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f+h fördern und heben 11/2017

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

ZUSTANDSÜBERWACHUNG VON<br />

INDUSTRIEMASCHINEN AUF BASIS VON<br />

ENERGY-HARVESTING-TECHNOLOGIEN<br />

1<br />

DER PROJEKTINHALT<br />

Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung sind im industriellen Umfeld<br />

nicht immer leicht zu planen. Vor allem akute Ausfälle aufgr<strong>und</strong><br />

verschleißbedingter Materialermüdung können zu erheblichen<br />

Stillstandskosten führen. Deshalb kann es entscheidend<br />

sein, mit einer Vielzahl von Sensoren nahezu permanent<br />

den Zustand von Bauteilen zu überwachen, um entstehenden<br />

Verschleiß genau beobachten <strong>und</strong> eine Wartung rechtzeitig<br />

ansetzen zu können.<br />

Eine große Herausforderung besteht in diesem Zusammenhang<br />

in der Energieversorgung dieser Sensoren, denn vor allem<br />

in verschleißanfälligen Umgebungen kommen kabelgeb<strong>und</strong>ene<br />

Sensoren kaum in Frage; so führen z. B. dauerhafte<br />

Vibrationen zu Kabelbrüchen bis hin zu verfrühten Ermüdungserscheinungen<br />

in der Sensorelektronik. Sensorknoten<br />

mit einer Batterie zu versorgen ist eine gängige Variante, die<br />

jedoch aufgr<strong>und</strong> des regelmäßig erforderlichen Tauschs der<br />

Batterie vergleichsweise kostenintensiv ist.<br />

2<br />

DAS PROJEKTZIEL<br />

Im Rahmen der aktuellen Diskussion <strong>und</strong><br />

Entwicklungen r<strong>und</strong> um das Thema Industrie 4.0<br />

spielt auch eine vorausschauende Wartung <strong>und</strong><br />

Instandhaltung („Predictive Maintenance“) eine<br />

immer größere Rolle. Das IDH des VVL untersucht<br />

in diesem Zusammenhang im Projekt „Autosens“<br />

Möglichkeiten zum technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />

sinnvollen Einsatz von<br />

Energy-Harvesting-Technologien.<br />

Im Projekt „Entwicklung energieautarker, multisensorischer<br />

Systeme zur Zustandsüberwachung von Industriemaschinen<br />

auf Basis robuster, vernetzter Funksensoren“ (Autosens) untersucht<br />

das Dortm<strong>und</strong>er Institut für Distributions- <strong>und</strong> Handelslogistik<br />

(IDH) des VVL e. V. daher Möglichkeiten, durch den<br />

Einsatz von Vibrationsgeneratoren ausreichend Energie aus<br />

den Vibrationen von Maschinen in elektrisch nutzbaren Strom<br />

zur Versorgung von Sensorknoten zu gewinnen.<br />

Das Prinzip des Energy Harvesting umfasst mehrere Möglichkeiten<br />

zur Umwandlung von Umgebungs- in elektrische<br />

Energie. Am bekanntesten sind wahrscheinlich die Solarzelle<br />

zur Nutzung von Licht- <strong>und</strong> das Windrad zur Nutzung von<br />

Windenergie – weitere Varianten bestehen z. B. in der Umwandlung<br />

von Temperaturdifferenzen sowie Bewegungen (vor<br />

allem genutzt bei Automatikuhren) <strong>und</strong> von Vibrationen.<br />

Die Schwierigkeit bei allen Energieumwandlungen besteht<br />

darin, eine ausreichende Effizienz zu erzeugen. Während<br />

Windräder <strong>und</strong> Solarkraftwerke nahezu keinen Baugrößenbeschränkungen<br />

unterliegen, lassen sich Harvester in industriellen<br />

Umgebungen regelmäßig nur in begrenztem Bauraum einsetzen.<br />

Die dadurch vorgegebene Maximalgröße limitiert ihre<br />

potenzielle Energieausbeute bereits insgesamt, sodass ein hoher<br />

Wirkungsgrad erforderlich ist, d. h. die wenige zur Verfügung<br />

stehende Energie muss idealerweise verlustfrei umgewandelt<br />

werden. Tatsächlich kommen z. B. die verbreitet eingesetzten<br />

Solarzellen aktuell nur auf einen Wirkungsgrad von<br />

bis zu 15 Prozent, <strong>und</strong> das auch nur unter Laborbedingungen.<br />

Dr. Jochen Schneider ist stellvertretender Leiter des Instituts für<br />

Distributions- <strong>und</strong> Handelslogistik (IDH) des VVL e. V., Dortm<strong>und</strong><br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>2017</strong>/<strong>11</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de

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