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Das Erbe von al-Andalus - Vortrag Isabel Blanco del Piñal für OERV Nov 2017 Cordoba

Das Erbe von al-Andalus - Vortrag von Isabel Blanco del Piñal zur Eröffnung des Herbstkongresses 2017 des Österreichischen Reiseverbands in Cordoba/Spanien vom 05. – 08. November 2017

Das Erbe von al-Andalus - Vortrag von Isabel Blanco del Piñal
zur Eröffnung des Herbstkongresses 2017 des Österreichischen Reiseverbands in Cordoba/Spanien vom 05. – 08. November 2017

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<strong>Vortrag</strong> zur Eröffnung des Herbstkongresses <strong>2017</strong> des Österreichischen Reiseverbands, <strong>Cordoba</strong>,<br />

05.- 08. <strong>Nov</strong>ember <strong>2017</strong><br />

Die islamische Architektur<br />

Wenn die Eroberung des muslimischen Spanien auch unerbittlich ihren Lauf nahm,<br />

schätzten die Christen die orient<strong>al</strong>ische Lebensweise und auch die maurische<br />

Architektur: Muslimische Baumeister standen hoch im Kurs, nur sie konnten einem<br />

P<strong>al</strong>ast den märchenhaften, orient<strong>al</strong>ischen „touch“ geben: wie reich dekorierte Wände<br />

und Räume mit kostbaren hölzernen Kassettendecken, wie die verspielte Leichtigkeit<br />

<strong>von</strong> Bogengängen verziert mit Arabesken aus Stuck um einen Innenhof oder die<br />

h<strong>al</strong>brunden Bekrönungen mit schmückenden St<strong>al</strong>aktiten-Dekorationen über Türen und<br />

Nischen. Die Bezeichnung <strong>für</strong> die Architektur die in Spanien unter christlichen<br />

Herrschern mit maurischen oder arabischen Elementen durch muslimische Baumeister<br />

entstand, ist <strong>al</strong>s Mudejar-Stil bekannt und berühmt. Als wunderbares Beispiel hier<strong>für</strong><br />

gilt der orient<strong>al</strong>isch anmutende Teil des Königsp<strong>al</strong>asts <strong>von</strong> Sevilla: er wurde aber<br />

tatsächlich unter dem Christenkönig Pedro I./Peter I. im 14. Jh. <strong>von</strong> maurischen<br />

Baumeistern erbaut.<br />

Wie aber gelangte nun das arabische Wissen in das mittel<strong>al</strong>terliche Europa?<br />

Jetzt kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte: die Entwicklung und Weitergabe<br />

<strong>von</strong> Wissen, <strong>von</strong> wissenschaftlichen Neuerungen und Erkenntnissen auch nach Europa.<br />

Im übrigen Abendland wurde bis zum 10. Jahrhundert vorwiegend in Klöstern<br />

geschrieben und studiert, Sprache und Bücher der gebildeten Oberschicht waren in<br />

lateinischer Sprache. Eine breite Förderung der Wissensbildung <strong>für</strong> die Bevölkerung<br />

gab es nicht. Man kann ohne zu übertreiben sagen dass am Anfang des<br />

Hochmittel<strong>al</strong>ters 5 im Abendland noch kultureller Dunkelheit herrschte. Es regierten<br />

zwar weltliche Monarchen, die tatsächliche Macht lag aber beim Klerus, der<br />

grundsätzlich dem Islam und <strong>al</strong>l seinen Erkenntnissen feindlich gegenüberstand. Daher<br />

war es <strong>von</strong> größter Wichtigkeit dass Kleriker ihr Interesse an islamischen<br />

Wissenschaften kundtaten.<br />

5 <strong>von</strong> Mitte des 10. bis Mitte 13. Jahrhunderts<br />

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