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Das Erbe von al-Andalus - Vortrag Isabel Blanco del Piñal für OERV Nov 2017 Cordoba

Das Erbe von al-Andalus - Vortrag von Isabel Blanco del Piñal zur Eröffnung des Herbstkongresses 2017 des Österreichischen Reiseverbands in Cordoba/Spanien vom 05. – 08. November 2017

Das Erbe von al-Andalus - Vortrag von Isabel Blanco del Piñal
zur Eröffnung des Herbstkongresses 2017 des Österreichischen Reiseverbands in Cordoba/Spanien vom 05. – 08. November 2017

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<strong>Vortrag</strong> zur Eröffnung des Herbstkongresses <strong>2017</strong> des Österreichischen Reiseverbands, <strong>Cordoba</strong>,<br />

05.- 08. <strong>Nov</strong>ember <strong>2017</strong><br />

maßgeblich betrachteten Städte Rom oder auch Paris, je den Glanz <strong>von</strong> <strong>Cordoba</strong><br />

erreicht hätten, sie war die größte Stadt am Mittelmeer“.<br />

Ψ<br />

K<strong>al</strong>if Abd <strong>al</strong>-Rahman III. und sein Nachfolger Hakam der II. hatten im 10. Jahrhundert<br />

großen Wert auf Bildung, auch bei der Bevölkerung gelegt. <strong>Das</strong> Schulwesen war <strong>für</strong><br />

<strong>al</strong>le And<strong>al</strong>usbürger umsonst und <strong>für</strong> jeden gab es die Möglichkeit bei den besten<br />

Lehrern und Gelehrten zu studieren. Die K<strong>al</strong>ifen-Bibliothek in <strong>Cordoba</strong> besaß unter<br />

Hakam II. an die 400.000 wissenschaftliche und religiöse Handschriften. Dort lagerte<br />

nicht nur das gesamte Wissen des Orients, auch die Abschriften <strong>al</strong>ler gelehrten Werke<br />

aus der griechischen Antike die schon im Alten Arabien übersetzt worden waren<br />

standen Lehrern und Studenten zur Verfügung.<br />

Schon ab Beginn des 10. Jahrhunderts war <strong>al</strong>-And<strong>al</strong>us zum bevorzugten<br />

Einwanderungsland aus dem Mittelmeerraum geworden. Da<strong>von</strong> profitierten<br />

Landwirtschaft und Han<strong>del</strong>, <strong>für</strong> Handwerker gab es Arbeit zuhauf und die<br />

Steuerquellen spru<strong>del</strong>ten. Um nur ein Beispiel <strong>für</strong> den blühenden Han<strong>del</strong> mit dem<br />

Orient, mit <strong>al</strong>len Mittelmeerländern aber auch mit europäischen Königreichen zu<br />

erwähnen möchte ich nur m<strong>al</strong> die Stoffindustrie anführen:<br />

Im 9. Jahrhundert konnte das strenge Ausfuhrverbot (unter Androhung der<br />

Todesstrafe) <strong>von</strong> Seidenraupen aus China umgangen werden: über die Große<br />

Seidenstraße kam das Geheimnis der Seidenherstellung und –verarbeitung zunächst<br />

nach Samarkand -heute in Usbekistan- dann über den Orient nach <strong>al</strong>-And<strong>al</strong>us wo<br />

ausgezeichnete Klimabedingungen <strong>für</strong> Maulbeerbäume herrschten. <strong>Das</strong> Land wurde<br />

führend in der Produktion <strong>von</strong> Seide, <strong>für</strong> die Verarbeitung <strong>von</strong> Seidenstoffen <strong>für</strong><br />

Kleidung, <strong>von</strong> Teppichen, <strong>von</strong> Wandbehängen und Kissenbezügen. In der (dam<strong>al</strong>s)<br />

kleinen Hafenstadt Almería lag die Han<strong>del</strong>sflotte <strong>von</strong> <strong>al</strong>-And<strong>al</strong>us, <strong>al</strong>lein dort gab es bei<br />

den Einwohnern an die 5000 Webstühle. Und auch die Städte wurden modernisiert: in<br />

<strong>Cordoba</strong> gab es die erste Straßenbeleuchtung in ganz Europa und die Abwässer<br />

wurden unterirdisch entsorgt.<br />

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