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Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald- AugenBLICKE

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154 DR. ARNO ZAHLAUER<br />

DR. ARNO ZAHLAUER<br />

geb. 1964 in Schopfheim I 1983 - 1988 Studium der Philosophie und katholischen<br />

Theologie in Freiburg und Innsbruck I Priesterweihe 1990 I Dr. theol. mit einer Arbeit<br />

über Karl Rahner und dessen Prägung durch Ignatius von Loyola I nach der Kaplans- und<br />

Promotionszeit Privatsekretär von Erzbischof Dr. Oskar Saier, Dozent und Gefängnisseelsorger<br />

in Freiburg I Ausbildungen im Bereich der Exerzitienarbeit I seit 2006 Direktor<br />

des Geistlichen Zentrums der Erzdiözese Freiburg in St. Peter auf dem Schwarzwald<br />

Geschichten über Geschichten<br />

im Schwarzwaldkloster<br />

Die Verantwortung für das Geistliche Zentrum der Erzdiözese<br />

Freiburg zu haben, bedeutet so ganz „nebenbei“, in den Räumen<br />

der früheren Benediktinerabtei St. Peter zu arbeiten, zu wohnen<br />

und zu leben. Ihre Wurzeln reichen zurück ins elfte Jahrhundert,<br />

und hineinverwoben in die alten Mauern sind Geschichten über<br />

Geschichten. Und sie alle erzählen von Menschen, die mit unserer<br />

Gegend zu tun hatten und bisweilen mit der halben Welt.<br />

Am Anfang steht eine starke Frau, eine, ohne die das Kloster gar<br />

nicht hätte Tritt fassen können. Die „Männergeschichte“ ist bekannt:<br />

Berthold II., Herzog von Zähringen, verlegt 1093 aus dem<br />

Schwäbischen mitten in den Wald ein Kloster, in dem er und<br />

seine Familie begraben werden sollen. Mönche der Hirsauer<br />

Reform beginnen hier zu leben. Agnes von Rheinfelden, die<br />

Frau von Berthold, bringt das Erbe ihres Vaters mit ein, Güter<br />

im heutigen Oberaargau, die das Kloster droben im noch unwirtlichen<br />

<strong>Hochschwarzwald</strong> unbedingt braucht, um überhaupt<br />

Tritt fassen zu können. Dann plötzlich: Berthold nimmt dem Kloster diese Güter weg und<br />

will sie einsetzen in einem politischen Geschacher. Ein kleines Bild, das sich im Kloster erhalten<br />

hat, berichtet heute noch von dem veritablen Ehekrach, den dieses Verhalten zur<br />

Folge hatte. Agnes setzt sich durch, Berthold macht einen Rückzieher und unser Bild zeigt<br />

die stolze Herzogin, wie sie nach St. Peter kommt und den Mönchen die Botschaft überbringt,<br />

dass sie alles im Griff hat. St. Peter hat ihr das nie vergessen!<br />

Überhaupt Agnes von Rheinfelden, die „nachhaltige“ Gründerin von St. Peter – unglaublich<br />

wie vernetzt sie war in Europa und darüber hinaus: Ihre Schwester Adelheid heiratete<br />

einen ungarischen Prinzen, der kurz nach der Hochzeit als Lazlo I. den ungarischen<br />

Thron bestieg. Die Tochter der beiden, sie hieß wirklich gut ungarisch Piroschka, sollte es<br />

weit bringen! Man verheiratete sie mit einem byzantinischen Prinzen aus der Familie der

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