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30. November 2017 DIES UND DAS<br />
n 21<br />
Absolute Ohnmacht auf belebter Straße<br />
Erika Schön aus Rastede hatte einen Unfall mit dem Fahrrad, sie stürzte auf die Oldenburger Straße. Die Autos fuhren weiter,<br />
als sei nichts passiert. Es dauerte lange, bis ihr schließlich ein Fußgänger half.<br />
Von Britta Lübbers | Nein,<br />
sagt Erika Schön, sie wolle nicht<br />
mit einem Foto in die Zeitung.<br />
Überhaupt möchte sie kein Aufhebens<br />
um ihre Person machen.<br />
Es ist die Tatsache an sich, die<br />
sie umtreibt: Dass jemand hilflos<br />
auf der Straße liegt und sich<br />
niemand verantwortlich fühlt,<br />
dass die Menschen einfach<br />
achtlos vorbeihasten. „Ich hätte<br />
nicht gedacht, dass so etwas in<br />
einem überschaubaren Ort wie<br />
Rastede passiert, wo man sich<br />
kennt und aufeinander achtet,<br />
wo es nicht so anonym zugeht<br />
wie in einer Großstadt“, sagt die<br />
76-Jährige. „Aber das war wohl<br />
naiv von mir“, fügt sie hinzu.<br />
Es war der Tag des heftigen<br />
Sturms in Norddeutschland,<br />
der 5. Oktober, als Erika Schön<br />
auf dem Radweg längs der Oldenburger<br />
Straße fuhr. An der<br />
Ecke Bahnhofstraße passierte<br />
es: Eine starke Windböe fegte<br />
sie vom Fahrrad. Sie fiel auf die<br />
Straße, stürzte mit der linken<br />
Schulter hart auf den Asphalt.<br />
„Ich hatte sehr starke Schmerzen<br />
und konnte mich kaum<br />
bewegen“, erinnert sie sich.<br />
Wie sich später herausstellte,<br />
hatte sie sich bei dem Sturz<br />
nicht nur eine schwere Prellung<br />
zugezogen, sondern auch<br />
die Schulter gebrochen. „Ich<br />
konnte aus eigener Kraft nicht<br />
mehr aufstehen. Also lag ich<br />
da, und als die Ampel auf Grün<br />
umsprang, fuhren die Autos<br />
einfach um mich herum.“ Noch<br />
immer wirkt sie fassungslos,<br />
An der Ecke Bahnhofstraße stürzte Erika Schön vom Fahrrad auf die Oldenburger Straße. Mit einem<br />
Schulterbruch blieb sie dort liegen, die Autos fuhren weiter | Foto: Lübbers<br />
wenn sie die Szene beschreibt.<br />
„Ich hatte richtig Angst, dass<br />
ein Autoreifen über meinen<br />
Kopf rollt. Trotz des Schocks<br />
habe ich die Gefahr durchaus<br />
wahrgenommen.“ Wie lange sie<br />
so gelegen hat, kann sie nicht<br />
mehr sagen. Die Wagen fuhren<br />
vorüber, auch die Radfahrer<br />
kümmerten sich nicht um die<br />
verletzte Frau. Schließlich gab<br />
es doch noch Hilfe. Ein älterer<br />
Mann und eine Frau halfen ihr<br />
auf und brachten sie aus der<br />
Gefahrensituation. Der Mann<br />
brachte Erika Schön ins gegenüberliegende<br />
Café, die Frau<br />
verständigte einen Arzt. Der<br />
wiederum alarmierte den Krankenwagen.<br />
Eine Stunde musste<br />
Erika Schön auf dessen Eintreffen<br />
warten. Der Mann, der ihr<br />
geholfen hatte, schob in der<br />
Zwischenzeit ihr Fahrrad nach<br />
Hause – sie hatte ihm die Adresse<br />
gegeben – dann kam er<br />
zurück, sprach beruhigend auf<br />
sie ein und verständigte sich<br />
auch mit den Krankenwagenfahrern,<br />
denn Erika Schön stand<br />
noch immer unter Schock. „Ich<br />
habe dann ganz vergessen,<br />
mich bei dem Mann zu bedanken“,<br />
sagt sie. Im Krankenhaus<br />
wurde sie operiert, neun Tage<br />
musste sie dort bleiben. Jetzt<br />
geht es ihr allmählich wieder<br />
besser, auch wenn sie immer<br />
noch Schmerzen hat. Ihren<br />
Helfer hat sie aber ausfindig<br />
gemacht. Er ist Stammgast im<br />
Café gegenüber der Unfallstelle,<br />
durch die Bedienung konnte<br />
sie Kontakt mit ihm aufnehmen<br />
und sich doch noch bedanken.<br />
Die Knochen wachsen wieder<br />
zusammen, davon ist Erika<br />
Schön überzeugt. Aber die Erinnerung<br />
an die absolute Ohnmacht<br />
auf der belebten Straße,<br />
die, so sagt die Rastederin, werde<br />
sie wohl so schnell nicht los.<br />
Unterlassene Hilfeleistung ist<br />
übrigens kein Kavaliersdelikt,<br />
sondern strafbar. Grundsätzlich<br />
ist jeder zur Hilfe verpflichtet,<br />
der dazu in der Lage ist. Auch<br />
wer sich in einer Gefahrensituation<br />
oder an einem Unfallort<br />
unsicher ist und Angst hat, sich<br />
womöglich falsch zu verhalten,<br />
kann zumindest die Notrufnummer<br />
112 wählen.<br />
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