2. Advent 2017 Simbacher Anzeiger
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<strong>2.</strong> <strong>Advent</strong> <strong>2017</strong><br />
Simbach (mm). Ein weiteres<br />
Mal steht der <strong>Simbacher</strong> Künstler<br />
und Ehrenbürger Josef Karl Nerud<br />
in diesem Jahr im Mittelpunkt des<br />
Heimatmuseums. Unter dem Thema<br />
„Sakrale Kunst“ widmet ihm<br />
der Förderverein Heimatmuseum<br />
mit den Hauptakteuren Richard<br />
Findl, Otto Grimm und Michael<br />
Nerud neben der kürzlich eröffneten<br />
Nerud-Galerie eine eigene<br />
Sonderausstellung. Bis 21. Januar<br />
kann man im Glasbau des Museums<br />
verschiedenste Werke des<br />
Künstlers bewundern, die man in<br />
dieser Bandbreite selten sieht, erklärte<br />
Richard Findl bei der Eröffnung.<br />
Aquarelle mit biblischen Motiven,<br />
Darstellungen aus Kirchen-<br />
Innenräumen, religiöses Brauchtum,<br />
Hinterglasbilder, biblische<br />
Motive in Ölmalerei sowie Kunst<br />
am Bau, Zeitschriften und Bücher<br />
zeigen die religiöse Seite von<br />
Josef Karl Nerud.<br />
<strong>Simbacher</strong> <strong>Anzeiger</strong><br />
Heimatmuseum zeigt sakrale Kunst von Nerud<br />
V. l.: Michael Nerud, Josef Egginger mit Gattin, Franziska Rettenbacher,<br />
Richard Findl, Josef Borchi und Bürgermeister Klaus Schmid<br />
Die Heiligen Drei Könige sind eines<br />
der vielen sakralen Bilder von Josef<br />
Karl Nerud<br />
Fotos: Madl<br />
Obwohl man ihn nicht als<br />
Frömmling bezeichnen konnte,<br />
sei er dennoch sozial und christlich<br />
denkend gewesen, beschrieb<br />
Josef Egginger, ein enger Freund<br />
von Josef Karl Nerud, den Künstler.<br />
Er zeigte sich selbst überrascht<br />
über die Vielfalt und Anzahl<br />
der christlichen Darstellungen,<br />
die Nerud als Motiv gewählt<br />
hat und fragte sich deshalb,<br />
was ihn wohl dazu bewogen habe,<br />
so Egginger. In den jungen<br />
Jahren war dies sicherlich dem Suchen<br />
nach Aufträgen geschuldet,<br />
um sich über Wasser zu halten.<br />
Später seien die Aufträge von<br />
Freunden und Gönnern zum Umsetzen<br />
sakraler Motive am Bau<br />
gekommen und sicher sei auch<br />
die Darstellung biblischer Geschichten<br />
eine Herausforderung<br />
für den Künstler gewesen, wie<br />
man anhand der „Jünglinge im<br />
Feuerofen“ erkennen könne.<br />
Obwohl gesundheitlich angeschlagen<br />
und in fortgeschrittenem<br />
Alter von bald 90 Jahren, verstand<br />
es Egginger die Gäste bei<br />
der Vernissage mit seinen Erinnerungen<br />
und Erzählungen zu fesseln<br />
und das Leben und Wirken<br />
von Josef Karl Nerud den Zuhörern<br />
näher zu bringen. Wie entstand<br />
das Bild der Heiligen Drei<br />
Könige? Egginger wollte nach dem<br />
Krieg zusammen mit weiteren<br />
Freunden aus der <strong>Simbacher</strong> Oberschule<br />
den alten Brauch wieder<br />
aufleben lassen. „Das inspirierte<br />
wohl den Meister, wie<br />
wir ihn nannten“, erinnert<br />
er sich. Mit dem Erlacher<br />
Palmesel und der<br />
Christusfigur erkennt man<br />
auch die Liebe zu Neruds<br />
niederbayerischer Heimat.<br />
Umfangreich reihen<br />
sich die großflächigen<br />
Bilder aneinander, in den<br />
Vitrinen zeigen Bücher,<br />
Zeichnungen und Skizzen<br />
interessante Details.<br />
Viele Dankesworte gab<br />
es für die Macher der<br />
Ausstellung von Bürgermeister<br />
Klaus Schmid,<br />
Michael Nerud und Franziska<br />
Rettenbacher. Sie<br />
stellten vor allem das Engagement<br />
Findls in den<br />
letzten Monaten heraus,<br />
unter dessen Regie die<br />
Nerud-Galerie, die Sonderausstellung<br />
und auch<br />
das Flutbuch entstand.<br />
Musikalisch gestaltet<br />
wurde die Eröffnung<br />
vom Mozart-Trio Alexander<br />
Gerner, welche mit<br />
Oboe und Klarinette Werke von<br />
Mozart und Bach interpretierten.<br />
Weitere Veranstaltungen im<br />
Rahmen der Sonderausstellung:<br />
J.K. Nerud: Religiöses Kunstschaffen.<br />
Am Donnerstag, 14. Dezember<br />
um 19.00 Uhr. Referenten:<br />
Nr. 24/<strong>2017</strong><br />
Kirchenpfleger Reinhard Fuß und Stadtpfarrer<br />
Dr. Franz Haringer betrachten eine Tuschezeichnung<br />
der Pfarrkirche Erlach<br />
Architekt Otto Grimm, Michael<br />
Nerud, Richard Findl<br />
Seniorennachmittag am Dienstag,<br />
19. Dezember um 14.30 Uhr.<br />
Referenten: Michael Nerud,<br />
Richard Findl. Musikalische Gestaltung:<br />
Frauenbundchor Kirchberg<br />
mit Franz Estl<br />
Öffnungszeiten: Dienstag und<br />
Sonntag von 15 - 17 Uhr und Freitag<br />
von 18 - 20 Uhr.<br />
Während des <strong>Simbacher</strong> Christkindlmarktes<br />
täglich von 15-17<br />
Uhr.<br />
Die Sonderausstellungen 2018<br />
Für das Jahr 2018 laufen bereits die Vorbereitungen für die<br />
nächsten Sonderausstellungen, die ebenfalls wieder viel Interessantes<br />
versprechen:<br />
23. März 2018 - 27. Mai 2018<br />
Förderverein Heimatmuseum: Dominik Dengl „10 Jahre Aenus“<br />
28. Juni 2018 - 29. Juli 2018<br />
Gartenbauverein: „Tatort Garten“<br />
14. September 2018 - 7. Oktober 2018<br />
Martin Haunreiter, Kirchdorf: „Hier fühle ich mich daheim“<br />
29. November 2018 - 20. Januar 2019<br />
Förderverein Heimatmuseum: Glocken - Türme