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Leseprobe_300337

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3 Versuchsaufbau und Anlagentechnik<br />

Die Durchführung der Plasmaschweißungen erfolgt mit einem Plasmabrenner des Typs PMW 350-2 der Firma<br />

EWM. Als Plasmadüse wird eine Kegeldüse der Firma PMC verwendet. Wie in Abbildung 3 dargestellt, werden die<br />

Düsen für eine bessere Zugänglichkeit seitlich angeschliffen und mit einer keramischen Schutzschicht zur Verbesserung<br />

der Standzeit versehen. Um die Schutzgasabdeckung zu verbessern, wird die Schutzgasdüse durch einen<br />

zusätzlichen Mantel erweitert.<br />

a) b)<br />

Abbildung 3. a) Modifizierte Plasmadüse b) Plasmadüse in Y-Nahtvorbereitung mit 60° Öffnungswinkel.<br />

Als Stromquellen werden eine gleich- und wechselstromgeeignete Stromquelle des Typs EWM AC/DC Plasma für<br />

das Plasmaschweißen sowie eine sekundär getaktete Transistorstromquelle PERFECT® arc 1500 AC/DC für das<br />

UP-Schweißen verwendet. Montiert werden die Schweißbrenner an einem Balkenfahrwerk über eine Halterung zur<br />

flexiblen Brennerausrichtung. Die Prozesssteuerung und -überwachung erfolgt über einen Messrechner mit entsprechendem<br />

Labview-Programm. Erfasst werden die Strom- und Spannungsverläufe der beiden Prozesse sowie<br />

die Schweißgeschwindigkeit. Verarbeitet wird S355J0 als Grundwerkstoff sowie UP-Zusatzwerkstoff des Typs<br />

S2Si mit 4 mm Durchmesser in Kombination mit einem aluminatbasischen Pulver der Firma ESAB. Vorversuche zu<br />

Optimierung des Plasmaprozesses werden an Blechen von 8 mm Dicke durchgeführt, kombinierte Einseitenschweißungen<br />

erfolgen an Blechen mit 15 mm Dicke und Y-Nahtvorbereitung. Die Unterseite der Probeneinspannung<br />

weist eine Nut von 25 mm Tiefe auf, um eine störungsfreie Ausbildung des Keyholes zu ermöglichen. Zusätzlich<br />

ist die Möglichkeit gegeben, den Wurzelbereich mit unterschiedlichen Prozessgasen zu formieren.<br />

Für die serielle Prozesskombination werden Prozessabstände von 130 mm bis 230 mm untersucht. Der Abstand<br />

der Plasmadüse zum Werkstück beträgt 5 mm, der Kontaktrohrabstand des UP-Brenners beträgt 25 mm. Der<br />

Plasmabrenner wird bei allen Schweißungen in neutraler Position betrieben, der UP-Brenner mit 5° stechender<br />

Anstellung. Abbildung 4 stellt den Anlagenaufbau für die serielle Prozesskombination dar.<br />

UP-Brenner<br />

Plasmabrenner<br />

Messtechnik<br />

Labviewprogramm<br />

Steuerungstechnik<br />

Abbildung 4. Anlagenaufbau. Links: Balkenfahrwerk mit Schweißbrennern, rechts: Mess- und Steuerungstechnik.<br />

Der vorlaufende Plasmabrenner wird an der Drahtfördereinheit des UP-Brenners montiert und ist bezüglich des<br />

Brennerabstandes und des Anstellwinkels frei einstellbar. Um eine Kontamination des Keyholes durch Schweißpulver<br />

zu verhindern, werden die Brenner durch eine Pulverschütte voneinander getrennt. Die Pulverzufuhr erfolgt<br />

seitlich, um einen möglichst geringen Prozessabstand zu ermöglichen.<br />

4 Anpassung des Plasma-Stichloch-Prozesses<br />

Für eine sinnvolle Prozesskombination von UP- und Plasma-Stichloch-Prozess muss die Schweißgeschwindigkeit<br />

des Plasmaprozesses an die des UP-Prozesses angepasst werden. Als Referenzwert wird eine Schweißgeschwindigkeit<br />

von 50 cm/min gewählt.<br />

10 DVS 337

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