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f+h fördern und heben 11/2017

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Im Hinblick auf Ladungsträger bezieht sich die Digitalisierung<br />

der Logistik vorrangig auf die folgenden Fragen: Was wird<br />

transportiert, welches Gewicht etc.? Wo befindet sich der<br />

Ladungsträger augenblicklich, woher kommt er <strong>und</strong> zu<br />

welchem Ziel ist er unterwegs? Wie viele meiner Ladungsträger<br />

befinden sich momentan wo? Um diese Fragen<br />

beantworten zu können, werden Barcode-Label <strong>und</strong>/oder<br />

RFID-Transponder verwendet.<br />

Viele Kunststoffbehälter sind mittlerweile mit Barcode-Label<br />

ausgestattet. Das herkömmliche Verfahren dabei ist das „In<br />

Mould Labeling“ (mittlerweile auch im Einsatz von RFID), bei<br />

dem die Label in das Werkzeug eingelegt wird, aus dem der<br />

Ladungsträger produziert wird. Damit ist eine feste Verbindung<br />

zum Behälter gegeben. Über Kontrollmechanismen wird<br />

bestätigt, dass die Barcodes mit dem richtigen Inhalt an der<br />

richtigen Position angebracht sind.<br />

Nicht nur Behälter, besonders auch Paletten werden häufig<br />

mit RFID-Tags ausgestattet. So hat Utz eine Pool-Palette mit<br />

zwei RFID-Transpondern entwickelt, die bei Auslieferung der<br />

Paletten „ausgelesen“ werden. Die neuen Paletten lassen sich<br />

problemlos in das System des Anwenders integrieren.<br />

Insgesamt gesehen, gehen wir von einer Zunahme der<br />

Digitalisierung von Ladungsträgern im Rahmen einer<br />

digitalen Logistik in den kommenden Jahren aus.<br />

Ladungsträger sind dafür vorgesehen, physische<br />

Güter transport- <strong>und</strong> lagerfähig zu machen,<br />

sodass sie selbst nicht digitalisiert werden<br />

können. Begleitdaten (Empfänger, Art <strong>und</strong> Menge<br />

der Güter etc.) liegen allerdings bereits heute in<br />

vielen Fällen nur noch elektronisch vor <strong>und</strong> sind<br />

mit dem Ladungsträger respektive der Ladeeinheit<br />

über optische Codes oder RFID-Transponder<br />

verknüpft. Es ist absehbar, dass Ladungsträger<br />

beziehungsweise Ladeeinheiten zunehmend mit<br />

Sensoren ausgestattet werden, um vor allem<br />

Umgebungsbedingungen <strong>und</strong> andere produktrelevante<br />

Daten zu erfassen <strong>und</strong> zu speichern.<br />

Die fortschreitende Digitalisierung lässt sich<br />

dazu nutzen, um diese Daten direkt auf dem<br />

Datenträger des Ladungsträgers zu speichern<br />

<strong>und</strong> auch unterwegs in die Cloud zu übertragen.<br />

Im Zuge einer fortschreitenden Vernetzung<br />

werden Zusatzfunktionen wie Ortung <strong>und</strong><br />

Zustandsüberwachung möglich. Dies hängt aber<br />

vor allem von der konkreten Art des Ladungsträgers<br />

<strong>und</strong> seinem Einsatz im Unternehmen ab.<br />

DR. JOCHEN<br />

SCHNEIDER<br />

Stellvertretender Leiter des<br />

Instituts für Distributions<strong>und</strong><br />

Handelslogistik (IDH)<br />

des VVL e. V.<br />

JAN SÜNNEKER<br />

Geschäftsleitung Vertrieb,<br />

Georg Utz GmbH<br />

MICHAEL CIBOIS<br />

Leiter Internationaler<br />

Vertrieb, Gamma-Wopla SA<br />

<strong>und</strong> Smart-Flow Europe SA.<br />

Logistik 4.0 bedeutet neben neuen Prozessen mit Investitionen in Hardware, Software <strong>und</strong> Training, dass<br />

immer mehr Unternehmen ihre Ladungsträger austauschen <strong>und</strong> in wiederverwendbare Lösungen aus<br />

Kunststoff investieren. Als Hersteller von Paletten <strong>und</strong> Behältern aus Kunststoff ist es unser Part, für die<br />

vom K<strong>und</strong>en vorgegebene, digitale Schnittstelle per RFID bereits bei der Entwicklung des Ladungsträgers zu<br />

sorgen. Der Designprozess involviert einen intensiven Austausch mit dem K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> einem Systemintegrator,<br />

der dafür sorgt, dass die Palette oder der Behälter in das Lagersystem datentechnisch integriert wird.<br />

Im Automobilbereich liegt im Zuge von e-Logistik die Zuständigkeit für Fragen der Verpackung <strong>und</strong> des<br />

Ladungsträgers zunehmend bei internationalen Zulieferern. Mit ihrem Netz von Sublieferanten sind sie für<br />

die Logistik der Bauteile <strong>und</strong> den Datentransfer an die Montagelinie des Herstellers verantwortlich <strong>und</strong><br />

damit unsere Ansprechpartner für die Auswahl <strong>und</strong> Design des Ladungsträgers. Außer den digitalen<br />

Informationen vom RFID zur Cloud der eigenen Supply Chain spielen analoge Identifizierungsmerkmale wie<br />

die Standardisierung der Palettenmaße, die Art <strong>und</strong> Größe der Behälter oder seine Farbe nach wie vor eine<br />

wichtige Rolle.<br />

So greifen aus unserer Sicht je nach Durchdringungstiefe von Logistik 4.0 digitale <strong>und</strong> analoge (physische)<br />

Informationen auf dem Ladungsträger komplementär ineinander.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> 45

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