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Welt des Vergessens - Demenz-Ratgeber Hamburg

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Flipping_BOOK_1.qxp_Layout 1 22.11.17 14:29 Seite 39<br />

REPORTAGE: Bewegung stärkt Lebensfreude<br />

Durch den Sport wird die Beweglichkeit<br />

gefördert und Bewegungsmuster, die seit<br />

der Geburt im Körper fest verankert sind,<br />

werden wieder bewusster wahrgenommen<br />

und trainiert. Jeder macht nach seinen<br />

Möglichkeiten mit.<br />

Die Bewegungsstunde geht nun mit den<br />

unterschiedlichsten Übungen weiter.<br />

Vom ersten bis zum letzten Moment ist<br />

spürbar, wie vertraut und herzlich das<br />

Miteinander ist und welche Freude das<br />

gemeinsame Bewegen macht. Alle<br />

gehen zufrieden und beschwingt von<br />

ihrem sportlichen Stammtisch nach<br />

Hause – ganz anders, als es bei manchem<br />

Kneipen-Stammtisch der Fall ist.<br />

Energieschub für das Denken –<br />

Drei Fragen an Ute Grunwald<br />

Ute Grunwald (59) hat 2016 das Angebot<br />

„Sport für <strong>Demenz</strong>kranke und ihre<br />

Angehörige“ ins Leben gerufen. Zuvor<br />

hat die ausgebildete Motopädin und Erzieherin<br />

einige Jahre im Tagestreff der<br />

Alzheimer Gesellschaft <strong>Hamburg</strong> ge -<br />

arbeitet.<br />

Wie ist die Idee entstanden und gibt<br />

es Besonderheiten im Vergleich zu anderen<br />

Sportangeboten für Senioren?<br />

Wir haben im Tagestreff kleine Bewegungseinheiten<br />

eingebaut und dabei<br />

spürte ich, wie gut das den Teilnehmern<br />

tut. Daraus ist von der Alzheimer<br />

Gesellschaft die Idee entstanden, ein<br />

wöchentliches Angebot zu schaffen.<br />

Beim Walddörfer SV sind wir mit offenen<br />

Armen empfangen worden. Der<br />

Unterschied zu anderen Angeboten ist<br />

sicherlich, dass ich als Leiterin vorsichtig<br />

und aufmerksam mit den Teilnehmern<br />

umgehe. Vieles geht langsamer,<br />

vorbereitete Übungen können, aber<br />

müssen nicht durchgeführt werden. Wir<br />

wollen gemeinsam eine fröhliche Zeit<br />

erleben mit Bewegung und Musik. Es<br />

darf und soll viel gelacht werden. Bei<br />

den Übungen achte ich auch darauf,<br />

dass diese auch zu Hause möglich sind.<br />

Das Angebot war das erste dieser Art<br />

in <strong>Hamburg</strong>. Glauben Sie, dass weitere<br />

folgen werden?<br />

Das wünsche ich mir, denn je<strong>des</strong> Angebot<br />

für Erkrankte und deren Angehörige<br />

ist ein Anker im Alltag und Umgang mit<br />

der Krankheit. Beim Sport werden<br />

zudem Bewegungsmuster, die vielleicht<br />

durch die Krankheit verloren gegangen<br />

sind, wieder aktiviert. Es ist ein Energieschub<br />

für das Denken.<br />

Worauf sollten Vereine achten, die ein<br />

solches Angebot schaffen wollen?<br />

Wichtig ist, dass für die Leitung einer<br />

Gruppe die normale Qualifikation als<br />

Übungsleiter nicht ausreicht. Erfahrungen<br />

im Umgang mit <strong>Demenz</strong>kranken<br />

sind wichtig, um Situationen erfassen<br />

zu können und die Teilnehmer nicht zu<br />

überfordern. Ich wünsche mir viele<br />

Nachahmer und gebe meine Erfahrungen<br />

gerne weiter. Ich kann nur allen zurufen:<br />

„Macht euch auf den Weg!“<br />

INFO<br />

Kontakt:<br />

Walddörfer Sportverein<br />

Halenreie 32–34<br />

22359 <strong>Hamburg</strong><br />

Telefon: 040 645062-0<br />

www.walddoerfer-sv.de<br />

E-Mail: info@walddoerfer-sv.de<br />

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