingelagert. Damit steigt die mittlere Leistung<br />

aufgr<strong>und</strong> der eingebrachten potenziellen Energie durch die<br />

vielen Hubvorgänge. Über das ganze Jahr hat dies Auswirkungen<br />

auf die Stromkosten. Dabei sind Einlagerungen i. d. R. unkritisch.<br />

Zur Optimierung der Energienutzung entwickelt Viastore in Zusammenarbeit<br />

mit dem Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss<br />

<strong>und</strong> Logistik (fml) der TU München ein intelligentes Energiemanagement.<br />

Mithilfe der Lösung lässt sich der maximale Leistungsbedarf<br />

<strong>und</strong> Leistungsmittelwert aktiv begrenzen (Bild 03). Das in-<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


telligente Energiemanagement ist eine zentrale Freigabeeinheit für<br />

das Regalbediengerät, das Teilaufträge zeitlich verschiebt, um die<br />

Grenzen einzuhalten. Jedes Regalbediengerät muss eine Freigabe<br />

für anstehende Teilaufträge einholen bevor es diese ausführt.<br />

Mithilfe dieses Energiemanagementsystems lassen sich Komponenten<br />

wie Transformatoren oder Kabelquerschnitte kleiner dimensionieren;<br />

somit sinken die Anschaffungskosten <strong>und</strong>, z. B. bei<br />

Transformatoren, ist die Gr<strong>und</strong>verlustleistung geringer. Zusätzlich<br />

wird durch die aktive Begrenzung des maximalen Leistungsbedarfs<br />

der Worst Case <strong>und</strong> damit ein Teilausfall der Anlage vermieden.<br />

Durch das Begrenzen des Leistungsmittelwerts entstehen keine ungewollten<br />

Lastgangspitzen <strong>und</strong> somit werden die Energiekosten<br />

nicht ungewollt erhöht. Zukünftig lässt sich damit auf die Verfügbarkeit<br />

der Energie reagieren <strong>und</strong> am entstehenden Regelenergiemarkt<br />

teilnehmen.<br />

Fotos/Grafiken: Viastore<br />

www.viastore.de<br />

DER DEUTSCHE STROMMIX:<br />

STROM-ERZEUGUNG IN<br />

DEUTSCHLAND<br />

648 Milliarden Kilowattst<strong>und</strong>en Strom wurden 2016 in<br />

Deutschland erzeugt. Das sind 0,2 Prozent mehr als im<br />

Vorjahr. 29,5 Prozent davon kamen aus erneuerbaren<br />

Energiequellen, die damit weiterhin den ersten Platz im<br />

deutschen Strommix einnehmen. Rekordtag war der 8. Mai<br />

2016. Um 13:00 Uhr wurden erstmals 86,3 Prozent des<br />

kompletten Strombedarfs durch Erneuerbare Energien<br />

gedeckt.<br />

Der deutsche Stromverbrauch ist 2016 um 0,4 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr gesunken bei gleichzeitigem<br />

Wirtschaftswachstum (1,8 Prozent). Die CO 2<br />

-Emissionen<br />

des Stromsektors sind im Jahresverlauf um 1,6 Prozent<br />

zurückgegangen (auf 306 Mio. Tonnen).<br />

ENERGIEÜBERTRAGUNG,<br />

DATENÜBERTRAGUNG, POSITIONIERUNG UND<br />

STEUERUNGSSYSTEME AUS EINER HAND<br />

Besuchen Sie<br />

uns vom<br />

28-30 November <strong>2017</strong>:<br />

SPS Drives in Nürnberg,<br />

Stand 4/340<br />

AUTOMATION FÜR<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Quelle/Daten: strom-report.de/AGEB e.V., BMWi, Destatis<br />

Kernenergie<br />

84,9 TWh<br />

Braunkohle<br />

150 TWh<br />

23,1 %<br />

13,1 %<br />

Erdgas<br />

78,5 TWh<br />

12,1 %<br />

648<br />

TWh [Mrd. kWh]<br />

17 %<br />

Steinkohle<br />

<strong>11</strong>0 TWh<br />

5,2 %<br />

Sonst.<br />

29,5 %<br />

3,3 %<br />

12,3 %<br />

5,9 %<br />

7,9 %<br />

Windkraft<br />

79,8 TWh<br />

Biomasse<br />

51,7 TWh<br />

Photovoltaik<br />

38,3 TWh<br />

Wasserkraft<br />

21,5 TWh<br />

PAUL VAHLE GMBH & CO. KG<br />

Westicker Straße 52 | 59174 Kamen | Germany<br />

info@vahle.de


INDUSTRIE 4.0<br />

ERLEBBAR MACHEN<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


Mit den Trainingsmodellen von Fischertechnik lassen sich ausgewählte Prozesse<br />

<strong>und</strong> Anlagen einer Fabrik simulieren. So werden komplexe Prozesse auf kleinem<br />

Raum deutlich. Bei den verfügbaren Modellen handelt es sich u. a. um eine<br />

Sortierstrecke mit Farberkennung sowie ein automatisiertes Hochregallager.<br />

Das Lager besteht aus einer Übergabestation, einem Regal bediengerät <strong>und</strong><br />

neun Stellplätzen. Die Modelle eignen sich z. B. zur Schulung in der Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung. Verwenden lassen sich die Modelle einzeln oder im Verb<strong>und</strong>.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 43


DIE ROLLE DES LADUNGS-<br />

TRÄGERS IM ZEITALTER<br />

VON LOGISTIK 4.0<br />

Die Digitalisierung wird die Zukunft der Logistik weitgehend bestimmen.<br />

Darauf müssen sich die entlang der Wertschöpfungskette beteiligten<br />

Unternehmen einstellen. Welche Rolle wird in diesem Kontext dem<br />

Ladungsträger zuteil? Die Redaktion <strong>f+h</strong> hat in der Branche nachgefragt.<br />

Digitalisierung erfordert neue Kenntnisse im Bereich des Ladungsträgermanagements. Themen<br />

wie Industrie 4.0, Logistik 4.0, Internet der Dinge <strong>und</strong> Ressourcenschonung gewinnen immer<br />

mehr an Bedeutung. Die Daten müssen aktuell, sicher <strong>und</strong> verknüpft sein. Produkte müssen<br />

zurückverfolgt werden können <strong>und</strong> Ladungsträger werden plötzlich intelligent.<br />

Europalette, E-Performance-Behälter oder Hygienepalette: Ohne Ladungsträger kein Transport.<br />

Ohne Transport keine Warenverfügbarkeit. Ladungsträger sind in logistischen Prozessen aus<br />

Industrie <strong>und</strong> Handel nicht mehr wegzudenken. Sie sind maßgeblich für Transport, Umschlag<br />

<strong>und</strong> Lagerung von Waren. Bei einem hohen Standardisierungsgrad bieten sich Potenziale in<br />

ökonomischer <strong>und</strong> ökologischer Hinsicht. Durch Sender-Empfänger-Systeme wie Auto-ID/<br />

RFID-Technologie oder cloudbasierte Dienste auf Basis von Epcis werden Ladungsträger zum<br />

intelligenten Informationsträger. Diese Technologien bilden die Gr<strong>und</strong>lage zur Prozesssteuerung<br />

<strong>und</strong> Dokumentation der Supply Chain unter Berücksichtigung aller Beteiligten. Nur so<br />

lassen sich hohe Aufwände bei der Sortierung, Rückführung <strong>und</strong> Reparatur sowie fehlende<br />

Transparenz im Leergutmanagement vermeiden. Denn genau diese Faktoren gehören zu den<br />

Kostentreibern im Handling von Mehrwegtransportverpackungen.<br />

THOMAS NIEBUR<br />

GS1 Standards + Products,<br />

GS1 Germany GmbH<br />

44 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Im Hinblick auf Ladungsträger bezieht sich die Digitalisierung<br />

der Logistik vorrangig auf die folgenden Fragen: Was wird<br />

transportiert, welches Gewicht etc.? Wo befindet sich der<br />

Ladungsträger augenblicklich, woher kommt er <strong>und</strong> zu<br />

welchem Ziel ist er unterwegs? Wie viele meiner Ladungsträger<br />

befinden sich momentan wo? Um diese Fragen<br />

beantworten zu können, werden Barcode-Label <strong>und</strong>/oder<br />

RFID-Transponder verwendet.<br />

Viele Kunststoffbehälter sind mittlerweile mit Barcode-Label<br />

ausgestattet. Das herkömmliche Verfahren dabei ist das „In<br />

Mould Labeling“ (mittlerweile auch im Einsatz von RFID), bei<br />

dem die Label in das Werkzeug eingelegt wird, aus dem der<br />

Ladungsträger produziert wird. Damit ist eine feste Verbindung<br />

zum Behälter gegeben. Über Kontrollmechanismen wird<br />

bestätigt, dass die Barcodes mit dem richtigen Inhalt an der<br />

richtigen Position angebracht sind.<br />

Nicht nur Behälter, besonders auch Paletten werden häufig<br />

mit RFID-Tags ausgestattet. So hat Utz eine Pool-Palette mit<br />

zwei RFID-Transpondern entwickelt, die bei Auslieferung der<br />

Paletten „ausgelesen“ werden. Die neuen Paletten lassen sich<br />

problemlos in das System des Anwenders integrieren.<br />

Insgesamt gesehen, gehen wir von einer Zunahme der<br />

Digitalisierung von Ladungsträgern im Rahmen einer<br />

digitalen Logistik in den kommenden Jahren aus.<br />

Ladungsträger sind dafür vorgesehen, physische<br />

Güter transport- <strong>und</strong> lagerfähig zu machen,<br />

sodass sie selbst nicht digitalisiert werden<br />

können. Begleitdaten (Empfänger, Art <strong>und</strong> Menge<br />

der Güter etc.) liegen allerdings bereits heute in<br />

vielen Fällen nur noch elektronisch vor <strong>und</strong> sind<br />

mit dem Ladungsträger respektive der Ladeeinheit<br />

über optische Codes oder RFID-Transponder<br />

verknüpft. Es ist absehbar, dass Ladungsträger<br />

beziehungsweise Ladeeinheiten zunehmend mit<br />

Sensoren ausgestattet werden, um vor allem<br />

Umgebungsbedingungen <strong>und</strong> andere produktrelevante<br />

Daten zu erfassen <strong>und</strong> zu speichern.<br />

Die fortschreitende Digitalisierung lässt sich<br />

dazu nutzen, um diese Daten direkt auf dem<br />

Datenträger des Ladungsträgers zu speichern<br />

<strong>und</strong> auch unterwegs in die Cloud zu übertragen.<br />

Im Zuge einer fortschreitenden Vernetzung<br />

werden Zusatzfunktionen wie Ortung <strong>und</strong><br />

Zustandsüberwachung möglich. Dies hängt aber<br />

vor allem von der konkreten Art des Ladungsträgers<br />

<strong>und</strong> seinem Einsatz im Unternehmen ab.<br />

DR. JOCHEN<br />

SCHNEIDER<br />

Stellvertretender Leiter des<br />

Instituts für Distributions<strong>und</strong><br />

Handelslogistik (IDH)<br />

des VVL e. V.<br />

JAN SÜNNEKER<br />

Geschäftsleitung Vertrieb,<br />

Georg Utz GmbH<br />

MICHAEL CIBOIS<br />

Leiter Internationaler<br />

Vertrieb, Gamma-Wopla SA<br />

<strong>und</strong> Smart-Flow Europe SA.<br />

Logistik 4.0 bedeutet neben neuen Prozessen mit Investitionen in Hardware, Software <strong>und</strong> Training, dass<br />

immer mehr Unternehmen ihre Ladungsträger austauschen <strong>und</strong> in wiederverwendbare Lösungen aus<br />

Kunststoff investieren. Als Hersteller von Paletten <strong>und</strong> Behältern aus Kunststoff ist es unser Part, für die<br />

vom K<strong>und</strong>en vorgegebene, digitale Schnittstelle per RFID bereits bei der Entwicklung des Ladungsträgers zu<br />

sorgen. Der Designprozess involviert einen intensiven Austausch mit dem K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> einem Systemintegrator,<br />

der dafür sorgt, dass die Palette oder der Behälter in das Lagersystem datentechnisch integriert wird.<br />

Im Automobilbereich liegt im Zuge von e-Logistik die Zuständigkeit für Fragen der Verpackung <strong>und</strong> des<br />

Ladungsträgers zunehmend bei internationalen Zulieferern. Mit ihrem Netz von Sublieferanten sind sie für<br />

die Logistik der Bauteile <strong>und</strong> den Datentransfer an die Montagelinie des Herstellers verantwortlich <strong>und</strong><br />

damit unsere Ansprechpartner für die Auswahl <strong>und</strong> Design des Ladungsträgers. Außer den digitalen<br />

Informationen vom RFID zur Cloud der eigenen Supply Chain spielen analoge Identifizierungsmerkmale wie<br />

die Standardisierung der Palettenmaße, die Art <strong>und</strong> Größe der Behälter oder seine Farbe nach wie vor eine<br />

wichtige Rolle.<br />

So greifen aus unserer Sicht je nach Durchdringungstiefe von Logistik 4.0 digitale <strong>und</strong> analoge (physische)<br />

Informationen auf dem Ladungsträger komplementär ineinander.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 45


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

LAGERVERWALTUNGSSYSTEM IN<br />

VORHANDENES SAP-SYSTEM INTEGRIERT<br />

Beim Agrarhandelsunternehmen Agravis ist<br />

bereits ein SAP-System im Einsatz, das jedoch<br />

bisher nur im Bereich Finanzbuchhaltung &<br />

Controlling genutzt wurde. Mithilfe<br />

professioneller Beratung ließ sich nun auf<br />

Basis dieses Systems auch eine Integration<br />

der SAP-Standardmodule im ERP-Bereich für<br />

Verkauf, Materialwirtschaft <strong>und</strong><br />

Lagerverwaltung realisieren.<br />

Die Agravis Raiffeisen AG ist ein Agrarhandelsunternehmen,<br />

das in den Segmenten Agrarerzeugnisse, Tierernährung,<br />

Pflanzenbau <strong>und</strong> Agrartechnik beheimatet ist. Im<br />

Jahr 2016 erwirtschaftete das Unternehmen, das zudem in<br />

den Bereichen Energie, Bauservice <strong>und</strong> Raiffeisen-Märkte agiert,<br />

einen Umsatz von ca. 6 Mrd. Euro <strong>und</strong> ist mit mehr als 400 Standorten<br />

überwiegend in Deutschland tätig. Internationale Aktivitäten<br />

bestehen über Tochter- <strong>und</strong> Beteiligungsgesellschaften sowie Exportaktivitäten<br />

weltweit. Das Unternehmen bevorratet etwa 15 000<br />

verschiedene Produkte. In einem Teilbereich des 23 000 m² großen<br />

Distributionszentrums am Standort Münster sind 12 400 Fachbodenplätze,<br />

817 Palettenkommissionierplätze sowie 2 186 Palettennachschubplätze<br />

integriert.<br />

MARKUS MENNE, BEREICHS-<br />

LEITER LOGISTIK DER AGRAVIS<br />

RAIFFEISEN AG<br />

Ich war beeindruckt, wie im Laufe<br />

des Projekts offene Punkte umgehend<br />

diskutiert <strong>und</strong> zeitnah umgesetzt<br />

wurden<br />

46 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Agravis setzte bis dato für den Betrieb des Lagers respektive die Abwicklung<br />

der Logistikprozesse ein dezentrales Lagerverwaltungssystem<br />

ein. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten die Lager- <strong>und</strong><br />

