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Das Erbe von al-Andalus - Vortrag Isabel Blanco del Piñal für OERV Nov 2017 Cordoba

Das Erbe von al-Andalus - Vortrag von Isabel Blanco del Piñal zur Eröffnung des Herbstkongresses 2017 des Österreichischen Reiseverbands in Cordoba/Spanien vom 05. – 08. November 2017

Das Erbe von al-Andalus - Vortrag von Isabel Blanco del Piñal
zur Eröffnung des Herbstkongresses 2017 des Österreichischen Reiseverbands in Cordoba/Spanien vom 05. – 08. November 2017

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<strong>Vortrag</strong> zur Eröffnung des Herbstkongresses <strong>2017</strong> des Österreichischen Reiseverbands, <strong>Cordoba</strong>,<br />

05.- 08. <strong>Nov</strong>ember <strong>2017</strong><br />

verlieh er der Übersetzertätigkeit neuen Schwung. Sie sorgte im 13. Jahrhundert <strong>für</strong><br />

einen wahren Wissenssprung im Abendland. Heute gibt es keinen Historiker bzw.<br />

Wissenschaftler mehr der auch nur im Geringsten daran zweifelt welche Bedeutung<br />

die Hispano-Araber in der intellektuellen und technischen Entwicklung des gesamten<br />

Abendlands hatten. Eine Auflistung würde unseren Zeitrahmen sprengen und leicht<br />

weitere zwei Stunden füllen, ich erwähne jetzt nur die <strong>al</strong>lerwichtigsten:<br />

Die Werke <strong>al</strong>tgriechischer Philosophen wie Aristoteles oder Platon, Mathematiker wie<br />

Ptolemäus oder Euklid, <strong>von</strong> Ärzten wie Hippokrates und G<strong>al</strong>enos <strong>von</strong> Pergamon waren<br />

schon im ersten Jahrtausend im Alten Arabien übersetzt worden. Abschriften ihrer<br />

Werke waren auch nach <strong>al</strong>-And<strong>al</strong>us gekommen. Von Toledo aus fanden sie in Europa<br />

ebenso Verbreitung wie bahnbrechende arabische oder maurische Erkenntnisse auf<br />

den Gebieten der Mathematik, der Astronomie, der Medizin oder der Philosophie.<br />

In der Medizin sind besonders erwähnenswert die Werke <strong>von</strong> Ibn Sina 7 , sein Kanon der<br />

Medizin löste die Klostermedizin des christlichen Abendlandes erstm<strong>al</strong>ig durch<br />

wissenschaftliche Verfahren ab und war bis zum Ende des Mittel<strong>al</strong>ters richtungweisend<br />

an <strong>al</strong>len europäischen Universitäten, bis ein Arzt namens Paracelsus eine neue Ära<br />

einläutete.<br />

<strong>Das</strong> Lehrbuch der Chirurgie aus dem 10. Jahrhundert des Mauren Abu´l Qasim aus<br />

<strong>Cordoba</strong> g<strong>al</strong>t über 500 Jahre lang <strong>al</strong>s das wichtigste Handbuch zu diesem Thema und<br />

war das bedeutendste Bindeglied zwischen der griechischen Medizin der Antike und<br />

Spätantike und der europäischen Medizin des Hochmittel<strong>al</strong>ters. In <strong>Cordoba</strong> wurde<br />

schon im 11. Jh. der graue Star operiert.<br />

7<br />

latein. Avicenna – persischer Philosoph und Arzt, geboren um 980 in Afschana bei Buchara/heute:<br />

Usbekistan, gestorben 1037 in Hamadan/Persien, heute Iran. Avicenna studierte in Buchara<br />

Philosophie und Medizin, wurde Leibarzt an verschiedenen Fürstenhöfen und lehrte in<br />

Isfahan/Persien/Iran Philosophie und Medizin. Von seinen etwa 160 Werken sind die bedeutendsten<br />

die im Al-Quanun fi'l-Tibb (Canon medicinae = Kanon oder Gesetze der Heilkunst) gesammelten<br />

medizinischen Schriften, die jahrhundertelang autoritative Geltung besaßen.<br />

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