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Germany Yearbook - 2000_ocr

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24 V olksw irtschaftlich e G esam trechnungen<br />

633<br />

Die Bruttoanlageinvestitionen um fassen die Käufe neuer Anlagen (einschl, aller eingeführten<br />

und selbsterstellten Anlagen) sowie die Käufe von gebrauchten Anlagen und<br />

Land nach Abzug der Verkäufe von gebrauchten Anlagen und Land. Die Käufe und<br />

Verkäufe von gebrauchten Anlagen und Land saldieren sich w eitgehend in der Volkswirtschaft,<br />

mit Ausnahm e der Verkäufe von Anlageschrott, gebrauchten Ausrüstungsgütem<br />

an private Haushalte (Kraftwagen) und an die übrige W elt (Kraftwagen, Schiffe<br />

u.a.). Als Anlagen werden in diesem Zusam m enhang alle dauerhaften reproduzierbaren<br />

Produktionsm ittel angesehen, m it Ausnahm e dauerhafter m ilitärischer G üter und dauerhafter<br />

G üter, die in den Privaten Konsum eingehen. Als dauerhaft gelten in den<br />

Volkswirtschaftlichen Gesam trechnungen diejenigen Produktionsmittel, deren N utzungsdauer<br />

m ehr als ein Jahr beträgt und die norm alerweise in der betriebsw irtschaftlichen<br />

Buchführung aktiviert werden. Ausgenom m en sind geringwertige Güter, vor allem<br />

solche, die periodisch w iederbeschafft w erden, auch wenn sie eine längere N utzungsdauer<br />

als ein Jahr haben (z.B . kleinere W erkzeuge, Reifen, Büromittel). Größere R eparaturen,<br />

die zu einer wesentlichen Steigerung des W ertes einer Anlage führen, sind dagegen<br />

B estandteile der Bruttoaniageinvestitionen. Die Bruttoanlageinvestitionen<br />

untergliedern sich in Ausrüstungen (M aschinen, G eräte, Fahrzeuge), Bauten (W ohnbauten,<br />

Nichtwohnbauten) und sonstige Anlagen (u.a. Nutzvieh und Nutzpflanzungen,<br />

Computersoftware).<br />

Die Vorrats Veränderungen werden anhand von Bestandsangaben für Vorräte berechnet,<br />

die zunächst von Buchwerten auf eine konstante Preisbasis umgerechnet<br />

w erden. Die Differenz zwischen Anfangs- und Endbeständen zu konstanten Preisen<br />

wird anschließend mit jahresdurchschnittlichen Preisen bew ertet. Die so erm ittelte<br />

Vorratsveränderung ist frei von Scheingewinnen und -Verlusten, die aus preisbedingten<br />

Änderungen der Buchwerte resultieren. Zusamm engefaßt m it den Vorratsveränderungen<br />

wird der Nettozugang an W ertsachen veröffentlicht, der in Deutschland ausschließlich<br />

aus den Käufen abzüglich Verkäufen der privaten Haushalte von Goldbarren<br />

und nichtum lauffähigen Goldmünzen besteht.<br />

Der AuBenbeitrag ergibt sich als Saldo zwischen den Exporten und Im porten von<br />

W aren und Dienstleistungen. Ais Exporte und Importe gelten alle W aren- und<br />

Dienstleistungsum sätze mit W irtschaftseinheiten, die ihren ständigen Sitz (W ohnsitz)<br />

außerhalb Deutschlands haben. Nicht eingeschlossen sind die grenzüberschreitenden<br />

Prim äreinkomm en zwischen Inländern und der übrigen W elt. Die Berechnung geht von<br />

den Zahlen des Generalhandels aus, jedoch sind die von Ausländem auf deutsche<br />

Zollager genom m enen und wiederausgeführten W aren abgesetzt. D er Wert der eingeführten<br />

W aren wird m ittels Schätzung vom G renzw ert (cif> auf den W ert frei G renze<br />

(fob) des exportierenden Landes umgerechnet, d.h. die im Gesam tw ert enthaltenen<br />