Logistikprozesse künftig einheitlich in SAP-gesteuert ablaufen. Die<br />

Umsetzung des Projekts geschah in enger Zusammenarbeit mit der<br />

Serkem GmbH, die als zertifizierter SAP-Partner u. a. im Bereich Logistik<br />

eine langjährige SAP-ERP-Systemerfahrung aus unterschiedlichen<br />

Projekten mitbringt.<br />

SCHNITTSTELLEN ZUM AKTUELLEN ERP-SYSTEM<br />

Für die Integration eines neuen Lagerverwaltungssystems in die<br />

vorhandene betriebswirtschaftliche Software musste die Kommunikation<br />

zwischen diesem System <strong>und</strong> der, sich aktuell im Einsatz<br />

befindlichen, ERP-Software „Iris“ gegeben sein. Kommissionsscheine,<br />

Warenannahmescheine, Inventurbestände sowie Artikel<strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enstammdaten sollten entsprechend übertragen werden.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit Serkem laufen bei Agravis nun<br />

alle Prozesse SAP-gestützt ab. Das neue Lagerverwaltungssystem<br />

zur Abwicklung der Logistikprozesse ist in einem Teilbereich des<br />

Distributionszentrums in Münster im Einsatz. Ein Roll-out der<br />

Lösung auf das ganze Distributionszentrum mit zusätzlichen Erweiterungen<br />

wie Gefahrgutmanagement ist im Rahmen eines weiteren<br />

Projekts geplant.<br />

Die neue Lösung wurde komplett in SAP auf Basis von Standardbelegen<br />

abgebildet. Über entsprechende Schnittstellen ist die vorhandene<br />

ERP-Software an das „neue“ SAP-System angeb<strong>und</strong>en.<br />

Das neue Lagerverwaltungssystem harmonisiert gut mit dem bestehenden<br />

Warenwirtschaftssystem, aus dem sich Artikelstamm<strong>und</strong><br />

Belegdaten übertragen lassen. Im Gegenzug übermittelt das<br />

neue System Belegdaten für Lieferscheine, führt einen Bestandsabgleich<br />

durch <strong>und</strong> liefert Inventurdaten.<br />

INTEGRIERTE CHARGEN-, MHD-VERWALTUNG<br />

UND BIOZERTIFIZIERUNGSPRÜFUNG<br />

Beim Wareneingang wird nun die Chargennummer <strong>und</strong> das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

der Artikel berücksichtigt. Das SAP-System<br />

prüft diese Daten <strong>und</strong> verhindert anschließend eine Zusammenlagerung<br />

mehrerer Chargen respektive verschiedener Mindesthaltbarkeitsdaten<br />

auf einem Einlagerungsplatz.<br />

KANN MASCHINENBAU GmbH<br />

24357 Fleckeby . Appeljord 3<br />

Tel.: +49 (0)4354 – 306 . Fax.: +49 (0)4354 – 8439<br />

info@kann.gmbh . www.kann.gmbh<br />

IHR PROFI FÜR<br />

VERLADETECHNIK<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 47


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

Für eine beleglose<br />

Kommissionierung<br />

kommen u. a.<br />

Datenbrillen zum<br />

Einsatz<br />

Mithilfe der integrierten Biozertifizierungsprüfung lässt sich die<br />

Nummer an der Ware mit der Nummer auf dem Beleg abgleichen.<br />

So kann überprüft werden, ob die Ware biozertifiziert <strong>und</strong> die entsprechende<br />

Kennzeichnung korrekt ist.<br />

UMBUCHUNG DES BESTANDSEIGENTÜMERS<br />

Bezüglich der Lagerung der Artikel sind nun unterschiedliche Bestandseigentümer<br />

im ERP-System angelegt. Unterschieden wird<br />

zwischen der Raiffeisen Web-Shop GmbH & Co. KG, die als Konzerngesellschaft<br />

der Agravis Raiffeisen AG fungiert, <strong>und</strong> der Agravis<br />

Raiffeisen AG selbst. Darüber hinaus unterscheidet das System<br />

auch bei der Kommissionierung für die Raiffeisen Web-Shop GmbH<br />

& Co. KG zwischen verschiedenen Szenarien. Das Lagerverwaltungssystem<br />

ist nun im Stande, bei einem Verkauf von Agravis an<br />

die Raiffeisen Web-Shop GmbH & Co. KG zu differenzieren, ob die<br />

Ware physisch im Lager bewegt wird oder ob die Ware am selben<br />

Lagerplatz verbleibt <strong>und</strong> nur den Eigentümer wechselt.<br />

Die Kommissionierung im Distributionszentrum lässt sich beleglos<br />

mithilfe mobiler Funkscanner <strong>und</strong> Datenbrillen abwickeln. Alle<br />

Kommissionieraufträge mit dem gleichen Liefertag, derselben K<strong>und</strong>ennummer,<br />

derselben Adress-ID <strong>und</strong> demselben Versandartschlüssel<br />

werden im SAP-System zu einem Kommissionierlos gebündelt.<br />

Kommissionierlose können je Kommissionierzone oder je<br />

komplette Speditionstour differenziert gestartet werden.<br />

In einem nächsten Schritt gilt es, zusätzlich noch eine Gewichtskontrolle<br />

umzusetzen. Nach jeder Kommissionsposition führt das<br />

Lagerverwaltungssystem dann eine entsprechende Kontrolle des<br />

Gewichts durch, gleicht dieses mit dem Soll-Gewicht ab <strong>und</strong> liefert<br />

in bestimmten Fällen einen Fehlerhinweis, mit der einmaligen<br />

Möglichkeit der Korrektur. Durch die Waagen-Anbindung sollen<br />

die Fehlerhinweise <strong>und</strong> das Gewicht der fertigen Kommissionspalette<br />

zukünftig gespeichert werden.<br />

INTEGRIERTE KEP-DIENSTLEISTERANBINDUNG<br />

Um die Artikel möglichst umgehend versenden zu können, wurde<br />

im Zuge der Einführung des neuen Lagerverwaltungssystems auch<br />

eine KEP-Dienstleisteranbindung realisiert. Im Paketversandbereich<br />

des Distributionszentrums ist im ersten Schritt der KEP-<br />

AUF EINEN BLICK<br />

n Neues Lagerverwaltungssystem komplett in SAP abgebildet<br />

n Einbindung der Chargen- <strong>und</strong> MHD-Verwaltung<br />

n Erfassung der Umbuchung des Bestandseigentümers zur<br />

Abwicklung des Webshops<br />

n Integrierte Bio-Zertifizierungsprüfung sowie KEP-Dienstleisteranbindung<br />

n Beleglose Kommissionierung mit mobilen Funkscannern<br />

<strong>und</strong> Daten brillen<br />

Dienstleister DHL an SAP angeb<strong>und</strong>en worden. Auch verschiedene<br />

Speditionen sind nun in dieser Software integriert. Für den Versandprozess<br />

werden die Adresslabel automatisch mit den dienstleisterspezifischen<br />

Formatierungen generiert <strong>und</strong> direkt aus dem<br />

ERP-System heraus gedruckt.<br />

In den ersten Tagen nach Abschluss des Projekts konnten bereits<br />

mehr als 1 100 Lieferscheinpositionen mit etwa 339 Paketen ausgeliefert<br />

werden. Zum Start standen ca. 10 000 Artikel des Agrarhandels<br />

zur Verfügung. Durch das neue Lagerverwaltungssystem in<br />

SAP sind nun verbesserte Wareneingangs- <strong>und</strong> -ausgangsprozesse<br />

sowie das problemlose, zügige Verbuchen von Umlagerungen <strong>und</strong><br />

Retouren sichergestellt. Dadurch ergibt sich eine maßgebliche Zeitersparnis<br />

sowie eine Steigerung der Prozesssicherheit im Unternehmen.<br />

„Die große Einsatzbereitschaft aller Beteiligten sowie die<br />

konstruktiven Diskussionen, innovativen Ideen <strong>und</strong> Lösungsvorschläge<br />

im bisherigen Projektverlauf machten die Zusammenarbeit<br />

nicht nur unkompliziert, sondern zu einem abteilungsübergreifenden<br />

Erlebnis“, resümiert Markus Menne, Bereichsleiter Logistik der<br />

Agravis Raiffeisen AG.<br />

Fotos: Agravis Raiffeisen AG, Serkem<br />

www.serkem.de<br />

48 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


VIDEOS,<br />

DIE SIE SEHEN MÜSSEN<br />

CLARK<br />

100. Geburtstag des Gabelstaplers<br />

Clark feiert <strong>2017</strong> den 100. Geburtstag des<br />

Gabelstaplers. „The Forklift“ zählt seit der<br />

Erfindung des ersten verbrennungsmotorischen<br />

Industriestaplers im Jahr 1917 durch<br />

den US-Amerikaner Eugene Bradley Clark zu<br />

den führenden Anbietern der innerbetrieblichen<br />

Logistik. Blicken Sie mit uns zurück in<br />

die Vergangenheit <strong>und</strong> begleiten Sie uns auf<br />

dem Weg in die Zukunft …<br />

AMI<br />

Impressionen vom 30-jährigen Jubiläum<br />

Auch Intralogistiker können feiern. Den Beweis dafür lieferte die AMI Förder<strong>und</strong><br />

Lagertechnik GmbH, die kürzlich ihr 30-jähriges Jubiläum am Standort in<br />

Luckenbach beging. Fachlich eingerahmt wurden die Feierlichkeiten von einer<br />

Hausmesse auf der sich die Gäste über das innovative Wirken des Unternehmens<br />

überzeugen konnten. Als Gastredner konnte AMI-Geschäftsführer Stefan<br />

Brenner Professor Dr. Michael ten Hompel begrüßen, der die Zuhörer mitnahm<br />

auf eine Reise durch die digitale Welt der Logistik.<br />

BLG LOGISTICS<br />

Drohne vereinfacht Prozesse<br />

BLG Logistics hat ein interdisziplinäres<br />

Innovationsteam gegründet, das die zentrale<br />

Koordination für interne <strong>und</strong> externe<br />

Innovationsthemen übernimmt. Ein bereits<br />

erfolgreich abgeschlossenes Projekt ist der<br />

Einsatz der Drohnen-Technologie im<br />

Logistikzentrum in Emmerich.<br />

GRUSE<br />

Auszubildende entwickeln höhenverstellbaren Tischkicker<br />

Kickern, Krökeln oder Tischfußball genießt Kultstatus <strong>und</strong> liegt im Trend.<br />

Männer, Frauen <strong>und</strong> Kinder sind vom Kickern fasziniert. Leider ist der Spielspaß<br />

für manche getrübt. Die Allerkleinsten kommen gerade so an die Griffe, sehen<br />

aber nicht das ganze Spielfeld. Um einen ungetrübten Spielgenuss sicherzustellen,<br />

reifte bei Auszubildenden des Hubtischherstellers Gruse Maschinenbau<br />

die Idee, einen höhenverstellbaren Tischkicker zu entwickeln. Sehen Sie im<br />

Video, wie das Ausbildungs-Projekt allen die Show stiehlt.<br />

Alle 5 Videos mit 1 Klick!<br />

Sie haben die Wahl: Auf der Seite www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de/<strong>2017</strong>_<strong>11</strong><br />

oder über den QR-Code rechts sehen Sie alle 5 Videos mit nur einem<br />

Klick. Die übrigen QR-Codes führen direkt zum gewählten Video.<br />

Viel Spaß dabei!<br />

MURRELEKTRONIK<br />

Industrie 4.0 wird gelebt<br />

Murrelektronik versteht sich als Experte <strong>und</strong><br />

Lösungsanbieter, wenn es um dezentrale<br />

Installations- & Automatisierungstechnik<br />

geht. Industrie 4.0 ist schon längst keine<br />

Zukunftsmusik mehr – sondern wird bereits<br />

im eigenen Unternehmen umgesetzt.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> <strong>2017</strong>/10 49


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TRAYSORTER:<br />

DIE ROI-RAKETE<br />

IM E-COMMERCE<br />

E-Commerce-Unternehmen verlangen nach<br />

kostengünstigen Lösungen für die Bewältigung<br />

der innerbetrieblichen Aufgaben. Mit dem<br />

Traysorter hat Vanderlande eine flexible <strong>und</strong><br />

modulare Materialflusstechnik im Portfolio, die<br />

sich stand alone oder vollintegriert einsetzen<br />

lässt.<br />

Laut der Studie „E-Commerce & Intralogistik 2020“ – erstellt<br />

von einer Arbeitsgemeinschaft aus dem Marktforschungsunternehmen<br />

Technomar, der Unternehmensberatung trilogIQa<br />

sowie dem Institut des Interaktiven Handels (IDIH) – steigt der<br />

Bedarf der Unternehmen aus dem Segment E-Commerce an Automatisierung<br />

der logistischen Prozesse weiter. Dabei hängen die Anforderungen<br />

an die Automatisierung von mehreren Faktoren ab,<br />

z. B. der Eigenschaft des Sortiments, den Abmessungen der Artikel,<br />

der geforderten Leistung sowie der Homogenität der Produkte <strong>und</strong><br />

der Saisonalität des Geschäfts. Automatische Sortiersysteme sind<br />

essenziell für die Sortiergenauigkeit <strong>und</strong> die Steigerung der Effizienz<br />

sowie der Produktivität in der Auftragsabwicklung von E-Commerce-<br />

<strong>und</strong> Omnichannel-Händlern. Praxisbeispiele aus unterschiedlichen<br />

Segmenten verdeutlichen dies.<br />

PERFORMANCE-STEIGERUNG DURCH<br />

VERBESSERTE ERGONOMIE<br />

Ein Händler von Elektronikartikeln wollte seinen Kommissionier<strong>und</strong><br />

den angeb<strong>und</strong>enen Versandsortierprozess ausbauen. Als Ergebnis<br />

einer Prozessanalyse stellte sich heraus, dass die Mitarbeiter<br />

einen zu großen Abstand zwischen Warenpuffer <strong>und</strong> Aufgabe,<br />

kombiniert mit einer starken Drehbewegung zu überwinden hatten.<br />

Die Aufgabehöhe entsprach nicht der optimalen Handhabungshöhe,<br />

sodass die Mitarbeiter über Probleme im Bereich Halswirbelsäule<br />

klagten <strong>und</strong> dadurch bedingt langsamere Bewegungen<br />

ausführten. Durch eine Arbeitsplatzgestaltung mit kurzen Distanzen<br />

<strong>und</strong> angepassten Aufnahme- <strong>und</strong> Aufgabehöhen am Traysorter<br />

können sich die Mitarbeiter nun auf das Wichtigste konzentrieren,<br />

ohne sich zu sehr zu belasten. Die Auflegeleistung ließ sich um 50<br />

Prozent erhöhen. Somit ist der Anlagenbetreiber gerüstet, um das<br />

prognostizierte Sortieraufkommen von 5 000 Teilen pro St<strong>und</strong>e bewältigen<br />

zu können. Final konnte Vanderlande eine flächenmäßig<br />

kleinere <strong>und</strong> kostengünstigere Alternative zu den üblichen Sortierlösungen<br />

wie einer Cross-Belt-Anlage aufzeigen.<br />

50 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

Leistungsdaten konkurrierender Sortiersysteme<br />

Anwendungstypische Sortierleistung<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

