Welt des Vergessens - Demenz-Ratgeber Hamburg
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Flipping_BOOK_1.qxp_Layout 1 22.11.17 14:23 Seite 10<br />
DEMENZERKRANKUNGEN: Die Alzheimer-Krankheit und andere <strong>Demenz</strong>formen<br />
Bei den sekundären <strong>Demenz</strong>formen ist<br />
die <strong>Demenz</strong> die Folge einer anderen<br />
Grunderkrankung, wie zum Beispiel<br />
Stoffwechselerkrankungen, Vergiftungserscheinungen<br />
durch Medikamentenmissbrauch,<br />
Hormon- oder Vitamin -<br />
mangelzustände oder auch Depressionen.<br />
Hirntumore, -geschwulste oder<br />
eine Abflussstörung <strong>des</strong> Nervenwassers<br />
im Gehirn (Normaldruckhydrozephalus)<br />
können ebenfalls für demenzielle Symptome<br />
verantwortlich sein. Diese Grunderkrankungen<br />
sind zumin<strong>des</strong>t zum Teil<br />
behandelbar und manchmal ist auch<br />
eine Rückbildung der <strong>Demenz</strong>symptome<br />
möglich.<br />
Zu den sekundären <strong>Demenz</strong>en gehören<br />
auch das Korsakow-Syndrom und die<br />
<strong>Demenz</strong> bei Morbus Parkinson. Insgesamt<br />
machen sekundäre <strong>Demenz</strong>en bis zu zehn<br />
Prozent aller Krankheitsfälle aus.<br />
Die Alzheimer-Krankheit<br />
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste<br />
Ursache einer <strong>Demenz</strong>. Diese hirnorganische<br />
Krankheit ist benannt nach<br />
dem deutschen Neurologen Alois Alz -<br />
heimer (1864–1915). Er hat sie 1906<br />
erstmals wissenschaftlich beschrieben.<br />
Was geschieht bei einer <strong>Demenz</strong> im<br />
Gehirn?<br />
Eine <strong>Demenz</strong> entsteht, wenn Krankheiten<br />
ausgedehnte Abschnitte der Hirnrinde<br />
schädigen, die für geistige Fähigkeiten,<br />
Verhalten oder Persönlichkeit zuständig<br />
sind. Sie entsteht auch, wenn wichtige<br />
Verbindungsbahnen zwischen solchen<br />
Abschnitten unterbrochen sind. Bei<br />
neurodegenerativen Krankheiten gehen<br />
Nervenzellen verloren, weil Eiweiß -<br />
bestandteile im Gehirn fehlerhaft<br />
verarbeitet werden. Sie lagern sich<br />
zusammen und schädigen die<br />
Nervenzellen. Wenn sehr<br />
viele Nervenzellen verloren<br />
gehen, schrumpft das<br />
Hirngewebe in der<br />
betroffenen Region. Bei<br />
Krankheiten der Hirngefäße<br />
werden tief liegende Regionen <strong>des</strong><br />
Gehirns schlechter mit Blut versorgt, was<br />
ebenfalls Nervenzellen absterben lässt<br />
und Nervenfasern schädigt.<br />
Im Gehirn von Menschen mit Alzheimer<br />
sind typische Eiweißablagerungen festzustellen.<br />
Die Krankheit ist durch einen<br />
langsam fortschreitenden Verlust von<br />
Nervenzellen gekennzeichnet, vor allem<br />
im Schläfenlappen und Scheitellappen<br />
<strong>des</strong> Gehirns. Diese Abschnitte der Hirnrinde<br />
sind für Gedächtnis, Sprache und<br />
Orientierungsfähigkeit wichtig. Es gibt<br />
aber auch Varianten der Alz heimer-<br />
Krankheit, bei denen Teile <strong>des</strong> Stirnhirns<br />
oder <strong>des</strong> Hinterhauptslappens betroffen<br />
sind. Dann kommt es zu Wortfindungs -<br />
stö rungen und verlangsamter Sprache,<br />
Per sönlichkeitsveränderungen und eingeschränktem<br />
Denkvermögen oder Störungen<br />
der optischen Wahrnehmung.<br />
Alle diese Störungen sind bei den<br />
Betroffenen unterschiedlich stark aus -<br />
geprägt und nehmen im Verlauf der<br />
Erkrankung zu. Sie machen die Bewältigung<br />
<strong>des</strong> normalen Alltagslebens immer<br />
schwieriger. Die Patienten sind zunehmend<br />
auf Hilfe und Unterstützung angewiesen.<br />
Die jeweiligen Anforderungen<br />
an Betreuung, Pflege, Therapie und ärztliche<br />
Behandlung sind dabei sehr unterschiedlich.<br />
Vaskuläre <strong>Demenz</strong>en: Gefäßkrank -<br />
heiten als Ursache<br />
<strong>Demenz</strong>formen, bei denen durch Durchblutungsstörungen<br />
<strong>des</strong> Gehirns Nervenzellen<br />
absterben, werden als vaskuläre<br />
<strong>Demenz</strong>en bezeichnet. Die häufigste Variante<br />
wird durch eine Wandverdickung<br />
in kleinen Blutgefäßen hervorgerufen,<br />
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