Fracht- und Versicherungskosten ausländischer Transport- und Versicherungsunternehmen<br />

werden in die Dienstleistungskäufe um gesetzt.<br />

Bei den im pliziten Preisindizes der Volkswirtschaftlichen G esamtrechnungen für die<br />

Verw endungsseite des Bruttoinlandsprodukts handelt es sich um Preisindizes mit<br />

wechselnder Gewichtung, denen der »Warenkorb« des jew eiligen Berichtsjahres<br />

zugrunde liegt. Sie zeigen die Preisentwicklung des Berichtsjahres gegenüber 1995,<br />

dem Basisjahr für die Berechnung des Inlandsprodukts in konstanten Preisen. Die<br />

Preisentwicklung gegenüber dem jeweiligen Vorjahr läßt sich aus ihnen - w egen der<br />

wechselnden Gewichtung - nur m it Einschränkungen ablesen. D er Preisindex für das<br />

Bruttoinlandsprodukt stellt die Preisentwicklung der gesam ten von der W irtschaft erbrachten<br />

Produktionsleistung dar, die als Differenz aller von der Volkswirtschaft erzeugten<br />

W aren und Dienstleistungen und der Sum m e aller Vorleistungen, zu denen<br />

auch eingeführte G üter gehören, errechnet wird. Auf die Preise der G üter, die in die inländische<br />

Verw endung, also in die Konsum ausgaben der privaten H aushalte, der privaten<br />

Organisationen ohne Erwerbszweck und des S taates, die Bruttoanlageinvestitionen<br />

sowie die Vorratsveränderungen und den Nettozugang an W ertsachen, eingehen,<br />

wirken sich neben der Inlandspreisentwicklung auch die häufig hiervon abw eichende<br />

Preisentwicklung der eingeführten W aren und Dienstleistungen aus.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt bzw. die Bruttowertschöpfung zu konstanten Preisen je Erw<br />

erbstätigen w erden vielfach als M aßstab für die Entwicklung der »Arbeitsproduktivität«<br />

in einer Volkswirtschaft verw endet. Das ist jedoch nicht unproblematisch; sie<br />

können nur als grobes Orientierungsm ittel dienen. Es ist zu beachten, daß bei dieser<br />

Berechnung der gesam te »reale« Ertrag der wirtschaftlichen Tätigkeit ausschließlich auf<br />

den Produktionsfaktor A rbeit bezogen w ird, obgleich das Produkt aus dem Zusam ­<br />

m enwirken sämtlicher Produktionsfaktoren (also auch des Kapitals und der unternehm<br />

erischen Leistung) entsteht. Außerdem ist die Zahl der Erwerbstätigen (Selbständige,<br />

m ithelfende Familienangehörige und A rbeitnehm er bei inländischen Institutionen) nur<br />

ein sehr grober M aßstab für die aufgew endete A rbeit. Die Entwicklung der M eßzahlen<br />

wird ferner auch durch Änderungen in der Struktur der W irtschaft beeinflußt.<br />

Das reproduzierbare Sachverm ögen umfaßt das gesam te in der Produktion eingesetzte<br />

Sachverm ögen und das W ohnungsverm ögen m it Ausnahm e von Grund und<br />

Boden. Auch das Gebrauchsverm ögen der privaten Haushalte und die ausschließlich<br />

militärisch nutzbaren dauerhaften G üter sind in den Angaben nicht enthalten. Das reproduzierbare<br />

Anlageverm ögen (Ausrüstungen, Bauten, sonstige Anlagen) wird mit<br />

Hilfe einer Kumulationsm ethode, ausgehend von den in den Volkswirtschaftlichen G e­<br />

samtrechnungen nachgewiesenen Bruttoanlageinvestitionen, berechnet. Bei der Anwendung<br />

des B ruttokonzepts (Bruttoanlageverm ögen) w erden die Anlagen m it ihrem<br />

N euw ert - ohne Berücksichtigung der W ertm inderung - dargestellt, w ährend beim<br />