Leistung/ h<br />

0<br />

Pusher<br />

Transfer<br />

(Pop-up 90°)<br />

Multibelt<br />

(Pop-up 45°)<br />

Truxorter<br />

(Pop-up 45°)<br />

Pocketsorter<br />

Traysorter<br />

Posisorter<br />

(Sliding Shoe<br />

Sorter)<br />

Cross Belt<br />

0<br />

VERSANDSORTIERUNG VON TÜTEN KOMBINIERT<br />

MIT RETOUREN-ABWICKLUNG<br />

Während der Konzeptionierung einer Versandlösung für einen Fashion<br />

Retailer, der überwiegend Sendungen in Tüten (Polybags)<br />

verschickt, wurde zeitgleich eine kostengünstige Retouren-Lösung,<br />

die keinen zusätzlichen Platz benötigt, angefragt. Mit dem geplanten<br />

Einsatz eines Traysorters ließen sich beide Anwendungsfälle<br />

kombinieren. Durch die Kombination zweier Arbeitsplatztypen in<br />

einem Konzept können automatisch zu identifizierende Sendungen<br />

aufgelegt <strong>und</strong> Retouren gehandhabt werden. Die Retouren-Arbeitsplätze<br />

entsprechen einem Qualitätsprüfungsarbeitsplatz <strong>und</strong><br />

sortiert wird, sofern eingelagert werden muss, nach Lagerbereich.<br />

Das Geschäft des Retailers ist durch saisonale Effekte gekennzeichnet.<br />

Somit ist die Anzahl an Artikelnummern verhältnismäßig gering,<br />

was wiederum die Erweiterung der Retouren-Arbeitsplätze<br />

um die Funktionen zum direkten Versand von Schnelldrehern <strong>und</strong><br />

von Ein-Positionsaufträgen ermöglichte. Der Retouren-Arbeitsplatz<br />

funktioniert wie der reine Auflegearbeitsplatz. Die Systemleistung<br />

wird durch die Verwendung des Dual-Traysorters ermöglicht.<br />

Nicht nur in Zeiten mit Auftragsspitzen lassen sich so 14 000 Teile<br />

pro St<strong>und</strong>e sortieren. Die weiteren Ziele für die einzulagernden Retouren<br />

bilden den zusätzlich benötigten Platzbedarf für das „Retouren-Aggregat“,<br />

denn die Retouren-Arbeitsplätze werden auf jeden<br />

Fall benötigt. Im Kostenrahmen kleiner acht Prozent ließ sich der<br />

Sorter um 24 Ziele erweitern. Die Erweiterung der Sorterzielstellen<br />

Sorter <strong>und</strong> Sortiergüter<br />

mit Lade hilfsmittel<br />

ohne Ladehilfsmittel<br />

Media &<br />

Elektronik<br />

Mode<br />

Behälter Tray Pakete Polybags Säcke Rollen Umschläge<br />

Kleinsendungen<br />

Bücher &<br />

Kataloge<br />

Schmuck &<br />

Accessoirs<br />

Multibelt<br />

Truxorter<br />

Quelle: Vanderlande<br />

Posisorter<br />

Crossbelt<br />

Traysorter<br />

Compaxorter<br />

Pocketsorter<br />

einsetzbar mit Einschränkungen<br />

einsetzbar<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 51


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02<br />

Killer. Nach Ausarbeitung eines modularen Mehrstufenkonzepts<br />

auf Basis des Traysorters können nun mit geringen Anfangsinvestitionen<br />

<strong>und</strong> kurzer Lieferzeit die K<strong>und</strong>enbestellungen versendet<br />

werden. Die partielle Vorsortierung für die KEP-Dienstleister ist dabei<br />

ein lukrativer Nebeneffekt. Spätere Ergänzungen in Form von<br />

Software-Funktionen <strong>und</strong> Sorter-Erweiterungen (Arbeitsplätze <strong>und</strong><br />

Ziele) sind vorgesehen, um schwächer eingeschätzten Märkten mit<br />

überschaubaren Investitionen Rechnung zu tragen. Je nach Anzahl<br />

Sendungen <strong>und</strong> Marge umgerechnet pro Sendung, sind Return on<br />

Invests von einem Jahr realistisch. Für eine kleine Anlage mit einer<br />

Sortierleistung von 5 000 Teilen pro St<strong>und</strong>e beläuft sich der Return<br />

on Invest, selbst bei einer Nutzung von nur 30 Prozent auf 2,5 Jahre.<br />

Fotos/Grafik: Aufmacherfoto Fotolia, 01 – 02 Vanderlande<br />

www.vanderlande.com<br />

02 Unterschiedliche Güter lassen sich per Traysorter transportieren<br />

konnte ausschließlich über den Versandsorter stattfinden. Der zusätzliche<br />

Aggregate-Flächenbedarf beläuft sich auf weniger als<br />

zehn Prozent.<br />

HOHE LEISTUNG BEI ÜBERSCHAUBAREM INVEST<br />

Ein Schuhdistributor möchte neue Marken <strong>und</strong> Märkte in sein Programm<br />

aufnehmen bzw. erobern. Um schnell am Markt erfolgreich<br />

zu sein, ist ihm eine kurze Lieferzeit wichtig. Aber auch die Investitionskosten<br />

spielen eine nicht zu vernachlässigende Rolle, denn<br />

wenn sich der Markt wider Erwarten anders entwickelt als vorherberechnet,<br />

sind hohe Investitionen schlichtweg der E-Commerce-<br />

AUF EINEN BLICK<br />

n Aufgr<strong>und</strong> der kompakten Bauweise des Traysorters sind<br />

die Kosten pro Sortierziel <strong>und</strong> Quadratmeter günstig<br />

n Vertraute Prozesse lassen sich modifiziert weiterführen<br />

n Das Statistikmodul ermöglicht, dass der Anlagenbetreiber<br />

oder durch Vanderlande unterstützt Prozesse im Rahmen<br />

der Business Process Inteligence (BPI) auswerten kann<br />

n Breites Sortierspektrum kombiniert mit hoher Sortierleistung<br />

(5 000 bis 14 000 Teile pro St<strong>und</strong>e) macht den<br />

Traysorter zum Allro<strong>und</strong>er im E-Commerce <strong>und</strong> Multi-<br />

Channel-Business<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2017</strong> im 67. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB),<br />

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(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

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Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />

Angelina Haas, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

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Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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Verlag<br />

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ROM, CD <strong>und</strong> DVD <strong>und</strong> der Datenbanknutzung <strong>und</strong> das<br />

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kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />

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übernommen werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich dürfen nur Werke<br />

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verfügt, <strong>und</strong> die nicht gleichzeitig an anderer<br />

Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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52 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TIPPS FÜR MEHR UMSATZ<br />

IM E-COMMERCE-ZEITALTER<br />

Wer vom Boom des E-Commerce<br />

profitieren möchte, muss seine<br />

Logistik für den Online-<br />

Vertriebskanal fit machen. In<br />

einer gemeinsam mit<br />

Bito-Lagertechnik entstandenen<br />

Serie helfen wir Ihnen dabei, dies<br />

zu tun. Auf der <strong>f+h</strong> Website<br />

haben wir für Sie den Beitrag<br />

„Logistik im Online-Handel: So<br />

sind Sie auf alle Entwicklungen<br />

gut vorbereitet“ hinterlegt.<br />

Darin finden Sie reichlich<br />

nutzwertorientierte Tipps, die<br />

Ihnen dabei helfen, Ihr<br />

betriebswirtschaftliches<br />

Ergebnis zu verbessern.<br />

Hier geht’s zum Artikel:<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de/bito1/


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

AVANCON BRINGT ÄSTHETIK IN DEN<br />

FÖRDERTECHNIKMARKT<br />

Das junge Start-up Avancon SA aus der<br />

Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, die<br />

Stückgutförderung in Verteil- <strong>und</strong><br />

Logistikzentren zu revolutionieren. Erreichen<br />

möchte man dies mit einem innovativen<br />

Fördersystem, das von Dieter Specht, dem<br />

Gründer der Interroll-Gruppe, entwickelt wurde.<br />

Um neue Märkte <strong>und</strong> neue K<strong>und</strong>en anzusprechen, bringen<br />

die Automobilindustrie, die Computerindustrie <strong>und</strong><br />

selbst die Maschinenbauer alle paar Jahre neue Modelle<br />

heraus. In der Fördertechnik sieht man jedoch selten etwas<br />

wirklich Neues. Viele Stückgutförderer wurden vor 15, 20 oder<br />

sogar 50 Jahren entwickelt <strong>und</strong> erinnern an das Patent des britischen<br />

Spielzeugherstellers Frank Hornby, der für gelochte Profile<br />

mit durchsteckbarer Achse <strong>und</strong> Rädern in einem „Meccano“-Baukasten<br />

bereits 1901 sein Patent Nr. GB190100587(A) anmeldete. Oftmals<br />

werden Rollenbahnen noch heute so angeboten.<br />

Das wollen die beiden jungen Gründer des Start-ups Avancon<br />

ändern <strong>und</strong> die Förderanlagenindustrie umkrempeln. Sie bieten<br />

jetzt ein neues, stromlinienförmig gestaltetes Konzept, das sich<br />

durch innovative <strong>und</strong> funktionelle Ideen auszeichnet.<br />

Eigentlich wurde das staudrucklose System von Dieter Specht für<br />

Interroll entwickelt. Jedoch habe das System nicht in die Philosophie<br />

dieses Unternehmens gepasst. So fand Specht zwei begeisterte<br />

Jungunternehmer, Denis Ratz, Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik,<br />

<strong>und</strong> Dr.-Ing. Daniele Gambetta, PhD in elektrischen Maschinen,<br />

<strong>und</strong> gründete mit ihnen im Tessin ein Start-up unter dem<br />

Namen Avancon SA. Das Kunstwort setzt sich übrigens aus den Anfangssilben<br />

der Wörter Avantgarde <strong>und</strong> Conveyor zusammen.<br />

PARTNERSCHAFT MIT ANLAGENBAUERN UND<br />

SYSTEMINTEGRATOREN ANGESTREBT<br />

Ratz ging gleich an die Arbeit. Er zeigte das neue Fördersystem, das<br />

auf Stückgüter bis 50 kg ausgelegt ist, einigen potenziellen K<strong>und</strong>en.<br />

„Wir wollten zuerst einmal hören, wie das Design dieses Fördersystems<br />

ankommt“, so Ratz. „Fast alle Personen, mit denen wir über<br />

das System sprachen, waren von der Ästhetik des Designs beeindruckt.<br />

Die Fragen nach den Funktionen <strong>und</strong> Anforderungen des<br />

Markts konnte ich alle beantworten. Nach diesen Gesprächen war<br />

ich sehr motiviert.“<br />

Avancon hat in die Entwicklung, Patente, Maschinen <strong>und</strong> Formen<br />

sowie in die Fertigung investiert. Mittlerweile sei man lieferbereit,<br />

sodass ausgewählte Förderanlagenhersteller <strong>und</strong> Systemintegratoren<br />

weltweit das System unter ihrem eigenen Label ihrem<br />

Markt <strong>und</strong> Betreibern von Logistik- <strong>und</strong> Verteilanlagen anbieten<br />

können.<br />

„Wir wollen den Herstellern von Intralogistiksystemen <strong>und</strong> Förderanlagen,<br />

etwas Avantgardistisches bieten. Aber wir werden unseren<br />

eigenen K<strong>und</strong>en nicht ins Handwerk pfuschen <strong>und</strong> keine Betreiber<br />

von Logistik- <strong>und</strong> Verteilzentren ansprechen“, verdeutlicht<br />

Ratz die Vertriebsstrategie.<br />

Der Partner von Ratz <strong>und</strong> Leiter der Technik bei Avancon, Dr.-<br />

Ing. Daniele Gambetta, ist ein erfahrener Spezialist für elektronische<br />

Steuerungen <strong>und</strong> besitzt Patente von bürstenlosen DC-Motoren.<br />

In Zukunft sollen diese Motoren auch in dem Fördersystem<br />

von Avancon Verwendung finden. „Im Zeitalter von Industrie 4.0<br />

kommt der elektronischen Vernetzung eine besondere Bedeutung<br />

zu. Das von Dieter Specht entworfene, außergewöhnliche Design<br />

des neuen Stückgutförderers hat mich fasziniert, sodass ich als Gesellschafter<br />

bei Avancon eingestiegen bin.“<br />

Inzwischen wurde das Design des Fördersystems mit dem „Red-<br />

Dot“-Preis in Deutschland <strong>und</strong> auch von dem in ganz Asien begehrten<br />

„Good-Design“-Preis in Japan ausgezeichnet.<br />

Wollen neue Ideen in die Fördertechnikszene bringen<br />

– Denis Ratz (l.) <strong>und</strong> Dr.-Ing. Daniele Gambetta<br />

54 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


Baureihe»FE«<br />

Standard für Europalette<br />

AUF EINEN BLICK<br />

n Neu entwickeltes Fördersystem für<br />

Stückgüter bis 50 kg<br />

n Verbindung von Innovationen <strong>und</strong><br />

Emotionen in der Intralogistik<br />

n Vertrieb des Systems über Anlagenbauer<br />

<strong>und</strong> Systemintegratoren<br />

Baureihe»FE«<br />

mit 360˚ Drehplattform<br />

Vor kurzem ist das Start-up in ein neu gebautes Fabrikgebäude eingezogen. Potenzielle<br />

K<strong>und</strong>en können dort auch eine Testanlage besichtigen. Insgesamt ist man also gerüstet,<br />

mögliche Aufträge auch fristgerecht zu erfüllen.<br />

WB<br />

Fotos: Avancon<br />

www.avancon.ch<br />

Baureihe»FE«<br />

mit Behälterneigeeinrichtung<br />

Eckendorfer Straße <strong>11</strong>5 -<strong>11</strong>7<br />

33609 Bielefeld<br />

Telefon 05 21/78 06-0<br />

Fax 05 21/78 06-<strong>11</strong>0<br />

internet: http://www.flexlift.de<br />

e-mail: verkauf@flexlift.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 55<br />

Flexlift.indd 1 09.08.<strong>2017</strong> 09:49:31


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

STATISCHE KOMMISSIONIERSYSTEME<br />

(MANN ZU WARE)<br />

EINDIMENSIONAL<br />

MANUELL<br />

MECHANISCH<br />

DEZENTRAL<br />

ZENTRAL<br />

DEZENTRAL<br />

Fachbodenregal – eingeschossig<br />

Kommissionierleistung<br />

40 bis 100 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Durchlaufregal mit Fördertechnik<br />

Kommissionierleistung<br />

180 bis 350 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Palettier-Roboter – verfahrbar<br />

Kommissionierleistung<br />

Kommissionierprinzip „automatisch“<br />

200 bis 400 Kartons pro St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gerät<br />

Fachbodenregal – mehrgeschossig<br />

Kommissionierleistung<br />

40 bis 90 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Durchlaufregalanlage mit<br />

Fördertechnik, mehrgeschossig<br />

Kommissionierleistung<br />

180 bis 350 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Schachtkommissionierautomat<br />

Kommissionierleistung<br />

Kommissionierprinzip „automatisch“<br />

7 000 bis 12 000 Artikel pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Strang<br />

Durchlaufregal<br />

Kommissionierleistung<br />

100 bis 200 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Palettenregal<br />

