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f+h fördern und heben 11/2017

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AUGE IN AUGE MENSCHEN UND MÄRKTE <br />

Herr Antony, der Wirtschaftswissenschaftler<br />

Heribert<br />

Meffert hat die Funktion des<br />

Marketings als marktorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

definiert. Können Sie sich mit<br />

dieser Definition einverstanden<br />

erklären?<br />

Antony: Wenn man Heribert Mefferts Definition so versteht, dass Unternehmen nur das<br />

produzieren was der Markt verlangt <strong>und</strong> das Management das jeweilige Unternehmen<br />

entsprechend führt, passt die Aussage auf jeden Fall. Den Beweis dafür liefert Meffert im<br />

Umkehrschluss doch gleich mit. Was würde denn passieren, wenn Unternehmen ihr<br />

Marketing nicht am Markt orientieren <strong>und</strong> ihre Produkte nicht den Marktanforderungen<br />

genügen würden? Absatzprobleme, Preisverfall, schlechtere Qualität <strong>und</strong> weniger Neuentwicklungen<br />

sowie eine geringere Anzahl von Innovationen wären die Folge. Bedarfsorientierung<br />

ist schlichtweg der Schlüssel zum Unternehmenserfolg.<br />

Mefferts, in der Tat, wohl eher<br />

übergreifend gedachte<br />

Definition passt eigentlich<br />

zielgenau für den B2B-Bereich,<br />

also für das Investitionsgütermarketing.<br />

Was muss das<br />

Investitionsgütermarketing<br />

heute können oder woran muss<br />

es sich orientieren?<br />

Antony: Das Investitionsgütermarketing muss sich heute mehr denn je am Bedarf orientieren.<br />

Dabei ist es für eine internationale Marke wie Hyster enorm wichtig, den Bedarf<br />

in einzelnen Regionen, Ländern <strong>und</strong> Kontinenten zu kennen. Unser Ansatz ist es herauszufinden,<br />

was der Flurförderzeugbetreiber wirklich benötigt. Mit unserem Produktportfolio<br />

<strong>und</strong> Leistungsangebot wollen wir Unternehmen dabei unterstützen, dem Wettbewerb<br />

immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein.<br />

Im Investitionsgütermarketing arbeiten wir auf verschiedenen Ebenen. So werden zum<br />

Beispiel die Fahrer unserer Stapler ständig befragt, um die Ergonomie der Sitze <strong>und</strong> der<br />

Sitzposition zu optimieren sowie den Geräuschpegel <strong>und</strong> die Vibrationen in der Fahrerkabine<br />

zu verringern.<br />

Die Mitarbeiter unserer Entwicklungsabteilung, aber auch unsere Händler sind ständig<br />

vor Ort in den Unternehmen der verschiedensten Branchen. So entwickeln wir ständig<br />

neue, intelligente Lösungen für die verschiedenen Einsatzgebiete.<br />

Zudem muss sich das Investitionsgütermarketing an der Wirklichkeit orientieren. Wir<br />

erkennen die Herausforderungen beim Einsatz unserer Stapler unter härtesten Einsatzbedingungen,<br />

zum Beispiel in der Recycling-Industrie, Gießereien oder in Umschlagsbetrieben,<br />

<strong>und</strong> entwickeln entsprechend robuste <strong>und</strong> zuverlässige Flurförderzeuge.<br />

Investitionsgütermarketing ist<br />

auch Erkenntnisgewinnung<br />

über sich verändernde<br />

Markt bedarfe. Wie lassen sich<br />

diese für einen Hersteller von<br />

Flurförderzeugen auf den Punkt<br />

bringen?<br />

Antony: Veränderungen des Bedarfs zu erkennen ist keine Hexerei, sondern erfordert<br />

den Mut, Entscheidungen zu treffen. Ein Beispiel, das mir hierzu ad hoc einfällt, ist die<br />

zunehmende Größe der Menschen. Seit Jahren zeichnet sich ab, dass die jüngeren Generationen<br />

immer größer werden, folglich verändert sich der Bedarf nach Fahrersitzen,<br />

die sich stärker in der Höhe verstellen lassen <strong>und</strong> auch noch besonders großgewachsenen<br />

Menschen einen optimalen Arbeitsplatz bieten. Einer unserer Wettbewerber aus<br />

dem asiatischen Raum hat den sich verändernden Bedarf erst viel zu spät erkannt. Die<br />

Folge: Zwei Modellreihen lang verkauften sich seine Flurförderzeuge trotzt höchster<br />

Rabatte nur in geringen Stückzahlen.<br />

In den Vereinigten Staaten <strong>und</strong> Europa führte die Einführung der neuen Abgasvorschriften<br />

gemäß Stufe IV/Tier 4final teilweise zur Neukonstruktion von Motoren für Containerstapler<br />

<strong>und</strong> Reachstacker. Durch das Rightsizing verbrauchen die Maschinen der<br />

neuesten Generation im Vergleich zu ihren Vorgängern bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoff.<br />

Während das Kaufmotiv bislang die Einhaltung der neuen Emissionsvorschriften<br />

war, standen jetzt die Einsparungen beim Kraftstoff <strong>und</strong> den Betriebskosten im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Durch den Einbau langlebiger Komponenten ließen sich die Wartungsintervalle<br />

verlängern <strong>und</strong> somit die Betriebskosten reduzieren. Eine Art Plattformstrategie erleichterte<br />

es, die Komponenten bei den Schwerlaststaplern untereinander zu tauschen. Zahlreiche<br />

weitere Verbesserungen trugen dazu bei, die Gesamtbetriebskosten weiter zu<br />

senken. Heute zählen Hyster-Stapler beim Kraftstoff- respektive beim Energieverbrauch<br />

<strong>und</strong> bei den Gesamtbetriebskosten zu den führenden Flurförderzeugen.<br />

Da es sich bei Flurförderzeugen<br />

um langlebige Güter handelt,<br />

steht hinter deren Beschaffung<br />

meist auch eine langfristige<br />

Geschäftsbeziehung mit dem<br />

Hersteller. Welchen Stellenwert<br />

hat in diesem Kontext die<br />

Gestaltung von Service,<br />

Wartung, Instandhaltung <strong>und</strong><br />

Ersatzteilversorgung?<br />

Antony: Den Vertrieb <strong>und</strong> Service der Hyster-Stapler in Deutschland, Österreich <strong>und</strong><br />

der Schweiz übernehmen zurzeit 19 hochqualifizierte <strong>und</strong> herstellerunabhängige<br />

Fachhändler. Erst vor drei Jahren hat Hyster das Händlernetz in Deutschland komplett<br />

neu aufgebaut. Die Händler unterhalten meistens jahrelange Geschäftsbeziehungen<br />

zu den Unternehmen, die sich auf den Service verlassen können. Unsere Händler<br />

stellen die Verfügbarkeit der Flurförderzeuge sicher, helfen schnell, stellen im Fall der<br />

Fälle Ersatzgeräte <strong>und</strong> besorgen die Ersatzteile, falls sie nicht auf Lager sind, direkt im<br />

niederländischen Nijmegen. Dort, wo wir auch die Schwerlaststapler <strong>und</strong> die Reachstacker<br />

herstellen betreiben wir das Ersatzteillager für ganz Europa.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 7

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