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Welt des Vergessens - Demenz-Ratgeber Hamburg

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Flipping_BOOK_1.qxp_Layout 1 22.11.17 14:28 Seite 32<br />

MENSCHEN MIT DEMENZ: Therapien<br />

Therapien für Menschen mit <strong>Demenz</strong><br />

<strong>Demenz</strong> ist zwar nicht heilbar, wohl aber behandelbar. Dafür gibt es medikamentöse<br />

und nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten.<br />

INFO<br />

Die Aussage „Da kann man nichts<br />

machen“ ist falsch. Die Erkrankten<br />

haben ein Recht auf Behandlung<br />

nach dem Stand <strong>des</strong> medizinischen<br />

Wissens. Betroffene und Angehörige<br />

sollten daher auf einer genauen<br />

Diagnose und der entsprechenden<br />

Therapie bestehen.<br />

Die medikamentöse und nicht-medikamentöse<br />

Therapie soll die geistigen und<br />

körperlichen Fähigkeiten der Betroffenen<br />

möglichst lange erhalten, ihre Lebensqualität<br />

verbessern und ihr Verhalten<br />

stabilisieren. Die Behandlung soll erreichen,<br />

dass<br />

– die Erkrankung langsamer voranschreitet<br />

– die Erkrankten möglichst lange bestehende<br />

Kompetenzen erhalten können<br />

– sich die Belastungen für Betroffene<br />

und Angehörige verringern.<br />

Denkbare Therapiemaßnahmen sollten<br />

mit den Betroffenen möglichst früh -<br />

zeitig erörtert werden. Auch Angehörige<br />

sollten von Beginn an mit einbezogen<br />

werden, um ihre Beobachtungen und<br />

Ein drücke mitteilen zu können. So können<br />

die Wirkungen und Nebenwirkungen<br />

von Medikamenten sowie die Ergebnisse<br />

der Therapien besser erfasst werden.<br />

Mit beiden Therapieansätzen können<br />

drei Bereiche behandelt werden:<br />

1. Im frühen Stadium der Erkrankung<br />

betrifft dies kognitive Fähigkeiten<br />

wie Gedächtnis, Orientierung, Urteils -<br />

fähigkeit und sprachlichen Ausdruck.<br />

2. Das psychische Wohlbefinden und<br />

Verhalten verändert sich häufig im<br />

Verlauf der Erkrankung. Diese Beeinträchtigungen<br />

belasten oft Betroffene<br />

und Angehörige in ihrem Alltag. Hier<br />

bestehen jedoch gute Möglichkeiten<br />

der Behandlung.<br />

3. Körperliche Erkrankungen, die unabhängig<br />

von der <strong>Demenz</strong>erkrankung<br />

bestehen können.<br />

Welche medikamentösen Therapien<br />

gibt es für <strong>Demenz</strong>kranke?<br />

Ärzte behandeln einerseits die Symptome<br />

der <strong>Demenz</strong> selbst, andererseits<br />

auch andere Krankheiten und Störungen,<br />

die die geistige Leistungsfähigkeit<br />

beeinflussen können.<br />

Antidementiva sind Medikamente, die<br />

den Verlauf der Alzheimer-Krankheit<br />

stabilisieren und das Fortschreiten der<br />

Symptome verzögern können. Als Mittel<br />

im frühen und mittleren Stadium<br />

verschreiben die Ärzte Acetylcholin -<br />

esterase-Hemmer, die unter verschiedenen<br />

Handelsnamen auf dem Markt sind.<br />

Für die mittlere bis späte Phase empfehlen<br />

die medizinischen Fachgesellschaften<br />

den Wirkstoff Memantine.<br />

Die medikamentöse Therapie schlägt<br />

nicht bei allen Patienten an. Es ist bereits<br />

ein Erfolg, wenn sich die geistige<br />

Leistungsfähigkeit für eine Weile nicht<br />

verschlechtert. Einige Patienten leiden<br />

unter Nebenwirkungen wie Übelkeit,<br />

Durchfall oder Schlaflosigkeit.<br />

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