Kommissionierleistung<br />

50 bis 70 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Stollenlager – mehrgeschossig<br />

Kommissionierleistung<br />

50 bis 80 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Durchlauflager mit Kommissioniertunnel<br />

Kommissionierleistung<br />

70 bis 100 Positionen pro St<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Kommissionierer<br />

56 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MEHRDIMENSIONAL<br />

MANUELL<br />

ZENTRAL<br />

DEZENTRAL<br />

Palettenlager –<br />

Hochhub-Kommissioniergerät<br />

Kommissionierleistung<br />

50 bis 70 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Pick-Car – Schienengeführtes<br />

Kommissioniergerät<br />

Kommissionierleistung<br />

200 Kartons pro St<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Kommissionierer<br />

Kleinteile- oder Palettenlager –<br />

Regalbediengerät, schienengeführt<br />

Kommissionierleistung<br />

50 bis 70 Positionen pro St<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Kommissionierer<br />

Kleinteilelager –<br />

Hochhub-Kommissioniergerät<br />

Kommissionierleistung<br />

80 bis 100 Positionen pro St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kommissionierer<br />

Je nach Branche, Einsatzzweck <strong>und</strong><br />

Leistungsfähigkeit existiert eine Vielzahl von<br />

Kommissioniersystemen am Markt.<br />

Maßgeblich für die Systemauswahl <strong>und</strong><br />

Dimensionierung sind die Arbeitsabläufe,<br />

Kommissionierstrategien <strong>und</strong> der<br />

Materialfluss innerhalb eines Lagers. Bei der<br />

Systemauswahl stellt sich die Frage nach dem<br />

Grad der Automatisierung unter<br />

Berücksichtigung von z. B. Skalierbarkeit <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter-Flexibilität. Wir bringen Licht ins<br />

Dunkel <strong>und</strong> stellen Ihnen in der vorliegenden<br />

Ausgabe die statischen Systeme mit ihren<br />

wichtigsten Kenngrößen vor. Im Heft<br />

12/<strong>2017</strong> folgen dann die dynamischen<br />

Kommissioniersysteme.<br />

Quelle/Grafiken: Agiplan<br />

Bearbeitung: VFV Layout, Sonja Schirmer<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 57


1977<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<strong>2017</strong><br />

40 JAHRE SOLVING: EIN PIONIER IN<br />

SACHEN SCHWERLASTFÖRDERTECHNIK<br />

01 02 03<br />

Seit der Gründung des Unternehmens Solving im<br />

Jahre 1977 hat sich das Produktprogramm stark<br />

verändert. Unter dem Motto „Creating<br />

Movement“ stellt das Unternehmen heute<br />

anwenderspezifische Lösungen für den<br />

innerbetrieblichen Transport von schweren<br />

Lasten auf Basis der Luftkissentechnik <strong>und</strong><br />

Fahrerlose Transportsysteme her.<br />

Bei einem Aufenthalt in Schweden vor 40 Jahren erlebte Peter<br />

Björk wie es möglich war, einen 50 Tonnen schweren Behälter<br />

einfach mit Druckluft zu bewegen. Das Interesse an der<br />

Luftkissentechnik war geweckt <strong>und</strong> zurück zu Hause in<br />

Finnland gründete der heutige Geschäftsführer von Solving gemeinsam<br />

mit zwei seiner Brüder die Firma Solving.<br />

Dann wurde die Idee Schritt für Schritt verwirklicht. Die ersten<br />

K<strong>und</strong>en waren anfangs skeptisch <strong>und</strong> es war schwierig sie für die<br />

Luftkissentechnik zu begeistern, aber nach fast einem Jahr harter<br />

Überzeugungsarbeit, erhielt die junge Firma den ersten Auftrag. Eine<br />

Druckerei bestellte einen Luftkissentransporter für den Transport<br />

von Papierrollen vom Lager in die Druckmaschine. Die Lieferung<br />

dieses Transportfahrzeugs war quasi ein Kompensationsgeschäft,<br />

denn die Druckerei bezahlte dafür mit Broschüren für das<br />

Unternehmen Solving. Noch heute zählen die Druck- <strong>und</strong> Papierindustrie<br />

zu den wichtigen K<strong>und</strong>en von Solving, aber auch der Fahr<strong>und</strong><br />

Flugzeugbau, der Maschinenbau sowie die Elektro- <strong>und</strong> Stahlindustrie<br />

sind in den Auftragsbüchern zu finden.<br />

58 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

DER WEG HIN ZUM GLOBAL PLAYER<br />

In den ersten zehn Geschäftsjahren beschränkten sich die unternehmerischen<br />

Aktivitäten von Solving auf den finnischen Binnenmarkt.<br />

Durch die Gründung von von fünf weiteren Niederlassungen<br />

in Schweden, Norwegen, Deutschland, Italien <strong>und</strong><br />

Großbritannien in den 90er-Jahren wagte man dann die ersten<br />

Schritte über die Ländergrenzen hinweg nach Europa, um<br />

wenige Zeit später weltweit die Luftkissentechnik bekannt<br />

zu machen. Der Erfolg gab ihnen Recht: Die Exportquote<br />

lag bei 80 Prozent.<br />

In den folgenden Jahren sind die Produkte <strong>und</strong> die Systemlösungen<br />

kontinuierlich weiterentwickelt worden. Neue<br />

Produkte mit höherem Automationsgrad sind dazugekommen.<br />

Tochtergesellschaften sind gegründet <strong>und</strong> ein Netzwerk<br />

von Händlern <strong>und</strong> Zulieferanten ist geknüpft worden.<br />

Als eines von fünf Unternehmen im Wettbewerb mit 222 anderen<br />

finnischen Unternehmen erhielt Solving 2006 den „Innofinnland-Preis“.<br />

Die Auszeichnung wird jährlich als Anerkennung<br />

<strong>und</strong> Ansporn für innovatives Unternehmertum vergeben. Solving<br />

erhielt den Preis für die auf das Bewegen von Schwergut zugeschnittenen<br />

Systeme <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Dienstleistungen.<br />

In diesem Jahr feiert Solving sein 40-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Heute reicht die Produktpalette von einfachen handgesteuerten<br />

Geräten bis hin zu intelligenten automatisierten Transportsystemen<br />

mit Luftkissen oder Rädern.<br />

IMMER AM PULS DES MARKTGESCHEHENS<br />

Das Unternehmen war <strong>und</strong> ist immer ganz nah am Markt <strong>und</strong> registriert<br />

jeden Trend <strong>und</strong> jede Entwicklung in der Branche, um entsprechend<br />

auf neue Anforderungen reagieren zu können. So registriert<br />

man bei Solving ein weltweit gestiegenes Interesse an Fahrerlosen<br />

Transportsystemen. Das Marktpotenzial für die Systeme scheint zuzunehmen<br />

<strong>und</strong> in den vergangenen Jahren drängen immer neue<br />

Hersteller auf den Markt. Inwieweit sich die neuen Wettbewerber<br />

auf Dauer halten werden, hänge davon ab, so Bo-Göran Eriksson,<br />

Geschäftsführer SVGCE Schwerlast-Transportsysteme GmbH,<br />

Deutschland <strong>und</strong> stellvertretender Geschäftsführer AB Solving Qy,<br />

Finnland, ob der Markt für so viele Anbieter groß genug sein wird.<br />

„Wir sind auf jeden Fall für die Zukunft gut gerüstet, denn basierend<br />

auf den Erfahrungen aus 40 Jahren kennen wir die eigenen Stärken:<br />

Die Fähigkeit <strong>und</strong> das Know-how verschiedene Technologien wie<br />

Luftkissen <strong>und</strong> Räder mit verschiedenen Steuerungs-, Sicherheits<strong>und</strong><br />

Navigationssystemen zu kombinieren, um den Betreibern ein<br />

optimiertes <strong>und</strong> individuelles System anbieten zu können.“ Darüber<br />

hinaus sei man im Bereich Vertrieb <strong>und</strong> Aftersales gut aufgestellt.<br />

„F & E, Design <strong>und</strong> Herstellung der Produkte <strong>und</strong> Systeme<br />

sind am Hauptsitz in Jakobstad/Finnland angesiedelt, wozu auch<br />

ein Testzentrum für die Leistungsprüfung aller Transportfahrzeuge<br />

gehört. In Schweden befindet sich die Produktionsstätte für die Solving-Luftkissen.“<br />

Von Finnland aus wird der Projektverkauf <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>endienst<br />

koordiniert, der zusammen mit lokalen Partnern in verschiedenen<br />

Ländern durchgeführt wird. Für den Markt in Mitteleuropa baut<br />

man momentan das lokale Vertriebsnetz weiter aus <strong>und</strong> verstärkt<br />

das K<strong>und</strong>endienst-Team.<br />

01 Im Maschinenbau, wie bei MAN, Deutschland, werden die Luftkissentransporter<br />

eingesetzt, um tonnenschwere Dieselmotoren zu bewegen<br />

02 Auch im Dienstleistungssektor, z. B. als Serviceplattform zur<br />

Reinigung von Schienenfahrzeugen, sind die Transportfahrzeuge<br />

unentbehrlich<br />

03 In der Stahlindustrie sorgen die Fahrerlosen Transportsysteme mit<br />

ihrer maßgeschneiderten Konfiguration für den sicheren Transport von<br />

flüssigem Eisen<br />

DIE ZUKUNFT FORDERT FLEXIBILITÄT<br />

In Produktion <strong>und</strong> Logistik müssen die Abläufe immer schneller an<br />

sich wandelnde Ansprüche angepasst werden. Das erfordert flexible<br />

Materialflusslösungen. Eriksson: „Unsere Navigationsmethoden<br />

basieren auf programmierbaren virtuellen Routen mit physischen<br />

Referenzen durch feststehende Objekte im Gebäude, Reflektoren<br />

oder Magneten. Änderungen in der Anordnung sind schnell <strong>und</strong><br />

problemlos über Softwareeinstellungen möglich.“ Darüber hinaus<br />

würden die Anforderungen der Betreiber dahingehend steigen,<br />

Fahrerlose Transportsysteme in bestehende Gebäude problemlos<br />

integrieren zu können. Gefragt seien Systeme, die einfach zu bedienen<br />

sind <strong>und</strong> sich schnell in Betrieb nehmen lassen. „Außerdem<br />

sollen die Systeme flexibel sein <strong>und</strong> sich in ihrem Layout verändern<br />

<strong>und</strong> anpassen lassen.“<br />

Während der vergangenen 40 Jahre hat man bei Solving ein breites<br />

Spektrum an maßgeschneiderten Produkten <strong>und</strong> Systemen für<br />

viele Branchen aus unterschiedlichsten Ländern entwickelt – das<br />

war einer der Schlüssel des Erfolgs. „Den technischen Trends <strong>und</strong><br />

Entwicklungen stets aufmerksam zu folgen, um selber immer die<br />

aktuellste Technologie anbieten zu können, ist ebenso wichtig, wie<br />

ein schneller, effizienter Service <strong>und</strong> Support für den ganzen Lebenszyklus<br />

eines Produkts“, so Eriksson abschließend. MW<br />

Fotos: Solving<br />

www.solving.com<br />

BO-GÖRAN ERIKSSON, GESCHÄFTS-<br />

FÜHRER SVGCE SCHWERLAST-TRANS-<br />

PORTSYSTEME GMBH, DEUTSCHLAND<br />

UND STELLVERTRETENDER<br />

GESCHÄFTSFÜHRER AB SOLVING QY,<br />

FINNLAND<br />

Die großen Herausforderungen der Zukunft<br />

sind die Verfeinerung zuverlässiger <strong>und</strong><br />

kosteneffizienter Intralogistiklösungen <strong>und</strong> vor<br />

allem Fachkräfte für die speziellen Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Projekte unserer Branche zu finden<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 59


„KLEIN, ABER OHO“<br />

Unsere jüngsten Tests im Segment Elektro-<br />

Niederhubwagen haben gezeigt, dass es einen Trend hin zu<br />

kompakten Geräten mit Elektroantrieb als Alternative zum<br />

klassischen Handhubwagen gibt. Die chinesische Marke<br />

EP Equipment geht dabei noch einen Schritt weiter <strong>und</strong><br />

bringt mit dem EP EZ-12 im genannten Segment ein<br />

vergleichsweise noch kompakteres <strong>und</strong> leichteres Gerät auf<br />

den Markt. Wir haben den „Newcomer“ ausgiebig getestet.<br />

60 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

mit Last<br />

[km/h]<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

ohne Last<br />

[km/h]<br />

Sprint über 10 m<br />

mit Last<br />

[s]<br />

Sprint über 10 m<br />

ohne Last<br />

[s]<br />

EP EZ 12<br />

Durchschnittswert<br />

der bisher von uns<br />

getesteten vergleichbaren<br />

Elektro-<br />

Niederhubwagen<br />

4,93 5,22 8,00 7,30<br />

4,90 5,27 8,90 7,50<br />

Ein wenig skeptisch waren wir schon, als wir den EPT EZ-12<br />

(das Kürzel EPT in der Typenbezeichnung steht übrigens für<br />

Electric Pallet Truck) zum ersten Mal betrachteten. Ein kompakter<br />

Niederhubwagen mit einigen Extras – so präsentierte<br />

sich unser Testkandidat. Aber würde das Flurförderzeug auch die<br />

erforderlichen Leistungen während des anspruchsvollen Testparcours<br />

mit Lasten von bis zu 1 000 kg erbringen? Wir bereiteten uns<br />

auf einen langen Testtag vor, in der Annahme, dass der EP EZ-12<br />

langsamer <strong>heben</strong>, beschleunigen <strong>und</strong> fahren würde, als die bereits<br />

von uns inspizierten Wettbewerber.<br />

Doch wir hatten uns getäuscht. Auch wenn das Flurförderzeug<br />

aus chinesischer Produktion mit seinen 130 kg um gut 50 Prozent<br />

leichter ist als seine „Mitstreiter“ aus dem Wettbewerb <strong>und</strong> in einer<br />

vergleichsweise einfachen Bauweise konzipiert ist, sind die zunächst<br />

gezeigten Leistungen eindrucksvoll. Mit oder ohne Last ist<br />

der „kleine Kraftprotz“ flott unterwegs − mitunter sogar schneller<br />

als vergleichbare Geräte aus dem Segment. Unter großer Last sinken<br />

die Geschwindigkeiten nur geringfügig <strong>und</strong> die Energiebilanz<br />

fällt aufgr<strong>und</strong> des geringeren Eigengewichts günstig aus. Der Einsatz<br />

auf unserem standardmäßigen Testparcours überzeugt, doch<br />

wir wollen mehr sehen.<br />

DER „ULTIMATIVE“ PRAXISTEST<br />

Um dem EP EZ-12 unter realen Bedingungen auf den Zahn zu fühlen,<br />

haben wir uns einen Logistikdienstleister respektive Transportunternehmen<br />

im Zentrum von Groningen als Testumfeld gewählt.<br />

Hier haben wir den Kandidaten bei einer Auslieferfahrt direkt auf<br />

die Probe gestellt: Wie verhält sich der Stapler auf der Laderampe<br />

des Lkw, kann er problemlos von der Straße auf den Gehsteig gelangen,<br />

wie verhält es sich mit dem Fahren auf Klinker <strong>und</strong> Pflastersteinen?<br />

