Welt des Vergessens - Demenz-Ratgeber Hamburg
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MENSCHEN MIT DEMENZ: Therapien<br />
Therapien für Menschen mit <strong>Demenz</strong><br />
<strong>Demenz</strong> ist zwar nicht heilbar, wohl aber behandelbar. Dafür gibt es medikamentöse<br />
und nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten.<br />
INFO<br />
Die Aussage „Da kann man nichts<br />
machen“ ist falsch. Die Erkrankten<br />
haben ein Recht auf Behandlung<br />
nach dem Stand <strong>des</strong> medizinischen<br />
Wissens. Betroffene und Angehörige<br />
sollten daher auf einer genauen<br />
Diagnose und der entsprechenden<br />
Therapie bestehen.<br />
Die medikamentöse und nicht-medikamentöse<br />
Therapie soll die geistigen und<br />
körperlichen Fähigkeiten der Betroffenen<br />
möglichst lange erhalten, ihre Lebensqualität<br />
verbessern und ihr Verhalten<br />
stabilisieren. Die Behandlung soll erreichen,<br />
dass<br />
– die Erkrankung langsamer voranschreitet<br />
– die Erkrankten möglichst lange bestehende<br />
Kompetenzen erhalten können<br />
– sich die Belastungen für Betroffene<br />
und Angehörige verringern.<br />
Denkbare Therapiemaßnahmen sollten<br />
mit den Betroffenen möglichst früh -<br />
zeitig erörtert werden. Auch Angehörige<br />
sollten von Beginn an mit einbezogen<br />
werden, um ihre Beobachtungen und<br />
Ein drücke mitteilen zu können. So können<br />
die Wirkungen und Nebenwirkungen<br />
von Medikamenten sowie die Ergebnisse<br />
der Therapien besser erfasst werden.<br />
Mit beiden Therapieansätzen können<br />
drei Bereiche behandelt werden:<br />
1. Im frühen Stadium der Erkrankung<br />
betrifft dies kognitive Fähigkeiten<br />
wie Gedächtnis, Orientierung, Urteils -<br />
fähigkeit und sprachlichen Ausdruck.<br />
2. Das psychische Wohlbefinden und<br />
Verhalten verändert sich häufig im<br />
Verlauf der Erkrankung. Diese Beeinträchtigungen<br />
belasten oft Betroffene<br />
und Angehörige in ihrem Alltag. Hier<br />
bestehen jedoch gute Möglichkeiten<br />
der Behandlung.<br />
3. Körperliche Erkrankungen, die unabhängig<br />
von der <strong>Demenz</strong>erkrankung<br />
bestehen können.<br />
Welche medikamentösen Therapien<br />
gibt es für <strong>Demenz</strong>kranke?<br />
Ärzte behandeln einerseits die Symptome<br />
der <strong>Demenz</strong> selbst, andererseits<br />
auch andere Krankheiten und Störungen,<br />
die die geistige Leistungsfähigkeit<br />
beeinflussen können.<br />
Antidementiva sind Medikamente, die<br />
den Verlauf der Alzheimer-Krankheit<br />
stabilisieren und das Fortschreiten der<br />
Symptome verzögern können. Als Mittel<br />
im frühen und mittleren Stadium<br />
verschreiben die Ärzte Acetylcholin -<br />
esterase-Hemmer, die unter verschiedenen<br />
Handelsnamen auf dem Markt sind.<br />
Für die mittlere bis späte Phase empfehlen<br />
die medizinischen Fachgesellschaften<br />
den Wirkstoff Memantine.<br />
Die medikamentöse Therapie schlägt<br />
nicht bei allen Patienten an. Es ist bereits<br />
ein Erfolg, wenn sich die geistige<br />
Leistungsfähigkeit für eine Weile nicht<br />
verschlechtert. Einige Patienten leiden<br />
unter Nebenwirkungen wie Übelkeit,<br />
Durchfall oder Schlaflosigkeit.<br />
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