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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
AUGE IN AUGE<br />
Was muss ein Unternehmen für<br />
Voraussetzungen erfüllen, um<br />
Mitglied des Hyster-Händlernetzwerks<br />
zu werden?<br />
Antony: Der Händler muss die Breite unseres Produktprogramms, angefangen bei<br />
Gegengewichtsstaplern, Flurförderzeugen für die Lagertechnik bis hin zu Schwerlaststaplern<br />
<strong>und</strong> Reachstackern, abdecken können. Dies erfordert eine gewisse Betriebsgröße<br />
sowie Kompetenz <strong>und</strong> selbstverständlich eine entsprechende Investitionsbereitschaft.<br />
Und nicht zu vernachlässigen ist Beratungs- <strong>und</strong> Planungs-Knowhow.<br />
Nur gemeinsam mit dem potenziellen K<strong>und</strong>en lassen sich entsprechende Lösungen<br />
realisieren. Bei den zu bewältigenden Aufgaben lassen wir die Händler<br />
selbstverständlich nicht allein. In all den genannten Herausforderungen unterstützen<br />
wir sie mit entsprechenden Trainingsangeboten.<br />
Unterschiedliche Märkte, zum<br />
Beispiel national oder international,<br />
haben unterschiedliche<br />
Anforderungen an ein Flurförderzeug<br />
<strong>und</strong> dessen Einsatz.<br />
Gibt es ein nationales <strong>und</strong><br />
internationales<br />
Investitionsgütermarketing?<br />
Antony: Nein. Wir unterscheiden nicht automatisch nach nationalem oder internationalem<br />
Investitionsgütermarketing. Die Ansprache richtet sich vielmehr danach,<br />
welcher Bedarf besteht. So variiert zum Beispiel die Ausstattung unserer Stapler je<br />
nach Region aufgr<strong>und</strong> der gesetzlichen Vorgaben. In den östlichen <strong>und</strong> afrikanischen<br />
Ländern existieren zum Beispiel nicht so restriktive Emissionsvorschriften<br />
wie in Mitteleuropa. Demzufolge produzieren wir Flurförderzeuge für den Bedarf,<br />
der in den einzelnen Regionen besteht.<br />
Die Globalisierung schreitet<br />
immer noch großen Schritten<br />
voran <strong>und</strong> die Märkte der Welt<br />
wachsen zunehmend enger<br />
zusammen. Muss diese<br />
anhaltende Entwicklung nicht<br />
irgendwann auch zum<br />
„Weltstapler“ führen?<br />
Antony: Einen Weltstapler wird es meiner Meinung nach vorerst nicht geben – aber<br />
einen Europastapler. Den hat Hyster quasi schon verwirklicht. Mehr als 90 Prozent<br />
aller in Europa verkauften Hyster-Geräte stammen aus europäischer Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Produktion. In der Lagertechnik sind es 100 Prozent. Unsere Elektrostapler <strong>und</strong><br />
Verbrenner werden in Craigavon, Nordirland, gefertigt, die Schwerlaststapler bauen<br />
wir in unserem Werk in Nijmegen in den Niederlanden, <strong>und</strong> alle Lagertechnikgeräte<br />
stammen aus unserem Werk in Masate, Italien. Unsere Entwicklungsabteilungen in<br />
diesen Ländern arbeiten im globalen Entwicklungsverb<strong>und</strong> unseres Konzerns mit<br />
der Zentrale in Portland, Oregon. Das Ergebnis sind für den europäischen Markt<br />
maßgeschneiderte Produkte. Nischenprodukte, zum Beispiel Kompaktstapler mit<br />
höchster Resttragfähigkeit wie den „Space Saver“, importieren wir aus Übersee.<br />
Doch ganz sicher ist das Argument „europäische Stapler für den europäischen<br />
Markt“ von höchster Relevanz.<br />
Erlauben Sie mir an dieser Stelle noch ein Wort zu den bereits angesprochenen<br />
maßgeschneiderten Lösungen. In der Vergangenheit waren primär im Segment der<br />
Schwerlaststapler betreiberspezifische Lösungen gefragt. Nahezu 70 Prozent unserer<br />
Schwerlastgeräte <strong>und</strong> Reachstacker waren <strong>und</strong> sind keine Flurförderzeuge von<br />
der Stange. Für derartige Lösungen zeichnet unser Special Projects Engineering<br />
Department – im Firmenjargon auch kurz SPED genannt – verantwortlich. Mittlerweile<br />
konfrontieren uns aber auch die Betreiber in den kleinen <strong>und</strong> mittleren Tragfähigkeitsklassen<br />
über nahezu alle Branchen mit dem Wunsch nach individuellen<br />
Lösungen. Doch auch darauf geben die Spezialisten der Abteilung SPED mit der<br />
Entwicklung speziell auf die Anforderungen der jeweiligen Branchen abgestimmten<br />
Lösungen eine Antwort. Die Ausrüstung der Flurförderzeuge mit den branchenspezifischen<br />
Anbaugeräten gehört in diesem Zusammenhang ebenfalls zu den<br />
Aufgaben der Kollegen.<br />
Wo sehen Sie für Ihre Arbeit<br />
zukünftig die größten<br />
Herausforderungen?<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Antony: Eine der größten Herausforderungen sehe ich darin, die Marke Hyster mit<br />
ihren robusten Flurförderzeugen im Verdrängungswettbewerb weiter in Richtung<br />
Marktführerschaft zu entwickeln. Das ist natürlich auch eine Frage des richtigen<br />
Investitionsgütermarketings. Eine weitere Herausforderung sehe ich darin, dass<br />
Händlernetz weiter auszubauen <strong>und</strong> die Händler von der Hyster-Zentrale <strong>und</strong> den<br />
verschiedenen Werken her zu betreuen. Kurze Wege sind unser Ziel.<br />
VERÄNDERUNGEN DES BEDARFS ZU<br />
ERKENNEN, ERFORDERT DEN MUT,<br />
ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN<br />
Timo Antony<br />
8 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de