Auch bei diesen Aufgaben schlägt sich unser „Protagonist“<br />

glanzvoll. Wir verfahren problemlos über unterschiedliche Straßenbeläge<br />

<strong>und</strong> in beengter Ladeumgebung macht er einen guten Eindruck:<br />

Die kurze Laderampe des kleinen Test-Lieferwagens bietet<br />

normalerweise keinen Platz für einen herkömmlichen Elektro-Niederhubwagen,<br />

doch für unseren Testkandidaten ist dort Platz genug.<br />

Er nimmt nicht mehr Raum ein wie der gewöhnliche Handhubwagen,<br />

mit dem der Auslieferungsfahrer zuvor seine Arbeit verrichtete.<br />

Wie schon erwähnt, ist der EP EZ-12 ein kraftvoller Helfer. Seine<br />

Power schöpft er aus der Kombination: kompakte Abmessungen,<br />

offener Charakter r<strong>und</strong> um das Antriebsrad <strong>und</strong> dem geringen<br />

Eigengewicht.<br />

Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />

In <strong>2017</strong> getestete Elektro-Niederhubwagen<br />

EP EZ 12 BT LWE 130 Jungheinrich M15<br />

Tragfähigkeit [kg] 1 200 1 300 1 500<br />

Batteriekapazität [V/Ah] 24 / 40 Li-Ion 24 / 63 24 / 70<br />

AC oder DC AC AC AC<br />

Integriertes Ladegerät Nein Ja Ja<br />

Entriegelung Schlüssel PIN Schlüssel<br />

Verschiedene Einstellungen Nein Ja Nein<br />

Einsetzbar im Lkw Ja Ja Ja<br />

Gewicht [kg] 130 225 219<br />

L2-Abmessung [mm] 390 420 435<br />

01<br />

01 Für ein Flurförderzeug aus dem Segment<br />

Elektro-Niederhubwagen präsentiert sich der<br />

EP EZ-12 vergleichsweise kompakt <strong>und</strong> einfach<br />

in der Bauweise<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 61


WERTUNG<br />

+ Geräuscharm<br />

+ Kraftvoll<br />

+ Problemlos in der Handhabung<br />

- Fahrcharakter bei „Halb-Gas“<br />

- Anzeige sichere Eintauchtiefe<br />

der Gabeln um Europalette in<br />

Querrichtung aufzunehmen<br />

- Magnetischer Kontaktschlüssel<br />

02<br />

AUSSTATTUNG UND NUTZUNG<br />

Unser Testgerät lässt sich einfach <strong>und</strong> problemlos handhaben. Um das Flurförderzeug bedienen zu<br />

können, braucht es allerdings den zur Verfügung stehenden magnetischen Kontaktschlüssel. Ein Manko<br />

dabei: Die Magnetkraft fällt unserer Ansicht nach etwas dürftig aus. Dieses Problem hat der Hersteller<br />

bereits registriert <strong>und</strong> eine „Einklick-Variante“ mit USB-Funktion versprochen. Darauf werden dann<br />

die Betriebsanleitung <strong>und</strong> weitere relevante Geräteinformationen zu finden sein.<br />

Der Deichselkopf ist mit den üblichen Schmetterlingsschaltern für die Steuerung der Fahrtrichtung<br />

<strong>und</strong> der Fahrgeschwindigkeit ausgestattet. Solange man „Vollgas“ gibt, läuft der EP EZ-12 geräuscharm,<br />

geschmeidig <strong>und</strong> flott mit einem mit. Bei halber Kraft ist der Fahrcharakter etwas „wellig“, wobei der<br />

Hersteller diesbezüglich Besserung gelobt hat.<br />

An der Deichsel sind zudem zwei Drucktasten zu finden: eine für das Heben <strong>und</strong> eine für die Hupe,<br />

die einen gut vernehmbaren Signalton von sich gibt. Das Absenken der Gabel initiieren wir, ebenso<br />

wie wir dies von herkömmlichen Handhubwagen her kennen, mithilfe eines manuell zu bedienenden<br />

Verbrauch/<br />

100 umgeschlagene<br />

Paletten in kWh<br />

Verbrauch während<br />

des Tests<br />

in kWh<br />

02 Das sichere Verfahren mit<br />

Last auf holprigen Straßenbelägen<br />

ist für unseren<br />

Testkandidaten kein Problem<br />

EP EZ 12<br />

0,24<br />

EP EZ 12<br />

0,16<br />

03 An der Deichsel befindet<br />

sich der Schalter für das Heben<br />

der Gabel, die Hupe sowie ein<br />

kleines Display für die<br />

Betriebsdatenangabe<br />

Durchschnitt der<br />

getesteten<br />

vergleichbaren<br />

Elektro-<br />

Niederhubwagen<br />

0,27<br />

Durchschnitt der<br />

getesteten<br />

vergleichbaren<br />

Elektro-<br />

Niederhubwagen<br />

0,27<br />

04 Die Hydraulikanlage bildet<br />

eine geschlossene Einheit – beim<br />

Notausschalter befindet sich der<br />

magnetische Kontaktschlüssel<br />

04<br />

62 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


03<br />

Sek<strong>und</strong>enschnell wieder im Rennen.<br />

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Umgeschlagene Paletten pro St<strong>und</strong>e<br />

EP EZ 12 66,98<br />

05<br />

Durchschnitt der getesteten vergleichbaren<br />

Elektro-Niederhubwagen<br />

68,30<br />

Hebels. Sowohl das Heben als auch das Absenken der Gabel läuft<br />

kontrolliert <strong>und</strong> berechenbar ab. Der EP EZ-12 ist standardmäßig<br />

mit Tandemgabelrollen <strong>und</strong> <strong>11</strong>50 × 150 mm großen Gabeln verfügbar.<br />

Ein Laufrad an der Gabelspitze fehlt ebenso wie eine Markierungslinie<br />

für die sichere Eintauchtiefe der Gabel, um so Europaletten<br />

in Querrichtung problemlos aufnehmen zu können. Diese<br />

Anmerkungen hat der Hersteller ebenfalls in die Liste der verbesserungswürdigen<br />

Punkte aufgenommen. Die Einklemmsicherung<br />

am Deichselkopf funktioniert, genauso wie die elektromagnetische<br />

Bremse, bestens. Auf dem Display sind der Ladezustand der<br />

Batterie, die Betriebsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eventuelle Fehlercodes deutlich<br />

ablesbar.<br />

BEANTRAGTE PATENTE<br />

Laut Hersteller liegen die Stärken des EZ-12 in einigen Neuheiten<br />

begründet, für die bereits ein Patent beantragt wurde. So besteht<br />

die Hydraulikpumpeinheit aus einer einzigen geschlossenen „allin-one“-Komponente.<br />

Der Deichselschalter ist kontaktlos <strong>und</strong> damit<br />

komplett abgeschirmt <strong>und</strong> so gut geschützt vor Staub <strong>und</strong> anderen<br />

Verschmutzungen. Ein weiteres markantes Merkmal ist der<br />

Aufbau des Antriebsrads: Sobald die Lauffläche abgenutzt ist,<br />

muss man nicht das komplette Rad auswechseln. Mithilfe von<br />

sechs Schrauben lässt sich die Felge inkl. Belag problemlos demontieren<br />

<strong>und</strong> ersetzen. Die Nabe <strong>und</strong> der Antrieb bleiben an Ort<br />

<strong>und</strong> Stelle.<br />

Der Pump- <strong>und</strong> der Fahrmotor werden von einer Lithium-Ionen-<br />

Batterie angetrieben, die sich als handliches Paket ohne große Mühe<br />

in das Flurförderzeug „einklicken“ lässt. Die Batterie hat ein Gewicht<br />

von 3,7 kg <strong>und</strong> lässt sich innerhalb von 2,5 St<strong>und</strong>en komplett<br />

aufladen <strong>und</strong> problemlos zwischendurch nachladen. Unsere Verbrauchsmessung<br />

hat ergeben, dass eine voll aufgeladene Batterie<br />

eine praktische Einsatzdauer von 3,5 St<strong>und</strong>en ermöglicht, vorausgesetzt<br />

man verwendet das Gerät im industriellen Umfeld als Palettenstapler<br />

z. B. in einem Lager. In dem genannten Einsatzintervall<br />

ist der EP EZ-12 in der Lage bis zu 234 Paletten umzuschlagen.<br />

Genau genommen kommt unser Testkandidat bei dieser Einsatzdauer-Berechnung<br />

sogar noch etwas „schlecht“ weg. Wir messen<br />

das Limit der Einsatzdauer bei einer 80-prozentigen Entladung der<br />

Batterie, was für eine Lithium-Ionen-Batterie, die stärker entladen<br />

werden kann <strong>und</strong> darf, eigentlich zu wenig ist.<br />

05 Die Lithium-Ionen-Batterie wiegt 3,7 kg <strong>und</strong> lässt sich im<br />

Handumdrehen auswechseln, das Aufladen dauert 2,5 St<strong>und</strong>en<br />

06 Ist das Antriebsrad abgenutzt, lässt sich die Felge problemlos<br />

wechseln − die Nabe <strong>und</strong> der Antrieb verbleiben dabei an Ort <strong>und</strong> Stelle<br />

07 Selbst auf der engen Laderampe eines Kleintransporters lässt sich<br />

die beladene Palette bedarfsgerecht manövrieren<br />

06<br />

64 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

07<br />

TEST-FAZIT<br />

Unser Fazit ist eindeutig: Der EP Equipment EZ-12 hat mehr zu bieten,<br />

als man auf den ersten Blick erwartet oder vermutet. Unterm<br />

Strich hat der kleine, kompakte <strong>und</strong> leichte Palettenstapler bei diesem<br />

Test einen überzeugenden Eindruck gemacht. Das Flurförderzeug<br />

ist für Lasten von bis zu 1 200 kg stabil <strong>und</strong> kraftvoll genug ausgelegt,<br />

arbeitet geschmeidig <strong>und</strong> geräuscharm. Die problemlos zu<br />

handhabende <strong>und</strong> wartungsfreie Lithium-Ionen-Batterie trägt<br />

maßgeblich zur Anwenderfre<strong>und</strong>lichkeit bei. Nach unserem Test<br />

sind wir überzeugt: Der „Newcomer“ hat für den Einsatz im Lager,<br />

bei der Warenauslieferung per Lkw sowie bei Anwendungen im<br />

Einzelhandel ein großes Potenzial.<br />

Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />

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Text <strong>und</strong> Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing<br />

Grafiken: VFV, Sonja Schirmer<br />

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<strong>2017</strong> getesteten vergleichbaren<br />

Elektro-Niederhubwagen finden<br />

Sie unter den nachfolgenden Links.<br />

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1950<br />

1986<br />

1947<br />

Firmengründung<br />

als „Huber &<br />

Brendel Crailsheim“<br />

(HBC)<br />

Tragbares ziviles Sprechfunkgerät<br />

„Portafon 6“<br />

entwickelt<br />

Erste Kranfunkfernsteuerung<br />

geht an<br />

den Markt<br />

Premiere der Funkfernsteuerung<br />

der<br />

„spectrum“-Serie<br />

1947<br />

1950<br />

1968<br />

1986<br />

VOM SPRECHFUNK ZUR<br />

FUNKFERNSTEUERUNG<br />

Vom Stahlwerk in Indien, der Forschungsstation am Südpol<br />

bis hin zur Großbaustelle in New York: Funkfernsteuerungen<br />

von HBC-radiomatic sind r<strong>und</strong> um den Globus im Einsatz.<br />

Das mittelständische Familienunternehmen mit<br />

Stammsitz in Crailsheim ist weltweit tätig, aber seinem Heimatstandort<br />

treu geblieben. Hier produziert man mit einer Fertigungstiefe von<br />

90 Prozent <strong>und</strong> setzt so ein Markenzeichen: „Qualität made by HBC“.<br />

Wer eine Funkfernsteuerung z. B. für einen Kran oder ein Hebezeug<br />

benötigt <strong>und</strong> dabei von der Funktechnik profitieren möchte,<br />

ist bei HBC-radiomatic genau richtig. Das Familienunternehmen ist<br />

heute einer der Technologieführer im Bereich industrielle Funkfernsteuerungen.<br />

Dabei begann die Erfolgsgeschichte des mittlerweile<br />

weltweit 450 Mitarbeiter zählenden Unternehmens zunächst<br />

als Zwei-Mann-Betrieb.<br />

Vor 70 Jahren gründeten Alfred Huber <strong>und</strong> Martin Brendel in<br />

dem vom Krieg völlig zerstörten Crailsheim ein funktechnisches<br />

Labor. Zunächst firmierte man noch unter „Radiotechnisches Laboratorium<br />

Huber & Brendel“. Ab 1947 folgte dann mit dem Eintrag<br />

ins Handelsregister die offizielle Geburtsst<strong>und</strong>e der Firma unter<br />

dem Namen „Huber & Brendel Crailsheim“ (HBC), später HBCelectronic<br />

<strong>und</strong> heute HBC-radiomatic. Ihren Pioniergeist <strong>und</strong> großen<br />

Einfallsreichtum setzten die Gründer schon bald in innovative<br />

Realität um. So präsentierte man 1950 auf der Funkausstellung in<br />

Düsseldorf das „Portafon 6“, ein erstes tragbares ziviles Sprechfunkgerät.<br />

1953 schied Alfred Huber aus der Firma aus − seitdem ist HBC<br />

im Alleinbesitz der Familie Brendel.<br />

Nach der Installation des ersten Fernwirkfunksystems für eine<br />

Sturmwarnanlage am Bodensee im Jahre 1963, folgte fünf Jahre<br />

später schließlich der ganz große Wurf: die erste von HBC entwickelte<br />

Kranfunkfernsteuerung war marktreif. Hierzu erinnert sich<br />

Wolfgang Brendel, der heutige Inhaber, Geschäftsführer <strong>und</strong> Sohn<br />

von Firmengründer Martin Brendel: „Zur damaligen Zeit hatte sich<br />

HBC vor allem im deutschsprachigen Raum einen sehr guten Ruf<br />

mit seinen funktechnischen Produkten, Schwerpunkt Sprechfunktechnik,<br />

erworben. Drahtlose Steuerungen für Maschinen in der industriellen<br />

Anwendung waren aber bei weitem noch nicht so verbreitet<br />

wie heute, sondern eher noch eine exotische Ausnahme.“<br />

Doch mit Begeisterung für Technik, Mut <strong>und</strong> Enthusiasmus, flankiert<br />

von technologischen Umbrüchen in der Hochfrequenz- <strong>und</strong><br />

Mikroprozessor-Technologie, ließen sich namhafte Maschinenhersteller<br />

<strong>und</strong> Endk<strong>und</strong>en, vor allem aus der deutschen Schwerindustrie,<br />

für die Kranfunkfernsteuerungen gewinnen.<br />

Zu den Stärken des Unternehmens zählten seit je her maßgeschneiderte<br />

Lösungen für spezielle Anwendungsbereiche, wie ein<br />

66 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Marktreife des<br />

Handsenders<br />

„micron“<br />

Eröffnung der neuen<br />

Komponenten-Fertigung<br />

in Crailsheim<br />

34 000 Systeme<br />

verkauft<br />

Dorothee Roels, Wolfgang<br />

Brendel, Dr. Friederike Brendel<br />

(v. l. n. r.) leiten gemeinsam<br />

das Familienunternehmen<br />

1991<br />

2007<br />

2016 <strong>2017</strong><br />

2007<br />

<strong>2017</strong><br />

1975 entwickeltes Funkfernsteuerungssystem für explosionsgeschützte<br />

Bereiche. Diese Lösung ist nur ein Beispiel für die Innovationen,<br />

die das Unternehmen hervorgebracht hat <strong>und</strong> auch heute<br />

noch kontinuierlich liefert: So hatte z. B. 1986 die Serie „spectrum“<br />

Premiere, mittlerweile ein Klassiker unter den Funkfernsteuerungen<br />

<strong>und</strong> tausendfach im Einsatz. Ein weiterer Höhepunkt folgte<br />

1991 mit der Präsentation des Handsenders „micron“.<br />

Wie sich die Anforderungen an die Funkfernsteuerungstechnik<br />

im Laufe der Zeit änderten, lässt sich gut an den technischen Neuentwicklungen<br />

aus dem Hause HBC ablesen: Funkfernsteuerung<br />

mit Farbdisplay für Kran- <strong>und</strong> Maschinendaten oder eine flächendeckende<br />