N ettokonzept (Nettoanlageverm ögen) die seit dem Investitionszeitpunkt angeiaufenen<br />

Abschreibungen abgezogen sind. D er Kapitaikoeffizient ist das Verhältnis zwischen<br />

dem K apitalstock und dem Bruttoinlandsprodukt bzw. der unbereinigten B ruttow<br />

ertschöpfung. D er K apitalstock entspricht dem jahresdurchschnittlichen B ruttoanlageverm<br />

ögen (M ittelw ert aus dem Jahresanfangsbestand des Berichtsjahres und dem<br />

Jahresanfangsbestand des folgenden Jahres). B ezieht m an den Kapitatstock auf die<br />

jahresdurchschnittliche Zahl der Erw erbstätigen, erhält man die Kapitalintensität.<br />

Bei den in den Tabellen 2 4 .1 9 , 2 4 .2 0 und 24.21 nachgewiesenen Angaben handelt es<br />

sich um Ergebnisse der Input-Output-Rechnung für das Berichtsjahr 1995 nach dem<br />

revidierten Europäischen System Volkswirtschaftlicher G esamtrechnungen (ESVG)<br />

1995. Tabelle 2 4.19.1 zeigt eine aggregierte Aufkomm enstabelle zu Herstellungspreisen<br />

m it Übergang auf Anschaffungspreise. In der Tabelle w ird der W ert der im<br />

Inland produzierten G üter, gegliedert nach 12 Gütergruppen und 12 W irtschaftsbereichen,<br />

ergänzt um Im porte nach G ütergruppen dargestellt und der Übergang von<br />

der Bewertung der Produktion zu Herstellungspreisen auf Anschaffungspreise gezeigt.<br />

Tabelle 2 4 .1 9 .2 ist eine Verw endungstabelle zu Anschaffungspreisen. Sie zeigt die Verwendung<br />

der G üter in kombinierter Gliederung nach 12 Gütergruppen und 12 W irtschaftsbereichen<br />

bzw. Kategorien der letzten Verw endung, ergänzt um die im Produktionsprozeß<br />

entstandene W ertschöpfung (mit ihren Kom ponenten) nach W irtschaftsbereichen.<br />

In der Aufkomm ens- und Verw endungstabelle wird der Übergang von den<br />

nach Gütergruppen gegliederten Ergebnissen der Input-O utput-R echnung auf die Eck-<br />

w erte der Inlandsproduktsberechnung in je einer Korrekturzeile dargestellt. Tabelle<br />

2 4 .2 0 zeigt eine aggregierte Input-O utput-Tabelle zu Herstellungspreisen - Inländische<br />

Produktion nach 12 Produktionsbereichen. In zw ei Ergänzungszeilen w erden Erw erbstätige<br />

und Arbeitnehm er in gleicher Gliederung nach 12 Produktionsbereichen dargestellt.<br />

Tabelle 24.21 zeigt die zur nachgewiesenen Input-O utput-Tabelle der inländischen<br />

Produktion passenden Input-K oeffizienten in Prozent des Produktionsw ertes,<br />

ergänzt um Koeffizienten des Arbeitsinputs für Erw erbstätige und Arbeitnehmer. Input-<br />

O utput-Tabellen zeigen unm ittelbar die direkten wirtschaftlichen Verflechtungen innerhalb<br />

der Produktionssphäre bzw. zwischen den produzierenden Bereichen und der<br />

letzten Verwendung von G ütern. Sie bilden aber zugleich die G rundlage für M odellberechnungen,<br />

die - unter bestim m ten Annahm en - auch die indirekten w irtschaftlichen<br />

Verflechtungen im Bereich der Güterproduktion und -Verwendung sichtbar<br />

m achen (Input-O utput-M odelle). D ie für diesen Zw eck benötigten inversen Koeffizienten<br />

- passend zur Input-O utput-Tabelle der inländischen Produktion - werden<br />

ebenfalls in Tabelle 24.21 nachgewiesen.<br />

| Statteti8che9 Bundesam t, S tat. Jahrbuch <strong>2000</strong> |

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