Einführung der 2,4-GHz-Technologie hatte HBC bereits<br />

2010 respektive 2012 im Programm.<br />

Der Erfolg des Unternehmens war auch immer begleitet von kontinuierlichem<br />

Wachstum, vor allem auch international. So zählen<br />

heute Tochterfirmen in Frankreich, Indien, der Schweiz, Spanien,<br />

Tschechien <strong>und</strong> den USA sowie 42 autorisierte Vertriebs- <strong>und</strong> Servicepartner<br />

weltweit zum Firmenverb<strong>und</strong>. Allein in 2016 wurden<br />

34 000 Systeme verkauft. Der Exportanteil, inkl. der Systeme, die an<br />

deutsche K<strong>und</strong>en geliefert <strong>und</strong> von dort ins Ausland weiterverkauft<br />

werden, beträgt ca. 80 Prozent. Großen Wert legt HBC-radiomatic<br />

auf seine Tradition <strong>und</strong> seinen Fortbestand als Familienunternehmen.<br />

So traten als dritte Generation 2013 Dr. Friederike Brendel<br />

(Tochter von Wolfgang Brendel), die für alle technischen Bereiche<br />

verantwortlich ist, <strong>und</strong> 2014 Dorothee Roels (Tochter von Wolfgang<br />

Brendel), die sich den kaufmännischen Bereichen widmet, ins Unternehmen<br />

ein.<br />

Zum 70-jährigen Firmenjubiläum wagte das Führungsteam auch<br />

einen Blick auf die voraussichtlichen Entwicklungen im Markt. „Wir<br />

erwarten einen anhaltenden Trend zu einer stärkeren Einbindung<br />

von drahtlosen Steuerungssystemen in Betriebsabläufe“, erklärt<br />

Dr. Friederike Brendel. Optimistisch nach vorne sieht das Unternehmen<br />

hinsichtlich seiner Marktchancen. „Wir können mit<br />

Sicherheit noch weitere Märkte erschließen“, ist Dorothee Roels<br />

überzeugt. „Im Moment sehen wir außerhalb der etablierten Märkte<br />

zusätzliche Wachstumschancen in Lateinamerika <strong>und</strong> Indien,<br />

wo wir vor vier Jahren unsere jüngste Auslandsniederlassung gegründet<br />

haben.“ Diese Chance zum richtigen Zeitpunkt zu nutzen,<br />

sei eine der größten Herausforderungen, der sich das Unternehmen<br />

stellen müsse <strong>und</strong> dafür sei man gut aufgestellt.<br />

Fotos: HBC-radiomatic<br />

www.hbc-radiomatic.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 67


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITEL<br />

GROSSPROJEKT IM MITTLEREN OSTEN MIT<br />

UNTERSTÜTZUNG VON STAHL CRANESYSTEMS<br />

FRISTGERECHT UMGESETZT<br />

Hamburg<br />

London<br />

Antwerpen<br />

Aldersbach-Uttigkofen<br />

Tanger<br />

Jeddah<br />

Khor al Fakkan<br />

Jebel Ali<br />

68 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITEL PRODUKTE UND SYSTEME <br />

„Wenn es ein Paradies auf Erden gibt, ist es hier“, so habe bereits vor vier Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

der Mogulherrscher Jahangir die am Fuße des Himalayas gelegene Landschaft des<br />

nordindischen B<strong>und</strong>esstaats Jammu <strong>und</strong> Kaschmir beschrieben. Die idyllische Natur lockt<br />

jährlich viele Wanderer an <strong>und</strong> sogar Filmemacher aus Bollywood suchen die schöne Kulisse<br />

auf. Um dem Komfort <strong>und</strong> den Ansprüchen der Gäste zu genügen, wird das Wasser des<br />

Flusses Kishanganga aufgestaut <strong>und</strong> somit für ein Kraftwerk nutzbar gemacht. Bei der<br />

Realisierung des Projekts übernimmt Technik von Stahl Cranesystems eine Hauptrolle.<br />

Bandipore ist ein Distrikt im Kaschmirtal in der Provinz Jammu<br />

<strong>und</strong> Kaschmir in Indien. Am Fuße des Himalayas gelegen,<br />

finden sich in der Region auf geringem Raum eine große<br />

Vielzahl an unterschiedlichen Klimazonen: von gemäßigten<br />

über mediterran-subtropische bis hin zu hochalpinen Bedingungen.<br />

Die Diversität des Klimas <strong>und</strong> der Bodenbeschaffenheit<br />

bilden die Lebensgr<strong>und</strong>lage für verschiedenste Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten.<br />

Die Idylle wirkt sich u. a. positiv auf den Tourismus aus.<br />

Um die wirtschaftliche Entwicklung der Region voranzutreiben,<br />

fiel die Entscheidung den 245 km langen Fluss Kishanganga zu zähmen.<br />

Von der indischen Regierung wurde zu diesem Zweck in das<br />

Wasserkraftwerk von Kishanganga investiert, das nahe der pakistanisch-indischen<br />

Grenze in der Nähe der Ortschaft Bandipore errichtet<br />

wird. Das Projekt ist Teil eines großen Wasserkraftwerk-Programms,<br />

das der indische Energieversorger NHPC Ltd. (vormals<br />

National Hydroelectric Power Corporation) durchführt. Unterstützt<br />

wird der staatliche Energieversorger dabei von den deutschen Firmen<br />

DSD Noell GmbH <strong>und</strong> Stahl Cranesystems sowie dem indischen<br />

Tiefbauunternehmen Hindustan Construction Company.<br />

Gurez Valley-Baustelle<br />

Bandipora<br />

NICHT ALLTÄGLICHES EINSATZUMFELD …<br />

Der Damm für das Wasserkraftwerk am Kishanganga befindet sich<br />

auf mehr als 2 400 Metern über dem Meeresspiegel. In diesen<br />

Höhen herrschen von November bis Mai eisige Temperaturen. In<br />

den Sommermonaten machen Erdrutsche die Region nur schwer<br />

zugänglich. Nicht zuletzt vor diesem Hintergr<strong>und</strong> suchte die NHPC<br />

Ltd. Partner, die eine fristgerechte <strong>und</strong> zuverlässige Ausführung der<br />

Arbeiten garantieren konnten. DSD Noell GmbH aus Würzburg<br />

<strong>und</strong> Stahl Cranesystems aus Künzelsau stellten sich den hohen<br />

Herausforderungen.<br />

Srinagar<br />

01<br />

Port Qasim<br />

Nhava Sheva<br />

01 Testaufbau der Spezialwinde vom Typ SHW 8: Der Getriebemotor<br />

wurde senkrecht angeordnet, der Hubmotor ist über einer der beiden<br />

Seiltrommeln montiert<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 69


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITEL<br />

02<br />

03<br />

02 Ankunft der weit gereisten Krananlage im<br />

Himalaya auf 2 400 m NN<br />

03 Mit vereinten Kräften wird die Hebetechnik vom<br />

Stahl-Cranesystems-Werksk<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> dem Montagepersonal<br />

von DSD Noell in Betrieb genommen<br />

04 Gestern Baustelle heute Stausee – die<br />

Arbeiten am Kishanganga im Himalaya<br />

Um den dauerhaften Antrieb der Turbinengeneratoren des Kraftwerks<br />

zu ermöglichen, die insgesamt 330 MW Strom erzeugen sollen,<br />

muss ein kontinuierlicher Wasserdurchfluss gegeben sein. Sichergestellt<br />

wird dies dadurch, dass der Kishanganga angestaut<br />

wird. Als Spezialist im Bereich Wasserstraßen, Wehranlagen <strong>und</strong><br />

Wasserkraftanlagen plante, lieferte <strong>und</strong> errichtete die DSD Noell<br />

GmbH die Stahlwasserbauausrüstungen für die Flussumleitung,<br />

die Hochwasserentlastung <strong>und</strong> den Krafthauseinlauf am 37 m hohen<br />

Staudamm. Stahl Cranesystems entwickelte <strong>und</strong> lieferte das<br />

Windwerk für den Verschluss (Gesamtgewicht: 60 Tonnen) der<br />

Flussumleitung, das gegen den vollen Strömungsdruck abgelassen<br />

werden muss. Die benötigte Kapazität des Windwerks unter Berücksichtigung<br />

des Verschlussgewichts, der Reibungskräfte <strong>und</strong> des<br />

Strömungsdrucks wurde mit 1 200 kN ermittelt.<br />

… ERFORDERT SPEZIELLE KRANTECHNIK<br />

Das Hebezeug muss zuverlässig bei den widrigen Umweltbedingungen<br />

in der Bergregion funktionieren. Am Stammsitz von Stahl<br />

Cranesystems im hohenlohischen Künzelsau begann man bereits<br />

im Jahr 2009 mit der ersten planerischen Konzeption der Sonderlösung:<br />

Einer stationären Winde vom Typ SHW 8 mit 2 × 60 000 kg<br />

Tragfähigkeit bestehend aus zwei Seiltrommeln <strong>und</strong> einem Getriebe.<br />

Zur gleichmäßigen Verteilung des Gewichts wurde das Hebezeug<br />

mit einer Einscherung von 2 × 12/2-1 versehen <strong>und</strong> die Trommel<br />

in L4 gefertigt. Die Hubhöhe belief sich nach Fertigstellung auf


TITEL PRODUKTE UND SYSTEME <br />

04<br />

21,5 m bei einer Seillänge von 2 × 150 m. Aufgr<strong>und</strong> der zweifachen<br />

symmetrischen Anordnung der Einscherungen ließ sich ein absoluter<br />

Synchronlauf der beiden Seiltrommeln realisieren. Das Windwerk<br />

hat eine Gesamtlänge von ca. 9 m.<br />

Um Montagetoleranzen zu kompensieren, sind die Seiltrommeln<br />

mit speziellen Kupplungen an das Getriebe angeflanscht. Der Getriebemotor<br />

ist aufgr<strong>und</strong> der bauseitigen Gegebenheiten senkrecht<br />

angeordnet. Aufgr<strong>und</strong> dieses eher unüblichen Aufbaus befindet<br />

sich der Hubmotor über einer der beiden Seiltrommeln.<br />

Um allen Eventualitäten beim Absenken des Verschlusses vorzubeugen,<br />

führten die Ingenieure von Stahl Cranesystems die Seile<br />

mit 7-facher Sicherheit aus. Zudem planten sie im Windwerk eine<br />

zweite Bremse als Sicherheitsbremse ein, die direkt an das Getriebe<br />

angeflanscht wurde. Zur Ausstattung des Hubwerks gehört eine<br />

Überlastabschaltung für jeden der beiden Lasthaken. Das Aufsetzen<br />

der Last wurde durch eine Schlaffseilabschaltung für jeden Haken<br />

separat realisiert. Beide aktuelle Hakenpositionen sind als Option<br />

auf einer Anzeige an der Schaltschranktür ablesbar. Darüber<br />

hinaus lassen sich die Motorströme des Hubmotors auf Amperemetern<br />

anzeigen. Motorschutzschalter sorgen bei diesem Hubmotor<br />

für eine zusätzliche Absicherung.<br />

Ausgelegt ist das Hebezeug entsprechend seines Einsatzorts für<br />

eine Umgebungstemperatur zwischen -25 <strong>und</strong> +40 °C. Polumschaltbare<br />

Technik mit weiten Toleranzfeldern ermöglicht den Betrieb<br />

auch bei instabiler Netzspannungsversorgung. In den Hubmotor<br />

wurde eine Fremdbelüftung mit einer Nachlaufsteuerung integriert,<br />

die die Voraussetzungen für einen 15-minütigen Dauereinsatz<br />

der Hebetechnik mit einer anschließenden Abkühlpause<br />

schafft. Eine Sonderlackierung mit einem 270 µm dicken Deckanstrich<br />

aus Polyurethan macht das Windwerk witterungsfest. Aufgr<strong>und</strong><br />

der am Einsatzort zeitweise herrschenden Luftfeuchtigkeit<br />

verfügen der Gerätekasten <strong>und</strong> der Hubmotor des individuell konzipierten<br />

Hebezeugs zudem über eine Heizung. Eine Hubwerksbremse<br />

mit eingebauter Bremsbelüftung senkt im Falle eines<br />

Handling leicht gemacht.<br />

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05<br />

05 Der Stausee im August <strong>2017</strong>: Innerhalb eines Monats stieg der Wasserpegel<br />

bis zum Minimum Draw Down Level (MDDL)<br />

06 Blick auf die Flussumleitung <strong>und</strong> die Hebetechnik<br />

07 Die schützende Umhausung der Hebetechnik von Stahl Cranesystems<br />

wurde vom Unternehmen Haslinger GmbH Metallbau + Krantechnik hergestellt<br />

Stromausfalls die Last mit Pausen. Das Lastgewicht wird kontinuierlich mit dem Multi-<br />

Controller SMC über einen analogen Messsensor ermittelt. Bei Überlast wird die Hubbewegung<br />

sofort deaktiviert. Mit dem Multi-Controller lassen sich ferner weitere Daten wie<br />

das Lastkollektiv, die Betriebsst<strong>und</strong>en, die Volllastbetriebsst<strong>und</strong>en sowie die Motorschaltungen<br />

erfassen <strong>und</strong> mithilfe eines PCs auslesen.<br />

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MEHR ALS 5 500 KM GEN OSTEN<br />

Ende September 20<strong>11</strong> wurde bei einem Testaufbau beim zertifizierten Stahl-Cranesystems-Partner,<br />

der Haslinger GmbH Metallbau + Krantechnik aus dem bayerischen<br />

Aldersbach, die Funktionstüchtigkeit des Windwerks unter Beweis gestellt. Mit dem<br />

„Partner of“-Konzept verfolgt Stahl Cranesystems bereits seit dem Jahr 2009 die Strategie,<br />

Kranbau <strong>und</strong> Krantechnik voneinander zu trennen. So übernehmen Kranbauer die<br />

Planung <strong>und</strong> die Produktion der Krananlage, während Stahl Cranesystems den Fokus auf<br />

die Entwicklung <strong>und</strong> die Produktion von Hebezeugen <strong>und</strong> Krantechnik legt. Haslinger<br />

GmbH Metallbau + Krantechnik, einer der wichtigsten Partner von Stahl Cranesystems<br />

in Deutschland, hatte für den Auftrag im Himalaya das Stahlportal inklusive der Steigleitern,<br />

der Begehung, der Rahmenkonstruktion für das Windwerk sowie die Umhausung<br />

der Hebetechnik gefertigt.<br />

Nach Abschluss aller Tests wurde die Hebetechnik einschließlich der Krananlage in<br />

den mehr als 5 500 km entfernten Einsatzort transportiert. Da die Pässe im Himalaya nur<br />

wenige Sommerwochen passierbar sind, musste die Anlieferung in einem eng definierten<br />

Zeitfenster geschehen.<br />

Am Kishanganga waren die Bauarbeiten für die Flussumleitung bis zum Eintreffen der<br />

Hebetechnik made in Germany abgeschlossen. Somit ließ sich der Fluss in einem Stollen<br />

an der Dammbaustelle vorbeiführen. Die Inbetriebnahme der Krananlage wurde durch<br />

den Werksk<strong>und</strong>endienst von Stahl Cranesystems vor Ort vorgenommen. Damit waren<br />

die Voraussetzungen geschaffen, den Fluss umzuleiten <strong>und</strong> jederzeit durch ein Absenken<br />

des Verschlusses unterbrechen zu können.


TITEL PRODUKTE UND SYSTEME <br />

06<br />

Mitte Juli <strong>2017</strong> war es dann so weit: Der Verschluss der Flussumleitung<br />

wurde mithilfe der Spezialwinde abgesenkt. Seither füllt sich<br />

das Reservoir. Mitte August war das Mindestwasserlevel des Stausees<br />

erreicht. Voraussichtlich im nächsten Jahr lässt sich das Wasserkraftwerk<br />

in Betrieb nehmen. Ab diesem Zeitpunkt wird der Kishanganga<br />

durch einen 24 km langen Tunnel aus dem Reservoir in<br />

das unterirdische Kraftwerk mit drei Pelton-Turbinen geleitet. Jede<br />

der Turbinen erzeugt dann eine Leistung von <strong>11</strong>0 MW.<br />

Trotz Verzögerungen aufgr<strong>und</strong> des unwegsamen Geländes am<br />

Fuße des Gebirgsmassivs sowie aufgr<strong>und</strong> von Unruhen an der nahegelegenen<br />

Grenze zu Pakistan zeigten sich alle beteiligten Unternehmen<br />

<strong>und</strong> der Auftraggeber NHPC Ltd. zufrieden mit dem Fortgang<br />

des Vorhabens. Nach Abschluss der Arbeiten an dem Großprojekt<br />

steht damit einer positiven Entwicklung der Region Jammu<br />

<strong>und</strong> Kaschmir nichts mehr im Weg.<br />

Fotos: Aufmacherfoto: Fotolia, 01 – 07 Stahl Cranesystems<br />

Bearbeitung: VFV Layout, Sonja Schirmer<br />

www.stahlcranes.com<br />

07<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

DAS „INTERNET DER FÖRDERGÜTER“<br />

Welche Auswirkungen haben Konzepte wie Industrie 4.0 <strong>und</strong> „Internet der<br />

Dinge“ auf die Intralogistik? Wer diese Frage beantworten will, muss nicht<br />

in die Glaskugel schauen. Es gibt viele Projekte, Produkte <strong>und</strong><br />

Modellfabriken, die praxisnahe Lösungen für diese Thematik aufzeigen. So<br />

werden auch auf der SPS IPC Drives <strong>2017</strong>, der internationalen Fachmesse<br />

für elektrische Automatisierung, viele entsprechende Beispiele vorgestellt.<br />

Gerald Scheffels M.A.<br />

ist Fachjournalist aus<br />

Wuppertal<br />

74 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Mit dem Gr<strong>und</strong>satz „Informationsfluss vor Materialfluss“<br />

hat die Intralogistik schon vor vielen Jahren eine<br />

wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, die digitalisierte<br />

Transformation in die Wirklichkeit umzusetzen.<br />

Darauf können die Hersteller von Komponenten der Fördertechnik,<br />

vor allem aber die Zulieferer für Antriebstechnik, Steuerungstechnik<br />

<strong>und</strong> Sensorik heute aufsetzen – <strong>und</strong> diese Möglichkeit nutzen<br />

sie intensiv. Ziel dabei ist es immer, den Weg des Produkts bzw.<br />

des Förderguts auf seiner Route durch die Fertigung über das Lager<br />

<strong>und</strong> den Versand bis zum Endk<strong>und</strong>en vollständig zu erfassen <strong>und</strong><br />

zu steuern.<br />

BINDEGLIED ZWISCHEN REALER<br />

UND DIGITALER WELT<br />

Bei der Datenerfassung entlang der Wertschöpfungskette kommt<br />

oftmals RFID-Technik zum Einsatz. Transponder <strong>und</strong> Lesegeräte<br />

werden immer leistungsfähiger, die Schreib- <strong>und</strong> Lesevorgänge zunehmend<br />

schneller, <strong>und</strong> es gibt Geräte, die speziell für Anwendungen<br />

in der Intralogistik entwickelt wurden. Neu ist, dass sich diese<br />

Systeme direkt an offene „Internet of Things“ (IoT)-Betriebssysteme<br />

wie Mindsphere anbinden lassen <strong>und</strong> somit als Bindeglied zwischen<br />

realer <strong>und</strong> digitaler Welt dienen.<br />

Diese Aufgabe übernimmt z. B. das RFID-System RF600 von<br />

Siemens, dessen aktuelle Version die offene Schnittstelle OPC UA<br />

unterstützt. Dadurch kann das Gerät z. B. über das Industrial IoT-<br />

Gateway Ruggedcom RX1400 Daten direkt an Mindsphere senden.<br />

Die plattformunabhängige Schnittstelle ermöglicht eine nahtlose<br />

Kommunikation mit Produkten <strong>und</strong> Software, die OPC UA unterstützen.<br />

Die Projektierung geschieht über ein Web-Interface im<br />

Browser. So ergeben sich neue Möglichkeiten, die Daten von Behältern,<br />

Paletten <strong>und</strong> Produkten auszulesen <strong>und</strong> auszuwerten.<br />

DATENERFASSUNG BEI WECHSELNDEN<br />

PRODUKTEIGENSCHAFTEN<br />

Zu den Herausforderungen der umfassenden Automation in der Intralogistik<br />

gehört die Tatsache, dass sich die Eigenschaften von Produkten<br />

respektive Fördergütern im Laufe des Prozesses verändern.<br />

Trends wie geringere Losgrößen, Multichannel-Vertrieb <strong>und</strong><br />

E-Commerce verstärken diese Entwicklung noch. Die Veränderungen<br />

müssen erfasst werden, sonst wird das Produkt nicht (mehr) erkannt.<br />

Deshalb spielt Objekterkennung eine immer maßgeblichere<br />

01 Die Daten von RFID-Systemen, wie das RF600 von Siemens,<br />

können direkt an IoT-Betriebssysteme gesendet werden<br />

01<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 75


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

DIE GANZE WELT DER ELEKTRI-<br />

SCHEN AUTOMATISIERUNG<br />

Die Fachmesse SPS IPC Drives in Nürnberg zeigt das ganze<br />

Spektrum der elektrischen Automatisierung. Mehr als 1 600<br />

nationale <strong>und</strong> internationale Aussteller präsentieren vom<br />

28. bis 30. November alle Komponenten der elektrischen<br />

Automatisierung bis hin zu kompletten Systemen <strong>und</strong><br />

integrierten Lösungen. Ein vielfältiges, fachliches Rahmenprogramm<br />

mit Podiumsdiskussionen, Produktvorstellungen<br />

<strong>und</strong> Unternehmens präsentationen auf den Messeforen<br />

ergänzen das Angebot. Für Besucher ist die Fachmesse die<br />

geeignete Plattform für umfassende Informationen über<br />

Produkte, Innovationen <strong>und</strong> Trends der Branche.<br />

Rolle – als Abgleich zwischen realer <strong>und</strong> Datenwelt. Das Unternehmen<br />

Sick bietet hierfür Systemlösungen zum automatischen Erfassen,<br />

Plausibilisieren <strong>und</strong> Speichern von Produktstammdaten <strong>und</strong><br />

Objekteigenschaften. Dabei kommen neben RFID- <strong>und</strong> Barcodescannern<br />

auch Bildverarbeitungssysteme <strong>und</strong> mehrdimensionale<br />

Lasermessgeräte zum Einsatz. Sie liefern wertvolle Informationen<br />

für ERP-, MES- <strong>und</strong> Lagerverwaltungssysteme.<br />

DAS „SMART WAREHOUSE“ IST VOLLSTÄNDIG<br />

VERNETZT<br />

Bei der Frage, wie sich die immer größeren Datenmengen in Lager,<br />

Kommissionierung sowie im Warenein- <strong>und</strong> -ausgang übertragen<br />

lassen, entscheiden sich mehr <strong>und</strong> mehr Akteure für den Einsatz<br />

von Funksystemen. Vor allem in der Logistik ist das eine naheliegende<br />

Antwort, weil leitungsgeb<strong>und</strong>ene Lösungen angesichts der<br />

zunehmend flexibilisierten <strong>und</strong> dezentralisierten Produktionsprozesse<br />

als unwirtschaftlich <strong>und</strong> schwer realisierbar empf<strong>und</strong>en werden<br />

– <strong>und</strong> bei mobilen Systemen wie Fahrerlose Transportsysteme<br />

gar nicht möglich sind. Aus diesem Gr<strong>und</strong> kommen z. B. WLAN-<br />

Netzwerke zum Einsatz, die Daten problemlos <strong>und</strong> installationsfrei<br />

in jeden Winkel der Produktions- oder Lagerhalle übertragen.<br />

WLAN-LÖSUNGEN FÜR FTS<br />

Zahlreiche Anwendungen wie der Datenaustausch mit autonomen<br />

oder automatisierten Transportsystemen lassen sich nur in<br />

seltenen Fällen mithilfe von Standard-WLAN-Komponenten realisieren.<br />

Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist das Roaming, d. h. die Übergabe von<br />

FTS <strong>und</strong> anderen mobilen Systemen von einem Access Point zum<br />

anderen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat der Hersteller Phoenix Contact<br />

einen Roaming-Mechanismus entwickelt, der in genannten Fällen<br />

einen frühzeitigen <strong>und</strong> unterbrechungsfreien Wechsel des Access<br />

Points ermöglicht. Die Stabilität des Datenaustauschs wird u. a.<br />

durch den Einsatz der Mehrfach-Antennentechnologie Mimo<br />

(Multiple Input-Multiple Output) sichergestellt. Diese (<strong>und</strong> noch<br />

weitere) industriegerechte Funktionen <strong>und</strong> Technologien sind im<br />

Funkmodul WLAN <strong>11</strong>00 des Herstellers zusammengefasst. Zum<br />

Einsatz kommt die Komplettlösung z. B. beim kabellosen Datenaustausch<br />

mit FTS.<br />

KABELLOSES E-KANBAN-SYSTEM<br />

Ein weiteres Beispiel für die beschriebenen Funknetzwerke sind<br />

kabellose E-Kanban-Regale, die das Unternehmen Steute auf der<br />

Basis des sWave.NET-Systems realisiert. Bei diesem Netzwerk werden<br />

Funkschaltgeräte unterschiedlicher Bauart (Positionsschalter,<br />

Fußschalter, Befehlsgeräte, Magnetsensoren etc.) über Access<br />

02


03<br />

Points direkt an die beim Betreiber vorhandenen IT-Infrastrukturen<br />

angeb<strong>und</strong>en – z. B. mit der Produktionsplanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

(PPS), der Betriebsdatenerfassung (BDE) oder der Lagerverwaltung.<br />

Sobald ein Behälter aus dem Regal entnommen wird, sendet<br />

ein elektromechanischer Funk-Positionsschalter oder ein Funk-<br />

Lichttaster eine entsprechende Meldung. Andere <strong>und</strong> ebenfalls bereits<br />

realisierte Anwendungsmöglichkeiten dieses Funknetzwerks<br />

finden sich im Warenausgang, wo der Bediener kabellos die nächste<br />

Kommission anfordern kann.<br />

KEIN ANTRIEB OHNE ANBINDUNG<br />

Zum Trend der Vernetzung gehört es auch, dass die Einbindung<br />

aller Komponenten wie Antriebe <strong>und</strong> Sensorik in übergeordnete<br />

Automations- <strong>und</strong> Steuerungssysteme immer relevanter wird. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> stellen die Hersteller von Antrieben den Systemgedanken<br />

ihrer neuentwickelten Komponenten heraus – z. B.<br />

ebm-Papst beim ECI 63.xx K5, der auf der SPS IPC Drives gezeigt<br />

wird. Der elektrisch kommutierte BLDC-Innenläufermotor mit<br />

integriertem Elektronikmodul lässt sich über eine standardisierte<br />

CANopen BUS-Schnittstelle direkt in Netzwerke einbinden. Der<br />

02 Mithilfe der Systemlösungen von Sick ist die Objekterkennung als<br />

Abgleich zwischen realer Welt <strong>und</strong> Datenwelt möglich<br />

03 In der Intralogistik setzen sich zunehmend Funknetzwerke durch,<br />

die u. a. vom Unternehmen Steute realisiert werden<br />

typische Betrieb als Slave in einem CANopen-Netzwerk ist damit<br />

sichergestellt, die Ansteuerung kann über die digitalen <strong>und</strong> analogen<br />

Ein- <strong>und</strong> Ausgänge vonstattengehen. Zu den typischen Applikationen<br />

solcher integrierten Kompaktantriebe, die der Hersteller<br />

auch in größeren Leistungsklassen anbietet, zählen Shuttlefahrzeuge<br />

<strong>und</strong> Sorter in der Behälterfördertechnik.<br />

FERNWARTUNG ÜBER DIE CLOUD<br />

In der Industrie-4.0-gerechten Intralogistik wird es auch neue Service-<br />

<strong>und</strong> Wartungskonzepte geben. Das zeigt Nord Drivesystems<br />

mit dem Angebot, Zustandsdaten von Antrieben in Echtzeit über<br />

eine Cloud bereitzustellen. Gr<strong>und</strong>sätzlich lassen sich damit alle Antriebsachsen<br />

weltweit über eine Internetverbindung überwachen.<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

04<br />

04 Nord Drivesystems bietet eine Cloud-Lösung zur Fernüberwachung<br />

<strong>und</strong> Analyse von Antrieben in Förderanlagen<br />

Im Applikationstestzentrum des Unternehmens in Bargteheide<br />

wurde das Konzept in der Praxis bereits in einem vernetzten Antriebsaufbau<br />

erprobt, der auf Standardschnittstellen <strong>und</strong> -komponenten<br />

beruht.<br />

Über Profinet werden die Frequenzumrichter <strong>und</strong> Motorstarter<br />

angesteuert. Sie verschicken die Zustandsdaten in UDP-Paketen<br />

mit auf der Busleitung, ohne die Steuerungskommunikation zu be-<br />

einträchtigen. Die Antriebe senden Daten über ihre Stromaufnahme,<br />

die Drehzahl sowie die Spannung <strong>und</strong> das Statuswort, getunnelt<br />

durch eine Siemens-PLC, an ein IoT-Gateway <strong>und</strong> in die Cloud.<br />

Die Zustandsdaten lassen sich für Energiemanagement <strong>und</strong> Fernwartung<br />

auswerten. Darüber hinaus können weitere Werte wie die<br />

aktuellen Öltemperaturen abgeleitet werden.<br />

Mithilfe solch eines Tools kann der Betreiber das Risiko eines ungeplanten<br />

Stillstands reduzieren. Der Hersteller entwickelt dieses<br />

<strong>und</strong> weitere Industrie-4.0-nahe Konzepte kontinuierlich weiter <strong>und</strong><br />

bietet schon jetzt auch einsatzfähige Lösungen für die Zustandsüberwachung<br />

auf Basis virtueller Sensorik.<br />

DATENFLUSS – SO WICHTIG WIE DER<br />

MATERIALFLUSS<br />

Der Überblick zeigt: Industrie 4.0 zieht auch in die Intralogistik ein.<br />

Neben dem „Internet der Dinge“ etabliert sich das „Internet der<br />

Fördergüter“. Diese Entwicklung bringt es mit sich, dass immer größere<br />

Datenmengen ausgetauscht <strong>und</strong> ausgewertet werden müssen.<br />

Der Transfer dieser Daten ist ebenso relevant wie der Transport der<br />

Fördergüter. Das ist eine Herausforderung, die neue Aufgabenfelder<br />

für Planer, Hersteller <strong>und</strong> Betreiber von Anlagen der Intralogistik<br />

mit sich bringt, ihnen aber zugleich auch neue Handlungsfelder<br />

eröffnet. Auf der SPS IPC Drives werden die im Beitrag genannten<br />

Hersteller – <strong>und</strong> viele weitere ebenfalls – neue Lösungen nicht<br />

nur für die Automatisierung, sondern für die digitale Transformation<br />

der Intralogistik zeigen.<br />

Fotos: Fotolia, 01 Siemens, 02 Sick, 03 Steute, 04 Nord Drivesystems<br />

28. nov. <strong>2017</strong><br />

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Mithilfe des funkbasierten Systems Stocksaver von Werma lassen<br />

sich Kanban-Probleme lösen. Ohne Kanban-Karten <strong>und</strong> ohne<br />

Scanvorgänge bei der Entnahme entfallen damit auch menschliche<br />

Fehlerquellen. Die<br />

intelligenten Meldepunkte der<br />

Nachrüstlösung, die im Regal<br />

installiert werden, sorgen für<br />

Transparenz über den Materialbestand<br />

<strong>und</strong> schützen aufgr<strong>und</strong><br />

automatisierter Materialanforderung<br />

vor Fehlbestückung oder<br />

Leerlauf. Mit Stocksaver kann die Regalfläche halbiert <strong>und</strong> die<br />

bisher benötigte Fläche in der Produktion eingespart werden.<br />

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von Förderanlagen zu vermeiden,<br />

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kombiniert mit einer Seitenabdichtung<br />

isolieren das Schüttgut effektiv, ohne<br />

dabei die Banddecke des Gurts zu<br />

beschädigen. Damit können Betreiber<br />

auf einfache Weise die Staubentwicklung<br />

reduzieren <strong>und</strong> gleichzeitig den<br />

Materialdurchsatz erhöhen. Verfügbar sind die Seitenabdichtungsklemmen<br />

für unterschiedlich starke Beanspruchungen.<br />

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GABELSTAPLER<br />

Hochleistungsbremsen des<br />

Unternehmens Bosch Rexroth<br />

verkürzt den Bremsweg, sorgt für<br />

eine optimale Fahrstabilität <strong>und</strong><br />

verhindert ein Überdrehen des<br />

Dieselmotors. Der Hersteller hat<br />

diese Lösung nun für die Anforderungen<br />

von Gabelstaplern<br />

optimiert. Das Hochleistungsbremsen<br />

ist bei Gabelstaplern als<br />

Betriebsfunktion für Vor- <strong>und</strong><br />

Rückwärtsfahrten abgebildet<br />

<strong>und</strong> erfordert keine zusätzlichen<br />

Komponenten.<br />

setting the standard<br />

Flexibilität<br />

Voraussetzung für Hochleistungsbremsen<br />

ist ein hydrostatischer<br />

Fahrantrieb. Beim Hochleistungsbremsen<br />

nutzt ein<br />

Algorithmus die Durchschwenkbarkeit<br />

der Rexroth Hydromotoren<br />

gezielt aus <strong>und</strong> baut den<br />

Hauptteil der Bremsenergie<br />

vollständig über die Hochdruckventile<br />

der Axialkolbenverstellpumpe<br />

vom Typ A4VG ab.<br />

Die Druckabschneidung muss<br />

hierfür elektronisch abgebildet<br />

werden. Gabelstaplerhersteller<br />

können so auf die sonst üblichen<br />

Zusatzkomponenten wie<br />

Retarder oder Betriebsbremse<br />

verzichten.<br />

www.boschrexroth.de<br />

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uns auf der<br />

SPS Halle 4,<br />

Stand 571<br />

… ist entscheidend. Sie haben hohe Ansprüche – wir haben<br />

maßgeschneiderte Lösungen: Der modulare Baukasten<br />

BFK458 bringt bewährte Technik, individuelle K<strong>und</strong>enwünsche<br />

<strong>und</strong> schnelle Lieferung auf einen Nenner. Deshalb ist er auch<br />

so erfolgreich …<br />

Wir setzen die Standards – setzen Sie auf uns.<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

AUF DEN<br />

PUNKT<br />

GEBRACHT<br />

HOLGER SEYBOLD,<br />

REDAKTEUR<br />

Wir durchforsten für Sie Websites,<br />

Business-Netzwerke <strong>und</strong> soziale<br />

Medien nach spannenden<br />

Dingen aus der digitalen Welt<br />

der Intralogistik<br />

Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />

schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />

entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />

Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />

an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />

MODERNER INTERNETAUFTRITT VON GRUSE<br />

Der Maschinenbauer Gruse aus Aerzen im Weserbergland hat<br />

seine Website neu gestaltet. Sie erscheint im neuen, klaren<br />

Design, das die Nutzer mit wenigen Klicks zu den relevanten<br />

Inhalten führt. Seitenaufbau, Menüführung <strong>und</strong> Texte des<br />

Internetauftritts wurden mit Blick auf die veränderten Anforderungen<br />

bezüglich Bedienbarkeit überarbeitet. So wurde auch auf<br />

ein reaktionsfähiges Design für eine optimierte Darstellung auf<br />

unterschiedlichen Endgeräten geachtet. Eine übersichtliche <strong>und</strong><br />

direkte Navigation erleichtert die Orientierung. Große Bilder,<br />

anschauliche Videos <strong>und</strong> informative Texte geben Einblicke über<br />

die Produkte <strong>und</strong> das Unternehmen. An vielen Stellen werden<br />

direkte Kontaktmöglichkeiten zum passenden Ansprechpartner<br />

angeboten.<br />

DHL PACKSET APP MIT AUGMENTED<br />

REALITY<br />

Oftmals sind sich DHL-K<strong>und</strong>en nicht sicher, welche<br />

Packset-Größe sie für einen bestimmten zu<br />

versendenden Artikel benötigen. Durch den Einsatz<br />

von Augmented Reality Technologie wird der<br />

Paketversand mit der DHL Packset App (nur iOS <strong>11</strong>)<br />

nun noch einfacher: Die App scannt eine geeignete<br />

Oberfläche <strong>und</strong> fügt automatisch ein virtuelles<br />

Packset ein. Nun kann der K<strong>und</strong>e den zu versendenden<br />

Gegenstand darin „platzieren“, das<br />

passende Packset aus fünf Größen wählen <strong>und</strong> bei<br />

Bedarf eine Versandmarke hinzubuchen. Zu finden<br />

ist die App auf der DHL-Webseite unter „Paket<br />

versenden“ bei „Richtig verpacken“.<br />

80 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

DIE MULTIMEDIALE ROADSHOW „SUMMER OF ENGINEERING“<br />

Im Sommer <strong>2017</strong> gingen unsere Redakteure im zweiten Jahr auf die multimediale<br />

Deutschland-Tour „Summer of Engineering“. Diesmal wollten wir mehr<br />

über Lösungen <strong>und</strong> Applikationen der industriellen Digitalisierung bzw. des<br />

industriellen Internet der Dinge erfahren. Summer of Engineering ist aber noch<br />

viel mehr: In unserem Blog <strong>und</strong> in unseren Social-Media-Kanälen berichten wir<br />

über Ideen, Realisierungen <strong>und</strong> Visionen von Industrie 4.0. Lassen Sie sich<br />

inspirieren. Gerne dürfen Sie auch kommentieren, liken, teilen <strong>und</strong> empfehlen!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

5 VIDEOS, DIE SIE SEHEN MÜSSEN<br />

[10/<strong>2017</strong>]<br />

Fünf Videos von Körber Logistics, Demag, Picavi,<br />

Viastore <strong>und</strong> Toyota Material Handling<br />

DIE TOP<br />

ONLINE-ARTIKEL<br />

DER F+H WEBSITE<br />

TESTEN SIE DEN NEUEN HYSTER COOL<br />

TRUCK – JETZT BEWERBEN!<br />

Überzeugen Sie sich in Ihrem eigenen Betrieb von<br />

der Leistung des Hyster „Cool Truck“.<br />

KENNEN SIE EIGENTLICH DAS IFL?<br />

Einblicke in das Institut für Fördertechnik <strong>und</strong><br />

Logistiksysteme (IFL) am KIT<br />

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />

fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />

auf unserer Internetpräsenz<br />

Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />

bis zwei Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />

Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />

LINDE FEIERT ERFOLGREICHSTEN<br />

ELEKTROSTAPLER DER WELT<br />

Der Linde-E-Stapler Baureihe 386 ist mit Nummer<br />

<strong>11</strong>1 <strong>11</strong>1 der meistgebaute seiner Art<br />

STAPLERTEST: 2,5-T-GABELSTAPLER<br />

UTILEV UT25P<br />

Der 2,5-Tonnen-Stapler mit Autogasmotor Utilev<br />

UT25P stellt sich dem Leistungstest<br />

KUNDENPORTAL FÜR ANTRIEBSLÖSUNGEN<br />

Das „myNORD“-K<strong>und</strong>enportal von Getriebebau Nord ermöglicht<br />

die schnelle Konfiguration passender Antriebslösungen sowie<br />

umfassenden, flexiblen Zugriff auf alle Informationen zu bestellten<br />

Produkten. Es bietet Unterstützung von der anwendungsgerechten<br />

Auslegung bis zum Abruf von Unterlagen oder Bestelldaten.<br />

Während das volle Spektrum aller Möglichkeiten angemeldeten<br />

K<strong>und</strong>en vorbehalten ist, steht der Online-Konfigurator des<br />

Portals mit seiner Such-, Sortier- <strong>und</strong> Assistenz-Funktionen allen<br />

Interessenten offen.<br />

ÜBERSETZUNGEN MIT HOHER QUALITÄT<br />

Bekannte Übersetzungstools haben so ihre Probleme.<br />

Die Terminologie stimmt nicht <strong>und</strong> die Verständlichkeit<br />

lässt häufig zu wünschen übrig. Doch es geht besser:<br />

<strong>und</strong> zwar mit der Übersetzungsmaschine „DeepL“.<br />

Unsere Erfahrungen mit dem Tool decken sich mit den<br />

Ergebnissen anderer Quellen im Web: Die Übersetzungen<br />

lesen sich flüssiger <strong>und</strong> komplexere Satzbauten<br />

meistert „DeepL“ besser als seine Konkurrenten.<br />

Obwohl das Tool (noch) nicht perfekt ist, so hilft es<br />

doch ungemein, den Sinn fremdsprachiger Texte<br />

leichter zu verstehen. Testen Sie selbst! Englische Texte<br />

aus dem Bereich der Intralogistik finden Sie übrigens<br />

auf unserer Webseite www.world-of-industries.de.


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

WANKO<br />

Alexander Wanko studierte<br />

Informatik in Furtwangen. Nach<br />

dem dramatischen Unfalltod des<br />

››ALEXANDER<br />

Vaters musste der leidenschaftliche<br />

Entwickler früh Verantwortung<br />

im väterlichen Betrieb<br />

übernehmen. Er erlebte Höhen<br />

wie Tiefen der freien Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> ist maßgeblich für den<br />

Erfolgsweg verantwortlich, den die<br />

Firma Wanko eingeschlagen hat.<br />

ALEXANDER WANKO<br />

Ihr teuerster Besitz?<br />

Meine Familie.<br />

Welches Auto fahren Sie <strong>und</strong> warum?<br />

Einen Skoda Superb, <strong>und</strong> noch dazu einen Benziner. Der hat<br />

schlichtweg das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Wovor haben Sie Angst?<br />

Nichts macht mich unruhiger als schlecht vorbereitete<br />

Präsentationstermine.<br />

Wann waren Sie am glücklichsten?<br />

Bei der Geburt meiner Tochter. Es gibt glaube ich keinen<br />

emotionaleren Moment im Leben.<br />

Ihre größte Herausforderung in den nächsten zwölf Monaten?<br />

Die Entwicklung unserer neuen Software-Generation wird mich<br />

<strong>und</strong> mein Team sehr fordern.<br />

Was bew<strong>und</strong>ern Sie am Wettbewerb?<br />

Das Marketing.<br />

Was stört Sie am Wettbewerb am meisten?<br />

Das Marketing.<br />

Wie können Sie am besten vom Berufsalltag entspannen?<br />

Beim Tauchen beziehungsweise Abtauchen in eine völlig andere<br />

Welt, mit anderen Geräuschen, anderen Blickwinkeln <strong>und</strong> oft<br />

erstaunlichen Lebensarten. Das ist Meditation pur.<br />

Gibt es ein Leben nach dem Job?<br />

Natürlich. Unter der Woche ist das schwierig, aber ich habe den<br />

Luxus, dass die Wochenenden mir meistens viel Freiraum <strong>und</strong><br />

Freizeit geben.<br />

Gibt es ein Leben nach dem Tod?<br />

Als Informatiker bleibt mir nur eine Antwort: Vielleicht, vielleicht<br />

auch nicht.<br />

Lohnt es sich, zu beten?<br />

Das kann ich so nicht beantworten. Das müssen andere machen.<br />

Aber für ängstliche Menschen auf jeden Fall.<br />

82 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2017</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 15. 12. <strong>2017</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 30. <strong>11</strong>. <strong>2017</strong><br />

01<br />

02 03<br />

01 Peter Hämmerle verkauft mit seinem Team nahezu alles.<br />

Wir berichten aus dem Leben des Auktionators von Anlage- <strong>und</strong><br />

Umlaufvermögen in Unternehmen aller Branchen.<br />

Foto: Gruse<br />

04<br />

der<br />

direkte<br />

weg<br />

IM INTERNET:<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

ALS E-PAPER:<br />

www.engineering-news.net<br />

REDAKTION:<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

02 Welche Potenziale die Betreiber intralogistischer Anlagen in<br />

puncto Instandhaltung noch ungenutzt lassen, wurde im Rahmen<br />

einer Studie untersucht.<br />

Foto: Telogs<br />

03 Mithilfe von Hub-Kipptischen inkl. spezieller Ladungsträger<br />

verbessert das Unternehmen Aerzen seine Montageprozesse.<br />

Foto: Fotolia<br />

04 Im Logistikzentrum von Hettich ist die Auftragsfertigung auf<br />

terminierte Zeitfenster ausgerichtet. Dies stellt hohe Anforderungen<br />

an das Warehouse-Management-System.<br />

Foto: PSI Logistics<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 83


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